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Vollständige Version anzeigen : Die Wiederkehr der Suppenküchen



Lichtblau
06.11.2008, 12:56
Es ist beschämend, aber eine Tatsache: In einem der reichsten Länder der Welt ist die Zahl der Menschen dramatisch gewachsen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Was nach Weimarer Republik und Zweitem Weltkrieg überwunden schien, ist seit Ende der 90er Jahre ein nicht mehr zu übersehender Trend: Immer stärker breitet sich die Tafel-Bewegung in Deutschland aus.
[...]
Allein in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Kunden, die regelmäßig kommen, um 40 Prozent gestiegen.
[...]
Der Bundesverband der Tafeln erwartet, dass noch dieses Jahr die Grenze von einer Million Bedürftigen erreicht wird.

http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,1u9xu66p7aegpt4l~cm.asp

Ungeheuerlich!
Die armen werden ärmer und die Reichen reicher!
Das ist der ungezügelte Kapitalismus, der nur durch die Systemkonkurrenz zum Sozialismus sich eine humane Maske aufgesetzt hatte!

Alfred
06.11.2008, 13:01
http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,1u9xu66p7aegpt4l~cm.asp

Ungeheuerlich!
Die armen werden ärmer und die Reichen reicher!
Das ist der ungezügelte Kapitalismus, der nur durch die Systemkonkurrenz zum Sozialismus sich eine humane Maske aufgesetzt hatte!

Richtig beschrieben. Volle Zustimmung.

Menetekel
06.11.2008, 14:17
Ab und zu wird darüber mal in einem Sender berichtet. Wahrgenommen wird es nur oberflächlich in unserer Gesellschaft. Mit zunehmender Finanzkrise, wenn auch behauptet wird, es treffe unser Land nicht so hart, werden diese Küchen noch mehr zu tun haben. Warten wir mal ab, was sich noch alles ergibt für den kleinen Michel.
Die Großkotze können weiterhin behaupten, daß alle Betroffenen selbst Schuld sind.

Ajax
06.11.2008, 15:09
http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,1u9xu66p7aegpt4l~cm.asp

Ungeheuerlich!
Die armen werden ärmer und die Reichen reicher!
Das ist der ungezügelte Kapitalismus, der nur durch die Systemkonkurrenz zum Sozialismus sich eine humane Maske aufgesetzt hatte!

Eine traurige Entwicklung in einem der wirtschaftlich stärksten Staaten der Welt. Da sieht man, wohin uns diese unfähigen Politkasper gebracht haben.

Allerdings hat das nichts mit ungezügeltem Kapitalismus zu tun. Den gibt es nicht in Deutschland.

Lichtblau
06.11.2008, 16:11
Ich möchte mal erleben, das sich die Leute in diesem Forum, über solche Ungeheuerlichkeiten so aufregen wie sie sich über jede einzelen ausländische Straftat seitenlang aufregen.

wtf
06.11.2008, 16:12
Wo genau liegt jetzt das Problem?

Jodlerkönig
06.11.2008, 16:14
ich liebe suppen, erbsen/kartoffeleintopf!

henriof9
06.11.2008, 16:18
http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,1u9xu66p7aegpt4l~cm.asp

Ungeheuerlich!
Die armen werden ärmer und die Reichen reicher!
Das ist der ungezügelte Kapitalismus, der nur durch die Systemkonkurrenz zum Sozialismus sich eine humane Maske aufgesetzt hatte!

Es gibt sogar, neuerdings, die Tier- Tafeln.

Und das die Armen ärmer und die Reichen reicher werden, liegt nicht unbedingt am Kapitalismus.
Vielmehr liegt es in erster Linie an der Unfähigkeit der Politik und der daraus resultierenden Möglichkeiten oder auch Nichtmöglichkeiten der Unternehmen.

El Lute
06.11.2008, 16:26
Wo genau liegt jetzt das Problem?

In einem Land, in dem 5% der Bürger 95% des Eigentums besitzen und x- Millionen ihren Lebensunterhalt quasi aus der Mülltone bestreiten müssen, wird es keine Stabilität und keinen Frieden mehr geben. Und genau dahin geht meiner Ansicht nach die derzeitige Entwicklung.

wtf
06.11.2008, 16:42
Dieses Land liegt nicht in Westeuropa. Wende Dich an Putin oder jeden beliebigen Negerkönig.

Drache
06.11.2008, 17:04
Solche Suppenküchen sind dringend notwendig!
Man sollte dort gleich Waffen und Munition verteilen, damit alle diese gebeutelten Menschen bei der Revolution gleich mitmachen können.

Lichtblau
06.11.2008, 17:11
Wo genau liegt jetzt das Problem?

Ein Reicher wie du, kann sich natürlich die Lebenssituation dieser Leute nicht vorstellen.

-SG-
06.11.2008, 17:13
Wir sind dermaßen degeneriert, dass viele Leute unfähig sind, sich aus Grundnahrungsmitteln Essen zuzubereiten.

Für die Preise für das Fastfood, von dem sich viele nahezu ausschließlich ernähren, könnte man die dreifache Anzahl an Leuten mit ausgewogener Kost ernähren.

Und trotzdem geben die Leute heute - auch und vor allem in der Unterschicht - einen winzig kleinen Anteil ihres Geldes für Essen aus - früher noch der Großteil.

henriof9
06.11.2008, 17:23
Ich möchte mal erleben, das sich die Leute in diesem Forum, über solche Ungeheuerlichkeiten so aufregen wie sie sich über jede einzelen ausländische Straftat seitenlang aufregen.

Weißt Du was viel ungeheuerlicher ist ?

Das Sarrazin ( Berlins Finanzsenator ) die finanzielle Unterstützung für die Berliner Tafeln gestrichen hat mit der Begründung, daß die so bekannt wären, daß sie genügend Spenden erhalten würden und deswegen nicht mehr vom Senat finanziell unterstützt werden bräuchten.

wtf
06.11.2008, 17:33
Ein Reicher wie du, kann sich natürlich die Lebenssituation dieser Leute nicht vorstellen.

Ich bin nicht reich, sondern muß auch jeden Tausender zweimal umdrehen.

Hier im Rhein-Main-Gebiet gibt es Jobs ohne Ende. von dem Erlös könnte man Suppe sogar käuflich erwerben.

Lichtblau
06.11.2008, 19:12
der thread hat bisher 119 klicks
traurig traurig...

Cash!
06.11.2008, 19:15
der thread hat bisher 119 klicks
traurig traurig...

Richtig, wir suchen hier, wenn wir nach gerade mit unserer Flatrate vor unseren neuem PC sitzen, den ganzen Tag nur nach Möglichkeiten unseren uns ständig plagenden afrikanisierten Hunger zu stillen.

Da kam uns dein Thread mit sehr hilfreichen Infos doch sehr recht. Vor allem weil es ein ALGII gibt von dem mir kein Mensch, der mit Geld umgehen kann, sagen wird es würde nicht für genug Essen reichen....

El Lute
06.11.2008, 20:22
In einem Land, in dem 5% der Bürger 95% des Eigentums besitzen und x- Millionen ihren Lebensunterhalt quasi aus der Mülltone bestreiten müssen, wird es keine Stabilität und keinen Frieden mehr geben. Und genau dahin geht meiner Ansicht nach die derzeitige Entwicklung.


Dieses Land liegt nicht in Westeuropa.[...]

Wenn Du Dich da mal nicht täuscht.

wtf
07.11.2008, 09:24
Wenn Du Dich da mal nicht täuscht.

Benenne es, Schlaufix.

Hemera
07.11.2008, 10:07
Richtig, wir suchen hier, wenn wir nach gerade mit unserer Flatrate vor unseren neuem PC sitzen, den ganzen Tag nur nach Möglichkeiten unseren uns ständig plagenden afrikanisierten Hunger zu stillen.

Da kam uns dein Thread mit sehr hilfreichen Infos doch sehr recht. Vor allem weil es ein ALGII gibt von dem mir kein Mensch, der mit Geld umgehen kann, sagen wird es würde nicht für genug Essen reichen....

So ist es. Die Betonung liegt auf "mit Geld umgehen können" und genau diese Fähigkeit scheint gerade vielen HartzIVlern abzugehen.

Ich habe vor kurzem einen Fernsehbericht gesehen, in dem ein HartzIV-Empfänger mit Riesenköter sich darüber bitterlich beschwert hat, dass ihm - als Einzelperson - nach Abzug aller Kosten nur noch 50 € in der Woche für Lebensmittel zur Verfügung stehen. Folglich musste er seinen Riesenbedarf an Fressalien dadurch decken, dass er sich alle zwei Wochen mit Lebensmittel von "Die Tafel" versorgt und sich natürlich prompt über die Auswahl, die in den Taschen war und nicht unbedingt seinem Geschmack entsprach, beschwert hat.

Tja, der Deutsche ist halt ein bissel zu verwöhnt.

-SG-
07.11.2008, 10:27
Diese Anspruchshaltung vor allem immer. Zuerst wollen sie einen liberalen Staat und dann beschweren sie sich, wenn der ihnen nicht täglich das gewünschte Menu vorsetzt. Da muss man sich halt entscheiden: Entweder persönliche Freiheiten, aber dann auch Eigenverantwortung!, oder den totalitären Bevormundungsstaat.

Vor 40-50 Jahren wäre man noch beschämt gewesen, überhaupt auf Kosten der Gemeinschaft durchgefüttert zu werden. Heute will man dieser noch diktieren, wie genau die Verköstigung auszusehen hat.

McDuff
07.11.2008, 11:33
.

Tja, der Deutsche ist halt ein bissel zu verwöhnt.

Das das wieder nur Systempropaganda im Stile des Floridarolf ist, um die Solidarisierung des deutschen Volkes zu unterbinden, kommt dir nicht in den Sinn?

McDuff
07.11.2008, 11:36
Weißt Du was viel ungeheuerlicher ist ?

Das Sarrazin ( Berlins Finanzsenator ) die finanzielle Unterstützung für die Berliner Tafeln gestrichen hat mit der Begründung, daß die so bekannt wären, daß sie genügend Spenden erhalten würden und deswegen nicht mehr vom Senat finanziell unterstützt werden bräuchten.

Sarrazin ist eben ein echtes :censored: . Er macht sich auf Steuerzahlers Kosten fett und verachtet diese aber zutiefst.

Preuße
07.11.2008, 11:37
Weißt Du was viel ungeheuerlicher ist ?

Das Sarrazin ( Berlins Finanzsenator ) die finanzielle Unterstützung für die Berliner Tafeln gestrichen hat mit der Begründung, daß die so bekannt wären, daß sie genügend Spenden erhalten würden und deswegen nicht mehr vom Senat finanziell unterstützt werden bräuchten.

So sozial sind eben die Sozialdemokraten und Sozialisten.

El Lute
07.11.2008, 12:14
Benenne es, Schlaufix.

Also: In aller Kürze einige wesentliche Mißstände, die wir meiner Meinung in Deutschland diesbezüglich haben:

- Schulbildung
Kinder sind darauf angewiesen, dass ihr Lernprozess von den Eltern unterstützt wird. Die Schulen allein können dies nicht leisten. Dazu sind aber immer weniger Eltern in der Lage. Teils, weil ihnen selbst die Bildung fehlt, teils weil der Durchschnittsverdiener aufgrund gestiegener und steigender Anforderungen bzgl. Flexibilität im Berufsleben nicht mehr genügend Zeit in seine Kinder investieren kann. Vielen Kindern ist dann der Weg Grundschule->Hauptschule->Keine Lehrstelle->HartzIV vorbestimmt. Die Chancen auf Bildung und einen guten Einstieg ins Berufsleben sind daher mehr und mehr an die Einkommensverhältnisse der Eltern gebunden, von Ausnahmen, die es aber durchaus (noch) gibt, einmal abgesehen. Eltern mit einem überdurchschnittlichen Einkommen leisten es sich ggf. für ihre Kindere eine Tagesbetreuung zu engagieren, falls ihnen die Zeit dafür fehlt, sich um ihre Kinder zu kümmern. In Privatschulen werden die Kinder weit weniger oder überhaupt nicht mit Problemen konfrontiert, die an öffentlichen Schulen längst Alltag sind, wie beispielsweise Kriminalität und Gewalt unter Schülern, überfüllte Klassen, überfordertes Lehrpersonal. Auf die Leute, die es trotzdem zum Abitur schaffen warten dann die Studiengebühren.
Fazit: Wer nicht aus wohlbetuchten Verhältnissen stammt, wird nicht selten nach unten durchgereicht, nach meiner Ansicht Tendenz steigend.


- Verschwinden der Mittelschicht
Vor der Wiedervereinigung war eine Biographie nach dem Schema:
Realschulabschluss->Berufsausbildung->Job->Familie->Wohnung/Eigenheim
nichts ungewöhnliches in der BRD. Heutzutage finden sich z.T. auch Hochqualifizierte im Niedriglohnsektor wieder und sind froh, wenn sie noch ihre Miete bezahlen können. Firmen, die verdiente Mitarbeiter mit Anfang 50 unter einem Vorwand hinauswerfen sind auch keine Seltenheit mehr. Die Mittelschicht schwindet. Für einen kleinen Teil gehts aufwärts, für die meisten gehts abwärts. Diesbezüglich hatte ich auch mal hier (http://www.politikforen.net/showthread.php?p=2331177#post2331177) etwas geschrieben.


- Entwicklung zum Liberalismus
Es gibt das eine Extrem, die Planwirtschaft, und es gibt das andere Extrem, den Liberalismus bzw. üblicherweise als Kapitalismus bezeichnet. Während des kalten Krieges, so denke ich, ist man in der BRD im Wesentlichen mit der sozialen Marktwirtschaft einen Mittelweg gegangen. Durch das Prinzip "Schutz des Schwächeren" war die Freiheit der Unternehmer in so weit begrenzt, dass es ihnen nicht gestattet war, die Arbeitnehmer nach belieben auszunutzen. Ein Arbeitsverhältnis führte in der Regel zu einem wechselseitigen Nutzen.
Nach dem Zerfall der Staaten, die eine Planwirtschaft betrieben haben, also etwa ab 1990, hat sich dies meiner Ansicht nach jedoch geändert. Bedingt dadurch, dass Arbeitgeber und Legislative nicht selten der selbe Interessen-, z.T. sogar der selbe Personenkreis sind, wurden mit der Zeit Gesetze geschaffen, die es den Unternehmern mehr und mehr gestatten, den produzierten Mehrwert für sich zu behalten und den Arbeitnehmer mit einem Apfel und einem Ei nach Hause zu schicken. Um einige Beispiele dafür zu nennen, gebe ich nur ein paar Stichworte an: Leiharbeit, Kombilöhne, 1,- Euro Job, Scheinselbstständigkeit, Generation Praktikum, Niedriglohnsektor, Billigarbeitskräfte aus EU Ländern. Unter diesen Stichworten sind auf einer viel besuchten Internetplatform auch zahlreiche Fernsehberichte zu diesen Themen auffindbar, auf deren genaue Angabe ich an dieser Stelle wegen möglicher cv verzichte.
Fazit: Die Arbeit anderer macht einige wenige reich, für sich selbst arbeiten müssen macht immer öfter arm. Dem Arbeitgeber wird mehr und mehr gestattet den Schwächeren, den Arbeitnehmer, nach belieben auszunutzen. Dies führt zu Verarmung, die wiederum häufig zur Verarmung der nächsten Generation führt. Setzt sich diese Entwicklung fort, könnte dies zu angegebenen Zuständen führen.

Frei-denker
07.11.2008, 18:01
Zumindestens zeigt sich mittlerweile, dass die großspurigen Behauptungen der Neoliberalen von einer Wohlstandsmehrung durch EU-Osterweiterung und Marktöffnung nur eine hohle Lüge waren. Die Realität holt unser Land bereits ein.

Dass die Neoliberalen das Versagen ihres Wirtschaftssystem nun mit dem Faulheits- oder Bildungsvorwurf vertuschen wollen, ist nur ein albernes Ablenkungsspiel. Zu leicht zu durchschauen.

Don
07.11.2008, 18:35
Dass die Neoliberalen das Versagen ihres Wirtschaftssystem nun mit dem Faulheits- oder Bildungsvorwurf vertuschen wollen, ist nur ein albernes Ablenkungsspiel. Zu leicht zu durchschauen.

Getroffene Hunde bellen.

malnachdenken
07.11.2008, 18:46
Zumindestens zeigt sich mittlerweile, dass die großspurigen Behauptungen der Neoliberalen von einer Wohlstandsmehrung durch EU-Osterweiterung und Marktöffnung nur eine hohle Lüge waren. Die Realität holt unser Land bereits ein.

Dass die Neoliberalen das Versagen ihres Wirtschaftssystem nun mit dem Faulheits- oder Bildungsvorwurf vertuschen wollen, ist nur ein albernes Ablenkungsspiel. Zu leicht zu durchschauen.

Daß Du dich hierzuforum durch Fleiß und Bildung auszeichnest ist ja auch wohlbekannt... :rolleyes:

Denkpoli
07.11.2008, 21:08
Es ist beschämend, aber eine Tatsache: In einem der reichsten Länder der Welt ist die Zahl der Menschen dramatisch gewachsen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Was nach Weimarer Republik und Zweitem Weltkrieg überwunden schien, ist seit Ende der 90er Jahre ein nicht mehr zu übersehender Trend: Immer stärker breitet sich die Tafel-Bewegung in Deutschland aus.
[...]
Allein in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Kunden, die regelmäßig kommen, um 40 Prozent gestiegen.
[...]
Der Bundesverband der Tafeln erwartet, dass noch dieses Jahr die Grenze von einer Million Bedürftigen erreicht wird.

Ein Triumph des Globalismus!

Brotzeit
08.11.2008, 18:59
Noch haben wir nur Suppenküchen!
Wann wird der "dumme deutsche Durchschnittsnazi" von den Linken an den Pranger gestellt, weil in Kreuzberg ein Gebäude durch Feuer vernichtet wird?

malnachdenken
08.11.2008, 19:01
Die Wiederkehr der Suppenküchen

Hab mich schon gewundert, warum es in der Werbung jetzt so einen Spot für Suppenparties gibt. Wahrscheinlich will uns das grundrechtswidrige Verbrecherregime user values damit vorenthalten und uns auf zukünftige gemeinsame Suppenparties in Großküchen vorbereiten.

Tormentor
08.11.2008, 21:44
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen,dass die Kunden der Suppenküchen zu einem Drittel aus Menschen bestehen,die ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben und zu einem weiteren Drittel aus schamlosen Schnorrern. Fehlt noch ein Drittel und das Vorhandensein des selbigen ist bereits alarmierend.

Den Bürgern unseres Staates geht es immernoch gut,aber die wachsende Kluft zwischen arm und reich,die schwindende Mittelschicht der Gesellschaft,sind nicht zu leugnen.

Margrit
08.11.2008, 22:05
Also: In aller Kürze einige wesentliche Mißstände, die wir meiner Meinung in Deutschland diesbezüglich haben:

- Schulbildung
Kinder sind darauf angewiesen, dass ihr Lernprozess von den Eltern unterstützt wird. Die Schulen allein können dies nicht leisten. Dazu sind aber immer weniger Eltern in der Lage. Teils, weil ihnen selbst die Bildung fehlt, teils weil der Durchschnittsverdiener aufgrund gestiegener und steigender Anforderungen bzgl. Flexibilität im Berufsleben nicht mehr genügend Zeit in seine Kinder investieren kann. Vielen Kindern ist dann der Weg Grundschule->Hauptschule->Keine Lehrstelle->HartzIV vorbestimmt. Die Chancen auf Bildung und einen guten Einstieg ins Berufsleben sind daher mehr und mehr an die Einkommensverhältnisse der Eltern gebunden, von Ausnahmen, die es aber durchaus (noch) gibt, einmal abgesehen. Eltern mit einem überdurchschnittlichen Einkommen leisten es sich ggf. für ihre Kindere eine Tagesbetreuung zu engagieren, falls ihnen die Zeit dafür fehlt, sich um ihre Kinder zu kümmern. In Privatschulen werden die Kinder weit weniger oder überhaupt nicht mit Problemen konfrontiert, die an öffentlichen Schulen längst Alltag sind, wie beispielsweise Kriminalität und Gewalt unter Schülern, überfüllte Klassen, überfordertes Lehrpersonal. Auf die Leute, die es trotzdem zum Abitur schaffen warten dann die Studiengebühren.
Fazit: Wer nicht aus wohlbetuchten Verhältnissen stammt, wird nicht selten nach unten durchgereicht, nach meiner Ansicht Tendenz steigend.


- Verschwinden der Mittelschicht
Vor der Wiedervereinigung war eine Biographie nach dem Schema:
Realschulabschluss->Berufsausbildung->Job->Familie->Wohnung/Eigenheim
nichts ungewöhnliches in der BRD. Heutzutage finden sich z.T. auch Hochqualifizierte im Niedriglohnsektor wieder und sind froh, wenn sie noch ihre Miete bezahlen können. Firmen, die verdiente Mitarbeiter mit Anfang 50 unter einem Vorwand hinauswerfen sind auch keine Seltenheit mehr. Die Mittelschicht schwindet. Für einen kleinen Teil gehts aufwärts, für die meisten gehts abwärts. Diesbezüglich hatte ich auch mal hier (http://www.politikforen.net/showthread.php?p=2331177#post2331177) etwas geschrieben.


- Entwicklung zum Liberalismus
Es gibt das eine Extrem, die Planwirtschaft, und es gibt das andere Extrem, den Liberalismus bzw. üblicherweise als Kapitalismus bezeichnet. Während des kalten Krieges, so denke ich, ist man in der BRD im Wesentlichen mit der sozialen Marktwirtschaft einen Mittelweg gegangen. Durch das Prinzip "Schutz des Schwächeren" war die Freiheit der Unternehmer in so weit begrenzt, dass es ihnen nicht gestattet war, die Arbeitnehmer nach belieben auszunutzen. Ein Arbeitsverhältnis führte in der Regel zu einem wechselseitigen Nutzen.
Nach dem Zerfall der Staaten, die eine Planwirtschaft betrieben haben, also etwa ab 1990, hat sich dies meiner Ansicht nach jedoch geändert. Bedingt dadurch, dass Arbeitgeber und Legislative nicht selten der selbe Interessen-, z.T. sogar der selbe Personenkreis sind, wurden mit der Zeit Gesetze geschaffen, die es den Unternehmern mehr und mehr gestatten, den produzierten Mehrwert für sich zu behalten und den Arbeitnehmer mit einem Apfel und einem Ei nach Hause zu schicken. Um einige Beispiele dafür zu nennen, gebe ich nur ein paar Stichworte an: Leiharbeit, Kombilöhne, 1,- Euro Job, Scheinselbstständigkeit, Generation Praktikum, Niedriglohnsektor, Billigarbeitskräfte aus EU Ländern. Unter diesen Stichworten sind auf einer viel besuchten Internetplatform auch zahlreiche Fernsehberichte zu diesen Themen auffindbar, auf deren genaue Angabe ich an dieser Stelle wegen möglicher cv verzichte.
Fazit: Die Arbeit anderer macht einige wenige reich, für sich selbst arbeiten müssen macht immer öfter arm. Dem Arbeitgeber wird mehr und mehr gestattet den Schwächeren, den Arbeitnehmer, nach belieben auszunutzen. Dies führt zu Verarmung, die wiederum häufig zur Verarmung der nächsten Generation führt. Setzt sich diese Entwicklung fort, könnte dies zu angegebenen Zuständen führen.


das ist sehr gut beschrieben.

Wortgebilde wie Entsendegesetz, wo die meisten nicht wissen, was es ist, wurden erfunden, um Billigpolen in die Betriebe zu holen und die Deutschen dafür auf die Straße zu setzen.
Auch mit den Folgen, dass immer mehr in Deutschland erarbeitetes Geld aus dem Land getragen wird. Denn die Polen geben ihr Geld hier nicht aus.
So geht unserem Binnenmarkt immer mehr Geld verloren mit den Foglen die wir ja haben.
Hier verdientes Geld kommt nicht in den Wirtschaftskreislauf zurück.

Im Grunde genommen haben völlig unfähige Politiker nach der Wende eine Riesenvölkerwanderung in Gang gesetzt.
Wenn wir dies alles nicht wieder etwas zurück drehen, werden wir noch größere soziale Verwerfungen bekommen als wir sie schon haben.
Hinzu kommt eine ganz fatale Zuwanderung ausschließlich in die Unterschicht.
dies allein birgt sozialen Sprengstoff.
Es wird höchte Zeit, dass wir Politiker bekommen und eine Regierung die deutsche Interessen vertritt.

Polymorphi
08.11.2008, 23:13
Daß Du dich hierzuforum durch Fleiß und Bildung auszeichnest ist ja auch wohlbekannt... :rolleyes:

Das ist allen Lesern wohlbekannt, aber nett von Dir, daß Du nochmals zusätzlich die Aufmerksamkeit auf ihn lenkst, das erhöht sein Ansehen abermals. Danke dafür!:] :))

Polymorphi
08.11.2008, 23:49
In einem Land, in dem 5% der Bürger 95% des Eigentums besitzen und x- Millionen ihren Lebensunterhalt quasi aus der Mülltone bestreiten müssen, wird es keine Stabilität und keinen Frieden mehr geben. Und genau dahin geht meiner Ansicht nach die derzeitige Entwicklung.



Wenn Du Dich da mal nicht täuscht.

Welche Mülltonne ? Habt ihr den Film über Bio-Gas-Erzeugung gesehen ?
Die prall gefüllten Lebensmitteltonnen werden abgeschlossen, umzäunt oder mit detektivischen Adleraugen vom Personal bewacht, weil die Tonnen von Konzernen abgeholt werden um die zwar vom Datum abgelaufenen aber noch unverdorbenen Lebensmittel zu Bio-Masse zu verarbeiten.
Obdachlose oder anderes das Bild der sauberen ordentlichen Gesellschaft störende "faules Gesindel" welches sich über eine Tonne hermacht, wie ein ausgehungertes Hunderudel in den Südländern, wird des Diebstahls bezichtigt und verjagt. germane
Sprecht mal mit Betroffenen, aber das macht ja keiner, Arbeitslosigkeit soll nämlich ein ansteckender Virus sein. Und dieses Trauerspiel geht weiter.
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Ab 100 El Lute hält der Staat und der Denunziant die Schnute :)) :cool2: :))

Polymorphi
09.11.2008, 00:14
So ist es. Die Betonung liegt auf "mit Geld umgehen können" und genau diese Fähigkeit scheint gerade vielen HartzIVlern abzugehen.

Ich habe vor kurzem einen Fernsehbericht gesehen, in dem ein HartzIV-Empfänger mit Riesenköter sich darüber bitterlich beschwert hat, dass ihm - als Einzelperson - nach Abzug aller Kosten nur noch 50 € in der Woche für Lebensmittel zur Verfügung stehen. Folglich musste er seinen Riesenbedarf an Fressalien dadurch decken, dass er sich alle zwei Wochen mit Lebensmittel von "Die Tafel" versorgt und sich natürlich prompt über die Auswahl, die in den Taschen war und nicht unbedingt seinem Geschmack entsprach, beschwert hat.

Tja, der Deutsche ist halt ein bissel zu verwöhnt.

Der HartzIV-Empfänger war Ingenieur und hatte seine 3000 im Monat. Daß es eine enorme Umstellung ist plötzlich mit 300 auskommen zu müssen, ist wohl logisch. Sein Hund war der einzigste Freund, der ihm noch geblieben ist. Sollte der Mann seinen Hund töten, weil der zu viel frißt ? Sollte man nicht lieber mal den Geldgierigen kriminellen Hundezüchtern ein Zuchtverbot erteilen ? Was nützt dem Mann eine Tasche voller Brot, Schokolade, Kuchen, Pralinen, Plätzchen, und vergammelten Gemüse, das der Hund nicht fressen darf und der Mann auch nicht, weil er Diabetes hat ? Dies ist auch ein Verteilungsproblem in den Ausgabestellen. Wer etwas bekommt, das er nicht ißt, oder nicht mag, soll es gleich an die anderen Bedürftigen verschenken, statt zu Hause wegzuwerfen.
50,00 Euro in der Woche für 1 Mann mit 1 Hund dürfte allerdings ausreichen.

Fiel
09.11.2008, 01:03
Die Suppenküchen und die Schulspeisungen wurden nach meiner Überprüfung in unserer Gegend 1953 eingestellt. Wenn wir jetzt wieder in diese vorsintflutliche Periode deutscher Schwäche zurückfallen ist das mehr als nur ein Fingerzeig auf die menschenverachtenden Verhältnisse heutzutage.

Fiel
09.11.2008, 01:06
Der HartzIV-Empfänger war Ingenieur und hatte seine 3000 im Monat. Daß es eine enorme Umstellung ist plötzlich mit 300 auskommen zu müssen, ist wohl logisch. Sein Hund war der einzigste Freund, der ihm noch geblieben ist. Sollte der Mann seinen Hund töten, weil der zu viel frißt ? Sollte man nicht lieber mal den Geldgierigen kriminellen Hundezüchtern ein Zuchtverbot erteilen ? Was nützt dem Mann eine Tasche voller Brot, Schokolade, Kuchen, Pralinen, Plätzchen, und vergammelten Gemüse, das der Hund nicht fressen darf und der Mann auch nicht, weil er Diabetes hat ? Dies ist auch ein Verteilungsproblem in den Ausgabestellen. Wer etwas bekommt, das er nicht ißt, oder nicht mag, soll es gleich an die anderen Bedürftigen verschenken, statt zu Hause wegzuwerfen.
50,00 Euro in der Woche für 1 Mann mit 1 Hund dürfte allerdings ausreichen.

Du stellst dich auf eine höhere Stufe, die dir nicht zusteht. Du hast nicht darüber zu empfinden, was anderen Menschen zusteht.

malnachdenken
09.11.2008, 01:50
Die Suppenküchen und die Schulspeisungen wurden nach meiner Überprüfung in unserer Gegend 1953 eingestellt. Wenn wir jetzt wieder in diese vorsintflutliche Periode deutscher Schwäche zurückfallen ist das mehr als nur ein Fingerzeig auf die menschenverachtenden Verhältnisse heutzutage.

Welch hohen Posten hast Du denn anno 1953 inne gehabt, daß Du eine Überprüfung über Schulspeisungen abnehmen konntest?

JensVandeBeek
09.11.2008, 03:25
und? , wer wird der erste sein und wie fuer alle Miststaende, auch hierfuer die Tuerken bzw. die Auslaender verantwortlich machen ???

Polymorphi
10.11.2008, 23:26
Du stellst dich auf eine höhere Stufe, die dir nicht zusteht. Du hast nicht darüber zu empfinden, was anderen Menschen zusteht.

So ? Auf welcher Stufe stehe ich denn nun Deines Erachtens ? Bitte säge mir nicht noch die letzten Stufen ab. Habe ich mich denn über den hungrigen Hund gestellt, der wöchentlich ca. 40,00€ benötigt ? (Futter, Haftpflicht, Steuern, Tierarztrechnungen, Medikamente...) Zu bestimmen habe ich l e i d e r nicht, was anderen Menschen zusteht, leider. Bei mir bekämen nämlich Leistungsunterbindungsopfer eine Grundsicherung von 1200.00 und pro Tier nochmals 100.00 extra (und Leistungserbringungsopfer bekämen bei mir ab mindestens 1.500.00 aufwärts.)
" Ohne wenn und aber !!! " :)) :)) :))
Zu bestimmen habe ich nicht, aber zu empfinden wohl, weil es Mangelware ist, gibts das im Überfluss umsonst. Wer empfindet denn noch etwas für Diejenigen, die zu den Verlierern und Opfern dieser Wahnsinnsentwicklung geworden sind, höchstens ein paar Tausende, schätze ich mal.

Polymorphi
10.11.2008, 23:34
Die Wiederkehr der Suppenküchen

Hab mich schon gewundert, warum es in der Werbung jetzt so einen Spot für Suppenparties gibt. Wahrscheinlich will uns das grundrechtswidrige Verbrecherregime user values damit vorenthalten und uns auf zukünftige gemeinsame Suppenparties in Großküchen vorbereiten.

Es werden bereits Busreisen zu den Suppenparties angeboten, für die, die gerade nichts zu tun haben und diese Parties noch nicht kennengelernt haben, damit sie die Parties schätzen lernen. Von Mahl zu Mahl werden es mehr.

zitronenclan
15.11.2008, 15:51
Getroffene Hunde bellen.

satte auch?

Margrit
15.11.2008, 17:14
Ab und zu wird darüber mal in einem Sender berichtet. Wahrgenommen wird es nur oberflächlich in unserer Gesellschaft. Mit zunehmender Finanzkrise, wenn auch behauptet wird, es treffe unser Land nicht so hart, werden diese Küchen noch mehr zu tun haben. Warten wir mal ab, was sich noch alles ergibt für den kleinen Michel.
Die Großkotze können weiterhin behaupten, daß alle Betroffenen selbst Schuld sind.


solche Dinge werden ja auch immer zu sehr später Stunde mal gesendet. Da schlaft der normale Mensch schon.
Das ist sicher gewollt, denn sonst würden das zu viele sehen und vielleicht würde das Unruhe hervor rufen. Und das wollen unsere Deutschlandvernichter natürlich nciht.

Margrit
15.11.2008, 17:27
Diese Anspruchshaltung vor allem immer. Zuerst wollen sie einen liberalen Staat und dann beschweren sie sich, wenn der ihnen nicht täglich das gewünschte Menu vorsetzt. Da muss man sich halt entscheiden: Entweder persönliche Freiheiten, aber dann auch Eigenverantwortung!, oder den totalitären Bevormundungsstaat.

Vor 40-50 Jahren wäre man noch beschämt gewesen, überhaupt auf Kosten der Gemeinschaft durchgefüttert zu werden. Heute will man dieser noch diktieren, wie genau die Verköstigung auszusehen hat.


Das haben die Sozialhilfeempfänger von den Asylanten gelernt. Die angeblich ihre Länder verlassen mußten weil sie angeblich verfolgt wurden, was ja schon sowieso Lüge war. Und die dann das Essen in den Asylheimen aus dem Fenster warfen weil es nicht moslemich genug war.
Denen hätte ich derart in den Arsch getreten dass sie bis in ihre Heimatländer zurück geflogen wären.
Aber schon kamen die Grünen und gaben den armen moslemischen Asylanten Recht.
Seitdem kriegen sie Wohnung und Hartz IV. Ist doch toll.

Aber Recht hast Du mit Deinem obigen Einwand schon.

Ich kenne noch die Schulspeisung von den Amis, also nicht ich selbst, sondern ich weiß es, ich erinnere mich so vage, von den damals etas Älteren, die was mit nach Hause brachten. Da gab es dann so komische Sachen wie Kekssuppe. Gegessen urde aber, weil nichts anderes da war.
Und als wir Ostzonenflüchtlinge waren und heir ankamen haben wir uns über alles was wir im Flüchtlingslager bekamen, gefreut. Gemault wurde damals nicht, im Gegenteil, wir waren froh, dass wir der Stasi entkommen waren und nahmen alles dankbar an.

Ja so hben sich die Zeiten geändert. Die heutigen Generationen wissen teilweise wirklich nicht, was Not ist.
Vielleicht müssen sie es mal wieder erleben

Kreuzbube
15.11.2008, 17:44
Die Existenz von Suppenküchen beweist eindeutig die Unfähigkeit der Menschen, sich ein sozial ausgeglichenes und gerechtes System zu geben. Wobei die BRD in Sachen Ab-Artigkeit der Neuzeit leider den Vogel abschießt. Linke Penner, Halunken und Mafiosi sollten nun mal besser keinen Staat regieren!