PDA

Vollständige Version anzeigen : Welche politische Richtung ist am schädlichsten?



Beverly
08.01.2005, 21:18
Schon lange macht der Begriff "Politikverdrossenheit" die Runde. Damit ist nicht gemeint dass sich die Menschen nicht mehr für Politik interessieren, im Gegenteil: sie interessieren sich für Politik, aber was sie von den politischen Strömungen und ihren Protagonisten geboten bekommen, erfüllt sie mit Grausen oder nur mit Langeweile.

"Diskurse" auf allerniedrigstem intellektuellem Niveau, ein Denken in Nullsummenspielen, Ansichten die man deswegen nicht als "mittelalterlich" bezeichnen sollte, weil sie da vielleicht schon weiter waren werden würdig ergänzt durch Gestalten, die Bauerschläue mit Unbedarftheit vereinigen.
Die politischen Strömungen scheinen nach dem Motto vorzugehen: "Die Dummen werden nicht alle und der Intelligenten entledigen wir uns" um sich selbst ohne weiteres produktives Ziel am Leben zu erhalten.
Besonders in ihrer organisierten, parteimäßigen Form sind die politischen Strömungen oft kaum zu ertragen - bestenfalls Vereinigungen zum Zwecke des Wahlbetrugs, schlimmstenfalls gewalttätig.

Deshalb die Frage, welche Ideologie am schädlichsten ist.

Vietminh
08.01.2005, 21:24
Die schlimmsten Gesellen sind, die meinen ihre Ideologie wäre keine gar keine.
Anstatt den Mut zu haben und zuzugeben, dass man uneingeschränkt auf der Seite der Etablierten ist, ziehen diese Herren Adjektive, wie "neutral" etc. vor.

Ansonsten lässt sich das pauschal nicht sagen, wenn ich z.B. ein Neoliberaler wäre, würde iche u.a. den Sozialismus als am schädlichsten ansehen, aber Gottlob, es ist umgekehrt ^^.

Also müsste ich theoretisch für die bürgerliche Mitte stimmen.
Passen jene in meine obere Beschreibung?

Roter Prolet
08.01.2005, 21:30
Die schädlichste Ideologie ist die der etablierten "Volksparteien".
Samt Totalitarismus-Thesen und nebulösen "Freiheit-Demokratie-Marktwirtschaft"-Etiketten.

Aber auch die reaktionäreren Kräften rechts dieser Parteien.

Roter engel
08.01.2005, 21:33
die politische richtungen, deren Vertreter denken, dass sie die alleinige Wahrheit mit Löffeln gefressen hätten und nun angeblich dazu berufen wurden eine weltweite Indoktrinierung durchzuführen, die zugleich eine dämonisierung von althergebrachten Existenzen nach sich ziehen muss. Worauf ich anspiele: Die katholische Kirche
Deren Hierarchie schon lange eine geistliche Despotie mit sich zieht und zu den widerwärtigsten und irrsinnigsten Völkermorden und Geschichtsverleumdungen führte

Vietminh
08.01.2005, 21:39
Wieso ist die Umfrage anonym? Mich würde es echt interessieren, wer für was stimmt!

Roter engel
08.01.2005, 21:48
Wieso ist die Umfrage anonym? Mich würde es echt interessieren, wer für was stimmt!

NeuGIER hat schon so manchen ins Grab gebracht...

Equilibrium
08.01.2005, 21:51
Die Linke.

Vietminh
08.01.2005, 21:59
NeuGIER hat schon so manchen ins Grab gebracht...

Das Gleiche gilt für Unwissenheit :2faces: .

Roter engel
08.01.2005, 22:01
Das Gleiche gilt für Unwissenheit :2faces: .

unWISSENheit klingt aber besser als neuGIER :P

Roter Prolet
08.01.2005, 22:03
unWISSENheit klingt aber besser als neuGIER :P

Nein. Man ist besser neugierig etwas zu erfahren als in unsicherer Unwissenheit zu pendeln. :]

Beverly
08.01.2005, 22:12
Die schlimmsten Gesellen sind, die meinen ihre Ideologie wäre keine gar keine.
Anstatt den Mut zu haben und zuzugeben, dass man uneingeschränkt auf der Seite der Etablierten ist, ziehen diese Herren Adjektive, wie "neutral" etc. vor.

Ansonsten lässt sich das pauschal nicht sagen, wenn ich z.B. ein Neoliberaler wäre, würde iche u.a. den Sozialismus als am schädlichsten ansehen, aber Gottlob, es ist umgekehrt ^^.

Also müsste ich theoretisch für die bürgerliche Mitte stimmen.
Passen jene in meine obere Beschreibung?

@Vietminh,

ja die bürgerliche Mitte passt sehr gut in deine Beschreibung. Sie sind so ideologisch verbohrt, dass man nur stauenen kann, und tun dabei so, als ob sie kein Wässerchen trüben können.
Ich habe u. a. deshalb auch für die bürgerliche Mitte gestimmt.

Roter engel
08.01.2005, 22:13
Nein. Man ist besser neugierig etwas zu erfahren als in unsicherer Unwissenheit zu pendeln. :]

neuGIER ist für einen kommunisten sehr naja merkwürdig
unwissenheit ist da nach lenin etc realität :))

Beverly
08.01.2005, 22:14
Die Linke.von dir ist das ein Kompliment :)

Roter Prolet
08.01.2005, 22:22
neuGIER ist für einen kommunisten sehr naja merkwürdig
unwissenheit ist da nach lenin etc realität :))

Erstgenannte (nur das FETT-BETONTE) können wir Kommunisten ja gerne zu Recht auf Ebert und Noske richten.
Letztgenannte ist eher dir zu zuteilen, Agent Provocateuse.

Beverly
08.01.2005, 22:23
Da ich mich nicht x-mal wiederholen will, hier ein Text von mir aus dem Strang über "Guido Westerwelle greift zur Macht":

Die FDP war wohl immer eine umstrittene und angefeindete, aber auch mal eine bedeutende Partei. Die Entwicklung hin zum Nichts OHNE erntzunehmendes Programm und ernstzunehmende Politiker, die sie jetzt durchmacht, steht auch den anderen bürgerlichen Parteien bevor. Wenn es "wuchtige Rhetorik" für "Verantwortungsträger kleinerer Parteien" notwendig ist, sollten sich auch CDU und SPD darum bemühen. Die wurden in Ostdeutschland stellenweisen von den Wählern schon verkleinert

Als die Krisen der FDP noch interessant waren bzw. noch mehr Menschen an das Parteiensystem glaubten, wurde gesagt, die FDP verliere ihre Existenzberechtigung als Sachwalter des Liberalismus (=Wahrung und Respektierung individueller Freiheiten) weil nun alle, demokratische Linke wie Konservative bzw. demokratische Rechte auch "liberal" seien.

Ja "liberal" sind sie alle, nur hat der Liberalismus eine erschreckende Metamorphose durchgemacht. Die Liberalen haben nicht erkannt oder wollten nicht erkennen, dass schrankenlose wirtschaftliche Freiheit die individuelle Freiheit ebenso zerstören kann wie die altbekannten staatsgläubigen stalinistischen und faschistischen Totalitarismen. Die Liberalen haben nicht erkannt, dass Gleichheit, insbesondere die wirtschaftliche Gleichheit keine Bedrohung der individuellen Freiheit sondern ihre unabdingbare Voraussetzung ist.
Die Liberalen haben nicht erkannt, dass sich auch das freie und tradierte Bevormundung überwindende Individuum nur in selbst gewählten Gemeinschaft mit anderen verwirklichen kann. Den Wert von Gemeinschaft haben geradezu exemplarisch Schwule und Lesben demonstriert, die sich im Zuge ihrer Emanzipation "Communities" und eigene Viertel in den Großstädten geschaffen haben.
Die Liberalen setzen in geradezu dumpfbackiger Manier Zwang mit dem agieren staatlicher Autoritäten oder wohl auch der verhassten Gewerkschaften gleich. Haben sie den Staat demontiert und die Gewerkschaften zerschlagen, sagen sie dem so auch von sozialem Ausgleich "befreitem" Individuum "aber dich zwingt doch keiner".
Wohl weil sie bei ihrem Kreuzzug gegen Sinn verordnende totalitäre Zwangsstaaten weit über das Ziel hinausgeschossen sind, verkennen die Liberalen, dass ein menschenwürdiges Leben aus weit mehr bestehen muss als der Abwesenheit von Zwang. So ziemlich alle auf gemeinschaftlichem Handeln, "öffentlichen" von der Allgemeinheit zu nutzenden, spezifischen Zielen und nicht bloßer kapitalistischer Verwertung untergeordneten Projekte werden von den Liberalen unserer Tage mit Zähnen und Klauen bekämpft: das Spektrum reicht von Sexparks bis kostenloser Hochschulbildung. Öffentliche Sexparks wird es im Liberalismus nicht geben, die Schwimmbäder, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen werden eine nach der anderen wohl dicht gemacht werden, wenn man dem Wahnsinn nicht stoppt.
Weil man der FDP diesen sinnentleerten, sich auf die pure ökonomische Besitzstandswahrung reduzierenden Liberalismus am deutlichsten ansieht, führt sie nur noch ein Schattendasein. Ob sie die 5 Prozent bei einer Wahl nun schafft oder nicht ... wen interessiert es. Weil aber die anderen Parteien den sinnentleerten Liberalismus ebenso inhaliert haben, werden sie der FDP auf den Weg ins Nichts folgen. Nach Hartz IV glaubt der SPD die "Partei der kleinen Leute" auch keiner mehr. Die Merkel ist sehr nützlich, die Union als konservative Wertepartei zu diskreditieren. Die Grünen haben noch die Umweltpolitik, bei aller Kritik wohl vorzeigbarer als ihr Führungspersonal.

================================================== ====

was für die FDP gilt, gilt für die gesamte bürgerliche Mitte

Roter Prolet
08.01.2005, 22:25
Da ich mich nicht x-mal wiederholen will, hier ein Text von mir aus dem Strang über "Guido Westerwelle greift zur Macht":

Die FDP war wohl immer eine umstrittene und angefeindete, aber auch mal eine bedeutende Partei. Die Entwicklung hin zum Nichts OHNE erntzunehmendes Programm und ernstzunehmende Politiker, die sie jetzt durchmacht, steht auch den anderen bürgerlichen Parteien bevor. Wenn es "wuchtige Rhetorik" für "Verantwortungsträger kleinerer Parteien" notwendig ist, sollten sich auch CDU und SPD darum bemühen. Die wurden in Ostdeutschland stellenweisen von den Wählern schon verkleinert

Als die Krisen der FDP noch interessant waren bzw. noch mehr Menschen an das Parteiensystem glaubten, wurde gesagt, die FDP verliere ihre Existenzberechtigung als Sachwalter des Liberalismus (=Wahrung und Respektierung individueller Freiheiten) weil nun alle, demokratische Linke wie Konservative bzw. demokratische Rechte auch "liberal" seien.

Ja "liberal" sind sie alle, nur hat der Liberalismus eine erschreckende Metamorphose durchgemacht. Die Liberalen haben nicht erkannt oder wollten nicht erkennen, dass schrankenlose wirtschaftliche Freiheit die individuelle Freiheit ebenso zerstören kann wie die altbekannten staatsgläubigen stalinistischen und faschistischen Totalitarismen. Die Liberalen haben nicht erkannt, dass Gleichheit, insbesondere die wirtschaftliche Gleichheit keine Bedrohung der individuellen Freiheit sondern ihre unabdingbare Voraussetzung ist.
Die Liberalen haben nicht erkannt, dass sich auch das freie und tradierte Bevormundung überwindende Individuum nur in selbst gewählten Gemeinschaft mit anderen verwirklichen kann. Den Wert von Gemeinschaft haben geradezu exemplarisch Schwule und Lesben demonstriert, die sich im Zuge ihrer Emanzipation "Communities" und eigene Viertel in den Großstädten geschaffen haben.
Die Liberalen setzen in geradezu dumpfbackiger Manier Zwang mit dem agieren staatlicher Autoritäten oder wohl auch der verhassten Gewerkschaften gleich. Haben sie den Staat demontiert und die Gewerkschaften zerschlagen, sagen sie dem so auch von sozialem Ausgleich "befreitem" Individuum "aber dich zwingt doch keiner".
Wohl weil sie bei ihrem Kreuzzug gegen Sinn verordnende totalitäre Zwangsstaaten weit über das Ziel hinausgeschossen sind, verkennen die Liberalen, dass ein menschenwürdiges Leben aus weit mehr bestehen muss als der Abwesenheit von Zwang. So ziemlich alle auf gemeinschaftlichem Handeln, "öffentlichen" von der Allgemeinheit zu nutzenden, spezifischen Zielen und nicht bloßer kapitalistischer Verwertung untergeordneten Projekte werden von den Liberalen unserer Tage mit Zähnen und Klauen bekämpft: das Spektrum reicht von Sexparks bis kostenloser Hochschulbildung. Öffentliche Sexparks wird es im Liberalismus nicht geben, die Schwimmbäder, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen werden eine nach der anderen wohl dicht gemacht werden, wenn man dem Wahnsinn nicht stoppt.
Weil man der FDP diesen sinnentleerten, sich auf die pure ökonomische Besitzstandswahrung reduzierenden Liberalismus am deutlichsten ansieht, führt sie nur noch ein Schattendasein. Ob sie die 5 Prozent bei einer Wahl nun schafft oder nicht ... wen interessiert es. Weil aber die anderen Parteien den sinnentleerten Liberalismus ebenso inhaliert haben, werden sie der FDP auf den Weg ins Nichts folgen. Nach Hartz IV glaubt der SPD die "Partei der kleinen Leute" auch keiner mehr. Die Merkel ist sehr nützlich, die Union als konservative Wertepartei zu diskreditieren. Die Grünen haben noch die Umweltpolitik, bei aller Kritik wohl vorzeigbarer als ihr Führungspersonal.

================================================== ====

was für die FDP gilt, gilt für die gesamte bürgerliche Mitte

Zustimmung.

Roter engel
08.01.2005, 22:29
Erstgenannte (nur das FETT-BETONTE) können wir Kommunisten ja gerne zu Recht auf Ebert und Noske richten.
Letztgenannte ist eher dir zu zuteilen, Agent Provocateuse.

willst du den neoliberalisten hier beweisen, dass kommunisten wirklich keinen humor haben oder ist dir wirklich nichts besseres eingefallen

ich sorge mit meinem agentendasein wenigstens für eine nazifreie umgebung...

Roter Prolet
08.01.2005, 22:33
willst du den neoliberalisten hier beweisen, dass kommunisten wirklich keinen humor haben oder ist dir wirklich nichts besseres eingefallen

ich sorge mit meinem agentendasein wenigstens für eine nazifreie umgebung...

Nein, aber bei dir weiss ich echt nicht ob du es ernst oder als Spass meinst. :2faces:

Und du bist nicht der Einzige hier, der ne entnazifizierte Umgebung sorgen will. :cool:

Beverly
08.01.2005, 22:38
Zustimmung.

Die bürgerliche Mitte ist zwar nicht totalitär, aber sie erfüllt mehr Kriterien für Totalitarismus, als gut sein kann:

1. Absolutheitsanspruch: qua Globalisierung sollen Kapitalismus und Parlamentarismus der ganzen Welt aufgewungen werden, auch wenn sie in vielen Ländern zum Scheitern verurteilt sind.
In der bürgerlichen Gesellschaft ein Leben außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft zu führen, ist zwar nicht offiziell verboten, es erweist sich aber als nahezu unmöglich. Zu sehr hat die "unsichtbare Hand" des Marktes allen und jeden im Griff.
Die Leugnung, nur eine von mehreren Weltanschauungen zu sein, rundet den Absolutheitsanspruch ab. Entweder geben sich die Apologeten bürgerlicher Ideologien harmlos tuend oder sie werten andere Weltanschauungen als "die Extremisten" in überzogener Weise ab.

2. Hierarchien, in der Klassengesellschaft sehr "schön" realisiert.

Was zum Totalitarismus fehlt ist die Liebe zum starken, autoritären Zwangsstaat und die damit einhergehende Unterdrückung individueller Selbstbestimmung.

Die bei Rechten und religiösen Fundamentalisten so beliebte Hetze auf Minderheiten und Andersdenkende und -lebende liegt der bürgerlichen Mitte fern, sie ist ihr sogar zuwider.
Doch diesen "Mangel" helfen Apologeten der bürgerlichen Ideologie ab, indem sie sich auf ökonomisch Marginalisierten einschießen. Die Verbalexzesse, mit denen mittige Foristen den Armen, Arbeitslosen, Ausgebeuteten erklären, dass sie an ihrem Schicksal selbst schuld sind, übertreffen dann noch die einschlägigen Entgleisungen rechter und fundamentalistischer Hetzer.

Der Patriot
08.01.2005, 22:39
Religiöse Fanatiker.

Ich bin zwar äußerst pro-Religion eingestellt, aber Fanatiker sind eine Gefahr.
Die Linken (Kommunisten) sind aber nicht besser.

Roter engel
08.01.2005, 22:39
Nein, aber bei dir weiss ich echt nicht ob du es ernst oder als Spass meinst. :2faces:

Und du bist nicht der Einzige hier, der ne entnazifizierte Umgebung sorgen will. :cool:

naja, manchmal weiß ich das auch nicht ganz genau(zum beispiel jetzt :rolleyes: )
aber dich stumpse ich ganz gern mit meiner ironie an :2faces:

ich möchte eigendlich nur die produktivität dieses forums hier hochschrauben :P

Roter Prolet
08.01.2005, 22:41
naja, manchmal weiß ich das auch nicht ganz genau(zum beispiel jetzt :rolleyes: )
aber dich stumpse ich ganz gern mit meiner ironie an :2faces:

ich möchte eigendlich nur die produktivität dieses forums hier hochschrauben :P

Die Produktivität von was?

Roter engel
08.01.2005, 22:42
Die Produktivität von was?

des forums...auf interlektueller basis nicht auf ökonomischer

Roter Prolet
08.01.2005, 22:45
des forums...auf interlektueller basis nicht auf ökonomischer

Ach so...ja natürlich bestimmt nicht auf ökonomischer Basis :))

Roter engel
08.01.2005, 22:50
Ach so...ja natürlich bestimmt nicht auf ökonomischer Basis :))

Mit Leib und seele Arbeiter :2faces:

:)) ...

ich wollte damit übrigens auf keine fall sagen, dass nazis dumm sind
soetwas würde ich nie über menschen sagen...aber die themenauswahl ist schon einfach weitgefächerter :))

Nichtraucher
09.01.2005, 00:17
Ich enthalte mich, das aber nur weil die Option "alle Extremisten" fehlt.

Roter engel
09.01.2005, 00:32
Ich enthalte mich, das aber nur weil die Option "alle Extremisten" fehlt.

man kann nicht zu extrem sein, wenn man die wahrheit gefunden hat

nur was die wahrheit ist - tja, das ist eine andre frage :))

spongebob goebbels
09.01.2005, 06:13
ich hab' für die rechten gestimmt, die sogenannte bürgerliche mitte bietet wenigstens noch gewisse entfaltungsmöglichkeiten.

Beverly
09.01.2005, 08:25
Ich enthalte mich, das aber nur weil die Option "alle Extremisten" fehlt.

alle politischen Strömungen sind "Extremisen", so ist von einer Perspektive weit links oder weit rechts auch die Mitte extremistisch

Beverly
09.01.2005, 08:56
ich hab' für die rechten gestimmt, die sogenannte bürgerliche mitte bietet wenigstens noch gewisse entfaltungsmöglichkeiten.

Das ist soweit richtig; das Treiben rechter Schlägertrupps und Möchtegern-Bombenleger zeigt schon jetzt, was unter deren Herrschaft aus individuellen Freiheiten werden würde. Doch macht das die bürgerliche Mitte nicht sympathischer, sondern sie wirkt da nur raffinierter.

Bei den Rechten vereinigen sich da widersprüchliche Tendenzen:

1. Das Elitäre, der Überlegenheitsdünkel, die Liebe zum autoritären Staat >> wenn die Vertreter dieser Tendenz nur ein bisschen flexibler, weniger Romantiker und mehr Opportunist wären, würden sie prima in die bürgerlichen Parteien passen :rolleyes::D Oder sind die wirklich schon so abgewrackt und dicht vor dem Exitus, dass die cleveren Karrieristen sich lieber den braunen Schmuddelkindern anschließen, weil die allen Ernstes größere Zukunftschancen haben?????

2. Was zum Elitären in krassem Gegensatz steht, aber das einzig Sympathische an den Rechten ist, ist der Looser, der seinen Anfall kriegt und NPD wählt. Looser sind wir nämlich im globalisiertem Kapitalismus - fast - alle, ob wir wollen oder nicht, ob wir "links" oder "rechts" sind.
Ich finde es nur immer ganz putzig, wie die rechten Looser die Werte einer Gesellschaft - Konformismus, Anpassung an bürgerliche Normen - mit 200%iger Intensität vertreten, die sie selbst marginalisiert.

3. Der eigentliche geistige Kern - soweit Rechte sowas haben - ist die Nation, doch was sich die meisten bei der Definition von "Nation" leisten, zeugt von horrendem geschichtlichem, politischem und sozialem Unverständnis.

4. Was an den Rechten geradezu widerlich ist, ist ihr Beitrag zur bürgerlichen End-Dekadenz. Die Brut hetzt gegen Einwanderer und Homos, die ein normales Leben führen, sie selbst gehen in den "Club 88" und geilen sich an Haßliedern auf. In München überfällt eine Horde Nazis einen Griechen und hätte ihn totgeschlagen, wenn nicht einige Türken eingegriffen hätten. Rechte foltern Schüler zu Tode, zetteln Schlägereien auf U-Bahnhöfen an, treten Obdachlose tot, begehen Brandstiftung mit Toten und Verletzten ... eigentlich müssten sie sich nach ihrer Machtübernahme als erste selbst ins KZ stecken.

Kaiser
09.01.2005, 11:59
Deshalb die Frage, welche Ideologie am schädlichsten ist.

Jede die in sich selbst eine Lüge darstellt.

Alles andere ist eine Frage des politischen Geschmacks, so das man keine pauschale Antwort bezüglich einer Ideologie geben kann.

Beverly
09.01.2005, 13:11
Jede die in sich selbst eine Lüge darstellt.

Wie stellt die eine Ideologie in sich selbst eine Lüge dar und die andere nicht?

Manfred_g
09.01.2005, 23:47
Da ich mich nicht x-mal wiederholen will, hier ein Text von mir aus dem Strang über "Guido Westerwelle greift zur Macht": ...



Ablehnung!
Sinn des Liberalismus ist es dem Individuum die Freiheit einzuräumen, sich und seinem Leben selbst den Sinn zu geben, den es anstrebt.

Kaum etwas wäre mir mehr verhaßt als ein Politbüro, das mir erklärt, es sei seine Aufgabe, meinem Leben einen Sinn zu geben. Dieser Sinn könnte von da ab nur noch darin bestehen, alles zu tun, um jenes Politbüro genau daran zu hindern.

prinzregent
09.01.2005, 23:59
Die Mitte ist die größte Gefährdung des politischen Daseins. Die Etablierten sind wegen ihrer gesellschaftsschädigenden Haltung die größte Gefährdung. Meines Erachtens fehlt den Demokraten der Wille und Charakter in ihrer Überzeugung, und das macht sie "unberechenbar".

Quaresma
10.01.2005, 00:04
Nein. Man ist besser neugierig etwas zu erfahren als in unsicherer Unwissenheit zu pendeln. :]

Falsch. Dummheit mag zwar ein absurder Zustand sein, jedoch ist sie wesentlich angenehmer als Neugier rsp. der damit verbundene Zweifel. Denn der Unwissende weiss nicht, dass er unwissend ist. Dies lässt in absoluter Sicherheit schwelgen.

Leyla
10.01.2005, 00:16
Ich kann mich nicht entscheiden, wer schlimmer ist: weil es die bürgerliche Mitte ist, die mit ihren zynischen "Reform"-Spielchen die Gesellschaft erst für die extreme Rechte sturmreif macht.

Beverly
10.01.2005, 12:48
Sinn des Liberalismus ist es dem Individuum die Freiheit einzuräumen, sich und seinem Leben selbst den Sinn zu geben, den es anstrebt.

dieser Sinn wäre dann erreicht, wenn man alle Liberale auf separate Inselchen umsiedelt, wo sie nichts und niemand in ihrer Freiheit einschränkt :D

Beverly
10.01.2005, 12:53
Ich kann mich nicht entscheiden, wer schlimmer ist: weil es die bürgerliche Mitte ist, die mit ihren zynischen "Reform"-Spielchen die Gesellschaft erst für die extreme Rechte sturmreif macht.

Ja, vereint sind beide Strömungen eine Katastrophe. Aber ich habe mich für die bürgerliche Mitte entschieden, weil sie - noch - alles dominiert, während die Rechten nur ein Rand-Dasein führen.

Benny
10.01.2005, 13:05
Was ist schädlich und für was oder wen? "Schädlich" ist ein relativer Begriff. Für mich persönlich wären Rechtsextreme "schädlich". Aber das fehlt in den Antwortmöglichkeiten.

Leyla
10.01.2005, 14:25
Ja, vereint sind beide Strömungen eine Katastrophe. Aber ich habe mich für die bürgerliche Mitte entschieden, weil sie - noch - alles dominiert, während die Rechten nur ein Rand-Dasein führen.
Es ging aber um die Ideologie und nicht um das momentane Kräfteverhältnis. Allerdings wird wohl mancher "Liberale" eher zum Faschisten als einmal eine Niederlage wegzustecken. Die "Macher" der politischen Mitte sind schon extremistisch in ihrer Überheblichkeit. Und wehe jemand macht etwas, das nicht in ihrem Drehbuch steht - dann schreien sie ganz schnell: "Jeder, der uns nicht mag ist ein Extremist". Dann ist ihnen jedes Mittel Recht, um den Status Quo zu verteidigen.

Es ist wie Brecht gesagt hat: eigentlich wollen sie nur ein Schnitzel essen und wenden sich mit Grausen ab, wenn irgendsoein Unmensch auf die Idee kommt, dafür ein Kalb zu schlachten...

Beverly
10.01.2005, 16:04
Für mich persönlich wären Rechtsextreme "schädlich". Aber das fehlt in den Antwortmöglichkeiten.

dann musst du für "Rechte" abstimmen, es gibt da zwar ebenso wie bei den anderen Richtungen durchaus interne Unterschiede, aber es macht für eine Abstimmung keinen sinn, jede Unterströmung noch extra aufzuzählen

Benny
10.01.2005, 16:18
Dann lass ich das lieber. Ich könnte morgens nicht mehr in den Spiegel sehen ohne mich zu schämen. Am schlimmsten und schädlichsten finde ich die Rechtsextremen, die man mit einem "Pantoffelheld-Rechten" der CDU/CSU nicht vergleichen kann.

Beverly
10.01.2005, 16:33
Es ging aber um die Ideologie und nicht um das momentane Kräfteverhältnis.

Man kann da stimmen wie man will - nach der Ideologie, nach den Einfluss. Ich bin nach dem Einfluss gegangen. Zur Ideologie:

Da ist der Nazismus, Neo-Nazismus bzw. "Hitlerismus" die mit Abstand schädlichste politische Richtung. Die Ergebnisse von 12 Jahren Nazi-Herrschaft sprechen wohl für sich selbst, nur haben das manche noch immer nicht begriffen. Solange Neonazis, Dritte-Reich-Nostalgiker und -Verharmloser bei der Rechten dominieren, ist diese einerseits gefährlich - weil gewaltbereit - andererseits keine Bedrohung - weil nur eine kleine Minderheit ein Viertes Reich will.

Nach den Nazis kommen religiöse Fundamentalisten, sowohl wegen ihrer totalitären Ideologie als der Einflusskanäle, welche ihnen die monotheistischen Staatsreligionen (denn das sind sie alle drei, im Westen nur nicht so offen wie in der islamischen Welt) eröffnen.


Allerdings wird wohl mancher "Liberale" eher zum Faschisten als einmal eine Niederlage wegzustecken. Die "Macher" der politischen Mitte sind schon extremistisch in ihrer Überheblichkeit. Und wehe jemand macht etwas, das nicht in ihrem Drehbuch steht - dann schreien sie ganz schnell: "Jeder, der uns nicht mag ist ein Extremist". Dann ist ihnen jedes Mittel Recht, um den Status Quo zu verteidigen.

Aus diesen Gründen habe ich für die politische Mitte gestimmt :)
Ihr Diskurs wird immer menschenunfreundlicher und reduziert sich mehr und mehr auf Massenarmut, Zerstörung/Privatisierung/Kommerzialisierung öffentlicher Einrichtungen und einen Obrigkeitstaat mit von allen sozialen Bindungen und Errungenschaften "befreiten" Individuen.

Ich habe aber die stille Hoffnung, dass die Lackaffen der Mitte (ich muss da an die Figur auf Hexemers Signatur denken, @Hexemer, wer ist das? ) nicht nur von Links, sondern auch von nicht-nazistischen und nicht-reaktionären Konservativen irgendwann Zunder kriegen. Leider sind die organisierten Rechten qua postnazistischer Ideologie und intellektuellen Defiziten unfähig, diese Haarrisse im bürgerlichen und kleinbürgerlichen Lager auszuweiten und zu nutzen. Die appellieren nur an Ressentiments und ein dumpfes Wir-Gefühl, das kann die "Mitte" auch und besser und sie hat es schon oft bewiesen (verbale Hetzorgien gegen Flüchtlinge, Arbeitslose ...)


Es ist wie Brecht gesagt hat: eigentlich wollen sie nur ein Schnitzel essen und wenden sich mit Grausen ab, wenn irgendsoein Unmensch auf die Idee kommt, dafür ein Kalb zu schlachten...

Ist das nicht die Haltung der so genannten linken Gutmenschen ;) ? Sofern sie nicht aufs Schnitzel verzichten und Vegetarier werden.

Ich glaube die Mitte weiß schon recht gut über die Herkunft des Schnitzels Bescheid, nur glaubt sie, noch ohne rechte Schlächter auszukommen. Meines Erachtes werden menschenverachtende Radikalisierungen der Mitte den Rechtsextremen weiterhin die kalte Schulter zeigen und einen verbalen "Antifaschismus" pflegen. NPD und co. dürfen sich von Seiten der Etablierten eher auf ein Verbot als auf Anbiederungen freuen :)

Frantic
10.01.2005, 16:56
Mir drängt sich langsam aber sicher der Verdacht auf, dass möglicherweise das An-die-Macht-Kommen in sich schon zur Entwertung eines politischen Menschen führen muss.

Daher kann es, wenigstens in unserem System, keine perfekte Regierung geben, nicht einmal eine gute. Leute wie Schmidt wurden denn auch konsequent abgesäbelt.

Das Ergebnis kann man dann schon als "Politikverdrossenheit" bezeichnen... für mich träfe es das aber nicht ganz.

"Systemverdrossenheit" muss das treffendere Schlagwort sein.

M.f.G.,

Frantic

moxx
10.01.2005, 17:19
ganz klar: die bürgerliche mitte!

denn sie ist die einzige alternative, die die anderen zuläst. alle anderen wahlmöglichkeiten lassen die anderen nicht zu.
die bürgerliche mitte gibt freiraum für rechte, linke, religiöse extremisten, siehe dieses forum.
da extremismus ja schädlich ist und die bürgerliche mitte am meisten extremismus zuläst, ist sie selbst am schädlichsten!

jetzt aber mal eine überlegung aus der ökonomie,
" das höchste risiko, verschafft meistens auch den höchsten gewinn!" und wenn man sich die wohlstandsbilanz der bürgerlichen mitte ansieht, seint diese behauptung durchaus zu stimmen!

Beverly
10.01.2005, 22:58
ganz klar: die bürgerliche mitte!

sehr gut beobachtet :)

denn sie ist die einzige alternative, die die anderen zuläst. alle anderen wahlmöglichkeiten lassen die anderen nicht zu.
die bürgerliche mitte gibt freiraum für rechte, linke, religiöse extremisten, siehe dieses forum.
da extremismus ja schädlich ist und die bürgerliche mitte am meisten extremismus zuläst, ist sie selbst am schädlichsten!
Die bürgerliche Mitte schafft qua Kapitalismus ein alles durchdringendes System, in dem andere politische Strömungen keine Chance haben, alternative Entwürfe zu verwirklichen. Sie führen entweder ein Schattendasein oder arbeiten darauf hin, dieses System zu übernehmen bzw. umzustürzen. Weder Marginalisierung noch Ermunterung zum Putschismus zeugen von allzu großer Weisheit der Mitte.


jetzt aber mal eine überlegung aus der ökonomie,
" das höchste risiko, verschafft meistens auch den höchsten gewinn!" und wenn man sich die wohlstandsbilanz der bürgerlichen mitte ansieht, seint diese behauptung durchaus zu stimmen!
Ja die Wohlstandsbilanz der bürgerlichen Mitte selbst ist recht beeindruckend :) nur gehören immer weniger zu ihr :rolleyes:

Kaiser
10.01.2005, 23:15
Wie stellt die eine Ideologie in sich selbst eine Lüge dar und die andere nicht?

Wenn der ideologische Anspruch und die von der Ideologie geschaffene staatliche Wirklichkeit weit auseinanderfallen wie z.B. beim realexistierenden Kommunismus der den Menschen weder Gleichheit, noch Gerechtigkeit noch Wohlstand bot. Es war eine einzige Perversion der Ideale und Ideen die Marx hatte.

Beverly
11.01.2005, 12:10
Wenn der ideologische Anspruch und die von der Ideologie geschaffene staatliche Wirklichkeit weit auseinanderfallen wie z.B. beim realexistierenden Kommunismus der den Menschen weder Gleichheit, noch Gerechtigkeit noch Wohlstand bot.

Spätestens seit Anfang der 1930er Jahre ließ sich "Sozialismus" in der SU auf "totalitären Einparteienstaat" reduzieren. Vom Kapitalismus unterschied sich das System hautpsächlich dadurch, dass dem totalitärem Staat auch die Produktionsmittel gehörten.
Als Herrschaftskonzept war es aber auf perverse Art und Weise "erfolgreich". In Osteuropa und in der Dritten Welt verbreiteten sich Einparteienstaaten mit dem Label "sozialistisch" wie ein Flächenbrand: Osteuropa, China, Nordkorea, in Afrika, Asien und Indochina ...


Es war eine einzige Perversion der Ideale und Ideen die Marx hatte.
Marx war für die Protagonisten stalinistischer Herrschaft eigentlich eher irrelevant. Es wurde schon viel darüber geschrieben, dass der Marxismus in diesen Systemen zu einer Ersatzreligion verkam. Das stimmt auch :rolleyes:

Das Schlimme an den Stalinisten sind aber nicht nur Verbrechen während ihrer Herrschaftszeit. Das Gegenargument, auch in kapitalistischen Staaten gab es Verbrechen und im Sozialismus lebten die Menschen zwar ärmlich, aber besser als in den unterentwickelten kapitalistischen Ländern (Musterbeispiel war Portugal, von der Dritten Welt ganz zu schweigen) ist nicht von der Hand zu weisen. Ein Rußland-Tourist meinte zu realsozialistischen Zeiten mal, bei jedem Besuch in der SU gehe es den Menschen etwas besser.

Mit dem "Bessergehen" dürfte es aber für die meisten vorbei sein, seitdem der Kapitalismus wieder Einzug gehalten hat. Abseits der neu errichteten Glitzerfassaden scheint der Absturz ins Nichts recht häufig zu sein.

Zu diktatorischer Herrschaft gesellen sich somit grenzdebile Rivalitäten - z. B. der Bruch zwischen der SU und China nach dem Motto "Es kann nur einen roten Kaiser geben" - und das Herbeiführen des Zusammenbruchs ohne eine wirkliche Perspektive für die Zeit danach - denn Kapitalismus ist für die meisen keine Perspektive.

moxx
11.01.2005, 13:58
sehr gut beobachtet :)

Die bürgerliche Mitte schafft qua Kapitalismus ein alles durchdringendes System, in dem andere politische Strömungen keine Chance haben, alternative Entwürfe zu verwirklichen. Sie führen entweder ein Schattendasein oder arbeiten darauf hin, dieses System zu übernehmen bzw. umzustürzen. Weder Marginalisierung noch Ermunterung zum Putschismus zeugen von allzu großer Weisheit der Mitte.


Ja die Wohlstandsbilanz der bürgerlichen Mitte selbst ist recht beeindruckend :) nur gehören immer weniger zu ihr :rolleyes:

erstmal, danke!

dann: nur weil andere entwürfe ein schattendasein führen, heist dies noch lange nicht das sie verboten sind, obwohl sie "gefährlich" sein könnten. das ist ein großer unterschied, zu allen anderen alternativen.
der kapitalismus ist eben kein durchdringendes system, er gibt die möglichkeit, dass sich alternative systeme in ihm einrichten.
die wohlstandsbilanz ist, gut erkannt beverly, sehr beeindruckend und es hat immernoch die große masse der bevölkerung an ihr teil.
da sich der kapitalismus und die mit ihm verbundene demokratie ständig verändert, kann dies auch noch lange so bleiben, außer es kommen ein paar extremistische spinner, machen alles kapput und man muss wieder von vorne anfangen.
aber diese gefahr geht die bürgerliche mitte bewust ein, wir sind einfach viel zu nett!!!

berlincruiser
11.01.2005, 16:25
Die Antwort ist ziemlich einfach nach dem "Lexikon der Völkermorde":

Jede Art kommunistischer Ideologie ist das Schlimmste, was es gibt, denn die Genossen halten mit 80 Millionen Toten den Weltrekord im Killen aus ideologischen Gründen.
Gefolgt von den beiden Wüstenreligionen Christentum und Islam und dann von den Faschisten.
Dann folgen die eher "unpolitischen" Eroberer und Sklavenhändler wie US-Amerikaner, Engländer, Römer, Spanier,........, wobei natürlich nicht das jeweilige Volk die Schuld trägt sondern die Machteliten, die aus purer Habgier gehandelt haben.

Ausnehmen von dieser Hitliste muss man die Sozis und Grünen, denn sie haben bisher relativ wenig gekillt und killen lassen. Soviel Fairness muss sein !!!!!

Denn die Wahrheit muss die Wahrheit bleiben und wer nicht wahr spricht, hat zwar kurzfristig Erfolg aber langfristig eben nicht.

DAS ist auch die ganze Politikverdrossenheit !!!
Die Leute haben einfach die ewigen Lügen satt. Irgendwann haben sie es doch mal mitbekommen, wie sie verarscht werden und nun haben sie eben die Nase voll.

Leyla
11.01.2005, 21:35
.
da sich der kapitalismus und die mit ihm verbundene demokratie ständig verändert, kann dies auch noch lange so bleiben, außer es kommen ein paar extremistische spinner, machen alles kapput und man muss wieder von vorne anfangen.
aber diese gefahr geht die bürgerliche mitte bewust ein, wir sind einfach viel zu nett!!!
Nein, das bist Du vielleicht - aber bei den wirklichen "Machern" der bürgerlichen Mitte ist es Berechnung. Sie tolerieren systemoppositionelle Strömungen nur, solange sie sie durch eine subtile Art von Propaganda* isolieren können. Wenn das nicht mehr funktioniert, dann möchte ich mal sehen wie menschlich sie bleiben. Liberale sind schlechte Verlierer. Die verbale Extremistenkeule ist erst der Anfang, fürchte ich.

*Ein Cocktail aus Ablenkung (TV-Soaps, Esoterik, Klatsch und Tratsch), Halbwahrheiten und mitunter auch direkten Lügen. Das wirksamste Mittel ist aber die ständig wiederholte Behauptung, dass man sich nur gut genug verkaufen muss - und dann wird man ein glücklicher und erfolgreicher Mensch. Wer sich nicht gerne verkauft, wird dadurch zum Ketzer.

moxx
12.01.2005, 09:52
das ist vollkommene spekulation, die du hier betreibst.
historisch gesehen, sind bürgerliche demokratien dadurch gezeichnet, dass sie sehr (!!!) unblutig mit ihren inneren feinden umgehen.
was man von anderen richtungen nicht und zwar gar nicht (!!!) behaupten kann.
also unterstelle bitte nicht so einen unfug, ich unterstelle dir ja auch nicht das du in deutschland gulags einrichten willst.

zur propaganda,
die müste ersteinmal staatlich gelenkt sein, um wirklich propaganda zu sein, deiner beschreibung nach ist sie das aber nicht.
wenn du dich nicht gut verkaufen magst, ist dies ganz alleine deine sache, niemand wird dich daran hindern. das geht alles solange gut, bis andere sagen: wir wollen uns gut verkaufen ( ist ja ihr gutes recht ) und die ihnen dabei im wege stehst.
alleine mit der aussage: "ich möchte mich nicht verkaufen!" störst du niemanden. schon gar nicht bist du ein ketzer.

Beverly
12.01.2005, 16:42
historisch gesehen, sind bürgerliche demokratien dadurch gezeichnet, dass sie sehr (!!!) unblutig mit ihren inneren feinden umgehen.

Die USA sind zweifellos die älteste bürgerliche und zugleich republikanische Demokratie der Welt - existent seit 1776. Seitdem haben sie nicht nur unzählige Kriege gegen äußere Feinde geführt, sondern in ihrem eigenen Land Angehörige so ziemlich jeder Rasse schikaniert, drangsaliert und ermordert die es auf diesem Planeten gibt.

1. Die Indianer - denen gehörte Nordamerika nämlich mal - wurden ausgerottet, beraubt, lange Zeit entrechtet und viele leben heute noch in bitterer Armut.

2. Die Schwarzen - bis 1863 (Abschaffung der Sklaverei durch Abraham Lincoln) versklavt, danach noch bin in die 1960er Jahre "Bürger" zweiter Klasse.

3. Die Latinos - der Südwesten der USA gehörte bis 1848 zu Mexiko.

4. Chinesen im 19. Jh. als Eisenbahnarbeiter - war wohl nicht so lustig, viele sollen das nicht überlebt haben oder wurden wieder rausgeschmissen.

5. In den 1940er Jahren kamen US-Bürger japanischer Abstammung in Internierungslager.

Politisch darf sich in den USA alles was links von den Demokraten ist, wohl auf FBI-Agenten, Repression und Schikanen "freuen". Ein Sozialwissenschaftler schrieb mal, das enge politische Spektrum in den USA sei auch das Ergebnis systematischer Repression.
Ich habe leider nicht die Zeit mich über die anderen bürgerlichen Demokratien mit langer Lebensdauer auszulassen und du hast Glück, dass Louisa dir keinen Vortrag über die französische Kolonialherrschaft in Algerien hält.

DichterDenker
12.01.2005, 18:57
Naja, zu den genannten zeiten unterschieden sich die Europäer aber so großartig nicht von den Amis.


Politisch darf sich in den USA alles was links von den Demokraten ist, wohl auf FBI-Agenten, Repression und Schikanen "freuen". Ein Sozialwissenschaftler schrieb mal, das enge politische Spektrum in den USA sei auch das Ergebnis systematischer Repression.
Ich habe leider nicht die Zeit mich über die anderen bürgerlichen Demokratien mit langer Lebensdauer auszulassen und du hast Glück, dass Louisa dir keinen Vortrag über die französische Kolonialherrschaft in Algerien hält.
Das letztgenannte stimmt so auch nicht ganz. Die Verfolgung, also wirkliche Verfolgung gab es nur unter bestimmten Präsidenten (zB Nixon und Reagan). (Wahrscheinlich auch unter G.W.Bush - Patriot Act) Das hat jedesmal die Bevölkerung von links nach rechts verschoben. Daher sind die Amerikaner auch viel "rechter" als die Europäer.
Das enge politische Spektrum der USA resultiert wohl eher aus dem Wahlsystem. Dieses sorgt dafür, dass wirklich nur zwei Parteien eine Chance haben - die Demokraten, die sich auf die Mitte und die Linken stützen und die Republikaner, die sich auf die Mitte und die Rechten stützen). D.h. beide Parteien, versuchen zumeist den "Mainstream" der Wähler zu beeindrucken.

mauerfall
12.01.2005, 20:16
radikale, ob linke, rechte oder religöse spielt keine rolle. die pflegen doch alle ihr destruktives utopisches gedankengut.

Leyla
12.01.2005, 22:31
zur propaganda,
die müste ersteinmal staatlich gelenkt sein, um wirklich propaganda zu sein, deiner beschreibung nach ist sie das aber nicht.
wenn du dich nicht gut verkaufen magst, ist dies ganz alleine deine sache, niemand wird dich daran hindern. das geht alles solange gut, bis andere sagen: wir wollen uns gut verkaufen ( ist ja ihr gutes recht ) und die ihnen dabei im wege stehst.
alleine mit der aussage: "ich möchte mich nicht verkaufen!" störst du niemanden. schon gar nicht bist du ein ketzer.
Propaganda muss keineswegs staatlich gelenkt sein - schon gar nicht hier, weil der Staat selbst immer offener von der Privatwirtschaft gelenkt wird. (Siehe Hartz.)

Und mit der Aussage "ich will mich nicht verkaufen" störe ich natürlich niemanden - nur leider muss ich mich mitunter verkaufen, wenn ich nicht zufällig sehr viel Geld geerbt habe. Es gibt doch in diesem System keine andere Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen. Noch nicht mal, wenn man bereit ist, ein Aussteigerdasein zu führen und auf modernen Komfort zu verzichten. Selbst dazu brauchst Du inzwischen ein Grundstück, das dir gehört - wenn Du nicht einfach vertrieben werden willst. (Siehe Bauwagensiedlungen und Ähnliches.)

Verfassungsmäßige Freiheitsrechte wie "freie Entfaltung der Persönlichkeit" werden schlicht und einfach durch die marktwirtschaftliche Realität ausgehebelt.

Leyla
12.01.2005, 22:34
radikale, ob linke, rechte oder religöse spielt keine rolle. die pflegen doch alle ihr destruktives utopisches gedankengut.
"Radikal" heißt erstmal nur "an der Wurzel". Und wo, wenn nicht da, willst Du denn bitteschön die Probleme anpacken?

mauerfall
12.01.2005, 23:51
versteh deine frage nicht. oben war gefragt, was dem system schadet und meine position wird doch in meiner aussage klar.

Leyla
12.01.2005, 23:55
versteh deine frage nicht. oben war gefragt, was dem system schadet und meine position wird doch in meiner aussage klar.
Allein deine Interpretation der Fragestellung zeigt schon, dass Du dringend deinen Horizont erweitern solltest: es wird gefragt was schädlich (bzw. am schädlichsten) ist - und nicht, was dem System schadet. Das ist nicht zwangsläufig dasselbe. Man kann auch der Meinung sein, dass das System selber schädlich ist.

mauerfall
13.01.2005, 00:07
der einwand ist unlogisch. irgendein system muss vorliegen. ob nun gleichgeschaltete systeme, demokratien, anarchie, religionsstaaten, monarchie....ist zweitrangig.
das problem ist vermutlich, dass du meinst (hoffe duzen ist ok?) mit system würde ich zwangsläufig vom bestehenden reden?!

ich bin der ansicht, dass radikales ideengut den menschen nicht weiterbringt, ergo am schädlichsten ist. ergo bin ich der ansicht, dass die demokratie keineswegs vollkommen, aber die stärkste und beste unter den optionen ist.

Leyla
13.01.2005, 17:51
ich bin der ansicht, dass radikales ideengut den menschen nicht weiterbringt, ergo am schädlichsten ist. ergo bin ich der ansicht, dass die demokratie keineswegs vollkommen, aber die stärkste und beste unter den optionen ist.
Meinst Du damit die bestehende "Demokratie" oder eine tatsächliche Volksherrschaft? - Die erste aller Demokratien war ja witzigerweise eine Sklavenhaltergesellschaft....

Vietminh
13.01.2005, 22:54
Meinst Du damit die bestehende "Demokratie" oder eine tatsächliche Volksherrschaft? - Die erste aller Demokratien war ja witzigerweise eine Sklavenhaltergesellschaft....

Nein, als die Jakobiner noch an der Macht waren, war die Sklaverei verboten! Da gab es noch Demokraten!
Damals gab es auch noch Ideale, wie Tugend, allgemeines Glück etc.
Klar, dass sowas heute nicht mehr funktionieren kann. :D
Erst die Bonapartisten haben die Sklaverei etc. wiedereingeführt.

Leyla
13.01.2005, 22:56
Nein, als die Jakobiner noch an der Macht waren, war die Sklaverei verboten! Da gab es noch Demokraten!
Damals gab es auch noch Ideale, wie Tugend, allgemeines Glück etc.
Klar, dass sowas heute nicht mehr funktionieren kann. :D
Erst die Bonapartisten haben die Sklaverei etc. wiedereingeführt.
Du redest hier aber von der französischen Revoltution - ich meinte wirklich die Ur-Demokratie, im alten Griechenland.

berlincruiser
14.01.2005, 22:19
Nein, das bist Du vielleicht - aber bei den wirklichen "Machern" der bürgerlichen Mitte ist es Berechnung. Sie tolerieren systemoppositionelle Strömungen nur, solange sie sie durch eine subtile Art von Propaganda* isolieren können. Wenn das nicht mehr funktioniert, dann möchte ich mal sehen wie menschlich sie bleiben. Liberale sind schlechte Verlierer. Die verbale Extremistenkeule ist erst der Anfang, fürchte ich.

*Ein Cocktail aus Ablenkung (TV-Soaps, Esoterik, Klatsch und Tratsch), Halbwahrheiten und mitunter auch direkten Lügen. Das wirksamste Mittel ist aber die ständig wiederholte Behauptung, dass man sich nur gut genug verkaufen muss - und dann wird man ein glücklicher und erfolgreicher Mensch. Wer sich nicht gerne verkauft, wird dadurch zum Ketzer.

Hey, Baby (du verzeihst!), du bist auf dem Pfade der Erkenntnis !!!
Hätte ich ja nicht schöner schreiben können.
Nur hast du noch nicht bemerkt, dass du und deine Genossen heute die Steigbügelhalter genau jener "liberalen Kräfte" seid und die mit euch nur noch Katz und Maus spielen und die PDS doch schon prima integriert haben.
Die wirklich "bösen" Systemoppositionellen vermutet man heute "rechts", denn das stört das "one world"-Programm. Daher auch heutzutage eine Kampagne nach der anderen gegen "rechts" und keine mehr gegen "links".
Links ist verdaut und integriert oder auf der Spielwiese oder gar als "nützliche Idioten gegen "rechts" unterwegs und nimmt Polizei und Staatsschutz die Arbeit ab.
Denk mal drüber nach.
Vielleicht gehen ja noch ein paar Lämpchen mehr an, wenn du mal unvoreingenommen nachdenkst !!!
1970 gab es noch Berufsverbote gegen Links und eine Hausdurchsuchung nach der anderen gegen Links und Knast und Organisationsverbote und Terror-Gesetze und und und . LINKS stand der Feind. RECHTS spielte keine Rolle und wurde als "Hitler-Kostümfreunde" verlacht. Niemand kam auf die Idee die gesamte bürgerliche Rechte als "NAZIS" zu betiteln.
Und heute: Schau selbst nach und mach dir deinen Reim auf´s System und seine Steuerung!

mauerfall
14.01.2005, 22:46
Meinst Du damit die bestehende "Demokratie" oder eine tatsächliche Volksherrschaft? - Die erste aller Demokratien war ja witzigerweise eine Sklavenhaltergesellschaft....ich rede vom aktuellen system, was natürlich schwächen hat (föderalismusblockade,...), aber dennoch die beste option ist, meinem empfinden nach.

ich halte nicht viel von plebisziten. politik wird ein immer komplexeres geflecht und der "einfache bürger" hat gar nicht die zeit und den sachverstand sich damit hinreichend auseinander zu setzen.

wenn es um diäten geht, halten einem ja immer wieder leute vor, im alten griechenland habe man das alles noch ehrenamtlich gemacht. dem entgegne ich dann immer: die hatten ja auch sklaven, die ehrenamtlich für sie gearbeitet haben...


zum post von BC: die neonazis haben doch dank des 11.09. wieder jede menge ruhe vor dem verfassungsschutz. zumindest war das bis zu den wahlen in sachsen so.

berlincruiser
17.01.2005, 23:42
i
zum post von BC: die neonazis haben doch dank des 11.09. wieder jede menge ruhe vor dem verfassungsschutz. zumindest war das bis zu den wahlen in sachsen so.

Gibt es eigentlich auch noch irgendeine Differenz bei den Menschen rechts von Rita Süßmuth ???

Ich sehe nur, dass alle paar Monate ein neues Exempel gegen "rechte Demokraten" durchgezogen wird !
Da ist kein Anlass zu nichtig, als dass man nicht eine Kampagne draus stricken könnte.
Die Beispiele wirst du wohl selbst kennen.
ES herrscht eine zunehmende Meinungsdiktatur in diesem Land.
Kann man drehen und wenden, wie man möchte, bleibt dennoch wahr!