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Vollständige Version anzeigen : Milliarden für EU-Prestigeobjekt - fehlende Millionen für Tsunami-Frühwarnsystem



Michael (C)
18.01.2005, 21:57
Während die Europäer Milliarden für das Prestigeobjekt Airbus A380(?) ausgeben,
das neue Großraumflußzeug der EU,
hat man die Installation eines Tsunami-Frühwarnsystems ignoriert.

Statt dessen werden nun Milliarden Gelder eingesammelt.
Medienwirksam die "Menschlichkeit" betont.

Frage:
Müßten dann nicht nach Afrika ebenso solche Gelder fließen,
auch wenn es durch die Medien nicht mehr so "menschlich" dargestellt wird ?

buckeye
18.01.2005, 22:09
gegenfragev , willst du arbeitsplaetze in europa , die mit airbus geschaffen oder wenigstens gesichert werden ??????? Oder willst du auf europas kosten ein fruehwarnsystem im pazifik einrichten ???
die laender dort koennen dafuer voll und ganz selbst aufkommen , denn anscheinen haben sie ja genug geld fuer nuklearwaffen und projekte zur herstellung der selben.

Michael (C)
18.01.2005, 22:36
Antworte mit Kanzler Schröder:

Frei "übersetzt":

Das ist ja wohl piepslich,
Massen-Katastrophen wegen Wohlstandsfragen in Europa hinnehmen zu wollen.

Man kann auch eine andere Rechnung aufmachen:
Hätte Europa auch nur einen geringen Teil von Prestige-Projekten abgezogen,
Europa hätte viele Hilfsprojekte gar nicht finanzieren und medienwirksam darstellen können.

30 Millionen von mehreren Milliarden für ein Prestigeprojekt,
das sollte eigentlich aus der Portokasse bezahlbar sein,
wenn man denn den wirklichen Willen zur Katastrophen-Abwehr hätte.

Wie aber die Rohstoffausbeutung zeigt:
Ohne ein System der (unsichtbaren) Weltherrschaft,
ist Wohlstand nicht möglich.

Da reiht sich Europa ein in die Länder,
die es kritisiert als "Globalschädiger".


# gegenfragev , willst du arbeitsplaetze in europa , die mit airbus geschaffen oder wenigstens gesichert werden ??????? Oder willst du auf europas kosten ein fruehwarnsystem im pazifik einrichten ???

Nun im Pazifik betreiben die Amerikaner und die Japaner ja bereits ein System.

buckeye
18.01.2005, 22:39
dieses system wurde auch von den USA und Japan finanziert , da beide laender ein interesse daran hatten ihre eigenen kuestenbewohner zu schuetzen ...... ABER wieso soll europa fuer ein system im indischen ozean aufkommen ???????

Ramses
18.01.2005, 22:56
Ach Michael, es grämt dich doch nur daß deinen amerikanischen Boeing Freunden das Wasser bis zum Hals steht. :2faces:

buckeye
18.01.2005, 23:20
:)) ehrlich gesagt ich fliege lieber mit ner MD-11 oder dem A-300
ich finde es nur bloedsinnig das das geld fuer airbus in irgendwelchen nonsense
gesteckt werden soll ... ausserdem konkurenz belebt das geschaeft ;) seit der 747 ist boein doch mit nichts besonderen mehr rausgekommen

Pluralissimus
18.01.2005, 23:47
Antworte mit Kanzler Schröder:

Frei "übersetzt":

Das ist ja wohl piepslich,
Massen-Katastrophen wegen Wohlstandsfragen in Europa hinnehmen zu wollen.

Man kann auch eine andere Rechnung aufmachen:
Hätte Europa auch nur einen geringen Teil von Prestige-Projekten abgezogen,
Europa hätte viele Hilfsprojekte gar nicht finanzieren und medienwirksam darstellen können.

30 Millionen von mehreren Milliarden für ein Prestigeprojekt,
das sollte eigentlich aus der Portokasse bezahlbar sein,
wenn man denn den wirklichen Willen zur Katastrophen-Abwehr hätte.

Wie aber die Rohstoffausbeutung zeigt:
Ohne ein System der (unsichtbaren) Weltherrschaft,
ist Wohlstand nicht möglich.

Da reiht sich Europa ein in die Länder,
die es kritisiert als "Globalschädiger".


# gegenfragev , willst du arbeitsplaetze in europa , die mit airbus geschaffen oder wenigstens gesichert werden ??????? Oder willst du auf europas kosten ein fruehwarnsystem im pazifik einrichten ???

Nun im Pazifik betreiben die Amerikaner und die Japaner ja bereits ein System.


Hätten die Inder das Geld nicht in Atombomben und sonstige Rüstung gesteckt, hätte man auch Geld für ein Frühwarnsystem gehabt.

Ob's was genützt hätte, wäre allerdings bei der Bürokratie dort immer noch fraglich, denn Warnungen hat es ja gegeben, welche allerdings irgendwo "steckenblieben" und nicht umgesetzt werden konnten.


MfG P.

Michael (C)
19.01.2005, 21:37
Typisch. Man findet immer einen Weg,
um mit Schubladendenken,
die eigene Verantwortung totzuschreien.

Michael (C)
19.01.2005, 21:39
:)) ehrlich gesagt ich fliege lieber mit ner MD-11 oder dem A-300
ich finde es nur bloedsinnig das das geld fuer airbus in irgendwelchen nonsense
gesteckt werden soll ... ausserdem konkurenz belebt das geschaeft ;) seit der 747 ist boein doch mit nichts besonderen mehr rausgekommen
Boing / Airbus.

Mir geht es nun wirklich nicht um Boing gegen Airbus auszuspielen.
Mir geht es um europäische Perspektiven.

Selbstdarstellung ("Weltfrieden", "Hilfsbereitschaft") und Wirklichkeit.

Michael (C)
19.01.2005, 21:42
Tsunami betrifft nicht nur die Inder.

Der Tsunami macht keine Grenzen.

Es wäre die UNO zuständig gewesen.
Die hätte sich an den USA ein Beispiel machen sollen,
statt die USA zum Buhmann der "Unmenschlichkeit" zu stempeln.

Ich frage mich auf wieviele Jahrzehnte die gesetzten Feindbilder nach außen,
zum heilen brauchen.

Die jetzigen Politiker sind es jedenfalls nicht.
Auch die jetztigen Intellektuellen.

Eine gefallene Generation.

Pluralissimus
20.01.2005, 11:50
Typisch. Man findet immer einen Weg,
um mit Schubladendenken,
die eigene Verantwortung totzuschreien.

Unsinn, Katastrophenvorsorge ist erstmal ein nationale Aufgabe und bevor du hier rumjammerst, dass Indien kein Frühwarnsystem hat, frage mal lieber, wie es mit Europas Küsten ausschaut...

MfG P.

Frantic
20.01.2005, 11:59
Unsinn, Katastrophenvorsorge ist erstmal ein nationale Aufgabe und bevor du hier rumjammerst, dass Indien kein Frühwarnsystem hat, frage mal lieber, wie es mit Europas Küsten ausschaut...

MfG P.


Wie haben hier allerdings auch keine so übermütige Plattentektonik...

Alerion
20.01.2005, 22:17
Deutschland hat durchaus erdbebengefährdetes Gebiet z.B. den Oberrheingraben. Übrigens wird auch gerade über ein Frühwarnsystem für das Mittelmeer nachgedacht, da da die afrikanische und die europäische Platte (oder wie auch immer die genaue Bezeichnung ist) aneinanderstoßen.

Frantic
20.01.2005, 23:06
Deutschland hat durchaus erdbebengefährdetes Gebiet z.B. den Oberrheingraben. Übrigens wird auch gerade über ein Frühwarnsystem für das Mittelmeer nachgedacht, da da die afrikanische und die europäische Platte (oder wie auch immer die genaue Bezeichnung ist) aneinanderstoßen.

Hm... in der Kante wohne ich. Ich kann mich - wie alle, ich betone: alle - der mir bekannten hier lebenden Menschen auch also extrem glücklich schätzen, noch kein Familienmitglied an einen rheinischen Tsunami oder auch nur ein oberrheinisches Erdbeben verloren zu haben. Stimmt das so?

Selbst wenn Du damit recht hast, daß die Gegend hier etwas belebter ist als der Rest - von schwerwiegenden Sachschäden und regelmässig auftretenden Bedrohungssituationen für Mensch und Getier sind wir eine Kante weg.

P.S.: die "europäische" Platte ist die gleiche wie die, auf der Indonesien inklusive Khao Lak, Banda Aceh und wie sie alle heißen, liegt...

Siran
20.01.2005, 23:33
Hm... in der Kante wohne ich. Ich kann mich - wie alle, ich betone: alle - der mir bekannten hier lebenden Menschen auch also extrem glücklich schätzen, noch kein Familienmitglied an einen rheinischen Tsunami oder auch nur ein oberrheinisches Erdbeben verloren zu haben. Stimmt das so?

Tsunamis im Landesinneren sind natürlich immer etwas schwierig...


Selbst wenn Du damit recht hast, daß die Gegend hier etwas belebter ist als der Rest - von schwerwiegenden Sachschäden und regelmässig auftretenden Bedrohungssituationen für Mensch und Getier sind wir eine Kante weg.

Was unter anderem daran liegt, dass es in Deutschland gewisse Bauvorschriften eben wegen Erdbebengefahr gibt. Außerdem ist bei uns das Risiko eine Tsunamis natürlich ungleich geringer. Deutschland ist jetzt vielleicht kein hochgefährdetes Gebiet, aber gerummst hat's hier auch schon.

1992 gab's eines im niederländischen Roermond, 5,5 auf der Richterskala und ordentlich Sachschäden.

1979 gab's eines in der Schwäbischen Alb mit 5,8 auf der Richerskala. Auch da wieder jede Menge Sachschaden.

Kleinere Erdbeben, von Stärke 1-4 gibt es eigentlich ständig, nur merkt man das kaum, weil die Auswirkungen sehr gering sind und die Erdbeben ja nur ganz kurz sind. Das letzte über Stärke 5 war übrigens erst, am 5.12.2004 mit Epizentrum irgendwo im Schwarzwald.


P.S.: die "europäische" Platte ist die gleiche wie die, auf der Indonesien inklusive Khao Lak, Banda Aceh und wie sie alle heißen, liegt...

Stimmt eurasische Platte wäre da wohl der passende Name.

Frantic
22.01.2005, 02:03
Tsunamis im Landesinneren sind natürlich immer etwas schwierig...



Was unter anderem daran liegt, dass es in Deutschland gewisse Bauvorschriften eben wegen Erdbebengefahr gibt. Außerdem ist bei uns das Risiko eine Tsunamis natürlich ungleich geringer. Deutschland ist jetzt vielleicht kein hochgefährdetes Gebiet, aber gerummst hat's hier auch schon.

1992 gab's eines im niederländischen Roermond, 5,5 auf der Richterskala und ordentlich Sachschäden.

1979 gab's eines in der Schwäbischen Alb mit 5,8 auf der Richerskala. Auch da wieder jede Menge Sachschaden.

Kleinere Erdbeben, von Stärke 1-4 gibt es eigentlich ständig, nur merkt man das kaum, weil die Auswirkungen sehr gering sind und die Erdbeben ja nur ganz kurz sind. Das letzte über Stärke 5 war übrigens erst, am 5.12.2004 mit Epizentrum irgendwo im Schwarzwald.



Stimmt eurasische Platte wäre da wohl der passende Name.

Naja naja naja... kann man eigentlich alles so stehen lassen.

Du hast recht in Bezug auf die *leichten* Erschütterungen; die holen einen hier vergleichsweise oft ein. Aber Frühwarnsystem, der Post, auf den ich antwortete.... ich weiß ja nicht.
Jedenfalls sind die Unterschiede in puncto "Folgeschäden" zwischen Germany und dem wirklich betroffenen Rest der Welt doch nennenswert...

M.f.G.,

Frantic

Siran
22.01.2005, 08:17
Naja, da muss ich Alerion jetzt verteidigen. Ein Tsunami-Frühwarnsystem war bzw. ist anscheinend wirklich angedacht. Sieh hier:
3Sat: Experten fordern Tsunami-Warnsystem für Mittelmeer (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/74433/)
Stern: Tsunami-Frühwarnsystem auch im Mittelmeer (http://www.stern.de/wissenschaft/natur/?id=535107)
FAZ: Experten fordern Tsunami-Frühwarnung fürs Mittelmeer (http://www.faz.net/s/Rub9FAE69CECEA948EAAFE2806B54BF78AA/Doc~EF4BA9C65CA1A4F74B739461F1E0C9795~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Wie gesagt, dass Folgeschäden hier nicht so hoch sind, liegt auch an der stabileren Bauweise. In Japan oder den USA sind auch immer mal wieder verhältnismäßig starke Erdbeben, die dann zwei oder drei Tote aufweisen, während andere Länder da Totenzahlen haben, die in die hunderte oder sogar tausende gehen.

Chester
22.01.2005, 08:34
Während die Europäer Milliarden für das Prestigeobjekt Airbus A380(?) ausgeben,
das neue Großraumflußzeug der EU,
hat man die Installation eines Tsunami-Frühwarnsystems ignoriert.

Ein Wirtschaftsprojekt, welches der Produktion zu verkaufender Güter dient, mit einem Hilfeprojekt vergleichen? Warum nicht gleich Äpfel und Birnen?
Diese beiden Dinge sind nun wirklich unabhängig voneinander.

mfg,

Chester :-:

Gothaur
22.01.2005, 08:58
Wie haben hier allerdings auch keine so übermütige Plattentektonik...
kann sich jederzeit im Mittelmeer wiederholen, und dort gibt es für die Anreinerstaaten ebenfalls kein Frühwarnsystem.
Ebenso kann es zu schwerwiegenden Deformationen und Verschiebungen im Nordmeer kommen, die zu einer Katastrophe führen können.
Und zudem muß nicht nur ein unterseeisches Beben der Auslöser sein.
Wenn wir einerseits ständig vom Abtauen der Polkappen sprechen, müssen wir uns auch vor Augen halten, daß eventuell riesige Eisplatten abkalben können, und eben auch eine Flutwelle auszulösen vermögen.
Faehrtensucher

Gothaur
22.01.2005, 09:01
Hm... in der Kante wohne ich. Ich kann mich - wie alle, ich betone: alle - der mir bekannten hier lebenden Menschen auch also extrem glücklich schätzen, noch kein Familienmitglied an einen rheinischen Tsunami oder auch nur ein oberrheinisches Erdbeben verloren zu haben. Stimmt das so?

Selbst wenn Du damit recht hast, daß die Gegend hier etwas belebter ist als der Rest - von schwerwiegenden Sachschäden und regelmässig auftretenden Bedrohungssituationen für Mensch und Getier sind wir eine Kante weg.

P.S.: die "europäische" Platte ist die gleiche wie die, auf der Indonesien inklusive Khao Lak, Banda Aceh und wie sie alle heißen, liegt...
aber zwei Küsten, und eine Tiefebene, und wenn auch nicht ganz Deutschland betroffen werden würde, sogar bedingt durch die Oberflächenstruktur nur kleine relativ kleine Bereiche, so wären aber durch die Bevölkerungsdichte schon sehr viel Menschen betroffen. Und zudem auch eine ungleich größere Zerstörung vorhandener Infrastruktur, im Vergleich zu den Küstengebieten, die jetzt durch den Tsunami betroffen sind.
Faehrtensucher

Gothaur
22.01.2005, 09:05
Naja, da muss ich Alerion jetzt verteidigen. Ein Tsunami-Frühwarnsystem war bzw. ist anscheinend wirklich angedacht. Sieh hier:
3Sat: Experten fordern Tsunami-Warnsystem für Mittelmeer (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/74433/)
Stern: Tsunami-Frühwarnsystem auch im Mittelmeer (http://www.stern.de/wissenschaft/natur/?id=535107)
FAZ: Experten fordern Tsunami-Frühwarnung fürs Mittelmeer (http://www.faz.net/s/Rub9FAE69CECEA948EAAFE2806B54BF78AA/Doc~EF4BA9C65CA1A4F74B739461F1E0C9795~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Wie gesagt, dass Folgeschäden hier nicht so hoch sind, liegt auch an der stabileren Bauweise. In Japan oder den USA sind auch immer mal wieder verhältnismäßig starke Erdbeben, die dann zwei oder drei Tote aufweisen, während andere Länder da Totenzahlen haben, die in die hunderte oder sogar tausende gehen.
Das kann sich aber genausogut ins Gegenteil wenden, und die "Folgeschäden" ungleich höher sein. Es haben uns schließlich die Unmengen an privaten Filmen gezeigt, daß durch es eigentlich ziemlich egal war, auf was das Wasser getroffen ist. Hütten oder feste Häuser, beide waren gleichermaßen betroffen.
Von letzteren blieben zwar mehr Mauern stehen, aber im inneren war die Zerstörung dennoch 100 Prozentig.
Es könnten sich hier vielleicht mehr Menschen in höhere Etagen retten, wenn sie denn die Zeit dazu hätten, aber die wirschaftlichen Schäden würden durch eine stabilere Bauweise nicht wesentlich abgeschwächt.
Ein Tsunami ist kein Erdbeben, da wirken andere Kräfte auf die Bausubstanz.
Faehrtensucher

Siran
22.01.2005, 09:07
Mein Beitrag bezog sich ja auf Erdbeben, nicht auf Tsunamis. Die sind, meines Wissens, an der deutschen Küste auch nicht sehr wahrscheinlich.

Gothaur
22.01.2005, 11:29
Mein Beitrag bezog sich ja auf Erdbeben, nicht auf Tsunamis. Die sind, meines Wissens, an der deutschen Küste auch nicht sehr wahrscheinlich.
Die Tsunamis?
Wieso, weil wir noch keinen aufgezeichnet haben? Also ich weiß nicht, die Gegend, die jetzt durch die große Flutwelle erleben mußte, hatte eigentlich auch noch keine Flutwelle erlebt. Wenn man genauer nachfragt, erfährt man dann, in den vergangenen 700 Jahren. Für die jetzt Betroffenen und deren Vorfahren war das natürlich ein Gefühl, daß noch nie was passiert ist, - und zeigt doch, daß im zusammenhang von terrestrischen Katastrophen Zeit halt nur relativ ist.
Der Tsunami hatte im übrigen auch ca 300 Menschen in Somalia das Leben gekostet, und damit bewiesen, daß er auch noch über ein riesiges Gebiet sich auswirkt.
Im Atlantik ist vieles denkbar, daß auch an Europas, - Deutschlands Küsten zur Katastrophe führen kann.
Ich habe hier ein Buch, Historischer Weltatlas, Putzger, der früher eigentlich das Nachschlagewerk für den Geschichtsunterricht war.
Beginnend in der Urzeit eine Vielzahl von Karten bis in die Gegenwart, die aber nicht nur die historischen Entwicklungen der Menschheit wiederspiegeln (Reiche, Kriege, Wirtschafsräume) sondern auch detailliert die Geographie.
Da findet sich nun eine westeuropäische Umrißkarte, betreffend den Zerfall des Karolingerreiches um 768, und die Ausdehnung des neuen Frankenreiches unter Karl dem Großen.
Interessant ist der Küstenverlauf des heutigen Belgiens, Hollands und Frieslands auf dieser Karte, der detailliert wiedergegeben wird.
Die belgische Küste ist zerklüftet und kleine Inseln sind vorgelagert, die späteren Inseln (die dann wieder eingedeicht wurden) Walcheren, Beevelande, Shouven Duivelande gab es noch nicht. Stattdessen tiefe Buchten, Mündungsgebiete der Wal und Maas. Weiterhin war in Holland die Ziidersee ein Binnensee, mit erheblicher Landmasse zur eigentlich Küste hin. die heutigen Inseln waren noch zum Teil mit dem Festland verbunden.
(Wer das Buch hat, Seiten 42, 43.)
Ein paar Seiten weiter, findet sich dann eine Karte, die die Zeit um 900 bis 1000 wiederspiegelt.
Im Gegensatz zum vorherig beschriebenen gibt es auf einmal in Südholland die starke Zerklüftung, und die Inseln Walcheren, etc, sind entstanden.
Aber noch ist die Zuiderzee klein. und ein Binnensee, gibt es die belgischen Kanalinseln, und sind die hollandischen Inseln mit dem Festland verbunden.
(Seite 46 und 47)
Und dann folgt auf der Seite 57 eine Karte, die den Einflußbereich der Hanse in der Nordsee und Ostsee wiedergibt, um 1400, und da sieht auf einmal der Küstenverlauf völlig anders aus.
Die belgischen Inseln sind vollständig verschwunden, und in Nordholland zeigt sich die Zuiderzee als große Bucht, als Teil der Nordsee, der gesamte Küsten- und Landabschnitt zwischen ehemals See und Küste ist weg. Die friesischen Inseln vor Hollands Küste und Friesland haben die heutige Form im Wesentlichen bereits angenommen.
Es gibt bereits Berichte über Fluten aus jener Zeit, so von 838, 1164 - die 1. Julianenflut, usw.
(eine Auflistung der befährlichsten Fluten kann man auch hier einsehen.
http://home.t-online.de/home/Heiner.Schroeder/link3.htm)
Darunter sind Fluten, (in der Regel wird nicht von Sturmfluten berichtet, sondern von Fluten!), die halt gravierend und auf Dauer (bis heute) den Küstenverlauf veränderten.
Damals war aber wohl der Tsunami noch kein Begriff, noch konnte man sich Vorstellungen machen, was hinter so einem Ereignis stecken konnte, die Ursache war.
Nicht das jetzt jede Flut ein Tsunami gewesen sein konnte, aber unter der Vielzahl an Fluten gab es die, die auch besonders vielen Menschen das Leben kostete. Wenn man aber überlegt, daß bei einem Sturm der tobt, jeder raus- und ran mußte, um eben betroffene Deiche zu schützen und aufzuschütten, konte die Überraschung einer Sturmflut nicht so viele Menschenleben fordern, wie eine überraschende Welle.
Desweiteren zeigt die Welle in Asien eigentlich ein Ereignis, daß halt keine langfristigen Folgen hat, es rumste auf dem Meeresgrund, eine Wellenfront wurde erzeugt, die schwappte über das Land und zog sich andschließend zurück.
Es gibt aber auch die Tsunami-Ereignisse, die andere Auslöser haben, beispielsweise plötzliche Verdrängung des Wassers, wenn ein großer Körper ins Wasser fällt, und dann kann zudem die Verdrängung auch bestehen bleiben, weil der Körper, in dem Fall beispielsweise Lanmasse im Wasser verbleibt, oder Eismassen, die auch nicht unbedingt nach dem Bruch und dem Fall ins Wasser auftauen müssen, oder dies zumindest sehr langsam geschieht.
Fazit, es hat in der Vergangenheit der Nordsee- undf Atlantikküste Ereignisse gegeben, die mit einem Schlag den Küstenverlauf veränderten, und es gab auch Ereignisse, die den Meeresspiegel ansteigen ließen, sodaß die Ereignisse sich auch nachhaltig auswirkten. Beweise für Tsunamis gibt es natürlich nicht, aber durchaus aus dem jetzigen Kenntnisstand logische Vermutungen.
Und ich weise nochmals auf die Erwärmung hin, die zu Ereignissen führen können, die ebenfalls gefährliche Tsunamis auslösen können.
zur Zeit ist am Südpolar ein riesiger treibender Eisberg im gerede, weil er Pinguinpopulationen gefährdet. Soweit ich weiß ist dieser Brocken über 130 Km lang!!! Es gibt die riesigen, gefährlichen Brocken und es gibt andere Ereignisse außer Tektonik der Platten.
Lange Rede, kurzer Sinn - Sag niemals nie. :)
Faehrtensucher

Siran
22.01.2005, 11:49
Ich sagte ja auch nicht nie, sondern nicht wahrscheinlich. ;)

Von einer Sturmflut würdest du aber nur dann sprechen, wenn du gleichzeitig Sturm, Regen, etc. hast. Ein Tsunami bringt dies ja nicht mit sich, da ein Erdbeben das Wetter nicht beeinflusst. Auch wenn die Leute es sich nicht erklären konnten, wäre bestimmt ein Hinweis auf "seltsame Sturmflut" oder sowas zurückgeblieben.
Die Seite hier http://www.geschichte.schleswig-holstein.de/vonabisz/sturmflut.htm schreibt über Sturmfluten und da sind die, die die t-online Seite nennt, zum größten Teil als Sturmflut identifiziert.

Keine Frage, Tsunamis können wahrscheinlich so gut wie überall entstehen, aber Deutschland ist da doch recht gut geschützt. Mehr Sorgen machen mir da eigentlich die ganz gewöhnlichen Sturmfluten.

Alerion
23.01.2005, 14:15
Wie Siran schon sagte, die Sache mit dem Tsunamifrühwarnsystem ist keine Idee oder Erfindung von mir, sondern das hatte ich irgendwann in den Nachrichten gehört.