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Vollständige Version anzeigen : Wer schützt eigentlich die Sprache der Deutschen?



Lichtblau
30.04.2008, 17:25
http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=31471

Ich hab 12 von 15 richtige Antworten.

Sprechen Jugendlich heutzutage wirklich so?

Ruepel
30.04.2008, 17:49
http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=31471

Ich hab 12 von 15 richtige Antworten.

Sprechen Jugendlich heutzutage wirklich so?



"Die Andersdenkenden haben Rosa Luxemburg umgebracht"

Freiheit ist auch immer die Freiheit der Andersdenkenden.

Ergo,hat die Schlampe nichts anderes als gewollten Selbstmord begangen.

Würfelqualle
30.04.2008, 18:07
Sie haben 15 von 15 Punkten.


Na ja bin ja auch noch nicht so alt.

:cool2:



Gruss vonne Würfelqualle

Feenmädchen.
30.04.2008, 18:40
http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=31471

Ich hab 12 von 15 richtige Antworten.

Sprechen Jugendlich heutzutage wirklich so?

Nein, jedenfalls nicht in den Kreisen, in denen ich zu verkehren pflege... ;)

marc
30.04.2008, 18:45
Sprechen Jugendlich heutzutage wirklich so?

DIE Jugendlichen als monolithischen Block gibt es doch eh nicht.
Zwischen eine mittelständischen bayrischen Gymnasiasten und einem Berliner Hauptschüler dürften drei, vier Welten liegen.

Arthas
30.04.2008, 19:09
9 von 15 Punkten.

M. Aflak
30.04.2008, 19:23
10 von 15. Und Nein. Ich kenne keinen Jugendlichen, der so spricht.

meckerle
30.04.2008, 20:03
Was soll das denn?
Idiotentest, oder was? Drei mögliche Antworten und zwei Möglichkeiten die Antwort zu ändern.

Egal, die Erklärungen sind Super. Z. B. Takkolord, Paulanerspoiler, Karusselfleisch, Schnittlauchbande, usw. :))

Feuerfalter
01.05.2008, 11:59
Bald schon wird es bei solchen Tests nur türkische Antworten geben:cool2:

Deutschmann
01.05.2008, 12:48
Ich verstehe die Sprache. Wenn sie sagen:

... eeehhh alder ... isch fick disch ...

Dann weiß ich dass sie mich nicht unbedingt gut leiden können.

bernhard44
01.05.2008, 12:59
meine Söhne sind gerade in diesem Alter, aber solche verbalen Verrenkungen hab ich von denen noch nie gehört!
Alda und krass schon!

Doc Gyneco
01.05.2008, 13:18
15/15 !

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Genosse 93
01.05.2008, 18:05
http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=31471

Ich hab 12 von 15 richtige Antworten.

Sprechen Jugendlich heutzutage wirklich so?

Hab nur 8 Stück richtig. :))
Ja, tun sie, dass versteh erst mal.

Springpfuhl
09.07.2008, 23:52
Der Bäcker bei mir um die Ecke hat sich in "Back shop" umbenannt.
Das bedeutet doch " Hinter-Laden" !:rolleyes:
Welchen Sinn machen solche unsinnigen Bezeichnugen?

Rheinlaender
10.07.2008, 05:34
Der Bäcker bei mir um die Ecke hat sich in "Back shop" umbenannt.Das bedeutet doch " Hinter-Laden" !

Den Begriff "Back Shop" gibt es im Engl. nicht. Wenn ich hier ein solches Schild sehen wuerde, wuerde wohl denken, dass dort irgent etwas verkauft wuerde, was mit Ruecken (anatomisch) zu tun haette.

Es gibt ein "Back Office", das bezeichnet eine Abteilung, die keinerlei Kontakt nach aussen hat.


Welchen Sinn machen solche unsinnigen Bezeichnugen?

Wenn man schon unter die Sprachpuritisten faellt: Im Deutschen "macht" ueberhaupt nichts Sinn, etwas hat Sinn oder ist sinnvoll oder auch sinnig. Die Formulierung hat sich aus dem Englischen eingeschlichten, denn dort "something makes sense", aber auch nie eine Person, sondern z. B. ein Argument oder eine Handlung.

Davon abgesehen: Die dt. Sprache hat mehrere solche Anschlaege gut ueberstanden. Im 18. Jahrhundert excusirte man sich noch, wenn man jemand incommodierte wegen seiner Fatalia, bat um eine Recommendation und Intercession fuer eine favorible und convenable Station.

Man soll das also mit Gelassenheit sehen.

Bruddler
10.07.2008, 05:37
Der Bäcker bei mir um die Ecke hat sich in *"Back shop" umbenannt.Das bedeutet doch *" Hinter-Laden" !:rolleyes:
Welchen Sinn machen solche unsinnigen Bezeichnugen?

*Viele Unkundige koennten unter dem Begriff eine "Schwulenkneipe" vermuten.... ;)

McDuff
10.07.2008, 05:45
*Viele Unkundige koennten unter dem Begriff eine "Schwulenkneipe" vermuten.... ;)


Vielleicht ist der Bäcker ja ein Hinterlader :hihi:
Dieses "Denglisch" ist einfach nur peinlich und dumm. Haben nicht Betriebswirte und dergleichen damit angefangen um Banalitäten und Binsenweisheiten in einem innovativem und kreativem Licht erscheinen zu lassen?

Rheinlaender
10.07.2008, 05:52
Dieses "Denglisch" ist einfach nur peinlich und dumm. Haben nicht Betriebswirte und dergleichen damit angefangen um Banalitäten und Binsenweisheiten in einem innovativem und kreativem Licht erscheinen zu lassen?

Nicht nur die, wenn jede Dorfdisko nun meint, dass wenn sie das Samstagabendbesaeufnis der Dorfjugend nun "Event" nennt, Weltstadt nach Kleinkleckersdorf traegt, so sollte man dies mit Mitleid betrachten.

harlekina
10.07.2008, 06:20
Lesenswert. (http://www.humanistische-aktion.de/sprache.htm#teu)

Zarah
10.07.2008, 08:16
tolles Thema!

Wir Deutschen gehen mit unserer Sprache sehr sorglos um.

Unser Bäcker: Coffee to go!

Ich bin gegen Denglisch, furchtbare Sprache.

Müssen wir jetzt schon Vereine für den Erhalt unserer Sprache gründen?

Bald bleibt nichts mehr von Deutschland übrig, geschafft.

Rheinlaender
10.07.2008, 08:36
Lesenswert. (http://www.humanistische-aktion.de/sprache.htm#teu)

Zumindest hat der Mann tiefere Ahnung von der engl. Sprache. Die Entsprechung zu "Schmiere stehen" im Englischen waere etwa "Be O.L.!" statt "To act as an outlook" oder "spitz zulaufen" heisst schlicht "pointy" und "der Hund ist mir zugelaufen" wird keiner als "the dog found a new home with me after straying" uebersetzen, sondern schlicht "the dog strayed to me"; etc.

roxelena
10.07.2008, 09:04
Ist nunmal eine Modeerscheinung englische Ausdrücke zu verwenden. Auf Dauer werden sich sicherlich auch einige Wörter in der Umgangssprache halten aber eine Gefährdung der deutschen Sprache wird mit Sicherheit nicht stattfinden.

ist anscheinend schon vergessen, dass vor nicht allzulanger Zeit genügend französische Wörter im allgemeinen Sprachgebrauch Verwendung hatten wie z.Bsp. Trottoir, malade, Vis-a-vis, Salut oder der in der Pfalz berühmt, berüchtigte "Pottschamber"..ein andere "Altpfälzer" Ausdruck...hab ihm eine geschmiert, dann war aber dussmohh (doucement) :hihi: :hihi:

Also locker bleiben...take it easy :cool2:

Lehrer Lämpel
10.07.2008, 09:15
"Wer schützt die deutsche Sprache?"

NIEMAND! X(

Bei dem sich immer weiter verbreitenden Denglisch über das Trojanische Pferd "Werbung", beherrschen wir über kurz oder lang kein präzises Deutsch mehr, geschweige denn korrektes Englisch.
Ich vermute, daß die Europäischen Sprachen ebenso abgeschafft werden wie seinerzeit die europäischen Währungen.

Hier "Einheit statt Vielfalt", ulkig - nicht!?!

Zarah
10.07.2008, 09:33
"Wer schützt die deutsche Sprache?"

NIEMAND! X(

Bei dem sich immer weiter verbreitenden Denglisch über das Trojanische Pferd "Werbung", beherrschen wir über kurz oder lang kein präzises Deutsch mehr, geschweige denn korrektes Englisch.
Ich vermute, daß die Europäischen Sprachen ebenso abgeschafft werden wie seinerzeit die europäischen Währungen.

Hier "Einheit statt Vielfalt", ulkig - nicht!?!

Die Währung wird irgendwann wieder national, aber die Sprache ist dahin! ;)

Rheinlaender
10.07.2008, 09:39
Die Währung wird irgendwann wieder national, aber die Sprache ist dahin! ;)

Weder "incommodieren" wir noch Leute, noch zahlen wir in Reichsthaler, Silbergroschen und Kreuzer - und werden es wohl auch nie mehr tun.

Zarah
10.07.2008, 10:00
Weder "incommodieren" wir noch Leute, noch zahlen wir in Reichsthaler, Silbergroschen und Kreuzer - und werden es wohl auch nie mehr tun.

Bezieht sich das "Wir" auf England oder Europa?

Die klugen Engländer haben ihre Währung behalten.

Lehrer Lämpel
10.07.2008, 10:17
Die Währung wird irgendwann wieder national, aber die Sprache ist dahin! ;)

Die "nationale Sache" ist bis auf Jahrzehnte erst einmal dahin.
Erst wenn uns Europa wie ein Dampfdrucktopf um die Ohren fliegt, vielleicht gibt es dann ein Rückbesinnen auf Nationalstaaten.
Aber wer ist dann von den einzelnen ehemaligen Nationalstaaten noch hier wohnhaft?
Vielleicht endet alles in einer Neuauflage des "Dreißigjährigen Krieges", aber in einer ungeahnten grausameren Dimension.

Und die "Sprache"? Ist sie nicht bereit jetzt schon dahin!? :(

harlekina
10.07.2008, 10:22
Die "nationale Sache" ist bis auf Jahrzehnte erst einmal dahin.
Erst wenn uns Europa wie ein Dampfdrucktopf um die Ohren fliegt, vielleicht gibt es dann ein Rückbesinnen auf Nationalstaaten.
Aber wer ist dann von den einzelnen ehemaligen Nationalstaaten noch hier wohnhaft?
Vielleicht endet alles in einer Neuauflage des "Dreißigjährigen Krieges", aber in einer ungeahnten grausameren Dimension.

Und die "Sprache"? Ist sie nicht bereit jetzt schon dahin!? :(

Allerdings.
Wenn ich mir den Sprachgebrauch, den manche Jugendlichen draufhaben, anhöre, frage ich mich, ob Denglish nicht das kleinere Übel ist.

Rheinlaender
10.07.2008, 10:23
Bezieht sich das "Wir" auf England oder Europa?

Auf Europa.


Die klugen Engländer haben ihre Währung behalten.

Mehr als der Name ist nicht geblieben. Wir hatten rund sechs grosse Waehrungsschnitte in der Vergangenheit und ein "£" von 1900 hat ausser dem Zeichen nichts wirklich mit einem £ von heute zu tun, weder in der Kaufkraft, noch was hinter diesem Zeichen wirklich steht.

D-Moll
10.07.2008, 10:32
Ich hasse auch diese Verdenglischung.

Alles läuft auf Volksvermischung und Gobalisierung zusammen.
Realitätsfremde wie Genscher sagte neulich , die Welt wächst zusammen.
Er will die Konflikte und Machtkämpfe der einzelnen Ethnien, mit immer mehr Verdrängung der Einheimischen, einer mutlikulurellen Gesellschaft nicht wahrhaben.

Erst wenn das Blutbad losbricht , gehen ihnen die Augen auf und dann setzen sie noch Militär gegen die eigene Bevölkerung ein , um die Ausländer zu schützen.

Rheinlaender
10.07.2008, 10:36
Ich hasse auch diese Verdenglischung.

Alles läuft auf Volksvermischung und Gobalisierung zusammen.
Realitätsfremde wie Genscher sagte neulich , die Welt wächst zusammen.

Das hat nichts mit Realitaetsferne zu tun. Vor 100 Jahren haetten US-Staatsschulden in China niemand gekrazt, heute sind sie ein Thema in allen Boersenplaetzen. Ein Zusammenbruch des US-Hausmarktes waere in Europa unbemerkt geblieben.

Es gibt eine globale Oekonomie und Gesellschaft. Darin hat man sich einzurichten.

Zarah
10.07.2008, 10:40
Auf Europa.



Mehr als der Name ist nicht geblieben. Wir hatten rund sechs grosse Waehrungsschnitte in der Vergangenheit und ein "£" von 1900 hat ausser dem Zeichen nichts wirklich mit einem £ von heute zu tun, weder in der Kaufkraft, noch was hinter diesem Zeichen wirklich steht.

ich kann nicht antworten, die zweite Zeile verschwindet sofort

Lehrer Lämpel
10.07.2008, 11:04
Allerdings.
Wenn ich mir den Sprachgebrauch, den manche Jugendlichen draufhaben, anhöre, frage ich mich, ob Denglish nicht das kleinere Übel ist.

Bereits in den 80er Jahren beantworteten viele Jugendliche die Frage, ob sie "DERRICK" schauen würden, mit:
"Nee, der spricht immer so komisch. Den verstehn wir gar nicht." X(

Wundert sich heute noch wer - zwanig Jahre später?

"Die Sprache zugleich reinigen und bereichern,
ist das Geschäft der besten Köpfe."
Johann Wolfgang Goethe (1749 - 1832)

Aber wo finden wir heutzutage noch die "besten Köpfe"?
Bestimmt nicht bei jeden, die sich vermessen die "Eliten" nennen! X(

D-Moll
10.07.2008, 11:07
Das hat nichts mit Realitaetsferne zu tun. Vor 100 Jahren haetten US-Staatsschulden in China niemand gekrazt, heute sind sie ein Thema in allen Boersenplaetzen. Ein Zusammenbruch des US-Hausmarktes waere in Europa unbemerkt geblieben.

Es gibt eine globale Oekonomie und Gesellschaft. Darin hat man sich einzurichten.

Ja leider sind wir alle betroffen von den Börsencrahs , wegen der unseligen Globalisierung und Zinsknechtschaft, wo nur die Weltbanken die Gewinner sind.

Jedes Volk sollte aber seine Kultur, Sitten und Gebräuche und seine Sprache pflegen ,beibehalten und vor Fremdeinflüsse so weit wie möglich schützen.

Lehrer Lämpel
10.07.2008, 11:20
Jedes Volk sollte aber seine Kultur, Sitten und Gebräuche und seine Sprache pflegen ,beibehalten und vor Fremdeinflüsse so weit wie möglich schützen.

Ja richtig! Das trifft auf jedes Volk zu und wird unterstützt.
Nur nicht auf Deutsche.

Da kommt reflexartig sofort die "Deutschtümelei-Keule".
Sollen sich Einwanderer den deutschen Sitten und Gebräuchen ein wenig annähern, dann schreit es aus jeder Ecke "Wehret der Zwangsgermanisierung"!

Ach nee - ich bin es Leid!

Es scheint immer das gleiche Strickmuster zu sein, sei es bei der Zwangschristianisierung, der Inquisition, der Hexenverfolgung, ...

Nur die wenigsten erkennen den Verlauf, weil sie zu sehr im heute verstrickt sind und -fast- allesamt keine Geschichte mehr in den Knochen haben.
Und wenn, dann nur eingedampft auf jene 12Jahre.

Rheinlaender
10.07.2008, 11:23
Ja leider sind wir alle betroffen von den Börsencrahs , wegen der unseligen Globalisierung und Zinsknechtschaft, wo nur die Weltbanken die Gewinner sind.

Und frueher von Hungersnoeten. Die gewinner sind wir alle - oder ueberlege Dir mal wie der rechner, der vor Dir steht, zustande gekommen ist.


Jedes Volk sollte aber seine Kultur, Sitten und Gebräuche und seine Sprache pflegen ,beibehalten und vor Fremdeinflüsse so weit wie möglich schützen.

Die Welt als Konservendosensammlung.

Stadtknecht
10.07.2008, 11:28
Der Bäcker bei mir um die Ecke hat sich in "Back shop" umbenannt.
Das bedeutet doch " Hinter-Laden" !:rolleyes:
Welchen Sinn machen solche unsinnigen Bezeichnugen?

1. Niemand schützt unsere Sprache.
Deshalb halte ich ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache für überfällig.
Zuwiderhandlungen könnten dann als saftige OWi`s geahndet werden. Etwa nach Zahl der verwendeten Anglizismen, Größe der Buchstaben und Art der Veröffentlichung.
Der "Back-Shop" sollte etwa 1000 € an Strafe kosten.

2 Back-Shop würde ich mit "Rückengeschäft" übersetzen.:))

Kreuzbube
10.07.2008, 11:32
Ja richtig! Das trifft auf jedes Volk zu und wird unterstützt.
Nur nicht auf Deutsche.

Da kommt reflexartig sofort die "Deutschtümelei-Keule".
Sollen sich Einwanderer den deutschen Sitten und Gebräuchen ein wenig annähern, dann schreit es aus jeder Ecke "Wehret der Zwangsgermanisierung"!

Ach nee - ich bin es Leid!

Es scheint immer das gleiche Strickmuster zu sein, sei es bei der Zwangschristianisierung, der Inquisition, der Hexenverfolgung, ...

Nur die wenigsten erkennen den Verlauf, weil sie zu sehr im heute verstrickt sind und -fast- allesamt keine Geschichte mehr in den Knochen haben.
Und wenn, dann nur eingedampft auf jene 12Jahre.

Dazu muß man zunächst die Geschichte nicht unbedingt kennen. Es genügt ein gesunder Instinkt, um die jetzigen Verhältnisse abzulehnen und nach Alternativen zu suchen; wer das tut, findet dann schon die Wahrheit heraus.

Rheinlaender
10.07.2008, 11:34
Dazu muß man zunächst die Geschichte nicht unbedingt kennen. Es genügt ein gesunder Instinkt, ...

Aus dem Instinkt heraus vermeidet man schimmeliges Obst zu essen, fuer viel mehr ist der "Instinkt" nicht brauchbar.

Kreuzbube
10.07.2008, 11:35
1. Niemand schützt unsere Sprache.
Deshalb halte ich ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache für überfällig.
Zuwiderhandlungen könnten dann als saftige OWi`s geahndet werden. Etwa nach Zahl der verwendeten Anglizismen, Größe der Buchstaben und Art der Veröffentlichung.
Der "Back-Shop" sollte etwa 1000 € an Strafe kosten.

2 Back-Shop würde ich mit "Rückengeschäft" übersetzen.:))

Solche Maßnahmen wären überflüssig, wenn die Leute von sich aus diesen Unfug meiden - dann würden die ganzen Bezeichnungen schnell aus dem Straßenbild verschwinden. Natürlich nicht unter diesem System, das den Müll noch unterstützt!

Kreuzbube
10.07.2008, 11:38
Aus Deinen Instinkt heraus vermeidet man schimmeliges Obst zu essen, fuer viel mehr ist der "Instinkt" nicht brauchbar.

Die Verschandelung der eigenen Sprache ist wie schimmliges Obst, sehr richtig - dafür gibt`s heute einen grünen Punkt!:)

Stadtknecht
10.07.2008, 13:17
Solche Maßnahmen wären überflüssig, wenn die Leute von sich aus diesen Unfug meiden - dann würden die ganzen Bezeichnungen schnell aus dem Straßenbild verschwinden. Natürlich nicht unter diesem System, das den Müll noch unterstützt!

Wieso überflüssig?

Es würde Geld in die öffentlichen Kassen bringen.

Felixhenn
10.07.2008, 13:38
Der Bäcker bei mir um die Ecke hat sich in "Back shop" umbenannt.
Das bedeutet doch " Hinter-Laden" !:rolleyes:
Welchen Sinn machen solche unsinnigen Bezeichnugen?

Veränderungen in der deutschen Sprache hat es immer gegeben und das ist ja auch gut so. Ob allerdings diese Wortschöpfung Bestand haben wird, wage ich zu bezweifeln.

Schön wäre, wenn es der Menschheit gelingen würde, alle Sprachen zu vermischen, bzw. sich auf eine gemeinsame Sprache zu einigen.

Kronauer
10.07.2008, 14:05
Gegen die verLOLung unserer Sprache. Hört mal rein:
KLICKKLACK (http://www.youtube.com/watch?v=6_43S3lgq2Y)

Bruddler
10.07.2008, 15:54
Und dann soll es noch Leute geben, die sich um die deutsche Rechtschreibung Sorgen machen....
Merken diese Dumpfbacken denn gar nicht, dass es Wichtigeres gibt, nämlich den Erhalt der deutschen Sprache !? X(

malnachdenken
10.07.2008, 18:58
Müssen wir jetzt schon Vereine für den Erhalt unserer Sprache gründen?


Gibt es bereits.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachverein#L.C3.A4nger_bestehende_Vereine

Mir gefallen manche Denglisch-Sachen auch nicht. Aber es zwingt mich niemand diese zu benutzen. Denn Sprache wird von den Menschen gemacht, nicht vom Duden (Stichwort Rechtschreibreform) oder von Bäckereien. Aber man darf auch nicht vergessen, daß sich Sprache auch immer verändert. Ansonsten würden wir heute noch so schreiben:


ch saz ûf eime steine
und dahte bein mit beine,
dar ûf satzt ich den ellenbogen;
ich hete in mîne hant gesmogen
5
daz kinne und ein mîn wange.

dô dâhte ich mir vil ange,
wie man zer welte solte leben.
deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
10
der keinez niht verdurbe.

diu zwei sint êre und varnde guot,
daz dicke ein ander schaden tuot.
daz dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde.
15
diu wolte ich gerne in einen schrîn:

jâ leider desn mac niht gesîn,
daz guot und weltlich êre
und gotes hulde mêre
zesamene in ein herze komen.
20
stîg unde wege sint in benomen;

untriuwe ist in der sâze,
gewalt vert ûf der strâze,
fride unde reht sint sêre wunt.
diu driu enhabent geleites niht, diu zwei enwerden ê gesunt.

II

Ich horte ein wazzer diezen
und sach die vische fliezen,
ich sach swaz in der welte was,
velt, walt, loup, rôr unde gras.
5
[224≡] swaz kriuchet unde fliuget

und bein zer erde biuget,
daz sach ich, unde sage iu daz:
der keinez lebet âne haz.
daz wilt und daz gewürme
10
der strîtent starke stürme;

sam tuont die vogel under in,
wan daz si habent einen sin:
si dûhten sich ze nihte,
si enschüefen starc gerihte.
15
si kiesent künege unde reht,

si setzent hêrren unde kneht.
sô wê dir, tiuschiu zunge,
wie stêt dîn ordenunge!
daz nû diu mugge ir künec hât,
20
und daz dîn êre alsô zergât!

bekêrâ dich, bekêre,
die cirkel sint ze hêre,
die armen künege dringent dich.
Philippe setze en weisen ûf, und heiz si treten hinder sich!

III

Ich sach mit mînen ougen
manne unde wîbe tougen,
daz ich gehôrte und gesach
swaz iemen tet, swaz iemen sprach.
5
ze Rôme hôrte ich liegen

und zwêne künege triegen.
dâ von huop sich der meiste strît
der ê was oder iemer sît,
dô sich begunden zweien
10
die pfaffen unde leien.

[226≡] daz was ein nôt vor aller nôt,
lîp und sêle lâc da tôt.
die pfaffen striten sêre,
doch wart der leien mêre.
15
diu swert diu leiten si dernider,

und griffen zuo der stôle wider:
si bienen die si wolten
und niht den si solten.
dô stôrte man diu goteshûs.
20
ich hôrte verre in einer klûs

vil michel ungebære;
da weinte ein klôsenære,
er klagete gote sîniu leit:
„Owê der bâbest ist ze junc; hilf, hêrre, dîner kristenheit!“

Zarah
10.07.2008, 22:44
Auf Europa.



Mehr als der Name ist nicht geblieben. Wir hatten rund sechs grosse Waehrungsschnitte in der Vergangenheit und ein "£" von 1900 hat ausser dem Zeichen nichts wirklich mit einem £ von heute zu tun, weder in der Kaufkraft, noch was hinter diesem Zeichen wirklich steht.


Gut, der Euro kann momentan nicht als "toilet currency" bezeichnet werden, lächel.
Ich bin keine Expertin auf diesem Gebiet, also null Ahnung, aber das Pfund scheint
stark an Wert zu verlieren.

Meine Überzeugung :
Mit der Deutschen Mark ginge es uns heute besser!

Vielleicht kommt irgendwann eine Rückführung der Währung in nationale Hände. ;)

Zarah
10.07.2008, 22:52
Gibt es bereits.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachverein#L.C3.A4nger_bestehende_Vereine

Mir gefallen manche Denglisch-Sachen auch nicht. Aber es zwingt mich niemand diese zu benutzen. Denn Sprache wird von den Menschen gemacht, nicht vom Duden (Stichwort Rechtschreibreform) oder von Bäckereien. Aber man darf auch nicht vergessen, daß sich Sprache auch immer verändert. Ansonsten würden wir heute noch so schreiben:

danke für den Link!

Das mit dem "zwingt mich niemand" ist mir zu einfach!

ulrich-paul
10.07.2008, 23:32
Vielleicht ist der Bäcker ja ein Hinterlader :hihi:
Dieses "Denglisch" ist einfach nur peinlich und dumm. Haben nicht Betriebswirte und dergleichen damit angefangen um Banalitäten und Binsenweisheiten in einem innovativem und kreativem Licht erscheinen zu lassen?
Ich hänge mich hier einfach mal ein, passt gerade.
(Man mag diesen simplen Satz mal in eine Fremdsprache übersetzen, klänge sicher drollig!)

Zum Thema:
Wem an der Pflege der deutschen Sprache ernsthaft gelegen ist, der hat dazu viele Möglichkeiten, selbst wenn diese im Einzelfall wehtun:
1. Ich vermeide sehr bewusst Anglizismen, wo immer es nur geht ohne albern zu sein.
2. Ich versuche nicht, meinen hohen Bildungsstand dadurch zu betonen, indem ich englische Wörte da ins Gespräch einbringe wo sie völlig sinnlos sind.
(Beispiel eines Gespräches, hier nur gekürzt dargelegt: "Bin Salesmanager im Servicebereich der Hotelbranche." - Der Mann verkauft Zigaretten und Klopapier an Hotels.)
Englisch ist eben nicht modern, sondern antiquiert - gutes Deutsch erfordert Präzision des Denkens und spiegelt eben dieses glasklar wieder - das ist modern, da stets klug.
Persönlicher Nachsatz dazu:
Ich schreibe wirklich aus reiner Liebhaberei und Freude (also hobbymäßig) historische Romane und werde da nie wirtschaftlich erfolgreich sein.
Ich habe es aber ohne große Mühe geschafft, nicht ein einziges englisches Wort zu verwenden, obwohl auch ich selber ganz sicher nicht zu den Genies der deutschen Nation gehöre.
Fazit: Es geht auch ohne Fremdsprache im deutschen Sprachraum!

ulrich-paul
10.07.2008, 23:41
Die Währung wird irgendwann wieder national, aber die Sprache ist dahin! ;)

Keineswegs - so wir selber etwas dagegen tun!
HIER haben wir alle Chancen, indem wir nämlich die blödesten Werbesprüche durch Boykott zunichte machen.
Erinnerst du dich: "Come in and find out!"
Auf Befragen sagten die Leute: "Komm rein und find wieder raus!"
So kann Englisch daneben gehen.

Denk Deutsch - sprich Deutsch und frage bei jeder englischen Floskel nach was sie bedeutet, dann bleibt Deutsch uns erhalten!

ulrich-paul
10.07.2008, 23:45
Bezieht sich das "Wir" auf England oder Europa?

Die klugen Engländer haben ihre Währung behalten.
Die klugen Engländer sind längst Opfer ihres einstmaligen Imperiums geworden und bilden schon in Kürze einen Vielvölkerstaat.
Mal in letzter Zeit in London gewesen?

Denkpoli
10.07.2008, 23:53
Schön wäre, wenn es der Menschheit gelingen würde, .... ..... , bzw. sich auf eine gemeinsame Sprache zu einigen.

Nur, wenn diese Sprache Deutsch ist!

ulrich-paul
10.07.2008, 23:54
1. Niemand schützt unsere Sprache.
Unfug - WIR Deutsche selbst schützen unsere Sprache - wer sonst sollte es denn für uns tun, etwa eingewanderte Türken?
Schluss mit dem ewigem Gejaule, sondern konsequent auf Deutsch pochen wo immer das sinnvoll ist!
Sprich Deutsch und verlange es von all deine Freunden und Bekannten - wirst sehen wie gut es klappt!
Tun wir es doch einfach!

ulrich-paul
11.07.2008, 00:01
Nur, wenn diese Sprache Deutsch ist!
Nein - ist zu schwer für andere Völker!
Deutsch ist eine sehr schwer zu erlernende Sprache - komplizierte Grammatik, zusammengesetze Verben etc.
Da sollten wir niemand überfordern!

Pythia
11.07.2008, 00:29
Nein - ist zu schwer für andere Völker! Deutsch ist eine sehr schwer zu erlernende Sprache - komplizierte Grammatik, zusammengesetze Verben etc. Da sollten wir niemand überfordern!Deutsch ist nicht schwerer als andere Sprachen. Noch nicht mal schriftlich. Schau Dich doch nur in den Foren um: selbst absolute Schwachköpfe schaffen verständliches Deutsch, zumindest für sie selbst verständlich.

Und im Ausland überschlagen sich Leute, um Deutsch zu lernen. Selbst da wo nie Touristen hinkommen. Die meisten Goethe Instute haben mehr Anfragen nach Deutsch-Kursen als sie Lehrer haben den Bedarf zu decken.

Und die Lernbegierigen wollen gar nicht lernen für einen Urlaub in der BRD oder gar zur Auswanderung hierher, sondern schlichtweg um Anschluß an die meist solide Mittelklasse zu finden, in der Deutsche in den meisten Ländern leben. Mit Deutsch öffnen sich für sie viele Türen.

Wer macht denn in Lima die Tür auf, nur weil ein Peruaner davor steht? Einem Deutschen oder Jemand, der zu den Deutschen gehört, wird die Tür aber sofort aufgehalten. Hier in der BRD ist es doch ähnlich: einem Deutschen hält Keiner die Tür auf, aber Kanadier oder Neuseeländer werden sofort herein gebeten.

Gärtner
11.07.2008, 01:55
Wer schützt eigentlich die Sprache der Deutschen?
Ich natürlich, als Sachwalter des Wahren, Schönen und Guten auch in linguistischer Hinsicht.

Todesstrafe für alle Protagonisten des Deppenleerzeichens und -apostrophs!

McDuff
11.07.2008, 05:43
Soeben las in Stern herum und fand den Denglisch-Hammer des Tages!

"Echte Podcast-Fans können mit dem Castgrabber jederzeit downloaden. "

http://www.stern.de/computer-technik/technik/:Lustobjekte-Technik-Goldst%FCcke/600756.html

Hier muß ich zugeben, daß ich nicht mehr weiß worum es geht.
Außerdem schlage ich vor, daß wir solche sprachlichen Verunstaltungen sammeln und vielleicht einmal im Monat einen Preis in der Art "silberne Zitrone" für die schlimmste Sprachverdrehung verleihen.

harlekina
11.07.2008, 06:07
Soeben las in Stern herum und fand den Denglisch-Hammer des Tages!

"Echte Podcast-Fans können mit dem Castgrabber jederzeit downloaden. "

http://www.stern.de/computer-technik/technik/:Lustobjekte-Technik-Goldst%FCcke/600756.html

Hier muß ich zugeben, daß ich nicht mehr weiß worum es geht.
Außerdem schlage ich vor, daß wir solche sprachlichen Verunstaltungen sammeln und vielleicht einmal im Monat einen Preis in der Art "silberne Zitrone" für die schlimmste Sprachverdrehung verleihen.

Silbern klingt noch zu gut, die "schimmlige Paprika" wäre besser, sowas stinkt nämlich bestialisch.

malnachdenken
11.07.2008, 07:00
Das mit dem "zwingt mich niemand" ist mir zu einfach!

Ist aber ein Beitrag, um Denglisch nicht ungebremst zu lassen.
Denn nicht nur die Zeitungen, Werbekampagnen etc prägen die Sprache, sondern vorallem die Menschen!

Kreuzbube
11.07.2008, 07:59
Wieso überflüssig?

Es würde Geld in die öffentlichen Kassen bringen.

Das Bewußtsein für die Schönheit und den Klang unserer Sprache und daher auch die Notwendigkeit ihres Schutzes sollte möglichst von den Leuten selbst kommen; und nicht erst von oben verordnet werden müssen!

Springpfuhl
11.07.2008, 14:16
Ich natürlich, als Sachwalter des Wahren, Schönen und Guten auch in linguistischer Hinsicht.

Deine Beiträge lassen ohnehin ein hohes Bildungsniveau erkennen.
Es schreibt jemand, der anscheinend mit sich selbst und seiner Umwelt im reinen ist.:)

MorganLeFay
11.07.2008, 16:38
Das mit dem "zwingt mich niemand" ist mir zu einfach!

Ist aber ein wesentlicher Anfang. Je mehr Leute die deutsche Sprache schoen finden und sich ihrer bedienen, ohne permanent Denglisch einfliessen zu lassen, desto mehr ist man vernuenftigem Deutsch "ausgesetzt". Und wenn man beispielsweise vermehrt ordentliches Deutsch liest und hoert, wird man auch mehr davon aufnehmen und (hoffentlich) selbst benutzen.

Und indem ich mich bemuehe, ordentliches Deutsch zu nutzen (nicht immer erfolgreich ;) ), bremse ich die Modewelle zumindest ein klitzekleines bisschen ab. :]

Pythia
11.07.2008, 19:02
... Je mehr Leute die deutsche Sprache schön finden und sich ihrer bedienen, ohne permanent Denglisch einfliessen zu lassen, desto mehr ist man vernünftigem Deutsch "ausgesetzt". Und wenn man beispielsweise vermehrt ordentliches Deutsch liest und hört, wird man auch mehr davon aufnehmen und (hoffentlich) selbst benutzen.
Und indem ich mich bemühe, ordentliches Deutsch zu nutzen (nicht immer erfolgreich), bremse ich die Modewelle zumindest ein klitzekleines bisschen ab.Guter Ansatz. Aber ebenso wie sich nicht jede deutsche Redensweise und jedes deutsche Wort mit vollem Gehalt an Sinn und Gefühl in anderen Sprachen sagen läßt, haben auch andere Sprachen Ausdrücke und Worte, die sich nicht mit vollem Gehalt an Sinn und Gefühl auf Deutsch sagen lassen. Besonders auch bei Wortspielen:

"La fille de 8 ans aime choc-o-lat, la fille de 18 ans aime choc au lit." Bei einer Übersetzung ins Deutsch ist vom Scherz ebenso wenig übrig wie bei:
"Abel had nine children, Cain had none, since he wasn't Abel." Solche Unübersetzbarkeiten gibt es in allen Sprachen. Denglisch oder Franzeutsch reicht zwar nicht zum Verständnis, sind aber doch ein erster Schritt in Richtung auf Verständnis einer Fremdsprache.

Auch wenn eine Türkin bei einer Straßenbefragung "Flat Rate" mit "Flache Ratte" übersetzte, wußte sie wohl, daß es "Pauschal-Gebühr" bedeutet. Nur schade, wenn ein Denglisch-Wort ein perfektes deutsches Wort im Bewußtsein völlig verdrängt. Mal ehrlich: denkst Du "Pauschal-Gebühr" wenn Du "Flat Rate" hörst?

Bei solchen Prozessen sollten unsere Medien wachsamer sein. Die Wachsamkeit der Wortgewandten nutzt nicht viel, da sie sich sprachlich ohnehin meist unter anderen Wortgewandten bewegen. Und die Ausdrucksweise der Wortgewandten hat leider wenig Einfluß auf die Allgemeinheit.

Der kritische Denker
11.07.2008, 19:13
Ist doch wirklich scheißegal! Oder sind irgendwie alle Probleme auf der Welt gelöst, damit wir uns mit solchem Schwachsinn wie Sprachpuritismus herumschlagen müssen? Sprachen ändern sich halt und heute gibt es Einflüße aus dem Englischen. Wollt ihr jetzt dass Erfinden von Wörtern verbieten? Warum verbieten wir nicht gleich das Sprechen und wenn wir schon dabei sind, natürlich auch das Denken... Privat könnt ihr übrigens so sprecheln wie ihr es wollet!

Mit paneuropäischem Gruße
dkD

Settembrini
11.07.2008, 19:20
Außerdem schlage ich vor, daß wir solche sprachlichen Verunstaltungen sammeln und vielleicht einmal im Monat einen Preis in der Art "silberne Zitrone" für die schlimmste Sprachverdrehung verleihen.

Nette Idee. Eroeffne doch einen entsprechenden Strang!

Settembrini
11.07.2008, 19:32
Ist doch wirklich scheißegal! Oder sind irgendwie alle Probleme auf der Welt gelöst, damit wir uns mit solchem Schwachsinn wie Sprachpuritismus herumschlagen müssen?

Solltest du es dir zur Aufgabe gemacht haben, alle Probleme der Welt zu loesen, kann man nur viel Erfolg fuer dein im weiteren Verlauf sicher sehr spannendes, aber auch ungeheuer frustrierendes Leben wuenschen.


Sprachen ändern sich halt und heute gibt es Einflüße aus dem Englischen.

Da hast du zwar prinzipiell recht, aber dennoch sollte eine gewisse Grenze des guten Geschmacks nicht uebertreten werden. Fuer die unappetitliche Anhaeufung von Anglizismen ist uebrigens zu einem Grossteil die Werbewirtschaft verantwortlich; eine Instanz also, die bei bisherigen Stadien der Sprachentwicklung gluecklicherweise noch aussen vor war.


Mit paneuropäischem Gruße
dkD

Gerade einem Paneuropaeer sollte es ein Anliegen sein, die Einzigartigkeit der jeweiligen Landessprachen zu schaetzen und sie nicht willenlos untereinander zu vermauscheln.

Rheinlaender
11.07.2008, 19:58
Auch wenn eine Türkin bei einer Straßenbefragung "Flat Rate" mit "Flache Ratte" übersetzte, wußte sie wohl, daß es "Pauschal-Gebühr" bedeutet. Nur schade, wenn ein Denglisch-Wort ein perfektes deutsches Wort im Bewußtsein völlig verdrängt. Mal ehrlich: denkst Du "Pauschal-Gebühr" wenn Du "Flat Rate" hörst?

Bei solchen Prozessen sollten unsere Medien wachsamer sein.

Einen solchen Prozess gab es in England im 19. Jahrhundert, als eine bestimmte Mittelklasse anfing franz. Woerter modisch zu finden. Das hat sich in dieser Mittelklasse auch vererbt. Waerend ein Mitglied der (alten) Upper Class oder der Working Class wenn er etwas nicht versteht schlicht "What?" sagt, hoert man bei dieser Middle Class dann ein "Pardon?"

Kreuzbube
11.07.2008, 20:22
Einen solchen Prozess gab es in England im 19. Jahrhundert, als eine bestimmte Mittelklasse anfing franz. Woerter modisch zu finden. Das hat sich in dieser Mittelklasse auch vererbt. Waerend ein Mitglied der (alten) Upper Class oder der Working Class wenn er etwas nicht versteht schlicht "What?" sagt, hoert man bei dieser Middle Class dann ein "Pardon?"

Selbst während des NS gehörte es in Familien des Adels und Industriellen zum guten Ton, englisch zu können. Niemand wäre aber auf die Idee gekommen, ein Gemisch aus beiden Sprachen zu sprechen; das ist der entscheidende Punkt!

Rheinlaender
11.07.2008, 20:29
Selbst während des NS gehörte es in Familien des Adels und Industriellen zum guten Ton, englisch zu können. Niemand wäre aber auf die Idee gekommen, ein Gemisch aus beiden Sprachen zu sprechen; das ist der entscheidende Punkt!

Du findest ein solches Misch-Masch jedoch in den schriftlichen Zeugnissen des 17. und 18. Jahrhunderts - der beruehmte Brief von Bach z. B.:

"... Es muste sich aber fügen, daß erwehnter Serenißimus sich mit einer Berenburgischer Princessin vermählete, da es denn das Ansehen gewinnen wolte, als ob die musicalische Inclination bey besagtem Fürsten in etwas laulicht werden wolte, zumahln da die neüe Fürstin schiene eine amusa zu seyn: so fügte es Gott, daß zu hiesigem Directore Musices u. Cantore an der Thomas Schule vociret wurde. Ob es mir nun zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden, weßwegen auch meine resolution auf ein vierthel Jahr trainirete, jedoch wurde mir diese station dermaßen favorible beschrieben, daß endlich (zumahln da meine Söhne denen studiis zu incliniren schienen) es in des Höchsten Nahmen wagete, u mich nacher Leipzig begabe, meine Probe ablegete, u. so dann die Mutation vornahm. ..."

Wo lustig Deutsch, Franzoesisch und Latein vermengt wurden.

Haspelbein
11.07.2008, 20:51
Das wirft natuerlich auch die Frage auf: Sollte man Seemannslieder wie den Hamborger Veermaster (http://en.wikipedia.org/wiki/Hamborger_Veermaster) bereinigen, so dass man sie in reinem Hochdeutsch ohne englische Einfluesse singen kann?

MorganLeFay
11.07.2008, 20:52
Nein. :)

Haspelbein
11.07.2008, 20:54
Nein. :)

Verdammte Globalisierung des 19ten Jahrhunderts! :rolleyes:

MorganLeFay
11.07.2008, 21:12
Verdammte Globalisierung des 19ten Jahrhunderts! :rolleyes:

War aber eine sehr clevere Frage. :)

Wobei ich die damit verbundene Seemanns- und Handelskultur als eine Subkultur sehen würde. Und die zeichnete sich auch durch ihre einzigartige Sprache aus.

Haspelbein
11.07.2008, 21:30
War aber eine sehr clevere Frage. :)

Wobei ich die damit verbundene Seemanns- und Handelskultur als eine Subkultur sehen würde. Und die zeichnete sich auch durch ihre einzigartige Sprache aus.

Ja und nein. Ich bin in Norddeutschland aufgewachsen, und es gab im Plattdeutschen jede Menge Einfluesse des Hollaendischen, Friesischen, oder aber auch des Englischen (und besonders dem Altenglischen).

Ist dies nicht Bestandteil einer allgemeinen "deutschen Kultur"?

MorganLeFay
11.07.2008, 21:37
Ja und nein. Ich bin in Norddeutschland aufgewachsen, und es gab im Plattdeutschen jede Menge Einfluesse des Hollaendischen, Friesischen, oder aber auch des Englischen (und besonders dem Altenglischen).

Ist dies nicht Bestandteil einer allgemeinen "deutschen Kultur"?

Ach, wo denn genau? :) *hummel-hummel*....

Egal. Zum Thema. *weinglas-wegstell*
Das Ja und Nein unterschreibe ich. Ich halte solche Regionalkulturen für oft unverzichtbare Bestandteile der deutschen Kultur. Aber den Umkehrschluss halte ich für nicht richtig, nämlich dass all diese regionalen Besonderheiten auf das ganze Deutschland ausgewalzt werden müssen. Dann hätten wir nämlich Einheitsbrei.

Auf die Hamboorger Veermaster und ähnliche Shanty-Sachen bezogen heißt das, dass zwar Shanty ein Teil deutscher Kultur ist, aber auch eine regionale Eigenart, die wie das Kesselflickerplatt oder das Flensburger Pitú eben nicht repräsentativ für alles sind, sondern eben was spezielles. Und Shanty ist nunmal Nordseeküste, der Sprachenmischmasch fast eine eigene Sprache.

Haspelbein
11.07.2008, 21:42
Ach, wo denn genau? :) *hummel-hummel*....


*mors mors* :D



Egal. Zum Thema. *weinglas-wegstell*
Das Ja und Nein unterschreibe ich. Ich halte solche Regionalkulturen für oft unverzichtbare Bestandteile der deutschen Kultur. Aber den Umkehrschluss halte ich für nicht richtig, nämlich dass all diese regionalen Besonderheiten auf das ganze Deutschland ausgewalzt werden müssen. Dann hätten wir nämlich Einheitsbrei.

Aber dieses Argument kann man ebenfalls umkehren. Ist der Einfluss einer Fremdsprache auf eine Regionalkultur in jedem Fall verachtenswert, oder eben Teil einer regionalen Besonderheit, die als schuetzenswert zu erachten ist?



Auf die Hamboorger Veermaster und ähnliche Shanty-Sachen bezogen heißt das, dass zwar Shanty ein Teil deutscher Kultur ist, aber auch eine regionale Eigenart, die wie das Kesselflickerplatt oder das Flensburger Pitú eben nicht repräsentativ für alles sind, sondern eben was spezielles. Und Shanty ist nunmal Nordseeküste, der Sprachen mischmasch fast eine eigene Sprache.

Die sich aber unter dem Einfluss von Fremdsprachen entwickelt haben. Haette man dies unterbinden sollen, um den deutschen Sprachgebrauch zu schuetzen, egal wie man ihn damals definiert haette?

MorganLeFay
11.07.2008, 21:53
*mors mors* :D
*wink*


Aber dieses Argument kann man ebenfalls umkehren. Ist der Einfluss einer Fremdsprache auf eine Regionalkultur in jedem Fall verachtenswert, oder eben Teil einer regionalen Besonderheit, die als schuetzenswert zu erachten ist?
Nein, ich denke nicht. Auch regionale Eigenheiten haben sich entwickelt, mit der Betonung auf Entwicklung. Ich halte auch da Stillstand nciht für gut, ebensowenig wie im "großen".



Die sich aber unter dem Einfluss von Fremdsprachen entwickelt haben. Haette man dies unterbinden sollen, um den deutschen Sprachgebrauch zu schuetzen, egal wie man ihn damals definiert haette?
Richtig. Bei den Shanty-Liedern sehe ich das erst einmal als "notwendig" an, da die Leute eben im täglichen Leben anderen Sprachen ausgesetzt waren, ohne dass es ordentlich Sprachkurse gab.
Ist ja in anderen Sprachen auch nicht anders.

Das sehe ich erstmal als einen Einfluss einer vollkommen anderen Qualität als Popkultur-Denglisch.
Wobei: Auch Popkultur-Denglisch sehe ich als nichts tödliches an - Sprachen sind dynamisch und entwickeln sich weiter.

Das einzige, was mich am Denglisch stört, ist, dass oft die, die es am stärksten nutzen, am wenigsten Ahnung von Deutsch oder Englisch haben, mit dem Resultat, dass beide Sprachen komplett verhunzt werden.
Das stört mich.
Solange Leute eine, wenigstens ihre eigene, Sprache einigermaßen beherrschen, habe ich mit Vermischungen überhaupt kein Problem.

Auch weil ich immer wieder den Eindruck habe (hier im Forum ebenso wie im RL), dass die Leute, die eine Fremdsprache sehr gut beherrschen (und ihr auch im RL ausgesetzt sind), oft ihrer Muttersprache durchaus zugetan sind und auch die eher überdurchschnittlich gut sprechen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel und gelegentliche Aussetzeer beim Vokabular sind irrelevant).

Ich denke im da im Forum an User wie Rheinlaender, houndstooth oder auch Mark Mallokent, um Beispiele zu nennen. Alle sehr gutes Deutsch, bei Houndstooth nur seltene Schwächen im Vokabular, was logisch ist - wenn's mir nach vier Jahren schon manchmal so geht, was soll er da sagen?

Manfred_g
11.07.2008, 22:17
Mich würde interessieren, wie man sich so einen Schutz der Sprache vorstellen sollte. Plagt uns nicht auch der Widerspruch, daß wir bewahren wollen, ohne uns gleichzeitig festzuklammern?
Wir möchten schnellebig sein, ohne dabei oberflächlich zu werden. Die Neuerungen in vollen Zügen genießen, ohne auf die Tradition zu verzichten. Nicht jeder Einzelne will das in kompromißloser Weise, aber dennoch sind die Vorstellungen verschieden, driften auseinander, die uns verbindende Teilmenge an kulturellen Eigenarten wird immer geringer. Irre ich mich?

Pythia
11.07.2008, 22:35
Einen solchen Prozess gab es in England im 19. Jahrhundert, als eine bestimmte Mittelklasse anfing franz. Woerter modisch zu finden. Das hat sich in dieser Mittelklasse auch vererbt. Waerend ein Mitglied der (alten) Upper Class oder der Working Class wenn er etwas nicht versteht schlicht "What?" sagt, hoert man bei dieser Middle Class dann ein "Pardon?"Na, "What?" ist aber nicht verdrängt nur weil nun mit "Beg your pardon?" etwas höflicher nachgefragt wird. Es ist aber so, daß viele millionen Deutsche durch den Gebrauch von "Flat Rate" den Ausdruck "Pauschaltarif" nie kennen lernen werden.

Und es gibt fürchterlich viele ähnliche Beispiele für Wortverdrängung. Ich finde da sollten die Medien doch etwas mehr helfen Deutsch nicht verkümmern zu lassen.

Kreuzbube
12.07.2008, 11:41
Du findest ein solches Misch-Masch jedoch in den schriftlichen Zeugnissen des 17. und 18. Jahrhunderts - der beruehmte Brief von Bach z. B.:

"... Es muste sich aber fügen, daß erwehnter Serenißimus sich mit einer Berenburgischer Princessin vermählete, da es denn das Ansehen gewinnen wolte, als ob die musicalische Inclination bey besagtem Fürsten in etwas laulicht werden wolte, zumahln da die neüe Fürstin schiene eine amusa zu seyn: so fügte es Gott, daß zu hiesigem Directore Musices u. Cantore an der Thomas Schule vociret wurde. Ob es mir nun zwar anfänglich gar nicht anständig seyn wolte, aus einem Capellmeister ein Cantor zu werden, weßwegen auch meine resolution auf ein vierthel Jahr trainirete, jedoch wurde mir diese station dermaßen favorible beschrieben, daß endlich (zumahln da meine Söhne denen studiis zu incliniren schienen) es in des Höchsten Nahmen wagete, u mich nacher Leipzig begabe, meine Probe ablegete, u. so dann die Mutation vornahm. ..."

Wo lustig Deutsch, Franzoesisch und Latein vermengt wurden.

Unsere Sprache besitzt alles Notwendige, um auch noch die kompliziertesten Gedankengänge auszudrücken. Neue Erfindungen bzw. neue/zukünftige philosophische Betrachtungen werden dann mit neuen Begriffen definiert, welche durch bekannte, gegenwärtige Bezeichnungen untermauert sind; so wie das immer schon gehandhabt wurde. Andere Sprachen brauchen wir dazu nicht - deren Erlernen dient ausschließlich zum Kommunizieren bzw. Kennenlernen anderer Kulturen und deren Gedankenwelten. Eine alte chin. Weisheit besagt übrigens, daß sich eine klare Sprache bewahren soll, wer an klarem Denken interessiert ist - dies wußten die schon vor ca. 4000 Jahren. Das Sprachengemisch überlassen wir daher besser den Wirrköpfen...

Marsu
13.07.2008, 08:57
Na, "What?" ist aber nicht verdrängt nur weil nun mit "Beg your pardon?" etwas höflicher nachgefragt wird. Es ist aber so, daß viele millionen Deutsche durch den Gebrauch von "Flat Rate" den Ausdruck "Pauschaltarif" nie kennen lernen werden.

Und es gibt fürchterlich viele ähnliche Beispiele für Wortverdrängung. Ja, für Büro, Toilette, Serviette, Dusche und so weiter werden den Menschen seit Jahrzehnten deutsche Begriffe vorenthalten. Sehr schlimm, sowas.

Pythia
13.07.2008, 09:52
Ja, für Büro, Toilette, Serviette, Dusche und so weiter werden den Menschen seit Jahrzehnten deutsche Begriffe vorenthalten. Sehr schlimm, sowas.Ja, und für Fenster schon seit über 2.000 Jahren. :buschmann_2:

politisch Verfolgter
13.07.2008, 14:18
Ich verteidige laufend unsere Sprache vor feudalistischen Verstümmelungen. Besonders der Arbeitsbegriff ist damit arg in Mitleidenschaft gezogen worden, weswegen ich ihm auf die Beine helfe.
So kommt bei mir der alte Begriff "Lehnswesen" endlich wieder zu Ehren ;-)
Auch "Feudalismus" ist ein ehrwürdiger Uraltbegriff.

Haspelbein
14.07.2008, 13:34
[...]
Das einzige, was mich am Denglisch stört, ist, dass oft die, die es am stärksten nutzen, am wenigsten Ahnung von Deutsch oder Englisch haben, mit dem Resultat, dass beide Sprachen komplett verhunzt werden.
Das stört mich.
Solange Leute eine, wenigstens ihre eigene, Sprache einigermaßen beherrschen, habe ich mit Vermischungen überhaupt kein Problem.
[...]

Ich sehe es weniger als ein Problem der Bildung, denn als ein Merkmal von gewissen Gruppen an, die sich aus verschiedenen Gruenden von der deutschen Sprache distanzieren wollen.

Hierfuer gibt es verschiedene Gruende.

- Im Marketing wird es haeufig benutzt, um eine Moderne zu suggerieren, kaschiert jedoch oftmals nur eine voellig Bedeutungslosigkeit einer Aussage.

- Die Jugendkultur benutzt das Denglisch z.T. als Abgrenzung zur Erwachsenenwelt, aehnlich wie es auch Slangs im Englischen selbst gibt.

- Dann gibt es Leute, die sich fuer Weltbuerger halten, und mit dem Denglisch das Hinauswachsen ueber ihre eigene Nationalitaet andeuten wollen. Dies findet man ganz stark in Wirtschafts- und Managerkreisen, was manchmal recht lustige Formen annimmt.

politisch Verfolgter
14.07.2008, 14:16
Für den Sprachschutz fühle ich mir hier voll zuständig, womit ich terminologisch, ja nachgerade verbal inquisitorisch auf die Sprünge verhelfe ;-)

henriof9
03.11.2008, 08:58
Das es in jeder Generation verfremdete Wörter oder Ausdrucksweisen für bestimmte Dinge gab ist ja klar und daß junge Leute die deutsche Sprache verunstalteten, war auch schon immer so.
Nur, wenn unsere Muttersprache schon von uns selbst so verhunzt wird, daß selbst ein Muttersprachler dies nicht mehr versteht, wieso erwarten wir dann eigendlich, daß sie von Nichtdeutschsprechenden erlernt werden sollte ?

Dient sie dann nur als Grundlage dafür, sie wieder zu verfremden ?


Nur Noobs würden eine Plantschkuh heute noch als „Wuchtbrumme“ bezeichnen. Das funzt einfach nicht. Versteht nämlich kaum mehr jemand. Und wenn doch, kann es passieren, dass der eine ein dickes Mädchen vor Augen hat und ein anderer eine Superfrau. Wuchtbrummen-Kenner sind mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens um die dreißig oder älter.


weiter zu lesen hier (http://www.faz.net/s/Rub64992C04CF2F4A2E8399BD4B893B56FE/Doc~E6A0F5C8597C741D8BCD3BC455C730DD8~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Kein Wunder, daß es dafür ein neues Wörterbuch geben muß !

borisbaran
03.11.2008, 10:18
Vor wem den? Vor den Leuten, die sie sprechen?!
Die leute werden so sprechen, wie sie wollen.
Und definiere Verfall der Sprache.
Klutureller oder Sprachlicher Verfall ist nur ein Schreckgespenst.

henriof9
03.11.2008, 11:22
Vor wem den? Vor den Leuten, die sie sprechen?!
Die leute werden so sprechen, wie sie wollen.
Und definiere Verfall der Sprache.
Klutureller oder Sprachlicher Verfall ist nur ein Schreckgespenst.

Gut, das mag momentan noch der Fall sein.
Allerdings hat in den letzten Jahrzehnten der Einfluß von Anglizismen genauso zugenommen, wie die Ersatzausdrücke für verschiedene Worte bei den Jugendlichen.
Verfall bedeutet eine allmähliche Verschlechterung der Sprache, auch gleichzusetzen mit Niedergang.
Sicherlich sind nicht nur Jugendliche daran beteiligt, selbst die Politik macht es so, z.B. Migranten, aber dieser Prozeß geschieht ja auch nicht von Heut auf Morgen und deswegen halte ich es für wichtig die deutsche Sprache zu schützen.
Nicht vor irgendjemanden, sondern vor dem allmählichen Verschwinden.

borisbaran
03.11.2008, 11:23
Gut, das mag momentan noch der Fall sein.
Allerdings hat in den letzten Jahrzehnten der Einfluß von Anglizismen genauso zugenommen, wie die Ersatzausdrücke für verschiedene Worte bei den Jugendlichen.
Verfall bedeutet eine allmähliche Verschlechterung der Sprache, auch gleichzusetzen mit Niedergang.
Sicherlich sind nicht nur Jugendliche daran beteiligt, selbst die Politik macht es so, z.B. Migranten, aber dieser Prozeß geschieht ja auch nicht von Heut auf Morgen und deswegen halte ich es für wichtig die deutsche Sprache zu schützen.
Nicht vor irgendjemanden, sondern vor dem allmählichen Verschwinden.
wie definiert man Verschelchterung. Und die sprache wird nicht verschwinden, sondern sich verändern. Normaler Vorgang bei Sprachen.

henriof9
03.11.2008, 12:07
wie definiert man Verschelchterung. Und die sprache wird nicht verschwinden, sondern sich verändern. Normaler Vorgang bei Sprachen.

Wobei aber immer die Sprache des Landes Hauptbestandteil bleiben sollte.
Und eine sprachliche Veränderung im positiven Sinne ist auch zu befürworten, eine Verschlechterung hingegen, und hier ist eine negative Verschandelung der Sprache gemeint, führt früher oder später zu einem Sprachmix, der mit dem Ursprungsland, in welchem sie gesprochen wird, nichts mehr zu tun hat.

Und eine Identität mit dem eigenen Land bzw. dem Land in welchem man lebt, definiert sich auch über die Sprache, denn die Sprache macht den Menschen, nicht die Herkunft.

borisbaran
03.11.2008, 12:09
Wobei aber immer die Sprache des Landes Hauptbestandteil bleiben sollte.
Und eine sprachliche Veränderung im positiven Sinne ist auch zu befürworten, eine Verschlechterung hingegen, und hier ist eine negative Verschandelung der Sprache gemeint, führt früher oder später zu einem Sprachmix, der mit dem Ursprungsland, in welchem sie gesprochen wird, nichts mehr zu tun hat.

Und eine Identität mit dem eigenen Land bzw. dem Land in welchem man lebt, definiert sich auch über die Sprache, denn die Sprache macht den Menschen, nicht die Herkunft.

Wat für ein Sprachmix?? Jede Sprache hat Fremdwörter aus anderen.

Leila
03.11.2008, 12:25
Jeder, der in einem Forum schreibt, könnte sein Scherflein zur Erhaltung der schönen deutschen Sprache beitragen. Er könnte etwa unnötige Anglizismen vermeiden. Warum sollte jemand „cool“ sagen, wenn er schön, hervorragend, wunderbar, mutig, außergewöhnlich, ausgezeichnet, großartig, erstklassig oder vorzüglich meint? Allein anhand der Verwendung des Wörtchens „cool“ kann die Verarmung der deutschen Sprache aufgezeigt werden. Dieses eine englische Eigenschaftswort verdrängt unzählige deutsche Eigenschaftswörter, die, im jeweiligen Zusammenhang, zutreffender und sinnstiftender wären.

henriof9
03.11.2008, 12:28
Wat für ein Sprachmix?? Jede Sprache hat Fremdwörter aus anderen.

Das schon, bis auf Frankreich.
Die Franzosen achten peinlich genau darauf, daß ihre Sprache nicht durch " Fremdeinflüsse " verschandelt wird.
Es geht aber nicht nur um Fremdwörter.
Es geht um die Gefahr, eines schleichenden Aussterbens der Sprache.


Eine Sprache ist vom Aussterben bedroht, wenn sie nicht mehr von Kindern als Muttersprache gelernt wird.

Militärische Eroberungen und Migrationen von größeren Gruppen (Völkerwanderungen) sind meist die Hauptursachen für das Verschwinden von Sprachen oder das Entstehen neuer Sprachen.


Was man heute mit leisem Lächeln als Jugendsprache bezeichnet, welche sogar schon teilweise von den Eltern übernommen wird, oder, bei Ausländern mit Verständnis hingenommen wird, kann morgen das Aussterben der Sprache bedeuten.
Und wenn schon die Politik keinerlei größere Anstrengungen unternimmt dagegen anzugehen ( z.B. feste Grundsätze in Bezug auf die Ausländerpolitik ), ist die Möglichkeit um so größer.

Leila
03.11.2008, 12:54
Wat für ein Sprachmix?? Jede Sprache hat Fremdwörter aus anderen.

Das stimmt. Aber noch längst nicht jeder Muttersprachler ist anderer Sprachen mächtig, und Menschen, die etymologische Studien betreiben, sind sehr selten. Was mir sauer aufstößt, ist der Gebrauch von Fremdwörtern ohne Not, von Wörtern also, die im Deutschen eine Entsprechung haben, wie „Shit“ z.B., anstatt …

Gruß von Leila

borisbaran
03.11.2008, 15:58
[...]

[...]
Lasst doch jeden sprechen, wie er will, okee?

politisch Verfolgter
03.11.2008, 16:15
Wann und von wem kam eigentlich der Wahnsinnsbegriff "Arbeitnehmer" auf?
Wieso wird unsere Sprache nicht davor geschützt?

henriof9
03.11.2008, 17:01
Wann und von wem kam eigentlich der Wahnsinnsbegriff "Arbeitnehmer" auf?


Das weiß ich zwar auch nicht, aber dafür habe ich das gefunden :


Der Begriff Arbeitnehmer kann auch falsch verstanden werden (Euphemismus). Denn diejenige Person, die als Arbeitnehmer bezeichnet wird („abhängig Beschäftigter“) nimmt nicht Arbeit, sondern gibt Arbeit oder Dienstleistungen und nimmt in aller Regel Geld dafür. Insofern wäre die Bezeichnung Arbeitgeber für einen abhängig Beschäftigten angemessener.


Da sollen die Gezwerkschaften noch einmal was gegen Arbeitgeber sagen. :))

Drache
03.11.2008, 17:01
Ich verstehe die Sprache. Wenn sie sagen:

... eeehhh alder ... isch fick disch ...

Dann weiß ich dass sie mich nicht unbedingt gut leiden können.

Noch besser ist:

"Was guckst du, Aldaaa! Isch mach disch Krankenhaus!"

eintiroler
03.11.2008, 17:05
Bei uns redet man noch ganz gesittet: Ou du oltr Lutscher gian mor oane tschign und an Hirsch laarn? ;)

Friedrich.
03.11.2008, 17:22
Die Wörter sind zwar lustig, aber werden garantiert nur in irgendwelchen Witzboldzirkeln verwendet. Ernsthafte Verbreitung dürfte keiner dieser Begriffe haben.

Bis jetzt kannte ich nur den Assitoaster oder den *******ntoaster, Münzmalle war mir neu. Aber diesem Begriff könnte ich wenigstens noch eine gewisse Verbreitung zutrauen. Taschendrachen oder Hirnprothese sagt vermutlich kaum ein Mensch.

Durch Überlegen kam man aber auch so an die Antworten. Nur beim Dackelschneider war ich mir etwas unsicher.


Sie haben 15 von 15 Punkten.

Ja nee, is klar. Alles gewusst, wie? Beim ersten Mal? Auch die Schnittlauchbande? Und die Beraterpommes? Und die Fantafarm? Sie sind wohl nicht gerade ein Intelligenzallergiker, wie? Das haben Sie böse krass geburnt, dieses Quiz. Da kann man schon dick geflasht sein. Das war absolut de luxe. Da können wir nur hoffen, dass Sie keine Taschenklugscheißer hatten. Wie, das haben Sie jetzt aber nicht verstanden? Wohl doch geschummelt? Kein Ding. Beim Gewinnspiel können Sie trotzdem mitmachen und ein Auto, eine Kreuzfahrt oder eine Espresso-Maschine gewinnen. Oder ein Jugendsprache-Lexikon.
Scheißwörter wie geburnt, geflashed oder auch gedownloadet sind dagegen richtig populär.

Leila
03.11.2008, 19:22
Lasst doch jeden sprechen, wie er will, okee?

Nochmals stimme ich Dir zu, lieber Borisbaran. Wer, wie ich, jedem gestattet, so zu reden, wie ihm ‚der Schnabel gewachsen‘ ist, der hat die Kürze des Lebens erkannt und weiß die Zeit als ein kostbares, weil allzuschnell zerrinnendes Gut zu schätzen. Mehr als fünf Minuten benötige ich im Alltag nicht, um festzustellen, ob sich die Fortführung eines angefangenen Gesprächs mit einem Menschen lohnt – für ihn ebenso, wie für mich. Deinem Aufruf: „Lasst doch jeden sprechen, wie er will“, schließe ich mich deshalb aus zeitlichen Gründen an.

Mein Soll als Sprachlehrerin habe ich längst erfüllt: meine beiden Kinder schlagen sich wortgewandt durchs Leben, und meine Enkel plappern mir (und andern) eifrig nach. Ich achte heute aber mehr als früher auf das, was einer spricht, als wie er spricht, was mir eine unerhörte Zeitersparnis bringt. Wie in vielen Dingen halte ich’s auch bezüglich der Sprache und des Gesprächs mit Schopenhauer: Es gibt Menschen, mit denen sollte man nicht mehr sprechen als notwendig ist.

Gruß von Leila