Le chien qui lit
16.01.2005, 17:28
Ob es uns gefällt oder nicht: die internationale Musik wird in den USA gemacht. Nicht nur die Musik-Musik, sondern besonders die Polit-Musik. Dies nicht nur auf der exekutiven Ebene von Bush & Co. die ich für letztendlich sekundär halte. Viel wichtiger scheint mir die geistige Ebene, manche würden sie als "ideologische" bezeichnen (ich mag das Wort nicht sehr, weil es vielfältig missbraucht wird, aber das mag hier mal dahin stehen).
Bei dieser Situation erscheint es mir ebenso wichtig wie legitim, nicht nur Rezipient englischsprachiger Texte zu sein, sondern diese auch auf den englischsprachigen "Markt" zu bringen.
In diesem Sinne habe ich auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_drei.htm eine Rezension des Buches Die Schatten der Globalisierung" (Globalization and its Discontents), des Wirtschaftswissenschaftlers und Nobelpreisträgers Prof. Joseph Stiglitz veröffentlicht.
Gestern kam ich auf die Idee, mal zu recherchieren, ob es Unterschiede in der Auffindbarkeit meines Textes gibt, je nachdem, ob ich die englischsprachige Suchmaschine (konkret: http://www.google.com/webhp?hl=en + http://beta.search.msn.com/default.aspx?FORM=HPRE) oder die deutschen Versionen von Google oder MSN beta verwende.
Wenn ich z. B. den Satzteil "wonder what Stiglitz really is trying to tell us" aus meinem Text herausgreife, dann bekomme ich bei der Verwendung von Anführungszeichen bei allen -4- Suchmaschinen(variante) den Link zu meinem Text.
Gebe ich aber diesen Satzteil ohne Anführungszeichen ein, erscheint meine Webseite bei den deutschen Versionen von Google und MSN beta an 1. bzw. 2. Stelle. Bei den US-Versionen bringt Google zwar den Link zu der Kurzfassung meiner Rezension auf der US-Seite von Amazon. Meine eigene Webseite erscheint jedoch nicht unter den Treffern auf den ersten 3 Seiten (mehr habe ich nicht recherchiert, weil das auch kaum ein Suchmaschinennutzer tun würde).
Nun mag es ja gute Gründe geben, etwa bei der Suche nach Produkten auf den Suchmaschinen nach dem Standort der jeweiligen Version zu differenzieren. Andererseits erscheint aber selbst das überflüssig, weil jeder Suchmaschinennutzer, jedenfalls bei Google und MSN beta, die Möglichkeit hat, die Suche auf "Seiten auf Deutsch" und "Seiten aus Deutschland" einzuschränken, falls er dies möchte.
Bei der Suche nach Ideen jedenfalls erscheint es mir ganz und gar kontraproduktiv, und dem Geist des Internets, wie er uns besonders aus den USA immer wieder gepredigt wird, widersprechend, wenn die vorderen Plätze für die "Heimattreffer" reserviert werden.
Ich möchte hier keine Verschwörungstheorie usw. aufstellen. Im Ergebnis sehe ich jedoch in dieser Struktur der Suchmaschinen ein Resultat, für das mir der Begriff "Suchmaschinenimperialismus" in den Sinn kommt. Man könnte auch sagen, dass hier Zollschranken für Produkte des Geistes (dieser Begriff hier rein deskriptiv, nicht wertend, verstanden :D ) aufgebaut werden, welche sich im Ergebnis zum Vorteil des größten sprachlichen "Handelsgebietes" auswirken.
Frage an die Forengemeinde: Ist diese Problemstellung schon irgendwo mal thematisiert und/oder kritisiert worden? Und wie bewertet ihr diesen Sachverhalt?
Sonntägliche Grüße
Le chien qui lit
www.beltwild.de
P. S. Habe die gleiche Frage auch im Abakus-Suchmaschinenforum gepostet. Dort kommt zwar viel Publikum; aber da die Interessen jener Forennutzer wohl mehr kommerzieller Natur sind, meine Fragestellung aber im Ergebnis eher politisch, wollte ich es hier - falls es jemanden interessiert - auch mal einbringen.
Bei dieser Situation erscheint es mir ebenso wichtig wie legitim, nicht nur Rezipient englischsprachiger Texte zu sein, sondern diese auch auf den englischsprachigen "Markt" zu bringen.
In diesem Sinne habe ich auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_drei.htm eine Rezension des Buches Die Schatten der Globalisierung" (Globalization and its Discontents), des Wirtschaftswissenschaftlers und Nobelpreisträgers Prof. Joseph Stiglitz veröffentlicht.
Gestern kam ich auf die Idee, mal zu recherchieren, ob es Unterschiede in der Auffindbarkeit meines Textes gibt, je nachdem, ob ich die englischsprachige Suchmaschine (konkret: http://www.google.com/webhp?hl=en + http://beta.search.msn.com/default.aspx?FORM=HPRE) oder die deutschen Versionen von Google oder MSN beta verwende.
Wenn ich z. B. den Satzteil "wonder what Stiglitz really is trying to tell us" aus meinem Text herausgreife, dann bekomme ich bei der Verwendung von Anführungszeichen bei allen -4- Suchmaschinen(variante) den Link zu meinem Text.
Gebe ich aber diesen Satzteil ohne Anführungszeichen ein, erscheint meine Webseite bei den deutschen Versionen von Google und MSN beta an 1. bzw. 2. Stelle. Bei den US-Versionen bringt Google zwar den Link zu der Kurzfassung meiner Rezension auf der US-Seite von Amazon. Meine eigene Webseite erscheint jedoch nicht unter den Treffern auf den ersten 3 Seiten (mehr habe ich nicht recherchiert, weil das auch kaum ein Suchmaschinennutzer tun würde).
Nun mag es ja gute Gründe geben, etwa bei der Suche nach Produkten auf den Suchmaschinen nach dem Standort der jeweiligen Version zu differenzieren. Andererseits erscheint aber selbst das überflüssig, weil jeder Suchmaschinennutzer, jedenfalls bei Google und MSN beta, die Möglichkeit hat, die Suche auf "Seiten auf Deutsch" und "Seiten aus Deutschland" einzuschränken, falls er dies möchte.
Bei der Suche nach Ideen jedenfalls erscheint es mir ganz und gar kontraproduktiv, und dem Geist des Internets, wie er uns besonders aus den USA immer wieder gepredigt wird, widersprechend, wenn die vorderen Plätze für die "Heimattreffer" reserviert werden.
Ich möchte hier keine Verschwörungstheorie usw. aufstellen. Im Ergebnis sehe ich jedoch in dieser Struktur der Suchmaschinen ein Resultat, für das mir der Begriff "Suchmaschinenimperialismus" in den Sinn kommt. Man könnte auch sagen, dass hier Zollschranken für Produkte des Geistes (dieser Begriff hier rein deskriptiv, nicht wertend, verstanden :D ) aufgebaut werden, welche sich im Ergebnis zum Vorteil des größten sprachlichen "Handelsgebietes" auswirken.
Frage an die Forengemeinde: Ist diese Problemstellung schon irgendwo mal thematisiert und/oder kritisiert worden? Und wie bewertet ihr diesen Sachverhalt?
Sonntägliche Grüße
Le chien qui lit
www.beltwild.de
P. S. Habe die gleiche Frage auch im Abakus-Suchmaschinenforum gepostet. Dort kommt zwar viel Publikum; aber da die Interessen jener Forennutzer wohl mehr kommerzieller Natur sind, meine Fragestellung aber im Ergebnis eher politisch, wollte ich es hier - falls es jemanden interessiert - auch mal einbringen.