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Vollständige Version anzeigen : "Die Partei hat immer Recht" - warum ist der Sozialismus gescheitert?



Beverly
31.10.2008, 14:27
Jetzt, wo der Kapitalismus seinem Ende entgegen geht, mag es seltsam erscheinen, sich mit dem Scheitern des Sozialismus zu beschäftigen. Ich halte das aus drei Gründen aber gerade jetzt für zwingend:

1. Die Leute, die sich Anno 2008 als Schergen, Büttel und Nutznießer des kapitalistischen Systems gerieren, würden sowohl von ihrer Denkweise als auch den ausgeübten Tätigkeiten auch ganz gut in ein stalinistisches System passen. Der Staatssozialismus ist seit 20 Jahren Geschichte, aber ich habe den Eindruck als ob die "Sieger der Geschichte" aus seinen Fehlern nichts gelernt haben, sondern auf dem "besten" Wege sind, sie zu wiederholen.

2. Der Frust über den Staatssozialismus hat zwischen Magdeburg und Wladiwostok viele zu strammen "Kapitalisten", Liberalen oder gar Rechten gemacht. Blödsinn X( - vom Regen in die Traufe und "from bad to worse"!
Es ist aber nichts gewonnen, wenn wir Westler aus Frust über den Kapitalismus, dessen Schattenseiten wir besser als die Ossis kennen, nun in die entgegengesetzte Richtung rennen und den Staatssozialismus einführen wollen.

3. Als der Sozialismus zu Grabe getragen wurde, hieß es über den Kapitalismus, er stände am Grab des Sozialismus wie jemand, der selbst todkrank ist. Diese Prognose hat sich seitdem erschreckend bewahrheitet. Seit den 1990ern sind Politik und Wirtschaft immer mehr hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben und haben ein System geschaffen, das im Grunde niemandem nutzt. Jetzt knallen in der Finanzkrise die Geldblasen und man kann auf das schon beim Ende des Sozialismus avisierte Szenario hoffen: dass ihm der Kapitalismus ins Grab folgt und sich die Menschheit neue Vergesellschaftungsformen sucht. Anstatt den Sozialismus aber wieder aus dem Grab zu holen, würde ich lieber den Grabstein erneuern und Blumen (oder gelbe Luftballons) auf das Grab des Kapitalismus legen :)

Also: warum ist der Sozialismus gescheitert?

Erklärung 1
Extreme Machtkonzentration.
Systeme wie die SU unter Stalin und Rotchina unter Mao dürften zu den autoritärsten Strukturen der Menschheitsgeschichte gehören. Die Zentralregierung hatte sowohl aufgrund ihrer instutionellen Struktur als auch der technischen Möglichkeiten eine Machtfülle, der die oft in ärmlichen Verhältnissen lebende Bevölkerung nichts entgegen zu setzen hatte. "Macht korrumpiert - absolute Macht korrumpiert absolut" - ist es nicht so gekommen.

Erklärung 2
"Die Partei hat immer Recht!"
Parteien sind selbst im Westen, wo sie rudelweise auftreten und sich zumindest in der Theorie gegenseitig in Schach halten, oft verhasst. Nicht zu Unrecht sieht man in ihnen Gebilde, denen es nur um Macht und Pfründe für ihre Kader geht. Intrigen, Verschwörermentalität und Korruption prägen nur zu oft das Bild der Parteien. Ihre Führer werden nicht selten von denen, die jede Autorität ablehnen als auch jenen, die gern richtige Führung hätten, gleichermaßen verachtet. Weil sie schlichtweg zu billig sind und zu oft an das Schlechte im Menschen appellieren.
Im Sozialismus nun gab es zwar nur eine Partei, aber die hatte halt immer Recht :) und ihre Strukturen durchzogen die ganze Gesellschaft.

Erklärung 3
Der Staat als alleiniger Bauer und Unternehmer
Wirtschaftlich war im Sozialismus der Staat als einziger Bauer und Unternehmer aktiv und duldete keinerlei Konkurrenz neben sich. Sei es in der Industrie, der Landwirtschaft oder den Dienstleistungen. Das hat zu zwei Dingen geführt:
- jene unerträglichen Allüren, Gier und Arroganz, die im Westen den privaten Unternehmen vorgeworfen wird, hat sich im Sozialismus die staatliche Nomenklatura geleistet
- das kreative Potenzial "an der Basis" wurde total entmutigt. Seine Freiräume im Kapitalismus dürfen zwar nicht überschätzt werden, weil Big Business mit Hilfe von Big Government nur zu gern lästige Konkurrenten austrocknen lässt. Aber im Sozialismus gab es das kreative Potenzial, was oft aus kleinen Anfängen kommt, erst gar nicht. Ein Freund hat mir mal erzählt, wie er zu Sowjetzeiten durchs Baltikum irrte und es nirgendwo eine Gastwirtschaft gab :vogel: Ein Sowjetbürger hat die damalige SU so beschrieben: das Geld liegt auf der Straße, aber wer sich danach bückt, wird bestraft.

Erklärung 4
Ein absurdes Menschenbild, wo alter Wein in neue Schläuche gegossen wurde.
In der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er Jahre hinein gab es zusammen mit dem Aufkommen der Psychologie als Wissenschaft Bestrebungen, diese nicht nur für den Einzelnen, sondern auch die Gesellschaft fruchtbar zu machen. Zusammen mit dem Einzelnen sollte auch die Gesellschaft von kollektiven Neurosen geheilt werden.
Bezeichnenderweise wurden diese Bestrebungen von Nazis und Stalinisten gleichermaßen vereitelt. Anstelle eines von seinen Neurosen oder tradierten seelischen Verkrüpplungen geheilten und freien Menschen in einer freien Gesellschaft war von Hitler bis Mao der "neue Mensch" vor allem eines: gehorsamer Untertan! Man hätte für die Führung zu leiden und zu sterben, fertig aus! So wurden im Sozialismus zwar die übergreifenden Strukturen - Zarentum, Bürgertum, Kapitalismus, Kirche - exterminiert. Der Mensch selbst wurde aber so belassen, wie er war: nach oben buckeln, nach unten treten, sich an die Autoritäten anpassen und ihre Diskurse nachplappern, durch Korruption nach oben kommen. Ein Freund von mir hat das bei Jelzin mal so beschrieben: der Patriarch in der Familie, der Patriarch im Rayon (Provinz) und immer "hoch die Tassen", bis er Alkoholiker war. Nastrowje! Das autoritäre Arschloch alter Schule war auch im Sozialismus angesagt, kam in ihm voran und brachte ihn schließlich zu Fall, weil es selbst nicht daran glaubte.

Erklärung 5
Größenwahn!
Sowohl in Russland als auch in China gelang der sozialistische Umsturz, weil die kapitalistische Entwicklung gescheitert war. Zar Nikolaus hat sich als Volldepp erwiesen und die bürgerliche Republik in China 1912-1948 war mehr oder weniger ein Horrortrip für die Menschen.
Ein halbwegs kluger Mensch hätte daraus zwei Schlüsse gezogen:

1. der marxistische Geschichtsfahrplan Feudalismus-Kapitalismus-Sozialismus funktioniert so nicht, weil die SU und China am Übergang zwischen Feudalismus und Kapitalismus gleich zum Sozialismus übergingen
2. die sozialistischen Ländern haben den Sozialismus unter so katastrophalen Bedingungen angenommen, dass sie gegenüber erfolgreichen kapitalistischen Staaten bestenfalls eine Alternative, aber kein überlegenes Modell sind
3. Man muss zwar rabiat defensiv sein, weil die "Kapitalisten" Schweine sind, die nichts lieber hätten als eine zünftige Konterrevolution, aber sollte auf gewaltsamen Export des Systems verzichten.

Was hat den Russen der Supermacht-Status gebracht außer Millionen Kriegstoten und leeren Regalen? Vermutlich war der Rüstungswettlauf das, womit die USA die SU wirksamer zu Fall brachten als mit einem gegen sie nicht mehr führbaren Krieg.

Erklärung 6
Zu viel Rot!
Sowohl die SU als auch Rotchina brachten ihre Revolution dadurch zum Ausdruck, dass sie das Symbol einer Ideologie - die rote Fahne - flaggentechnisch zum Symbol ihres Staates und der nationalen, volksmäßigen Identität machten.
Da wäre weniger mehr gewesen, vor allem, wenn man bedenkt, dass irgendwann wohl keine mehr an diese Ideologie glaubte.
Die Symbole und Protagonisten von Zarenherrschaft zu beseitigen, mag unerlässlich gewesen sein, aber ich habe da den Eindruck, als ob die Bolschewiken daraus einen Amoklauf gegen große Teile der russischen Kultur machten. Ihr Sozialismus sollte Russland quasi ersetzen - ihn als neue Phase der russischen Geschichte anzusehen wäre ehrlicher gewesen.

Erklärung 7
"Zum Lachen gehst du in den Keller, Genossin!"
und wirst dann im Keller erschossen, weil die Partei immer Recht hat und keine anderen Meinungen duldet X( ! Wie viele Geschichten gibt es über eine geradezu absurde Missachtung des Einzelnen und seiner Rechte im Sozialismus zu erzählen? So viele wie Menschen unter diesem System gelebt haben? Zum Beispiel diese: "Du darfst nicht mit auf Dienstreise nach Moskau, weil du schwul bist."

Erklärung 8
"Ihr seid nicht links!"
Das hat ein italienischer Genosse den Genossen aus der DDR vorgeworfen, als er in die Mühlen ihres Systems geriet. Die Schergen haben ihm daraufhin den Spitznamen "links" gegeben. Wenn sich Nicht-Linke aufgrund des Treibens der vorgeblich Linken im Sozialismus voll Ekel davon abweenden, "Dienst nach Vorschrift" machen und lieber auf Karriere verzichten als so einer Karikaturpartei wie der SED beizutreten ist das auch ganz in Ordnung. Aber ich habe bei manchen Pfeifen im Apparat den Eindruck, dass da Leute am lautesten "Sozialismus" gekräht haben, die alles waren - nur nicht links. Nach dem Zusammenbruch kamen dann die geistigen Ratten aus den Löchern und waren plötzlich stramme Neoliberale oder Rechtsextreme.

bernhard44
31.10.2008, 14:34
all diese Systeme haben sich auf Angst und Abschreckung aufgebaut!
War die Angst weg bei den Massen, war auch das System weg!
Dieses hier (Kapitalismus)funktioniert etwas komplizierter, vielschichtiger, subtiler, auch gibt es im Moment keine funktionierende Alternative dazu.

Vril
31.10.2008, 14:51
Jetzt, wo der Kapitalismus seinem Ende entgegen geht ....

Der Kapitalismus geht seinem Ende entgegen, ja wo den und in welchem Land?

Insgesamt merke ich nichts davon das der Kapitalismus zusammenbricht auch wen es gerade eine Krise auf den Finanzmärkten gibt wegen dem Zusammenbruch der Lehmann-Bank und deswegen die Aktienkurse der Börsenspekulanten ins Bodenlose gesunken sind so glaube ich nicht das der Kapitalismus verschwindet, im Gegenteil ein Teil wird auch aus dieser Krise wieder Kapital schlagen und sich die Taschen füllen wie immer da bin ich mir sicher.

PSI
31.10.2008, 15:04
Der Sozialismus ist nicht gescheitert.

Er wurde nur nie wurklich umgesetzt, sondern ein Staatskapitalismus als "Sozialismus" verkauft.

Unter Stalin war es sogar eine Form des Faschismus, aber bestimmt nie Sozialismus.

Um das zu erkennen, muss man nur mal Marx & Engel aufschlagen & etwas Rosa Luxemburg lesen.

Sirius
31.10.2008, 15:07
Der Sozialismus ist nicht gescheitert.

Er wurde nur nie wurklich umgesetzt, sondern ein Staatskapitalismus als "Sozialismus" verkauft.

Unter Stalin war es sogar eine Form des Faschismus, aber bestimmt nie Sozialismus.

Um das zu erkennen, muss man nur mal Marx & Engel aufschlagen & etwas Rosa Luxemburg lesen.

Das ist es was ich immer sage, aber irgendwie wissen die Gegner des Sozialismus am allerbesten welches System der Sozialist anstrebt und warum und auch warum es nicht funktioniert und überhaupt weiß er über die Sache viel besser bescheid als der weltfremde linke Spinner.

Don
31.10.2008, 15:25
Das ist es was ich immer sage, aber irgendwie wissen die Gegner des Sozialismus am allerbesten welches System der Sozialist anstrebt und warum und auch warum es nicht funktioniert und überhaupt weiß er über die Sache viel besser bescheid als der weltfremde linke Spinner.


Wäre das jetzt nicht ein kläglicher Ironieversuch gewesen hätte ich glatt glauben können Linke wären doch lernfähig.

EinDachs
31.10.2008, 15:51
Ich denk, es wär sinnig das scheitern des Sozialismus auf unterschiedlichen Ebenen getrennt zu analysiern.
Er scheiterte auf wirtschaftlicher Ebene und auf politischer aus unterschiedlichen Gründen, die zwar miteinander verwoben waren, aber dann doch irgendwie unabhängig voneinander auf ein Ende des Systems hinarbeiteten.

Politisch

Auf politischer Ebene, sollte man sich zunächst mal die Legitimität des Systems ansehen, weil das quasi die Grundvorraussetzung für eine dauerhafte Regierung ist.
Besagte Legitimität war eben nicht demokratisch, was eben eine Beweglichkeit der vorherschenden Ideologie in der Regierung gewährleistet, gemeinsam mit einer Kopplung dieser Ideologie an die momentane Meinung des Volkes, sondern eben allein durch eine Ideologie und, wohl noch wichtiger, durch die Behauptung für steigenden Wohlstand in der Bevölkerung zu sorgen.
Die sozialistische Ideologie als solche, kann man zwar in die Hirne reinprügeln bis zum geht nicht mehr, es hat sich aber gezeigt, dass es eben nicht in der menschlichen Natur liegt, sich endlos vorprogrammieren zu lassen. Die Jahre 1989/90 haben gezeigt, dass Menschen sehr wohl noch für sich selbst denken können und sich eine gewisse Grundskepsis gegenüber der Regierung behalten haben. Und was Legitimität durch Wohlstandssteigerung anbelangte, so konnte diese einfach nur irgendwann erschüttert werden: Langsam alleine dadurch, dass die Partei niemals das Informationsmonopol halten konnte, dass es so gerne erreicht hätte und es zunehmends unübersehbar war, dass man im Westen einen höheren Wohlstand ganz ohne behindernde Informationsmonopole etwaiger Parteien hatte.
Zweitens weil kein Staat der Welt ununterbrochenen wirtschaftlichen Aufschwung gepachtet hat. Aber in einer wirtschaftlichen Krise, besitzt eine demokratische Regierung noch den Bonus, dass sie eben gewählt wurde also zusätzliche Reserve und wenn sie gar keine Vertrauen mehr genießt, wird sie eben abgewählt werden. Das System kollabiert dadurch aber eben nicht, gehts in der Demokratie eben nicht darum, das Volk reich zu machen, sondern es zu repräsentieren.
Basiert der eigene Anspruch zu regieren allein daraus, dem Volk zu Wohlstand zu verhelfen, sind auch relativ kleine Abschwünge bereits ein Riesenproblem.
Drittens, und das ist der wichtigste Punkt, ist ein Regierungssystem, dass dem Bürger dermaßen wenig Möglichkeiten gibt, mitzusprechen und ihm vorgaukelt die alleinige Wahrheit in Besitz zu haben, auf Dauer gesehen eine große Beleidigung, besonders wenn die Fehler der Regierung unübersehbar sind. "Die Partei hat immer Recht" als Regierungsmaxime, kratzt an der Würde jedes einzelnen, der eben mal meint, er wäre es, der Recht hat. Erwachsene wie unmündige Kinder behandeln, kann auf Dauer nicht funktionieren.
In einer Demokratie wird eine so agierende Partei schnell an Zustimmun verlieren, agiergen alle Parteien so kommen dubiose Protestparteien nach oben bis die Regierenden aus diesem Fehlverhalten lernen oder eben abgesetzt werden.
Im Sozialismus, dessen Überleben auf Gedeih und Verderb mit dem Überleben der Regierungspartei verkettet war, war dies einfach nicht möglich.


Wirtschaftliche Gründe

Man sollte nicht so tun, als ob die Planwirtschaft von anfang an zum Scheitern verurteitl wäre. 70 Jahre erzielte man in der Sowjetunion erstaunliche Wachstumsraten.
Allerdings ist großräumige Planung solange den Umständen angepasst, solange man standardisierte Industrialisierung betrieb. Stahlwerke aus der Erde stanzen erfordert ein eher geringes Maß an Kreativität und Forschung. Ein sehr viel höheres Maß desselben, erfordert eine Wirtschaft die langsam beginnt auf Dienstleistungen umzusatteln, wie jede entwickelte Wirtschaft es ab einem gewissen Punkt tut. Das dürfte ein Grundgesetz der Modernisierung sein, dass man ab einen gewissen Zeitpunkt mehr Leute braucht, die die Verteilung, Bewerbung, Qualitätskontrolle etc der Güter zu übernehmen anstatt deren weitere Produktion anzukurbeln.
Kreativität kann man aber weder planen noch verordnen und eine sinnvolle Forschung, bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der Vormachtstellung von sozialistischer Ideologie, ist einfach nicht möglich. Forschung muss frei sein und Kreativität muss demselben Individualismus entspringen, den das System, zu Recht, als Gefährdung seiner Macht sieht.

Kommen wir zum Problem von Angebot und Nachfrage. Am Markt durch den Preis reguliert, nicht immer absolut großartig und ganz gerecht, aber doch dezentral und durch Erwartung und Planung jedes Einzelnen vorangetrieben, übernahm diese Funktion eine Bürokratie. Muss ich echt noch ausführen, warum das nicht funktionieren konnte, oder reicht das Schlüsselwort Bürokratie?

In der Folge jedenfalls kam es nicht nur zwangsläufig zu Planungsfehlern, großteils war auch die Idee soetwas zu Planen ein Fehler. Passt mir am Markt bei einem bestimmten Produkt das Preis/Leistungsverhältnis nicht, geh ich zu einem anderen und schau ob ers besser oder zumindest billiger hat. Ist der Staat der einzige Produzent der auch noch die Preise festlegt, heißts friss oder stirb. Und allein die Tatsache, dass in einer langen Produktionskette der jeweils nächste ein Vorerzeugnis abnehmen muss und den staatlich vorgegebenen Preis zahlen muss, hält ihn nicht wirklich zu Sorgsamkeit und Qualitätskontrolle an.
Bei länger werdenden Produktionsketten, in einer komplexer werdenden Welt eine Zwangsläufigkeit, muss demnach der Ausschuss mehr und die Qualität des Endproduktes niedriger werden.
So wird mit Dauer im sozialistischen Wirtschaftssystem der Erzeuger weniger komplexe, weniger qualitative und aufgrund der Ressourcenverschwendung durch hohen Ausschuss, auch quantitativ weniger Produkte produzieren.
Bei einem Staat, dessen Legitimität von der Verteilung von Wohlstand abhängt, herrscht aber eine ständig steigende Nachfrage nach billigen und vielen Gütern, produziert wird aber zwangsläufig teuer und bei stagnierender oder sinkender Produktivität.

Jo, das mal so zum Überblick.
Hab sicher noch was vergessen, aber ich glaub, dass wichtigste hab ich.

Ajax
31.10.2008, 15:53
Der Sozialismus ist nicht gescheitert.

Er wurde nur nie wurklich umgesetzt, sondern ein Staatskapitalismus als "Sozialismus" verkauft.

Unter Stalin war es sogar eine Form des Faschismus, aber bestimmt nie Sozialismus.

Um das zu erkennen, muss man nur mal Marx & Engel aufschlagen & etwas Rosa Luxemburg lesen.

Auch der "wahre" Sozialismus wird scheitern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sollte ein weiterer Versuch wieder einmal in die Hose gehen, werden die Genossen abermals sagen "das war nicht der echte Sozialismus".

Im Ernst: Ich kann's nicht mehr hören. :kotz:

EinDachs
31.10.2008, 15:57
Jetzt, wo der Kapitalismus seinem Ende entgegen geht,

Muhaha.
Das Ende der Marktwirtschaft wurde bereits 1880, 1929, sowie beim Erölschock vorrausgesagt. Die überlebt uns sicher alle, weil sie das adaptivste und flexibelste Wirtschaftssystem ist.

Vril
31.10.2008, 16:28
Auch der "wahre" Sozialismus wird scheitern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sollte ein weiterer Versuch wieder einmal in die Hose gehen, werden die Genossen abermals sagen "das war nicht der echte Sozialismus".

Im Ernst: Ich kann's nicht mehr hören. :kotz:

Sind die Linken nicht doch die klügeren?

Wen wieder mal ein Sozialistischer Staat irgendwo in der Welt zusammenbricht gibt es die Standardfloskel der Linksverdrehten das war nicht der wahre Sozialismus ... blabla egal wieviel Menschen drangsaliert, verfolgt und ermordet wurden für das höhere Ziel.

Und schwuppdiwupp schon kann man wieder ein neues Sozialistisches Experiment starten mit wahrscheinlich ähnlichem Ausgang.


Muhaha.
Das Ende der Marktwirtschaft wurde bereits 1880, 1929, sowie beim Erölschock vorrausgesagt. Die überlebt uns sicher alle, weil sie das adaptivste und flexibelste Wirtschaftssystem ist.

Richtig erkannt! :top:

Don
31.10.2008, 16:47
Sind die Linken nicht doch die klügeren?

Wen wieder mal ein Sozialistischer Staat irgendwo in der Welt zusammenbricht gibt es die Standardfloskel der Linksverdrehten das war nicht der wahre Sozialismus ... blabla egal wieviel Menschen drangsaliert, verfolgt und ermordet wurden für das höhere Ziel.

Und schwuppdiwupp schon kann man wieder ein neues Sozialistisches Experiment starten mit wahrscheinlich ähnlichem Ausgang.


Wir sollten uns dieser Argumentation anschließen.
Den wahren Kapitalismus, Neoliberalismus etc. pp. gab es überhaupt noch gar nicht.
Wir arbeiten noch dran. ;)

Skorpion968
31.10.2008, 16:54
Auch der "wahre" Sozialismus wird scheitern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sollte ein weiterer Versuch wieder einmal in die Hose gehen, werden die Genossen abermals sagen "das war nicht der echte Sozialismus".

Im Ernst: Ich kann's nicht mehr hören. :kotz:

Du bist auch einer derjenigen, die sich damals eine Gurke für eine Banane hätten aufschwatzen lassen.
Und heute noch, jedes Mal wenn du am Gemüsestand an den Gurken vorbeigehst, grummelst du in dich hinein: "Wetten gleich sagt der Verkäufer schon wieder, das ist gar keine Banane. Im Ernst: Ich kann's nicht mehr hören. :kotz: "
:))

Vril
31.10.2008, 16:56
Wir sollten uns dieser Argumentation anschließen.
Den wahren Kapitalismus, Neoliberalismus etc. pp. gab es überhaupt noch gar nicht.
Wir arbeiten noch dran. ;)


räusper ... auch die Nationalsozialisten könnten dieses ja für sich in Anspruch nehmen und sagen Hitler hat den Nationalsozialismus nur Missbraucht für seine Zwecke, das III. Reich 1933-45 das war ja gar kein echter Nationalsozialismus!

Skorpion968
31.10.2008, 17:00
räusper ... auch die Nationalsozialisten könnten dieses ja für sich in Anspruch nehmen und sagen Hitler hat den Nationalsozialismus nur Missbraucht für seine Zwecke, das III. Reich 1933-45 das war ja gar kein echter Nationalsozialismus!

Vor allem ist es ganz sicher der falsche Ausdruck. Denn es war ganz sicher kein ...sozialismus.

henriof9
31.10.2008, 17:03
Der Sozialismus ist nicht gescheitert.

Er wurde nur nie wurklich umgesetzt, sondern ein Staatskapitalismus als "Sozialismus" verkauft.

Unter Stalin war es sogar eine Form des Faschismus, aber bestimmt nie Sozialismus.

Um das zu erkennen, muss man nur mal Marx & Engel aufschlagen & etwas Rosa Luxemburg lesen.

Wenn also der Sozialismus nie umgesetzt wurde, woher weiß man dann, daß er das Nonplusultra wäre, zumal der Begriff nie eindeutig definiert wurde.

Wenn man nun aber die Grundwerte " Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität " zu Grunde legt bedeutet es eine Gesellschaftsauffassung, die im Privateigentum der Produktionsmittel die Wurzel des Übels sieht und deshalb die Vergesellschaftung desselben erstrebt.

Und da haben wir dann das Problem.
Wie man es auch dreht und wendet, die Menschen wollen vielleicht einfach nicht ihr Privateigentum vergesellschaften lassen.

Das Übel aller Ideologien ist, daß die Menschen, die sich die jeweilige Ideologie ausgedacht haben den anderen Menschen dies aufzwingen wollen weil sie der Meinung sind, daß ihre Ideologie das Heil allen Übels auf der Welt darstellt und es lediglich der Überzeugung bedarf, daß sie die Erretter sind.
Wenn sich nun jemand nicht überzeugen läßt, dann müssen ggf. eben auch härtere Maßnahmen ergriffen werden.

Und somit wären wir dann wieder bei Gewalt, von welcher nicht nur Stalin Gebrauch machte, denn schon Lenin hat versucht seine Ideologie gewaltsam durchzusetzen.

Und deswegen wird sich der Sozialismus nie durchsetzen, da die Menschen im Endeffekt immer mehr Nach- als Vorteile haben.
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie es merken.

Vril
31.10.2008, 17:05
Vor allem ist es ganz sicher der falsche Ausdruck. Denn es war ganz sicher kein ...sozialismus.

Natürlich war die Idee des Nationalsozialismus kein Sozialismus nach Marxistischen Theorien das ist schon klar.

Don
31.10.2008, 17:09
Vor allem ist es ganz sicher der falsche Ausdruck. Denn es war ganz sicher kein ...sozialismus.

Och, er war aber schon am dichtesten dran. Keine Klassenschranken mehr, kaum Steuern für Arbeitnehmer, bezahlter Urlaub, davon träumten die Kommunisten in der SU damals noch.

SAMURAI
31.10.2008, 17:17
Sozialismus/Kommunismus scheitert, weil es dem Menschen eigentlich wesensfremd ist.

Der Kapitalismus ist Antriebsfeder des Menschen.

Gescheitert sind die Auswüchse.

Skorpion968
31.10.2008, 17:19
Och, er war aber schon am dichtesten dran. Keine Klassenschranken mehr, kaum Steuern für Arbeitnehmer, bezahlter Urlaub, davon träumten die Kommunisten in der SU damals noch.

Natürlich gab es Klassenschranken. Zwar in dem Fall weniger nach Einkommen, dafür aber umso mehr nach Antisemitismus. Sozialisten und Kommunisten, die deiner Meinung nach angeblich davon träumten, wurden übrigens kaum weniger verfolgt.
Gewerkschaften wurden abgeschafft, Pressefreiheit wurde abgeschafft, das III. Reich war eine Diktatur ... alles Punkte, die mit Sozialismus absolut und logisch unvereinbar sind. Ein Widerspruch in sich.

Beverly
31.10.2008, 17:33
all diese Systeme haben sich auf Angst und Abschreckung aufgebaut!
War die Angst weg bei den Massen, war auch das System weg!
Dieses hier (Kapitalismus)funktioniert etwas komplizierter, vielschichtiger, subtiler, auch gibt es im Moment keine funktionierende Alternative dazu.

Wie viele Blasen müssen noch platzen, wie viele durch die enge Verquickung von Politik und Wirtschaft verursachte Korruptionsfälle müssen noch aufgedeck werden, ehe du begreifst, wie ähnlich sich Kapitalismus und Staatssozialismus sind. Der Kapitalismus hat nur den "Vorteil" für seine korrupte Nomenklatura weitaus größere und schickere Futtertröge zu schaffen als der dröge Sozialismus. Schau dir die Neureichen in Russland an, schau der den Kapitalismus in China an, wo der eine Bruder Funktionär und der andere Unternehmer ist, dann weißt du, warum die Eliten im Ostblock den Kapitalismus so toll finden: weil sie sich da noch mehr bereichern und noch amoralischer agieren können als im Sozialismus.

Beverly
31.10.2008, 17:44
Der Sozialismus ist nicht gescheitert.

Er wurde nur nie wurklich umgesetzt

das wirft die Frage auf, wie ein "richtiger" Sozialismus aussieht


sondern ein Staatskapitalismus als "Sozialismus" verkauft.

Es gibt Sichtweisen, denen zufolge das Ostblock-System nur ein "Wechselbalg" des Kapitalismus war.


Unter Stalin war es sogar eine Form des Faschismus, aber bestimmt nie Sozialismus.

Zustimmung.


Um das zu erkennen, muss man nur mal Marx & Engel aufschlagen & etwas Rosa Luxemburg lesen.

Ganz allgemein war und ist für mich die Linke immer ein, wenn nicht der Hort geistiger Freiheit und des titanischen Ringens mit den ganz großen existenziellen Fragen. Weder ein Ort des Konformismus noch des Zynismus und auch kein Ort humor- und fantasieloser Flachzangen.
In diesem Sinne war der Staatssozialismus schon unter Lenin nicht mehr links, weil sich das Rausmobben anderer Denkweisen und Meinungen nicht mit meiner Vorstellung von links verträgt.

bernhard44
31.10.2008, 17:47
Wie viele Blasen müssen noch platzen, wie viele durch die enge Verquickung von Politik und Wirtschaft verursachte Korruptionsfälle müssen noch aufgedeck werden, ehe du begreifst, wie ähnlich sich Kapitalismus und Staatssozialismus sind. Der Kapitalismus hat nur den "Vorteil" für seine korrupte Nomenklatura weitaus größere und schickere Futtertröge zu schaffen als der dröge Sozialismus. Schau dir die Neureichen in Russland an, schau der den Kapitalismus in China an, wo der eine Bruder Funktionär und der andere Unternehmer ist, dann weißt du, warum die Eliten im Ostblock den Kapitalismus so toll finden: weil sie sich da noch mehr bereichern und noch amoralischer agieren können als im Sozialismus.

warum unterstellst du mir das nicht begriffen zu haben?
Nur welche Alternative gibt es zur Zeit? Gibt es überhaupt eine Alternative ohne totalen Umbau der Gesellschaften, ohne totale Zerstörung des Gegenwärtigen?

Nachtrag:

mir erscheint es eher so, als hättest du noch nicht erkannt, dass Utopien keine Alternativen sind!

politisch Verfolgter
31.10.2008, 18:23
Wir HABEN elenden Sozialismus - und zwar einen nationalen, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.
Terrorfunktionäre eines Verbrecherregimes setzen per krimineller NS-abartiger Arbeitsgesetzgebung Berufsverbot um.
Wir benötigen einen grundrechtskonformen Rechtsraum, also die Entfernung der Arbeitsgesetzgebung und aller sie umsetzenden Behörden.
Vollwertige Marktteilnahme betriebsloser Anbieter ist wiss. zu flankieren. Diese Wissenschaften sind noch nicht mal etabliert. Dabei gehts um die marktwirtschaftl. Profitmaximierung der überwältigenden Mehrzahl der Privathaushalte, um deren Kapitalzugang.

Sirius
02.11.2008, 08:53
Wäre das jetzt nicht ein kläglicher Ironieversuch gewesen hätte ich glatt glauben können Linke wären doch lernfähig.

Okay, ich akzeptiere jetzt mal rein theoretisch die Möglichkeit, dass der Außenstehende die Fehler der Linken eher sieht als sie selbst, ich akzeptiere ebenfalls theoretisch die Möglichkeit, dass der Außenstehende besser über die Sache bescheid weiß und das Linke weltfremde Spinner sind, aber wie zum Teufel wollt ihr besser als wir selber wissen was wir erreichen wollen und warum wir es erreichen wollen?
Weißt du, ohne Arroganz wäre eine vernünftige Disskusion vielleicht sogar möglich.


Das ist es was ich immer sage, aber irgendwie wissen die Gegner des Sozialismus am allerbesten welches System der Sozialist anstrebt und warum und auch warum es nicht funktioniert und überhaupt weiß er über die Sache viel besser bescheid als der weltfremde linke Spinner.

n0b0dy
02.11.2008, 09:58
Die wesentlichen Gründe sehr kurz zusammengefasst:
1.Zentrale Planung funktioniert bei einer komplexen Wirtschaft nicht und führt zu Punkt 2
2.Autoritäre Struktur und somit Klassenschranken wie im Kapitalismus nur auf anderer Ebene.

Das sollte doch jeder unterschreiben können oder? Sollten auch die rechten hier verstehen.

Ajax
02.11.2008, 10:03
Okay, ich akzeptiere jetzt mal rein theoretisch die Möglichkeit, dass der Außenstehende die Fehler der Linken eher sieht als sie selbst, ich akzeptiere ebenfalls theoretisch die Möglichkeit, dass der Außenstehende besser über die Sache bescheid weiß und das Linke weltfremde Spinner sind, aber wie zum Teufel wollt ihr besser als wir selber wissen was wir erreichen wollen und warum wir es erreichen wollen?
Weißt du, ohne Arroganz wäre eine vernünftige Disskusion vielleicht sogar möglich.

Ach komm, das selbe könnte man von euch Linken sagen. Wie zum Teufel wollt ihr besser wissen als wir Rechten, was für ein System wir errichten wollen? Ihr werft uns immer vor, wir wollen eine Neuauflage des Nationalsozialismus und nebenbei den Holocaust wiederholen. Differenzieren fällt gerade den Linken extrem schwer.

politisch Verfolgter
02.11.2008, 10:09
Sozialismus will keine Leistungsgesellschaft, sondern zwangsalimentierte Kostenfaktoren, wovon zwangsfinanzierte Funktionäre zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen.
Damit ist er die ideale Grundlage für modernen Feudalismus.
Dazu hat der Vollidiot K. Marx das von Betriebslosen erwirtschaftete Kapital mit - sogar anonymen - Inhabern personalisiert ("das Kapital"), um es damit gegenüber den Kapitalerwirtschaftern klassenantagonistisch zu verteufeln ("der Kapitalismus").
Dieser Wahnsinn ist die Grundlage des idiotenzwingerischen Sozialstaatsprinzips, der verbrecherischen Arbeitsgesetzgebung, hinter der damit die Linken und die Rechten gleichermaßen stehen, von der sie gleichermaßen zuhälterisch geiselnehmend schmarotzen.
Damit der Wahnsinn endlich scheitert, ist ihm die Arbeitsgesetzgebung zu entziehen.
Wir benötigen wiss. flankierte aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter.
Erst damit kommen wir zur marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und dadurch möglichst kaufkräftigen Nachfragern.

Beverly
02.11.2008, 20:41
Muhaha.
Das Ende der Marktwirtschaft wurde bereits 1880, 1929, sowie beim Erölschock vorrausgesagt. Die überlebt uns sicher alle, weil sie das adaptivste und flexibelste Wirtschaftssystem ist.

Dein ach so tolles System überlebt uns nicht nur alle, es schickt viele von uns bei seinen Bereinigungskrisen und Immer-Neu-Erfindungen vorzeitig ins Grab. Was folgte denn wenige Jahre nach 1929, als der sich gerade konsolidierenden ersten deutschen Demokratie wirtschaftlich und sozial der Boden unter den Füßen weggezogen wurde?
Das flexibelste Wirtschaftssystem aller Zeiten ist deshalb so flexibel, weil in ihm der einzelne Mensch völlig unwichtig, austauschbar und entbehrlich geworden ist. Natürlich suchen seine Apologeten die Erklärungen, warum flexibel so viele Menschen umgebracht wurden, verhungerten oder an heilbaren Krankheiten starben nicht beim System. Nein, wir Menschen sind einfach zu dumm für dein flexibles System.

Beverly
02.11.2008, 20:46
Auch der "wahre" Sozialismus wird scheitern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sollte ein weiterer Versuch wieder einmal in die Hose gehen, werden die Genossen abermals sagen "das war nicht der echte Sozialismus".

Im Ernst: Ich kann's nicht mehr hören. :kotz:

Einem Sozialismus im Sinne eine kirchenartigen, holistischen Staats- und Ersatzreligion mit einem Alleinseligmachung-Anspruch vergleichbar der katholischen Kirche im Mittelalter will ich auch nicht.
Mir wäre eine an der Basis dezentrale, aber in "Kernbereichen" durchaus straff und verbindliche technokratische Weltgesellschaft viel lieber. Wo eben nicht "der Staat" (wie immer der dann aussieht) Wirtschaft und Gesellschaft erdrückt. Wo aber auch Wirtschaft und Gesellschaft nicht so ein elendes Chaos sind wie jetzt. Was wir jetzt haben, ist nämlich auch nur zum :kotz:

Beverly
02.11.2008, 20:47
Sind die Linken nicht doch die klügeren?

Nein, aber die allergrößten Idioten und Deppen sind nicht in unseren Reihen.

Beverly
02.11.2008, 20:53
Wir sollten uns dieser Argumentation anschließen.
Den wahren Kapitalismus, Neoliberalismus etc. pp. gab es überhaupt noch gar nicht.
Wir arbeiten noch dran. ;)

Genau so einen Mist erzählt ihr uns ständig: als ich Aldebaran schrieb, in Berlin könne ich das Scheitern des Liberalismus aus nächster Nähe mit erleben, antwortete er, Berlin sei gar nicht liberal - und das trotz neoliberaler Kraftsprüche von Wowereit und Sarrazin und einer von ihrer SPD duchgedrückten Politik der Haushaltskonsolidierung.

Ach übrigens: den wahren Kapitalismus, wo kreative und intelligente Unternehmer zu den Sternen aufbrechen, Arbeitsplätze schaffen, neue Produkte und Leistungen anbieten, Erwergstätige und Verbracher weltweit glücklich machen, gibt es tatsächlich nicht. So wie wir Linken das Scheitern des Sozialismus mit fantasielosen und geistig erstarrten Apparatschiks erklären können, könnt ihr Kapitalisten das Scheitern eures Systems mit gierigen und dummen Raffzähnen in den Vorstandsetagen erklären.

Beverly
02.11.2008, 21:05
räusper ... auch die Nationalsozialisten könnten dieses ja für sich in Anspruch nehmen und sagen Hitler hat den Nationalsozialismus nur Missbraucht für seine Zwecke, das III. Reich 1933-45 das war ja gar kein echter Nationalsozialismus!

Manche Nationalrevolutionäre waren gegen Hitler, auch Weggefährten innerhalb der NSDAP wandten sich von ihm ab bzw. wurden von ihm liquidiert. Da gab es wie bei den "Roten" auch schon Widersprüche. Nur sind dumme Nazis, die es sich im Mastdarm des Kapitalismus eingerichtet haben und nichts lieber wollen, als Seit an Seit mit Wirtschaftsliberalen gegen die Linken zu kämpfen, selbstredent zu blöd, um die Geschichte ihrer eigenen Bewegung zu verstehen :)

Deutschmann
02.11.2008, 21:12
Du hast die dazugehörige Umfrage vergessen.

Beverly
02.11.2008, 21:14
Nur welche Alternative gibt es zur Zeit? Gibt es überhaupt eine Alternative ohne totalen Umbau der Gesellschaften, ohne totale Zerstörung des Gegenwärtigen?

Dann bauen wir halt eine Gesellschaft, die sich immer mehr auflöst, um und zerstören eine Gegenwart, die sich selbst eh zerstört.

Verrari
02.11.2008, 21:16
Ach übrigens: den wahren Kapitalismus, wo kreative und intelligente Unternehmer zu den Sternen aufbrechen, Arbeitsplätze schaffen, neue Produkte und Leistungen anbieten, Erwergstätige und Verbraucher weltweit glücklich machen, gibt es tatsächlich nicht.

Weil der Staat (mit seiner Staatsquote) dies bisher erfolgreich zu verhindern suchte!

Aber dies ist ein Thema über welches man stundenlang ausführlich diskutieren könnte. Nur habe ich heute abend dazu keine Lust.
Vielleicht ein andermal? ;)

PSI
02.11.2008, 21:18
Ich könnte ja wieder Schlüsselbegriffe wie "Dikatur des Proletariats" aufschlüsseln und erklären, warum dieser im Marxismus als perfekte De,mokratie; als "Herrschaft der Arbeiterklasse", also "Herrschaft" der Mehrheit; des Volkes (sehr demokratisch) verstanden wird.

Aber dann muss ich als Linker, belesener Marxist (ohne mich selbst beweihräuchern zu wollen) mir wieder anhören, wie dumm, gehirngewaschen oder blind ich sei...

Und sowas muss ich mir echt nicht antun.

Beverly
02.11.2008, 21:18
Weißt du, ohne Arroganz wäre eine vernünftige Disskusion vielleicht sogar möglich.Nur ist die Arroganz der Kapitalfraktion so groß, dass sie sogar die Chancen vertun, die ihnen eine Diskussion über die Fehler des Sozialismus bieten mag. Weil sie nie darüber hinauskommen, dem Sozialismus vorzuwerfen, kein Kapitalismus zu sein und weil sie den Kapitalismus trotz seiner Fehler nach wie vor mit Zähnen und Klauen verteidigen und weder im System nach alternativen Wegen suchen noch nach Alternativen zum System selbst.

Beverly
02.11.2008, 21:23
Die wesentlichen Gründe sehr kurz zusammengefasst:
1.Zentrale Planung funktioniert bei einer komplexen Wirtschaft nicht und führt zu Punkt 2
2.Autoritäre Struktur und somit Klassenschranken wie im Kapitalismus nur auf anderer Ebene.

Ich kenne da den Vorwurf, die Sowjetunion hätte vor allem auf die Schwerindustrie gesetzt und dabei auch viel zu große Ressourcen für die Rüstung aufgewendet und die Leichtindustrie (Konsumgüter) vernachlässigt.
So reichte es dann immer für die Panzer und Militärparaden, doch beim Einkaufen :rolleyes: und ich werde den Verdacht nicht los, die Nomenklatura hat den Übergang zum Kapitalismus betrieben, weil sie sich davon eine Steigerung ihres eigenen Lebensstandards versprach. Nicht unbedingt mehr Freiheit und besseres Leben für die Massen :rolleyes:

Frank3
02.11.2008, 22:02
Ich kenne da den Vorwurf, die Sowjetunion hätte vor allem auf die Schwerindustrie gesetzt und dabei auch viel zu große Ressourcen für die Rüstung aufgewendet und die Leichtindustrie (Konsumgüter) vernachlässigt.
So reichte es dann immer für die Panzer und Militärparaden, doch beim Einkaufen :rolleyes: und ich werde den Verdacht nicht los, die Nomenklatura hat den Übergang zum Kapitalismus betrieben, weil sie sich davon eine Steigerung ihres eigenen Lebensstandards versprach. Nicht unbedingt mehr Freiheit und besseres Leben für die Massen :rolleyes:

Ich habe , als ich das lass mit einem Auge zwinkern müssen . Da haste was verstanden was die Masse garnicht versteht , weil die Masse , schon immer und in jedem System , was zu lenkendes ist . WAS NATÜRLICH HEISST WIR HABEN UND HATTEN NOCH N I E Demokratie wo ständig das Volk Einfluss hat sondern nur alle Jahre die Schauspieler , die aber alle das selbe Spiel spielen , in ihrer Verteilung aber NICHT in den Politischen ZIELEN aussuchen durften . Beweis : DIE SPD WAR AN DER MACHT RECHTER ALS ES DIE CDU/ CSU HÄTTE SEIN DÜRFEN gegen die SPD . NACHDENKEN .

Ajax
02.11.2008, 22:12
warum unterstellst du mir das nicht begriffen zu haben?
Nur welche Alternative gibt es zur Zeit? Gibt es überhaupt eine Alternative ohne totalen Umbau der Gesellschaften, ohne totale Zerstörung des Gegenwärtigen?

Nachtrag:

mir erscheint es eher so, als hättest du noch nicht erkannt, dass Utopien keine Alternativen sind!

Natürlich muss das Gegenwärige total zerstört werden. So kann es nicht weitergehen. Die heutige Entwicklung ist ein gehöriger Fehltritt in der Zivilisationsgeschichte.

Ajax
02.11.2008, 22:17
Genau so einen Mist erzählt ihr uns ständig: als ich Aldebaran schrieb, in Berlin könne ich das Scheitern des Liberalismus aus nächster Nähe mit erleben, antwortete er, Berlin sei gar nicht liberal - und das trotz neoliberaler Kraftsprüche von Wowereit und Sarrazin und einer von ihrer SPD duchgedrückten Politik der Haushaltskonsolidierung.

Wo Rot-Rot regiert kann es nicht wirtschaftsliberal zugehen. Überall wo diese Art Staatssozialismus herrscht, geht es den Bach runter. Berlin und Bremen sind Paradebeispiele für rote Misswirtschaft.



Ach übrigens: den wahren Kapitalismus, wo kreative und intelligente Unternehmer zu den Sternen aufbrechen, Arbeitsplätze schaffen, neue Produkte und Leistungen anbieten, Erwergstätige und Verbracher weltweit glücklich machen, gibt es tatsächlich nicht. So wie wir Linken das Scheitern des Sozialismus mit fantasielosen und geistig erstarrten Apparatschiks erklären können, könnt ihr Kapitalisten das Scheitern eures Systems mit gierigen und dummen Raffzähnen in den Vorstandsetagen erklären.

Wo ist der Kapitalismus denn bitte gescheitert?

Frank3
02.11.2008, 22:26
Wo ist der Kapitalismus denn bitte gescheitert?

Wem haben wir den Zustand von Berlin also den Schulden zu VERDANKEN ? Und der REST haben wir den Gesetzen , gemacht im Reichstag , zu verdanken .

EinDachs
02.11.2008, 22:31
Nein, wir Menschen sind einfach zu dumm für dein flexibles System.

Nicht alle.
Manche verstehens.

Ajax
02.11.2008, 22:36
Wem haben wir den Zustand von Berlin also den Schulden zu VERDANKEN ? Und der REST haben wir den Gesetzen , gemacht im Reichstag , zu verdanken .

Na dreimal darfst du raten, wem wir das zu verdanken haben. Schau dir an, wer dort regiert. Der Sozialismus-light hat Einzug gehalten und treibt uns in den Ruin.

Frank3
02.11.2008, 23:01
Na dreimal darfst du raten, wem wir das zu verdanken haben. Schau dir an, wer dort regiert. Der Sozialismus-light hat Einzug gehalten und treibt uns in den Ruin.

Den Linken NICHT , denn alles was die im REICHTAG beantragen wird von ALLEN anderen Parteien abgelehnt .
UND WIR in Berlin haben der CDU 60 Milliarden Schulden zu Verdanken und so können welche Schritte gemacht werden ? ABER DAFÜR IST BERLIN DOCH NOCH SEHR SOZIAL .

Ajax
02.11.2008, 23:06
Den Linken NICHT , denn alles was die im REICHTAG beantragen wird von ALLEN anderen Parteien abgelehnt .
UND WIR in Berlin haben der CDU 60 Milliarden Schulden zu Verdanken und so können welche Schritte gemacht werden ? ABER DAFÜR IST BERLIN DOCH NOCH SEHR SOZIAL .

Na Gottseidank kann ich da nur sagen. :]

Sirius
03.11.2008, 07:51
Ach komm, das selbe könnte man von euch Linken sagen. Wie zum Teufel wollt ihr besser wissen als wir Rechten, was für ein System wir errichten wollen? Ihr werft uns immer vor, wir wollen eine Neuauflage des Nationalsozialismus und nebenbei den Holocaust wiederholen. Differenzieren fällt gerade den Linken extrem schwer.

Habe ich das jemals gesagt? Und warum ist es in Ordnung dem politischen Gegner vorzuhalten, man verstünde seine Ziele besser als er selbst, nur weil einige seiner Gesinnungsgenossen das genauso machen?
Was die Differenzierung angeht solltest du mal vor deiner eigenen Haustür kehren.

Beverly
03.11.2008, 11:34
Wo Rot-Rot regiert kann es nicht wirtschaftsliberal zugehen. Überall wo diese Art Staatssozialismus herrscht, geht es den Bach runter. Berlin und Bremen sind Paradebeispiele für rote Misswirtschaft.

Das ist so ein Blödsinn, dass es eigentlich keine Antwort verdient.

1. Die Berliner SPD ist neoliberal durch und durch

2. Staatssozialismus war in vieler Hinsicht schlecht, aber es war anders schlecht als es jetzt in Berlin ist

3. Gab es in Bremen nicht lange Zeit eine Koalition aus SPD und CDU?

4. Mit einem Koalitionspartner wie der SPD kann die PDS.Linkspartei kaum auf rote Insel im gelben Meer machen - sie kann allenfalls das Schlimmste verhindern

Beverly
03.11.2008, 11:35
Nicht alle.
Manche verstehens.

ja, mit dem Arsch als Denkorgan und dann wird die eigentlich nur auf der Toilette zu benutzende Öffnung zum Artikulationswerkzeug und die Welt fragt sich, warum da nur Scheiße rauskommt :)

Beverly
03.11.2008, 11:38
Natürlich muss das Gegenwärige total zerstört werden. So kann es nicht weitergehen. Die heutige Entwicklung ist ein gehöriger Fehltritt in der Zivilisationsgeschichte.

Wie soll man das in Zusammenhang mit deiner Apologie für den Kapitalismus verstehen?

politisch Verfolgter
03.11.2008, 12:52
Der Sozialismus muß weg und mit ihm sein Arbeitsgesetzdreck.
Arbeiten bezweckt anbieten. Vollwertige Marktteilnahme betriebsloser Anbieter bedingt Userdividende mittels geeigneten high tech Netzwerken. Das ist wiss. und rechtsräumlich zu flankieren.
Userprofit ist Nachfragerkaufkraft.

Ajax
03.11.2008, 16:04
Das ist so ein Blödsinn, dass es eigentlich keine Antwort verdient.

1. Die Berliner SPD ist neoliberal durch und durch

2. Staatssozialismus war in vieler Hinsicht schlecht, aber es war anders schlecht als es jetzt in Berlin ist

3. Gab es in Bremen nicht lange Zeit eine Koalition aus SPD und CDU?

4. Mit einem Koalitionspartner wie der SPD kann die PDS.Linkspartei kaum auf rote Insel im gelben Meer machen - sie kann allenfalls das Schlimmste verhindern

Die SPD als neoliberal zu bezeichnen ist schon arg aus der Luft gegriffen. Die einzige Partei, die einen neoliberalen Kurs verfolgt, ist die FDP. Der Rest tendiert nach links in Richtung Staatssozialismus, wobei die SPD mit der Linkspartei ganz vorne mit dabei ist.

Ajax
03.11.2008, 16:11
Wie soll man das in Zusammenhang mit deiner Apologie für den Kapitalismus verstehen?

Das hat nicht primär etwas mit dem Kapitalismus zu tun. Ich halte ihn nicht für der Weisheit letzten Schluss, aber in Grundzügen ist er eben doch das erfolgversprechendste Modell. Es muss jedoch ein radikales Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Heute wird alles nur noch aus wirtschaftlicher Perspektive gesehen; die Wirtschaft dient nicht mehr dem Menschen, eher sind wir zu Sklaven der Wirtschaft geworden, der sich alles unterzuordnen hat. Das kann nicht der richtige Weg sein.

politisch Verfolgter
03.11.2008, 19:11
Die Wirtschaft, das haben die Anbieter zu sein, ebenso das Kapital. Dazu haben betriebl. Netzwerke der marktwirtschaftl. Profitmaximierung ihrer Nutzer zu dienen.
Damit wird die Marktwirtschaft vom modernen Feudalismus entlastet, der sie zugunsten von 10 % der Privathaushalte und einschlägiger ÖD-Chargen stranguliert.

Beverly
04.11.2008, 12:25
Die SPD als neoliberal zu bezeichnen ist schon arg aus der Luft gegriffen. Die einzige Partei, die einen neoliberalen Kurs verfolgt, ist die FDP. Der Rest tendiert nach links in Richtung Staatssozialismus, wobei die SPD mit der Linkspartei ganz vorne mit dabei ist.

So kommen wir nicht weiter X( !

Den Staatssozialismus kenne ich, weil ich 6 Jahre in West-Berlin von ihm eingemauert war und ab und zu die DDR besuchte, "Aktuelle Kamera" und "Schwarzen Kanal" sah und die Entwicklung dort verfolgte.
Da gab es bei allem Mist, Bevormundung und aller Repression zwei Grundsätze:
1. Jede/r muss materiell versorgt sein
2. "Zucht und Ordnung" sind notfalls mit drakonischen Mitteln aufrecht zu erhalten

Diese "Sieh zu wo du bleibst"-Mentalität gerade aus den Reiehen der SPD und das Zur-Verfügung-stellen des Öffentlichen Raums für Schläger, Psychopathen und Kriminelle hätte es in der DDR wohl nicht gegeben. In Ost-Berlin wäre da so manche S-Bahn-Fahrt nicht nach getaner Pöbelei und Rausch-Ausschlafen in der Heia, sondern wohl eher in Bautzen geendet :rolleyes:

Aus der Tatsache, dass in den jetzigen Zuständen der Staat und Parteien eine ebenso große Rolle spielen wie im Staatssozialismus, darf man daher beide Systeme nicht in Eines setzen. Beide Systeme sind unterschiedliche Formen desssen, was ich am liebsten als "Wirtschafts-Oligarchie" bezeichnen würde. Weil beide auf der innigen Verflechtung von Politik und Wirtschaft basieren. Wobei aber die Verflechtung in der DDR anders war als heute in der BRD.
Und man macht sich einen vor, wenn man Neoliberalismus mit Anarchokapitalismus verwechselt. Der Neoliberalismus ist ebenso ein etatistisches System, das auf den Staat baut und ohne ihn nicht auskommt, wie andere Systeme auch. Die neoliberalen Diskurse gibt es mit Vorläufern seit den 1970er Jahren in Lateinamerika und seit 1980 in den entwickelten kapitalistischen Staaten. Ich schrieb "Staaten", weil es die immer noch gibt ;) - nur immer weniger da, wo man sie braucht :rolleyes:

Schwarzer Rabe
04.11.2008, 12:27
So kommen wir nicht weiter X( !

Den Staatssozialismus kenne ich, weil ich 6 Jahre in West-Berlin von ihm eingemauert war und ab und zu die DDR besuchte, "Aktuelle Kamera" und "Schwarzen Kanal" sah und die Entwicklung dort verfolgte.
Da gab es bei allem Mist, Bevormundung und aller Repression zwei Grundsätze:
1. Jede/r muss materiell versorgt sein
2. "Zucht und Ordnung" sind notfalls mit drakonischen Mitteln aufrecht zu erhalten

Diese "Sieh zu wo du bleibst"-Mentalität gerade aus den Reiehen der SPD und das Zur-Verfügung-stellen des Öffentlichen Raums für Schläger, Psychopathen und Kriminelle hätte es in der DDR wohl nicht gegeben. In Ost-Berlin wäre da so manche S-Bahn-Fahrt nicht nach getaner Pöbelei und Rausch-Ausschlafen in der Heia, sondern wohl eher in Bautzen geendet :rolleyes:

Aus der Tatsache, dass in den jetzigen Zuständen der Staat und Parteien eine ebenso große Rolle spielen wie im Staatssozialismus, darf man daher beide Systeme nicht in Eines setzen. Beide Systeme sind unterschiedliche Formen desssen, was ich am liebsten als "Wirtschafts-Oligarchie" bezeichnen würde. Weil beide auf der innigen Verflechtung von Politik und Wirtschaft basieren. Wobei aber die Verflechtung in der DDR anders war als heute in der BRD.
Und man macht sich einen vor, wenn man Neoliberalismus mit Anarchokapitalismus verwechselt. Der Neoliberalismus ist ebenso ein etatistisches System, das auf den Staat baut und ohne ihn nicht auskommt, wie andere Systeme auch. Die neoliberalen Diskurse gibt es mit Vorläufern seit den 1970er Jahren in Lateinamerika und seit 1980 in den entwickelten kapitalistischen Staaten. Ich schrieb "Staaten", weil es die immer noch gibt ;) - nur immer weniger da, wo man sie braucht :rolleyes:

Wiss. zu flankierende aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter ist "nachhaltige Bevölkerungspolitik" für Familien samt Nachwuchs.
Damit geht der Profit aus den Taschen dadurch möglichst kaufkräftiger Nachfrager per ökonomischer Hebelwirkung userzentrierter high tech Netzwerke in die Taschen der Kapitalerwirtschafter, also der betriebslosen Anbieter.
Dazu muß eben die grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung weg und die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern her.
Der Rechtsraum hat endlich grundrechtskonform zu werden, also den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken.
Das ist das Gegenteil sozialstaatlich idiotenzwingerischer Zwangsalimentierung umverteilungs-marginalisierter Kostenfaktoren.

Beverly
04.11.2008, 12:31
Das hat nicht primär etwas mit dem Kapitalismus zu tun. Ich halte ihn nicht für der Weisheit letzten Schluss, aber in Grundzügen ist er eben doch das erfolgversprechendste Modell. Es muss jedoch ein radikales Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Heute wird alles nur noch aus wirtschaftlicher Perspektive gesehen; die Wirtschaft dient nicht mehr dem Menschen, eher sind wir zu Sklaven der Wirtschaft geworden, der sich alles unterzuordnen hat. Das kann nicht der richtige Weg sein.


Bezogen auf den Kapitalismus selbst kann ich das nur so deuten, dass er die Voraussetzungen seines eigenes Erfolges untergraben hat und sich nun zu Tode siegt :rolleyes:
Das System war erfolgreich, solange ihm ein starker Staat gegenüberstand, der noch nicht bloßer Befehlsempfänger der "Wirtschafts"-Lobby war. Es hat sogar von antikapitalistischen Bestrebungen profitiert, weil die die Kapitalisten daran hinderten, zu große Dummheiten zu machen. Es hat auch von den Visionen einer technokratischen Weltgesellschaft profitiert, weil sie da neue Expansionsräume und Möglichkeiten für realen Profit eröffneten.
Doch "die Kapitalisten" haben sich den Staat untertan gemacht, die Antikapitalisten ganz an den Rand gedrängt und jenes Visionäre ad acta gelegt, was zur technokratischen Weltgesellschaft hätte führen sollen.
Der Staat machte ihnen Steuergeschenke in Milliardenhöhe, die Arbeiterbewegung und die Linke sind größtenteils nur noch ein Schatten ihrer selbst und mit Hedge-Fonds lässt sich schneller Geld machen als mit F & E. So lange bis der Ballon platzt, weil nur noch Luft drin ist.

Schwarzer Rabe
04.11.2008, 12:34
Bezogen auf den Kapitalismus selbst kann ich das nur so deuten, dass er die Voraussetzungen seines eigenes Erfolges untergraben hat und sich nun zu Tode siegt :rolleyes:
Das System war erfolgreich, solange ihm ein starker Staat gegenüberstand, der noch nicht bloßer Befehlsempfänger der "Wirtschafts"-Lobby war. Es hat sogar von antikapitalistischen Bestrebungen profitiert, weil die die Kapitalisten daran hinderten, zu große Dummheiten zu machen. Es hat auch von den Visionen einer technokratischen Weltgesellschaft profitiert, weil sie da neue Expansionsräume und Möglichkeiten für realen Profit eröffneten.
Doch "die Kapitalisten" haben sich den Staat untertan gemacht, die Antikapitalisten ganz an den Rand gedrängt und jenes Visionäre ad acta gelegt, was zur technokratischen Weltgesellschaft hätte führen sollen.
Der Staat machte ihnen Steuergeschenke in Milliardenhöhe, die Arbeiterbewegung und die Linke sind größtenteils nur noch ein Schatten ihrer selbst und mit Hedge-Fonds lässt sich schneller Geld machen als mit F & E. So lange bis der Ballon platzt, weil nur noch Luft drin ist.
Es geht ja um Villa&Porsche DADURCH möglichst kaufkräftiger Nachfrager.
Doch dieses ökonomische Vernunftsprinzip ist durch den sozialstaatlichen Idiotenzwinger des mod. Feudalismus ausgehebelt.
Sozialstaat und ÖD gehören eben um mind. 90 % reduziert, während keine öffentl. Mittel in Privatvermögen gepumpt werden dürfen.
Erst dann wird der irre Umverteilungsmotor nicht mehr angetrieben, womit sich mentale Leistungsäquivalenz frei entfalten kann, die zu leistungsanteiligen Vermögen führt.

politisch Verfolgter
04.11.2008, 12:45
Wir haben Sozialismus für modernen Feudalismus per idiotenzwingerischem Sozialstaat: Staatsfunktionäre, die zudem völlig wertschöpfungsinkompetent sind, von Technik keine Ahnung haben, schreiben einem vor, wie man zu leben habe, was man zu tun habe. Sie wollen mit einem deren Klientel nicht kaputtgeritten sehen, wollen auf gar keinen Fall den mentalen mit dem Eink.-%Rang in Übereinstimmung gebracht sehen.
Das ist totalitärer Sozialismus.

Schwarzer Rabe
04.11.2008, 12:51
Wir haben Sozialismus für modernen Feudalismus per idiotenzwingerischem Sozialstaat: Staatsfunktionäre, die zudem völlig wertschöpfungsinkompetent sind, von Technik keine Ahnung haben, schreiben einem vor, wie man zu leben habe, was man zu tun habe. Sie wollen mit einem deren Klientel nicht kaputtgeritten sehen, wollen auf gar keinen Fall den mentalen mit dem Eink.-%Rang in Übereinstimmung gebracht sehen.
Das ist totalitärer Sozialismus.

Per "Arbeitnehmer"-Schweinsgesetzdreck läßt das Regime Bankkunden bedienen, deren Kredite aberwirtschaften, deren Zinsen erwirtschaften.

politisch Verfolgter
04.11.2008, 14:05
Dabei hab ich nix gegen Bankkunden. Doch ich bin doch niemals für deren Soll- und Habenzinsen zuständig.
Profitmaximierende Wertschöpfung benötigt möglichst kaufkräftige Nachfrager. Damit die Anbieter optimal zu Kaufkraft kommen. Es geht um diese marktwirtschaftl. Doppelrolle.
Man hat also kaufkräftige Nachfrager bedienen zu können, keinen Bankkunden Kredite abzuerwirtschaften.
Ich hab was Technisches studiert, um die Naturgesetze dadurch möglichst kaufkräftigen Nachfragern immer dienstbarer zu bekommen, um dazu eben geeignete betriebl. Renditeobjekte nutzen zu können.
Dabei gehts um Nachfrager nach techn. Produkten, Gütern und Dienstleistungen, nicht um Nachfrager nach Kreditaberwirtschaftung und VermögenszinsErwirtschaftung.

Sirius
05.11.2008, 09:38
Wiss. zu flankierende aktive Wertschöpfungspolitik für die vollwertige Marktteilnahme der betriebslosen Anbieter ist "nachhaltige Bevölkerungspolitik" für Familien samt Nachwuchs.
Damit geht der Profit aus den Taschen dadurch möglichst kaufkräftiger Nachfrager per ökonomischer Hebelwirkung userzentrierter high tech Netzwerke in die Taschen der Kapitalerwirtschafter, also der betriebslosen Anbieter.
Dazu muß eben die grundrechtswidrige Arbeitsgesetzgebung weg und die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern her.
Der Rechtsraum hat endlich grundrechtskonform zu werden, also den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken.
Das ist das Gegenteil sozialstaatlich idiotenzwingerischer Zwangsalimentierung umverteilungs-marginalisierter Kostenfaktoren.

Und ich habe gedacht ich müsste sowas nichtmehr lesen, nachdem ich politisch verfolgter auf die ignore-liste gesetzt haben. (Übrigens nicht weil ich ihn nicht leiden kann, aber diese immer gleichen Aussagen hätten mich sonst in den Wahnsinn getrieben.)

Beverly
05.11.2008, 21:13
Und ich habe gedacht ich müsste sowas nichtmehr lesen, nachdem ich politisch verfolgter auf die ignore-liste gesetzt haben. (Übrigens nicht weil ich ihn nicht leiden kann, aber diese immer gleichen Aussagen hätten mich sonst in den Wahnsinn getrieben.)

jetzt infiziert politisch verfolgter aber die Kapitalfraktion, die getreu den Forderungen der FDP für ihre Gesundheit selbst sorgen muss und sich deshalb den Psychiater nicht mehr leisten kann, wenn der Affe sie im Porsche aus ihrer Villa schiebt

politisch Verfolgter
05.11.2008, 22:03
Wer was gegen Kapital hat, kann doch den Affen schieben gehn, es Anderen erwirtschaften, sich dazu offene Stellen suchen.
Apropos FDP und Psychiater: deren Realsatiriker Westerwelle ist absolute KabarettSpitze, vom Allerfeinsten. Wenn der was losläßt, gibts immer was zu lachen. Ich glaub, er hat sich in den Pobereit verliebt, hat erklärt, wie sympathisch der ihm eigentlich ist.
Dabei schreit er "Was kann ich für meine Familie tunt?" - ich hab mich gekullert, er hat dabei geguckt wie ein Alien, das diesen Begriff gar nicht kennt.
Ui, der Affe soll die im Porsche aus ihrer Villa zum Psychiater schieben, hahaha?
Das wird ja immer geiler hier, gaaaanz toll ;-)