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Vollständige Version anzeigen : Attentate auf Nazigrößen - soll man sich dazu bekennen?



Beverly
13.01.2005, 09:54
60 Jahre nach dem Fall des Dritten Reiches ist das "Erinnern" darüber in die Diskussion geraten. Zwar leugnen nur ganz hartnäckige Nazi-Schönredner den Holocaust, doch viele versuchen sich daran, die Verbrechen des Dritten Reiches zu relativieren und damit zu verharmlosen.
Aber 6 Millionen bestialisch ermordete Juden kann ebensowenig abtun wie Millionen ermorderter Russen, Polen, Serben - und ob der Mörder nun immer Reichtsdeutscher, ein litauischer Kollaborateur oder ein kroatischer Ustascha-Faschist war, spielt keine Rolle. Regie wurde in Berlin geführt und Alan Bullock zufolge haben die Nazis insgesamt 18 Millionen Menschen ermordet - d. h. nicht im Kampf "Mann gegen Mann" getötet, sondern absichtlich umgebracht.

Allerdings macht es die offizielle Gedenkkultur mit ihrer Mischung aus Weinerlichkeit und Doppelmoral den Relativierern zu leicht. Um die Verbrechen anderer Diktatoren (die auch gerne geleugnet werden und damit den Nazi-Verharmlosern Munition für ihre eigene Relativierung liefern) geht es hier nicht. Ich bin der Meinung, das "Gedenken" sollte den Widerstand gegen die Nazis stärker in den Mittelpunkt stellen. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil und so manchem Nazi, der bei der Erwähnung der Opfer nur grinst, vergeht das Lachen, wenn ihm klarwird, dass es damals auch so manchen Nazi-Funktionär erwischt hat.
Die vielen Attentatsversuche auf Hitler, die Ermordung Heydrichs und das Attentat auf den Diplomaten von Rath sind wohl nur die bekanntesten Widerstandsakte.
Ich bin zwar auch bei Diktaturen gegen Attentate auf ihre Funktionsträger, weil das ein Regime meistens nicht stürzt, sondern nur brutalisiert. Doch brutalisiert und verroht waren die Nazis von Anfang an und ihre Funktionäre somit legitime Angriffsziele. Die "Vergeltung" der Nazis dafür greift auch nicht, denn sie haben Millionen Menschen ermordert oder eingesperrt, die ihnen nichts getan haben.
Zudem hat der Widerstand gegen die Nazis vom Juden Grünspan bis zum Offizier Stauffenberg ein weites Spektrum und zeigt, dass aus allen Völkern einschliesslich der Deutschen entschlossener Widerstand gegen die Nazi-Brut kam.

Beverly
13.01.2005, 10:00
Viel wissen vielleicht, dass der Jude Herschel Grünspan in November 1938 in Paris einen deutschen Diplomaten erschossen hat. Grund war die Ausweisung seiner Familie aus Deutschland, darüber steht auf

http://www.zum.de/psm/ns/grynszpan_rp.php


Sendel Grynszpan (Grünspan) (Vater von Herschel) berichtet über die Umstände der Abschiebung nach Polen

Als wir die Grenze erreichten, wurden wir durchsucht, wir durften zehn Mark mitnehmen, das übrige wurde beschlagnahmt. Und die SS sagte uns, wir müßten ca. zwei Kilometer bis zur polnischen Grenze gehen. Die SS ist mit Peitschen gekommen und hat uns geschlagen; die nicht gehen konnten, wurden geschlagen. Sie befahlen uns zu laufen und schrien: "Lauft, lauft, schnell." Ich selbst erhielt einen Hieb und fiel auf den Rand der Landstraße. Wir erreichten die Grenze. Wir überschritten sie, die Frauen voran, denn man begann, auf uns zu schießen. Die Polen wußten nicht, warum wir ankamen und weshalb so viele Leute da waren. Ein General und polnische Offiziere erschienen und prüften unsere Papiere. Sie sahen, daß wir polnische Bürger mit Sonderpässen waren. Sie beschlossen uns hereinzulassen. Es regnete in Strömen, manche fielen ohnmächtig hin, ältere Leute hatten Herzanfälle. Wir hatten seit Donnerstagabend nichts gegessen. Sonntag kam ein Lastwagen aus Poznan. Wir stürzten uns auf das Brot, das abgeladen wurde. Es gab genug, bis wir alle gesättigt waren. Dann habe ich einen Brief nach Paris meinem Sohn Herschel geschrieben.

Benny
13.01.2005, 11:05
Attentate auf Diktatoren sind aus meiner Sicht nicht zu tolerieren. Anders bei Affekthandlungen oder wenn der Druck auf die Bevölkerung unerträglich ist, kann ich es nachvollziehen. Prinzipiell bin ich dagegen, aber wer weiß schon, was wäre wenn ich damals gelebt hätte, vielleicht wäre ich einer der Bombemleger oder Saboteure.
Ich persönlich, in meiner jetzigen Situation, wähle da eher den waffenlosen, gewaltlosen Widerstand. Deshalb auch mein Benutzerbild. Die Weiße Rose ist für mich ein Symbol des gewaltlosen Widerstandes gegen die Nazis.
Hätte ich damals gelebt - wer weiß?

Cornelia
13.01.2005, 17:39
Viel wissen vielleicht, dass der Jude Herschel Grünspan in November 1938 in Paris einen deutschen Diplomaten erschossen hat. Grund war die Ausweisung seiner Familie aus Deutschland, ...
Zum Thema Vatter Grünspan gibt es ein paar Ungereimtheiten.

Die Familie Grynszpan waren polnische Juden, die 1938 aus Deutschland ausgewiesen wurden. Die reine Lehre sagt aber, daß Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits sehr antisemitisch gewesen sein soll. Wie kommt es dann, daß polnische Juden 1938 noch in Deutschland gelebt haben?


die nicht gehen konnten, wurden geschlagen. Sie befahlen uns zu laufen und schrien: "Lauft, lauft, schnell."Die SS-Leute haben also Leute geschlagen, die nicht gehen konnten und geschrien: "Lauft schnell!" So ist das nämlich: Wer nicht gehen kann, kann nach Peitschenhieben immerhin schnell laufen.

In der Zeugenaussage Grünspans während des Eichmann-Prozesses sin noch mehr solche wunderlichen Dinge.

Benny
13.01.2005, 17:46
Zum Thema Vatter Grünspan gibt es ein paar Ungereimtheiten.

Die Familie Grynszpan waren polnische Juden, die 1938 aus Deutschland ausgewiesen wurden. Die reine Lehre sagt aber, daß Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits sehr antisemitisch gewesen sein soll. Wie kommt es dann, daß polnische Juden 1938 noch in Deutschland gelebt haben?

Die SS-Leute haben also Leute geschlagen, die nicht gehen konnten und geschrien: "Lauft schnell!" So ist das nämlich: Wer nicht gehen kann, kann nach Peitschenhieben immerhin schnell laufen.

In der Zeugenaussage Grünspans während des Eichmann-Prozesses sin noch mehr solche wunderlichen Dinge.

Dein Beitrag trieft vor menschenverachtung. Ich schäme mich, mit dir in einem Forum zu schreiben.

Parabellum
13.01.2005, 17:51
Die SS-Leute haben also Leute geschlagen, die nicht gehen konnten und geschrien: "Lauft schnell!" So ist das nämlich: Wer nicht gehen kann, kann nach Peitschenhieben immerhin schnell laufen.


Erst letztes Jahr hat sich ein Bergsteiger, dessen Arm in einer Felsspalte steckte und nicht mehr loskam, mit einem Taschenmesser seinen Arm abgeschnitten, weil er sonst kläglich erfroren wäre.

Wir können ja mal mit dir einen Test durchführen. Ich breche dir ein Bein und peitsche dich dann aus. Ich kann zwar dir nicht garantieren das du laufen wirst, ich garantiere dir aber das du kriechen wirst.

Cornelia
13.01.2005, 18:09
Erst letztes Jahr hat sich ein Bergsteiger, dessen Arm in einer Felsspalte steckte und nicht mehr loskam, mit einem Taschenmesser seinen Arm abgeschnitten, weil er sonst kläglich erfroren wäre.
Was soll den der Vergleich. Der konnte ja wohl klettern, sogar einarmig


Wir können ja mal mit dir einen Test durchführen. Ich breche dir ein Bein und peitsche dich dann aus. Ich kann zwar dir nicht garantieren das du laufen wirst, ich garantiere dir aber das du kriechen wirst.Das ist lächerlich. Wenn die Leute ihren Job schnell hätten machen wollen, dann hätten sie die anderen Polen aufgefordert, den Gehbehinderten zu helfen, sie sogar zu tragen.

Glauben Sie doch nicht jeden Mist, den man Ihnen erzählt. :2faces:

Parabellum
13.01.2005, 18:30
Was soll den der Vergleich. Der konnte ja wohl klettern, sogar einarmig

Anscheinend bist du noch nie ein Kletterwand, bzw. einen berg mit nur einem Arm hochgestiegen. Aber auch das können wir gerne mal testen.


Das ist lächerlich. Wenn die Leute ihren Job schnell hätten machen wollen, dann hätten sie die anderen Polen aufgefordert, den Gehbehinderten zu helfen, sie sogar zu tragen.

Was kümmerte die SS schon ein Pole. Wenn er nicht mehr laufen konnte wurde er ausgepeitscht bis er es konnte oder halt erschossen. Der SS lag es nicht daran, das Polen dem Deliquenten helfen und dadurch der Pole überleben könnte.

Benny
13.01.2005, 18:55
Was soll den der Vergleich. Der konnte ja wohl klettern, sogar einarmig

Das ist lächerlich. Wenn die Leute ihren Job schnell hätten machen wollen, dann hätten sie die anderen Polen aufgefordert, den Gehbehinderten zu helfen, sie sogar zu tragen.

Glauben Sie doch nicht jeden Mist, den man Ihnen erzählt. :2faces:

Du bist also der Meinung, es ist gelogen?

Roter Prolet
13.01.2005, 19:02
Um auf die Themenfrage zu antworten, sag ich klipp und klar: JA.
Denn man soll Widerständler, egal ob kommunistische, sozialdemokratische, christliche, oder andere antifaschistische, die gegen den Hitler-Faschismus kämpften (und sei es als letztes Ausweg gewaltsame Mittel!) auf tiefste würdigen und ihnen gedenken.
Darum sag ich nur: Danke.

Equilibrium
13.01.2005, 19:12
60 Jahre nach dem Fall des Dritten Reiches ist das "Erinnern" darüber in die Diskussion geraten. Zwar leugnen nur ganz hartnäckige Nazi-Schönredner den Holocaust, doch viele versuchen sich daran, die Verbrechen des Dritten Reiches zu relativieren und damit zu verharmlosen.
Aber 6 Millionen bestialisch ermordete Juden kann ebensowenig abtun wie Millionen ermorderter Russen, Polen, Serben - und ob der Mörder nun immer Reichtsdeutscher, ein litauischer Kollaborateur oder ein kroatischer Ustascha-Faschist war, spielt keine Rolle. Regie wurde in Berlin geführt und Alan Bullock zufolge haben die Nazis insgesamt 18 Millionen Menschen ermordet - d. h. nicht im Kampf "Mann gegen Mann" getötet, sondern absichtlich umgebracht.

Allerdings macht es die offizielle Gedenkkultur mit ihrer Mischung aus Weinerlichkeit und Doppelmoral den Relativierern zu leicht. Um die Verbrechen anderer Diktatoren (die auch gerne geleugnet werden und damit den Nazi-Verharmlosern Munition für ihre eigene Relativierung liefern) geht es hier nicht. Ich bin der Meinung, das "Gedenken" sollte den Widerstand gegen die Nazis stärker in den Mittelpunkt stellen. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil und so manchem Nazi, der bei der Erwähnung der Opfer nur grinst, vergeht das Lachen, wenn ihm klarwird, dass es damals auch so manchen Nazi-Funktionär erwischt hat.
Die vielen Attentatsversuche auf Hitler, die Ermordung Heydrichs und das Attentat auf den Diplomaten von Rath sind wohl nur die bekanntesten Widerstandsakte.
Ich bin zwar auch bei Diktaturen gegen Attentate auf ihre Funktionsträger, weil das ein Regime meistens nicht stürzt, sondern nur brutalisiert. Doch brutalisiert und verroht waren die Nazis von Anfang an und ihre Funktionäre somit legitime Angriffsziele. Die "Vergeltung" der Nazis dafür greift auch nicht, denn sie haben Millionen Menschen ermordert oder eingesperrt, die ihnen nichts getan haben.
Zudem hat der Widerstand gegen die Nazis vom Juden Grünspan bis zum Offizier Stauffenberg ein weites Spektrum und zeigt, dass aus allen Völkern einschliesslich der Deutschen entschlossener Widerstand gegen die Nazi-Brut kam.


Nein,denn laut damaligem Standpunkt aus war es illegal.

Jiri
13.01.2005, 19:25
Wie immer werden irgendwelche Spitzfindigkeiten aus den Berichten herauskristallisiert um dadurch die Täterschaft des Nationalsozialismus, oder aber den Mut der Wiedersändler zu relativieren. Ich danke Gott das ich nicht in dieser Zeit leben musste.
Jeder der hier schreibt, er wäre sicherlich auf der Seite des Wiederstandes gewesen unterstelle ich jetzt mal edle Motive und ein großes Selbstbewusstsein. Doch sollte sich jeder, der sich und seine eigene Ideologie der heutigen Zeit zum Wiederstand gegen den Faschissmus zurechnet nochmals in sich gehen und wirklich mal mit diesen Gedanken auseinandersetzen. Ein Keim des Zweifels sollte in jedem dieser mit dem Brustton der Gerechtigkeit geäusserten Behauptungen die es nicht zulassen wollen, das es auch anders sein könnte, zur Rolle der eigenen Person stecken.
Dann erst kann eine Auseinandersetzung mit der möglichen Unmöglichkeit stattfinden.

Um auf die Themenfrage zu antworten, sag ich klipp und klar: JA.
Denn man soll Widerständler, egal ob kommunistische, sozialdemokratische, christliche, oder andere antifaschistische, die gegen den Hitler-Faschismus kämpften (und sei es als letztes Ausweg gewaltsame Mittel!) auf tiefste würdigen und ihnen gedenken.
Darum sag ich nur: Danke.
PS: Schließe mich meinem Vorredner uneingeschränkt an.

Cornelia
13.01.2005, 19:29
Dein Beitrag trieft vor menschenverachtung. Ich schäme mich, mit dir in einem Forum zu schreiben.Überhaupt nicht. Ich versuche mich nur in die Menschen, deren Schicksal geschildert wird, hineinzuversetzen. Und das hier - mit Verlaub - ist ein wenig zu dick aufgetragen. 8o

mauerfall
13.01.2005, 19:30
da meine ur-opa's beide in politischen strafbataillonen der SS waren, wegen "falscher politischer gesinnung", dürfte meine meinung klar sein.
eins der besten bücher, was ich zum widerstand je gelesen habe ist: gilles perault - auf den spuren der roten kapelle.
sehr fassettenreich und nicht einsitig dargestellt, wie in der propaganda der ostblockstaaten.

Parabellum
13.01.2005, 19:35
Überhaupt nicht. Ich versuche mich nur in die Menschen, deren Schicksal geschildert wird, hineinzuversetzen. Und das hier - mit Verlaub - ist ein wenig zu dick aufgetragen. 8o

In deinen Augen mag das sein. Die Deutsche Bevölkerung konnte sich auch nicht vorstellen das man Juden vergast.

Ich schenke dem Bericht glauben. Kogon beschrieb in seinem Bich "Der SS-Staat" ähnliche Dinge.

Cornelia
13.01.2005, 19:37
Du bist also der Meinung, es ist gelogen?Zu Herrn Grünspans Gunsten würde ich sagen: Es ist stark übertrieben.

Gerald Reitlinger (selber Jude) schreibt in Die Endlösung, Berlin 1956:
»Die polnische Regierung erließ am 6.10.1938 und veröffentlichte am 15.10.38 eine Verordnung, wonach alle Auslandspässe zu ihrer Weitergeltung einen Kontrollvermerk besitzen müssen. Auslandspässe, die diesen Vermerk nicht aufweisen, berechtigen nicht mehr zum Übertritt in das polnische Staatsgebiet. Mit dieser Verordnung beabsichtigte die polnische Regierung offensichtlich, den zahlreichen im Ausland - insbesondere in Deutschland - lebenden polnischen Juden die Rückkehr nach Polen unmöglich zu machen. Praktisch würde das bedeuten, daß etwa 70000 polnische Juden im Reichsgebiet dauernd im Inland geduldet werden müssen.«

70.000 Juden in Deutschland? 1938? Im antisemitischsten Land der Welt?

Und weiter:
»Im Laufe des 28.129.10.38 wurden daraufhin im ganzen Reich etwa 15000 polnische Juden - namentlich männliche Erwachsene - in Abschiebungshaft genommen und in Sondertransporten an die polnische Grenze verbracht. Die korrekte Durchführung der Maßnahmen, soweit sie auf deutschem Boden durchgeführt wurden, konnte durch zahlreiche Aussagen, auch von Juden, Belege und Fotografien nachgewiesen werden.«

Aha! Und so:

»Trotzdem diese polnischen Juden im Besitz gültiger polnischer Pässe waren und die polnische Paßverordnung erst mit dem 30.10.38 in Kraft tritt, wurde die Übernahme der polnischen Juden von den polnischen Grenzbehörden - offensichtlich auf Weisung von Warschau hin - beim Grenzübertritt nach Polen verweigert. Durch die Zusammenballung tausender polnischer Juden in wenigen Grenzorten an der deutsch-polnischen Grenze entstanden teilweise sehr unerfreuliche Zustände. In der Nacht vom 28. auf den 29.10.38 gelang es, etwa 12000 polnische Juden teils über die Grenzübergangsstellen, teils über die grüne Grenze nach Polen abzuschieben. Es war nicht generell beabsichtigt, alle diese polnischen Juden aus Deutschland auszuweisen - das muß hier ausdrücklich betont werden. Sie sollten sich lediglich von den polnischen Heimatbehörden den erforderlichen Kontrollvermerk besorgen, damit ihre Pässe weitere Gültigkeit besäßen und sie nicht als Staatenlose den deutschen Behörden zur Last fallen würden.

Die polnische Regierung reagierte zunächst auf die unerwünschte Einwanderung so vieler polnischer Juden mit der Abschiebung deutscher Juden, die sich in ihrem Hoheitsgebiet befanden. Aber noch im Laufe des 29. Oktober 1938 führten diplomatische Verhandlungen zwischen Berlin und Warschau zu dem Erfolg, daß die Abschiebung der beiderseitigen Staatsangehörigen gestoppt wurde. Die noch in Abschiebungshaft befindlichen polnischen Juden in Deutschland wurden wieder nach Hause entlassen. Die meisten der nach Polen gereisten Juden kamen nach einiger Zeit zurück, entweder, um ihre Familie und ihren Besitz nachzuholen, oder mit dem gewünschten Sichtvermerk, der ihre polnischen Pässe verlängert hatte.«

mauerfall
13.01.2005, 19:38
Ich schenke dem Bericht glauben. Kogon beschrieb in seinem Bich "Der SS-Staat" ähnliche Dinge.es war bekannt, was mit den juden passiert, es war bekannt, dass es buchenwald und dachau gibt...es wurden ja auch leute aus den lagern entlassen/konnten fliehen.

wer was anderes behauptet lügt. so taub/blind konnte keiner sein.

Cornelia
13.01.2005, 19:44
In deinen Augen mag das sein. Die Deutsche Bevölkerung konnte sich auch nicht vorstellen das man Juden vergast.

Ich schenke dem Bericht glauben. Kogon beschrieb in seinem Bich "Der SS-Staat" ähnliche Dinge.Eugen Kogon war Kapo in Buchenwald und schrieb in der SS-Staat außerdem:

- In Buchenwald gab es Massenvergasungen (das ist als Lüge entlarvt)

- In Auschwitz wurden 4 Mio Menschen ermordet. (Das schrieb er noch 1989 in der überarbeiteten Auflage, als es alle schon besser wußten).

Und so einem glauben Sie?

Cornelia
13.01.2005, 19:45
es war bekannt, was mit den juden passiert, es war bekannt, dass es buchenwald und dachau gibt...es wurden ja auch leute aus den lagern entlassen/konnten fliehen.

wer was anderes behauptet lügt. so taub/blind konnte keiner sein.
Wem war es bekannt?

buchenwald und dachau

Nach dem Krieg war allen bekannt, daß dort Menschen vergast worden waren.

Das ist aber heute keinem mehr bekannt. Heute ist (fast) allen bekannt, daß das Lügen waren.

mauerfall
13.01.2005, 19:51
nein, es war bekannt, dass es ghettos, kz's und vernichtungslager gab.
das in buchenwald jemand vergast wurde, wurde meines wissens nie behauptet von allierten oder von seiten inhaftierter/der bevölkerung!

Cornelia
13.01.2005, 19:54
das in buchenwald jemand vergast wurde, wurde meines wissens nie behauptet!
Daher frische ich Ihr Wissen ein wenig auf.

Das steht so in Kogons Buch (Auflage von 1946)!

Außerdem wurden gefälschte Filme gemacht, Abbe Pierre hat es bezeugt, es wurde den Touristen eine Gaskammer gezeigt.

WladimirLenin
13.01.2005, 20:03
Ich habe mit Ja gevoted, da das Dritte Reich musste verschwinden.

Alerion
14.01.2005, 18:29
Viel wissen vielleicht, dass der Jude Herschel Grünspan in November 1938 in Paris einen deutschen Diplomaten erschossen hat. Grund war die Ausweisung seiner Familie aus Deutschland, darüber steht auf

http://www.zum.de/psm/ns/grynszpan_rp.php

Ich denke eigentlich nicht, dass jemand wie von Rath als Nazigröße klassifiziert...

Pluralissimus
14.01.2005, 18:47
Nur mal so, auch der Widerstand gegen die Nazis ist 60 Jahre her...

MfG P.

prinzregent
14.01.2005, 19:18
Wenn ich mich mal auf den 20. July 1944 beziehe: Glaubt ihr eigentlich, das Stauffenberg und die hohen Verschwörer der Wehrmacht eine Demokratie, Entnazifizierung etc. etc. anstrebten, - mit Sicherheit nicht. Diese Verräter haben lediglich die Verbrechen gesehen, letztendlich wäre es auf eine provisorische, deutschnationale Militärdiktatur hinaus gelaufen. Wie waren Staufenbergs letzte Worte: Lang lebe unser heiliges Deutschland! Ich glaube kaum, das dies ins Schema der allg. Roten passt oder gepasst hätte.

Ich kann Staufenbergs Attentat nachvollziehen, denn dies hätte dem Reich womöglich noch eine Chance auf Waffenstillstand ohne vollständige Kapitulation gegeben. Trotzdem war es ein Bruch seines Eids auf den Führer, darum ist er ein Verräter.

Das schlimmste ist, das wir Deutsche keine "Würdigen" habe, daher werden solche Persönlichkeit zum Volkshelden hochstilisiert, da unsere Gesellschaft eh keine anderen zu lässt.

Parabellum
17.01.2005, 19:10
Glaubt ihr eigentlich, das Stauffenberg und die hohen Verschwörer der Wehrmacht eine Demokratie, Entnazifizierung etc. etc. anstrebten, - mit Sicherheit nicht.

Doch. Moltke hatte ein entsprechendes Memorandum ausgearbeitet. Nach dem Putsch sollte zuerst eine Militärdiktatur gebildet werden und dann schritt für schritt eine Demokratie gebildet werden.

Falls bedarf ist kann ich das Memorandum gerne mal posten.

mauerfall
17.01.2005, 20:15
Trotzdem war es ein Bruch seines Eids auf den Führer, darum ist er ein Verräter.

Das schlimmste ist, das wir Deutsche keine "Würdigen" habe, daher werden solche Persönlichkeit zum Volkshelden hochstilisiert, da unsere Gesellschaft eh keine anderen zu lässt.du findest blinden gehorsam/menschen die ihr gehirn nicht benutzen als besser, als leute die sich gedanken um die richtigkeit gewisser geschehnisse machen und im interesse des vaterlandes auch entscheidungen fällen die in diesem speziellen moment gegen das regime verstoßen?


wir haben keine würdigen deutschen? wasn das für ne kaputte weltsicht. wenn du sie in der politik (unverständlicherweise) negierst, so wirst du doch immerhin zugeben, dass es eine menge bedeutender wissenschaftler/erfinder, literaten, künstler gab...

stauffenberg arbeitete mit dem bürgerlichen widerstand zusammen ;)

prinzregent
17.01.2005, 20:25
du findest blinden gehorsam/menschen die ihr gehirn nicht benutzen als besser, als leute die sich gedanken um die richtigkeit gewisser geschehnisse machen und im interesse des vaterlandes auch entscheidungen fällen die in diesem speziellen moment gegen das regime verstoßen?
stauffenberg arbeitete mit dem bürgerlichen widerstand zusammen ;)
Staufenberg war Offizier und kein Moralpolitiker!

Pluralissimus
17.01.2005, 20:30
Das schlimmste ist, das wir Deutsche keine "Würdigen" habe, daher werden solche Persönlichkeit zum Volkshelden hochstilisiert, da unsere Gesellschaft eh keine anderen zu lässt.

"Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!" Brecht..

MfG P.

prinzregent
17.01.2005, 20:34
"Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!" Brecht..

MfG P.
Was ist falsch an Helden? Aber unglücklich ist unser Land allemal ...

Nichtraucher
17.01.2005, 20:53
Wie waren Staufenbergs letzte Worte: Lang lebe unser heiliges Deutschland! Ich glaube kaum, das dies ins Schema der allg. Roten passt oder gepasst hätte.

Die Roten können ganz schön nationalistisch sein, glaube mir.


Trotzdem war es ein Bruch seines Eids auf den Führer, darum ist er ein Verräter.

Folglich waren auch alle Reichswehrsoldaten, die vor 1933 in die Reichswehr eingetreten sind und später zu Wehrmachtssoldaten wurden auch Verräter oder? Schließlich hatten diese damals auf die Weimarer Republik geschworen und mussten plötzlich einem ganz anderen System dienen.

Nichtraucher
17.01.2005, 20:55
Was ist falsch an Helden?

Helden sind falsch, weil es in Personenkult ausartet.


Aber unglücklich ist unser Land allemal ...

Warum das denn? Es gibt wirklich keinen Grund dazu. Momentan bietet uns Deutschland ein Maximum an Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Unglücklich ist man hierzulande nur als Nazi oder Kommunist.

prinzregent
17.01.2005, 20:56
Die Roten können ganz schön nationalistisch sein, glaube mir.
Folglich waren auch alle Reichswehrsoldaten, die vor 1933 in die Reichswehr eingetreten sind und später zu Wehrmachtssoldaten wurden auch Verräter oder? Schließlich hatten diese damals auf die Weimarer Republik geschworen und mussten plötzlich einem ganz anderen System dienen.
Der Eid war auf Hindenburg, nachdem dieser verstarb, musste der Eid auf den neuen Reichspräsidenten übertragen werden, und wer war das wohl - der Adolf. Wenn Rote nationalistisch wären, wären sie nicht rot ...

prinzregent
17.01.2005, 20:57
Helden sind falsch, weil es in Personenkult ausartet.
Warum das denn? Es gibt wirklich keinen Grund dazu. Momentan bietet uns Deutschland ein Maximum an Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Unglücklich ist man hierzulande nur als Nazi oder Kommunist.
Als Sozialdemokrat ist nicht verwunderlich, das du eine andere Perspektive zum System hast.

Nichtraucher
17.01.2005, 21:09
Als Sozialdemokrat ist nicht verwunderlich, das du eine andere Perspektive zum System hast.

Ich wusste noch gar nicht, dass ich seit Neustem ein Sozi bin... :)) :2faces: :rolleyes:

Vielleicht sehe ich die Sache aber einfach zu realistisch und objektiv und nicht mit irgendwelche ideologischen Scheuklappen.

Hammer
17.01.2005, 21:09
Cornelia gesperrt

Ich finde gut, dass Leute, die so einen Nazi-Scheiss von sich geben und verleugnen, dass Juden von den Deutschen vergast wurden, hier gesperrt werden.

mauerfall
17.01.2005, 21:11
Staufenberg war Offizier und kein Moralpolitiker!
es soll auch vorkommen, dass menschen jenseits der politik über eine moral verfügen und ihren verstand benutzen.

Nichtraucher
17.01.2005, 21:12
Der Eid war auf Hindenburg, nachdem dieser verstarb, musste der Eid auf den neuen Reichspräsidenten übertragen werden, und wer war das wohl - der Adolf.

Wer zur Reichswehr ging, tat dies um die Weimarer Republik zu verteidigen - die erste deutsche Demokratie. Wer nach 33 in der Reichswehr blieb verriet die Werte, die er einst hätte verteidigen sollen.



Wenn Rote nationalistisch wären, wären sie nicht rot ...

Du solltest dich mal mit der Geschichte des Kommunismus auseinandersetzen bevor du hier deine Unwissenheit der Öffentlichkeit zur Schau stellst.

prinzregent
17.01.2005, 21:17
Wer zur Reichswehr ging, tat dies um die Weimarer Republik zu verteidigen - die erste deutsche Demokratie. Wer nach 33 in der Reichswehr blieb verriet die Werte, die er einst hätte verteidigen sollen.
Der Vereidigungen liefen rechtlich ab. Jeweils auf den Reichspräsidenten, so wurde die Armee von der Weimarter Republik ins Dritte Reich geführt.


Du solltest dich mal mit der Geschichte des Kommunismus auseinandersetzen bevor du hier deine Unwissenheit der Öffentlichkeit zur Schau stellst.
So, so ...? Dann erläutere meine unwissende Seele.

prinzregent
17.01.2005, 21:20
Ich wusste noch gar nicht, dass ich seit Neustem ein Sozi bin... :)) :2faces: :rolleyes:
Vielleicht sehe ich die Sache aber einfach zu realistisch und objektiv und nicht mit irgendwelche ideologischen Scheuklappen.
Wenn ich nicht irre, warst du der große Befürworter von Schröder und seinem Kabinett.

mauerfall
17.01.2005, 21:22
So, so ...? Dann erläutere meine unwissende Seele. mach dich mal schlau, was mit der linken vor den beiden weltkriegen passiert ist...

abgesehen davon hat stalin erkannt, dass eine weltrevolution (vorläufig) unrealistisch ist und hat den kommunismus auf nat. ebene ausgerufen.

Nichtraucher
17.01.2005, 21:25
Der Vereidigungen liefen rechtlich ab. Jeweils auf den Reichspräsidenten, so wurde die Armee von der Weimarter Republik ins Dritte Reich geführt.

Wer in eine Armee eintritt, verteidigt gewisse Werte. Diese Werte waren anderen in der Weimarer Republik andere als im Dritten Reich.



So, so ...? Dann erläutere meine unwissende Seele.

Pol Pot war beispielsweise durch und durch ein Nationalist. Er lies nicht nur ein Drittel der eigenen Bevölkerung abschlachten, nein, er auf Vietnamesen hatte er einen besonderen Hass und ließ auch solche bei jeder sich bietenden Gelegenheit umbringen.

Ein weiteres Beispiel wäre Nicolae Ceausescu. Er selbst ließ sich auf dem Höhepunkt des Personenkults rund um ihn als "Halbgott der Rumänen" feiern und unterdrückte Minderheiten.

Noch ein Beispiel gefällig? Gut, dazu noch aktuell: Noch heute werden im kommunistischen Nordkorea Babys getötet, wenn der Verdacht besteht, sie könnten einen chinesischen Vater haben. Begründung: Sie könnten das wertvolle koreanische Blut verunreinigen.

Ansonsten empfehle ich dir mal die Seite der KPD/ML anzusehen:
http://cpgerml.50g.com/

Dort findet man Parolen wie:

Es lebe die sozialistische Revolution in Deutschland!

Es lebe die deutsche Diktatur des Proletariats!

Für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland!

Für ein sozialistisches, aber nicht revisionistisches Deutschland!

Wirklich antipatriotisch klingt das für mich nicht, für dich etwa? Schon Walter Ulbricht sagte: "Du sollst dein Vaterland lieben und ehren."

Jetzt bist du dran.

Nichtraucher
17.01.2005, 21:26
Wenn ich nicht irre, warst du der große Befürworter von Schröder und seinem Kabinett.

Ich finde ihn und seine Politik größtenteils gut, zumindest besser als die der Union. Des Weiteren habe ich Respekt vor seinem Lebenslauf. Das macht mich aber noch lange nicht zum Sozi.

prinzregent
17.01.2005, 21:29
Wer in eine Armee eintritt, verteidigt gewisse Werte. Diese Werte waren anderen in der Weimarer Republik andere als im Dritten Reich.




Pol Pot war beispielsweise durch und durch ein Nationalist. Er lies nicht nur ein Drittel der eigenen Bevölkerung abschlachten, nein, er auf Vietnamesen hatte er einen besonderen Hass und ließ auch solche bei jeder sich bietenden Gelegenheit umbringen.

Ein weiteres Beispiel wäre Nicolae Ceausescu. Er selbst ließ sich auf dem Höhepunkt des Personenkults rund um ihn als "Halbgott der Rumänen" feiern und unterdrückte Minderheiten.

Noch ein Beispiel gefällig? Gut, dazu noch aktuell: Noch heute werden im kommunistischen Nordkorea Babys getötet, wenn der Verdacht besteht, sie könnten einen chinesischen Vater haben. Begründung: Sie könnten das wertvolle koreanische Blut verunreinigen.

Ansonsten empfehle ich dir mal die Seite der KPD/ML anzusehen:
http://cpgerml.50g.com/

Dort findet man Parolen wie:

Es lebe die sozialistische Revolution in Deutschland!

Es lebe die deutsche Diktatur des Proletariats!

Für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland!

Für ein sozialistisches, aber nicht revisionistisches Deutschland!

Wirklich antipatriotisch klingt das für mich nicht, für dich etwa? Schon Walter Ulbricht sagte: "Du sollst dein Vaterland lieben und ehren."

Jetzt bist du dran.
Folgende Ansicht kommt von dir rüber:
Nationalist = Massenmörder, internationaler Krimineller

Schon allein der Vergleich von Ceausescu, der GAR keine Werte respektierte, ist total fehl ... Diese Person war nur Diktator um seines Willen, und hat seine Politik mit brutalster Gewalt umgesetzt.

Und ob nun in roten Parolen Deutschland erwähnt wird, tut politisch nichts zur Sache.

prinzregent
17.01.2005, 21:30
Ich finde ihn und seine Politik größtenteils gut, zumindest besser als die der Union. Des Weiteren habe ich Respekt vor seinem Lebenslauf. Das macht mich aber noch lange nicht zum Sozi.
Wenn du die SPD wählst ...

Nichtraucher
17.01.2005, 21:32
Folgende Ansicht kommt von dir rüber:
Nationalist = Massenmörder, internationaler Krimineller

Gut, dann mache ich weiter beim Gründer der KPD/ML, Ernst Aust. Dieser brachte in den 70ern eine Broschüre namens "Deutschland dem deutschen Volk" raus.


Schon allein der Vergleich von Ceausescu, der GAR keine Werte respektierte, ist total fehl ... Diese Person war nur Diktator um seines Willen, und hat seine Politik mit brutalster Gewalt umgesetzt.

Und Hitler war der "einfache Mann aus dem Volk"?


Und ob nun in roten Parolen Deutschland erwähnt wird, tut politisch nichts zur Sache.

Vorhin waren alle Roten noch Vaterlandshasser, jetzt tut das auf einmal nichts mehr zur Sache?!

Nichtraucher
17.01.2005, 21:32
Wenn du die SPD wählst ...

Ich muss dich enttäuschen, aber ich habe noch nie die SPD gewählt.

prinzregent
17.01.2005, 21:33
Ich muss dich enttäuschen, aber ich habe noch nie die SPD gewählt.
Union wohl kaum -
Solang du nicht falsch wählst ...

Frantic
17.01.2005, 22:02
Viel wissen vielleicht, dass der Jude Herschel Grünspan in November 1938 in Paris einen deutschen Diplomaten erschossen hat. Grund war die Ausweisung seiner Familie aus Deutschland, darüber steht auf

http://www.zum.de/psm/ns/grynszpan_rp.php


Klasse Argument für einen Mord.

Vorallem für einen "Widerstandsakt".

Grund war, dass seine Familie ausgewiesen wurde - deswegen hat er Von Rath totgeschossen! Und das ist ein Widerstandsakt??!

Ich glaube es hakt...

reformist
26.01.2005, 21:48
Um auf die Themenfrage zu antworten, sag ich klipp und klar: JA.
Denn man soll Widerständler, egal ob kommunistische, sozialdemokratische, christliche, oder andere antifaschistische, die gegen den Hitler-Faschismus kämpften (und sei es als letztes Ausweg gewaltsame Mittel!) auf tiefste würdigen und ihnen gedenken.
Darum sag ich nur: Danke.

reformist
26.01.2005, 21:50
Klasse Argument für einen Mord.

Vorallem für einen "Widerstandsakt".

Grund war, dass seine Familie ausgewiesen wurde - deswegen hat er Von Rath totgeschossen! Und das ist ein Widerstandsakt??!

Ich glaube es hakt...
Grünspan verdient unsere Verehrung und unseren tiefsten Respekt, er hat legitimen bewaffneten Widerstand gegen den Repräsentanten eines verbrecherischen Regimes geleistet!!

Pluralissimus
26.01.2005, 22:22
Hm, und was hälst du so von Erich Mielke ?

reformist
26.01.2005, 22:28
Hm, und was Hälst du so von Erich Mielke ?
Zu stalinistisch/diktatorisch, und er war auch zu privilegiert....aber andererseits auch nicht das Monster, als das er dargestellt wurde!! Kein Vergleich zu den Nazis! Er hat wohl an seine Art von Sozialismus ehrlich geglaubt....

reformist
26.01.2005, 22:32
Hm, und was hälst du so von Erich Mielke ? Wenn du auf den Mord am Bülowplatz anspielst...ein schweres Verbrechen, weil es vor der Machtergreifung stattfand. Finde es auch ok, dass er dafür von der bundesrepublikanischen Justiz belangt wurde!!
Nach der Machtergreifung wäre es ein mutiger und legitimer Akt des bewaffneten Widerstandes gewesen, der Respekt verdient hätte!! Die damalige Polizei war ab der Machtübernahme kriminelles Organ eines verbrecherischen Mörderstaates, jeder Polizist hätte sich dem Widerstand anschliessen müssen....

Frantic
26.01.2005, 22:42
Wenn du auf den Mord am Bülowplatz anspielst...ein schweres Verbrechen, weil es vor der Machtergreifung stattfand. Finde es auch ok, dass er dafür von der bundesrepublikanischen Justiz belangt wurde!!
Nach der Machtergreifung wäre es ein mutiger und legitimer Akt des bewaffneten Widerstandes gewesen, der Respekt verdient hätte!! Die damalige Polizei war ab der Machtübernahme kriminelles Organ eines verbrecherischen Mörderstaates, jeder Polizist hätte sich dem Widerstand anschliessen müssen....

Manche Menschen bleiben zeitlebens geistige Kinder.

Mein Lieber, weißt Du in etwa, wie viele der Polizisten der Weimarer Republik nach der Machtergreifung ausgewechselt wurden? Grob geschätzt, prozentual, über den Daumen gepeilt?

Und wie viele nach der BRD-Gründung ihren Posten behielten?!

Nach Deiner abstrusen, verqueren Logik wäre ein Mord an einem westdeutschen Nachkriegspolizisten deutlich eher legitimiert gewesen... Dummfug, auf ganzer Linie. Pfui!

Und was Von Rath angeht: das war ein dreissigjähriger Generalkonsul, der keinerlei Dreck am Stecken hatte und dessen einziges Pech es war, nach seinem frühen Ableben von den Nazis als Propagandainstrument benutzt zu werden; er hat Grynszpan empfangen, Grynszpan hat ihn aus niedersten, unmenschlichsten Beweggründen erschossen.

Kein Widerstand, kein Mut, pure, dumme Feigheit; oder wie hoch schätzt Du den Wert einer Tat ein, die darin besteht, Unbewaffnete niederzuschießen?

Und vorsicht: diese "Tat", Rollentausch, anders formuliert, ist ein sehr, sehr weites Feld...

M.f.G.,

Frantic

Gärtner
26.01.2005, 22:50
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifennen wir das Kind beim Namen: Es geht um Tyrannenmord.

Eine an sich verabscheuungswürdige und strafbare Tat gerät unter extremen Umständen zuweilen sogar zur Heldentat (und ich rede nicht von Soldaten, die im Krieg quasi gewerbsmäßig Feinde vom Leben zum Tode befördern).

Den Urheber von zigtausend- oder millionenfachem Mord zu töten, kann dann die einzige Alternative zum Hackenzusammenknallen sein.


Ich möchte hier besonders an Georg Elser (KLICK! (http://www.georg-elser.de/)) erinnern, der dies noch nicht einmal als Miglied einer Verschwörergruppe versuchte, sondern ganz allein.

Dieser Mann ist in meinen Augen ein Held.

reformist
26.01.2005, 23:12
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifennen wir das Kind beim Namen: Es geht um Tyrannenmord.

Eine an sich verabscheuungswürdige und strafbare Tat gerät unter extremen Umständen zuweilen sogar zur Heldentat (und ich rede nicht von Soldaten, die im Krieg quasi gewerbsmäßig Feinde vom Leben zum Tode befördern).

Den Urheber von zigtausend- oder millionenfachem Mord zu töten, kann dann die einzige Alternative zum Hackenzusammenknallen sein.


Ich möchte hier besonders an Georg Elser (KLICK! (http://www.georg-elser.de/)) erinnern, der dies noch nicht einmal als Miglied einer Verschwörergruppe versuchte, sondern ganz allein.

Dieser Mann ist in meinen Augen ein Held.
Da kann ich dir mal voll zustimmen....
MakG!

reformist
26.01.2005, 23:14
Manche Menschen bleiben zeitlebens geistige Kinder.

Mein Lieber, weißt Du in etwa, wie viele der Polizisten der Weimarer Republik nach der Machtergreifung ausgewechselt wurden? Grob geschätzt, prozentual, über den Daumen gepeilt?

Und wie viele nach der BRD-Gründung ihren Posten behielten?!

Nach Deiner abstrusen, verqueren Logik wäre ein Mord an einem westdeutschen Nachkriegspolizisten deutlich eher legitimiert gewesen... Dummfug, auf ganzer Linie. Pfui!

Und was Von Rath angeht: das war ein dreissigjähriger Generalkonsul, der keinerlei Dreck am Stecken hatte und dessen einziges Pech es war, nach seinem frühen Ableben von den Nazis als Propagandainstrument benutzt zu werden; er hat Grynszpan empfangen, Grynszpan hat ihn aus niedersten, unmenschlichsten Beweggründen erschossen.

Kein Widerstand, kein Mut, pure, dumme Feigheit; oder wie hoch schätzt Du den Wert einer Tat ein, die darin besteht, Unbewaffnete niederzuschießen?

Und vorsicht: diese "Tat", Rollentausch, anders formuliert, ist ein sehr, sehr weites Feld...

M.f.G.,

Frantic
Der Mord an einem BRD-Polizisten wäre ein widerwärtiges Schwerstverbrechen gewesen...die BRD war ja auch keine faschistische Diktatur!!

Norbert Sanftmann
01.02.2005, 19:36
Ich kann Staufenbergs Attentat nachvollziehen, denn dies hätte dem Reich womöglich noch eine Chance auf Waffenstillstand ohne vollständige Kapitulation gegeben. Trotzdem war es ein Bruch seines Eids auf den Führer, darum ist er ein Verräter.

Das schlimmste ist, das wir Deutsche keine "Würdigen" habe, daher werden solche Persönlichkeit zum Volkshelden hochstilisiert, da unsere Gesellschaft eh keine anderen zu lässt.

Frage1: Bruch des Eides auf den Führer=> Verrat an Deutschland?? 8o
Wieso sollen bitteschön diese Soldaten Verräter sein???
Sie haben unter in Kauf nahme des eigenen möglichen Todes alles getan um Deutschland und Europa vor weiterer sinnloser Zerstörung zu retten.
Frage2: Wenn sollte den unsere Gesellschaft zum Volkshelden hochjubeln? An wen denkst du dabei? ?(

prinzregent
01.02.2005, 20:00
Frage1: Bruch des Eides auf den Führer=> Verrat an Deutschland?? 8o
Wieso sollen bitteschön diese Soldaten Verräter sein???
Sie haben unter in Kauf nahme des eigenen möglichen Todes alles getan um Deutschland und Europa vor weiterer sinnloser Zerstörung zu retten.
Frage2: Wenn sollte den unsere Gesellschaft zum Volkshelden hochjubeln? An wen denkst du dabei? ?(
Es war ein Bruch des Eides, somit Verrat. Ich gebe zu das der Tod A. Hitlers die europäische Situation und die des Reiches gemäßigt entschärft hätte ... trotzdem ändert das nicht die Tatsache des Verrats!

Zu deiner zweiten Frage haben wir einen Thread (ich glaube Volkshelden oder ähnlich) indem auch ich gepostet habe.

Kaiser
01.02.2005, 20:14
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifennen wir das Kind beim Namen: Es geht um Tyrannenmord.

Eine an sich verabscheuungswürdige und strafbare Tat gerät unter extremen Umständen zuweilen sogar zur Heldentat (und ich rede nicht von Soldaten, die im Krieg quasi gewerbsmäßig Feinde vom Leben zum Tode befördern).

Den Urheber von zigtausend- oder millionenfachem Mord zu töten, kann dann die einzige Alternative zum Hackenzusammenknallen sein.


Ich möchte hier besonders an Georg Elser (KLICK! (http://www.georg-elser.de/)) erinnern, der dies noch nicht einmal als Miglied einer Verschwörergruppe versuchte, sondern ganz allein.

Dieser Mann ist in meinen Augen ein Held.

Ich erkenne nichts heldenhaftes darin, die eine Bombe legen und sich dann zu verdrücken. Heldenhaft sind für mich z.B. Landser die gegen eine erdrückende Übermacht in gekämpft haben.

Wenn Stauffenberg nur halb soviel Schneid wie der durchschnittliche Soldat in Stalingrad gehabt hätte, hätte er seinen Bombenkoffer während der Stabssitzung genommen, sich damit auf Hitler gestürzt und dann gezündet.


Dann wären beide tot gewesen, aber soviel Mut hat weder Stauffenberg noch Elser besessen.

Roter Prolet
01.02.2005, 20:20
Ich erkenne nichts heldenhaftes darin, die eine Bombe legen und sich dann zu verdrücken. Heldenhaft sind für mich z.B. Landser die gegen eine erdrückende Übermacht in gekämpft haben.

Wenn Stauffenberg nur halb soviel Schneid wie der durchschnittliche Soldat in Stalingrad gehabt hätte, hätte er seinen Bombenkoffer während der Stabssitzung genommen, sich damit auf Hitler gestürzt und dann gezündet.


Dann wären beide tot gewesen, aber soviel Mut hat weder Stauffenberg noch Elser besessen.

Also lieber ein toter Held als ein feiger Lebendiger? Welch eine Vorstellung :rolleyes:

Kaiser
01.02.2005, 20:31
Also lieber ein toter Held als ein feiger Lebendiger? Welch eine Vorstellung :rolleyes:

Der Gelehrte sprach vom Helden Elser, nicht ich. Lebende Feiglinge haben m.E. nichts heldenhaftes an sich.

Das du das seltsam findest, wundert mich. Haben die Linken Aufopferung und Tapferkeit als Tugenden vergessen bzw. abgelegt? Sagte nicht der linke mexikanische Revolutionär Zapata: "Lieber aufrecht sterben als auf Knie leben." Sagte nicht Marx: "Arbeiter, was habt ihr zu verlieren außer euren Ketten?"

Kein Wunder, das es mit der kommunistischen Revolution nichts wird. Mit lebenden Feiglingen ist da nichts zu machen. Wer seine nackte Existenz über alles anderes stellt, mag ein guter Knecht sein aber kein gewiss Held.

Denk darüber nach.

Roter Prolet
01.02.2005, 20:49
Der Gelehrte sprach vom Helden Elser, nicht ich. Lebende Feiglinge haben m.E. nichts heldenhaftes an sich.

Ja und? Lieber übe ich ein Attentat hinterhältig gegen einen autoritären Machthaber aus und kann weiter leben, statt einen Sturmlauf in die Richtung des Machthabers zu rennen und möglicherweise durch Wachgarden erschossen zu werden, ehe ich die Zielperson überhaupt liquidieren kann.


Das du das seltsam findest, wundert mich. Haben die Linken Aufopferung und Tapferkeit als Tugenden vergessen bzw. abgelegt? Sagte nicht der linke mexikanische Revolutionär Zapata: "Lieber aufrecht sterben als auf Knie leben." Sagte nicht Marx: "Arbeiter, was habt ihr zu verlieren außer euren Ketten?"

Im Unterschied zu rechten "Tugenden" sind die obrigen Zitate von Zapatero und Marx nebenbei im übertragenden Sinne zu verstehen. 8o



Kein Wunder, das es mit der kommunistischen Revolution nichts wird. Mit lebenden Feiglingen ist da nichts zu machen. Wer seine nackte Existenz über alles anderes stellt, mag ein guter Knecht sein aber kein gewiss Held.



Lieber ein lebender "Feigling", der späterhin weiter gegen Unterdrückung kämpfen kann, als ein toter Held, der märtyrerhaft nur einmal aktiv ist. :rolleyes:

Kaiser
01.02.2005, 20:57
Ja und? Lieber übe ich ein Attentat hinterhältig gegen einen autoritären Machthaber aus und kann weiter leben, statt einen Sturmlauf in die Richtung des Machthabers zu rennen und möglicherweise durch Wachgarden erschossen zu werden, ehe ich die Zielperson überhaupt liquidieren kann.


Tja, hätte sich Stauffenberg andersherum entschieden, wäre Hitler tot gewesen.

Und das deine Art nicht heldenhaft ist, weißt du anscheinend auch.



Im Unterschied zu rechten "Tugenden" sind die obrigen Zitate von Zapatero und Marx nebenbei im übertragenden Sinne zu verstehen. 8o


Aha, dann klär uns doch über diesen "übertragenen Sinn" bitte auf.




Lieber ein lebender "Feigling", der späterhin weiter gegen Unterdrückung kämpfen kann, als ein toter Held, der märtyrerhaft nur einmal aktiv ist. :rolleyes:

Nur erreichen Märtyrer das Ziel des Tyrannenmordes eher und bleiben in besserer und heldenhafterer Erinnerung als Bombenleger die sich feige davonstehlen und erst bei ihrer eigenen Hinrichtung erfahren, das ihr Plan danebenging.

Und ein lebendiger Feingling, taugt auch nicht zum Revolutionät, denn irgendwann muß er sein Leben Mann gegen Mann riskieren. Doch dein Feigling wird nur davonlaufen, weil er leben will.

Aber nenn mal bitte einen erfolgreichen und feigen Attentäter der in der Geschichte auch gewürdigt wird.

Gärtner
01.02.2005, 21:33
Ich erkenne nichts heldenhaftes darin, die eine Bombe legen und sich dann zu verdrücken. Heldenhaft sind für mich z.B. Landser die gegen eine erdrückende Übermacht in gekämpft haben.

Wenn Stauffenberg nur halb soviel Schneid wie der durchschnittliche Soldat in Stalingrad gehabt hätte, hätte er seinen Bombenkoffer während der Stabssitzung genommen, sich damit auf Hitler gestürzt und dann gezündet.


Dann wären beide tot gewesen, aber soviel Mut hat weder Stauffenberg noch Elser besessen.
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifach dieser Logik besitzt jeder durchgeknallte Selbstmordattentäter im Irak mehr Ehre und Heldentum als ein (wenn auch gescheiterter) Tyrannenmörder.

Naja.

Kaiser
02.02.2005, 08:59
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifach dieser Logik besitzt jeder durchgeknallte Selbstmordattentäter im Irak mehr Ehre und Heldentum als ein (wenn auch gescheiterter) Tyrannenmörder.

Naja.

Wer sagt, das ein Selbstmordattentäter durchgeknallt ist? Er opfert sich zum Wohle einer für ihn höheren Sache. Auch wenn das die meisten Menschen aus dem Westen nicht nachvollziehen können, weil sie nichts mehr haben wofür es sich zu sterben lohnt.

Und ja, jemand der bereit ist für ein höheres Ziel sein Leben zu opfern, besitzt mehr Ehre und ist Heldenhafter als jemand der eine Bombe legt und sich dann verdrückt.

Norbert Sanftmann
11.02.2005, 13:09
Wer sagt, das ein Selbstmordattentäter durchgeknallt ist? Er opfert sich zum Wohle einer für ihn höheren Sache.

Und ja, jemand der bereit ist für ein höheres Ziel sein Leben zu opfern, besitzt mehr Ehre und ist Heldenhafter als jemand der eine Bombe legt und sich dann verdrückt.

:( 8o :(
Deiner Meinung nach spielt es gar keine Rolle wofür man sich opfert - hauptsache es ist eine "höhere Sache" - ganz gleich was man dadurch bewirkt. 8o
Wenn der Staatsstreich geklappt hätte (und Stauffenberg wurde eben auch "lebendig" als Akteur gebrauchst), so wären Millionen in ganz Euro gerettet worden, ganz nebenbei die meisten Deutschen Opfer gab es im letzen Kriegsjahr. ;)

Araber die sich im Irak in die Luft jagen SCHADEN dadurch nur dem eigenen Volk! :( und behindern die politische und wirtschaftliche Entwicklung.
Das ist ja wohl ein Unterschied!