Ist Denunzieren wieder "in" ?

[Eridani]

Mich würde mal interessieren, in wie weit in Eurem persönlichen Umfeld, Denunzieren, Anschwärzen, Petzen, - eine Rolle spielt.

Gibt es sie nur im privaten, häuslichen Bereich, oder auch im Arbeitsleben, im Club oder anderswo?



Widerstand in demokratischen Verfassungsstaaten
In Demokratien kann sich aus ethischen, pazifistischen, religiösen, sozialrevolutionären,
wertkonservativen oder ökologischen Gründen, aber auch aus ideologischer Gegnerschaft
eine Widerstandsbewegung entwickeln. Diese zeigt sich häufig in Bürgerprotesten, kann sich
aber auch zu Aktionen mit strafrechtlicher Relevanz ausweiten.

Widerstand in totalitären Systemen
Opposition bedeutet in Diktaturen etwas wesentlich anderes als im Verfassungsstaat. In
totalitären Systemen wird jede Opposition von den Herrschenden grundsätzlich als
Widerstand oder von außen gelenkte Konterrevolution bekämpft und unterdrückt. Innere
Abweichungen oder Gruppenbildungen werden als permanente Gefahr wahrgenommen und
meist brutal unterbunden.
Aufgrund des vielfach gezeigten Mutes im Unterschied zu Anpassung und
Selbstunterwerfung eines Großteils der Bevölkerung ist widerständiges Verhalten in
totalitären Systemen besonders beachtenswert.

http://www.bielertagblatt.ch/modules/news/news/images/pdf.asp?id=372

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICL E::414674&hxmain_category=pjsub::opinio::/koerper_gesundheit/sonstiges


Unterschiedliche Strategien der drei deutschen Staaten
Die Analysen der Bremer Wissenschaftler ergaben, dass sowohl das nationalsozialistische Regime als auch die beiden Nachfolgegesellschaften unterschiedliche Strategien verfolgten: Im Nationalsozialismus wurde das Gesetz zur Bestrafung falscher Anschuldigung verschärft, zugleich aber eine Fülle von Denunziationsmöglichkeiten geboten.

In der SBZ/DDR wurde gar eine Bringschuld der Bevölkerung für "gute Denunziation" proklamiert. Im Westen hingegen wurde - sieht man von den Aufforderungen der Militärregierung zur aktiven Mithilfe bei der Entnazifizierung ab - auf informeller Ebene über Denunziation als Mittel zur Konfliktlösung in der neuen demokratischen Ordnung verhandelt.


http://www.nazis.de/inidia/denunziation.htm



Ein Beispiel, wie weit dieses Problem in Berlin schon zugenommen hat, war der Widerstand gegen den Moschee-Neubau in Pankow (Ost-Berlin)
Hier ein Beispiel, wie weit wir schon wieder sind:

11129

http://www.pi-news.net/2008/10/politische-zensur-durch-deutsche-post-ag/

[Manfred_g]

Wer in diesem Land Nazis und Charakterschweine finden will, wird leicht fündig werden. Fast immer, wenn "Nazi, Nazi" geschrien wird, findet man einen. Man muß jedoch darauf schauen, wem die ausgestreckten, diffamierenden Zeigefinger gehören, weniger auf wen sie deuten.
Der Charakter, die innerliche Verkommenheit, macht das Gesindel aus, nicht der Umstand, in welchem Laden jemand seine Shirts einkauft!

Solche Leute kannte und kenne ich zwar auch, aber sie sind in meiner Gegend und meinem Umfeld gottlob nicht so stark vertreten, daß es dramatisch wäre.

[bernhard44]

da es in diesem Land, immer weniger ein "Wir", dafür immer mehr "Ich" gibt, gehört das denunzieren, anscheißen und verklagen mittlerweile zum Alltag.
Das fängt bei der zu hohen Hecke an und geht über die Falschparkerei, bis eben zu sexuellen und politischen Orientierungen. In der "DDR" wusste man meist, mit wem man es zu tun hatte.....hier kommt es aus allen (oft unverhofften) Richtungen!

[Eridani]

Wer in diesem Land Nazis und Charakterschweine finden will, wird leicht fündig werden. Fast immer, wenn "Nazi, Nazi" geschrien wird, findet man einen. Man muß jedoch darauf schauen, wem die ausgestreckten, diffamierenden Zeigefinger gehören, weniger auf wen sie deuten.
Der Charakter, die innerliche Verkommenheit, macht das Gesindel aus, nicht der Umstand, in welchem Laden jemand seine Shirts einkauft!

Solche Leute kannte und kenne ich zwar auch, aber sie sind in meiner Gegend und meinem Umfeld gottlob nicht so stark vertreten, daß es dramatisch wäre.
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Oft in meinem Arbeitsleben, wenn ich Dispute mit Vorgesetzen hatte oder anderen Abteilungen, waren stets Kollegen mit einer "pro" und einer "contra"-Meinung dabei.

Das Fatale: Wenn es zum "Show down" kam, wenn also höhere Vorgesetze ein "Machtwort" sprachen und dazwischengingen; wenn sie alle aufforderten, "Flagge zu zeigen" - fielen die, welche auf meiner Seite waren, dann reihenweise um.

Die Standard Situation war dann meistens folgende:


Wer eine Meinung äußert, die nicht der landläufigen Meinung entspricht, muss damit rechnen, dass sich eine Meute auf ihn stürzt.

Diese Meute setzt sich zusammen aus :

- den Dummen, die eine Argumentation nicht verstehen, geschweige denn selbst argumentieren können,
- den Mitläufern, die keine eigene Meinung haben und nur nachbeten, was andere ihnen immer wieder vorgekaut haben,
- den Heuchlern und Feiglingen, die zwar eine eigene Meinung haben, aber nicht wagen, sie zu äußern,
- den Schwächlingen, die sich nur in der großen Gruppe stark fühlen und auf andere Weise keine Selbstbestätigung finden können,
- den Sektierern, die ihre Meinung und die Meinung dieser "Meuten-Mehrheit" als allgemein verpflichtend ansehen und sie anderen aufzwingen wollen.

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICL E::414674&hxmain_category=pjsub::opinio::/koerper_gesundheit/sonstiges

[henriof9]

Der größte Feind im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant !

War ein beliebter Volkssport im Nazi- Deutschland und der DDR und hat sich bis heute nicht geändert.
Scheint eine Charaktereigenschaft der Deutschen zu sein. :=

[latrop]

Der größte Feind im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant !

War ein beliebter Volkssport im Nazi- Deutschland und der DDR und hat sich bis heute nicht geändert.
Scheint eine Charaktereigenschaft der Deutschen zu sein. :=

Was im Vorfeld dieser Aktionen aber immer wieder feststellbar ist :

Wer nicht meiner Meinung ist, kann nur ein Nazi sein.
Und jetzt wollen wir mal.........

[Eridani]

Was im Vorfeld dieser Aktionen aber immer wieder feststellbar ist :

Wer nicht meiner Meinung ist, kann nur ein Nazi sein.
Und jetzt wollen wir mal.........
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Ja - genau auf diesem Trip sind hier so einige, nette User im Forum.....

E:

[McDuff]

Ob ich in der Sicht einiger Leute ein Nazi bin, interessiert mich nicht die Bohne. Was ich persönlich an Denunziationen in meinem Unfeld erlebe ist, z.B. eine Arbeitskollegin die sich nur mittels Denunziationen auf ihrem Posten hält und jeden und alles anschwärzt, selbst mittels Lügen und Tatsachenverdrehungen.

[Preuße]

Mich würde mal interessieren, in wie weit in Eurem persönlichen Umfeld, Denunzieren, Anschwärzen, Petzen, - eine Rolle spielt.

Gibt es sie nur im privaten, häuslichen Bereich, oder auch im Arbeitsleben, im Club oder anderswo?



Ein Beispiel, wie weit dieses Problem in Berlin schon zugenommen hat, war der Widerstand gegen den Moschee-Neubau in Pankow (Ost-Berlin)
Hier ein Beispiel, wie weit wir schon wieder sind:

11129

http://www.pi-news.net/2008/10/politische-zensur-durch-deutsche-post-ag/

Am besten sollte jeder Moschee-Gegner einen gelben Stern tragen :rolleyes:

[Freiherr]

Am besten sollte jeder Moschee-Gegner einen gelben Stern tragen :rolleyes:

Natürlich! Zur Sicherheit noch in Lagern unterbringen. :]

[Brutus]

Gegenfrage: Ist Denunzieren in diesem Lammde jemals out gewesen?

[Sheldon]

Wieder einmal zeigt sich, wer die wahren Faschisten hier im Land sind

[Maximilian]

Ob ich in der Sicht einiger Leute ein Nazi bin, interessiert mich nicht die Bohne. Was ich persönlich an Denunziationen in meinem Unfeld erlebe ist, z.B. eine Arbeitskollegin die sich nur mittels Denunziationen auf ihrem Posten hält und jeden und alles anschwärzt, selbst mittels Lügen und Tatsachenverdrehungen.


Das nennt man auch Mobbing ;)

[McDuff]

Das nennt man auch Mobbing ;)


Stimmt wohl :) Aber in diesem Laden klappt auch "Bossing" wunderbar.