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Vollständige Version anzeigen : Die Welt hört nie auf Untergangspropheten, leider!



direkt
02.11.2008, 17:02
01. November 2008
Es ist ja nicht so, dass keiner gewarnt hätte vor der Finanzkrise. Nouriel Roubini zum Beispiel. Der Ökonom von der New York University zog schon 2006 durchs Land und warnte vor den Folgen der Verschuldung der Amerikaner. Bei einem Vortrag vor dem Internationalen Währungsfonds zum Beispiel versuchte er, seinem Publikum die Laune zu verderben: Die Immobilienblase werde bald platzen und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession stürzen. Wie war die Reaktion? „Jetzt brauchen wir einen starken Drink“, sagte der Moderator, und durch das Publikum zog Gelachter.
Dabei war Roubini schon damals nicht irgendein Ökonom von einer unbekannten Universität. Er hatte nicht nur in Harvard promoviert, sondern auch die Grundsatzabteilung im amerikanischen Finanzministerium geleitet und das Weiße Haus beraten.

http://www.faz.net/s/RubB8DFB31915A443D98590B0D538FC0BEC/Doc~E840AEA98EE9B4E469012B04C9D5EC7C4~ATpl~Ecommon ~Scontent.html
Nassim Nicholas Taleb, ehemaliger Börsenhändler und Professor für Risikoforschung in New York: "Diese Krise wird das Schlimmste, was die Menschheit je erlebt hat."
Er beschreibt die totale Verwundbarkeit eines weltweit gleichgeschalteten Systems, welches sich trügerisch in Sicherheit wähnte und aufgrund teils unvorhersehbarer Risiken jäh in den Abgrund stürzt.
Auch der renommierte Professor Max Otte an der Fachhochschule Worms und Leiter des
Von ihm gegründeten Instituts für Vermögensbildung (IFVE) in Köln. Warnte in seinem Buch Der Crash kommt schon 2004-2005, und noch viele andere, vor genau diesen Folgen, die jetzt eingetreten sind, und noch eintreten werden.
Ergo, das mussten auch unsere hoch bezahlten Politiker und Finanzmanager wie Herr Ackermann und Konsorten erkannt haben.
Die westlichen Politiker sowie die Hochfinanz haben die halbe Welt ins Unglück laufen lassen.

malnachdenken
02.11.2008, 17:06
Ich sehe vorraus, daß es in einigen Jahren wieder einen Crash gibt. Lest meine Worte und preiset mich als Propheten, wenn es eintritt :))

elas
02.11.2008, 17:16
Nassim Nicholas Taleb, ehemaliger Börsenhändler und Professor für Risikoforschung in New York: "Diese Krise wird das Schlimmste, was die Menschheit je erlebt hat."
Er beschreibt die totale Verwundbarkeit eines weltweit gleichgeschalteten Systems, welches sich trügerisch in Sicherheit wähnte und aufgrund teils unvorhersehbarer Risiken jäh in den Abgrund stürzt.
Auch der renommierte Professor Max Otte an der Fachhochschule Worms und Leiter des
Von ihm gegründeten Instituts für Vermögensbildung (IFVE) in Köln. Warnte in seinem Buch Der Crash kommt schon 2004-2005, und noch viele andere, vor genau diesen Folgen, die jetzt eingetreten sind, und noch eintreten werden.
Ergo, das mussten auch unsere hoch bezahlten Politiker und Finanzmanager wie Herr Ackermann und Konsorten erkannt haben.
Die westlichen Politiker sowie die Hochfinanz haben die halbe Welt ins Unglück laufen lassen.

Bei uns läuft es doch genau so.
Der Schuldenturm wird jedes Jahr höher.
Wer warnt ist ein Spielverderber.
Nicht unsre Kinder werden dafür bezahlen....wir selbst werden es vermutlich noch erleben womöglich sogar schneller als wir glauben.

Experten sind sich einig dass die tieferliegende Kreditkrise in der astronomischen Verschuldungsstrategie des Westens zu suchen ist.
Ich glaube das auch.

politisch Verfolgter
02.11.2008, 18:14
Die Schweinezyklen der affenschieberisch gefüllten FinanzblasenPlatzer stoppen erst per Useridividende.
Dem SchweinezyklenDreck keinen Nachwuchs ausliefern und keinen Affen schieben.
Keinen UmverteilungsZinseszinsSog bedienen, sondern die Abschöpfung des Kapitals durch seine Erwirtschafter einfordern. Damit gibts die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
So lange sie politisch nicht gewollt, gesetzlich unterbunden und von den einschlägigen Behörden verweigert wird, nachwuchslos nix tun, mit sich die elterliche Linie erlöschen lassen. Der Arbeitsgesetzdreck muß weg, Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % zu reduzieren.

Skaramanga
06.11.2008, 08:11
Ich sehe vorraus, daß es in einigen Jahren wieder einen Crash gibt. Lest meine Worte und preiset mich als Propheten, wenn es eintritt :))

Ich sage voraus dass die Welt untergeht! :old:

In ca. 30 Milliarden Jahren. Oder so. Vielleicht auch früher.

lupus_maximus
06.11.2008, 08:40
Ich sage voraus dass die Welt untergeht! :old:

In ca. 30 Milliarden Jahren. Oder so. Vielleicht auch früher.
Nicht so tragisch, nach ca. 1 Milliarde linken Generationen, die haben es dann verdient.

Salasa
06.11.2008, 09:50
Wer nicht hören will der muss fühlen.

Don
06.11.2008, 09:58
Wer nicht hören will der muss fühlen.

Spürst du schon was oder stehst du noch unter Sedativa?

politisch Verfolgter
06.11.2008, 10:35
Sind alle hier wieder mal auf dem Affenschiebertrip? ;-)
Berufskiller und Bonsaischmarotzer?
Gibts Welche, die einen für den Arbeitsgesetzdreck verantwortlich halten?
Wie bekommen wir den SchweineFeudalismus los?
Keine Ameisen, keine Heuschrecken.
Goldene Netzwerke statt goldene Klinken.
Profit statt Prollshit.
Kaufkraft statt Lohndreck.
Eben bitte immer positiv denken.

kotzfisch
06.11.2008, 13:51
Das schöne an apokalyptischen Psychotikern ist es, dass die Termine des Weltunterganges immer nach Lage der Dinge korrigiert werden: Komm ich heut nicht,komm ich morgen,ich kleiner Weltuntergangsschelm...!

Gawen
06.11.2008, 20:12
Das schöne an apokalyptischen Psychotikern ist es, dass die Termine des Weltunterganges immer nach Lage der Dinge korrigiert werden

Roubini liegt meist ganz gut.

http://www.rgemonitor.com/blog/roubini

ErhardWittek
06.11.2008, 23:45
Das Dumme an der Geschichte ist, daß zwar die Logik jedem normalen Menschen sagt, daß Schulden eines Tages wieder getilgt werden müssen, aber nicht jeder logisch denken kann.

Das noch Dümmere an einer Staatsverschuldung ist jedoch, daß diejenigen, die die Schulden verursachen, nicht identisch sind mit denen, die dafür bluten müssen.

Das Allerdümmste ist, daß wir vermutlich auf die Bestrafung dieser Schuldigen verzichten müssen.

EinDachs
07.11.2008, 00:14
Ich sehe vorraus, daß es in einigen Jahren wieder einen Crash gibt. Lest meine Worte und preiset mich als Propheten, wenn es eintritt :))

Naja, man muss hier zur Verteidigung dieses Propheten sagen, dass er Ursachen und Verlauf der Krise schon recht gut getroffen hat.
Das war aber keine Propheterie, sondern einfach nur die gute Frage "Was bewirkt eigentlich den momentanen Boom?" und ganz nüchterne, trockene Zahlenanalyse.
Er war auch nicht der einzige, ein Professor von mir hat auch schon 2006 gemeint (in einem Vortrag über Keynes), dass der Immobilienmarkt am bubbeln ist und lediglich die Hypothekenkredite die Kaufkraft des amerikanischen Konsumenten auf diesem hohen Niveau halten.
Emanuell Todd, ein Autor den ich sehr schätze, hat in "Weltmacht USA, ein Nachruf" bereits eine ähnliche Beobachtung gemacht, wobei er als Ursache aber noch nicht die Immobilien (wars da wohl auch noch nicht) sondern den Kapitalimport via Wallstreet annahm (was aber letztendlich aufs gleiche hinausläuft).

Es haben schon ein paar gewußt, aber was hilft das, wenn die entscheidenden Leute aus Habgier die warnenden Rufe nicht hören wollen.

WIENER
07.11.2008, 00:21
Ich sage voraus dass die Welt untergeht! :old:

In ca. 30 Milliarden Jahren. Oder so. Vielleicht auch früher.


wesentlich früher, in spätestens 5 Mrd Jahren wird die sich aufblähende Sonne die Erde verbrennen.

sunbeam
07.11.2008, 07:26
Warum soll man auch umdenken? Jetzt kommt wieder eine Phase in der das globale Kapital uns mit Ängsten wie Arbeitsplatzverlust usw. unterdrücken kann um ihre eigenen Profite mangels Lohnsteigerungen zu maximieren. Der ein oder andere abgebaute Arbeitsplatz dürfte auch dem Heer der Manager der Welt saftige Boni bescheren!

Don
07.11.2008, 08:28
Naja, man muss hier zur Verteidigung dieses Propheten sagen, dass er Ursachen und Verlauf der Krise schon recht gut getroffen hat.
Das war aber keine Propheterie, sondern einfach nur die gute Frage "Was bewirkt eigentlich den momentanen Boom?" und ganz nüchterne, trockene Zahlenanalyse.
Er war auch nicht der einzige, ein Professor von mir hat auch schon 2006 gemeint (in einem Vortrag über Keynes), dass der Immobilienmarkt am bubbeln ist und lediglich die Hypothekenkredite die Kaufkraft des amerikanischen Konsumenten auf diesem hohen Niveau halten.
Emanuell Todd, ein Autor den ich sehr schätze, hat in "Weltmacht USA, ein Nachruf" bereits eine ähnliche Beobachtung gemacht, wobei er als Ursache aber noch nicht die Immobilien (wars da wohl auch noch nicht) sondern den Kapitalimport via Wallstreet annahm (was aber letztendlich aufs gleiche hinausläuft).

Es haben schon ein paar gewußt, aber was hilft das, wenn die entscheidenden Leute aus Habgier die warnenden Rufe nicht hören wollen.

Wobei dies meine volkwirtschaftliche Einschätzung bestätigt, daß dies eben keine Kaufkraft war sondern das berühmte Strohfeuer, das entsteht wenn Geld ohne entsprechende Leistung unters Volk geworfen wird. Gleichgültig von wem.

kotzfisch
07.11.2008, 12:03
Roubini liegt meist ganz gut.


Bei was Gawen: Untergangstermin avisiert?

Ich lese übrigens für 50.--€/Minute Kristallkugel und Brustvergrößerung durch Handauflegung geht auch.

EinDachs
07.11.2008, 18:25
Wobei dies meine volkwirtschaftliche Einschätzung bestätigt, daß dies eben keine Kaufkraft war sondern das berühmte Strohfeuer, das entsteht wenn Geld ohne entsprechende Leistung unters Volk geworfen wird. Gleichgültig von wem.

Nein, in dem Fall liegt die Sache ein wenig anders, weil das Strohfeuer schon mindestens 1 Jahrzehnt, wenn nicht gar 3 gebrannt hat.
Die USA haben seit den 70ern ein Handelsbilanzdefizit. Diesen überschüssigen Konsum an Waren, finanzieren sind jetzt schon sehr lang, sehr kreativ.
Reagan und Bush d Ältere steuerten dem noch mit klassischem Militärkeynesianismus entgegen, weiteten also das Budgetdefizit des Staates aus.
Ab den frühen 90igern übernahm aber bereits der starke Kapitalzufluss, in erster Linie aus Europa, der über die Wallstreet floß, die Aufgabe das Handelsbilanzdefizit zu übernehmen und der Staat hatte die Möglichkeit sich langsam zu entschulden ohne das die Wirtschaft darunter litt. Nach der New EconomyBubble stockte das ein wenig, da floß massenhaft ausländisches Geld dann in Mortages u.ä.

malnachdenken
07.11.2008, 18:28
Naja, man muss hier zur Verteidigung dieses Propheten sagen, dass er Ursachen und Verlauf der Krise schon recht gut getroffen hat.
Das war aber keine Propheterie, sondern einfach nur die gute Frage "Was bewirkt eigentlich den momentanen Boom?" und ganz nüchterne, trockene Zahlenanalyse.

wie du selbst sagst: er ist damit kein Prophet, sondern ein Analyst.

Don
07.11.2008, 19:18
Nein, in dem Fall liegt die Sache ein wenig anders, weil das Strohfeuer schon mindestens 1 Jahrzehnt, wenn nicht gar 3 gebrannt hat.
.

Das brauchst Du mir nicht zu erklären, wobei Strohfeuer hier zugegeben extrem ungut kommt als Vergleich.
Letztlich bleibt der Umstand Geld respektive vermeintliches Kapital angehäuft zu haben das nicht durch entsprechende Leistung hinterlegt werden konnte.

Sie werden das abarbeiten müssen.

(Nicht nur die USA, wir haben durch die DDR bedingte Verschuldung hier genau dasselbe Problem in etwas geringerem Umfang. Und spüren die Konsequenzen bereits etwas länger.)

Humer
07.11.2008, 20:24
Das brauchst Du mir nicht zu erklären, wobei Strohfeuer hier zugegeben extrem ungut kommt als Vergleich.
Letztlich bleibt der Umstand Geld respektive vermeintliches Kapital angehäuft zu haben das nicht durch entsprechende Leistung hinterlegt werden konnte.

Sie werden das abarbeiten müssen.

(Nicht nur die USA, wir haben durch die DDR bedingte Verschuldung hier genau dasselbe Problem in etwas geringerem Umfang. Und spüren die Konsequenzen bereits etwas länger.)

Das ist eine klare und überzeugende Aussage.
Mich wundert allerdings, dass diese Erkenntnis von tausenden Fachleuten, die ja zum großen Teil einen wissenschaftlichen Hintergrund haben, bis zum Eintritt der Krise nicht geteilt wurde. Anders herum gefragt, hat die Zunft der Volkswirte versagt, haben die nichts zu melden in den Banken ? Wenn doch, zu was taugt dann die VWL als Wissenschaft eigentlich? Was sind das für Leute , die sogenannte innovative Finanzprodukte zusammenbasteln.
Diese Fragen sind nicht rethorisch gemeint, ich bin in dieser Hinsicht wirklich wissbegierig.

EinDachs
07.11.2008, 20:28
wie du selbst sagst: er ist damit kein Prophet, sondern ein Analyst.

Ja.
Zweifelsohne.
Propheterie ist ja auch nie wirklich notwendig, manchmal tuts eine gute Analyse.
Wie es hier in diesem Thread geschieht, ist dass man aus einer guten Analyse Ruhm und Anehen für tausend schlechte Propheten herausziehen möchte.



(Nicht nur die USA, wir haben durch die DDR bedingte Verschuldung hier genau dasselbe Problem in etwas geringerem Umfang. Und spüren die Konsequenzen bereits etwas länger.)

Schon auch, allerdings muss man sagen, dass unsere Handelsbilanz positiv ist. Der Staat mag verschuldet sein, Unternehmen und Haushalte sind es (noch?) nicht so.

Don
08.11.2008, 09:01
Schon auch, allerdings muss man sagen, dass unsere Handelsbilanz positiv ist. Der Staat mag verschuldet sein, Unternehmen und Haushalte sind es (noch?) nicht so.

Die deutschen Unternehmen arbeiten mit einer Eigenkapitalquote von etwa 30% im Durchschnitt über alles (sofern ich mich recht erinnere, ich hab jetzt nicht nachgesehen.)
Wobei die Fremdlapitalquote bei Unternehmen grundsätzlich völlig anders zu bewerten ist als die Verschuldung der öffentlichen Hand, da sie zur Generierung von Wertschöpfung verwendet wird. Wäre dem nicht so hätten schon lange wir keine Unternehmen mehr.
Allerdings ist die hohe Fremdkapitalquote in Unternehmen ebenso schädlich und macht sie extrem anfällig für konjunkturelle Schwankungen, diese ewige Diskussion bei welchen Wachstumszahlen neuie Jobs entstehen ist ein Indikator dafür.
Der Grund dafür liegt in der unsäglich dämlichen steuerlichen Benachteiligung von Eigenkapital gegenüber Fremdkapital, bedingt durch das Gerechtigkeitsgejammere des ausufernden Sozialträumeranteils in Bevölkerung und Politik.

Die Handelsbilanz hängt nur mittelbar mit der Verschuldung zusammen, die Zahlungsbilanz ebenso. Man sollte hier darauf achten nicht den Fehler der Glotzenprominenz zu wiederholen ständig alles durcheinanderzuwürfeln, sonst enden wir wieder bei der unsäglichen Wortschöpfung "Exportweltmeister".

Don
08.11.2008, 09:20
Das ist eine klare und überzeugende Aussage.
Mich wundert allerdings, dass diese Erkenntnis von tausenden Fachleuten, die ja zum großen Teil einen wissenschaftlichen Hintergrund haben, bis zum Eintritt der Krise nicht geteilt wurde. Anders herum gefragt, hat die Zunft der Volkswirte versagt, haben die nichts zu melden in den Banken ? Wenn doch, zu was taugt dann die VWL als Wissenschaft eigentlich? Was sind das für Leute , die sogenannte innovative Finanzprodukte zusammenbasteln.
Diese Fragen sind nicht rethorisch gemeint, ich bin in dieser Hinsicht wirklich wissbegierig.

Ich halte VWL nicht für eine Wissenschaft. Wissenschaft erstellt nach meinem Verständnis aus experimentell oder empirisch ermittelten Daten der Vergangenheit Gesetzmäßigkeiten, anhand derer unter Voraussetzung bestimmter Parameter zukünftige Ereignisse vorausberechnet werden können:. e.g. Wenn ich einem Topf Wasser eine bestimmte Energiemenge mit einem bestimmten Temperaturgradienten zuführe kocht das Wasser nach einer bestimmten Zeit.
Das kann die VWL nicht.

VWL stellt, etwas polemisch formuliert, Bauernweisheiten auf nach dem Prinzip: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist ändert sich's Wetter oder es bleibt wie's ist.
Sie ähneln hier den Klimaforschern. Die VWL entwickelte eine unübersehbare Anzahl von Modellen und Berechnungsschemas, wunderhübsche Formeln und Kennzahlen mit denen sich vergangene Ereignisse wunderbar darstellen lassen. Leider sind sie für zukünftige Ereignisse größtenteils völlig untauglich. Bis auf ein paar Binsen, z.B daß eine unproduktive Volkswirtschaft zwangsläufig verarmt da sie ihre Substanz aufzehrt.

Was mir auch stets auffällt ist wie sehr sich die allbekannten "Experten" von temporären Ereignissen, maßgeblich auf den sogenannten Finanz"märkten", mitreißen lassen, auch wenn ich hier Beißreflexe auslöse: die diesbezüglich einzige mir bekannte Ausnahme ist der vielgehaßte Herr Sinn.

Humer
08.11.2008, 12:59
Ich halte VWL nicht für eine Wissenschaft. Wissenschaft erstellt nach meinem Verständnis aus experimentell oder empirisch ermittelten Daten der Vergangenheit Gesetzmäßigkeiten, anhand derer unter Voraussetzung bestimmter Parameter zukünftige Ereignisse vorausberechnet werden können:. e.g. Wenn ich einem Topf Wasser eine bestimmte Energiemenge mit einem bestimmten Temperaturgradienten zuführe kocht das Wasser nach einer bestimmten Zeit.
Das kann die VWL nicht.

VWL stellt, etwas polemisch formuliert, Bauernweisheiten auf nach dem Prinzip: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist ändert sich's Wetter oder es bleibt wie's ist.
Sie ähneln hier den Klimaforschern. Die VWL entwickelte eine unübersehbare Anzahl von Modellen und Berechnungsschemas, wunderhübsche Formeln und Kennzahlen mit denen sich vergangene Ereignisse wunderbar darstellen lassen. Leider sind sie für zukünftige Ereignisse größtenteils völlig untauglich. Bis auf ein paar Binsen, z.B daß eine unproduktive Volkswirtschaft zwangsläufig verarmt da sie ihre Substanz aufzehrt.

Was mir auch stets auffällt ist wie sehr sich die allbekannten "Experten" von temporären Ereignissen, maßgeblich auf den sogenannten Finanz"märkten", mitreißen lassen, auch wenn ich hier Beißreflexe auslöse: die diesbezüglich einzige mir bekannte Ausnahme ist der vielgehaßte Herr Sinn.

Ich unterdrücke mal die Beißreflexe min Bezug auf den Herrn Prof. Sinn, weil Dein Beitrag sehr aufschlussreich ist.
Bei ihm und anderen habe ich den Eindruck, dass das, was im wissenschaftlichen Gewand daherkommt doch stark interessengeleitet ist. Man kann sich darauf verlassen, dass immer die Arbeitnehmer zur Mäßigung aufgerufen werden, die Gewinne der Unternehmen steigen sollen und die Steuern gesenkt werden müssen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem doch sehr brüchigen Gesamtsystem konnte ich noch nicht feststellen. Man muss ja nicht den Sozialismus einführen um z.B. eine engere Anbindung der Finanzmärkte an die Realwirtschaft zu erreichen. Dieses Schreckgespenst wird aber immer bemüht um zu erreichen, dass alles beim Alten bleibt.

Gawen
08.11.2008, 13:18
Anders herum gefragt, hat die Zunft der Volkswirte versagt, haben die nichts zu melden in den Banken ? Wenn doch, zu was taugt dann die VWL als Wissenschaft eigentlich? Was sind das für Leute , die sogenannte innovative Finanzprodukte zusammenbasteln.

Es geht darum Gebühre und Zinsen zu kassieren und die "schwarzen Schwäne (http://www.wiwo.de/finanzen/gefaehrliche-banker-bestseller-autor-erklaert-die-finanzkrise-307455/2/)", die schwer kalkulierbaren Risiken, wegzutexten.

Es gibt halt keine "Weltfinanzformel", die geschäftlichen Erfolg garantiert, es gibt nur Gaukler, die erfolgreich vortäuschen eine solche zu besitzen und so risikoscheues Kapital einsammeln und es im Falle des Fehlschlages halt verbrennen.

Don
08.11.2008, 14:54
Ich unterdrücke mal die Beißreflexe min Bezug auf den Herrn Prof. Sinn, weil Dein Beitrag sehr aufschlussreich ist.
Bei ihm und anderen habe ich den Eindruck, dass das, was im wissenschaftlichen Gewand daherkommt doch stark interessengeleitet ist. Man kann sich darauf verlassen, dass immer die Arbeitnehmer zur Mäßigung aufgerufen werden, die Gewinne der Unternehmen steigen sollen und die Steuern gesenkt werden müssen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem doch sehr brüchigen Gesamtsystem konnte ich noch nicht feststellen. Man muss ja nicht den Sozialismus einführen um z.B. eine engere Anbindung der Finanzmärkte an die Realwirtschaft zu erreichen. Dieses Schreckgespenst wird aber immer bemüht um zu erreichen, dass alles beim Alten bleibt.

Du machst den Fehler, unseren Qualitätsmedien blind in ihren tendenziösen Meldungen, Interviews etc. zu folgen. Sinn kapiert das auch nicht, er ist aber auch in nicht geringem Umfang eitel und kamerageil und spielt anscheinend gerne den punching ball.
Seine Aussagen bezüglich Sozialem sind nur ein sehr geringer Teil seiner Arbeiten, der überwiegende Teil betrifft völlig andere Gebiete. Die werden in den Medien aber nicht thematisiert. Erstens weil sie nicht ausreichend skandalträchtig sind und zweitens, weil unsere Qualitätsjournalisten bereits mit den Titeln völlig überfordert sind.

Eines dieser Gebiete ist auch die Kontrolle der Finanzmärkte die die von Dir geforderte Anbindung an die Realwirtschaft befördern würde. Das ist aber ein komplexes Thema, und damit für den Obamajournalismus ungeeignet.

EinDachs
08.11.2008, 15:26
Die Handelsbilanz hängt nur mittelbar mit der Verschuldung zusammen, die Zahlungsbilanz ebenso. Man sollte hier darauf achten nicht den Fehler der Glotzenprominenz zu wiederholen ständig alles durcheinanderzuwürfeln, sonst enden wir wieder bei der unsäglichen Wortschöpfung "Exportweltmeister".

Ich weiß schon, dass der Zusammenhang zwischen Handelsbilanz und Verschuldung ein eher indirekter ist, aber ich seh darin trotzdem einen besseren Indikator für zukünftige Entwicklungen als irgendwelche, meiner Ansicht nach überhohlten Prozentrechnungen in Bezug auf ein Bruttosozialprodukt.
In der Handelsbilanz kann man mAn nähmlich sehr viel besser ablesen, wie konkurrenzfähig eine Volkswirtschaft nun wirklich ist. Wenn Amerika bei echten reale Gütern immer mehr importieren muss, in der Dienstleistungsbilanz im großen und ganzen ausgeglichen ist, aber gleichzeitig ein ungebrochenes BIP-Wachstum hat, muss irgendwo Geld gemacht werden, das auf keinem erkennbaren Gegenwert beruht. In dem Fall waren es Immobilienbubble, vorher die New Economy.

Don
08.11.2008, 17:16
Ich weiß schon, dass der Zusammenhang zwischen Handelsbilanz und Verschuldung ein eher indirekter ist, aber ich seh darin trotzdem einen besseren Indikator für zukünftige Entwicklungen als irgendwelche, meiner Ansicht nach überhohlten Prozentrechnungen in Bezug auf ein Bruttosozialprodukt.
In der Handelsbilanz kann man mAn nähmlich sehr viel besser ablesen, wie konkurrenzfähig eine Volkswirtschaft nun wirklich ist. Wenn Amerika bei echten reale Gütern immer mehr importieren muss, in der Dienstleistungsbilanz im großen und ganzen ausgeglichen ist, aber gleichzeitig ein ungebrochenes BIP-Wachstum hat, muss irgendwo Geld gemacht werden, das auf keinem erkennbaren Gegenwert beruht. In dem Fall waren es Immobilienbubble, vorher die New Economy.

Als Indikator sicherlich richtig, nur die Messung ist natürlich schwer. Im internationalen Vergleich zusätzlich verkompliziert durch teils völlig irrationale Wechselkurse.

Das Bruttosozialprodukt, oder besser Bruttoinlandsprodukt um die Eingrenzung zu vereinfachen, ist natürlich ebenso eine wachsweiche Größe die bestenfalls Tendenzen anzeigt aber keine echten Meßwerte liefert. Wenn z.B. die Regierung 40 Mrd. Neuschulden macht und das Geld unters Volk bläst steigt das BIP um fast 2% obwohl kein Mensch einen zusätzlichen Handschlag getan hat. Und gleichgültig ob dafür Waren importiert werden oder ob intern ein paar Äcker den Besitzer wechseln. Vergessen wird dabei stets, und das ist Kern meiner Theorie, daß dieser zusätzliche Handschlag eben danach erfolgen muß obwohl das BIP um diesen Wert absäuft wenn die Schulden glattgestellt werden sollen.

Übrigens ist der Begriff Dienstleistungsbilanz nicht richtig. Es gibt eine Handels-oder Leistungsbilanz, ist eigentlich dasselbe, und eine Zahlungsbilanz.

direkt
17.11.2008, 16:43
Wird der Dollar abgeschafft?

Quelle: Auszüge aus MM news mehr im Link
Montag, 17. November 2008
Die ersten Fotos des Amero sind aufgetaucht. Kommt der Amero bald? Wird der Amero den Dollar ersetzen? Oder ist er nur ein Hirngespinst von Verschwörungstheoretikern?
Amero (von America und Euro) ist ein Begriff, der als Bezeichnung für die Währung einer hypothetischen künftigen nordamerikanischen Währungsunion ("North American currency union") verwendet wird, so berichtet Wikipedia.
Er beruht auf der Vorstellung, die Regierungen der Staaten Kanada, USA und Mexiko planten unbemerkt von der Öffentlichkeit die Errichtung einer nordamerikanischen supranationalen Organisation ("North American Union") mit einer gemeinsamen Währung und weitreichenden Kompetenzen ähnlich der Europäischen Union.]In offiziellen Stellungnahmen wird regelmäßig die Existenz derartiger Pläne ausdrücklich verneint.
http://www.mmnews.de/index.php/200811171527/Gold-Silber/Bilder-vom-Amero.html - comments

Bilder vom Amero:
http://laterminalrosario.files.wordpress.com/2008/01/amero-dorado.jpg

http://laterminalrosario.files.wordpress.com/2008/01/amero.jpg

Nach Aussagen der Zukunftspropheten wir es in den USA bald eine Währungsreform geben,
aber durch eine Währungsreform wird Amerika seine Schulden nicht los, zumindest nicht komplett. Dazu braucht man vorher eine schlimme Inflation, um eine neue Währung einzuführen

politisch Verfolgter
17.11.2008, 19:03
Das aus den Taschen der Nachfrager erwirtschaftete Kapital gehört in die Taschen der Kapitalerwirtschafter, die damit möglichst kaufkräftige Nachfrager zu sein haben.
Genau das ist sozialstaatlich per verbrecherischer Arbeitsgesetzgebung unterbunden.
Affenschieberei umverteilungs-marginalisierter Kostenfaktoren ist erstrangiger Finanzblasenfüller.
Dem Dreck bitte nicht nachkommen. Würde das niemand tun, würde kein Affe geschoben, dann gäbs den Wahnsinn erst gar nicht, womit wir nicht nur 10 000 Jahre weiter sein könnten.
Der verbrecherische Arbeitsbegriff des Sozialstaats muß weg, ihm ist die Arbeitsgesetzgebung zu entziehen.

Pascal_1984
17.11.2008, 19:08
Ich sehe vorraus, daß es in einigen Jahren wieder einen Crash gibt. Lest meine Worte und preiset mich als Propheten, wenn es eintritt :))

Mitte 2009 dürfte das ganze etwas präzisieren!

politisch Verfolgter
17.11.2008, 19:11
Die Schweinezyklen verschwinden erst zusammen mit der Arbeitsgesetzgebung - weg mit dem Dreck.