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Vollständige Version anzeigen : Ist NRW noch zu retten?- die Schrumpfung beschleunigt sich.



Aldebaran
21.11.2008, 23:22
In seiner letzten Pressemitteilung vom 20.11. teilt das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalens mit, dass die Bevölkerung des Landes im ersten Halbjahr 2008 um 28500 zurückgegangen sei.

http://www.lds.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2008/pres_194_08.html


Damit ist NRW im ersten Halbjahr fast schon so stark geschrumpft wie im ganzen letzten Jahr (-32000). Im Vergleich zur Jahresmitte 2007 lag die Einwohnerzahl um 41000 niedriger.


Hauptsächlich verantwortlich ist ein Geburtendefizit, das aber etwa so groß ist wie im Vorjahreszeitraum, da sowohl etwas mehr Geburten als auch Sterbefälle registriert wurden.

Der kleine Überschuss in der Wanderungsbilanz von 3000 im ersten Halbjahr 2007 hat sich dagegen in eine Nettoabwanderung von 4000 verwandelt. Selbst die Bilanz mit dem Ausland scheint leicht negativ gewesen zu sein (Daten nur bis Mai).


Unter den kreisfreien Städten konnten nur die Universitätsstädte Köln, Bonn, Düsseldorf, Aaachen und Münster Gewinne verzeichnen. In anderen Städten hat die Schrumpfung dagegen schon ostdeutsche Ausmaße angenommen, so vor allem in Gelsenkirchen, Herne, Remscheid und Hagen.

Auch ländliche Gebiete im Osten, d.h. im Sauerland und in Ostwestfalen, haben merklich an Einwohnern verloren.


Über die Enwicklung der Ausländerzahl liegen noch keine Daten vor, aber sie dürfte sich im Trend der letzten Jahre entwicken. 2006 und 2007 ist sie um 13000 bzw. 6000 zurückgegangen, wobei natürlich vor allem die Einbürgerungen eine Rolle spielen und die Tatsache, dass ein großer Teil der Geborenen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

Interessanterweise ist bei den Ausländern ein Trend zur Konzentration in bestimmten Städten festzustellen. Der Rückgang in den letzten beiden Jahren betraf fast ausschließlich die Landkreise. Zuwächse gab es vor allem in Düsseldorf und Köln (um jeweils ca. 2000), aber merkwürdigerweise auch in den Arbeitslosenhochburgen Dortmund und Gelsenkirchen.

Regional gab es den stärksten Rückgang der Ausländerzahl im RB Detmold (=Ostwestfalen-Lippe).


Wird NRW in einigen Jahren Ostdeutschland als den am schnellsten schrumpfenden Teil Deutschlands ablösen?

Freikorps
22.11.2008, 19:04
In München ist es umgekehrt. Der Großraum München und das Bundesland Bayern wachsen jedes Jahr durch den Zuzug aus anderen Bundesländern, insbesondere aus den neuen Bundesländern und NRW. Das bestätigt die These, daß Preußen alles haben außer Heimweh!:))

Aldebaran
22.11.2008, 20:39
In München ist es umgekehrt. Der Großraum München und das Bundesland Bayern wachsen jedes Jahr durch den Zuzug aus anderen Bundesländern, insbesondere aus den neuen Bundesländern und NRW. Das bestätigt die These, daß Preußen alles haben außer Heimweh!:))


In den letzten Jahren hat aber die Stadt München allein praktisch die gesamte Nettozuwanderung nach Bayern aufgenommen. Auf höherem Niveau findert dort dasselbe statt wie in NRW: Eine Handvoll Städte wächst noch, der Rest stagniert oder schrumpft. Und wenn der Strom aus Ossiland auch noch abreißt ...

Alfred
22.11.2008, 20:44
In den letzten Jahren hat aber die Stadt München allein praktisch die gesamte Nettozuwanderung nach Bayern aufgenommen. Auf höherem Niveau findert dort dasselbe statt wie in NRW: Eine Handvoll Städte wächst noch, der Rest stagniert oder schrumpft. Und wenn der Strom aus Ossiland auch noch abreißt ...

Dann wird eben mit Musels aufgefüllt. Das geht doch schon in diese Richtung.
Anstatt mal einige Jahre die Deutschen Familien zu fördern, durch Gratis Hausbau
und durch erhöhtes Kindergeld holt man lieber Totschläger und Parasiten ins Land.

Sauerländer
22.11.2008, 20:58
Ich kann nicht behaupten, dass mich der Gedanke einer Bevölkerungsabnahme sonderlich schockiert.
Große Sorgen macht mir jedoch das, was die Obrigkeit wahrscheinlich als Füllmaterial der entstehenden Lücken verwenden wird.

Geronimo
22.11.2008, 21:02
Ich finde es gar nicht so schlecht das in Mittelwestfalen den Zersiedelungsprozeß stoppt. War ein bißchen heftig in den letzten 30 Jahren.

Ingeborg
22.11.2008, 21:05
NRW - die Deutschen sterben.

33 % Zuwandererkinder.

61 % Neugeborene mit Migrationshintergrund.

Und die sind in 15 - 20 Jahren Wähler und Eltern.

Silencer
22.11.2008, 21:19
Solange wir 7 Millionen Arbeitslose haben, können ruhig 7 Millionen Ausländer auswandern.
Auch sonst ist es ein Unfung in Deutschland so hohe Bevölkerungsdichte zu halten. 230 Menschen pro m² sind einfach zu viel. Bei 130 Menschen pro ² können wir dann über Zuwanderung nachdenken, wenn wir dann immer noch etwas Industrie haben sollten.

Stadtknecht
23.11.2008, 10:56
Ein gewisses Gesundschrumpfen ist angesichts der Arbeitslosenzahlen sicherlich nicht verkehrt.

Allerdings muß parallel dazu das Bildungsniveau und die Leistungsbereitschaft der Bevölkerung erhöht werden.

Bei Einwanderern ist Integration einzufordern und bei Integrationsverweigerung sind diese Menschen abzuschieben.

Einwandern darf auch nur, wer der Volkswirtschaft etwas nützt, sonst nicht.

Aldebaran
23.11.2008, 22:05
Ein gewisses Gesundschrumpfen ist angesichts der Arbeitslosenzahlen sicherlich nicht verkehrt.

Allerdings werden eben auch weniger Dienstleister i.w.S gebraucht (Lehrer, Ärzte, Handwerker). Man kann das ja im Osten sehen, wo die Abwanderung nicht zu einem Rückgang der relativen Arbeitslosenrate geführt hat.

Die Wahl zwischen Einwanderung und Schrumpfung ist wohl eine zwischen Pest und Cholera.

Sheldon
23.11.2008, 22:09
Gelsenkirchen, Herne und Hagen gehören auch nicht zu denn schönsten Städten, da würde ich auch nicht wohnen wollen. Remscheid kenn ich nicht.

Aldebaran
23.11.2008, 22:09
Dann wird eben mit Musels aufgefüllt. Das geht doch schon in diese Richtung.
Anstatt mal einige Jahre die Deutschen Familien zu fördern, durch Gratis Hausbau
und durch erhöhtes Kindergeld holt man lieber Totschläger und Parasiten ins Land.

Dass man sie holte, kann man nicht behaupten. Man lässt sie herein oder man macht nicht dicht. Die Daten - und auch z.B. die Entwicklung der Hauspreise und Wohnungsmieten - zeigen ja, dass die Zuwanderung großflächig den Rückgang der deutschen Bevölkerung nicht mehr ausgleicht. In den letzten Jahren hat sie sich auf die größten Städte konzentriert.

Aldebaran
23.11.2008, 22:11
Gelsenkirchen, Herne und Hagen gehören auch nicht zu denn schönsten Städten, da würde ich auch nicht wohnen wollen. Remscheid kenn ich nicht.


Wobei sich das natürlich selbst verstärkt: Abwanderung -> weniger Kaufkraft und Einnahmen -> Verhunzung des Stadtbildes -> weitere Abwanderung (auch von wohlhabenden Rentnern).

Aldebaran
23.11.2008, 22:14
Ich kann nicht behaupten, dass mich der Gedanke einer Bevölkerungsabnahme sonderlich schockiert.
Große Sorgen macht mir jedoch das, was die Obrigkeit wahrscheinlich als Füllmaterial der entstehenden Lücken verwenden wird.


Ganz offensichtlich wird das nicht gesteuert und kann das auch nicht gesteuert werden. Merkwürdig finde ich den geringen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der deutschen und ausländischen Bevölkerung. Vor allem Gelsenkirchen ist für mich ein Rätsel: Ausgerechnet in der am stärksten schrumpfenden Stadt des Landes steigt die Ausländerzahl sogar noch, während sie auf dem Land zurückgeht.

Gibt es da auch nichtökonomische Gründe?

Sheldon
23.11.2008, 22:19
Wobei sich das natürlich selbst verstärkt: Abwanderung -> weniger Kaufkraft und Einnahmen -> Verhunzung des Stadtbildes -> weitere Abwanderung (auch von wohlhabenden Rentnern).

Die Frage ist nur, was man dagegen machen kann. Witten (100k Einwohner, zwischen Bochum und Dortmund), hat sich vor ein paar Jahren auf Pump die gesamte Fußgängerzone generalüberholen lassen, sogar die komplette Überdachung war eine Zeitlang im Gespräch gewesen, wurde dann aber doch fallen gelassen.

Jetzt haben sie eine schöne Einkaufspassage, eine Bankrotte Stadtkasse und die Einwohner hauen trotzdem immer noch ab.

Aldebaran
24.11.2008, 00:05
Die Frage ist nur, was man dagegen machen kann. Witten (100k Einwohner, zwischen Bochum und Dortmund), hat sich vor ein paar Jahren auf Pump die gesamte Fußgängerzone generalüberholen lassen, sogar die komplette Überdachung war eine Zeitlang im Gespräch gewesen, wurde dann aber doch fallen gelassen.

Jetzt haben sie eine schöne Einkaufspassage, eine Bankrotte Stadtkasse und die Einwohner hauen trotzdem immer noch ab.


Das ist ein guter Aufhänger für die Frage, ob man überhaupt etwas dagegen tun sollte.

Natürlich versucht jede Stadt, sich dagegen zu stemmen. Aber führt das nicht zu enormen Fehlinvestitionen?

Ich denke, wir brauchen langsam eine gewisse Planung der Schrumpfung. Die Erhaltung der Infrastruktur wird auf Dauer zu teuer, wenn es nur zu einer "Ausdünnung" kommt.