Durkheim
26.10.2008, 11:14
Es gibt nun in den USA zahlreiche Finanzexperten, die über die wahre Dimension des Schuldenberges sprechen. Es gingen bisher Zahlen in Höhe von 20-35 Billionen Dollar um (also 35.000 Milliarden!). Die Finanzkrise allerdings förderte die wahre Dimension der gigantischen US-Schulden zutage, sind sagenhafte 50 Billionen Dollar. Es gibt sogar einige Finanzexperten, die sagen, dass das sehr optimistische Zahlen wären, eigentlich würde es 90 Billionen Dollar betragen (siehe Diskussion dazu gestern auf CNN).
Aber hier der Artikel in Die Welt:
http://www.welt.de/wirtschaft/article2485985/Die-USA-stecken-im-50-Billionen-Dollar-Loch.html
"Die USA stecken im 50-Billionen-Dollar-Loch"
Bis März 2008 hat David Walker den US-Rechnungshof GAO geleitet. Jetzt kämpft er für die Peter-G.-Peterson-Stiftung, finanziert vom gleichnamigen Mitgründer des Finanzinvestors Blackstone, gegen die Staatsverschuldung der USA. Seine Aufgabe wird durch das Rettungspaket noch schwieriger.
WELT ONLINE: Sie kämpfen gegen die wachsende Verschuldung der USA. Jetzt will die Regierung 700 Mrd. Dollar weitere Kredite aufnehmen, um die Finanzkrise einzudämmen. Ist das nötig?
David Walker: Washington wird handeln, weil es die Folgen fürchtet, sollte es nichts tun. Nur, diese Rettung wird den Schuldenstand des Landes weiter vergrößern. Aber selbst wenn der Kauf fauler Kredite mehrere hundert Mrd. Dollar kostet, ist das noch verhältnismäßig klein im Vergleich zu dem, was dem Staatshaushalt droht.
WELT ONLINE: Es kommt noch schlimmer?
Walker: Es gibt riesige mittel- und langfristige Zusagen der Regierung an die Sozialversicherung und das Gesundheitssystem. Aber die sind noch nicht gedeckt.
WELT ONLINE: Offiziell beträgt die Staatsverschuldung 9,7 Billionen Dollar. Sie meinen, das Minus ist größer?
Walker: Allerdings. Wir stecken in einem Loch, das 50 Billionen Dollar tief ist und jedes Jahr zwei bis drei Billionen tiefer wird – selbst im Falle eines ausgeglichenen Haushalts. Die künftigen Verpflichtungen werden derzeit einfach nicht berücksichtigt.
...
David Walker musste in der Bill Maher Sendung seine Rechnung mittlerweile um 6 Billionen Dollar nach oben korrigieren, hier das Video mit dem Interview:
http://de.youtube.com/watch?v=0NM5Q5VDpnA
Nur die Amerikaner können angesichts der Dimensionen des Schuldenberges noch darüber lachen. Das bedeutet umgerechnet auf jeden einzelnen Amerikaner, eine Pro Kopf Verschuldung von über 480.000 Dollar!
Ein anderer Artikel mit Hintergründen zu diesem Thema:
http://www.mmnews.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=612
USA: Der Untergang
Beigesteuert von Michael Mross
Sonntag, 13. Juli 2008
In den USA dreht sich die Abwärtsspirale immer schneller. Fast alle Banken sind pleite. Die Autokonzerne bankrott. Die Airlines am Ende. Das Öl auf Rekordhoch. Der Dollar auf Rekordtief.
Die Liste des Schreckens könnte beliebig weiter geführt werden. Doch letztlich hat alles nur einen einzigen Grund:
Überschuldung.
In den USA sind seit 2006 über 260 Hypothekenfinanzierer Bankrott gegangen. Letzten Freitag traf es die größteunabhängige Hypothekenbank IndyMac.
Die Kreditkrise löst eine Tsunamiwelle nach der anderen aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das US-Finanzsystem kollabiert und das Vertrauen in die US-Staatsschulden schwindet. Immerhin schieben die USA derzeit einen
Schuldenberg von ca. 10 Billionen Dollar vor sich her (32000 $ pro Kopf). Und dieser Schuldenberg wird jeden Tag größer, ja er explodiert regelrecht.
Die 10 Billionen Dollar sind allerdings nur die öffentlich sichtbaren Schulden. Kritiker gehen davon aus, dass der tatsächliche Schuldenberg der USA weitaus höher ist. Dieser soll sagenhafte 60 Billionen Dollar betragen. Dieser
unsichtbare Teil des Schuldenberges besteht aus den versteckten Staatsschulden, welche sich aus der Höhe der zukünftigen Verpflichtungen aus Pensionen für Militär- und Staatsangestellte sowie dem staatlichen Gesundheitsprogramm Medicare ergeben.
Die USA wandelten sich in den letzten Jahrzehnten vom größten Gläubiger zum größten Schuldner der Welt. Die Schulden wurden zum großen Teil von Ausländern finanziert. Jeder Dollar Wirtschaftswachstum wurde in der »stärksten Wirtschaftsmacht der Erde« mit fast fünf Dollar Neuverschuldung erkauft. Wie lange wird das so weiter gehen?
1,7 Milliarden Dollar neue Schulden täglich
Derzeit machen die USA 1,7 Milliarden Dollar neue Staatsschulden pro Tag. Zusammen mit dem Defizit aus der Leistungsbilanz müssen also täglich über vier Milliarden Dollar Kapital angelockt werden, um die Löcher aus diesem Defizit zu stopfen.
Der Chef des US-Rechnungshofes, David M. Walker, stellte bereits 2007 der Bilanz des Staatshaushaltes wegen intransparenter Daten kein Testat aus. Zudem warnte er vor dem Bankrott der USA und verglich die aktuelle Situation
Washingtons mit dem Niedergang des Römischen Reiches.
...
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Gläubiger mehr Zinsen sehen wollen, oder gar ganz vom Kauf von US-Anleihen absehen. Eine Tendenz, die derzeit beim Dollar sichtbar wird. Wer sollte auch US-Anleihen kaufen, wenn er allein innerhalb von 24 Stunden 2 Prozent an der Währung verliert? Wer will Dollar kaufen, wenn er zusehen muss, wie Rohstoffe und Edelmetalle von Rekord zu Rekord eilen - sprich die Währung Tag für Tag an Kaufkraft einbüßt?
Die desolate Situation des ganzen Landes spiegelt sich in der Verfassung eines Unternehmens wider, welches symbolhaft für Amerika steht: General Motors - einst das größte und mächtigste Industrieunternehmen weltweit. Nicht von Ungefähr hieß es früher: General Motors ist nicht irgendeine Company, General Motors ist Amerika. Die protzigen Autos mit
der berühmten Heckflosse waren Symbol und Sinnbild für ein kraftstrotzendes Amerika, dem Land der ungebremsten Möglichkeiten.
Doch von General Motors ist nicht mehr viel übrig. Die Autos stehen mit angezogener Handbremse in den Showrooms, der Verkauf ist zum Erliegen gekommen. Die Börsenkapitalisierung von GM ist in den Bereich des Mikroskopischen abgesunken. Astronomisch dagegen die Schulden des Unternehmens.
...
Vielleicht retten die USA solche Luftblasen wie Google, die nichts produzieren ausser virtuelle Marktanteile.
Die Schulden entstanden erst ab den 80er Jahren, hier eine Grafik:
http://bp0.blogger.com/_PZnvgQoWvQw/SGVj1mMf2iI/AAAAAAAAA2Y/sV5y5bYI9lk/s400/natdebt-less-finance-sect-vs-natincome.gif
Aber hier der Artikel in Die Welt:
http://www.welt.de/wirtschaft/article2485985/Die-USA-stecken-im-50-Billionen-Dollar-Loch.html
"Die USA stecken im 50-Billionen-Dollar-Loch"
Bis März 2008 hat David Walker den US-Rechnungshof GAO geleitet. Jetzt kämpft er für die Peter-G.-Peterson-Stiftung, finanziert vom gleichnamigen Mitgründer des Finanzinvestors Blackstone, gegen die Staatsverschuldung der USA. Seine Aufgabe wird durch das Rettungspaket noch schwieriger.
WELT ONLINE: Sie kämpfen gegen die wachsende Verschuldung der USA. Jetzt will die Regierung 700 Mrd. Dollar weitere Kredite aufnehmen, um die Finanzkrise einzudämmen. Ist das nötig?
David Walker: Washington wird handeln, weil es die Folgen fürchtet, sollte es nichts tun. Nur, diese Rettung wird den Schuldenstand des Landes weiter vergrößern. Aber selbst wenn der Kauf fauler Kredite mehrere hundert Mrd. Dollar kostet, ist das noch verhältnismäßig klein im Vergleich zu dem, was dem Staatshaushalt droht.
WELT ONLINE: Es kommt noch schlimmer?
Walker: Es gibt riesige mittel- und langfristige Zusagen der Regierung an die Sozialversicherung und das Gesundheitssystem. Aber die sind noch nicht gedeckt.
WELT ONLINE: Offiziell beträgt die Staatsverschuldung 9,7 Billionen Dollar. Sie meinen, das Minus ist größer?
Walker: Allerdings. Wir stecken in einem Loch, das 50 Billionen Dollar tief ist und jedes Jahr zwei bis drei Billionen tiefer wird – selbst im Falle eines ausgeglichenen Haushalts. Die künftigen Verpflichtungen werden derzeit einfach nicht berücksichtigt.
...
David Walker musste in der Bill Maher Sendung seine Rechnung mittlerweile um 6 Billionen Dollar nach oben korrigieren, hier das Video mit dem Interview:
http://de.youtube.com/watch?v=0NM5Q5VDpnA
Nur die Amerikaner können angesichts der Dimensionen des Schuldenberges noch darüber lachen. Das bedeutet umgerechnet auf jeden einzelnen Amerikaner, eine Pro Kopf Verschuldung von über 480.000 Dollar!
Ein anderer Artikel mit Hintergründen zu diesem Thema:
http://www.mmnews.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=612
USA: Der Untergang
Beigesteuert von Michael Mross
Sonntag, 13. Juli 2008
In den USA dreht sich die Abwärtsspirale immer schneller. Fast alle Banken sind pleite. Die Autokonzerne bankrott. Die Airlines am Ende. Das Öl auf Rekordhoch. Der Dollar auf Rekordtief.
Die Liste des Schreckens könnte beliebig weiter geführt werden. Doch letztlich hat alles nur einen einzigen Grund:
Überschuldung.
In den USA sind seit 2006 über 260 Hypothekenfinanzierer Bankrott gegangen. Letzten Freitag traf es die größteunabhängige Hypothekenbank IndyMac.
Die Kreditkrise löst eine Tsunamiwelle nach der anderen aus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das US-Finanzsystem kollabiert und das Vertrauen in die US-Staatsschulden schwindet. Immerhin schieben die USA derzeit einen
Schuldenberg von ca. 10 Billionen Dollar vor sich her (32000 $ pro Kopf). Und dieser Schuldenberg wird jeden Tag größer, ja er explodiert regelrecht.
Die 10 Billionen Dollar sind allerdings nur die öffentlich sichtbaren Schulden. Kritiker gehen davon aus, dass der tatsächliche Schuldenberg der USA weitaus höher ist. Dieser soll sagenhafte 60 Billionen Dollar betragen. Dieser
unsichtbare Teil des Schuldenberges besteht aus den versteckten Staatsschulden, welche sich aus der Höhe der zukünftigen Verpflichtungen aus Pensionen für Militär- und Staatsangestellte sowie dem staatlichen Gesundheitsprogramm Medicare ergeben.
Die USA wandelten sich in den letzten Jahrzehnten vom größten Gläubiger zum größten Schuldner der Welt. Die Schulden wurden zum großen Teil von Ausländern finanziert. Jeder Dollar Wirtschaftswachstum wurde in der »stärksten Wirtschaftsmacht der Erde« mit fast fünf Dollar Neuverschuldung erkauft. Wie lange wird das so weiter gehen?
1,7 Milliarden Dollar neue Schulden täglich
Derzeit machen die USA 1,7 Milliarden Dollar neue Staatsschulden pro Tag. Zusammen mit dem Defizit aus der Leistungsbilanz müssen also täglich über vier Milliarden Dollar Kapital angelockt werden, um die Löcher aus diesem Defizit zu stopfen.
Der Chef des US-Rechnungshofes, David M. Walker, stellte bereits 2007 der Bilanz des Staatshaushaltes wegen intransparenter Daten kein Testat aus. Zudem warnte er vor dem Bankrott der USA und verglich die aktuelle Situation
Washingtons mit dem Niedergang des Römischen Reiches.
...
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Gläubiger mehr Zinsen sehen wollen, oder gar ganz vom Kauf von US-Anleihen absehen. Eine Tendenz, die derzeit beim Dollar sichtbar wird. Wer sollte auch US-Anleihen kaufen, wenn er allein innerhalb von 24 Stunden 2 Prozent an der Währung verliert? Wer will Dollar kaufen, wenn er zusehen muss, wie Rohstoffe und Edelmetalle von Rekord zu Rekord eilen - sprich die Währung Tag für Tag an Kaufkraft einbüßt?
Die desolate Situation des ganzen Landes spiegelt sich in der Verfassung eines Unternehmens wider, welches symbolhaft für Amerika steht: General Motors - einst das größte und mächtigste Industrieunternehmen weltweit. Nicht von Ungefähr hieß es früher: General Motors ist nicht irgendeine Company, General Motors ist Amerika. Die protzigen Autos mit
der berühmten Heckflosse waren Symbol und Sinnbild für ein kraftstrotzendes Amerika, dem Land der ungebremsten Möglichkeiten.
Doch von General Motors ist nicht mehr viel übrig. Die Autos stehen mit angezogener Handbremse in den Showrooms, der Verkauf ist zum Erliegen gekommen. Die Börsenkapitalisierung von GM ist in den Bereich des Mikroskopischen abgesunken. Astronomisch dagegen die Schulden des Unternehmens.
...
Vielleicht retten die USA solche Luftblasen wie Google, die nichts produzieren ausser virtuelle Marktanteile.
Die Schulden entstanden erst ab den 80er Jahren, hier eine Grafik:
http://bp0.blogger.com/_PZnvgQoWvQw/SGVj1mMf2iI/AAAAAAAAA2Y/sV5y5bYI9lk/s400/natdebt-less-finance-sect-vs-natincome.gif