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Vollständige Version anzeigen : Schlecht, sehr schlecht verhandelt, Herr Huber



berty
13.11.2008, 10:42
Ein Arbeitnehmer, der vor der jetzigen Tarifeinigung im Pilotbezirk € 2.400 Gehalt bekam, kommt danach durchschnittlich, für jeden der 18 Monate, auf € 2.507, einschließlich der Einmalzahlung von € 510 und den 6 x 0,4 %. Das macht gerade mal eine Erhöhung von 4,46 %. Wenn ich denn richtig gerechnet haben sollte. Ein Minusgeschäft für jeden Arbeitnehmer.

4,46 % abzüglich 2,50 % Inflation, allein die Rate stimmt ja schon nicht mehr, liegt näher bei 3 %, ergibt zwar rechnerisch mit 1,96 % kleines Plus. Berücksichtigt man jedoch die Produktivitätssteigerung (1,5%) und die Gerechtigkeitskomponente (4,0 %), beide vor Wochen noch fester Bestandteil der Huber-Forderung, muss man eigentlich zu der Meinung kommen, dass die IGM nicht so sehr die AN-Interessen verhandelt hatte, sondern doch wohl mehr die der Arbeitgeber. Eigentlich schade, dass Huber wieder mal mehr die Interessen der Unternehmensleitungen und ihrer Manager im Auge hatte als die der Arbeitnehmer.

Berücksichtigt man außerdem, dass der 2. Teil der Erhöhung ja noch weitgehend abhängig ist vom Willen und von den Rechenkünsten der Unternehmensleitungen, eine Katastrophe.

http://www.zeit.de/online/2008/46/ig-metall-kompromiss-kommentar

henriof9
13.11.2008, 16:52
Ein Arbeitnehmer, der vor der jetzigen Tarifeinigung im Pilotbezirk € 2.400 Gehalt bekam, kommt danach durchschnittlich, für jeden der 18 Monate, auf € 2.507, einschließlich der Einmalzahlung von € 510 und den 6 x 0,4 %. Das macht gerade mal eine Erhöhung von 4,46 %. Wenn ich denn richtig gerechnet haben sollte. Ein Minusgeschäft für jeden Arbeitnehmer.

4,46 % abzüglich 2,50 % Inflation, allein die Rate stimmt ja schon nicht mehr, liegt näher bei 3 %, ergibt zwar rechnerisch mit 1,96 % kleines Plus. Berücksichtigt man jedoch die Produktivitätssteigerung (1,5%) und die Gerechtigkeitskomponente (4,0 %), beide vor Wochen noch fester Bestandteil der Huber-Forderung, muss man eigentlich zu der Meinung kommen, dass die IGM nicht so sehr die AN-Interessen verhandelt hatte, sondern doch wohl mehr die der Arbeitgeber. Eigentlich schade, dass Huber wieder mal mehr die Interessen der Unternehmensleitungen und ihrer Manager im Auge hatte als die der Arbeitnehmer.

Berücksichtigt man außerdem, dass der 2. Teil der Erhöhung ja noch weitgehend abhängig ist vom Willen und von den Rechenkünsten der Unternehmensleitungen, eine Katastrophe.

http://www.zeit.de/online/2008/46/ig-metall-kompromiss-kommentar


... und berücksichtigt man die wirtschaftliche Lage in Deutschland incl. der Zukunftsprognosen ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach.

berty
13.11.2008, 17:48
... und berücksichtigt man die wirtschaftliche Lage in Deutschland incl. der Zukunftsprognosen ist der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach.




Bei Tarifverhandlungen geht es ja in erster Linie nicht um die Erwartungen, die die Tarifparteien für die Zukunft erwarten sondern um vergangene Erfolge oder Nichterfolge. So zumindest eine der beliebten Verarsche-Sprachregelungen. Man könne nur etwas verteilen, was erwirtschaftet wurde. Habe ich nun wirklich oft genug gehört.

Von den Spatzen der Arbeitnehmer in den letzten Jahre sind Heerscharen von Mangagerkreisen und ihre Dienstherren fett geworden.

meckerle
13.11.2008, 17:58
Ein Arbeitnehmer, der vor der jetzigen Tarifeinigung im Pilotbezirk € 2.400 Gehalt bekam, kommt danach durchschnittlich, für jeden der 18 Monate, auf € 2.507, einschließlich der Einmalzahlung von € 510 und den 6 x 0,4 %. Das macht gerade mal eine Erhöhung von 4,46 %. Wenn ich denn richtig gerechnet haben sollte. Ein Minusgeschäft für jeden Arbeitnehmer.

4,46 % abzüglich 2,50 % Inflation, allein die Rate stimmt ja schon nicht mehr, liegt näher bei 3 %, ergibt zwar rechnerisch mit 1,96 % kleines Plus. Berücksichtigt man jedoch die Produktivitätssteigerung (1,5%) und die Gerechtigkeitskomponente (4,0 %), beide vor Wochen noch fester Bestandteil der Huber-Forderung, muss man eigentlich zu der Meinung kommen, dass die IGM nicht so sehr die AN-Interessen verhandelt hatte, sondern doch wohl mehr die der Arbeitgeber. Eigentlich schade, dass Huber wieder mal mehr die Interessen der Unternehmensleitungen und ihrer Manager im Auge hatte als die der Arbeitnehmer.

Berücksichtigt man außerdem, dass der 2. Teil der Erhöhung ja noch weitgehend abhängig ist vom Willen und von den Rechenkünsten der Unternehmensleitungen, eine Katastrophe.

http://www.zeit.de/online/2008/46/ig-metall-kompromiss-kommentar
Muttu neu rechnen, weil:
Mehr Lohn = mehr Steuern und Sozialabgaben

Erst wenn alle vorgenannten befriedigt sind, kannste die Inflation berücksichtigen.

henriof9
13.11.2008, 18:04
Bei Tarifverhandlungen geht es ja in erster Linie nicht um die Erwartungen, die die Tarifparteien für die Zukunft erwarten sondern um vergangene Erfolge oder Nichterfolge. So zumindest eine der beliebten Verarsche-Sprachregelungen. Man könne nur etwas verteilen, was erwirtschaftet wurde. Habe ich nun wirklich oft genug gehört.

Tja, genau das ist der Denkfehler, sie sollten sehr wohl an die zukünftige Entwicklung angepaßt werden.

Somit würden sich zwar Lohnveränderungen nicht so stark bemerkbar machen, aber dafür wäre ein Bonussystem z.B. am Jahresende und dies nur in Bezug auf den Teil des Gewinns der höher liegt wie der vorherige, möglich.

Was nützen heute X Prozent mehr Lohn, wenn Morgen der Arbeitsplatz gänzlich weg ist.

Egal wie hoch eine Lohnerhöhung auch ausfällt, das Netto ist wichtiger.
Und für die Steuern und Sozialabgaben können die Unternehmen überhaupt nichts.

Alion
13.11.2008, 18:17
Ein Arbeitnehmer, der vor der jetzigen Tarifeinigung im Pilotbezirk € 2.400 Gehalt bekam, kommt danach durchschnittlich, für jeden der 18 Monate, auf € 2.507, einschließlich der Einmalzahlung von € 510 und den 6 x 0,4 %. Das macht gerade mal eine Erhöhung von 4,46 %. Wenn ich denn richtig gerechnet haben sollte. Ein Minusgeschäft für jeden Arbeitnehmer.

4,46 % abzüglich 2,50 % Inflation, allein die Rate stimmt ja schon nicht mehr, liegt näher bei 3 %, ergibt zwar rechnerisch mit 1,96 % kleines Plus. Berücksichtigt man jedoch die Produktivitätssteigerung (1,5%) und die Gerechtigkeitskomponente (4,0 %), beide vor Wochen noch fester Bestandteil der Huber-Forderung, muss man eigentlich zu der Meinung kommen, dass die IGM nicht so sehr die AN-Interessen verhandelt hatte, sondern doch wohl mehr die der Arbeitgeber. Eigentlich schade, dass Huber wieder mal mehr die Interessen der Unternehmensleitungen und ihrer Manager im Auge hatte als die der Arbeitnehmer.

Berücksichtigt man außerdem, dass der 2. Teil der Erhöhung ja noch weitgehend abhängig ist vom Willen und von den Rechenkünsten der Unternehmensleitungen, eine Katastrophe.

http://www.zeit.de/online/2008/46/ig-metall-kompromiss-kommentar

Wie willst Du einen besseren Abschluß erstreiten, wenn Deine einzige Waffe der Streik stumpf ist?

Zur Zeit würde sich die Arbeitgeber-Seite über einen Streik nahezu freuen, denn dann bezahlt die Gewerkschaft, über das Streikgeld, die Gehälter während der Wirtschafts-Flaute.

MfG
Alion

politisch Verfolgter
13.11.2008, 18:58
Der gesamte idiotenzwingerische Gesetzesdreck muß weg, der sog. "Arbeitnehmer" deklariert.
Der value hat individuell mental leistungsäquivalent generiert werden zu können, wonach er leistungsanteilig auszuschütten ist. Userdividende bedingt goldene Netzwerke, deren Effizienz mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Das ist wiss. und durch aktive Wertschöpfungspolitik zu flankieren, während keine öffentl. Mittel in Privatvermögen zu pumpen sind.
Man sollte nicht sein Leben für Umverteilungsvermögen vergeuden, dem bitte auch kein Kanonenfutter nachliefern.
Wenn man den Gesetzgebungsverbrechern Affenschieberdreck ist, dann gehören die eben hinter Gitter.

berty
13.11.2008, 19:08
Tja, genau das ist der Denkfehler, sie sollten sehr wohl an die zukünftige Entwicklung angepaßt werden.

Somit würden sich zwar Lohnveränderungen nicht so stark bemerkbar machen, aber dafür wäre ein Bonussystem z.B. am Jahresende und dies nur in Bezug auf den Teil des Gewinns der höher liegt wie der vorherige, möglich.

Was nützen heute X Prozent mehr Lohn, wenn Morgen der Arbeitsplatz gänzlich weg ist.

Egal wie hoch eine Lohnerhöhung auch ausfällt, das Netto ist wichtiger.
Und für die Steuern und Sozialabgaben können die Unternehmen überhaupt nichts.

Bevor ich an meine Abzüge denke, muss ich ja erst mal mehr haben. Und variabel ist man ja bereits bei Streichung, Kürzung und Stundung von tariflichen oder betrieblichen Sonderzahlungen. Gleich und ähnlich geht es ja auch vielen AN hinsichtlich Mehrarbeit und der übertariflichen Zuschlägen. Jede Menge Flexibilität und variable Entgelts- und Arbeitszeitbestandteile sind bereits umgesetzt und in einer Vielzahl von Betrieben vereinbart.

Und auch die jetzige Vereinbarung beinhaltet ja die Möglichkeit, dass sich die Betriebe schlecht rechnen. Der 2. Teil (2,1%) ist reinste Schönfärberei.

Arbeitsplätze sind immer gefährdet, gleich ob der AN mehr Tariferhöhung bekommt oder etwas weniger. Und meistens hängt das weder an der Qualität seiner Arbeit und deren Vergütung sondern mehr an den Unternehmensleitungen.

Irritierend, ich höre gerade Tagesschau, wie schnell sich die Tarifparteien in anderen Bezirken auf den hier beschriebenen Tarifvertrag einigen. Wirklich irritierend.

berty
13.11.2008, 19:12
Wie willst Du einen besseren Abschluß erstreiten, wenn Deine einzige Waffe der Streik stumpf ist?

Zur Zeit würde sich die Arbeitgeber-Seite über einen Streik nahezu freuen, denn dann bezahlt die Gewerkschaft, über das Streikgeld, die Gehälter während der Wirtschafts-Flaute.

MfG
Alion

Von der Gewerkschaft erwarte ich langfristige Strategien. Heute umso ärgerlicher, dass sie bei den Verhandlungen nicht ordentlicher zugeschlagen haben.

Außerdem wird die kommende Krise größer gerechnet als sie sein wird.

henriof9
14.11.2008, 09:49
Von der Gewerkschaft erwarte ich langfristige Strategien. Heute umso ärgerlicher, dass sie bei den Verhandlungen nicht ordentlicher zugeschlagen haben.

Außerdem wird die kommende Krise größer gerechnet als sie sein wird.

Gwerkschaften und langfristige Strategien ?
Selten so gelacht.

Wenn sie sooooo strategisch wären, hätten sie seinerzeit den Hartz- Gesetzen garnicht erst zugestimmt.
Denn damit wurde der Zeitarbeit und die Vernichtung regulärer Arbeitsplätze Tür und Tor geöffnet.
Um das schon vorher zu wissen, brauchte man nichteinmal studiert zu haben.

Aber, sie selbst sitzen ja in etlichen Aufsichtsräten der Unternehmen und befinden sich dadurch regelmäßig im Gewissenskonflikt, sofern sie eins haben, da sitzen ihnen natürlich auch die Hemden näher wie die Hose.

Und die kommende Krise wird eher größer werden, als man es erwartet.
Wenn wir jetzt schon im Export Probleme haben, geht das an der Binnenkonjunktur nicht vorbei, womit wir wieder beim Netto in den Taschen der AN sind.

berty
14.11.2008, 10:18
Gwerkschaften und langfristige Strategien ?
Selten so gelacht.

Wenn sie sooooo strategisch wären, hätten sie seinerzeit den Hartz- Gesetzen garnicht erst zugestimmt.
Denn damit wurde der Zeitarbeit und die Vernichtung regulärer Arbeitsplätze Tür und Tor geöffnet.
Um das schon vorher zu wissen, brauchte man nichteinmal studiert zu haben.

Aber, sie selbst sitzen ja in etlichen Aufsichtsräten der Unternehmen und befinden sich dadurch regelmäßig im Gewissenskonflikt, sofern sie eins haben, da sitzen ihnen natürlich auch die Hemden näher wie die Hose.

Und die kommende Krise wird eher größer werden, als man es erwartet.
Wenn wir jetzt schon im Export Probleme haben, geht das an der Binnenkonjunktur nicht vorbei, womit wir wieder beim Netto in den Taschen der AN sind.

Mir als AN ist es gleichgültig, was die Unmengen Kassandren für Horrorvisionen bereithalten, um meine Ansprüche klein zu halten. Mir ist es wichtig, dass mein Interessenverband meine Interessen vertritt. Soviel Egoismus habe ich. Kaum eine Unternehmensleitung oder AG-Verband, die bzw. der nicht ähnlich handelt. Wenn die Gewerkschaften dies tun würden, dann würden sie bei Tarifverhandlungen nicht immer mit mindestens 1 Auge die Gesamtwirtschaft oder die Unternehmen im Blick haben, bei denen sie im Aufsichtsrat sitzen. Dann hätten sie auch bereits in den vorherigen Tarifrunden mehr rausgeholt. Seit über 10, 15 Jahren wird die Schere bei den Einkommen immer größer. Vor jeder Tarifauseinandersetzung muss eine andere Begründung herhalten, sie nicht kleiner werden zu lassen. Diesmal halt wieder mal die Angst vor Rezession.

Mein Gott, wer heutzutage alles Prognosen über zukünftige Entwicklungen meint abgeben zu müssen. Heerscharen von Akademikern und ihren Helfern beschäftigen sich Tag für Tag damit. Diverse Institute und jede Bank in Deutschland unterhält eigene Kassandraabteilungen, IWF, OECD, EU, EZB und, und, und. Unproduktive Nebengeräusche. Die gehören weitgehend alle abgeschafft. Sie schreiben ja eh alle voneinander ab und schaffen erst durch die Veröffentlichungen das Klima für Rezession. Die Musik wird eh woanders komponiert und gespielt.

Don
15.11.2008, 09:24
Mir als AN ist es gleichgültig,

Es wäre eine Sensation wenn nicht.



was die Unmengen Kassandren für Horrorvisionen bereithalten, um meine Ansprüche klein zu halten. Mir ist es wichtig, dass mein Interessenverband meine Interessen vertritt. Soviel Egoismus habe ich. Kaum eine Unternehmensleitung oder AG-Verband, die bzw. der nicht ähnlich handelt. Wenn die Gewerkschaften dies tun würden, dann würden sie bei Tarifverhandlungen nicht immer mit mindestens 1 Auge die Gesamtwirtschaft oder die Unternehmen im Blick haben, bei denen sie im Aufsichtsrat sitzen. Dann hätten sie auch bereits in den vorherigen Tarifrunden mehr rausgeholt. Seit über 10, 15 Jahren wird die Schere bei den Einkommen immer größer. Vor jeder Tarifauseinandersetzung muss eine andere Begründung herhalten, sie nicht kleiner werden zu lassen. Diesmal halt wieder mal die Angst vor Rezession.

Mein Gott, wer heutzutage alles Prognosen über zukünftige Entwicklungen meint abgeben zu müssen. Heerscharen von Akademikern und ihren Helfern beschäftigen sich Tag für Tag damit. Diverse Institute und jede Bank in Deutschland unterhält eigene Kassandraabteilungen, IWF, OECD, EU, EZB und, und, und. Unproduktive Nebengeräusche. Die gehören weitgehend alle abgeschafft. Sie schreiben ja eh alle voneinander ab und schaffen erst durch die Veröffentlichungen das Klima für Rezession. Die Musik wird eh woanders komponiert und gespielt.

Wieso so lange Sätze für den einfachen Gröhlspruch: "Mehr Geld!!!" ?
Ein Vorschlag von einem der bösen Kapitalistenneoloberlalenausbeuterfraktion Zugerechneten:
Bringt Eure Gezwergschaftsbosse doch einfach mal dazu, in den Tarifverhandlungen die Gehaltserhöhung lediglich anhand der Inflationsentwicklung auszuhandeln (da gibt es noch genug Streitpunkte) und darüberhinaus eine x% Beteiligung an einem eventuellen Unternehmenserfolg.
Simpel und gerecht.

Ihr habt bald sowieso nichts mehr zu verhandeln. Wieviele Betriebe sind denn noch in den Arbeitgeberverbänden organisiert und halten sich an zentral ausgehandelte Tarifverträge? Derzeit steigt die Autoindustrie aus.

Die Funktionäre können sich langsam nach anderen Jobs umschauen. Völlig zurecht, wenn man jahrzehntelang nur Scheiße gebaut hat.