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Vollständige Version anzeigen : "Die Kunst die Wahrheit zu sagen"



Aresetyr
30.10.2008, 11:03
oder "wie entwaffne ich mein Gegenüber möglichst schnell und effektiv?"

Eine Warnung vorneweg - diese Theorie befindet sich im Aufbau, der Grundgedanke steht, Schlußfolgerungen auch teilweise, allerdings kann ich noch keine Fallbeispiele geben.

Die Frage, wie man seinen politischen Gegner in einer TV-Konfrontation möglichst alt aussehen lassen kann war eine die mich nicht erst seit den diesjährigen Nationalratswahlen beschäftigte. Einen entscheidenden Faktor habe ich allerdings erst jetzt, nachdem der ganze Druck um die Matura/Abitur weggefallen war, bewusst wahrgenommen hab - der Wahlkampf baut zu 90% auf Denunzierung des Gegners auf, egal ob den Ruf einer Einzelperson oder einer Partei zu schädigen gilt - Fragen nach Lösungen oder zumindest Ansätzen werden meist eloquent umgangen. ihnen wir geschickt ausgewiechen.

Dazu kommen die Medien, die sich wie die Geier auf jedes private Detail eines Spitzenkandidaten stürzen und je nachdem welcher Partei sie sich zugehörig fühlen die ein oder anderen Dinge verschweigen oder hyperbolisieren, je nach dem.

Nun, wie kann man genau das umgehen? Das Hyperbolisieren von Details auf lange Sicht ausschalten? Wie kann man sich eine weiße Weste anziehen?

Nun, meine eigens dafür entworfene Theorie besagt folgendes:


Offenbare deinem Feind all deine Schwächen, jedes Detail deiner Vergangenheit, jeden Fehler und er wird sich in seiner endlosen Gier daraufstürzen wie eine Bestie die zum Todesbiss ansetzt, wird pauschalisieren, wird demütigen, wird denunzieren, wird kein gutes Wort an dir lassen.

Während dieser Phase, lass ihn glauben, dass er gewinnt, lass ihn glauben, dass es dein größter Fehler war, all dies preiszugeben... Gib dich in öffentlichen reumütig und bereue alle deine Fehler, betone zugleich, dass du daraus gelernt hast und ganz im Gegenteil zu "gewissen" anderen Politikern nichts zu verbergen hättest.

Gib dem Volke über die Medien von Anfang an, geschickt, eloquent verpackt, zu verstehen, dass es deine freie Entscheidung war, all diese Details preiszugeben, da du eine reine Weste haben möchtest.

Der Gegner wird sich nun siegessicher geben und nun ist es an der Zeit anzusetzen, möglichst viele seiner Fehler auf den Tisch zu bringen, zu zeigen, dass er dir nichts vormachen kann. Sei nicht gierig, bringe einen Fehler nach dem anderen, du willst ihn doch nicht nur leicht verletzen sondern schwer verwunden, so dass seine politische Laufbahn ein für alle mal beendet ist.

In Duellen wirst du so stets neue Argumentationen gegen eine Wahl seiner Person/seiner Partei vorbringen können und er hat keine neue Angriffsfläche... die alten Wunden die er dir zugefügt hat wurden von den Medien tot geredet und keiner macht sich noch etwas aus seinen verbalen Attacken.

Kurzum: Zeig ihm die die ungeschützte Seite und plane weise deinen Konter.



Gut, eine solche Theorie wird von Parteien und selten auch von Einzelpersonen angewandt, sie wäre also nicht neu... selten geben diese Personen/Parteien aber wirklich ALLE Fehler von sich offen zu und genau hier setzt der Unterschied an.

Wahrheit währt am längsten! - selbst in einer korrupten Welt.

Du kannst fallen, sehr tief... es ist ein schmaler Grat auf den du dich begibst, doch... wer nichts zu verlieren hat ist unverwundbar.

Was haltet ihr davon, welche Verbesserungen könnt ihr einbringen?

Ares

Gabriel
30.10.2008, 12:03
Interessanter Ansatz, aber ich bin mir nicht sicher, ob er sich ohne zu stolpern realisieren und durchführen ließe. Und in der von dir geschilderten Form habe ich ihn, um ehrlich zu sein, auch noch nie dargeboten gesehen. Meistens verlegten sich Politiker darauf, die Fehler der eigenen Partei offen darzulegen, wie es teilweise im österreichischen Wahlkampf seitens der ehem. Koalitionspartner zu beobachten war.
Im speziellen Falle meine ich hier jedoch Faymann, der sich dies eher erlauben konnte als sein Kontrapart Molterer, welcher ja noch ein Zeichen für Mißgunst und Streitigkeiten der alten Regierung war.
Dein Ansatz ist nicht uninteressant, aber auch, wie du schon sagtest, ein "schmaler Grat", auf den man sich begibt. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man dieses Risiko auf sich nehmen möchte und ob es sich im Falle des Falles überhaupt lohnen würde.
Und wenn mich die Medien erst totgeredet haben, bin ich nunmal tot. Erinnerst du dich an den ungarischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány, der nach dem Wahlkampf zugab, "gelogen zu haben, dass sich die Balken bogen" ?
Die Folgen waren immens, er wurde von Volk förmlich in der Luft zerrissen.
Denkst du wirklich, dass er nach diesem Eingeständnis erneut eine Chance auf Wiederwahl hätte ? Denn er hat gewissermaßen nach dem von dir angeführten Muster gehandelt.


Persönlich würde ich als Politiker und Kandidat einer Partei auf Althergebrachtes setzen: Alles leugnen und bestreiten, wie es schon die römischen Volkstribunen taten. Altmodisch, aber dafür sicher und bewährt.

Aresetyr
30.10.2008, 12:28
Persönlich würde ich als Politiker und Kandidat einer partei auf althergebrachtes setzen: Alles leugnen und bestreiten, wie es schon die römischen Volkstribunen taten. Altmodisch, aber dafür sicher und bewährt.

Genau darauf wird unsere Partei nicht beruhen, genau hier ist der entscheidende Fehler weshalb jedes demokratische Staatssystem instabil wird - Korruption.
Ehrlichkeit und Wahrheit währen am längsten, wenn sie sich erstmal etabliert haben... der Weg dahin ist steinig und lang, doch so war der Weg bisher für unsereins auch, von daher:

Für die gute Sache, für eine Balance zwischen rechts und links - gegen Extremina aller Art - für den Schutz dieses Planeten, wir haben nur den einen - für den Schutz des eigenen Volkes gegen äußere, invasorische Einflüsse!

Gabriel
30.10.2008, 17:42
Genau darauf wird unsere Partei nicht beruhen, genau hier ist der entscheidende Fehler weshalb jedes demokratische Staatssystem instabil wird - Korruption.
Ehrlichkeit und Wahrheit währen am längsten, wenn sie sich erstmal etabliert haben... der Weg dahin ist steinig und lang, doch so war der Weg bisher für unsereins auch, von daher:
Ich bin mir nicht sicher, ob sich Ehrlichkeit und Wahrheit so ohne weiteres mit der menschlichen Natur vereinbaren lassen. Ich denke, es ist eine der menschlichen Schwächen (oder auch Stärken), bisweilen lügen zu können. Allerdings ließ sich im Laufe der Geschichte immer wieder beobachten, wie Mentalitäten neu entstehen und, getragen durch die Masse und den Willen des Volkes, wahre Berge versetzen können. Ich habe es beispielsweise immer faszinierend gefunden, mit welcher Hingabe die Königslinie Bhutans für das Volk Politik machte. Derartige Mentalitäten waren in europäischen Monarchien nie anzutreffen.
Ein politisches System der Ehrlichkeit und Wahrheit zu etablieren halte ich, gerade in einer Demokratie, für schwierig. Vielleicht sind aber gerade Ideale und Wertvorstellungen wie diese das, was es in Zukunft braucht, fernab jeglichen krampfhaft "realistischen" Denkens.


Für die gute Sache, für eine Balance zwischen rechts und links - gegen Extremina aller Art - für den Schutz dieses Planeten, wir haben nur den einen - für den Schutz des eigenen Volkes gegen äußere, invasorische Einflüsse!
*zustimm*

:)

DoMonRai
30.10.2008, 18:19
Ich persönlich halte von so einem Seelen-Striptease zur Inszenierung der eigenen Ehrlichkeit nicht viel, aber das kann für manche Leute sicher auch eine gute taktische Vorgehensweise darstellen. George Bush hat mit seinem Wandel vom Alki zum Abstinenzler ja beispielsweise auch punkten können.

Ich versuche mich da eher an gewisse Grundtugenden zu halten:
Respekt (sachliche Distanz; keine vulgären Beleidigungen),
Ehrlichkeit (der Aufbau von Lügenkonstrukten ist eh viel zu anstrengend),
Bescheidenheit (selbstkritiklose Überheblichkeit ist m.E. nur hinderlich),

was natürlich nicht bedeutet, dass man seinem Gesprächspartner fern von Sarkasmus oder gar untertänig begegnen muss - ganz im Gegenteil.

Aresetyr
30.10.2008, 21:11
Ich persönlich halte von so einem Seelen-Striptease zur Inszenierung der eigenen Ehrlichkeit nicht viel, aber das kann für manche Leute sicher auch eine gute taktische Vorgehensweise darstellen. George Bush hat mit seinem Wandel vom Alki zum Abstinenzler ja beispielsweise auch punkten können.

Ich versuche mich da eher an gewisse Grundtugenden zu halten:
Respekt (sachliche Distanz; keine vulgären Beleidigungen),
Ehrlichkeit (der Aufbau von Lügenkonstrukten ist eh viel zu anstrengend),
Bescheidenheit (selbstkritiklose Überheblichkeit ist m.E. nur hinderlich),

was natürlich nicht bedeutet, dass man seinem Gesprächspartner fern von Sarkasmus oder gar untertänig begegnen muss - ganz im Gegenteil.

Natürlich, bleibt auch jedes einzelnens Sache die Dinge anzusehen und anzupacken wie er/sie will, allerdings würde ich gerne wissen, ob du auf einen Menschen der dir alle Fehler vor laufender Kamera offenbart positiv oder negativ schockiert reagieren würdest.

Die Frage geht natürlich an alle.

Achja, zu Realismus fällt mir ein geniales Zitat von Albert Einstein ein.


I am enough of an artist to draw freely upon my imagination. Imagination is more important than knowledge. Knowledge is limited. Imagination encircles the world.

DoMonRai
30.10.2008, 23:46
:D Den Teil des Zitats hatte ich bis vor zwei Wochen noch als Signatur: "Imagination is more important than knowledge. Knowledge is limited."

Natürlich, bleibt auch jedes einzelnens Sache die Dinge anzusehen und anzupacken wie er/sie will, allerdings würde ich gerne wissen, ob du auf einen Menschen der dir alle Fehler vor laufender Kamera offenbart positiv oder negativ schockiert reagieren würdest.
Zum einen hängt das natürlich von den Inhalten ab, die da zum besten gegeben werden. Wenn der Redner all zu tiefe psychische Abgründe offenbart, dann wirkt das wohl eher negativ - je nach Drastizität der offenbarten Dinge auch dann noch, wenn er (so wie Bush) damit bezweckt, den zum Guten Bekehrten darzustellen.
Andererseits könnte es lächerlich wirken, wenn er - ich nehme Dich da jetzt beim Wort - wirklich alle seine Fehler preisgibt. Sowas kann man sich ja auch tagtäglich im Nachmittagsfernsehen auf diversen Privatsendern ansehen.

Aresetyr
31.10.2008, 11:30
Das Problem ist halt, dass, wenn man in der Öffentlichkeit steht, die Presse früher oder später dein privatleben sowieso öffentlich publizieren und sich über jede Kleinigkeit echauffieren wird und wenn du von Anfang an alles sagst, nimmst du ihnen die Macht über dich, du kannst ruhig schlafen, weil sie nichts finden werden - kurzum: du nimmst ihnen den Wind aus den Segeln (des "Hetz"-Schiffs)

Krabat
31.10.2008, 13:01
Das Problem ist halt, dass, wenn man in der Öffentlichkeit steht, die Presse früher oder später dein privatleben sowieso öffentlich publizieren und sich über jede Kleinigkeit echauffieren wird und wenn du von Anfang an alles sagst, nimmst du ihnen die Macht über dich, du kannst ruhig schlafen, weil sie nichts finden werden - kurzum: du nimmst ihnen den Wind aus den Segeln (des "Hetz"-Schiffs)

Dann mußt Du aber auch ein tadelloses Leben geführt haben. Und wer hat das schon? Wer an die Macht will, kommt gar nicht daran vorbei zu treten und sich Feinde zu machen. Jeder hat seine Leichen im Keller, und die sollte man nicht selber ausgraben.

Bruddler
31.10.2008, 13:15
oder "wie entwaffne ich mein Gegenüber möglichst schnell und effektiv?"

Eine Warnung vorneweg - diese Theorie befindet sich im Aufbau, der Grundgedanke steht, Schlußfolgerungen auch teilweise, allerdings kann ich noch keine Fallbeispiele geben.

Die Frage, wie man seinen politischen Gegner in einer TV-Konfrontation möglichst alt aussehen lassen kann war eine die mich nicht erst seit den diesjährigen Nationalratswahlen beschäftigte. Einen entscheidenden Faktor habe ich allerdings erst jetzt, nachdem der ganze Druck um die Matura/Abitur weggefallen war, bewusst wahrgenommen hab - der Wahlkampf baut zu 90% auf Denunzierung des Gegners auf, egal ob den Ruf einer Einzelperson oder einer Partei zu schädigen gilt - Fragen nach Lösungen oder zumindest Ansätzen werden meist eloquent umgangen. ihnen wir geschickt ausgewiechen.

Dazu kommen die Medien, die sich wie die Geier auf jedes private Detail eines Spitzenkandidaten stürzen und je nachdem welcher Partei sie sich zugehörig fühlen die ein oder anderen Dinge verschweigen oder hyperbolisieren, je nach dem.

Nun, wie kann man genau das umgehen? Das Hyperbolisieren von Details auf lange Sicht ausschalten? Wie kann man sich eine weiße Weste anziehen?

Nun, meine eigens dafür entworfene Theorie besagt folgendes:



Gut, eine solche Theorie wird von Parteien und selten auch von Einzelpersonen angewandt, sie wäre also nicht neu... selten geben diese Personen/Parteien aber wirklich ALLE Fehler von sich offen zu und genau hier setzt der Unterschied an.

Wahrheit währt am längsten! - selbst in einer korrupten Welt.

Du kannst fallen, sehr tief... es ist ein schmaler Grat auf den du dich begibst, doch... wer nichts zu verlieren hat ist unverwundbar.

Was haltet ihr davon, welche Verbesserungen könnt ihr einbringen?

Ares

Deine beschriebene Taktik besagt, man sollte per Outing dem (politischen) Gegner vorab den Wind aus den Segeln nehmen - eine kluge Taktik, die aber auch seine Grenzen hat: ein solches Outing sollte aber niemals langweilig wirken, oder den Eindruck der Schwäche oder gar Angst erwecken.
Der gemeine Zuschauer / Zuhörer (Wähler) ist eher geneigt, den forschen und agressiven Siegertypen zu favorisieren, sebst wenn sich dahinter der größte Blender verbirgt....

Aresetyr
31.10.2008, 17:25
Deine beschriebene Taktik besagt, man sollte per Outing dem (politischen) Gegner vorab den Wind aus den Segeln nehmen - eine kluge Taktik, die aber auch seine Grenzen hat: ein solches Outing sollte aber niemals langweilig wirken, oder den Eindruck der Schwäche oder gar Angst erwecken.
Der gemeine Zuschauer / Zuhörer (Wähler) ist eher geneigt, den forschen und agressiven Siegertypen zu favorisieren, sebst wenn sich dahinter der größte Blender verbirgt....

Genau da greift doch Phase 2 die totale Denunzierung des Gegenübers... er wird nach Luft schnappen und mangels Angriffsflächen all seine Waffen verloren haben.

Natürlich offenbart man zuerst seine Schwächen... mit Schwächen meine ich allerdings viel eher Angriffsflächen... allerdings wird man von Anfang an ein starkes ungebrochenes Auftreten an den Tag legen... man wird zeigen, dass man über den ehemaligen Fehlern steht, dass das Gegenüber zwar in Wunden stochern kann, man an diesen aber nicht erliegt ;)

Aresetyr
05.11.2008, 17:55
Ich würd mich über weitere Kommentare und ernsthafte Bewertungen sehr freuen ;)

Aresetyr
17.01.2009, 20:03
Bisher bestätigte sich meine Theorie in allen Bereichen in denen sie Anwendung fand.

Gibt es mittlerweile mehr Interesse an der Theorie oder sind euch Lügen immer noch lieber?

EinDachs
17.01.2009, 20:10
oder "wie entwaffne ich mein Gegenüber möglichst schnell und effektiv?"

Eine Warnung vorneweg - diese Theorie befindet sich im Aufbau, der Grundgedanke steht, Schlußfolgerungen auch teilweise, allerdings kann ich noch keine Fallbeispiele geben.

Die Frage, wie man seinen politischen Gegner in einer TV-Konfrontation möglichst alt aussehen lassen kann war eine die mich nicht erst seit den diesjährigen Nationalratswahlen beschäftigte. Einen entscheidenden Faktor habe ich allerdings erst jetzt, nachdem der ganze Druck um die Matura/Abitur weggefallen war, bewusst wahrgenommen hab - der Wahlkampf baut zu 90% auf Denunzierung des Gegners auf, egal ob den Ruf einer Einzelperson oder einer Partei zu schädigen gilt - Fragen nach Lösungen oder zumindest Ansätzen werden meist eloquent umgangen. ihnen wir geschickt ausgewiechen.

Dazu kommen die Medien, die sich wie die Geier auf jedes private Detail eines Spitzenkandidaten stürzen und je nachdem welcher Partei sie sich zugehörig fühlen die ein oder anderen Dinge verschweigen oder hyperbolisieren, je nach dem.

Nun, wie kann man genau das umgehen? Das Hyperbolisieren von Details auf lange Sicht ausschalten? Wie kann man sich eine weiße Weste anziehen?

Nun, meine eigens dafür entworfene Theorie besagt folgendes:



Gut, eine solche Theorie wird von Parteien und selten auch von Einzelpersonen angewandt, sie wäre also nicht neu... selten geben diese Personen/Parteien aber wirklich ALLE Fehler von sich offen zu und genau hier setzt der Unterschied an.

Wahrheit währt am längsten! - selbst in einer korrupten Welt.

Du kannst fallen, sehr tief... es ist ein schmaler Grat auf den du dich begibst, doch... wer nichts zu verlieren hat ist unverwundbar.

Was haltet ihr davon, welche Verbesserungen könnt ihr einbringen?

Ares

Ist eine nette Theorie, aber du hast die Dynamik eines Wahlkampfes etwas falsch eingeschätzt.
Im Grunde geht es dabei nicht nur darum, den Gegner zu denunzieren (auch wenn dies in der Öffentlichkeit am deutlichsten wahrgenommen wird, weil die Medien sich auf sowas gerne stürtzen).
Das Ziel ist, die eigene Anhängerschaft mehr zu motivieren zur Wahl zu gehen, während man versucht die Sympathisanten der anderen Partei zu demotivieren.
Das hat einen Grund darin, dass Wahlenthaltung mittlerweile ein gewichtigerer Faktor ist, als eigentliche Wechselwähler.

Damit magst du zwar deinem Kontrahenten eine Waffe aus der Hand schlagen, aber es ist sehr fraglich ob die eigene Basis so in Wahlstimmung kommt, wenn sie eine lange Aufzählung von Fehlern und Verfehlungen zu hören bekommen.

Aresetyr
17.01.2009, 20:54
Damit magst du zwar deinem Kontrahenten eine Waffe aus der Hand schlagen, aber es ist sehr fraglich ob die eigene Basis so in Wahlstimmung kommt, wenn sie eine lange Aufzählung von Fehlern und Verfehlungen zu hören bekommen.

Vielleicht ist es gerade die Wahrheit die sie dermaßen schockt, als dass sie mir erneut ihre Stimme und damit ihr Vertrauen schenken.

EinDachs
17.01.2009, 21:02
Vielleicht ist es gerade die Wahrheit die sie dermaßen schockt, als dass sie mir erneut ihre Stimme und damit ihr Vertrauen schenken.

Vielleicht, aber da geht man ein sehr großes Risiko ein.
Der bewährtere Weg ist Fehler herunterspielen, dem Gegner vorwerfen, dass er schlimmere Leichen im Keller hat und versprechen es besser zu machen.
Ehrlichkeit kann helfen, aber ich würd es nur in homöopathischen Dosen verwenden.

Aresetyr
17.01.2009, 21:17
Vielleicht, aber da geht man ein sehr großes Risiko ein.
Der bewährtere Weg ist Fehler herunterspielen, dem Gegner vorwerfen, dass er schlimmere Leichen im Keller hat und versprechen es besser zu machen.
Ehrlichkeit kann helfen, aber ich würd es nur in homöopathischen Dosen verwenden.


Wenn alles stillsteht und keiner neue Ideen versuchen würde, würde es Fortschritt geben können?

Gerade diese neue Art der "Kriegsführung" im Wahlkampf könnte das Ruder zu den eigenen Gunsten herumreißen.

Doch wie du sagst... man geht damit ein großes Risiko ein, aber wie heißt es so schön? No risk, no fun... und zu verlieren hätte ich nichts! :)

EinDachs
17.01.2009, 21:24
Wenn alles stillsteht und keiner neue Ideen versuchen würde, würde es Fortschritt geben können?


Nun, so neu ist die Idee allerdings gar nicht. Gerade auf niederen Ebenen (Landesebene und darunter) kommen ähnliche Strategien immer wieder mal vor, sie sind aber eher mäßig erfolgreich.
Ich bezweifle, dass dies auf Bundesebene, die ja noch eine Spur mehr auf Konkurrenz setzt, sehr viel besser ausgehen könnte.


Gerade diese neue Art der "Kriegsführung" im Wahlkampf könnte das Ruder zu den eigenen Gunsten herumreißen.

Doch wie du sagst... man geht damit ein großes Risiko ein, aber wie heißt es so schön? No risk, no fun... und zu verlieren hätte ich nichts! :)

Jetzt brauchst du allerdings noch eine Partei, die dir bei dem Konzept mitspielt.

Aresetyr
17.01.2009, 21:29
Jetzt brauchst du allerdings noch eine Partei, die dir bei dem Konzept mitspielt.

Was nicht ist, wird noch werden... gib mir 20 Jahre und ich bin der Messiahs dieser Welt... ;)

Odin
18.01.2009, 11:24
Am einfachsten ist es, wenn der Feind einer sog. Risikosportart, z.B. Fallschirmspringen oder Autofahren, nachgeht.

Aresetyr
18.01.2009, 11:39
Am einfachsten ist es, wenn der Feind einer sog. Risikosportart, z.B. Fallschirmspringen oder Autofahren, nachgeht.

Wer will es schon einfach? Die einfachen Wege währen selten lange...

Aresetyr
19.10.2009, 13:20
Stets behauptet der Wähler er wolle die Wahrheit hören, doch lügt man die Steuern senken zu wollen, so hat man sich fast sicherlich seine Stimme erschlichen.

Meint ihr auf lange Sicht würde der Wähler die Wahrheitsliebe schätzen lernen?

Leo Navis
19.10.2009, 13:35
Stets behauptet der Wähler er wolle die Wahrheit hören, doch lügt man die Steuern senken zu wollen, so hat man sich fast sicherlich seine Stimme erschlichen.

Meint ihr auf lange Sicht würde der Wähler die Wahrheitsliebe schätzen lernen?
Also ich muss schon sagen, in diesem Wahlkampf wurde doch verglichen zum letzten fast nur die Wahrheit gesagt. Ich weiß noch, wie ich mich beim letzten Wahlkampf fragte, ob diese Lügen-Spirale (der eine lügt immer mehr als der andere, sodass der andere mehr lügen muss als der eine) irgendwann auch wieder aufhört, aber bei diesem Wahlkampf war ich wahrhaftig erstaunt, wie ehrlich die Politiker doch mit ihren Opfern waren.

Zum Thema: Die Methode finde ich genial. So machte ich es auch im "normalen" Leben und es funktioniert hervorragend.

Aresetyr
19.10.2009, 13:42
Also ich muss schon sagen, in diesem Wahlkampf wurde doch verglichen zum letzten fast nur die Wahrheit gesagt. Ich weiß noch, wie ich mich beim letzten Wahlkampf fragte, ob diese Lügen-Spirale (der eine lügt immer mehr als der andere, sodass der andere mehr lügen muss als der eine) irgendwann auch wieder aufhört, aber bei diesem Wahlkampf war ich wahrhaftig erstaunt, wie ehrlich die Politiker doch mit ihren Opfern waren.

Zum Thema: Die Methode finde ich genial. So machte ich es auch im "normalen" Leben und es funktioniert hervorragend.

Ja im "normalen Leben" hab ich die Methodik auch schon getestet und auch ich kann, zumindest für mich, bestätigen, dass sie funktioniert. Allerdings waren das andere Situationen, keinen "Wettkämpfe". Wenn einer lügt und dir das Blaue vom Himmel verspricht, der andere offen sagt, dass dies gar nicht möglich ist, du müde von der Arbeit bist und keine Lust hast dir großartig Gedanken zu machen, wie es die Meisten halten, wem gibst du den Vorzug?

Leo Navis
19.10.2009, 14:15
Ja im "normalen Leben" hab ich die Methodik auch schon getestet und auch ich kann, zumindest für mich, bestätigen, dass sie funktioniert. Allerdings waren das andere Situationen, keinen "Wettkämpfe".
Bei mir ist es das komplette Leben. Ich lüge praktisch gar nicht mehr.


Wenn einer lügt und dir das Blaue vom Himmel verspricht, der andere offen sagt, dass dies gar nicht möglich ist, du müde von der Arbeit bist und keine Lust hast dir großartig Gedanken zu machen, wie es die Meisten halten, wem gibst du den Vorzug?
Ich persönlich gäbe stets dem den Vorzug, der mir die Wahrheit sagt - doch das ist natürlich nicht bei jedem so. Viele sind verängstigt und haben es gerne, wenn man sie in falscher Sicherheit wiegt. Außerdem braucht es auch immer Menschen mit Visionen. Es ist schwierig, da richtig zu trennen.

Aresetyr
19.10.2009, 14:32
Bei mir ist es das komplette Leben. Ich lüge praktisch gar nicht mehr.


So halte ich es schon immer. Die einzige Ausnahme ist, wenn das Gegenüber etwas fragt, dessen wahre Antwort sie in eine Situation bringen würde, von der ich weiß, dass sie das nicht möchte. Aber das geschieht so selten. Notlügen... nicht mit mir. Große Lügen so oder so nicht.

Aber das ist nicht was ich meine. Wenn ich einer neuen Bekanntschaft früher nichts sagte, so sage ich jetzt die Wahrheit direkt heraus, auch wenn ich nicht danach gefragt werde.

Als Beispiel erzählt mir jemand das sein Vater gestorben sei, dann höre ich zu und später erzähle ich, dass auch meiner tot ist, obwohl nicht danach gefragt. Ein holpriges Beispiel, doch mir will, bei all der Lernerei, gerade kein besseres einfallen.



Ich persönlich gäbe stets dem den Vorzug, der mir die Wahrheit sagt - doch das ist natürlich nicht bei jedem so. Viele sind verängstigt und haben es gerne, wenn man sie in falscher Sicherheit wiegt. Außerdem braucht es auch immer Menschen mit Visionen. Es ist schwierig, da richtig zu trennen.

Exakt, falsche Sicherheit & die Verdrängung, dass sie falsch ist... .

Manfred_g
20.10.2009, 01:16
Stets behauptet der Wähler er wolle die Wahrheit hören, doch lügt man die Steuern senken zu wollen, so hat man sich fast sicherlich seine Stimme erschlichen.

Meint ihr auf lange Sicht würde der Wähler die Wahrheitsliebe schätzen lernen?

Einspruch! Du bringst hier einiges durcheinander. Ein Wahlbetrueger wird nicht als Belohnung fuer eine Luege gewaehlt, sondern in dem Irrglauben des Waehlers, dass er eben NICHT luegt. Die Strafe fuer die Luege entfaellt nur des Systems wegen, das eine Bestrafung fuer Wahlbetrug nicht kennt und sich natuerlich dadurch an dieser Stelle ad absurdum fuehrt.
Genaugenommen hielte ich es fuer legitim, Wahlbetrueger im Extremfall (Ypsilanti & Co.) notfalls auch mittels Gewalt und unter ausschluss des Rechtssystems zur Strecke zu bringen. Aber das ist ein anderes Thema.

Aresetyr
20.10.2009, 16:02
Einspruch! Du bringst hier einiges durcheinander. Ein Wahlbetrueger wird nicht als Belohnung fuer eine Luege gewaehlt, sondern in dem Irrglauben des Waehlers, dass er eben NICHT luegt. Die Strafe fuer die Luege entfaellt nur des Systems wegen, das eine Bestrafung fuer Wahlbetrug nicht kennt und sich natuerlich dadurch an dieser Stelle ad absurdum fuehrt.
Genaugenommen hielte ich es fuer legitim, Wahlbetrueger im Extremfall (Ypsilanti & Co.) notfalls auch mittels Gewalt und unter ausschluss des Rechtssystems zur Strecke zu bringen. Aber das ist ein anderes Thema.

Nunja, ich traue den meisten Menschen wohl zuviel Intelligenz zu, denn oftmals ist es mehr als nur offensichtlich, dass die Utopien gar nicht umzusetzen sind.

ABAS
20.10.2009, 16:15
„Die Kunst des Krieges“ (chin. 孫子兵法, Sūnzǐ bīngfǎ

HTML-Version:

http://209.85.135.132/search?q=cache:H10_N4bTzAMJ:opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2004/408/pdf/Sunzi.pdf+sunzi+die+kunst+des+krieges&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de&lr=lang_de

PDF-File zum download oder Online-Lesen:

http://opus.bsz-bw.de/hdms/volltexte/2004/408/pdf/Sunzi.pdf.

http://www.internetloge.de/arstzei/lakrieg.htm

:D