PDA

Vollständige Version anzeigen : "Der Fluch des Christentums" - die sieben Geburtsfehler einer Weltreligion



Beverly
13.11.2008, 19:04
Auf Zeit Online ist unter

http://www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml?page=1

ein Essay über die "sieben Geburtsfehler" des Christentums. Dabei handelt es sich um

1. Die Erbsünde

Das ihr zugrunde liegende Konzept des schon von Geburt an "schuldigen" Menschen sei menschenverachtend.

2. Die Kreuzigung Jesu - "Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel", wo der Sinn der Kreuzigung hinterfragt wird.

3. Der Missionsbefehl
also die Verbreitung des Christentums, egal ob es die Völker wollen oder nicht

4. Der christliche Antijudaismus

5. Die christliche Eschatologie

also die Lehre vom Ende der Welt in einer von Grauen erfüllten Apokalypse, wie es die Offenbarung des Johannes schildert. Das habe die Menschen jahrhundertelang in Angst und Schrecken versetzt.

6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.

"Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. (...) So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der 'Hinterwelt' und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog."

7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Die Evangelisten hätten bewusst die historischen Ereignisse um das Leben Jesu so zurechtgebogen, wie es ihnen ins Konzept passt.

Am Ende des Essays findet sich der provozierende Absatz:

"8. Christentum heute?

Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen. Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden?"

Ich sehe das nicht so, auch weil das Judentum seine Fehler hat, die es seit 1948 wieder in staatlicher Form austobt. Und auch das Judentum Gründungsmythen hat, wo man nicht weiß, was da erfunden wurde und was wahr ist. Wenn Jesus nicht so war, wie ihn die Christen sehen, waren vielleicht auch die "Juden" des Altertums und ihre Geschichte nicht unbedingt so, wie sie das Alte Testament schildert.

Und weil sich Christen und Juden manchmal mit der jüngsten monotheistischen Religion ausgerechnet in so "schönen" Dingen wie dem Hass auf Homosexuelle einig sind :rolleyes:

Wir haben es da vielleicht mit mehr als sieben Geburtsfehlern zu tun, die alle monotheistischen Religionen betreffen. Und die einen anderen Autor zu der Aussage veranlassten: "Jeder Monotheismus ist fundamentalistisch."

Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.

Krabat
13.11.2008, 19:19
Ich kenne Schnädelbach nicht. Was hast Du von ihm gelesen? Wer ist das?
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Schn%C3%A4delbach

Das ist offenbar ein kommunistischer DDR-Ossi aus Thüringen, oder?

EinDachs
13.11.2008, 19:20
Also Punkt 2 ist als Konstruktionsfehler eben leider notwendig geworden, nachdem Jesus gekreuzigt wurde. Das die Geschichte an und für sich nicht recht sinnvoll klingt und ich Gottes Blutopfer- von sich selbst, für sich selbst, um dann den Menschen den geklauten Apfel vergeben zu können- für einen abstrusen Auswurf aus Punkt 7 halte, hab ich ja bereits mehrmals mitgeteilt.

Beverly
13.11.2008, 20:25
Ich kenne Schnädelbach nicht. Was hast Du von ihm gelesen? Wer ist das?
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Schn%C3%A4delbach

Das ist offenbar ein kommunistischer DDR-Ossi aus Thüringen, oder?

Ich habe den ZEIT-Artikel nur diagonal gelesen, du deinen Link offenbar gar nicht :rolleyes: Ich entnehme dem Link jedenfalls, dass er in Frankfurt am Main tätig war und erst nach der Wende in die ehemalige DDR kam.

Krabat
13.11.2008, 20:48
Ich habe den ZEIT-Artikel nur diagonal gelesen, du deinen Link offenbar gar nicht :rolleyes: Ich entnehme dem Link jedenfalls, dass er in Frankfurt am Main tätig war und erst nach der Wende in die ehemalige DDR kam.

Ist ja auch egal. Welcher der sieben Punkte ist Dir denn am wichtigsten?

Was kann die katholische Kirche dafür tun, daß Du glücklich wirst?

Parker
13.11.2008, 21:10
Ist ja auch egal. Welcher der sieben Punkte ist Dir denn am wichtigsten?

Was kann die katholische Kirche dafür tun, daß Du glücklich wirst?

Sie tut doch schon genug, indem sie einen scheinwürdigen Gegner darstellt, den man nach Belieben prügeln kann, zumindest kann man so tun als ob, ohne daß er zurückschlägt. Das ist so ähnlich wie mit dem Antifaschismus, der am meisten Vergnügen bereitet, solange man keinem Faschisten über den Weg läuft, der Einem den Spaß daran verderben will.

Moser
13.11.2008, 21:37
Da muss man schon ziemlich wenig Tassen im Schrank haben, um solch ein Blödsinn in siebenfacher Ausführung zusammenzuschreiben. Zudem ist die Kritik in den einzelnen Punkten sehr kurzsichtig und nicht zuende gedacht, wie mir scheint.

Beverly
13.11.2008, 21:54
Welcher der sieben Punkte ist Dir denn am wichtigsten?

Du selbst hast in deinem nicht verstandemen Link wieder mal Punkt 7 - Der Umgang mit der historischen Wahrheit - bekräftigt.

Auch andere Punkte haben da ihre Wichtigkeit, wobei ich historisch gesehen die Umsetzung von 3 - Der Missionsbefehl - für im Wortsinne verheerend halte. Ihr habt da eine gigantische Kulturvernichtungsmaschinerie in die Welt gesetzt und jammert jetzt rum, wenn die Moslems das Prinzip kopieren :rolleyes:

Persönlich für am schlimmsten halte ich Punkt 1 - Die Erbsünde - weil sie Grundlage eines pervertierten Menschenbildes und bis heute fortwirkenden "anthropologischem Pessismismus" als Rechtfertigung repressiver und korrupter Herrschaft ist. Man ist immerzu in der Situation, seine Unschuld beweisen zu müssen und noch bei Star Trek lässt sich beim cardassianischen Rechtssystem (wo der Anklagte die Unschuld beweisen soll) die Folgen der Erbsünde nachweisen. Aus Sicht des Christentums wird der Mensch schuldig geboren, der SPIEGEL brachte mal das Bild eines Neugeborenen mit der Überschrift "Pleite geboren" (weil ein gewisser Mangel an den als "Geld" bekannten Papierschnipseln herrscht). Kranker kann man das Fortwirken des Erbsünde-Prinzips nicht dokumentieren und hier erweisen sich nebenbei die Zionisten als Heuchler, weil sie seit gewissen Ereignissen dieses Prinzip auch nutzen (ist nicht viel los damit, dass das Judentum das bessere Christentum ist).

Punkt 6 - Die Übernahme des platonischen Dualismus - ist hinsichtlich seiner geistigen Verheerungen bis hinein in die moderne Wissenschaft auch nicht zu verachten. Wir haben da "Diesseits" und "Jenseits" im Christentum, den "Einstein-Raum" und den "Hyperraum" bei "Perry Rhodan". Wir haben "Leib" vs. "Seele" beim Christentum, den schnöden Sex vs. die romantische Liebe. Anstatt den Menschen und die Welt als Einheit zu denken, werden Mensch und Welt von Anfang an zerrissen und falsch gedeutet.


Was kann die katholische Kirche dafür tun, daß Du glücklich wirst?

Das, was ich heute schon einer Dame vom SPD-Vorstand gesagt habe: sich auflösen :rolleyes: und aus durchaus vergleichbaren Gründen. Weil da eine Truppe am Werk ist, die zu viel Zeit damit verbringt, zu überlegen, wie sie ihren Mitmenschen das Leben schwer macht, und dann die Verantwortung auf andere schiebt. Weil sich da was als "sozial" oder gemeinschaftlich ausgibt, was ich für zutiefst asozial halte. Weil da eine Instanz politische resp. geistige Macht beansprucht, von der sich die meisten Menschen abgewendet haben. Weil sich diese Instanz, wenn sie selbst nicht die Macht an sich reißen kann, nur zu gern benutzen lässt und nur zu gern mit den Machthabern paktiert. Weil die skrupellosen Kader in den eigenen Reihen die Gutgläubigen täuschen und benutzen. Weil ich persönlich das Kotzen kriege, wenn ich diese heuchlerischen Visagen da allerorten sehe. Nimm das nicht persönlich bzw. nur Katholiken bezogen. Ich habe da meine Hassprägung aus einem protestantischen, aber ebenso schlimmen Umfeld bezogen. Niedersachsen halt :rolleyes: Ihr Katholen könnt ja vor eurem Verschwinden noch ein paar Ketzerverbrennungen an den Kadern anderer Organisationen durchführen, die genauso schlimm sind wie ihr. Damit auf der Welt Platz für Besseres geschaffen wird.

Beverly
13.11.2008, 21:59
Sie tut doch schon genug, indem sie einen scheinwürdigen Gegner darstellt, den man nach Belieben prügeln kann, zumindest kann man so tun als ob, ohne daß er zurückschlägt.

Die katholische Kirche war über Jahrhunderte alles mögliche, aber eines nicht: wehrlos!


Das ist so ähnlich wie mit dem Antifaschismus, der am meisten Vergnügen bereitet, solange man keinem Faschisten über den Weg läuft, der Einem den Spaß daran verderben will.

Ja, die Faschisten verderben der Antifa den Spaß, weil sie alle soooo gewaltfrei sind und im Club 88 hängt ja auch ein großes Bild von Mahatma Gandhi.

Parker
13.11.2008, 22:06
Die katholische Kirche war über Jahrhunderte alles mögliche, aber eines nicht: wehrlos!

Du bemerkst die Zeitebene, die Du selbst verwendest?



Ja, die Faschisten verderben der Antifa den Spaß, weil sie alle soooo gewaltfrei sind und im Club 88 hängt ja auch ein großes Bild von Mahatma Gandhi.

Mitte der 80er haben wir uns bereits von der Übernahme durch gemeine Nazis bedroht gefühlt. Rückblickend kann ich mich tatsächlich erinnern, in Duisburg ab und an mal ein paar Skins gesehen zu haben.

dr-esperanto
14.11.2008, 00:28
Wenn es keine Erbsünde gäbe und der Mensch so wie er ist ganz in Ordnung ist - ja wozu bräuchte man dann eine Religion?

dr-esperanto
14.11.2008, 00:32
Also Punkt 2 ist als Konstruktionsfehler eben leider notwendig geworden, nachdem Jesus gekreuzigt wurde. Das die Geschichte an und für sich nicht recht sinnvoll klingt und ich Gottes Blutopfer- von sich selbst, für sich selbst, um dann den Menschen den geklauten Apfel vergeben zu können- für einen abstrusen Auswurf aus Punkt 7 halte, hab ich ja bereits mehrmals mitgeteilt.


Gott zeigt somit eben seine Liebe zu uns Menschen (da er bereit ist, sich selbst am Kreuz für die Menschheit zu opfern). Ist doch nett von Gott, nicht?

Parker
14.11.2008, 00:36
Wenn es keine Erbsünde gäbe und der Mensch so wie er ist ganz in Ordnung ist - ja wozu bräuchte man dann eine Religion?

Um das Unerklärliche zumindest scheinbar zu erklären und Regeln für ein reibungsverringertes Miteinander aufzustellen, wovon die Schwachen einer Gesellschaft keineswegs weniger profitieren als die Starken. Ohne religiös verordnete Monogamie etwa, könnte es sein, daß sich die Meisten von uns schon vor vielen Jahrhunderten aus dem Genpool verabschiedet hätten.

dr-esperanto
14.11.2008, 00:37
Also ich finde den Menschen ja von Grund auf verdorben und böse. Da muss ich der Kirche also unbedingt zustimmen. Selbst der atheistische Jude Dr. Freud hat doch das so gesehen (das Kleinkind als egoistisches Triebbündel). Das kriegt man nur durch Erziehung einigermaßen wieder raus, und halt durch Frömmigkeit und Gottesfurcht. Da kann man die Kirche also nur unterstützen.

dr-esperanto
14.11.2008, 00:50
Um das Unerklärliche zumindest scheinbar zu erklären und Regeln für ein reibungsverringertes Miteinander aufzustellen, wovon die Schwachen einer Gesellschaft keineswegs weniger profitieren als die Starken. Ohne religiös verordnete Monogamie etwa, könnte es sein, daß sich die Meisten von uns schon vor vielen Jahrhunderten aus dem Genpool verabschiedet hätten.


Interessant, wo hast du denn das gelesen? Bedeutet das, dass weniger Fremdgehen zu genetisch schlechterem Nachwuchs führt, weil man normalerweise nur mit attraktiven, genetisch gut gerüsteten Partnern fremdgeht?

FranzKonz
14.11.2008, 00:53
Was kann die katholische Kirche dafür tun, daß Du glücklich wirst?
Mit Anstand abdanken und still in der Versenkung verschwinden.

WIENER
14.11.2008, 00:57
Um das Unerklärliche zumindest scheinbar zu erklären und Regeln für ein reibungsverringertes Miteinander aufzustellen, wovon die Schwachen einer Gesellschaft keineswegs weniger profitieren als die Starken. Ohne religiös verordnete Monogamie etwa, könnte es sein, daß sich die Meisten von uns schon vor vielen Jahrhunderten aus dem Genpool verabschiedet hätten.

So ist es. Das Raubtier Mensch hätte sich ohne religiöse Regeln, schon vor langer Zeit von dieser Erde verabschiedet. Allerdings hat sich der Christliche Teil dieser Welt schon so weit entwickelt das er schon langsam ohne diesen Schwachsinn auskommen könnte.

Parker
14.11.2008, 01:01
Interessant, wo hast du denn das gelesen? Bedeutet das, dass weniger Fremdgehen zu genetisch schlechterem Nachwuchs führt, weil man normalerweise nur mit attraktiven, genetisch gut gerüsteten Partnern fremdgeht?

Das bedeutet, daß für Deinen am unteren Rand der Gesellschaft herumkrebsenden Ahnen womöglich niemand zur Paarung zur Verfügung gestanden hätte, weil man am oberen Rand keinerlei Beschränkungen unterworfen gewesen wäre.
'Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib' ist für den Tagelöhner ein Schutz, für den Fürsten aber eine gravierende Einschränkung.

WIENER
14.11.2008, 01:03
Mit Anstand abdanken und still in der Versenkung verschwinden.


Noch lieber wär mir, die Musln verschwinden in der Versenkung. Das ist nämlich mit Abstand die primitivste und dümmste Religion. Sie hat es geschafft aus einer hoch entwickelten Kultur, schwachsinnig Degenerierte zu machen. Während die Christen dank ihrer Religion zur beherschenden Kraft auf diesem PLaneten wurde.

Parker
14.11.2008, 01:05
So ist es. Das Raubtier Mensch hätte sich ohne religiöse Regeln, schon vor langer Zeit von dieser Erde verabschiedet. Allerdings hat sich der Christliche Teil dieser Welt schon so weit entwickelt das er schon langsam ohne diesen Schwachsinn auskommen könnte.

Da bin ich nicht sicher. Ich befürchte mittlerweile, Atheismus, soll er nicht mehr schaden als nutzen, setzt mehr Intelligenz voraus, als viele Atheisten mitbringen.

FranzKonz
14.11.2008, 01:17
Noch lieber wär mir, die Musln verschwinden in der Versenkung. Das ist nämlich mit Abstand die primitivste und dümmste Religion. Sie hat es geschafft aus einer hoch entwickelten Kultur, schwachsinnig Degenerierte zu machen. Während die Christen dank ihrer Religion zur beherschenden Kraft auf diesem PLaneten wurde.

Wenn ich die Geschichte so betrachte, so hatten Christen nicht dank, sondern trotz ihrer Religion Erfolg. In Bezug auf den Islam und jede andere Religion trifft das natürlich auch zu.

Es gilt in jedem Falle der Spruch des Fürsten an den Pfaffen:

Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.

bernhard44
14.11.2008, 05:40
Buddha sagte:
„Oh, ihr Mönche, glaubet nicht an meine Lehre, nur weil ich es euch sage, sondern prüfet nach, ob das, was ich da sage, euch auch richtig und weise erscheint“.

Jesus sagte:
„Wer meine Worte höret und mir nicht folget, bei dem wird ein Heulen und Zähneklappern sein“.





http://www.bfg-bayern.de/ethik/Stichwort/Buddhismus.htm

Beverly
14.11.2008, 07:23
Da muss man schon ziemlich wenig Tassen im Schrank haben, um solch ein Blödsinn in siebenfacher Ausführung zusammenzuschreiben. Zudem ist die Kritik in den einzelnen Punkten sehr kurzsichtig und nicht zuende gedacht, wie mir scheint.

Wenn man die Kritik zuende denkt, ist alles noch viel schlimmer. Dann bleibt auch vom Judentum, dass in dem Essay in jedem zweiten Satz gelobhudelt wird, nicht viel übrig. Dessen Geburtsfehler mal kurz skizziert:

1. Kadavergehorsam

Gott verlange von Abraham als Probe unbedingten Gehorsams, seinen Sohn zu opfern

2. Intoleranz

"Ich bin ein eifersüchtiger Gott" tönt es ständig im Alten Testament

3. Krieg in der Heimat

Als laut AT die Kinder Israels Ägypten verlassen hatten und nach Palästina kamen, taten sie das, was sie da noch immer tun: mit den anderen Bewohnern dieses Landes Krieg zu führen und sie als minderwertig darzustellen

4. Homophobie

"Es ist dem Herrn ein Greuel blablabla"

5. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Der Autor schlachtet da die Evangelisten und unterschlägt das Gebaren der Juden zur gleichen Zeit. Vielleicht schimpft er so aufs NT, weil da wenig schmeichelhafte Dinge über die jüdischen Autoritäten - Könige, Priester - jener Zeit drinstehen. Die haben sich weder untereinander noch gegenüber Rom mit Ruhm bekleckert. Selbst wenn die Römer den Part des fiesen Eroberers spielten, so mag ein Apologet der Römer in den Juden Palästinas nicht zu Unrecht notorische Aufrührer und Terroristen gesehen haben.

6. Kriechgang vor Gott

Der Autor preist ihren aufrechten Gang vor Gott, alldiweil ich mich aus dem AT nur entsinnen kann, dass Gott da alle Nase lang auf sein auserwähltes und halsstarriges Volk geschimpft hat. Manchmal zu Recht, wenn David einen Offizier verheizt, um dessen Frau zu kriegen, manchmal zu Unrecht, wenn ein König ein Bündnis mit einem anderen König eingeht und Gott sauer ist, weil "sein" König ihm nicht blindlings vertraut. Alles sehr durchwachsen.

7. "Gott ist Jude" - Größenwahn

Warum muss in einem Essay, wo man sich kritisch mit dem Christentum auseinandersetzt, alle Nase lang das Judentum gelobt werden? Warum wird das von seinen Geburtsfehlern gereinigte Christentum als eine Art Judentum dargestell? Der Autor sollte dann aber flugs auch die 7 Geburtsfehler des Islams darstellen und darauf verweisen, dass die allerersten Moslems nach Jerusalem gebetet haben ;)
Das ist der neueste Aufguss einer Weltsicht, welche die Juden als Allermindestes zu den wahren Begründern des "christlichen Abendlandes" und der westlichen Zivilisation, vielleicht sogar höherer, moderner Zivilisation überhaupt machen will. Warum nicht Inkas und Azteken? Denen verdanke ich die Kartoffeln und die Tomaten in meiner Speisekammer, alldiweil die Juden mir die Schweinewürste nicht gönnen wollen.

8. Verarschung, pardon Geschichte heute

Der Autor zeigt auf, welche Verarschung das Christentum ist, knickt aber schon beim Judentum ein und ignoriert den übergreifenden geschichtlichen Kontext. Er will nicht wahr haben, dass Geschichte an sich in weiten Teilen, vermutlich zu 80 Prozent, eine sinnlose und grausame Verarschung ist. Die "Geburtsfehler" des Christentums sind kein Makel in einem an sich positiven historischen Geschehen, sondern nur zu typisch. Ihnen gingen die Geburtsfehler des Judentums und der antiken Stoa voraus und ihm sollten sich viele weitere folgen.

Beverly
14.11.2008, 07:25
Wenn es keine Erbsünde gäbe und der Mensch so wie er ist ganz in Ordnung ist - ja wozu bräuchte man dann eine Religion?um die Menschen zu versklaven

Wahabiten Fan
14.11.2008, 07:28
um die Menschen zu versklaven

Und das wussten schon die Schamanen in grauer Vorzeit.

Beverly
14.11.2008, 07:38
Wenn ich die Geschichte so betrachte, so hatten Christen nicht dank, sondern trotz ihrer Religion Erfolg. In Bezug auf den Islam und jede andere Religion trifft das natürlich auch zu.

Ich finde das mittlerweile lustig, wie sich gerade im Umfeld des "Glaubens" die größten Charakterschweine tummeln. Man braucht sich nur ihr gemeinsames "Heiliges Land" ansehen, wie sie da miteinander umgehen :rolleyes:
Möglicherweise war die antike Stoa diesem Dreck, der danach kam, überlegen, selbst wenn sie auch ihre Fehler gehabt haben wird. Wobei ihr größter Fehler und unverzeihliches Verbrechen war, sich vom Christentum verdrängen zu lassen.


Es gilt in jedem Falle der Spruch des Fürsten an den Pfaffen:

Halt Du sie dumm, ich halt sie arm.

Man ist lustigerweise dann für diesen Quatsch verloren, wenn man an ihn glaubt, nach Sinn und Ordnung sucht und nach Erlösung von Leid strebt. Und man ist dann ziemlich allein, weil es diese Lumpen und Verbrecher geschafft haben, ein weltweites krankes Oligopol zu errichten.

Beverly
14.11.2008, 07:41
Mit Anstand abdanken und still in der Versenkung verschwinden.

Das Problem ist, dass schon Rom nicht mit Anstand abtreten konnte, als das Imperium nicht mehr so richtig funzte. Und dass sich einer der schlimmsten Verbrecher der Menschheitsgeschichte mit einer nahöstlichen Sekte einließ, um Kaiser zu werden.

Sauerländer
14.11.2008, 10:28
(...)

Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.
Das vermengt zwei zunächstmal separate Erwägungen. Zum einen die der definitiven Nonexistent Gottes, die ich so schlicht für nicht beweisbar halte. Zum anderen die der Schädlichkeit bzw Nichtnotwendigkeit des Monotheismus - man könnte hier von einer religionssoziologischen Erwägung sprechen.
Da könnte man die Frage stellen nach der Alternative.
Den Atheismus hattest Du selbst angesprochen.
Harter Atheismus erzwingt förmlich eine Ersatzreligion, sei es nun etwa ein marxistischer Geschichtsdeterminismus oder auch ein biologistischer Rassenkult, in jedem Fall jedoch eine Lehre religionsartiger Macht auf mehr oder weniger ausschließlich materialistischer Grundlage. Was nicht nur, aber erst recht vor dem Hintergrund der geschichtlichen Erfahrung Schlimmes bezüglich deren Fähigkeit zur Sittlichkeitsstiftung ahnen lässt.
Dann hätten wir da noch die diversen Formen einer polytheistischen Konzeption.
Die sind zum Einen untauglich zur Untermauerung irgendeiner Art von Universalismus, zum anderen nach meinem persönlichen Dafürhalten auch kennzeichnend für einen ganz bestimmten Entwicklungsstand (der nicht dem entspricht, den wir jetzt haben).

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.
Das entspricht in etwa dem, was ich (soziologisch-folgenorientiert) über das sagen könnte, was sich selber "Aufklärung" nannte. Erschütterung und Vernichtung alter Gewissheiten und Sinnkonzepte ohne adäquate Gegenleistung, Zunahme der Anomie.
Was den Verzicht angeht, sehen wir ja, wohin uns unseren Epoche der Maßlosigkeit im Gegenteil des Verzichts führt. Und bannt etwa der Verlust der Religion die Angst? Nein, er nimmt nur zusätzlich einen Trostfaktor fort.

Klopperhorst
14.11.2008, 10:34
Monotheismus ist in Wüstenlandschaften entstanden, von einer Rasse, die unserer entgegensteht.

Der Orientale liebt die Unterwürfigkeit unter einen Gott, wir nordische Menschen lieben die Freiheit!

Freiheit im doppelten Sinne, einerseits als Individuum andererseits als Vernunftwesen, welche ihre Situation und die Welt permanent hinterfragen.

Liberalismus, Humanismus sind nordische Schöpfungen, aber sie tragen im Kern etwas semitisches, etwas, was wir nicht mehr hinterfragen, weil wir es als gottgleiche Dogmen aufgestellt haben.

Diese Dogmen sind die sog. Menschenrechte und die Gleichheit aller Rassen.

Erst wenn wir wieder nordisch im Denken geworden sind, d.h. diesen Grundfehler des Liberalismus hinterfragen, werden wir wieder frei sein!


----

Gärtner
14.11.2008, 11:15
Auf Zeit Online ist unter

http://www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml?page=1

ein Essay über die "sieben Geburtsfehler" des Christentums. Dabei handelt es sich um

1. Die Erbsünde

Das ihr zugrunde liegende Konzept des schon von Geburt an "schuldigen" Menschen sei menschenverachtend.
Kann man so sehen, muß man aber nicht. Das Konzept der Erbsünde läßt sich genausogut moderner als Interpretation der Endlichkeit des Menschen, seiner Kontingenzerfahrung begreifen.


2. Die Kreuzigung Jesu - "Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel", wo der Sinn der Kreuzigung hinterfragt wird.
Das Kreuz als Symbol der höchsten und letzten Selbstüberantwortung, als absolute Erfüllung der Liebestat Gottes an seiner Schöpfung - nicht unbedingt im juristischen Oberseminar abzuhandeln.


3. Der Missionsbefehl
also die Verbreitung des Christentums, egal ob es die Völker wollen oder nicht
"Wer es fassen kann, der fasse es".

Im übrigen: was kann daran falsch sein, den Menschen das Heil zu bringen?


4. Der christliche Antijudaismus
Stimmt. War lange ein Problem. Wie auch hierzuforum zu sehen, sind bis heute nicht alle davon geheilt.


5. Die christliche Eschatologie

also die Lehre vom Ende der Welt in einer von Grauen erfüllten Apokalypse, wie es die Offenbarung des Johannes schildert. Das habe die Menschen jahrhundertelang in Angst und Schrecken versetzt.
Ach, naja, das kommt immer darauf an, welche Aspekte hervorgehobven werden. Die Vision des Neuen Jerusalem mit seinen Zwölf Goldenen Toren und des Herrn, der da spricht er mache alles neu und er wische alle Tränen ab und der Tod werde nicht mehr sein - das steht auch in der Offenbarung.


6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.
Hätte Paulus nicht diesen Kniff vorgenommen, wäre das Christentum nach 50 Jahren als unbedeutende jüdische Sekte wieder aus der Geschichte verschwunden. So aber eröffnete er - im Widerstreit gegen Petrus - das Christentum über die jüdischen Grenzen hinaus, und das beinhaltete natürlich auch den Diskurs mit dieser nichtjüdischen Welt, die von ganz anderen geistigen Traditionen geprägt war.


"Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. (...) So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der 'Hinterwelt' und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog."
Drum ist ja die lebendige Bewahrung des jüdischen Erbes nicht nur in Form des Alten Testaments so wichtig. Denn der jüdischen Tradition war das Denken in ontologisch-starren Kategorien völlig fremd, sein dynamisches Gottesbild kann eine rein hellenistische Konzeption vor der blutleeren Steifheit schützen.


7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Die Evangelisten hätten bewusst die historischen Ereignisse um das Leben Jesu so zurechtgebogen, wie es ihnen ins Konzept passt.
Das ist schlichter Quatsch. Man kann nicht an einen Text der orientalischen Antike die Kriterien der modernen Wissenschaftlichkeit anlegen (diesen Anspruch haben sie auch nie erhoben). Wer das tut, liest die Evangelien nicht in ihrem geistigen und historischen Kontext und wird deshalb auch nur böhmische Dörfer verstehen.



Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.

Das sehe ich nicht so. Religionswissenschaftlich ist der Monotheismus zunächst einmal die reifste Entwicklung der Gottesvorstellung, die einst in grauer Vorzeit ihre Anfänge in der Vorstellung beseelter Steine, Bäume und Gewässer nahm. Und je weiter sich das Bewußtsein vom Geheimnis Gottes durchsetzt, dem man mit jedem Reden "wie er sei" in Wirklichkeit nicht näher kommt; wenn also letztlich nur die via negativa bleibt, die immer im Wissen schweigt, daß jede Attribution Gottes ihm unähnlicher ist als ihn zu beschreiben: dann wird sich große Demut einstellen und kein Raum mehr sein für Fundamentalismus und blutiges Kriegsgeschrei.

Sauerländer
14.11.2008, 11:26
Das sehe ich nicht so. Religionswissenschaftlich ist der Monotheismus zunächst einmal die reifste Entwicklung der Gottesvorstellung, die einst in grauer Vorzeit ihre Anfänge in der Vorstellung beseelter Steine, Bäume und Gewässer nahm. Und je weiter sich das Bewußtsein vom Geheimnis Gottes durchsetzt, dem man mit jedem Reden "wie er sei" in Wirklichkeit nicht näher kommt; wenn also letztlich nur die via negativa bleibt, die immer im Wissen schweigt, daß jede Attribution Gottes ihm unähnlicher ist als ihn zu beschreiben: dann wird sich große Demut einstellen und kein Raum mehr sein für Fundamentalismus und blutiges Kriegsgeschrei.
Wobei sich der Entwicklungsstand "Monotheismus" AUCH auffassen lässt als ein Glied in einer Kette, die mit diversen Naturgeistern beginnt, sich in immer weiterer Abstraktion zum Monotheismus wandelt, der in weiterer Abstraktion immer mehr eine Intellektuellenangelegenheit von immer schwerer fassbarer Art wird, sich schließlich bis in den Pantheismus hinein abstrahiert und dann mit dem Atheismus ausklingt.
Die "Entwicklung" bzw "Reifung" hat immer -mindestens- zwei Seiten.
In diesem Sinne habe ich mal irgendwo geschrieben, der Katholizismus sei für mich ein wenig der "heutige Paganismus" bzw die paganste Form des Christentums, da er -etwa mit seinem Heiligenkult- noch diverse Nachklänge des alten Polytheismus kennt und so mehr geistig Fassbares liefert, während der Protestantismus als höhere Entwicklungsstufe mitunter derart in intellektualisierenden Erwägungen befindlich ist, dass dabei eine "Volksfrömmigkeit" schwerlich entstehen wird.
Sicher, man kann -Adorno aus dem Zusammenhang reißend- einwenden, Kriterium des Wahren sei nicht seine unmittelbare Kommunizierbarkeit an jedermann.
Aber kann eine Religion, die die Menschen nicht ergreift, ihren Heilsauftrag überhaupt erfüllen?

Quo vadis
14.11.2008, 11:37
Das sehe ich nicht so. Religionswissenschaftlich ist der Monotheismus zunächst einmal die reifste Entwicklung der Gottesvorstellung, die einst in grauer Vorzeit ihre Anfänge in der Vorstellung beseelter Steine, Bäume und Gewässer nahm. Und je weiter sich das Bewußtsein vom Geheimnis Gottes durchsetzt, dem man mit jedem Reden "wie er sei" in Wirklichkeit nicht näher kommt; wenn also letztlich nur die via negativa bleibt, die immer im Wissen schweigt, daß jede Attribution Gottes ihm unähnlicher ist als ihn zu beschreiben: dann wird sich große Demut einstellen und kein Raum mehr sein für Fundamentalismus und blutiges Kriegsgeschrei.

Schmodder.Sowohl Bibel, als auch Koran haben in ihrem Zentrum nicht "den" ominösen, unplastischen Gott, sondern beschreiben konkrete Lebensräume und Lebensgeschichten von Menschen, speziell den von "Gottes Sohn" Jesus und des "Propheten" Mohammed.Der Sinn und Zweck ist ganz einfach---starr religiös motivierte Handlungen vermittelt von Menschen für Menschen die nur dem Zwecke der Uniformität dienen.Im Koran noch viel schlimmer als in der Bibel.Nicht verwunderlich das theologische Auslegungsfragen auch in beiden Religionen zum blutigen Schisma geführt haben.

Beverly
14.11.2008, 14:06
Das vermengt zwei zunächstmal separate Erwägungen. Zum einen die der definitiven Nonexistent Gottes, die ich so schlicht für nicht beweisbar halte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Gott so wie ihn orthodoxes Judentum, Christentum und Islam sehen nicht gibt. Der zürnende Jahwe des Alten Testamentes hätte bei dem, was seine Schäfchen da in den letzten 2000 Jahren angestellt haben, bestimmt mehr als einmal dazwischengedonnert :rolleyes:
Das ist vielleicht nicht das geringste der Probleme, welche der Monotheismus mit sich herumschleppt. Entweder gibt es keinen Gott oder "Gott" ist ganz anders als das, was sie uns da erzählen.


Zum anderen die der Schädlichkeit bzw Nichtnotwendigkeit des Monotheismus - man könnte hier von einer religionssoziologischen Erwägung sprechen.
Da könnte man die Frage stellen nach der Alternative.
Den Atheismus hattest Du selbst angesprochen.
Harter Atheismus erzwingt förmlich eine Ersatzreligion, sei es nun etwa ein marxistischer Geschichtsdeterminismus oder auch ein biologistischer Rassenkult, in jedem Fall jedoch eine Lehre religionsartiger Macht auf mehr oder weniger ausschließlich materialistischer Grundlage. Was nicht nur, aber erst recht vor dem Hintergrund der geschichtlichen Erfahrung Schlimmes bezüglich deren Fähigkeit zur Sittlichkeitsstiftung ahnen lässt.
Dann hätten wir da noch die diversen Formen einer polytheistischen Konzeption.
Die sind zum Einen untauglich zur Untermauerung irgendeiner Art von Universalismus, zum anderen nach meinem persönlichen Dafürhalten auch kennzeichnend für einen ganz bestimmten Entwicklungsstand (der nicht dem entspricht, den wir jetzt haben).

Das entspricht in etwa dem, was ich (soziologisch-folgenorientiert) über das sagen könnte, was sich selber "Aufklärung" nannte. Erschütterung und Vernichtung alter Gewissheiten und Sinnkonzepte ohne adäquate Gegenleistung, Zunahme der Anomie.
Was den Verzicht angeht, sehen wir ja, wohin uns unseren Epoche der Maßlosigkeit im Gegenteil des Verzichts führt. Und bannt etwa der Verlust der Religion die Angst? Nein, er nimmt nur zusätzlich einen Trostfaktor fort.

Wir haben in den letzten 200-250 Jahren so ziemlich alles durchprobiert, sowohl harte säkulare als auch harte religiöse Systeme. Von Lenin und die Bolschewiki bis zu den Fundamentalisten in den USA, Israel und den islamischen Staaten. War und ist alles Stückwerk, Legitimationsideologie, Volksverdummung, Veralberung und treibt die von ihm unterjochten Menschen nicht selten in die Arme einer Anti-Ideologie, die ebenso schlimm ist :rolleyes:

Vielleicht läge ein Ausweg in einer universalistischen, aber nicht unverbindlichen Geisteshaltung und Weltanschauung in der Art der Stoa (http://de.wikipedia.org/wiki/Stoa), des Humanismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Humanismus) oder des Konfuzianismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzianismus), wo dann angesichts von so viel Tugendlehren auch der Hedonismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Hedonismus) und zwecks Bodenhaftung der Kynismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Kynismus) zu ihrem Recht kommen.
Auch so ein Gedankensystem hätte seine Fehler und Beschränkungen. So hat mal jemand über Seneca gesagt, wie schön es doch sei, dass der mit seiner Philosophie so viele Millionen Sesterzien anhäufen konnte ;) Der Konfuzianismus war so etwas wie die Ideologie der chinesischen Intelligenz, die sich von Vater Staat Amt, Ansehen und Versorgung haben wollte. Aber so lange man sich der Mängel eines sinnstiftenden Systems bewusst ist, mag es noch besser sein als keines. Oder die akut herrschende Ideologie unserer "Steuerzahler", die glauben, dass Gott die Welt allein für sie gemacht hat :kotz:

EinDachs
14.11.2008, 15:30
Wenn es keine Erbsünde gäbe und der Mensch so wie er ist ganz in Ordnung ist

Das hat keiner behauptet. Aber dafür braucht man Gesetze, moralische Grundwerte und Bildung.


- ja wozu bräuchte man dann eine Religion?

Kurze Antwort: Man braucht sie eben nicht mehr.
Die war mal interessant um die Welt zu erklären. Die großen Fragen, woher kommen wir, was soll das alles, etc. konnte man eben früher nicht recht gut erklären. Da dachten sich die Leute eben einen großen Schöpfer aus, der uns vor 6000 Jahren aus Lehm gebastelt hat und dem wir den Planeten den wir bewohnen, sowie alle unsere Gesetze verdanken.
Die Sache mit den 6000 Jahren hat sich mal als unbrauchbar herausgestellt, Gesetze haben wir mittlerweile bessere selbst geschrieben und auch die verbliebenen, großen Fragen kann man mittlerweile auch ohne Götter debattieren.


Gott zeigt somit eben seine Liebe zu uns Menschen (da er bereit ist, sich selbst am Kreuz für die Menschheit zu opfern). Ist doch nett von Gott, nicht?

Ist doch komisch von diesem netten Gott, dass er seine Liebe, obwohl allmächtig, nur durch den Tod eines Typen zeigen kann, der behauptet er/sein Sohn zu sein.

royona
14.11.2008, 15:38
Religionen...
Es gibt nur einen Fehler: Der Mensch an sich wird vernachlässigt.

cajadeahorros
14.11.2008, 16:10
Es gibt drei Grundfragen der "Theologie", erstens, die Dogmen einer Religion, zweitens die Frage, wann und warum entstand sie und drittens die Frage, warum wird sie geglaubt.

Alle Fragen sind gelöst, die Ausgangsfragen der Diskussion hier sind ehrenhaft, aber eigentlich ein Rückschritt wie jede Beschäftigung mit der in allen Medien begeistert gefeierten Rückkehr der Religionen.

Zum Christentum: 1. Der begabte Prediger Paulus schuf aus Versatzstücken (Karma, Frühlingsgötter, Wunderglaube, Dionysos etc.) verschiedener Religionen des oströmischen Raums eine Weltfluchtreligion, die innerhalb der unterdrückten Völker und Schichten des römischen Reichs einigen Erfolg hatte. Die Aussagen sind kindlich bis albern. 2. Im Laufe der Jahrhunderte erkannte man von Seiten der Staatsmacht die Eignung dieser Religion als Begleitmusik zur Feudalisierung und pfropfte sie mehr oder weniger gewaltsam den Völkern der Spätantike und des frühen Mittelalters auf, von den Römern selbst bis zu den Sachsen. Im Bund mit den Herrschenden wandelten sich auch die Dogmen, als erstes verschwand der Glaube an das nahe Weltende. Reformen des Christentums setzten erst ein, als sich die wirtschaftlichen Gegebenheiten änderten, frühkapitalistische Landesfürsten begünstigten die "Reformation" um sich den teuren Luxus des Papstes zu ersparen. Im bäuerlichen Böhmen fand Hus keine machtvolle Unterstützung, er wurde verbrannt, Luther nicht mehr, obwohl beider Aussagen vergleichbar waren. Im globalisierten Monopolkapitalismus sind die reformierten Kirchen überflüssig geworden. Ob sich zukünftig wieder die homogene römische Zentralreligion oder der inhomogene, aber zur Unterdrückung der multikulturellen Konfliktgesellschaft noch wesentlich besser geeignete Islam durchsetzen wird ist noch fraglich, vielleicht einigt man sich in der Mitte. Dass die massenhafte Ausbreitung einer Religion aber immer ein gewaltsamer Vorgang ist, dürfte jedem Beobachter der aktuellen Entwicklung klar sein (die nächste oder übernächste Kindergeneration mit multikultureller Religionsindoktrination dürfte freiwillig sowohl vor der Moschee als auch vor der Kirche das Knie beugen). 3. Womit auch die letzte Frage beantwortet ist: Warum wird der Mist geglaubt. Weil zu 99% die kindliche Schwächesituation ausgenutzt wird um die Menschen religiös zu indoktrinieren. Oder anders ausgedrückt: Wenn der Gläubige seinen Gott "Vater" nennt weiß er nicht wie recht er hat.

Gärtner
14.11.2008, 17:16
Schmodder.Sowohl Bibel, als auch Koran haben in ihrem Zentrum nicht "den" ominösen, unplastischen Gott, sondern beschreiben konkrete Lebensräume und Lebensgeschichten von Menschen, speziell den von "Gottes Sohn" Jesus und des "Propheten" Mohammed.Der Sinn und Zweck ist ganz einfach---starr religiös motivierte Handlungen vermittelt von Menschen für Menschen die nur dem Zwecke der Uniformität dienen.Im Koran noch viel schlimmer als in der Bibel.Nicht verwunderlich das theologische Auslegungsfragen auch in beiden Religionen zum blutigen Schisma geführt haben.

Daß du zeitgebunden kontextuelle Oberflächen und dahinterstehende grundsätzlichere Konzepte nicht auseinanderhalten kannst, beweist nur wieder aufs neue, daß ideologisch verbogene Geister sich nicht mit der Religion befassen sollten.

Denn erst dann kommt es zu Mord & Totschlag.

Quo vadis
14.11.2008, 17:28
Daß du zeitgebunden kontextuelle Oberflächen und dahinterstehende grundsätzlichere Konzepte nicht auseinanderhalten kannst, beweist nur wieder aufs neue, daß ideologisch verbogene Geister sich nicht mit der Religion befassen sollten.

Denn erst dann kommt es zu Mord & Totschlag.

Religionen sind Ideologien.Mit deinem Oberlehrerpost habe ich gerechnet--suhle dich ruhig in deiner Religion, du bist für die neuen Herrenmenschen in Deutschland eh nur der billige Ungläubige, so wie der Atheist vadis........

Beverly
14.11.2008, 17:37
Die [Religion] war mal interessant um die Welt zu erklären. Die großen Fragen, woher kommen wir, was soll das alles, etc. konnte man eben früher nicht recht gut erklären. Da dachten sich die Leute eben einen großen Schöpfer aus, der uns vor 6000 Jahren aus Lehm gebastelt hat und dem wir den Planeten den wir bewohnen, sowie alle unsere Gesetze verdanken.
Die Sache mit den 6000 Jahren hat sich mal als unbrauchbar herausgestellt, Gesetze haben wir mittlerweile bessere selbst geschrieben und auch die verbliebenen, großen Fragen kann man mittlerweile auch ohne Götter debattieren.

Philosophie und Geistes- und Naturwissenschaften haben der Religion bei der Welterklärung den Rang abgelaufen. Sei es im Guten, wenn man halbwegs frei diskutieren und denken kann. Sei es im Schlechten, wenn irgendein Popel meint, er sei der neue Pope und jetzt müssen alle denken, was er sagt.
Den nicht-religiösen - philosophischen, säkularen - Welterklärungen mangelt es aber nach wie vor an der organisatorischen Struktur und der Gemeinschaftlichkeit. Da bräuchten sie Eigenständigkeit (nicht am Tropf des Staates, wie bei uns mit der Kirchensteuer, oder als dessen Parasit, wie in einem "Gottesstaat"), Universalität - weltweit und jeder kann mitmachen - und verbindliche Regeln. Diesbezüglich sind die Strukturen organisierter Religionen gar nicht so schlecht, nur gehen da halt viele nicht mehr hin, weil die Welterklärungen veraltet sind und nichts sagen. Ich kenne mittlerweile sowohl Leute, für die der Glaube in der Bejahung oder der entschiedenen Ablehnung des Christentums besteht.

Wahabiten Fan
14.11.2008, 17:39
Daß du zeitgebunden kontextuelle Oberflächen und dahinterstehende grundsätzlichere Konzepte nicht auseinanderhalten kannst, beweist nur wieder aufs neue, daß ideologisch verbogene Geister sich nicht mit der Religion befassen sollten.

Denn erst dann kommt es zu Mord & Totschlag.

Das sehe ich anders. Mord und Totschlag aus niederen Beweggründen sind älter als die Menschheit. Selbst Schimpansen kennen das schon.

Mit den Religionen ist lediglich zu den niederen Beweggründen ein weiteres Mordmotiv hinzu gekommen, nämlich das "In Gottes Namen"!

Beverly
14.11.2008, 17:52
Alle Fragen sind gelöst, die Ausgangsfragen der Diskussion hier sind ehrenhaft, aber eigentlich ein Rückschritt wie jede Beschäftigung mit der in allen Medien begeistert gefeierten Rückkehr der Religionen.

:kotz: entschuldige bitte := aber so sieht meine Beschäftigung mit dem "religiösem Revival" aus, den ich seit den 1980er Jahren verfolgen "darf" - zum KOTZEN!


Im Laufe der Jahrhunderte erkannte man von Seiten der Staatsmacht die Eignung dieser Religion als Begleitmusik zur Feudalisierung und pfropfte sie mehr oder weniger gewaltsam den Völkern der Spätantike und des frühen Mittelalters auf, von den Römern selbst bis zu den Sachsen.Nicht zu vergessen die baltischen Völker, die als die "letzten Heiden Europas" galten. Womit meinen mir wenigstens vage bekannten Vorfahren der Schmu allesamt mit Gewalt aufgezwungen wurde.


Warum wird der Mist geglaubt. Weil zu 99% die kindliche Schwächesituation ausgenutzt wird um die Menschen religiös zu indoktrinieren.

Bei mir löst diese neoreligiöse Diskurs aber das genaue Gegenteil des Gewollten aus. Vor zwanzig Jahren habe ich ihn aus der Position des außen stehenden Atheismus eher verhalten kritisiert, bin einfach weggegangen. Heute folgt mir der Mist und ich messe ihn an seinen eigenen Ansprüchen. Und alles ist noch viel, viel schlimmer X( !

Krabat
14.11.2008, 17:56
Religionen...
Es gibt nur einen Fehler: Der Mensch an sich wird vernachlässigt.

Im Christentum nicht. Ohne uns Christen wäre dieses Land erheblich kälter.

Beverly
14.11.2008, 17:57
Daß du zeitgebunden kontextuelle Oberflächen und dahinterstehende grundsätzlichere Konzepte nicht auseinanderhalten kannst, beweist nur wieder aufs neue, daß ideologisch verbogene Geister sich nicht mit der Religion befassen sollten.

Der ideologisch verbohrte Geist sollte sich wirklich nicht mit den Fragen beschäftigen, die nach Selbseinschätzung Sache der Religionen sind. Ziehen wir da alle ideologisch verbohrten Geister aus Kirchen, Synagogen und Moscheen ab, bleibt allerdings nicht mehr viel übrig
Denn erst dann kommt es zu Mord & Totschlag. und wir haben endlich Ruhe.

Beverly
14.11.2008, 17:58
Im Christentum nicht. Ohne uns Christen wäre dieses Land erheblich kälter.Ist es denn mit euch wirklich warm geworden?

Krabat
14.11.2008, 18:01
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Gott so wie ihn orthodoxes Judentum, Christentum und Islam sehen nicht gibt. Der zürnende Jahwe des Alten Testamentes hätte bei dem, was seine Schäfchen da in den letzten 2000 Jahren angestellt haben, bestimmt mehr als einmal dazwischengedonnert :rolleyes:

Dazwischengedonnert hat Gott in Jesu vor 2000 Jahren. Jesus hat die Vorstellung der Juden, Gott sei ein Rachegott abgeschafft.

Siehe dazu meinen diesbezüglichen Strang:
http://www.politikforen.net/showthread.php?t=69843

Für uns Christen ist Gott die Liebe, nicht der alte jüdische Rachegott Yahwe.

Krabat
14.11.2008, 18:16
Ist es denn mit euch wirklich warm geworden?

Wie warm soll es werden? Leben ist nun einmal Leid und endet in Angst, Schmerz und Tod. Das Paradies auf Erden kann es gar nicht geben.

Es wird auch nie eine Welt geben ohne Haß, Neid, Gier, weil diese negative Seiten eben Teil des Menschen sind.

Dieses Negative im Menschen, man auch sagen das Böse, bezeichnen wir als Erbsünde.

Der Typ im Eingangsbeitrag meinte, daß diese Erbsünde "der Fluch des Christentums" sei.

Was für ein Schwachkopf.

Wahabiten Fan
14.11.2008, 18:20
Ist es denn mit euch wirklich warm geworden?

Sag blos dir ist die "warmherzige Geschichte" des Christentums und speziell die des Katholizismus, nicht bekannt!

Erik der Rote
14.11.2008, 18:53
Auf Zeit Online ist unter

http://www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml?page=1

ein Essay über die "sieben Geburtsfehler" des Christentums. Dabei handelt es sich um

1. Die Erbsünde

Das ihr zugrunde liegende Konzept des schon von Geburt an "schuldigen" Menschen sei menschenverachtend.

2. Die Kreuzigung Jesu - "Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel", wo der Sinn der Kreuzigung hinterfragt wird.

3. Der Missionsbefehl
also die Verbreitung des Christentums, egal ob es die Völker wollen oder nicht

4. Der christliche Antijudaismus

5. Die christliche Eschatologie

also die Lehre vom Ende der Welt in einer von Grauen erfüllten Apokalypse, wie es die Offenbarung des Johannes schildert. Das habe die Menschen jahrhundertelang in Angst und Schrecken versetzt.

6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.

"Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. (...) So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der 'Hinterwelt' und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog."

7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Die Evangelisten hätten bewusst die historischen Ereignisse um das Leben Jesu so zurechtgebogen, wie es ihnen ins Konzept passt.

Am Ende des Essays findet sich der provozierende Absatz:

"8. Christentum heute?

Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen. Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden?"

Ich sehe das nicht so, auch weil das Judentum seine Fehler hat, die es seit 1948 wieder in staatlicher Form austobt. Und auch das Judentum Gründungsmythen hat, wo man nicht weiß, was da erfunden wurde und was wahr ist. Wenn Jesus nicht so war, wie ihn die Christen sehen, waren vielleicht auch die "Juden" des Altertums und ihre Geschichte nicht unbedingt so, wie sie das Alte Testament schildert.

Und weil sich Christen und Juden manchmal mit der jüngsten monotheistischen Religion ausgerechnet in so "schönen" Dingen wie dem Hass auf Homosexuelle einig sind :rolleyes:

Wir haben es da vielleicht mit mehr als sieben Geburtsfehlern zu tun, die alle monotheistischen Religionen betreffen. Und die einen anderen Autor zu der Aussage veranlassten: "Jeder Monotheismus ist fundamentalistisch."

Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.

na klar die zionistische Zeit schreibt über das Christentum da kann ja wirklich nur gutes bei rauskommen - Joffe und Co. sollte lieber weiter ihren Irakkrieg bejubeln wie sie es in der Zeit getan haben

Quo vadis
14.11.2008, 19:11
Philosophie und Geistes- und Naturwissenschaften haben der Religion bei der Welterklärung den Rang abgelaufen. Sei es im Guten, wenn man halbwegs frei diskutieren und denken kann. Sei es im Schlechten, wenn irgendein Popel meint, er sei der neue Pope und jetzt müssen alle denken, was er sagt.
Den nicht-religiösen - philosophischen, säkularen - Welterklärungen mangelt es aber nach wie vor an der organisatorischen Struktur und der Gemeinschaftlichkeit. Da bräuchten sie Eigenständigkeit (nicht am Tropf des Staates, wie bei uns mit der Kirchensteuer, oder als dessen Parasit, wie in einem "Gottesstaat"), Universalität - weltweit und jeder kann mitmachen - und verbindliche Regeln. Diesbezüglich sind die Strukturen organisierter Religionen gar nicht so schlecht, nur gehen da halt viele nicht mehr hin, weil die Welterklärungen veraltet sind und nichts sagen. Ich kenne mittlerweile sowohl Leute, für die der Glaube in der Bejahung oder der entschiedenen Ablehnung des Christentums besteht.

Es ist einer der größten Irrglauben der westlichen Welt, dass Philosophie, Geistes und Naturwissenschaften einer archaischen Religion wie dem Islam den Rang abgelaufen haben.Ich sehe Europa eher in einer geisteswissenschaftlichen Sackgasse, so das z.b. heute sich intellektuell schimpfende Bildungsbürger lieber mit jeder Faser ihres Körpers der Installation archaischer, xenophiler Hirngespinstegesellschaften verschreiben, als sich Gedanken zu machen wie Industriegesellschaften im 21. Jahrhundert noch Gemeinschaftswerte für das native kulturell-historische Fundament bieten können.

Krabat
14.11.2008, 19:17
Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen.

Gott bewahre die Christenheit davor!:rolleyes:

Dayan
14.11.2008, 22:31
Gott bewahre die Christenheit davor!:rolleyes:Das fehlt noch,das es den Menschen die Augen augehen!Gott bewahre!:hihi:

dr-esperanto
14.11.2008, 22:59
Wie warm soll es werden? Leben ist nun einmal Leid und endet in Angst, Schmerz und Tod. Das Paradies auf Erden kann es gar nicht geben.

Es wird auch nie eine Welt geben ohne Haß, Neid, Gier, weil diese negative Seiten eben Teil des Menschen sind.

Dieses Negative im Menschen, man auch sagen das Böse, bezeichnen wir als Erbsünde.

Der Typ im Eingangsbeitrag meinte, daß diese Erbsünde "der Fluch des Christentums" sei.

Was für ein Schwachkopf.


Genau, ohne Christentum, Buddhismus, Judentum und Islam wäre alles noch viel schlimmer, weil dann keine moralischen Fesseln mehr Hass, Neid und Gier und andere Triebe zügeln würden.
Sicher, es wäre ein Paradies für die Starken, die darwinistischen Bestien - die könnten sich dann ausleben. Aber die Religion hält dies eben klein, gottseidank.

dr-esperanto
14.11.2008, 23:08
Das hat keiner behauptet. Aber dafür braucht man Gesetze, moralische Grundwerte und Bildung.



Kurze Antwort: Man braucht sie eben nicht mehr.
Die war mal interessant um die Welt zu erklären. Die großen Fragen, woher kommen wir, was soll das alles, etc. konnte man eben früher nicht recht gut erklären. Da dachten sich die Leute eben einen großen Schöpfer aus, der uns vor 6000 Jahren aus Lehm gebastelt hat und dem wir den Planeten den wir bewohnen, sowie alle unsere Gesetze verdanken.
Die Sache mit den 6000 Jahren hat sich mal als unbrauchbar herausgestellt, Gesetze haben wir mittlerweile bessere selbst geschrieben und auch die verbliebenen, großen Fragen kann man mittlerweile auch ohne Götter debattieren.



Ist doch komisch von diesem netten Gott, dass er seine Liebe, obwohl allmächtig, nur durch den Tod eines Typen zeigen kann, der behauptet er/sein Sohn zu sein.


Das Kreuzesopfer ist das größte Opfer. Und Opferbringen ist Liebe. Damit wir das auch sehen, musste Gott auf die Erde kommen.
Nicht ganz so oberflächliche oder stumpfsinnige Menschen wollen aber auch aus der conditio humana ERLÖST werden - das ist doch der Sinn der moderneren Erlöserreligionen.

dr-esperanto
14.11.2008, 23:09
Religionen...
Es gibt nur einen Fehler: Der Mensch an sich wird vernachlässigt.


Gar nichts wird da vernachlässigt - es werden die Triebe gedemütigt, das Fleisch abgetötet, ja, aber dafür gewinnt man geistig.

dr-esperanto
14.11.2008, 23:15
um die Menschen zu versklaven



Nicht die Menschen werden versklavt, sondern deren Triebe kleingehalten. Und das ist sehr gut so.

The_Darwinist
15.11.2008, 00:07
Genau, ohne Christentum, Buddhismus, Judentum und Islam wäre alles noch viel schlimmer, weil dann keine moralischen Fesseln mehr Hass, Neid und Gier und andere Triebe zügeln würden.
Sicher, es wäre ein Paradies für die Starken, die darwinistischen Bestien - die könnten sich dann ausleben. Aber die Religion hält dies eben klein, gottseidank.

Schwerer Gedankenfehler!
Darwinisten sind für gewöhnlich die bigottesten Oberarschlöcher, die man finden kann!
Da sie ohne Ansehen von Logik oder Verstand ganz einfach ihren Vorteil durchsetzen. Der darwinistischste Darwinist, den ich mir denken kann, ist Schorch aus dem texanischen Busch!
Gell, den haltet ihr alle für das letzte Arschloch, oder?
In Wirklichkeit ist der Typ nur völlig skrupellos!
Ein Darwinist durch und durch. Nur mal als Einführung in Bushismus:
Wikipedia führt alle Familienmitglieder auf, die von berühmte WASPs abstammen, aber keinen, der Dreck am Stecken hat, z.B. den Bush, ich meine, das wäre ein Cousin von Schorsch, der als amerikanischer Konzernchef für das Architekturunternehmen Bin Laden arbeitet. Auch, dass sich Schorsch Doppelauweh und Osama bin Laden persönlich begegnet sind, sich bei dieser Gelegenheit die Leber zersoffen hätten und anschliessend spinnefeind aufeinander waren, wird in Amerika des öfteren erwähnt.
Bin Laden baut übrigens auch für amerikanische Ölkonzerne in Arabien. So furchtbar wichtig kann also der Streit nicht sein!
Würde wirklich jemand Osamas Kopf wollen, würde er sagen, wen nicht am 11.11.1111 oder der in Honig eingelegte Kopf von Osama bin Laden auf einem silbernen Tablett vor mir serviert wird, mit seinen vor dem Ableben abgeschnittenen Geschlechtsteilen im weit offenen und zahnlosen Mund, dann wird es nichts mit den Milliarden.
So was gibt es natürlich nicht, zuerst kommt immer die Kohle, dann erst mal lange gar nix, dann der eigene Staat, dann die Bevölkerung, die einen ja schliesslich wählen und bezahlen muss, dann kommt wieder lange nix, und dann kommen nicht zielführende Dinge wie Glauben und anderes Schiessbudengejuxe

Und alle glauben, der Typ wäre wiedergeborener Christ!
Bruhaha!

EinDachs
15.11.2008, 00:31
Damit wir das auch sehen, musste Gott auf die Erde kommen.

Siehst du, und da spießts sich bei mir schon mal.
Woher wissen wir, dass der wirklich Gott war? Weil seine Apostel uns das sagen? Zusätzlich noch mit ein paar Wundergeschichtchen verpackt, die allerdings niemand außer den Evangelisten für notwendig hielt aufzuschreiben und die teilweise jeder drittklassige Zauberer besser inszenieren kann?
Dazu ein paar Geschichtchen, die offenkundig nicht stimmen (wie Volkszählungen, die nicht stattfanden) oder die man in vorderasiatischen Mythen dutzendweise finden kann (Jungferngeburten etwa dürften ein beliebtes Motiv in Sagen der Antike gewesen sein).
Warum sollt ich denen glauben?

Gärtner
15.11.2008, 00:39
Religionen sind Ideologien.
q.e.d.

Du hast es wirklich nicht begriffen. Danke, keine weiteren Fragen.

Gärtner
15.11.2008, 00:43
Das sehe ich anders. Mord und Totschlag aus niederen Beweggründen sind älter als die Menschheit. Selbst Schimpansen kennen das schon.

Mit den Religionen ist lediglich zu den niederen Beweggründen ein weiteres Mordmotiv hinzu gekommen, nämlich das "In Gottes Namen"!

Zweifellos. Die menschliche Geschichte besteht zur Hälfte aus blutigen Beispielen genau für diesen Umstand. Aber natürlich kann jede Theorie oder Lebenshaltung, selbst das Briefmarkensammeln, irgendwann die Grenze zur Obsession überschreiten, und dann wird die Sache problematisch. Dennoch glaube ich nicht, daß eine ausgereifte religiöse Überzeugung, die um die Begrenztheit ihrer Erkenntnis- und Ausdrucksmöglichkeiten weiß, in die Gefahr der fundamentalistischen Verabsolutierung gerät.

dr-esperanto
15.11.2008, 05:05
Es ist ja sogar so, dass die Religion den Menschen ERHEBT - während ihr hier ihn möglichst auf das triebgesteuerte Niveau des Tieres herabdrücken wollt.

Beverly
15.11.2008, 13:37
Wie warm soll es werden?

Wie kalt soll es noch werden? Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass es noch kälter werden kann als jetzt, um dann auch von euch Christen und euren Schwesterreligionen eines Besseren belehrt zu werden. Warum werdet ihr dieses bigotten und kleingeistigen Horrortopias nicht müde?


Leben ist nun einmal Leid und endet in Angst, Schmerz und Tod. Das Paradies auf Erden kann es gar nicht geben.

Es wird auch nie eine Welt geben ohne Haß, Neid, Gier, weil diese negative Seiten eben Teil des Menschen sind.

Dieses Negative im Menschen, man auch sagen das Böse, bezeichnen wir als Erbsünde.

Der Typ im Eingangsbeitrag meinte, daß diese Erbsünde "der Fluch des Christentums" sei.

Was für ein Schwachkopf.

Schöner kann man Menschenverachtung nicht ausdrücken. Eine Kampfansage an alle, die für menschliche Wärme, Geborgenheit im Kleinen und Erhabenheit im Großen stehen.

N. B.: ich kann mir die Frage doch nicht verkneifen, ob du das Fake eines Atheisten bist. Wenn nicht, dann bist du jedenfalls total unausgeglichen und schreibst so, als ob du wirklich nicht weißt, was du denkst. In einem Post von der Liebe Gottes, im nächsten von der Verderbtheit des Menschen. Wie kann übrigens ein Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen haben, wenn der so schlecht ist. Da muss es ja um Gott selbst auch nicht gut bestellt sein :rolleyes:

Beverly
15.11.2008, 13:42
Es ist einer der größten Irrglauben der westlichen Welt, dass Philosophie, Geistes und Naturwissenschaften einer archaischen Religion wie dem Islam den Rang abgelaufen haben.Ich sehe Europa eher in einer geisteswissenschaftlichen Sackgasse, so das z.b. heute sich intellektuell schimpfende Bildungsbürger lieber mit jeder Faser ihres Körpers der Installation archaischer, xenophiler Hirngespinstegesellschaften verschreiben, als sich Gedanken zu machen wie Industriegesellschaften im 21. Jahrhundert noch Gemeinschaftswerte für das native kulturell-historische Fundament bieten können.

Es ist ein Irrglauben, immerzu alles mit dem Islam begründen zu wollen, egal ob man Moslem ist oder gegen die Moslems. Wer mit Argumenten wie "x muss, weil der Islam ..." redet - mit Verlaub - Unsinn. Weil x doch immer das ist, was dem Urheber des Argumentes aus ganz anderen Gründen wichtig ist - sei es der Ayatollah Chomeini oder sei es ein Broder.

Beverly
15.11.2008, 13:51
Woher wissen wir, dass der wirklich Gott war?

Das Absolute kann sich so offenbaren, dass es als Absolutes - "Gott" - erkannt wird. Von jedem Menschen an jedem Ort zu jeder Zeit.

Aber auch ein Nicht-Absolutes, eine mächtige Entität, kann den Glauben erwecken, "Gott" zu sein. Sei es bei allen Menschen, sei es bei einigen.


Warum sollt ich denen glauben?

Jedenfalls nicht an eine Weltsicht, wo zugunsten einen hypothetischen Gottes und eines fiktiven Jenseits die real vorhandene Menschheit und das Diesseits ständig schlecht gemacht werden. Eine Weltsich, die wirklich jene ordnende Kraft hat, die die Religionen zu Unrecht beanspruchen, muss von der Welt und dem Menschen ausgehen. Denn die sind real, sei es die materielle Welt, sei es die Menschheit und ihre Völker.

Sauerländer
15.11.2008, 13:54
Wie kalt soll es noch werden?
Sibirisch winterlich bei erheblicher Windgeschwindigkeit.
Die Kälte muss erst für ALLE erkennbar die Existenz des GANZEN bedrohen, damit ein Umdenkprozess einsetzen kann.

Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass es noch kälter werden kann als jetzt..
Sagt man leichthin. Aus Erfahrung bin ich mit solchen Sätzen mittlerweile sehr vorsichtig. Die Geschichte tendiert dazu, einen im nächsten Moment zu widerlegen.

Warum werdet ihr dieses bigotten und kleingeistigen Horrortopias nicht müde?
Ich zumindest bin seiner (sofern es die Gesamtheit gegenwärtiger Zustände meint) bis zum Erbrechen überdrüssig. Aber unter den Denkern von Utopia sehe ich wenig, was mich wesentlich mehr anspricht.

Wahabiten Fan
15.11.2008, 13:59
Nicht die Menschen werden versklavt, sondern deren Triebe kleingehalten. Und das ist sehr gut so.

Sag mal, kann es sein dass du schon in eine "andere Welt" entrückt bist?

Welcher menschliche Trieb wurde denn je von einer Religion kleingehalten!!

Und außerdem:!!!!

"Gott ist jeder reuige Sünder lieber als 1000 Selbstgerechte".

Nene, dieses Hintertürchen der Reue wurde schon offen gelassen.

Krabat
15.11.2008, 14:13
Wie kalt soll es noch werden? Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass es noch kälter werden kann als jetzt, um dann auch von euch Christen und euren Schwesterreligionen eines Besseren belehrt zu werden. Warum werdet ihr dieses bigotten und kleingeistigen Horrortopias nicht müde?

Wessen werden wir nicht müde? Horrortopias??(




Schöner kann man Menschenverachtung nicht ausdrücken. Eine Kampfansage an alle, die für menschliche Wärme, Geborgenheit im Kleinen und Erhabenheit im Großen stehen.

Sag mal geht's noch?


N. B.: ich kann mir die Frage doch nicht verkneifen, ob du das Fake eines Atheisten bist. Wenn nicht, dann bist du jedenfalls total unausgeglichen und schreibst so, als ob du wirklich nicht weißt, was du denkst. In einem Post von der Liebe Gottes, im nächsten von der Verderbtheit des Menschen.

Ja bitte wo liegt der Widerspruch? Hat der Mensch keine Doppelnatur? Ist er nicht gleichzeitig gut und böse?

Bärwolf
15.11.2008, 14:39
Ich kenne Schnädelbach nicht. Was hast Du von ihm gelesen? Wer ist das?
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Schn%C3%A4delbach

Das ist offenbar ein kommunistischer DDR-Ossi aus Thüringen, oder?

Jedenfalls ist das Ganze ein ziemlicher Blödsinn. Zeitverschwendung sich damit zu befassen!

cajadeahorros
17.11.2008, 11:21
Ist es denn mit euch wirklich warm geworden?

Natürlich. Siehe Monty Pythons "Die Ritter der Kokosnuß".

DoMonRai
17.11.2008, 11:28
Sind die Christen wirklich böse oder klingt der Buchtitel einfach nur nach Populärwissenschaft?

cajadeahorros
17.11.2008, 12:58
Es ist ja sogar so, dass die Religion den Menschen ERHEBT - während ihr hier ihn möglichst auf das triebgesteuerte Niveau des Tieres herabdrücken wollt.

Das ist ja wohl ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

Jede Religion behauptet dass es grundsätzlich etwas wichtigeres als Menschen gibt, nämlich denn großen Gott im Himmel dem sich der Mensch unterzuordnen habe. Sie drückt ihn also "in den Staub".

Der Vergleich mit dem Tierreich ist übrigens sehr interessant, auch im Tierreich gibt es Horden in denen das jeweilige Alphatier bspw. über die Sexualgewohnheiten der niederen Hordenmitglieder wacht, ganz wie der Pfaffe ja nur zufrieden ist, wenn er bis ins Schlafzimmer der Gläubigen schnüffeln und eifersüchtig darüber entscheiden darf, wer mit wem "den heiligen Bund der Ehe" eingeht.

Beverly
17.11.2008, 18:21
Jede Religion behauptet dass es grundsätzlich etwas wichtigeres als Menschen gibt, nämlich denn großen Gott im Himmel dem sich der Mensch unterzuordnen habe. Sie drückt ihn also "in den Staub".


Sowohl der Einzelne, seine sozialen Zusammenschlüsse (Familie, Volk etc.) als auch die Gesamtheit - Menschheit - sind vom Standpunkt der Religion aus ohne ein höheres Wesen unvollkommen. Aus eigener Kraft ist weder der Einzelne noch die Menschheit zur "Erlösung" fähig. Das sieht man daran, wie sich noch heute die Fundamentalisten dazu äußern. Es wird keine glorreiche Zukunft der Menschheit geben.
Zugleich lässt die Instanz des Transzendenten, die ihnen zufolge allein zu erlösen vermag, zu wünschen übrig und obendrein auf sich warten. Ist der Messias (Juden, Christen) oder Mahdi - Moslems - nun schon gekommen? Und wer war es? Kam er schon und muss noch ein zweites Mal wiederkommen? Oder waren bisher alle, die sich selbst oder denen durch ihre Gläubigen der Status des Messias zuerkannt wurde, Schwindler? Welcher (Un-)Sinn verbirgt sich hinter Buddhas Inkarnationen?

So wird Erlösung durch das, was da ist - Mensch und Menschheit - verworfen und an etwas geknüpft, was nicht da ist. Und wir werden zu Eis erstarren, ohne zu den Sternen geflogen zu sein. Aus Angst vor dem Grauen, was mit der Größe einer auf Wissenschaft und Technik, dem Streben nach Erkenntnis und Vervollkommnung im Diesseits einher gehenden Zukunft verbunden sein mag, werden wir nur Grauen und keine Größe erleben.

Parker
17.11.2008, 19:48
Sowohl der Einzelne, seine sozialen Zusammenschlüsse (Familie, Volk etc.) als auch die Gesamtheit - Menschheit - sind vom Standpunkt der Religion aus ohne ein höheres Wesen unvollkommen. Aus eigener Kraft ist weder der Einzelne noch die Menschheit zur "Erlösung" fähig. Das sieht man daran, wie sich noch heute die Fundamentalisten dazu äußern. Es wird keine glorreiche Zukunft der Menschheit geben.
Zugleich lässt die Instanz des Transzendenten, die ihnen zufolge allein zu erlösen vermag, zu wünschen übrig und obendrein auf sich warten. Ist der Messias (Juden, Christen) oder Mahdi - Moslems - nun schon gekommen? Und wer war es? Kam er schon und muss noch ein zweites Mal wiederkommen? Oder waren bisher alle, die sich selbst oder denen durch ihre Gläubigen der Status des Messias zuerkannt wurde, Schwindler? Welcher (Un-)Sinn verbirgt sich hinter Buddhas Inkarnationen?

So wird Erlösung durch das, was da ist - Mensch und Menschheit - verworfen und an etwas geknüpft, was nicht da ist. Und wir werden zu Eis erstarren, ohne zu den Sternen geflogen zu sein. Aus Angst vor dem Grauen, was mit der Größe einer auf Wissenschaft und Technik, dem Streben nach Erkenntnis und Vervollkommnung im Diesseits einher gehenden Zukunft verbunden sein mag, werden wir nur Grauen und keine Größe erleben.

Nun zeigt aber die schnöde Realität, daß es zumindest in der christlichen Welt anders gekommen ist.

Und auch wenn ich annehme, daß Du, was den Realitätsgehalt von Religionen angeht, richtig liegst, viele Menschen benötigen die feilgebotenen Illusionen. Wir können sie ihnen vielleicht zerschlagen, wenn wir uns ganz doll Mühe geben. Einen Ersatz haben wir ihnen allerdings nicht anzubieten.

dr-esperanto
18.11.2008, 01:48
Also ich bin fromm und fortschrittsgläubig. Das muss doch gar kein Widerspruch sein, in den USA ist das ganz normal.

dr-esperanto
18.11.2008, 01:52
Das ist ja wohl ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

Jede Religion behauptet dass es grundsätzlich etwas wichtigeres als Menschen gibt, nämlich denn großen Gott im Himmel dem sich der Mensch unterzuordnen habe. Sie drückt ihn also "in den Staub".

Der Vergleich mit dem Tierreich ist übrigens sehr interessant, auch im Tierreich gibt es Horden in denen das jeweilige Alphatier bspw. über die Sexualgewohnheiten der niederen Hordenmitglieder wacht, ganz wie der Pfaffe ja nur zufrieden ist, wenn er bis ins Schlafzimmer der Gläubigen schnüffeln und eifersüchtig darüber entscheiden darf, wer mit wem "den heiligen Bund der Ehe" eingeht.


Neinneinnein, denn Judentum und Christentum (nicht der Islam) sehen den Menschen als potentiell Gott ebenbürtig. Sicher bleibt da Gott immer noch erhaben über dem Menschen, aber da der Mensch vom Tierreich herkommt, ist so eine Vergottung des Menschen schon beachtlich.

cajadeahorros
18.11.2008, 08:46
Neinneinnein, denn Judentum und Christentum (nicht der Islam) sehen den Menschen als potentiell Gott ebenbürtig. Sicher bleibt da Gott immer noch erhaben über dem Menschen, aber da der Mensch vom Tierreich herkommt, ist so eine Vergottung des Menschen schon beachtlich.

Gewiss. Der Katechismus der katholischen Kirche fasst dies wunderbar zusammen:

358 Gott hat alles für den Menschen erschaffen, aber der Mensch selbst ist erschaffen worden, um Gott zu dienen, ihn zu lieben und ihm die ganze Schöpfung darzubringen.

Gott hat sich also "ebenbürtige", zum Gehorsam verpflichtete Sklaven erschaffen, die darüber hinaus noch mit einem ewigen Makel behaftet sind (Erbsünde) und im Falle des Ungehorsams oder auch einfach nur der Gleichgültigkeit Gott gegenüber (ich glaube zum Beispiel nicht dass man mir wesentliche Übertretungen der Gebote die sich mit den Mitmenschen beschäftigen nachweisen kann) zur ewigen Verdammnis bestimmt sind.

Ein wahrhaft lieber Gott.

Beverly
18.11.2008, 22:04
Gewiss. Der Katechismus der katholischen Kirche fasst dies wunderbar zusammen:

358 Gott hat alles für den Menschen erschaffen, aber der Mensch selbst ist erschaffen worden, um Gott zu dienen, ihn zu lieben und ihm die ganze Schöpfung darzubringen.

Gott hat sich also "ebenbürtige", zum Gehorsam verpflichtete Sklaven erschaffen, die darüber hinaus noch mit einem ewigen Makel behaftet sind (Erbsünde) und im Falle des Ungehorsams oder auch einfach nur der Gleichgültigkeit Gott gegenüber (ich glaube zum Beispiel nicht dass man mir wesentliche Übertretungen der Gebote die sich mit den Mitmenschen beschäftigen nachweisen kann) zur ewigen Verdammnis bestimmt sind.

Ein wahrhaft lieber Gott.

In der Science Fiction gibt es diverse Perverslinge, die sich ein Universum samt intelligenter Bewohner erschaffen, um über diese herrschen zu können :rolleyes:

dr-esperanto
18.11.2008, 23:09
Gewiss. Der Katechismus der katholischen Kirche fasst dies wunderbar zusammen:

358 Gott hat alles für den Menschen erschaffen, aber der Mensch selbst ist erschaffen worden, um Gott zu dienen, ihn zu lieben und ihm die ganze Schöpfung darzubringen.

Gott hat sich also "ebenbürtige", zum Gehorsam verpflichtete Sklaven erschaffen, die darüber hinaus noch mit einem ewigen Makel behaftet sind (Erbsünde) und im Falle des Ungehorsams oder auch einfach nur der Gleichgültigkeit Gott gegenüber (ich glaube zum Beispiel nicht dass man mir wesentliche Übertretungen der Gebote die sich mit den Mitmenschen beschäftigen nachweisen kann) zur ewigen Verdammnis bestimmt sind.

Ein wahrhaft lieber Gott.


Also erstmal sind wir keine Sklaven, sondern freie Christenmenschen. Und auch die Erbsünde existiert im Himmel ja nicht mehr. Man muss halt sich halt nur von Gott, der Liebe & Wahrheit ist, erlösen lassen, indem man ihm vertraut, an ihn glaubt (und dann auch bitte danach handelt). Im Himmel lässt uns Gott dann an seiner Gottheit teilhaben, sodass wir potentiell auch Götter sind.
Aber wodurch zeichnet sich denn diese Gottheit aus? Durch Wahrheit und Liebe, wie bereits erwähnt. Und die Liebe äußerst sich ganz wesentlich im Dienen, im Opferbringen. Deshalb muss der Mensch Gott dienen, um ihm seine Liebe zu erweisen. Aber Gott tut ja dasselbe auch für uns - auch er opfert sich am Kreuz für seinen so geliebten Menschen. Selig, die da geben und opfern - verdammt aber jene, die da nehmen und für sich behalten!

royona
19.11.2008, 10:38
Also erstmal sind wir keine Sklaven, sondern freie Christenmenschen. Und auch die Erbsünde existiert im Himmel ja nicht mehr. Man muss halt sich halt nur von Gott, der Liebe & Wahrheit ist, erlösen lassen, indem man ihm vertraut, an ihn glaubt (und dann auch bitte danach handelt). Im Himmel lässt uns Gott dann an seiner Gottheit teilhaben, sodass wir potentiell auch Götter sind.
Aber wodurch zeichnet sich denn diese Gottheit aus? Durch Wahrheit und Liebe, wie bereits erwähnt. Und die Liebe äußerst sich ganz wesentlich im Dienen, im Opferbringen.Deshalb muss der Mensch Gott dienen, um ihm seine Liebe zu erweisen. Aber Gott tut ja dasselbe auch für uns - auch er opfert sich am Kreuz für seinen so geliebten Menschen. Selig, die da geben und opfern - verdammt aber jene, die da nehmen und für sich behalten!

Dazu habe ich ein paar Fragen...

Hat Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen?
Ist Dienen und Opferbringen auch eine Eigenschaft von Gott?
Was meinte Jesus mit "Es geschieht nach deinem Glauben"?
Hat Gott sich selbst am Kreuz geopfert, oder war es sein Menschensohn?

Wassiliboyd
19.11.2008, 11:22
Auf Zeit Online ist unter

http://www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml?page=1

ein Essay über die "sieben Geburtsfehler" des Christentums. Dabei handelt es sich um

1. Die Erbsünde

Das ihr zugrunde liegende Konzept des schon von Geburt an "schuldigen" Menschen sei menschenverachtend.

2. Die Kreuzigung Jesu - "Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel", wo der Sinn der Kreuzigung hinterfragt wird.

3. Der Missionsbefehl
also die Verbreitung des Christentums, egal ob es die Völker wollen oder nicht

4. Der christliche Antijudaismus

5. Die christliche Eschatologie

also die Lehre vom Ende der Welt in einer von Grauen erfüllten Apokalypse, wie es die Offenbarung des Johannes schildert. Das habe die Menschen jahrhundertelang in Angst und Schrecken versetzt.

6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.

"Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. (...) So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der 'Hinterwelt' und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog."

7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Die Evangelisten hätten bewusst die historischen Ereignisse um das Leben Jesu so zurechtgebogen, wie es ihnen ins Konzept passt.

Am Ende des Essays findet sich der provozierende Absatz:

"8. Christentum heute?

Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen. Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden?"

Ich sehe das nicht so, auch weil das Judentum seine Fehler hat, die es seit 1948 wieder in staatlicher Form austobt. Und auch das Judentum Gründungsmythen hat, wo man nicht weiß, was da erfunden wurde und was wahr ist. Wenn Jesus nicht so war, wie ihn die Christen sehen, waren vielleicht auch die "Juden" des Altertums und ihre Geschichte nicht unbedingt so, wie sie das Alte Testament schildert.

Und weil sich Christen und Juden manchmal mit der jüngsten monotheistischen Religion ausgerechnet in so "schönen" Dingen wie dem Hass auf Homosexuelle einig sind :rolleyes:

Wir haben es da vielleicht mit mehr als sieben Geburtsfehlern zu tun, die alle monotheistischen Religionen betreffen. Und die einen anderen Autor zu der Aussage veranlassten: "Jeder Monotheismus ist fundamentalistisch."

Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.
Nicht nur das Christentum,
ALLE monotheistischen Religionen sind mit ihrem Absolutheitsanspruch und ihrer Rechthaberei von Übel!

dr-esperanto
20.11.2008, 02:43
Dazu habe ich ein paar Fragen...

Hat Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen?
Ist Dienen und Opferbringen auch eine Eigenschaft von Gott?
Was meinte Jesus mit "Es geschieht nach deinem Glauben"?
Hat Gott sich selbst am Kreuz geopfert, oder war es sein Menschensohn?


Klar hat Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, das steht doch schon in der Bibel.
Da Gott die Liebe ist, muss er zwangsläufig auch Diener seiner Geschöpfe sein (Liebe ist immer Dienst am Nächsten). Beispielsweise ist ja der Gottesdienst nicht nur ein Dienst, den wir Gott darbringen, sondern noch viel mehr ein Dienst, den Gott den Menschen erweist, indem er ihnen sein Fleisch und Blut schenkt, das sie dann befähigt, wie Jesus aufzuerstehen.
Wenn Jesus geheilt hat, sagte er immer "dein Glaube hat dir geholfen". Denn in Kapharnaum, wo ihn alle von klein auf kannten und daher niemand an ihn glaubte, da konnte Jesus keine Wunder tun. Man muss dann halt schon selbst geheilt werden wollen.
Der Menschensohn ist auch Gott. Jesus hat sich selber so genannt. Das kommt aus der Danielapokalypse, wo mit dem "Menschensohn" ein engelgleiches Himmelswesen (der nur aussieht wie ein Menschenkind, ein Mensch) gemeint ist, das die Juden erlösen wird. Allerdings ist Jesus mehr als ein Engel, nämlich 100% ganz Gott und 100% ganz Mensch, sodass sowohl der Mensch Jesus, als auch der Gott Jesus geopfert wurde oder sich selber hingegeben hat zur Vergebung der Sünden.

Gawen
25.11.2008, 22:17
Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden?"

Und wer nicht "jesuanisch werden möchte, dem sei die Alternative Edda (http://de.wikisource.org/wiki/Edda/%C3%84ltere_Edda/H%C3%A2vam%C3%A2l) empfohlen! :)

Back to our roots.

Beverly
26.11.2008, 10:43
Und wer nicht "jesuanisch werden möchte, dem sei die Alternative Edda (http://de.wikisource.org/wiki/Edda/%C3%84ltere_Edda/H%C3%A2vam%C3%A2l) empfohlen! :)

Back to our roots.

Das sagt mir auch nicht viel. Klingt wie Homers Ilias, nur halt für Germanen :rolleyes: Vielleicht ist nicht einmal das Christentum per se das Problem, sondern die abgrundtief perverse Art wie auf richtige Fragen - "was ist Wahrheit" - zweifelhafte, manchmal falsche Antworten gegeben und zum Dogma erhoben werden. Oder da die Kader beim Antworten-Geben vielleicht sogar zum bewussten Lügen angehalten werden, who knows who cares :rolleyes:
Die Christen wären vielleicht eine randständige und im Großen und Ganzen harmlose Glaubensgemeinschaft geblieben und in jedem germanischen Haushalt stände heute Edda, "Die schönsten Sagen des klassischen Altertums" und das als Bibel bekannte Sex, Philosophy & Crime-Konglomerat einträchtig nebeneinander, wenn da nicht dieser Verbrecher (http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_der_Gro%C3%9Fe) gewesen wäre X( !

Gawen
26.11.2008, 19:36
Das sagt mir auch nicht viel. Klingt wie Homers Ilias, nur halt für Germanen :rolleyes: Vielleicht ist nicht einmal das Christentum per se das Problem, sondern die abgrundtief perverse Art wie auf richtige Fragen - "was ist Wahrheit" - zweifelhafte, manchmal falsche Antworten gegeben und zum Dogma erhoben werden.

Im Rahmen der Aufmerksamkeitswirtschaft ist Ignoranz die größte Strafe, ignoriere und schweige über das, was Du nicht fördern willst. Negative Aufmerksamkeit ist verschwendete Liebesmüh.

Sie haben keine Bedeutung mehr, es geht um den zukünftigen Weg.

Lies doch mal das Havamal, der Aufwand ist endlich...

http://de.wikisource.org/wiki/Edda/%C3%84ltere_Edda/H%C3%A2vam%C3%A2l

lobentanz
28.11.2008, 00:54
Und wer nicht "jesuanisch werden möchte, dem sei die Alternative Edda (http://de.wikisource.org/wiki/Edda/%C3%84ltere_Edda/H%C3%A2vam%C3%A2l) empfohlen! :)

Back to our roots.
Allemal besser als orientalische Wüstenreligionen mit kriminellen Propheten und verrückten Göttern.

Tonsetzer
29.11.2008, 22:49
Zerbrich Dir nicht den Kopf über die Problematik des Christentums für die Gesellschaft, das sind Fragen von gestern. Die Fragen nach den Problemen von Morgen kommen aus einer anderen Ecke.

Nachbar
31.05.2011, 13:27
DAS sollten die sog. Christlichisten bzw. Christianer sich genau reinziehen, geschrieben vom "Der Geleerte", und auch mal danach handeln, ein klein wenig bescheidener auftreten.

Vieles mehr könnte hierzu geschrieben werden, aber die Substanzleere des Christianismus dürfte inzwischen auch jedem sog. Christianer bekannt und bewußt geworden sein, auch wenn dieser sich als Kosmos-Peripat mit Scheuklappen sieht:


6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.



Hätte Paulus nicht diesen Kniff vorgenommen, wäre das Christentum nach 50 Jahren als unbedeutende jüdische Sekte wieder aus der Geschichte verschwunden. So aber eröffnete er - im Widerstreit gegen Petrus - das Christentum über die jüdischen Grenzen hinaus, und das beinhaltete natürlich auch den Diskurs mit dieser nichtjüdischen Welt, die von ganz anderen geistigen Traditionen geprägt war.

Inzwischen bin ich mir sicher, daß "der Geleerte" Besseres schreiben könnte, aber bewußt zu manipulieren trachtet.

Nachbar2000

Felixhenn
01.06.2011, 02:04
Auf Zeit Online ist unter

http://www.zeit.de/2000/20/200020.christentum_.xml?page=1

ein Essay über die "sieben Geburtsfehler" des Christentums. Dabei handelt es sich um

1. Die Erbsünde

Das ihr zugrunde liegende Konzept des schon von Geburt an "schuldigen" Menschen sei menschenverachtend.

2. Die Kreuzigung Jesu - "Die Rechtfertigung als blutiger Rechtshandel", wo der Sinn der Kreuzigung hinterfragt wird.

3. Der Missionsbefehl
also die Verbreitung des Christentums, egal ob es die Völker wollen oder nicht

4. Der christliche Antijudaismus

5. Die christliche Eschatologie

also die Lehre vom Ende der Welt in einer von Grauen erfüllten Apokalypse, wie es die Offenbarung des Johannes schildert. Das habe die Menschen jahrhundertelang in Angst und Schrecken versetzt.

6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.

"Das Resultat war eine ontologische Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie der Leib-Seele-Dualismus. (...) So entstanden auch im christlichen Platonismus die Ontologie der 'Hinterwelt' und die Tendenz zur Verleumdung des Diesseits, die dann Nietzsches langen Zorn auf sich zog."

7. Der Umgang mit der historischen Wahrheit

Die Evangelisten hätten bewusst die historischen Ereignisse um das Leben Jesu so zurechtgebogen, wie es ihnen ins Konzept passt.

Am Ende des Essays findet sich der provozierende Absatz:

"8. Christentum heute?

Wenn das Christentum einmal seine sieben Geburtsfehler hinter sich gelassen haben sollte, wird von ihm fast nichts übrig geblieben sein; vor allem wird es sich dann kaum noch von einem aufgeklärten Judentum unterscheiden lassen. Was im Christentum etwas taugt, ist ohnehin jüdisch. Jesus war ein frommer und radikaler Jude; wie wäre es, wenn die Christen wieder "jesuanisch" würden?"

Ich sehe das nicht so, auch weil das Judentum seine Fehler hat, die es seit 1948 wieder in staatlicher Form austobt. Und auch das Judentum Gründungsmythen hat, wo man nicht weiß, was da erfunden wurde und was wahr ist. Wenn Jesus nicht so war, wie ihn die Christen sehen, waren vielleicht auch die "Juden" des Altertums und ihre Geschichte nicht unbedingt so, wie sie das Alte Testament schildert.

Und weil sich Christen und Juden manchmal mit der jüngsten monotheistischen Religion ausgerechnet in so "schönen" Dingen wie dem Hass auf Homosexuelle einig sind :rolleyes:

Wir haben es da vielleicht mit mehr als sieben Geburtsfehlern zu tun, die alle monotheistischen Religionen betreffen. Und die einen anderen Autor zu der Aussage veranlassten: "Jeder Monotheismus ist fundamentalistisch."

Ich ich selbst habe da zwei Thesen anzubieten:

1. Das Anliegen des Monotheismus ist von Grund auf schädlich und überflüssig. Gott ist tot und er hat nie gelebt - der harte Atheismus.

2. Es gibt ein Anliegen, das richtig und notwendig ist und das der Monotheismus behauptet, zu vertreten und zu verfolgen. Aber Soll und Haben und das Preis-Leistungsverhältnis sprechen gegen die monotheistischen Religionen, die den Menschen Angst und Verzicht, Unterwerfung und Leid aufbürden, ohne eine adäquate Gegenleistung zu liefern.

Dieser Essay fängt schon mit einer falschen Behauptung an: "Mit seinem "Mea culpa!" hatte der Papst Woityla auf seine Weise Bilanz gezogen; er bat um Vergebung für das, was Christen im christlichen Namen getan haben, ...". Nicht Christen haben was getan, die Kirche hat. Auch wenn man das im Vatikan oder anderen Kirchen nicht gerne hört. Und was da alles in die leicht verständlichen Evangelien hineininterpretiert wird, ist manchmal unglaublich.

Wo kann ich in den Evangelien was von Erbsünde lesen? Wo steht da, dass der Mensch von Geburt an schuldig ist?

Felixhenn
01.06.2011, 03:32
Der Schreiber des Essays macht den großen Fehler, Christentum mit Amtskirche gleichzusetzen. Das stimmt alles hinten und vorne nicht was der da schreibt, wenn Christentum die Lehre Christi bedeutet. Es ist aber modern auf dem Christentum und den Christen herumzuhacken, mögen die Argumente noch so blödsinnig sein.

Felixhenn
01.06.2011, 03:36
...aber die Substanzleere des Christianismus dürfte inzwischen auch jedem sog. Christianer ...[/COLOR]

Was sind "sog. Christianer"? Wer nennt sich so? Was ist Christianismus? Bist Du einfach nur bescheuert, oder willst Du die deutsche Sprache neu erfinden?

Pythia
01.06.2011, 04:55
... Gott ist tot und er hat nie gelebt ...Gott war schon immer tot? Wie ein Stein? Gesabber! Atheisten sind die übelste Fortschritts-Bremse der Geschichte, und als Folter-Knechte, Hexenjäger, brandschatzende und vergewaltigende Conquista-Mörder, Inquisitions-Sadisten, Gulag-Wächter oder Goldzähne-Sammler in KZs eine Dauerplage. Das Christentum kam in eine Welt mit ca. 200 mio. Menschen, von denen 90% ein kurzes und übles Elendsleben erlitten.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Nur 20 mio. lebten auskömmlich bis gut und wurden älter. Aber Christen sorgten dafür, daß nun 6 mrd. Menschen auskömmlich bis gut leben, daß nur noch max. 12% vom Elend bedroht sind, und daß selbst die Ärmsten deutlich älter werden. 68er Ungeist drängte Christen zwar hart an die Grenzen ihrer Fortschritts-Kraft, aber die Buddhisten-Welt schloß sich den Fortschritts-Mühen des christlichen Abendlands an.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Nun machen wir wieder Fortschritt, so daß irgendwann auch 30 mrd. Menschen auskömmlich bis gut leben, und nur noch 3% Unsozialisierbare leben selbstverschuldet in relativem Elend. Vermutlich Atheisten-Banden mit ein paar verlaufenen VooDoos und Islamis.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Ohne Tradition, Ethik, Moral, Gemeinschaftssinn, Hilfsbereitschaft und Verantwortungs-Gefühl gegenüber künftigen Generationen sorgen Atheisten mit Total-Egoismus und verbohrter Rechthaberei ja dafür, daß atheistische Sozial-Strukturen immer flott scheiterten.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
In den gescheiterten Atheisten-Staaten müssen nun andere Religionen die Atheisten-Schäden beseitigen, nachdem Atheisten über 200 mio. Menschen ermordeten und über 1½ mrd. Menschen in fürchterlichem Elend versklavten.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Nur Nordkorea verharrt noch klotzköpfig im Atheismus, aber dort können Atheisten nicht auf Kosten christlicher Steuerzahler in faulem und ausschweifendem Hedonismus schwelgen, weil Atheisten so blöde sind, daß sie die Kuh schlachten, die sie melken wollen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Das internationale Christentum hilft Bedürftigen mit über 750 mrd. €/Jahr, alleine in der BRD 65 mrd. €/Jahr von Caritas, Diakonie, Adveniat und Misereor. Atheisten haben nichts dergleichen. Übel genug, aber während christliche Gemeinden und Seelsorger ihren Gemeinde-Mitgliedern helfen allen Mitmenschen gut zu dienen ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2011/ANTIFO.JPG
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
... tun Atheisten absolut gar nichts, um ihre Glaubensbrüder und Glaubensschwestern von Untaten abzuhalten. So toben nun Atheisten-Horden als Gassenkacker vandalisierend durchs Land, steinigen Bullen, schmieren Scheißhaus-Parolen an Wände, fackeln Autos ab und überfüllen unsere Gefängnisse.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2010/Konfessa.gif

Felixhenn
01.06.2011, 11:06
Mit Anstand abdanken und still in der Versenkung verschwinden.

Wenn die Gutmenschen abgedankt haben, die gerade dabei sind unser Land nachhaltig zu ruinieren, dann haben wir Zeit uns mit der Katholischen Kirche zu befassen und die zu verbessern. Sollten die jedoch nicht bald abdanken oder zur Vernunft kommen, ist die Kirche eh egal weil die in kurzer Zeit vernichtet sein wird.

FranzKonz
01.06.2011, 11:24
Wenn die Gutmenschen abgedankt haben, die gerade dabei sind unser Land nachhaltig zu ruinieren, dann haben wir Zeit uns mit der Katholischen Kirche zu befassen und die zu verbessern. Sollten die jedoch nicht bald abdanken oder zur Vernunft kommen, ist die Kirche eh egal weil die in kurzer Zeit vernichtet sein wird.

Dann haben die Gutmenschen eine gute Tat vollbracht. :128:

Felixhenn
01.06.2011, 11:30
Dann haben die Gutmenschen eine gute Tat vollbracht. :128:

Aber wer zahlt dann Deine Rente? Von dem was die Gutmenschen überlassen, wirst Du nicht leben wollen.

Nachbar
02.06.2011, 05:50
DAS sollten die sog. Christlichisten bzw. Christianer sich genau reinziehen, geschrieben vom "Der Geleerte", und auch mal danach handeln, ein klein wenig bescheidener auftreten.

Vieles mehr könnte hierzu geschrieben werden, aber die Substanzleere des Christianismus dürfte inzwischen auch jedem sog. Christianer bekannt und bewußt geworden sein, auch wenn dieser sich als Kosmos-Peripat mit Scheuklappen sieht:


6. Der Import des Platonismus
der als Bestreben interpretiert wird, das Christentum in der hellenistischen Welt angesehen zu machen.



Hätte Paulus nicht diesen Kniff vorgenommen, wäre das Christentum nach 50 Jahren als unbedeutende jüdische Sekte wieder aus der Geschichte verschwunden. So aber eröffnete er - im Widerstreit gegen Petrus - das Christentum über die jüdischen Grenzen hinaus, und das beinhaltete natürlich auch den Diskurs mit dieser nichtjüdischen Welt, die von ganz anderen geistigen Traditionen geprägt war.

Inzwischen bin ich mir sicher, daß "der Geleerte" Besseres schreiben könnte, aber bewußt zu manipulieren trachtet.

Der Einsicht bedarf es, nicht der vielen Worte, gar nicht der chronischen gnostischen Antistase.


Nachbar2042

Pythia
02.06.2011, 06:51
Wenn die Gutmenschen abgedankt haben, die gerade dabei sind unser Land nachhaltig zu ruinieren ... Sollten die jedoch nicht bald abdanken oder zur Vernunft kommen, ist die Kirche eh egal weil die in kurzer Zeit vernichtet sein wird.Meinst Du mit Kirche das Christentum? Na, mag sein in BRD und Europa, aber viele Christen Europas wandern aus, schließen sich den immer dynischer wachsenden Christengemeinden in Übersee an, und überlassen Europa den Islamis, so wie einst die nicht-europäischen Teile von Byzanz, das Christen zur Hochburg der Kultur gemacht hatten.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Kopten, Maroniten und einige andere christliche und jüdische Gemeinschaften blieben, konnten aber nicht verhindern, daß Islamis einen Misthaufen aus dem geraubtem Land machten. So können einige in Europa bleibende Juden und Christen auch nicht verhindern, daß Islamis auch hier einen Misthaufen fabrizieren.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Zur Glanz-Zeit von Byzanz waren Hunnen, Germanen, Slawen und Kelten in Europa noch Barbaren, aus denen das Christentum dann Menschen machte, die 2010 alleine in der BRD mit über 65 mrd. € den Bedürftigen in aller Welt halfen: Caritas, Diakonie, Adveniat und Misereor! Aber nun zieht das christliche Abendland weiter nach Westen und läßt den Islam sich selbst vernichten, wenn 2050 in London, Paris, Moskau, Iran und Pakistan Islamis an roten Knöpfen sitzen:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2011/May/BYZANZ.GIF http://www.24-carat.de/2011/May/WELT-101.GIF Buddhismus hat den Technik- und Wissenschaft-Vorsprung des Christentums schon fast eingeholt, kann so in der Zeit nach dem Islam ohne Krieg, Terror und Sozial-Ballast mit den Christen die Welt sanieren und die Zukunft gestalten, so wie wir WK2-Kinder die bisher beste Epoche der Geschichte mitgestalteten:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
1955 AKW Calder Hall 1957 Laika im Sputnik, 1958 Boeing 707 und Herzschrittmacher, 1961 Juri Gagarin im All, 1964 OS/360 von IBM, 1965 IR8-Reisertrag-Verdoppelung, 1967 Herzverpflanzung, 1968 Knochenmark-Transplantation, 1969 Mondlandung, Jumbo-Jet und Internet, 1973 die Concord — dann leider nix mehr ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
... nur lahmarschiges Aufmotzen alter Hüte, da der atheistische 68er Ungeist die übelste Fortschrittsbremse aller Zeiten wurde. Sonst würden wir nun Atom-Müll zur Entsorgung in die Sonne schießen, Bodenschätze auf dem Mond gewinnen und Siedlungen auf dem Mars bauen. Aber der 68er Ungeist wird ja bald überwunden sein, wenn er mit dem Islam untergeht.

Felixhenn
02.06.2011, 11:09
Ich meine die europäischen Kirchen, das Christentum lässt sich nie ausrotten. Wo zwei in meinem Namen versammelt sind...