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Vollständige Version anzeigen : Wie ist die Bergpredigt zu verstehen?



NimmerSatt
20.10.2008, 16:07
Die Bergpredigt klingt an bestimmten Stellen sehr, sehr hart. Um die wohl markanteste Textstelle zu nennen:
"27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schin Ehebruch mit ihr begangen.
29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiße es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird."
Matthäus. 5, 27-29

Von christlicher Seite wird oft argumentiert, dass so Textstellen symbolisch zu verstehen sind. An dieser Stelle z.B. wolle Jesus durch seine drastischen Worte nur die Ehe noch besser schützen, da er schon vor den Anfängen des Ehebruchs warnt.

Dabei wendet sich Jesus, so wie ich es bisher sehe, bei den Schlussmahnungen gerade gegen dieses symbolische Verständnis:
"21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder vollbracht? 23 Dann werde ich antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!
Matthäus. 7, 21-23

Hier spricht sich Jesus dafür aus, dass Gutes keinen Wert besitzt, das abweichend von den Worten der Bergpredigt begangen wird. Selbst dann, wenn man sich auf die Bergpredigt in einem symbolischen Verständnis stützt.

Brotzeit
20.10.2008, 20:00
An dem ganzen Usinn der im allgemeinen christlichen Umgangston als Bergpredigt bezeichnet wird und die auch jeder andere grössenwahnsinnige Kiffer im Rausch hätte predigen können ; gibt es für einen aufgeklärten und durchschnittlich gut gebildeten Menschen auch garnichts zu "verstehen" ...
Denn die sogenannte "Bibel" bzw. das "Neue Testament" ( Gröhl ) ist eine zensierte Sammlung von 5 unzusammenhängenden Episoden aus dem Leben eines Egomanen mit suicidären Tendenzen, der in seinem Wahn glaubte der Sohn G-ttes zu sein .....
Jeder Fantasyroman wie z. B. "Herr der Ringe" ist von besserer Qualität als diese in literarischer Hinsicht stümperhaft formulierte Episodensammlung.....

D-Moll
20.10.2008, 21:11
Als radikale Kontrastaussage verstehe ich sie.
Nicht als wörtliche Anleitung.

Genau wie ;
Eher geht ein Reicher durch ein Nadelöhr als das er ins Himmelreich kommt.

Geronimo
20.10.2008, 21:17
Na, der gute Jesus war an jenem Tage wahrscheinlich besonders gefrustet, das Catering hatte offensichtlich nicht geklappt.. In dem Zustand sage ich auch manchmal Sachen...na, lassen wir das. Aber die Sache mit dem Wein und den Fischen - nicht schlecht Herr Specht. Obwohl, das Ende der europäischen Landwirtschaftsordnung wäre wohl gekommen. So hat eben alles seine zwei Seiten, gelle?

Gruß
Gero

dr-esperanto
20.10.2008, 23:29
Also Jesus hat sicher nicht verlangt, dass man sich die Hand abhacken oder das Auge ausreißen soll oder auch noch die andere Wange hinhalten soll. Das sind rhetorische Übertreibungen, die den Ernst der Lage verdeutlichen sollen. Schließlich hat Jesus selber nicht die andere Wange hingehalten, als er vor dem Hohen Rat auf die eine geschlagen wurde!

Stechlin
20.10.2008, 23:49
Als Atheist muss ich sagen, dass die Bergpredigt auf geradezu sensationelle Art und Weise revolutionär ist.

Bürger Jesus hat nichts weiter getan, als einen Gesetzestext zu kommentieren, also ihn verständlich zu machen.

Nehmen wir das Beispiel -ein sehr wichtiges, wie ich finde- des siebenten Gebotes "Du sollst nicht morden!". So für sich alleine dastehend, scheint es ein sehr einfach zu befolgendes Gebot zu sein: Bringe einfach niemanden um, und Du hast das Gebot befolgt. Jesus aber wollte an die Ursache des Übels, an seine Wurzeln. Deshalb predigte er: "Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird..."

Was steckt dahinter? Das Motiv! Jemandem das Töten zu verbieten, wird allein keinen Frieden bringen. Der Hass, der Zorn sind die eigentlichen Geißeln, dessen man sich zu befreien hat.

Die Bergpredigt soll die Sensibilität der Menschen für die Ursachen(!) allen Übels schärfen. Und trotz der zugegeben streckenweise sehr bunten Metaphern ist sie bis heute unreflektiert verhallt.

Schade eigentlich.

Das Ende
21.10.2008, 00:47
Vorab: Ich bin eher dem Agnostizismus zugeneigt.


27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schin Ehebruch mit ihr begangen.

Nehmen wir das ganze mal psychologisch unter die Lupe.

Was bedeutet lüstern?


Synonyme für: lüstern. begehrlich. brünstig, gierig, sinnlich, triebhaft, wollüstig, begierig, giererfüllt

Somit hat er recht.

So wie NITUP schon richtig gesagt hat, spricht er die Ursache an.

Denn wer gedanklich schon so weit ist, eine andere Frau als seine eigene mit derart begierlichen Gedanken anschaut, hat im Geiste mit seiner "Alten" schon abgeschlossen und würde nur noch aus Standes, wirtschaftlichen oder anderen niederen Gründen zusammenbleiben.

Mit Liebe hat dies nichts mehr zu tun. Das hat dann nichts mehr mit "mal verstohlen eine anderern Frauen nachschauen" zu tun.

So einfach ist ist das. Da sehe ich nur wenig "Symbolisches" an.


Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiße es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird."

Gut da bin ich überfragt und wurde wirklich auf eine symbolische Aussage tippen.


Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder vollbracht? 23 Dann werde ich antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!
Matthäus. 7, 21-23


Der genialste Mensch überhaut und leider ist es so eingetreten wie er gesagt hat.

Diese Spruch lässt du dir einfach mal auf der Zunge zergehen, während du z.B. die Kirche anschaust.

Er kannte die Menschen!!!!

Er wusste schon, dass wie so viele Ideologien auf der Welt dazu missbraucht werden andere Menschen schlecht zu machen und sogar zu morden.
Das in seinem Namen unendliches Leid vollbracht werden kann.....

Und was sagt man zu einem, der seine Lehren/Gesetze verraten hat?


Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

Freddy Krüger
21.10.2008, 18:50
Die Bergpredigt klingt an bestimmten Stellen sehr, sehr hart. Um die wohl markanteste Textstelle zu nennen:
"27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schin Ehebruch mit ihr begangen.

Das bedeutet:

Für Gott zählt nicht nur die vollzogene Tat, sondern auch die geplante (gewünschte) Tat.

Denn Gott weiß: Wie man denkt, so handelt man. Erst kommt der böse Gedanke, dann die Tat.

Hätte man nicht Angst vor den Folgen (AIDS, Kosten der Scheidung, Keine Wohnung) so würden wohl 95% der Männer fremdgehen.

NimmerSatt
21.10.2008, 21:09
Schön, dass einige den Thread gefunden haben, die sich Mühe geben :]
Ihr missversteht jedoch, worauf ich hier hinaus will. Für mich entscheidet sich die Brauchbarkeit der Bergpredigt daran, ob sich in der Schlussmahnung für ein wörtliches Verständnis ausgesprochen wird.
Gott wird laut Jesus denen, die Wunder vollbrachten und das Gesetz dabei übertraten - diese Übertretung könnte auch durch eine symbolische Interpretation geschehen - sagen, dass sie nicht ins Himmelreich kommen. Somit wäre die Bergpredigt wörtlich zu verstehen.

Hierzu möchte ich Gegenpositionen hören.

Stechlin
21.10.2008, 21:37
Schön, dass einige den Thread gefunden haben, die sich Mühe geben :]
Ihr missversteht jedoch, worauf ich hier hinaus will. Für mich entscheidet sich die Brauchbarkeit der Bergpredigt daran, ob sich in der Schlussmahnung für ein wörtliches Verständnis ausgesprochen wird.
Gott wird laut Jesus denen, die Wunder vollbrachten und das Gesetz dabei übertraten - diese Übertretung könnte auch durch eine symbolische Interpretation geschehen - sagen, dass sie nicht ins Himmelreich kommen. Somit wäre die Bergpredigt wörtlich zu verstehen.

Hierzu möchte ich Gegenpositionen hören.

Da haben wir in der Tat ein Verständigungsproblem, deshalb meine Frage an Dich: Ist das denn wichtig? Um was geht es denn: um die Botschaft oder um den Mythos?

Das Ende
21.10.2008, 21:38
Schön, dass einige den Thread gefunden haben, die sich Mühe geben :]
Ihr missversteht jedoch, worauf ich hier hinaus will. Für mich entscheidet sich die Brauchbarkeit der Bergpredigt daran, ob sich in der Schlussmahnung für ein wörtliches Verständnis ausgesprochen wird.
Gott wird laut Jesus denen, die Wunder vollbrachten und das Gesetz dabei übertraten - diese Übertretung könnte auch durch eine symbolische Interpretation geschehen - sagen, dass sie nicht ins Himmelreich kommen. Somit wäre die Bergpredigt wörtlich zu verstehen.

Hierzu möchte ich Gegenpositionen hören.

Ich glaube du legst es kurz aus.

Schau dir doch mal an was im Namen der Religion schon für Verbrechen begangen wurde.

Die, die dann eben diese Textstellen symbolisch für sich benutzen um im Namen Jesu schlimme Dinge zu vollbringen.

Diese werden nicht ins Himmelreich kommen.

Ich kann mir nicht vorstellen das eine grundsätzliche Interpretation damit gemeint ist.

Du musst es auch so sehen. Früher wurden andere Begriffe benutz bzw. Situationen anders beschrieben.

Wenn du z.B. Hesekiel im AT anschaust. Wird jeder denken, der hat ein Raumschiff gesehen und auch so beschreiben.

Früher warens halt leuchtende Feuer im Himmel.

Ich komme gerade nicht so drauf, auf was du hinauswillst.

Denkst du das es grundsätzlich "verboten" ist etwas in die Bibel hineinzuinterpretieren?

Vielleicht kannst du das noch näher erleutern. Könnt ja sein das ich gerade aufm Schlauch stehe und das gleiche wieder gesagt habe was du gar nicht hören wolltest.

dr-esperanto
22.10.2008, 00:29
Schön, dass einige den Thread gefunden haben, die sich Mühe geben :]
Ihr missversteht jedoch, worauf ich hier hinaus will. Für mich entscheidet sich die Brauchbarkeit der Bergpredigt daran, ob sich in der Schlussmahnung für ein wörtliches Verständnis ausgesprochen wird.
Gott wird laut Jesus denen, die Wunder vollbrachten und das Gesetz dabei übertraten - diese Übertretung könnte auch durch eine symbolische Interpretation geschehen - sagen, dass sie nicht ins Himmelreich kommen. Somit wäre die Bergpredigt wörtlich zu verstehen.

Hierzu möchte ich Gegenpositionen hören.



Sicher, Jesus hat auch an anderer Stelle gesagt, dass die wenigsten (zumindest gleich auf Anhieb) ins Himmelreich kommen ("versucht euch durch die enge Himmelspforte zu zwängen" etwa). Aussage der Bergpredigt ist aber, dass auf Erden Benachteiligte, alle möglichen Loser im Himmel getröstet werden.

Stechlin
22.10.2008, 00:32
Sicher, Jesus hat auch an anderer Stelle gesagt, dass die wenigsten (zumindest gleich auf Anhieb) ins Himmelreich kommen ("versucht euch durch die enge Himmelspforte zu zwängen" etwa). Aussage der Bergpredigt ist aber, dass auf Erden Benachteiligte, alle möglichen Loser im Himmel getröstet werden.

Zitiere mal die Stelle!

dr-esperanto
22.10.2008, 03:31
Der Text nach Matthäus 5,3-12 lautet (nach der Einheitsübersetzung):

3 Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Vers 3 wörtlich: Selig die Armen im Geist)

4 Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

5 Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

7 Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

8 Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

9 Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

11 Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

12 Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Ernesto-Che
22.10.2008, 17:39
Die Bergpredigt klingt an bestimmten Stellen sehr, sehr hart. Um die wohl markanteste Textstelle zu nennen:
"27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schin Ehebruch mit ihr begangen.
29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiße es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird."
Matthäus. 5, 27-29

Von christlicher Seite wird oft argumentiert, dass so Textstellen symbolisch zu verstehen sind. An dieser Stelle z.B. wolle Jesus durch seine drastischen Worte nur die Ehe noch besser schützen, da er schon vor den Anfängen des Ehebruchs warnt.

Dabei wendet sich Jesus, so wie ich es bisher sehe, bei den Schlussmahnungen gerade gegen dieses symbolische Verständnis:
"21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder vollbracht? 23 Dann werde ich antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!
Matthäus. 7, 21-23

Hier spricht sich Jesus dafür aus, dass Gutes keinen Wert besitzt, das abweichend von den Worten der Bergpredigt begangen wird. Selbst dann, wenn man sich auf die Bergpredigt in einem symbolischen Verständnis stützt.

Wenn du Märchen lesen willst - besorge dir Gebrüder Grimm - oder Hans Christian Andersen ...
So einen Mist - wie die Bibel - oder den Koran - oder Talmut ... braucht wirklich kein Mensch.

NimmerSatt
23.10.2008, 21:58
Da haben wir in der Tat ein Verständigungsproblem, deshalb meine Frage an Dich: Ist das denn wichtig? Um was geht es denn: um die Botschaft oder um den Mythos?

Es geht mir um mein persönliches Verhältnis zu der Bergpredigt. Daher um die Botschaft. Entscheident ist dabei die Frage: Kann ich die Bergpredigt bejahen und damit die Grundlage dafür schaffen, die christlichen Religionen zu bejahen?

Als Mythos ist sie unabhängig davon natürlich brauchbar um die Menschen dazu zu bringen friedlich und sozial miteinander zu leben. Aber darum geht es mir nicht.

NimmerSatt
23.10.2008, 22:12
Ich glaube du legst es kurz aus.

Schau dir doch mal an was im Namen der Religion schon für Verbrechen begangen wurde.

Die, die dann eben diese Textstellen symbolisch für sich benutzen um im Namen Jesu schlimme Dinge zu vollbringen.

Diese werden nicht ins Himmelreich kommen.
Das ist alles richtig, aber Jesus spricht nicht von Verbrechen, sondern von Wundern. Er verwehrt Wundertätern, die sich auf ihn berufen und das Gesetz (die Bergpredigt) übertreten, den Zugang zum Himmelreich.



Ich kann mir nicht vorstellen das eine grundsätzliche Interpretation damit gemeint ist.
Ich eigentlich auch nicht, weil der Text viel zu hart ist. Anders verstehen kann ich es jedoch nicht; Jesus verurteilt Wundertäter, die seine Bergpredigt interpretieren und nach dieser Interpretation handeln. (Sie müssen sie interpretiert haben, weil sie sich sonst nicht plausibel auf Gott berufen könnten)


Denkst du das es grundsätzlich "verboten" ist etwas in die Bibel hineinzuinterpretieren?
Nein, tue ich nicht. Ich denke aber, dass Jesus dies bei dem Kernstück seiner Lehre, der Bergpredigt, verboten hat.

Stechlin
23.10.2008, 23:48
Es geht mir um mein persönliches Verhältnis zu der Bergpredigt. Daher um die Botschaft. Entscheident ist dabei die Frage: Kann ich die Bergpredigt bejahen und damit die Grundlage dafür schaffen, die christlichen Religionen zu bejahen?

Als Mythos ist sie unabhängig davon natürlich brauchbar um die Menschen dazu zu bringen friedlich und sozial miteinander zu leben. Aber darum geht es mir nicht.

Tja, das ist weiterhin schwierig zu beantworten. Was oder wen meinst Du mit "christlicher Religion"? Die institutionalisierte Kirche oder die Bibel? Ich glaube, man muss beides voneinander trennen, um die Frage zu beantworten.

Wenn Du die Kirche meinst, dann ist die Bergpredigt eine schlechte Grundlage, ein Bekenntnis zum Klerus abzulegen; es sei denn, die Widersprüche sind Dir schlichtweg egal.

Wenn Du jedoch wirklich nur den Glauben meinst, dann kann natürlich die Bergpredigt eine Grundlage dafür sein, muss es aber nicht. Je nachdem, wie Dein Ziel aussieht, welche Motivationen Dich treiben.

Für mich ist wichtig allein die Botschaft. Über den moralischen und ethischen Imperativ der Bergpredigt besteht ja ein Konsens. Deshalb ist die Botschaft evident. Es kommt darauf an, sie verständlich zu machen. Alles andere ist für mich esoterischer Quark.

dr-esperanto
24.10.2008, 00:40
Es geht mir um mein persönliches Verhältnis zu der Bergpredigt. Daher um die Botschaft. Entscheident ist dabei die Frage: Kann ich die Bergpredigt bejahen und damit die Grundlage dafür schaffen, die christlichen Religionen zu bejahen?

Als Mythos ist sie unabhängig davon natürlich brauchbar um die Menschen dazu zu bringen friedlich und sozial miteinander zu leben. Aber darum geht es mir nicht.

Wieso sollte die Bergpredigt ein Mythos sein? Glaubst du etwa, sie habe nie stattgefunden? Erscheint doch schließlich gar nicht so unglaubwürdig, dass Jesus so eine Rede gehalten haben könnte!

dr-esperanto
24.10.2008, 00:42
Das ist alles richtig, aber Jesus spricht nicht von Verbrechen, sondern von Wundern. Er verwehrt Wundertätern, die sich auf ihn berufen und das Gesetz (die Bergpredigt) übertreten, den Zugang zum Himmelreich.


Ich eigentlich auch nicht, weil der Text viel zu hart ist. Anders verstehen kann ich es jedoch nicht; Jesus verurteilt Wundertäter, die seine Bergpredigt interpretieren und nach dieser Interpretation handeln. (Sie müssen sie interpretiert haben, weil sie sich sonst nicht plausibel auf Gott berufen könnten)


Nein, tue ich nicht. Ich denke aber, dass Jesus dies bei dem Kernstück seiner Lehre, der Bergpredigt, verboten hat.



Die Wundertäter haben aber nicht die Bergpredigt gepredigt, sondern eben Wunder im Namen Jesu gewirkt (also Dämonen ausgetrieben und Menschen geheilt). Diese meinte Jesus, als er sie zurechtwies. Man müsse auch den Willen des Vaters tun (also fromm-gottergeben leben), um ins Himmelreich zu kommen - allein Wunder tun reicht da nicht aus.

Erik der Rote
24.10.2008, 03:21
Hier spricht sich Jesus dafür aus, dass Gutes keinen Wert besitzt, das abweichend von den Worten der Bergpredigt begangen wird. Selbst dann, wenn man sich auf die Bergpredigt in einem symbolischen Verständnis stützt.

Jesus meint nicht irgendwelche Bergpredigten sondern das allgemeine göttliche Gesetz was immer gilt und immer gegolten hat

und das kant in seiner Reinform entdeckt hat und wissenschaftlich dargelegt gewirkt hat es immer schon !!!!!!!!!!!!!!

schastar
24.10.2008, 06:57
An dem ganzen Usinn der im allgemeinen christlichen Umgangston als Bergpredigt bezeichnet wird und die auch jeder andere grössenwahnsinnige Kiffer im Rausch hätte predigen können ; gibt es für einen aufgeklärten und durchschnittlich gut gebildeten Menschen auch garnichts zu "verstehen" ...
Denn die sogenannte "Bibel" bzw. das "Neue Testament" ( Gröhl ) ist eine zensierte Sammlung von 5 unzusammenhängenden Episoden aus dem Leben eines Egomanen mit suicidären Tendenzen, der in seinem Wahn glaubte der Sohn G-ttes zu sein .....
Jeder Fantasyroman wie z. B. "Herr der Ringe" ist von besserer Qualität als diese in literarischer Hinsicht stümperhaft formulierte Episodensammlung.....

Du hast da ein "o" vergessen, das Fabelwesen nennt man Gott und nicht G-tt. Oder hast angst es richtig zu schrieben? Hu, hu, jetzt kommt der böse Geist. :D

Stechlin
25.10.2008, 00:08
Du hast da ein "o" vergessen, das Fabelwesen nennt man Gott und nicht G-tt. Oder hast angst es richtig zu schrieben? Hu, hu, jetzt kommt der böse Geist. :D

Er wird sicher ein Jude sein.

Brotzeit
25.10.2008, 21:41
Du hast da ein "o" vergessen, das Fabelwesen nennt man Gott und nicht G-tt. Oder hast angst es richtig zu schrieben? Hu, hu, jetzt kommt der böse Geist. :D

Aus rein humanitärer Logik und aufgrund meiner sozialen Ader, die mich als ehemaliger Teilnehmer bei den turnusmässig am Wochenende stattfindenden rituellen Wettbewerben im Hundermeterkirchenbankpolierer mit kalten Arsch kenn - und auszeichnet, erkläre ich es auch dir nochmals langsam zum Mitschreiben .....

Für "Etwas", daß nicht existent war oder ist, kann es für einen aufgeklärten und intelligenten Menschen logischerweise auch keinen Namen oder Begriff geben!

Die "Existent G-ttes" ( Existenz G-ttes .... :hihi:) in den Köpfen der sogenannten "Christen" ist eine von Aussen initierte neurotische Autopsychose und ein psychischer Selbstbetrug zugleich!

Brotzeit
25.10.2008, 21:43
Er wird sicher ein Jude sein.

Was veranlaßt dich zu dieser dümmlichen, niveaulosen und armseeligen Phrase?

Brotzeit
25.10.2008, 21:48
Jesus meint nicht irgendwelche Bergpredigten sondern das allgemeine göttliche Gesetz was immer gilt und immer gegolten hat

und das kant in seiner Reinform entdeckt hat und wissenschaftlich dargelegt gewirkt hat es immer schon !!!!!!!!!!!!!!



Johl!
Das ist eine Zumutung für jeden aufgeklärten Menschen , der kosequent logisch - human denkt! Für die Christen ist ein Kreuz und damit ein völlig überflüssiger psychischer Ballast!

Stechlin
25.10.2008, 23:00
Was veranlaßt dich zu dieser dümmlichen, niveaulosen und armseeligen Phrase?

Seine Schreibweise des Wortes Gott. Juden ist es verboten, den Namen ihres Herrn in irgendeiner Art und Weise darzustellen. Deshalb schreiben sie eben G-tt.

PS: Justiere mal Dein antisemitisches Frühwarnsystem neu. Könnte helfen.

Brotzeit
27.10.2008, 19:31
Seine Schreibweise des Wortes Gott. Juden ist es verboten, den Namen ihres Herrn in irgendeiner Art und Weise darzustellen. Deshalb schreiben sie eben G-tt.

PS: Justiere mal Dein antisemitisches Frühwarnsystem neu. Könnte helfen.



Wer was wie und weshalb schreibt interessiert mich nicht!.....
Es ist meine ureigenste persönliche, individuelle Art und Weise zu demonstrieren, daß G-TT nicht existiert und "Religion" psychologischer Selbstbetrug der Wankelmütigen ist!

NimmerSatt
27.10.2008, 21:53
Tja, das ist weiterhin schwierig zu beantworten. Was oder wen meinst Du mit "christlicher Religion"? Die institutionalisierte Kirche oder die Bibel? Ich glaube, man muss beides voneinander trennen, um die Frage zu beantworten.

Wenn Du die Kirche meinst, dann ist die Bergpredigt eine schlechte Grundlage, ein Bekenntnis zum Klerus abzulegen; es sei denn, die Widersprüche sind Dir schlichtweg egal.
Hab mich vertan, christliche Konfessionen wäre richtig gewesen. Ich meine die Kirchen. Stützen sich diese nicht auf die Bergpredigt? Ich würde mich über Ausführungen hierzu freuen, gerne auch über die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen hinaus.


Für mich ist wichtig allein die Botschaft. Über den moralischen und ethischen Imperativ der Bergpredigt besteht ja ein Konsens. Deshalb ist die Botschaft evident. Es kommt darauf an, sie verständlich zu machen. Alles andere ist für mich esoterischer Quark.
Esoterischer Quark kann auch nützlich sein. Wird die Botschaft nicht gerade durch den Mythos verstärkt, etwas Besonderes?

NimmerSatt
27.10.2008, 22:01
Wieso sollte die Bergpredigt ein Mythos sein? Glaubst du etwa, sie habe nie stattgefunden? Erscheint doch schließlich gar nicht so unglaubwürdig, dass Jesus so eine Rede gehalten haben könnte!
Der Mythos ist, dass der Sohn Gottes auf Erden kam und uns verkündete wie wir zu leben haben und dass wir in den Himmel kommen, wenn wir uns an seine Anweisungen halten. Darüber, dass dies ein Mythos ist, müssen wir glaube ich nicht diskutieren, es sei denn, du könntest beweisen, dass Jesus der Sohn Gottes ist und die Bergpredigt so wörtlich gehalten hat.
Jesus hielt die Rede nachweislich nicht so. Matthäus hat sehr viel hinzugefügt. Ich könnte hierzu noch Genaueres schreiben, aber das soll hier keine Quellendiskussion werden. Ich würde vorschlagen, wir behandeln in diesem Thread die Bergpredigt als wenn Jesus sie wirklich so gehalten hätte. Auf Nachfrage kann ich aber auch Hintergründe zu der Bergpredigt aus Fachliteratur abtippen.

NimmerSatt
27.10.2008, 22:08
Die Wundertäter haben aber nicht die Bergpredigt gepredigt, sondern eben Wunder im Namen Jesu gewirkt (also Dämonen ausgetrieben und Menschen geheilt). Diese meinte Jesus, als er sie zurechtwies. Man müsse auch den Willen des Vaters tun (also fromm-gottergeben leben), um ins Himmelreich zu kommen - allein Wunder tun reicht da nicht aus.
Das Wohl der Menschen wird hier einem Schriftstück untergeordnet: Wunder sind keine Wunder, es sei denn, sie geschehen im Einklang mit der Bergpredigt.
Weiter kann gefolgert werden: Wenn selbst durch Interpretation der Bergpredigt vollzogene Wunder keine Wunder mehr sind und ihren Ausführer der Zugang zum Himmelreich verwehrt wird, was darf dann überhaupt aus der Bergpredigt interpretiert werden?

dr-esperanto
28.10.2008, 00:58
Die Bergpredigt hat damit eigentlich gar nichts zu tun - die Bergpredigt (oder Feldrede oder was immer es auch war) ist nur ein Trost für die Verlierer dieser Welt (dass sie nämlich sowohl im Himmelreich als auch im irgendwann kommenden Reich Gottes auf Erden obsiegen werden).
Jesus hat vieles, und auch scheinbar Widersprüchliches gepredigt. Man muss aus all diesen Übertreibungen dann eine Synthese schaffen, die dann als christliche Lehre firmieren kann.

dr-esperanto
28.10.2008, 01:06
Der Mythos ist, dass der Sohn Gottes auf Erden kam und uns verkündete wie wir zu leben haben und dass wir in den Himmel kommen, wenn wir uns an seine Anweisungen halten. Darüber, dass dies ein Mythos ist, müssen wir glaube ich nicht diskutieren, es sei denn, du könntest beweisen, dass Jesus der Sohn Gottes ist und die Bergpredigt so wörtlich gehalten hat.
Jesus hielt die Rede nachweislich nicht so. Matthäus hat sehr viel hinzugefügt. Ich könnte hierzu noch Genaueres schreiben, aber das soll hier keine Quellendiskussion werden. Ich würde vorschlagen, wir behandeln in diesem Thread die Bergpredigt als wenn Jesus sie wirklich so gehalten hätte. Auf Nachfrage kann ich aber auch Hintergründe zu der Bergpredigt aus Fachliteratur abtippen.



Dass von Matthäus Hinzugefügte kann auch von Jesus selber stammen, denn alle Evangelisten, auch Matthäus, haben sich bei den Aposteln erkundigt, was Jesus denn gesagt hat. Dass das bei anderen Evangelisten fehlt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es eine Erfindung sein muss.
Und dass Gottsohn auf die Erde kam, um uns endlich zu sagen, wie wir leben sollen, glaube ich - das ist ja gerade das Christentum! Aber gut, das ist eben Glaubenssache.

Gärtner
28.10.2008, 01:27
Wie ist die Bergpredigt zu verstehen?
Sicherlich nicht als wortwörtlich umzusetzendes Instant-Kochbuch zur Herstellung von Moralinsäure.