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Vollständige Version anzeigen : Wir sollten Kinder das Sterben miterleben lassen ?



henriof9
23.11.2008, 09:07
Der Tod ist auch für Kinder ein existenzielles Thema. Früher oder später werden sie zwangsläufig mit Sterbenden konfrontiert - ob in den Nachrichten, in Filmen oder der Familie. Wenn die Kleinen fragen, sollte man antworten.



Der Toten- oder Ewigkeitssonntag

Eine Woche vor dem Ersten Advent gedenken evangelische Christen der Toten. An diesem Tag legen sie auf den Gräbern ihrer Angehörigen Blumen nieder. In Gottesdiensten gedenken sie der Tatsache, dass das eigene Leben begrenzt ist und machen sich den Umgang mit Sterben und Tod bewusst.

Der Toten- oder Ewigkeitssonntag steht wie der Allerseelentag, den die Katholiken am 2. November feiern, im Zeichen der Erinnerung an die Verstorbenen. Die Reformatoren lehnten eine Übernahme des Allerseelentags in den protestantischen Festtagskalender ab, um sich gegen katholische Totenbräuche abzugrenzen. Auf Wunsch vieler evangelischer Christen wurde dann jedoch ein eigener Totengedenktag eingeführt. 1816 erkannte der preußische König Friedrich Wilhelm III. den letzten Sonntag im Kirchenjahr auch als staatlichen Feiertag zur Erinnerung an die Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon an. Die Regelung wurde bald von anderen Landeskirchen übernommen.

Ein Interview mit .Albert Biesinger, Professor für Religionspädagogik in Tübingen, im Gespräch mit Uta Rasche, zu lesen hier (http://www.faz.net/s/Rub867BF88948594D80AD8AB4E72C5626ED/Doc~EE223610E93204484936D702AE0ACD17B~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

aus diesem Interview :

Der Tod ist aus dem Leben verbannt, gestorben wird kaum mehr zu Hause. Wie kann man Kindern vermitteln, dass der Tod zum Leben gehört?

Indem man sie zu Alten, Kranken und auf den Friedhof mitnimmt, sie an den diesbezüglichen Sorgen und Besorgungen der Eltern in kindgemäßer Form teilhaben lässt und auch mit ihnen geeignete Bilderbücher liest


Also ich weiß ja nicht wie ihre das seht, aber ich habe es als Kind gehaßt, wenn ich mit zum Friedhof mußte.
Auch hatte ich als Kind Angst vor dem Tod, die mir bestimmt nicht genommen worden wäre, wenn mir jemand eine Erklärung dafür gegeben hätte.

Ist es nicht ausreichend, wenn Kinder früher oder später mit dem Tod konfrontiert werden, als daß man es zum Thema für sie macht ?

Bruddler
23.11.2008, 09:11
Ich, damals 6 Jahre alt, "durfte" mit meiner Oma mit zu einer Beerdigung. Der Tote (Mordopfer) lag im offenen Sarg. Ein bis heute unvergessenes Erlebnis.....

Brotzeit
23.11.2008, 14:16
Alter ausgenudelter Spruch :
"Der Tod gehört zum Leben!" .....

Wir leben nunmal nicht in einer Märchenwelt a la Walt Disney und seiner Bambi - Mentalität!
Es ist ja gerade diese extreme rosa - rote bzw. himmelblaue und so soziale Gummizellenmentalität , die unseren Kindern den Bezug zur harten Realität entzieht und sie zu den gummiweicherischen Gutmenschen macht!

OK!
Es ist nicht schön wenn man als Kind einen lieben Menschen aus seiner gewohnten sozialen Umgebung verliert..............

Aber Fakt ist :
Wie willst du einem Kind beibringen,zeigen und erklären wohin letztendlich ein Fehler führen kann, wenn es z. B. nicht auf seine Eltern hört?
Wie willst du einem Kind zeigen, daß eine Herdplatte heiß ist?
Wie willst du einem Kind zeigen was Respket vor der Gefahr ist?
Wie willst du einem Kind zeigen wo sein (aktuelles) Handel hinführen kann?


Kinder müssen auch mit Gefahr; den Folgen ihres Handelns und auch dem Tod konfrontiert werden .....
Wie sollen sie dann lernen oder begreifen lernen?.............

lexiphon
23.11.2008, 14:37
Der Tod gehört zum Leben...... oder war das jetzt anders gedacht !?

Hexenhammer
23.11.2008, 14:51
Ja, Kinder sollten auch das Sterben miterleben.

(Genauso sollten sie auch das Schlachten miterleben, um zu lernen, dass die Hamburger nicht im Supermarkt wachsen.)