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Vollständige Version anzeigen : Geht die CDU richtig mit ihrer DDR-Vergangenheit um?



berty
29.11.2008, 18:24
Tillich, zu DDR-Zeiten voll integriert ins System, will sich nicht entschuldigen. Ob Althaus dies vorhat und eine ganze Reihe anderer Unionspolitiker, weiß ich jetzt nicht. Alle ebenfalls ehemalige Angehörige der Ost-CDU.

Lothar de Maiziere findet gar, dass die Kampagne gegen Tillich schäbig sei.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2009456

Schade, dass er sich nun erst äußert, als es um einen Parteifreund geht. Ich finde, das hätte er ruhig auch ein wenig früher machen und sein Wort auch ergreifen können oder gar müssen, als es seitens der Union gegen Die Linke ging. Da ging es doch auch zumindest vorwiegend maßlose Kritik von Westdeutschen gegen Ostdeutsche. Aber nein, da blieb dieser Herr stumm. Dabei müsste er doch ebenso um das Selbstwertgefühl von ehemaligen SEDlern besorgt sein. Mag ja sein, dass ich es überhört habe. Aber ich habe schon jahrelang kein Wort von ihm vernommen über die Kampagnen westdeutscher CDU-Kreise gegen Die Linke.

Glaubhafter, viel glaubhafter finde ich da schon die Worte von Katrin Göring-Eckhardt.

http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.extra11.startseite_152489.php

Gut finde ich auch, dass Karl Nolle dazu ein Buch rausbringt. Kommt wohl ein wenig zu spät zum CDU-Parteitag. Aber wie ich die kenne, nehmen die es dort mit der Wahrheit eh nicht so genau.

http://www.mdr.de/sachsen/5945964.html

Kreuzbube
02.12.2008, 14:32
Da will ich diesem nichtsnutzigen Thema mal gnädigerweise einen informativen Beitrag verpassen. Also das Einzige, was mir zur Kombination CDU/DDR einfällt, ist deren ehemaliges Schulungszentrum auf Schloß Burgscheidungen; einem früheren Sitz derer von Schulenburg. Das repräsentative Barock-/Renaissance-Denkmal mit wunderschönem Terrassen-Park und herrlichem Blick ins Unstruttal ist eines der - zwar weniger bekannten, aber dennoch - Top-Ausflugsziele im Burgenlandkreis. Es ist Teil der sachsen-anhaltinischen Reiseroute "Gartenträume". Dort soll auch im Jahr 531 die Schlacht zwischen den Franken und Thüringern stattgefunden haben, welche das Ende des Thüringer Königreiches bedeutete - gesichert ist das aber nicht!
http://de.wikipedia.org/wiki/Burgscheidungen

Deutschmann
02.12.2008, 14:54
Na, wenn den linken Politversagern keine Lösungen der Probleme mehr einfallen, gehts eben mit Diffamierungskampagnen los - sind wir ja alle gewohnt.

Lustig dabei, dass die CDUler - wenn sie auch verstrickt sein sollten - heutzutage nicht eine Aussage tätigen, welche sie in die Nähe der SED rücken könnte wenngleich im Gegenzug Politiker der Linken eine Zusammenarbeit mit ihrer kommunistischen Plattform befürworten und teilweise mutmaßlich maßgeblich mitwirkende Politiker des DDR-Unrechtsregime bis vor kurzem noch als Ehrenvorsitzende anerkannt hatten.

tommy3333
02.12.2008, 15:05
Das einzigste, was man den Blockparteien vorwerfen könnte, wäre, sich nicht dem SED-Regime zur Wehr gesetzt zu haben (auch auf die Gefahr hin, verboten und verfolgt zu werden).

Macht hatten sie keine, aber eine Parteibasis, mit der Widerstand möglich war, da sehr viele Midglieder nur deshalb in eine der Blockparteien eingetreten waren, weil sie einen halbwegs verantwortungsvollen Beruf ergreifen wolten, ohne sich dabei in die SED hineinmobben lassen zu müssen. Auf der anderen Seite hatten gerade diese Leute trotzdem noch etwas zu verlieren, so das es einfacher, sich dem System anzupassen. Praktisch niemand konnte bspw. ohne Parteibuch Lehrer werden (Schulleiter konnten es sogar nur mit SED-Parteibuch). Zudem war die Stasi über sämtliche Vorgänge in den Blockparteien informiert.

Die Solidarnosc Bewegung in Polen zeigte aber, dass man einem totalitären Regime durchaus auch Widerstand leisten konnte.

berty
02.12.2008, 18:36
Na, wenn den linken Politversagern keine Lösungen der Probleme mehr einfallen, gehts eben mit Diffamierungskampagnen los - sind wir ja alle gewohnt.

Lustig dabei, dass die CDUler - wenn sie auch verstrickt sein sollten - heutzutage nicht eine Aussage tätigen, welche sie in die Nähe der SED rücken könnte wenngleich im Gegenzug Politiker der Linken eine Zusammenarbeit mit ihrer kommunistischen Plattform befürworten und teilweise mutmaßlich maßgeblich mitwirkende Politiker des DDR-Unrechtsregime bis vor kurzem noch als Ehrenvorsitzende anerkannt hatten.

Politikversagern? Sie machen doch ziemlich erfolgreich Politik. Die Wahlergebnisse belegen dies doch. Die Diffamierungskampagnen gegen die Linkspartei belegen doch gerade, dass sie erfolgreich sind.

Nun, die Diffamierungskampagnen der Union, der SPD und anderer Parteien gegen die Linke beschränken sich ja nicht auf die kommunistische Plattform. Gleichgültig mal, wie viele dort sind und für welche Inhalte sie stehen. In der Union gibt es doch auch Zirkel, die sich mit reichlich dubiosen Inhalten beschäftigen. Mit Mauermördern, Stasipartei und DDR-Hörigkeit wird die Linkspartei gleichgesetzt. Übrigens gleich, ob es gegen einen hessischen Landesverband oder die Bundestagsfraktion geht. Von deren 53 Mitgliedern kommen 34 aus dem Westen. Vom Rest , denen aus dem Osten, wurden 16 nach 1972 geboren. Gerade alt genug, um von DDR-Widerstandkämpfer/innen wie Frau Merkel, immerhin seit 1968 in der FDJ, entsprechend indoktriniert zu werden.

DDR-Blockparteien, auch die Ost-CDU, waren ebenso wie die SED Bestandteil des DDR-Systems. Wer heute meint, dass sie sich gegen die DDR richteten, macht sich lächerlich. Sie saßen in Volkskammer und hoben die Hand für den Mauerbau. Sie waren nicht schlimmer, damals, als die SED aber auch keinen Deut besser. Heute allerdings sind sie schlimmer. Gesocks, das meint, damals Widerstandskämpfer – ziemlich erfolglos auch noch – und Opfer gewesen zu sein. Filbinger lässt grüßen.

Deutschmann
02.12.2008, 18:50
Bei allem Verständnis für deine Meinung berty, aber du weißt so gut wie ich dass die Wahlerfolge der Linken weniger mit deren Politik als mehr durch Protest und Enttäuschung stammen.

Was ich damit ausdrücken wollte ist die Tatsache dass ehemalige (Block-) CDUler heute eine andere Politik verfolgen wobei bei vielen Linken zumindest noch die Grundtendenz zum Sozialismus ala DDR zum Vorschein kommt. Und offen gesaht halte ich die Ostlinken für nicht mal so schlimm. Schlimmer finder ich Westler die jetzt in ihrem politischen Element sind.

berty
02.12.2008, 19:07
Bei allem Verständnis für deine Meinung berty, aber du weißt so gut wie ich dass die Wahlerfolge der Linken weniger mit deren Politik als mehr durch Protest und Enttäuschung stammen.

Was ich damit ausdrücken wollte ist die Tatsache dass ehemalige (Block-) CDUler heute eine andere Politik verfolgen wobei bei vielen Linken zumindest noch die Grundtendenz zum Sozialismus ala DDR zum Vorschein kommt. Und offen gesaht halte ich die Ostlinken für nicht mal so schlimm. Schlimmer finder ich Westler die jetzt in ihrem politischen Element sind.

Für Protest und Enttäuschung bleibt der Nichtgang zur Wahlurne. Oder halt andere Parteien. Wenn sie nun abstimmen und ihr Kreuzchen für die Linke machen, dann wählen sie auch deren Aussagen, Meinungen und Programme. Und die unterscheiden sich ja nun merklich von denen der Union oder der FDP und auch z.T. von denen der SPD.

Auch die Linke macht heute eine andere Politik als Merkel noch vor 30 Jahren offenbar für richtig hielt. Für deine Wahrnehmungen von und über die Linke machst du zwar die Linkspartei verantwortlich. Aber letztlich machst du deine Wahrnehmungen alleine. Es ist somit die Frage, was bei dir in deinem Inneren falsch läuft. (Das meine ich jetzt nicht beleidigend).

Deutschmann
02.12.2008, 19:12
Für Protest und Enttäuschung bleibt der Nichtgang zur Wahlurne. Oder halt andere Parteien. Wenn sie nun abstimmen und ihr Kreuzchen für die Linke machen, dann wählen sie auch deren Aussagen, Meinungen und Programme. Und die unterscheiden sich ja nun merklich von denen der Union oder der FDP und auch z.T. von denen der SPD.

Auch die Linke macht heute eine andere Politik als Merkel noch vor 30 Jahren offenbar für richtig hielt. Für deine Wahrnehmungen von und über die Linke machst du zwar die Linkspartei verantwortlich. Aber letztlich machst du deine Wahrnehmungen alleine. Es ist somit die Frage, was bei dir in deinem Inneren falsch läuft. (Das meine ich jetzt nicht beleidigend).

Verstehe mich da nicht falsch, aber ich hege größere Abneigung gegenüber der SPD als gegen die Linke ( aber das weißt du ja ).

Erg.: Das hat jetzt nix mit politischen Themen zu tun.

Und zum Wahlverhalten sei nur gesagt dass die meisten Wähler im Westen wohl der WASG erlegen sind und sich dadurch Besserung erhofft hatten. Genau diese Wähler wurden nun von dem Altkader der SED verführt und von ihren ehemaligen Vorständen der WASG schlicht um ihre Stimme betrogen.

FranzKonz
02.12.2008, 19:15
Bei allem Verständnis für deine Meinung berty, aber du weißt so gut wie ich dass die Wahlerfolge der Linken weniger mit deren Politik als mehr durch Protest und Enttäuschung stammen.

Was ich damit ausdrücken wollte ist die Tatsache dass ehemalige (Block-) CDUler heute eine andere Politik verfolgen wobei bei vielen Linken zumindest noch die Grundtendenz zum Sozialismus ala DDR zum Vorschein kommt. Und offen gesaht halte ich die Ostlinken für nicht mal so schlimm. Schlimmer finder ich Westler die jetzt in ihrem politischen Element sind.

Ich habe für einen Linken, der sich heute noch offen zum Sozialismus der DDR bekennt, allemal mehr Hochachtung, als für diese rückgrat- und überzeugungslose Funktionärsmischpoke a la Merkel.

Ich unterstütze auch lieber einen ehrlichen Hardliner wie unseren Beckstein als ein verlogenes Aas wie den hessischen Koch.

berty
02.12.2008, 22:01
Verstehe mich da nicht falsch, aber ich hege größere Abneigung gegenüber der SPD als gegen die Linke ( aber das weißt du ja ).

Erg.: Das hat jetzt nix mit politischen Themen zu tun.

Und zum Wahlverhalten sei nur gesagt dass die meisten Wähler im Westen wohl der WASG erlegen sind und sich dadurch Besserung erhofft hatten. Genau diese Wähler wurden nun von dem Altkader der SED verführt und von ihren ehemaligen Vorständen der WASG schlicht um ihre Stimme betrogen.

Das ist aber Quatsch. Jetzt auch noch Verführung und Betrug am Wähler. Mach mal halblang. Ohne auf die Ost-West Situation einzugehen, wäre es wohl angebrachter, von Verführung und Betrug zu schreiben in Anbetracht der Versprechungen von CDU und SPD (keine Mehrwertsteuererhöhung!).

Erstens hatte die WASG im Westen nie die Bedeutung wie die PDS im Osten. Im Osten war die PDS und ist die Linke bedeutend, weil dort die Wähler größtenteils ebenfalls aus der DDR stammen und gleiche Abstammung verbindet. Ebenso das Hinstellen in die Schmuddelecke. Beide Teile sind halt noch immer nicht gleich. Jeden Monat abzulesen in der Arbeitslosenstatistik.

Zweitens, stark im Westen wurde sie und Stimmen gewann sie hier durch den Durch und Durch-Westler Lafontaine (und einige andere aus den SPD-Reihen und Gewerkschaftler). Ohne diese Leute gäbe es dort keine nennenswerte Linkspartei. Diese Leute und vielleicht noch Gysi machen den Erfolg im Westen. SED-Altkader aus DDR-Zeiten haben hier nix zu melden. Im Osten ist ihr Erfolg wohl auch den Kommunalpolitiker dieser Partei zu verdanken.

Wie bereits geschrieben, ganz anders die Situation in der CDU. Dort ist eine DDR-Funktionärin Parteichefin und sogar Kanzlerin. Brrrhh, mich schauderts ob all dieser Falschheit.

Deutschmann
02.12.2008, 22:05
Das ist aber Quatsch. Jetzt auch noch Verführung und Betrug am Wähler. Mach mal halblang. Ohne auf die Ost-West Situation einzugehen, wäre es wohl angebrachter, von Verführung und Betrug zu schreiben in Anbetracht der Versprechungen von CDU und SPD (keine Mehrwertsteuererhöhung!).

Erstens hatte die WASG im Westen nie die Bedeutung wie die PDS im Osten. Im Osten war die PDS und ist die Linke bedeutend, weil dort die Wähler größtenteils ebenfalls aus der DDR stammen und gleiche Abstammung verbindet. Ebenso das Hinstellen in die Schmuddelecke. Beide Teile sind halt noch immer nicht gleich. Jeden Monat abzulesen in der Arbeitslosenstatistik.

Zweitens, stark im Westen wurde sie und Stimmen gewann sie hier durch den Durch und Durch-Westler Lafontaine (und einige andere aus den SPD-Reihen und Gewerkschaftler). Ohne diese Leute gäbe es dort keine nennenswerte Linkspartei. Diese Leute und vielleicht noch Gysi machen den Erfolg im Westen. SED-Altkader aus DDR-Zeiten haben hier nix zu melden. Im Osten wohl doch eher die Kommunalpolitiker dieser Partei.

Wie bereits geschrieben, ganz anders die Situation in der CDU. Dort ist eine DDR-Funktionärin Parteichefin und sogar Kanzlerin. Brrrhh, mich schauderts ob all dieser Falschheit.

Nur mal um Klarheit zu schaffen - die CDU hat gesagt: wir müssen die MwST erhöhen. Die SPD hat das als "Merkelsteuer" abgetan und später noch mehr gefordert als die CDU. Und das mit der lächerlichen Begründung: Wir haben nicht gewusst dass die Lage so schlimm ist. :rolleyes:

Dein dritter Absatz drückt genau das aus was ich geschrieben hatte - nur in anderen Worten.

berty
02.12.2008, 22:28
Nur mal um Klarheit zu schaffen - die CDU hat gesagt: wir müssen die MwST erhöhen. Die SPD hat das als "Merkelsteuer" abgetan und später noch mehr gefordert als die CDU. Und das mit der lächerlichen Begründung: Wir haben nicht gewusst dass die Lage so schlimm ist. :rolleyes:

Dein dritter Absatz drückt genau das aus was ich geschrieben hatte - nur in anderen Worten.

Forderungen nach Steuererhöhungen übernehmen unsere Partein im Rotationsverfahren. Mal ist es die SPD, mal die Union. Ebenso die nach Steuersenkungen. Die einzige Konstante dabei ist die FDP. Die aber nun wieder hinsichtlich der staatlichen Aufgaben eine Reihe ganz anderer Vorstellungen hat als die beiden anderen Parteien.

Aber grundsätzlich hast du natürlich Recht. Die Union übererfüllte ihr Soll an MWSt-Erhöhung. Gute alte DDR-Tradition. Die brach schon damals bei Merkel durch. Durch und durch DDR-Traditionalistin.

McDuff
03.12.2008, 06:27
Die CDU geht aus ihrer Sicht richtig mit der DDR-Vergangenheit um. Sie installiert die Unfreiheit der DDR und kann dann ungehindert durchregieren. So wie es sich Erika erträumt.