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Vollständige Version anzeigen : Finanzkrise: Jetzt droht dem ersten EU-Land der Staatsbankrott



Candymaker
22.10.2008, 15:28
BUDAPEST - Es sind sonnige Herbsttage, die die ungarische Hauptstadt Budapest erlebt. Aber die Stimmung ist trübe. Denn Ungarn steht das Wasser bis zum Hals, die Katastrophe ist nur noch abzumildern, nicht mehr abzuwenden.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11339456/492531/Jetzt_droht_dem_ersten_EU_Land_der_Staatsbankrott. html


Tun mir wirklich leid die Ungarn. Der Lebensstandard dort wird demächst enorm absinken. Die Währung rast nach unten wie eine Rakete. :(

Gawen
22.10.2008, 15:56
Tun mir wirklich leid die Ungarn. Der Lebensstandard dort wird demächst enorm absinken. Die Währung rast nach unten wie eine Rakete. :(

Die 62 Mrd. EUR Staats-Schulden der Ungarn sind doch Peanuts, kann man mit der Bürgschaft des deutschen Steuerzahlers locker von deutschen Banken ausgleichen lassen und es wären immer noch 338 Mrd. im Bürgen-Würgen-Topf! :D


Dann hätten wir zwar Ungarn praktisch gekauft, es würde uns aber trotzdem nicht gehören, ist das nicht genial...?

Sven71
22.10.2008, 16:12
Die 62 Mrd. EUR Staats-Schulden der Ungarn sind doch Peanuts, kann man mit der Bürgschaft des deutschen Steuerzahlers locker von deutschen Banken ausgleichen lassen und es wären immer noch 338 Mrd. im Bürgen-Würgen-Topf! :D


Dann hätten wir zwar Ungarn praktisch gekauft, es würde uns aber trotzdem nicht gehören, ist das nicht genial...?

Oje, sowas in der Art steht wahrscheinlich diese Woche noch in der Zeitung. Nachdem wir Ungarn entschuldet haben, müssen wir wahrscheinlich noch Entschädigung wegen Einmischung in interne Angelegenheiten einer souveränen Nation zahlen.

Margrit
22.10.2008, 16:15
vielleicht denkt der eine oder andere Ostblockstaat auch darüber nach, dass die EU nicht unbedingt der große Segen war.
Diese Probleme hatten sie früher nicht.
Vielleicht kommt ein Umdenken und trotz aller Globalisierung (blödes Wort) setzt man in Zukunft mal wieder mehr auf Nationalität und kümmert sich erst einmal wieder ums eigene Land.

Sven71
22.10.2008, 16:18
.... und kümmert sich erst einmal wieder ums eigene Land.

In Deutschland würde das nur eins bedeuten: Mineralöl- und Einkommensteuer erhöhen. Was sonst?

Dubidomo
22.10.2008, 17:53
Die Währung rast nach unten wie eine Rakete. :(

Und damit werden die heimischen Produkte wieder gefragter, was zum Erstarken der Binnennachfrage und damit der Binnenkonjunktur führt. Es sei denn die Politik muss unbedingt importieren, was das Zeugs hält.

Don
22.10.2008, 18:10
Und damit werden die heimischen Produkte wieder gefragter, was zum Erstarken der Binnennachfrage und damit der Binnenkonjunktur führt. Es sei denn die Politik muss unbedingt importieren, was das Zeugs hält.

Die Politik importiert gar nix.
Kreti und Pleti wollen Importprodukte. Also Du.

Ostmark
22.10.2008, 18:12
Ich sag Euch, die EU ist sowieso das Dümmste vom Dummen! Abwarten, und das Ganze löst sich mit enormen Schulden auf, und alle werden dumm schauen, und nicht wissen wieso.

Gawen
22.10.2008, 19:15
Die Politik importiert gar nix.
Kreti und Pleti wollen Importprodukte. Also Du.

Falsch, Kreti und Pleti wollen dass zuhause produziert wird. ;)

klartext
22.10.2008, 20:12
Falsch, Kreti und Pleti wollen dass zuhause produziert wird. ;)

Das wollen alle, aber nicht den Preis eines Inlandprodukts bezahlen.

klartext
22.10.2008, 20:15
Das Problem, das viele Osteuropäische Staaten haben, hat mit der EU nichts zu tun.
Da Geld im Ausland billiger war als im eigenen Land, hat die Wirtschaft Kredite in Devisen aufgenommen und damit den boom finanziert. Die Quelle sprudelt nicht mehr und das schafft Probleme.

Dubidomo
22.10.2008, 21:56
Die Politik importiert gar nix.
Kreti und Pleti wollen Importprodukte. Also Du.


Ich bin weder Kreti noch Pleti!

Wieso mischst du Guarkernmehl - Eine völlig überflüssige Importware! - ungefragt in mein Futter? Wer macht das aus Gründen seines Profits? Du doch!

Sven71
22.10.2008, 23:14
Das wollen alle, aber nicht den Preis eines Inlandprodukts bezahlen.

Zumindest nicht bei DER Steuer- und Abgabenlast. Wenn deutlich mehr netto vom brutto übrig bliebe, kann ich mir auch Produktpatriotismus leisten. Dann hätten wir auch mehr Arbeitsplätze in D und weniger Bedarf an Transferleistungen.
Aber dann sehen Staatsdiener ihre Felle schwimmen, weil das Geld der Bürger nicht beim Fiskus, sondern woanders landet. Und das will diese Fraktion, die sich dem Gefecht um Umsatzrenditen gar nicht erst stellen will, auf keinen Fall riskieren. Ist ja auch schön, im steuerfinanzierten und steuerbeheizten Büro zu sitzen, ohne Risiko ein Steuergehalt zu beziehen und dann noch den blechenden Rest der Bevölkerung zu schikanieren.

klartext
22.10.2008, 23:23
Zumindest nicht bei DER Steuer- und Abgabenlast. Wenn deutlich mehr netto vom brutto übrig bliebe, kann ich mir auch Produktpatriotismus leisten. Dann hätten wir auch mehr Arbeitsplätze in D und weniger Bedarf an Transferleistungen.
Aber dann sehen Staatsdiener ihre Felle schwimmen, weil das Geld der Bürger nicht beim Fiskus, sondern woanders landet. Und das will diese Fraktion, die sich dem Gefecht um Umsatzrenditen gar nicht erst stellen will, auf keinen Fall riskieren. Ist ja auch schön, im steuerfinanzierten und steuerbeheizten Büro zu sitzen, ohne Risiko ein Steuergehalt zu beziehen und dann noch den blechenden Rest der Bevölkerung zu schikanieren.

Unser Wirtschaftssystem basiert darauf, dass wir teure hochqualifierte Güter exportieren und billige Konsumgüter importieren. Dabei machen wir einen fetten Überschuss. Daran würde aiuch eine deutliche Gehaltserhöhung nicht ändern.
Für unsere Indusrtieprodukte gibt es keinen Inlandsmarkt in der Exportgrösse.

Dubidomo
22.10.2008, 23:37
Für unsere Indusrtieprodukte gibt es keinen Inlandsmarkt in der Exportgrösse.

Deine Art wirtschaftlicher Vorstellungen hat schon 1930 ins wirtschaftliche Chaos und den Hunger von mehr als 20 Mio geführt. Am Ende stand der politische Kollaps!

Aldebaran
23.10.2008, 00:13
Deine Art wirtschaftlicher Vorstellungen hat schon 1930 ins wirtschaftliche Chaos und den Hunger von mehr als 20 Mio geführt. Am Ende stand der politische Kollaps!

Eher umgekehrt. Nach 1929 erfasste eine protektionistische Welle die Welt, welche die Krise noch verschlimmerte. Vor allem der amerikanische "Smoot-Hawley-Tarif" ist in der Wirtschaftsgeschichte berüchtigt.

klartext
23.10.2008, 00:14
Deine Art wirtschaftlicher Vorstellungen hat schon 1930 ins wirtschaftliche Chaos und den Hunger von mehr als 20 Mio geführt. Am Ende stand der politische Kollaps!

Ich erkenne den Zusammenhang nicht. Wir sind Weltmarktführer in Produktbereichen, für die es in Deutschland keinen Markt gibt.
Wie willst du das ändern ?

Dubidomo
23.10.2008, 14:09
Eher umgekehrt. Nach 1929 erfasste eine protektionistische Welle die Welt, welche die Krise noch verschlimmerte. Vor allem der amerikanische "Smoot-Hawley-Tarif" ist in der Wirtschaftsgeschichte berüchtigt.

Es ist doch wohl logo, dass die USA erstmal an ihren Arsch statt an fremde Ärsche dachten. Was sollte daran so besonders sein!

Die Krise wurde in Deutschland so schlimm, weil die Stifter des Youngplanes vergaßen Deutschland freie Hand in Währungsdingen zu geben. Darum galt nach Abzug der Kredite: Ohne Gold nichts los!

Buella
23.10.2008, 14:17
Das wollen alle, aber nicht den Preis eines Inlandprodukts bezahlen.

Weil den Preis eines Inlandsprodukts, bei der Gier der Unternehmer und der Kapitalgesellschaften, und den damit auseinandertriffenden Einkommen, kein Normalverdienender mehr zahlen kann!

Und jetzt kommt gleich wieder die neoliberal verordnete globale Investitions- Arbeitsplatzsicherungslüge! Und mir die Tränen, ob der armen sich aufopfernden Unternehmerschaft!

:D

Dubidomo
23.10.2008, 15:22
Ich erkenne den Zusammenhang nicht. Wir sind Weltmarktführer in Produktbereichen, für die es in Deutschland keinen Markt gibt.
Wie willst du das ändern ?

Der Binnenmarkt wird seit 1983 durch den Kohlismus systematisch vernachlässigt. Mit der These von der harten Währung ging nach 1983 der fototechnische Markt in den USA verloren. Die deutsche Wertarbeit wurde in den USA zu teuer. Sie wurde auch hier auf dem Binnenmarkt zu teuer. Die Folge war der Bankrott vieler Fototechnikfirmen und der massive Anstieg der Arbeitslosigkeit schon vor 1990. Es wird doch wohl jedem klar sein, dass ein Wechsel von DM zu Dollar von 1:4 auf 1:1,37 dem deutschen Export in vielen Bereichen das Genick brechen musste.
Unser Export bewegt sich heute zunehmend nicht mehr im normalen Spektrum sondern in Spinnerspektren.
Durch die Hartwährungspolitik wurde der deutsche Export zunehmend in Spinner-Nischen abgedrängt, wo andere Volkswirtschaften nicht mehr mithalten wollen.
Es ist klar dass für solche Außenseiterprodukte der deutsche und der europäische Markt zu klein sein dürften.
Nach 1983 ging in Nordhorn Nino endgültig Bankrott. Eine einstmals blühende Textilindustrie war tot. Und warum? Heute ist dort Industriebrache. Wollten deutsche Arbeiter zuviel Lohn? Nein! Sie wollten soviel Lohn, dass sie im deutschen Markt gut leben konnten. Sie lebten nicht auf dem USA-Markt noch in Indien.
Daher: Welche Chancen ein Produkt auf dem deutschen Markt hat, hängt von der Währungsparität ab. Darum gab es zu Zeiten von DM zu Dollar von 1:4 keine Arbeitslosigkeit.
Durch die Stabilitätspolitik der EZB nach den Vorgaben des Kohlismus ging die deutsche Dümmlichkeit auf europäischer Ebene weiter. Der deutsche Steuerzahler hätte sich die Subventionen für die Windparks sparen können, wenn der Euro 25% niedriger bewertet worden wäre. Die importierte Energie wäre dann 25% teurer gewesen, dafür aber die Energie aus heimischen Quellen (Technologie und Manpower) um 25% günstiger. Die eingesparten Euros auf Grund des harten Währungskurses gehen der Staatskasse wegen der Subventionen in Zukunftstechnologien und der Stützung der Sozialkassen auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit wieder verloren. Das ist die Folge der Deflation alias Hartwährungspolitik!

Der vielgepriesene Globalismus soll in den Köpfen der Bürger ermöglichen, dass die Löhne sinken dürfen, damit die Globalplayer hierzulande günstig produzieren können um dann die Waren auf dem Weltmarkt mit hohen Gewinnen absetzen zu können. Der Gewinn ist wegen der harten Währung dann sicher! Was aber hat der Lohnabhängige von solch blühender Wirtschaft? Was hat der Staat von solchen Gewinnen der Globals auf internationalen Märkten? Nichts! Er darf seine Arbeitslosen und Minderlöhnern Sozialzuschüsse und später statt einer fülligen Rente Sozialhilfe zahlen. Und woher kommt das Geld für das Sozialsponsoring für Rentner, Minderlöhner und deren Kinder? Aus dem Nichts natürlich oder von den Löhnen der Minderlöhner, was bewirkt, dass die Lohnnebenkosten mal wieder steigen müssen.
Die Staatskasse wird bei dem Verfahren zu nehmend leerer. Der Staat im Globalplayerkapitalismus hat nur noch die Aufgabe Sklaven für die Produktion und den Billigkonsum abzurichten.

Und die hehren gelobten Einrichter von Tafeln verwischen nur die Tatsachen der Ausbeutung. Diese guten Werke a la Christentum sind leider nicht christlich! Es gilt die Ursachen des Hungers zu beseitigen und nicht nur die Folgen! Das wäre christlich und zusätzlich noch vernünftig! Wenn Tafeln notwendig werden, hat der Staat versagt. Der Bürgersinn ist da fehl am Platze. Der Bürgersinn sollte sich dafür einsetzen, dass jeder ohne Tafel auskommt. Das heißt eine Entlohnung, die auch eine angemessene Rente garantiert.
Das heißt eine Wirtschaftspolitik, die dem Binnenmarkt Vorrang gibt vor den Interessen der Globalplayers. Nicht die Kapitalmaximierung ist der Wirtschaft oberstes Ziel sondern die Versorgung der Bevölkerung. Der Kohlismus hat das ab 1983 verschoben zu Gunsten der Kapitalmaximierung!

Sein Hauptargument war der Unsinn mit der harten DM. Warum Unsinn?
So wie man im Hochsommer üblicherweise keinen Pelzmantel trägt, so ist die harte Währung nur dann sinnvoll, wenn sie der Wirtschaft nicht schadet. Hohe Arbeitslosigkeit, die Folge der Hartwährungspolitik, schadet dem Staat - Steuerausfall, erhöhte Ausgaben für Sozialzuschüsse und deswegen geringere Ausgaben für Investitionen - den Sozialkassen und dem einzelnen Bürger, der deswegen arbeitslos geworden ist. Hartwährungspolitik ist nicht an sich gut, sondern nur je nach aktueller Wirtschaftslage.
Die Gesetze des Marktes sind vom Menschen nicht erfunden sondern entdeckt worden und dürfen daher nicht umgangen werden. Wer sie umgeht wegen seines großen Geldes, bekommt die Quittung wie das aktuell so richtig schön auch für den Herrn Jedermann sichtbar geworden ist. Braucht man noch mehr der Lehre von den Gesetzen des Marktes und den Mechanismen des Wirtschaftskreislaufes?

Sven71
23.10.2008, 16:07
Unser Wirtschaftssystem basiert darauf, dass wir teure hochqualifierte Güter exportieren und billige Konsumgüter importieren. Dabei machen wir einen fetten Überschuss. Daran würde aiuch eine deutliche Gehaltserhöhung nicht ändern.
Für unsere Indusrtieprodukte gibt es keinen Inlandsmarkt in der Exportgrösse.

Von den Industrieprodukten war auch nicht unbedingt die Rede. Eher von den Produkten, die wir eben "billig importieren." Warum wir die wohl nicht selbst herstellen ... oder besser gesagt: nicht mehr?!

Gawen
23.10.2008, 17:24
Von den Industrieprodukten war auch nicht unbedingt die Rede. Eher von den Produkten, die wir eben "billig importieren." Warum wir die wohl nicht selbst herstellen ... oder besser gesagt: nicht mehr?!

Die Globalisierung ist falsch konstruiert, sie bevorteilt totalitäre Staaten wie China, die ihre Arbeitnehmer in die Lohn-Slaverei zwingen.

Der Freihandel ist gut, muß aber durch Lohnniveau-Ausgleichszölle reguliert werden.

Dubidomo
23.10.2008, 17:47
Der Freihandel ist gut, muß aber durch Lohnniveau-Ausgleichszölle reguliert werden.

Das ist überflüssig! In der alten BRD gab es reichlich Lohngefälle ganz ohne Verordnung. Es bedurfte keiner Schutzzölle!

Über die frei floatende Währungsparität steuert sich das von allein. Der Steuerung bedarf es gar nicht. Das wollen nur Kapitalisten um ihre Geldsäcke schnell füllen zu können.

klartext
23.10.2008, 17:47
Von den Industrieprodukten war auch nicht unbedingt die Rede. Eher von den Produkten, die wir eben "billig importieren." Warum wir die wohl nicht selbst herstellen ... oder besser gesagt: nicht mehr?!

Weil sie dann so teuer wäören, dass sie niemand kaufen kann.
Der VW Golf besteht zu 40 % aus Teilen, die im Ausland gefertigt sind. Würden diese Teile in D gefertigt, würde der Golf 40.000 EUR kosten.
Mit unseren Spitzenlöhnen können wir nur Spitzenprodukte wirtschaftlich herstellen, was insgesamt sehr vernünftig ist.
Übrigens, der Exportanteil der Automobilindusrtie liegt bei 75 %. Dafür gibt es in D keinen Ersatzmarkt.
Und wusstest du, dass wir der weltweit grösste Hersteller von Speiseöl sind ?

Gawen
23.10.2008, 18:39
Das ist überflüssig! In der alten BRD gab es reichlich Lohngefälle ganz ohne Verordnung. Es bedurfte keiner Schutzzölle!

Über die frei floatende Währungsparität steuert sich das von allein. Der Steuerung bedarf es gar nicht. Das wollen nur Kapitalisten um ihre Geldsäcke schnell füllen zu können.

Bullshit, daß man mit staatskapitalistischen Systemen wie China, die ihre Arbeiter zu Lohn-Sklaven machen, nicht fair wirtschaftlich konkurrieren kann siehst Du an der US Verschuldung.

Wir brauchen keine Schutzzölle, sondern einen weltweiten Lohnniveau-Ausgleichszoll, dann wird hierzulande auch wieder kostendeckend produziert.

Sven71
23.10.2008, 19:17
Weil sie dann so teuer wäören, dass sie niemand kaufen kann.
Der VW Golf besteht zu 40 % aus Teilen, die im Ausland gefertigt sind. Würden diese Teile in D gefertigt, würde der Golf 40.000 EUR kosten.
Mit unseren Spitzenlöhnen können wir nur Spitzenprodukte wirtschaftlich herstellen, was insgesamt sehr vernünftig ist.
Übrigens, der Exportanteil der Automobilindusrtie liegt bei 75 %. Dafür gibt es in D keinen Ersatzmarkt.
Und wusstest du, dass wir der weltweit grösste Hersteller von Speiseöl sind ?

Nein, das mit dem Speiseöl wußte ich nicht. Danke für die Info. Aber mit den Spitzenlöhnen, das ist eben so eine Sache: Bei geringerer Abgabenlast (direkte Steuern + indirekte Steuern + Abgaben + Beamter-beweg-dich-Gebühren kommen bei ungünstigen Steuerklassen auf gut die Hälfte des Bruttolohns, nur dadurch werden die Löhne "spitze" und der Arbeitnehmer hat nix davon) könnten diese Produkte zu netto immer noch attraktiven Löhnen zu akzeptablen Preisen gefertigt werden. Genau da setze ich mit der "Gehaltserhöhung" (bezogen aufs netto!) an, damit man sich den Produktpatriotismus leisten kann.
Früher war es fast selbstverständlich, daß man sich ein deutsches Auto kauft. Seit den 80er Jahren halten zunehmend Japaner und "Billigmarken" Einzug, weil der Deutsche sich von seinen "Spitzenlöhnen" (brutto) seine eigenen Autos nicht mehr leisten kann (netto). Es ist billiger, Autos über tausende Kilometer aus Asien zu importieren. Das ist pervers in meinen Augen und eine unmittelbare Folge des Umverteilungswahnsinns. Ich glaube nicht, daß das zwangsläufig so sein muß.

Dubidomo
23.10.2008, 20:55
Bullshit, daß man mit staatskapitalistischen Systemen wie China, die ihre Arbeiter zu Lohn-Sklaven machen, nicht fair wirtschaftlich konkurrieren kann siehst Du an der US Verschuldung.

Wir brauchen keine Schutzzölle, sondern einen weltweiten Lohnniveau-Ausgleichszoll, dann wird hierzulande auch wieder kostendeckend produziert.

Bullshit und schon ist das Problem vom Tisch! Wie einfach doch die Welt sein kann.

Durch das Entsendegesetz verordnet durch die EU auf Betreiben der Kapitalisten ist es zur Armutswanderung gekommen.
Wird jedoch nach dem Standort bezahlt, dann erübrigen sich die Wanderungen; denn kein Unternehmer hat dann einen Grund billige Arbeiter aus Portugal anzuwerben. Es lohnt dann nicht mehr.
Die Preise werden sich ermässigen, weil sonst die Wirtschaft zum Stillstand kommt und die Habgier des Unternehmers wird gedämpft sein, weil er nun akzeptieren muss, dass seine Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen.

Aldebaran
24.10.2008, 00:41
Es ist doch wohl logo, dass die USA erstmal an ihren Arsch statt an fremde Ärsche dachten. Was sollte daran so besonders sein!

Die Krise wurde in Deutschland so schlimm, weil die Stifter des Youngplanes vergaßen Deutschland freie Hand in Währungsdingen zu geben. Darum galt nach Abzug der Kredite: Ohne Gold nichts los!


Eben. In einem Goldstandardsystem muss man einem Land mit kapitalverkehrbedingtem Goldabfluss die Chance geben, diesen durch Exporte bzw. einen Exportüberschuss auszugleichen, ansonsten seine Geldmenge kontrahieren muss.

Natürlich haben die Amerikaner an sich gedacht, damit aber auch ihre Exportmärkte zerstört.

Dubidomo
26.10.2008, 23:32
Natürlich haben die Amerikaner an sich gedacht, damit aber auch ihre Exportmärkte zerstört.

Die Amerikaner? Bestimmte Gruppen mit dem dicken Kapital setzten ihren antideutschen Wirtschaftskurs fort. Antideutsch ist nicht im Sinne von nationalistisch gemeint sondern im Sinne von kapitalistischer Wirtschaftskontrolle zum Zwecke der vollen Ausbeutung. Das Ziel ist die Bananenrepublik.

Gottfried
27.10.2008, 01:21
Eher umgekehrt. Nach 1929 erfasste eine protektionistische Welle die Welt, welche die Krise noch verschlimmerte. Vor allem der amerikanische "Smoot-Hawley-Tarif" ist in der Wirtschaftsgeschichte berüchtigt.

Die jetzige Krise wird noch schlimmer, denn sie ist globalisiert.

Dubidomo
27.10.2008, 09:49
Die jetzige Krise wird noch schlimmer, denn sie ist globalisiert.

Schon im 19.Jahrhundert gab es eine globale Wirtschaft. Die beiden Opiumkriege lassen grüßen. So ist der erste Weltkrieg die Folge globaler Interessen der Kapitalisten in den USA und GB.
Da war das deutsche Reich mit seinem "Wir haben dasselbe Recht" eben fehl am Platze.

Und so ist zu prüfen, ob die jetzige Finanzkrise ein Unglück oder Folge einer Absicht ist. Einfach zu behaupten, dass die Ursache des Finanzdesaters Dummheit oder ein Systemfehler sei, geht womöglich an den Ursachen vorbei. Auch hier gilt: Der wissenschaftliche Nachweis ist zu erbringen.!