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Vollständige Version anzeigen : Wie steht ihr zur Demokratie?



Ajax
18.10.2008, 09:44
Die Politiker halten uns vor, die Demokratie sei die beste Staatsform, die es je gab. Sie wird gepriesen als der Höhepunkt der menschlichen Zivilisation. Man könnte meinen, die Menschen haben ihr Ziel erreicht und der einzige Zweck ihres Daseins besteht darin, in diesem "Paradies" vor sich hinzuvegetieren. Alles, was vorher war, wird schlecht geredet und als rückständig abgelehnt. Warum sollte gerade die Demokratie die beste Staatsform sein?

Die westliche Welt zerfällt langsam aber sicher, aufgrund der vorherrschenden Trägheit, des Überflusses und der allgemeinen Toleranz. Demokratie bedeutet Dekadenz. Liberale erkennen in nichts mehr einen Wert, den es zu erhalten gilt. Der Kult ums Individuum zersetzt Staaten und Völker.

Der Wille der Mehrheit ist nicht immer der beste. Den Pöbel über das Geschick Deutschlands entscheiden zu lassen, ist verheerend. Demokratie ist Politik nur für die Gegenwart, nicht aber vorausschauend für die Zukunft. Alles dreht sich nur um Machterhalt und kein Parlamentarier denkt an morgen. Demokratien bringen nichs großes hervor; sie haben kein höheres Ziel, das es zu erreichen gilt. Sie sind zufrieden mit sich selbst, aber das bedeutet Stagnation.

Wie steht ihr zur Demokratie und denkt ihr, die Menschheit wird sich jemals weiterentwickeln oder wird der Ist-Zustand beibehalten?

-jmw-
18.10.2008, 10:14
Tja, da könnte man jetzt viel zu schreiben...
Da ich weder an Volkssouveränität noch an die Notwendigkeit von vielerlei öffentlichen Entscheidungen glaube, habe ich auch nicht die Möglichkeit, ein Demokrat im eigentlichen und engeren Sinne zu sein.
Demokratie kann, solange man eine öffentliche Entscheidung zu treffen hat, eine Möglichkeit sein, sie zu treffen, insbesondere dort, wo weitreichende und Grundsatzentscheidungen zu treffen sind, bei denen es kaum falsch und richtig gibt, sondern eher blossen Willen oder Unwillen, Richtungsentscheidungen also.

(Gäb mehr dazu zu sagen, aber ich muss noch auf'n Wochenmarkt.)


Nachtrag: Demokratie ist übrigens keine Staats-, sondern eine Regierungsform. :]

Deutschmann
18.10.2008, 10:19
Demokratie kann nur funktionieren wenn nicht nur die Mehrheit Rücksicht auf Minderheiten nimmt, sondern auch die Minderheit Rücksicht auf Mehrheiten.

Einfach gesagt: Auch Minderheiten müssen eine Mehrheitsentscheidung akzeptieren und nicht vor lauter "Demokratieverständnis" auf ihr individuelles Recht pochen.

Volkov
18.10.2008, 10:44
Eine sehr gute Staatsform, hat aber einige Schwächen - besser kann mans nicht aufm Punkt bringen.

uzi
18.10.2008, 10:50
Frei Nach Platon:

"Ein Tyrann kann klug oder ein Narr sein, tugendhaft oder verbrecherisch,
ein Segen für seine Untertanen oder ein Fluch.

Alles ist möglich, sogar die Vollkommenheit.

Die Demokratie jedoch ist immer und notwendigerweise eine Katastrophe.
Athen (Deutschland) ist so geworden wie die Leute, die es beherrschen,

und unsere Politik hat den Charakter einer Pförtnersfrau angenommen,
habgierig, streitsüchtig, kleinlich und widersprüchlich.

Unsere Verbündeten wie unsere Feinde sind vereint im Hass auf uns.

Und das alles haben wir der Demokratie zu verdanken."

lupus_maximus
18.10.2008, 10:56
Frei Nach Platon:

"Ein Tyrann kann klug oder ein Narr sein, tugendhaft oder verbrecherisch,
ein Segen für seine Untertanen oder ein Fluch.

Alles ist möglich, sogar die Vollkommenheit.

Die Demokratie jedoch ist immer und notwendigerweise eine Katastrophe.
Athen (Deutschland) ist so geworden wie die Leute, die es beherrschen,

und unsere Politik hat den Charakter einer Pförtnersfrau angenommen,
habgierig, streitsüchtig, kleinlich und widersprüchlich.

Unsere Verbündeten wie unsere Feinde sind vereint im Hass auf uns.

Und das alles haben wir der Demokratie zu verdanken."
Ich bin nur für eine beratende Demokratie. Das Volk kann Vorschläge machen, aber nur einer entscheidet, der Regierungschef.

Sauerländer
18.10.2008, 11:05
Ich halte Demokratie für sehr, sehr sinnvoll und praktikabel auf der Ebene lokaler/kommunaler Selbstverwaltung - deren Kompetenzbereich für meine Begriffe erheblich ausgeweitet gehört. Demokratie ist hier eine politpartizipative Form von Gemeinschaftsbindung.
Auf höheren Ebenen jedoch, auf denen die Abstraktion steigt, auf denen die Beteiligten immer weniger miteinander gemeinsam haben und fast nur noch über Mittelsmänner teilnehmen können, hat sie für meine Begriffe die Tendenz, in einem sinnlosen Geschwätz zu enden, in dem sich bestenfalls die verschiedenen Strömungen des Pluralismus gegenseitig negieren.
Demokratie ist eine gute Form der Entscheidungsfindung in kleinen, homogenen Gemeinschaften.
Zur Organisation großer Gemeinwesen halte ich sie für nur begrenzt tauglich.

-25Grad
18.10.2008, 11:33
Ich habe das eben in einem anderen Thread versucht zu erklären : die Grundlage für die Demokratie ist der mündige Bürger. Andernfalls haben wir bei der Wahl überhaupt kein Auswahlkriterium bei der Hand, das positiv aussieben könnte; meiner Erfahrung gemäß herrscht aber in weiten Teilen der Bevölkerung kein Interesse an ernsthafter Mündigkeit sowie auch von Seiten der ,,Elite" kein ernsthaftes Interesse an ihr besteht. Trifft dies, vor allem das erste, tatsächlich zu, ist es wohl kaum richtig, die Freiheitsrechte gleichermaßen auf jeden Bürger in einem Umfang zu übertragen, weil es dem Wesen der Menschen dann nicht entspräche sie gleich zu behandeln; dann wäre auch die Demokratie als solche mit dem menschlichen Wesen nicht wirklich kompatibel.

Herr K.
18.10.2008, 11:36
Ich halte Demokratie für sehr, sehr sinnvoll und praktikabel auf der Ebene lokaler/kommunaler Selbstverwaltung - deren Kompetenzbereich für meine Begriffe erheblich ausgeweitet gehört. Demokratie ist hier eine politpartizipative Form von Gemeinschaftsbindung.
Auf höheren Ebenen jedoch, auf denen die Abstraktion steigt, auf denen die Beteiligten immer weniger miteinander gemeinsam haben und fast nur noch über Mittelsmänner teilnehmen können, hat sie für meine Begriffe die Tendenz, in einem sinnlosen Geschwätz zu enden, in dem sich bestenfalls die verschiedenen Strömungen des Pluralismus gegenseitig negieren.
Demokratie ist eine gute Form der Entscheidungsfindung in kleinen, homogenen Gemeinschaften.
Zur Organisation großer Gemeinwesen halte ich sie für nur begrenzt tauglich.

Sehr richtig.

Kann ich auch gut verstehen, dass sich bei vielen Menschen ob des auf breiter Front entstehenden Gefühls, nur noch Manövriermasse sich von ihrer Wirklichkeit entkoppelten habenden Entscheidungsträgern zu sein, eine zunehmende Demokratiemüdigkeit einstellt, sollte nicht vergessen werden, welchen -auch Selbstbewußtsein fordernden und schaffenden- Wert es auf greifbarer Ebene hat, mitwirkungsfähiger Teil von Prozessen der Entscheidungsfindungen zu sein.

Ich sehe wohl nicht, dass der Akzent unbedingt auf Homogenität gelegt werden muß. Gerade der Widerstreit von Ideen macht eine Auseinandersetzung fruchtbar. Wobei hier natürlich die Bereitschaft mitgedacht werden muß, Auffassungen, sind sie einsichtig, auch dann mitzutragen, sind sie nicht aus eigenen Überlegungen entsprungen.

mentecaptus
18.10.2008, 11:54
"Die Demokratie ist die schlechteste aller Stattsformen. Abgesehen von allen anderen".
(Winston Churchill)


Damit ist eigentlich alles gesagt: die Demokratie hat Schwächen, ist aber allen anderen vorzuziehen. Weil sie die größtmögliche Beteiligung und Freiheit der Bürger sicherstellt.

Manfred_g
18.10.2008, 11:59
Der Demokratie schreibe ich das meiste Potential zu, vielen Menschen maximalen Wohlstand zu bescheren - und das nicht nur materiell! Wenn sie als mit Liebe zur Freiheit und Selbstverantwortung gepflegt wird, halte ich sie mit Abstand für die bestmögliche Regierungsform.

Sie hat aber auch viel Potential in Richtung einer "Mehrheitsdiktatur", nämlich dann, wenn sie ohne Liberalismus angedacht wird. Sie pervertiert dann, wie auch generell undemokratische Regierungsformen, schnell zu einem sehr perfiden System, in dem nicht mehr der Mensch frei ist und im Mittelpunkt des Staatsinteresses steht, sondern nur noch dessen Stellvertreterbegriffe ("Gemeinschaft", "Kollektiv", etc.) eine Bedeutung zukommt.
"Abschaffung der Freiheit, im Namen der Demokratie", so könnte man sagen.

Jodlerkönig
18.10.2008, 12:07
Wie steht ihr zur Demokratie??uneingeschränkt positiv! es gibt keinerlei staatsform, die der demokratie irgendwie das wasser reichen könnte! für die demokratie würde ich, wenn nötig, jeden gegner plätten.

demokratie erfordert ständige verteidigung gegen einflüsse nichtdemokratischer kräfte.
die demokratie ist die staatsform, die am schwersten zu verteidigen ist, weil allen rechte eingeräumt werden. aber dies ist die demokratie uneingeschränkt wert!

jeder gegner der demokratie ist mein gegner! also abstand halten oder auswandern! sonst reiss ich demjenigen die eier raus! den ich verteidige demokratie aktiv....ich schaue nicht zu, wie man meine freiheit zugrunde richtet!

lupus_maximus
18.10.2008, 12:17
"Die Demokratie ist die schlechteste aller Stattsformen. Abgesehen von allen anderen".
(Winston Churchill)


Damit ist eigentlich alles gesagt: die Demokratie hat Schwächen, ist aber allen anderen vorzuziehen. Weil sie die größtmögliche Beteiligung und Freiheit der Bürger sicherstellt.
Eine reine Demokratie ist Mist, weil du niemanden findest der für irgendetwas zuständig ist.
So kann man nicht regieren.

-jmw-
18.10.2008, 12:28
Damit ist eigentlich alles gesagt: die Demokratie hat Schwächen, ist aber allen anderen vorzuziehen. Weil sie die größtmögliche Beteiligung und Freiheit der Bürger sicherstellt.
Dem muss ich widersprechen.
Sofern andere gemeint sind als die "Sauffreiheit" (Gesell) und die "Freiheit von Not" (Roosevelt), haben viele kaum ein Interesse an Freiheit.
In einer Mehrheitsherrschaft ist sie somit etwas, was der Demokratie ständig abgerungen werden muss.
Nicht umsonst ist die Bundesrepublik kein demokratischer, sondern ein freiheitlich-demokratischer Staat - im Parlamentarischen Rat war man sich noch klar, dass da zwei Sachen verbunden werden, die sich häufig beissen.
Freiheit der Person, d.h. v.a. die Möglichkeit, anders zu denken, zu reden, zu tun, als es der Rest tut, muss gegen diesen Rest verteidigt werden, dummerweise braucht es diesen Rest, das zu tun - Demokratie ist dabei wenig hilfreich.

mentecaptus
18.10.2008, 12:32
Eine reine Demokratie ist Mist, weil du niemanden findest der für irgendetwas zuständig ist.
So kann man nicht regieren.

Das wäre Anarchie, nicht Demokratie...

Hombre
18.10.2008, 12:48
Die Demokratie ist nebst der Diktatur die schlechteste aller Staatsformen. Streng genommen ist die Demokratie lediglich eine Sonderform der Diktatur. Wie ein Quadrat die Sonderform eines Rechtecks ist.

Demokratie bedeutet per se Fremdbestimmung. Das ist mit meinem Menschenverständnis nicht zu vereinbaren.

lupus_maximus
18.10.2008, 13:05
Das wäre Anarchie, nicht Demokratie...
Dies könnte stimmen: in einer moslemischen Anarchie!

Stadtknecht
18.10.2008, 13:25
Mir fällt spontan kein nichtdemokratischer Staat ein, in dem das Volk in Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand lebt.

lupus_maximus
18.10.2008, 13:28
Mir fällt spontan kein nichtdemokratischer Staat ein, in dem das Volk in Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand lebt.
Mir fällt dazu kein angeblich demokratischer Staat in Europa ein!

Brutus
18.10.2008, 13:40
Kann ich nichts dazu sagen. Denn im Moment leben wir in einer Parteieindiktatur, die man etwas zugespitzt auch als pseudo-pluralistische und fremdbestimmte
Fortsetzung des Hitlerreichs mit anderen Mitteln bezeichnen könnte.

Um über Demokratie etwas sagen zu können, müßten wir erst eine haben! Derzeit leben wir in der tributpflichtigen Knechtschaft des angloamerikanischen Raubkapitalismus.

Zu meinem Verständnis von volkssouveräner Demokratie gehört so etwas nicht. Wer jedoch meint, den Räuber- und Verbrecherstaat BRD als demokratisch bezeichnen zu müssen, soll das zuvor kundtun. Ich hätte nichts dagegen, eine Staats- und Gesellschaftstform als *demokratisch* zu etikettieren, die Adolf Hitlker gegenüber dermaßen auf den Hund gekommen ist, daß sie zur Abgrenzung in Bezug auf das Dritte Reich nurmehr einwenden kann, "aber wir, die Demokraten, haben Auschwitz und die Gaskammern nicht gebaut".

Aresetyr
18.10.2008, 13:58
Die Frage sollte lauten "Wie steht die Demokratie zu euch?!" aber da die Demokratie schon in Rom gestorben ist, gibts zur Demokratie nicht viel zu sagen... hey, wohl! In der Schweiz gibts die ja noch, bei uns nur die Demokratur...

Brutus
18.10.2008, 14:26
Ich hätte nichts dagegen, eine Staats- und Gesellschaftstform als *demokratisch* zu etikettieren, die Adolf Hitlker gegenüber dermaßen auf den Hund gekommen ist, daß sie zur Abgrenzung in Bezug auf das Dritte Reich nurmehr einwenden kann, "aber wir, die Demokraten, haben Auschwitz und die Gaskammern nicht gebaut".

Und selbst das gilt nur mit erheblichen Einschränkungen, wenn man bedenkt, wodurch und durch wen Adolf Hitler an die Macht gelangt ist, wer ihn finanziert hat, und wer ihn bis 1942 hinein mit in Öl und Benzin beliefert hat.

Brutus
18.10.2008, 14:30
Die Frage sollte lauten "Wie steht die Demokratie zu euch?!" aber da die Demokratie schon in Rom gestorben ist, gibts zur Demokratie nicht viel zu sagen... hey, wohl! In der Schweiz gibts die ja noch, bei uns nur die Demokratur...

Was dabei besonders widerlich ist, daß die Demok-Ratten-Diktatur eine Form der Fremdherrschaft darstellt, was in diesem Ausmaß nicht einmal bei Adolf Hitler der Fall gewesen ist; aber zum Glück für die derzeit schmarotzende Herrscherkaste hat der ja den Holocaust verbrochen. Hätte Hitler das nicht getan, die Demok-Ratten hätten die Gaskammern erfinden müssen, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken.

klartext
18.10.2008, 14:31
Und selbst das gilt nur mit erheblichen Einschränkungen, wenn man bedenkt, wodurch und durch wen Adolf Hitler an die Macht gelangt ist, wer ihn finanziert hat, und wer ihn bis 1942 hinein mit in Öl und Benzin beliefert hat.

Ach ja, die rechtsextremen Diktaturanhänger, die meinen, sie wären die gerechten Diktatoren.
Deine Definiton unseres Staates ist abgrundtief dumm und daneben. Wie kann man nur so verbohrt sein.
Und zur Erinnerung - Hitler wurde nie zum Diktator gewählt, er hat sich diesen Status durch einen gewaltsamen Putsch angeeignet. Also verbreite keine Märchen.
Eine ähnliche Widerholung wird es nicht geben, der Bürger wird nicht auf seine Grundrechte verzichten und mit Gewalt seine Rechte verteidigen, auch gegen Leute deiner Sorte.

Stadtknecht
18.10.2008, 14:40
Mir fällt dazu kein angeblich demokratischer Staat in Europa ein!

Vielleicht hätte ich "relativ" vornan schreiben sollen.

-jmw-
18.10.2008, 17:14
Mir fällt spontan kein nichtdemokratischer Staat ein, in dem das Volk in Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand lebt.
Es fallen einem aber eine ganze Reihe demokratischer Staaten ein, in denen es mit Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand nicht sonderlich weit her ist.

An der Demokratie kann's es also nicht oder nicht allein liegen, hat man diese vier Dinge.

-jmw-
18.10.2008, 17:18
Demokratie hat eh keinen Sinn. Sie ermöglicht bloß mehrheitliche Fremdbestimmung.
Wenn Du Dich selbstbestimmen willst: Nimm einen Demokraten und scheiß drauf.
(Stefan Sedlaczek)

:)

Frank3
18.10.2008, 17:31
Ach ja, die rechtsextremen Diktaturanhänger, die meinen, sie wären die gerechten Diktatoren.
Deine Definiton unseres Staates ist abgrundtief dumm und daneben. Wie kann man nur so verbohrt sein.
Und zur Erinnerung - Hitler wurde nie zum Diktator gewählt, er hat sich diesen Status durch einen gewaltsamen Putsch angeeignet. Also verbreite keine Märchen.
Eine ähnliche Widerholung wird es nicht geben, der Bürger wird nicht auf seine Grundrechte verzichten und mit Gewalt seine Rechte verteidigen, auch gegen Leute deiner Sorte.

Eine ähnliche Widerholung wird es nicht geben, der Bürger wird nicht auf seine Grundrechte verzichten und mit Gewalt seine Rechte verteidigen, auch gegen Leute deiner Sorte und Schäuble bereitet das Militär . . .
klartext du bis Blöd weil du zu blöd bist zu beobachten was „ DIE „ für Gesetzesänderungen durchsetzen und gegen wen .

Stadtknecht
19.10.2008, 09:24
Wenn wir die Demokratie schon kritisieren, wie sollte denn eine Alternative áussehen?

-jmw-
19.10.2008, 09:36
Weniger Mitbestimmung, mehr Selbstbestimmung.
Ganz einfach. :]

Stadtknecht
19.10.2008, 09:50
Weniger Mitbestimmung, mehr Selbstbestimmung.
Ganz einfach. :]

Kannst Du das etwas näher erläutern?

-jmw-
19.10.2008, 09:58
Jetzt gerade nicht, um 11:00 ist erstmal forumsschluss für mich. :)

Stadtknecht
19.10.2008, 10:21
Jetzt gerade nicht, um 11:00 ist erstmal forumsschluss für mich. :)

Ok, schönen Sonntag noch! :)

Ernesto-Che
19.10.2008, 11:29
Die Fragestellung ist absoluter Schwachsinn und unrelevant !!!

Bruddler
19.10.2008, 11:33
Ich mag die Demokratie !
Wir sollten sie in unserem Land auch einführen ! :klatsch:

Ajax
19.10.2008, 11:49
Die Fragestellung ist absoluter Schwachsinn und unrelevant !!!

Was du hier täglich von dir gibst, ist absoluter Schwachsinn!

Die Frage ist berechtigt, zumal Demokratieverdrossenheit immer mehr zum Thema wird und die Frage nach neuen Gesellschaftsmodellen für die Zukunft wichtig ist.

Bruddler
19.10.2008, 11:54
Wenn wir die Demokratie schon kritisieren, wie sollte denn eine Alternative áussehen?

wir sollten lediglich dafür sorgen, dass der Begriff "Demokratie" diese Bezeichnung auch verdient !

eintiroler
19.10.2008, 12:05
Demokratie ist keine Staatsform.
Republik wäre eine. Dies ist aber das totale Gegenteil der Demokratie.
Demokratie funktioniert nur unter einer starken Kontrolle.

Österreich braucht eine Krone! Es lebe Österreich! Es lebe die Konstitutionelle Monarchie! Es lebe Otto von Habsburg!“
Friedensreich Hundertwasser

Ahab
19.10.2008, 12:11
Demokratie funktioniert eigentlich nur über eine möglichst freie Meinungsbildung.

Vorraussetzung dafür wäre aber eine Umfassende politische Bildung und tiefere Kentnis über die Mechanismen der Themen mit denen in der Politik gearbeitet wird in der gesamten wahlberechtigten Bevölkerung.

Daran müsste bei uns noch umfassend gearbeitet werden.

Ajax
19.10.2008, 12:17
Demokratie funktioniert eigentlich nur über eine möglichst freie Meinungsbildung.

Vorraussetzung dafür wäre aber eine Umfassende politische Bildung und tiefere Kentnis über die Mechanismen der Themen mit denen in der Politik gearbeitet wird in der gesamten wahlberechtigten Bevölkerung.

Daran müsste bei uns noch umfassend gearbeitet werden.

Das Wahlrecht muss geändert werden. Es kann nicht sein, dass jeder Idiot wählen darf. Die Stimmen müssen entsprechend anders gewichtet werden.

"Demokratie ist nichts anderes, als das Niederknüppeln des Volkes durch das Volk für das Volk." - Oscar Wilde

Leila
19.10.2008, 12:30
Demokratie funktioniert eigentlich nur über eine möglichst freie Meinungsbildung.

Vorraussetzung dafür wäre aber eine Umfassende politische Bildung und tiefere Kentnis über die Mechanismen der Themen mit denen in der Politik gearbeitet wird in der gesamten wahlberechtigten Bevölkerung.

Daran müsste bei uns noch umfassend gearbeitet werden.

Richtig, Ahab, an der politischen Bildung hapert es. Wahlbeteiligungen von um die 30 Prozent sind ein Bildungsarmutszeugnis. Wie es dazu gekommen ist und warum es aller Wahrscheinlichkeit so bleibt? Anworten hierauf gäbe es genug. Hier sollen wir aber unsere Einstellung zur Demokratie mitteilen.

Gruß von Leila

Ajax
19.10.2008, 12:34
Richtig, Ahab, an der politischen Bildung hapert es. Wahlbeteiligungen von um die 30 Prozent sind ein Bildungsarmutszeugnis. Wie es dazu gekommen ist und warum es aller Wahrscheinlichkeit so bleibt? Anworten hierauf gäbe es genug. Hier sollen wir aber unsere Einstellung zur Demokratie mitteilen.

Gruß von Leila

Die geringe Wahlbeteiligung ist kein Bildungsarmutszeugnis. Viel mehr sind die Bürger der ganzen Politik überdrüssig. Man kann doch sowieso nichts ändern. Was das Volk will, interessiert die Abgeordneten nicht. Verständlich, dass man da keine Lust hat zur Wahl zu gehen. Und die rechten Parteien wurden so stark diffamiert, dass sich kein Wähler traut dort sein Kreuzchen zu machen.

Blue Max
19.10.2008, 15:51
Hmmm, gute Frage....

Also für mich ist das Überleben des deutschen Volkes bzw. der weißen Rasse einzig relevant und sonst nichts. Sollte eine demokratische Staatsform das bewerkstelligen können, dann bitteschön. Im Moment sieht es jedoch danach nicht so aus, deswegen bevorzuge ich eine Diktatur...

Man muß auch sehen, daß der Begriff der Demokratie verbrannt ist. Demokratie ist heutzutage gleichzusetzen mit Multikultur, d.h., der perfidesten und subtilsten Form des Völkermords.

Es wird wohl einige hundert Jahre dauern, bis der Begriff der Demokratie wieder rehabilitiert sein wird.

eintiroler
19.10.2008, 15:54
bevorzuge ich eine Diktatur...


Und was, wenn der Diktator nicht deinen Vorstellungen entspricht? Absetzen geht ja nicht. Wenn schon Putsch, und wenn es ein 2 und 3 Mal passiert? Könnte es zu andauernden Bürgerkriegen kommen.



... Multikultur, d.h., der perfidesten und subtilsten Form des Völkermords.


So formuliere ich es auch immer gerne.

Beverly
19.10.2008, 16:42
Ich halte Demokratie für sehr, sehr sinnvoll und praktikabel auf der Ebene lokaler/kommunaler Selbstverwaltung - deren Kompetenzbereich für meine Begriffe erheblich ausgeweitet gehört. Demokratie ist hier eine politpartizipative Form von Gemeinschaftsbindung.

Auf der kommunalen Ebene glänzt Demokratie aber weitgehend durch Abwesenheit (es sei den, man hält es schon für Demokratie, alle paar Jahre durch ein o ein x machen zu dürfen).

Das hat viele Ursachen

1. Fehledne Kompetenzen und Ressourcen
2. Die Kommunen sind in von oben nach unten organisierte Strukturen eingebettet
3. Auf formaler Ebene haben vor Ort die gleichen politischen Kräfte - Parteien - das Sagen, welche auch die Politik der Zentralregierung bestimmen

1. bis 3. führen dazu, dass in den Kommunen keine eigene, alternative oder zur Zentralregierung konträre Politik gemacht werden kann. Wenn die Zentrale so einen Unfug wie Hartz IV beschlossen wird, opponieren die Kommunen nicht dagegen oder unterlaufen es (für beides gäbe es IMHO sogar legale Möglichkeiten), sondern ziehen das durch und schreien sogar "mehr, mehr". Und als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass die kommunale Ebene die Missstände der Zentralregierung wiederspiegelt resp. die verfehlte Politik aus der Hauptstadt umsetzt, entwickelt sie noch eigene Missstände:

4. Kommunale Politik ist ein verschworener Klüngel zwischen Eingeweihten. Wer nicht "dazu gehört", hat da nichts verloren und erlebt das Geschehen in seiner Heimatstadt vielleicht als noch undurchschaubarer als das, was in der Landeshauptstadt oder Berlin passiert. Wie heißt es doch immer so schön: in der Kommunalpolitik kommt es auf Personen an. Stimmt wortwörtlich :) - es kommt weder auf für das große Ganze zuständige Ideologien an noch darauf, mit den Mitteln vor Ort ein halbwegs angenehmes Leben für alle zu schaffen.
Folgerichtig sind bei Kommunalwahlen die Wahlbeteiligungen am geringsten. Um das zu ändern, müsste man das bestehende System vom Kopf auf die Füße stellen.

Beverly
19.10.2008, 17:04
Wie unsere Demokraten für die Zukunft sorgen:

Finanzmarktkrise: Liberale unterstützen Rettungspaket (http://www.fdp.de/webcom/show_article.php/_c-1001/_nr-28/i.html)

Finanzmarkt wird stabilisiert (http://www.spd.de/menu/1759337/)

Finanzmarktkrise: Rettungspaket auf dem Weg (http://www.cdu.de/home/index_24585.htm)

In Deutschland wurden da fast 500 Milliarden Euro für den Finanzsektor locker gemacht, weltweit haben die großen westlichen Demokratien ca. 2000 Milliarden Dollar für Lehmann, HRE und Konsorten aufgewendet.
Geld, für das man eine Mondstation, den Flug zum Mars und Gehversuche beim Asteroidenbergbau hätte finanzieren können, wurde binnen weniger Monate dem Manager-Gesocks, Börsenyuppies und -trinen in den gierigen Rachen geschmissen. Ein System, das sowas macht und dessen Protagonisten sich dabei auch noch ganz toll vorkommen, ist vorm Arsch, egal wie es sich nennt.

mentecaptus
19.10.2008, 17:14
Geld, für das man eine Mondstation, den Flug zum Mars und Gehversuche beim Asteroidenbergbau hätte finanzieren können, wurde binnen weniger Monate dem Manager-Gesocks, Börsenyuppies und -trinen in den gierigen Rachen geschmissen.
:))

Du hast ja den Durchblick... wieviel von diesem Geld wurde denn schon in Anspruch genommen? Und wieviele der "notleidenden" Kredite wurden denn schon abgewickelt, so dass feststeht, wie hoch der Anteil der wirklich uneinbringlichen Forderung war?

Beverly
19.10.2008, 17:24
Mir fällt spontan kein nichtdemokratischer Staat ein, in dem das Volk in Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand lebt.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Arabische_Emirate#Politisches_System) sind keine Demokratie und trotzdem scheinen die Menschen da nicht schlechter zu leben als in vielen demokratischen Systemen.

Beverly
19.10.2008, 17:31
:))

Du hast ja den Durchblick... wieviel von diesem Geld wurde denn schon in Anspruch genommen? Und wieviele der "notleidenden" Kredite wurden denn schon abgewickelt, so dass feststeht, wie hoch der Anteil der wirklich uneinbringlichen Forderung war?

:D

willst du damit sagen, dass es zum Staatsbankrott kommt, wenn ein großer Anteil oder gar alles der Bürgschaften auch tatsächlich in Anspruch genommen werden wird?

:lach:

Beverly
19.10.2008, 18:00
Wenn man sich die Geschichte moderner Demokratien beginnend mit 1776 und 1789 genau ansieht, ist die Bilanz oft ernüchternd, ja erschreckend.

Die parlamentarischen Systeme des 19. Jahrhunderts zeigten all jene Unarten, die ihre Apologeten später den Diktaturen vorwarfen:
- Instabilität und ein Umsturz nach dem anderen in Frankreich in der Zeit zwischen 1789 und 1871
- Völkermord, Sklaverei und ein mörderischer Bürgerkrieg im Falle der USA
- die Errichtung gewaltiger Raupimperiem im 19. Jahrhundert durch England und Frankreich im Zeichen den Kolonialismus
Die Doktrin des totalen Krieges und die Idee, Menschen in Lagern einzusperren, wurde damals wesentlich in demokratischen Systemen entwickelt.

Horst Stowasser schreibt in "Leben ohne Chef und Staat" über einen Anarchisten, der im 19. Jahrhundert die Welt bereiste und da öfters im Gefängnis saß. Je "demokratischer" das Land war, das ihn einsperrte, desto mieser waren die Haftbedingungen :rolleyes:

Wie das große Vorbild - die römische Republik - mag die bürgerliche Demokratie vielen derjenigen, die von ihr beherrschaft wurden, als bestenfalls hartherzige und schlimmstenfalls zutiefst brutale und menschenverachtende Veranstaltung erschienen sein.

Mag dem zur Macht strebendem Bürgertum die Aufklärung im 18. Jahrhundert noch als geistige Waffe gegen Adel und Klerus nützlich gewesen sein, so zeigt schon die politische Praxis der bürgerlichen Demokratien des 19. Jahrhunderts, dass die aufklärerischen Ansprüche fallen gelassen wurden. Die "Dialektik der Aufklärung" beginnt nicht erst mit den Großverbrechern des 20. Jahrhunderts, sondern hat IMHO ihre Wurzeln in der politischen Praxis bürgerlicher Demokratie im 19. Jahrhundert.

Auf der Habenseite verliehen politische und soziale Bewegungen (Gegner der Sklaverei im britischen Empire und den USA, die Arbeiter- und Frauenbewegung, die Anfänge sexueller Emanzipation) und die rasante wissenschaftliche und technische Entwicklung dem System eine Dynamik, die es daran hinderte, an seinen Fehlern und Schwächen zugrunde zu gehen.
Im 20. Jahrhundert profitierten die westlichen Demokratien vom Ringen mit Faschismus und Kommunismus. Da gab im Inneren und Außen immer Herausforderungen, jemand, der einem zu Leistungen zwang.

Jetzt sehe ich diese Herausforderungen nicht mehr. Die Demokratie hat weltweit gesiegt - vielleicht hat sie sich zu Tode gesiegt. Im Inneren sind sich alle maßgeblichen politischen Kräfte einig, wie man an den schnellen und weltweiten Rettungsmaßnahmen für den Finanzsektor gesehen hat :) Außen gibt es keinen ernst zu nehmenden Gegner mehr ... die Dynamik ist weg und mit ihr treten die Schattenseiten des Systems erschreckend schnell erschreckend deutlich zu Tage.
Das liegt nicht am Fehlen von Herausforderungen. Die sind da, kreisen am Nachthimmel über unseren Köpfen (Sterne und Planeten), klopfen als Armutsflüchtlinge an die Türen der reichen Länder ... da gibt es mehr als genug! Nur fehlt die Bereitschaft, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Dabei müssten gerade die, die im Wesentlichen für ein parlamentarisch-demokratisches System eintreten, endlich begriffen haben, dass es aus sich selbst nicht stabil ist und es zum Funktionieren solche Herausforderungen braucht.

Aresetyr
19.10.2008, 18:46
Was dabei besonders widerlich ist, daß die Demok-Ratten-Diktatur eine Form der Fremdherrschaft darstellt, was in diesem Ausmaß nicht einmal bei Adolf Hitler der Fall gewesen ist; aber zum Glück für die derzeit schmarotzende Herrscherkaste hat der ja den Holocaust verbrochen. Hätte Hitler das nicht getan, die Demok-Ratten hätten die Gaskammern erfinden müssen, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken.

Leute bemessen Leute nur an der grausamen Ausführung ihrer Taten, nicht aber an den Taten welche in der Sicherheit der Schatten ausgeführt werden.

FranzKonz
19.10.2008, 18:47
...
Wie steht ihr zur Demokratie und denkt ihr, die Menschheit wird sich jemals weiterentwickeln oder wird der Ist-Zustand beibehalten?

Kannst Du mir ein Beispiel einer real existierenden Demokratie nennen.

Ahab
19.10.2008, 19:25
Die geringe Wahlbeteiligung ist kein Bildungsarmutszeugnis. Viel mehr sind die Bürger der ganzen Politik überdrüssig. Man kann doch sowieso nichts ändern. Was das Volk will, interessiert die Abgeordneten nicht. Verständlich, dass man da keine Lust hat zur Wahl zu gehen. Und die rechten Parteien wurden so stark diffamiert, dass sich kein Wähler traut dort sein Kreuzchen zu machen.

Ich glaube auch nicht, dass die geringe Wahlbeteiligung auf unser Bildungssystem zurückzuführen ist.

Dass aber unsere Abgeordneten Interesse daran zeigen was der Durchschnittsbürger so will, kannst du aber glauben.

Immerhin hängt ihre Wahl oder Wiederwahl von der Gunst des Bürgers ab...


Aber genau das ist der Knackpunkt.

Hast du eine äußerst gebildete Wählerschaft, die jeden politischen Schritt nachvollziehen und sich dessen möglichen oder warscheinlichen Folgen bewusst ist, so hast du auch eine gesunde, erfolgsorientierte Demokratie.

Hast du aber dagegen verblödete, konsum- und "ich"-orientierte Einheitsbürgerschaft, hast du so etwas wie eine Scheindemokratie, wo Politiker keine sinnvollen unpopulären Entscheidungen treffen können, sondern nurnoch damit Beschäftigt sind, die Wählergunst mit Hilfe von Meinungsumfragen und Sozialanalysen und in deren Folge mit Projekten im Rahmen bestimmter in der Bevölkerung anerkannter und akzeptierter Ideologiekonstruckte zu erhaschen.


Was für eine "Wählerschicht" das ist, sieht man auch sehr gut in diesen Foren.





Ich mein', dürfte ja klar sein welche Mechanismen das sind.

Möchte man das Rentensystem reformieren oder den Haushalt wirklich mit al' den Konsequenzen "konsolidieren" (was dringend nötig ist) würde man nur Schläge erhalten.

Leiert man aber mal wieder nichtssagende Parolen von sozialer Gerechtigkeit vor sich her oder Beschimpft Finanzinvestoren als Heuschrecken, wird man gewählt.
Selbst wenn damit überhaupt nichts geleistet wurde.


Wir sehen doch heute wie es in den USA so läuft.
Da sind die Wahlen nicht mehr als eine Show, da geht es um Fernsehduelle "historische" Ansprachen in Berlin oder bei Parteitagen und der Konfrontation zweier Ideologieverständnisse und nicht um die Auseinandersetzung mit politischen Fragen.

Pandulf
19.10.2008, 20:37
Demokratie ist eine Staatsform, die sich nur die wenigsten leisten können. Schaut man sich an, wo Demokratien entstanden sind, dann stellt man fest, dass dies immer in Ländern war, die geopolitisch sicher waren. Länder, die weniger in Sicherheit investieren mussten und dadurch ein mehr an Freiheit gewähren konnten. Sowohl die Schweiz, die abseits der Heerstrassen liegt, als auch die Inselstaaten Athen, Großbritannien und die USA, sind gekennzeichnet dadurch, das sie weniger bedroht sind als z.B. Kontinentalländer wie Russland, Deutschland oder die Türkei. Freiheit und Sicherheit sind miteinander verwoben. Ein mehr an Freiheit muss man sich leisten können. Dies kann nicht jeder, sondern nur die durch die Geographie begünstigte Länder. Die heutige Ausbreitung der Demokratie ist eine Folge der nuklearen Abschreckung, die als das Ende der Geschichte ansgesehen wurde. Dieses Ende der Geschichte wird durch die Immigrationsströme wieder überwunden werden. Statt Armeen wird man es mit kulturfremden Siedlern zu tun haben. Dieser Kulturkrieg wird das Ende der Demokratie als dominierende Staatsform sein.

Reichsadler
19.10.2008, 20:40
Genau wie der Kommunismus eine schöne Idee, scheitert leider an der Egozentrik und Unvernunft des Menschen.

Beverly
19.10.2008, 21:07
Genau wie der Kommunismus eine schöne Idee, scheitert leider an der Egozentrik und Unvernunft des Menschen.

daran scheitern alle Ideologien

Reichsadler
19.10.2008, 21:18
daran scheitern alle Ideologien

Nein, der Liberalismus wird dadurch noch gefördert.

Ajax
19.10.2008, 22:04
Kannst Du mir ein Beispiel einer real existierenden Demokratie nennen.

Die Schweiz kommt dem wohl sehr nahe.


Hast du aber dagegen verblödete, konsum- und "ich"-orientierte Einheitsbürgerschaft, hast du so etwas wie eine Scheindemokratie, wo Politiker keine sinnvollen unpopulären Entscheidungen treffen können, sondern nurnoch damit Beschäftigt sind, die Wählergunst mit Hilfe von Meinungsumfragen und Sozialanalysen und in deren Folge mit Projekten im Rahmen bestimmter in der Bevölkerung anerkannter und akzeptierter Ideologiekonstruckte zu erhaschen.

Richtig. Ein sehr großer Nachteil der Demokratie. Es ist eine reine Politik für die Gegenwart, wobei sich die Meinungen und Programme der Parteien und Politbonzen um 180° drehen können, wenn es gerade sein muss, um dem Wähler entgegen zu kommen. Man verkauft seine Anschauungen und Prinzipien allein für den Machterhalt in weiser Vorausschau auf die kommende Wahl. Das ist heuchlerisch. Demokraten müssen lügen, das gehört dazu. Sonst würde das System nicht funktionieren.


Leiert man aber mal wieder nichtssagende Parolen von sozialer Gerechtigkeit vor sich her oder Beschimpft Finanzinvestoren als Heuschrecken, wird man gewählt.
Selbst wenn damit überhaupt nichts geleistet wurde.

Wir sehen doch heute wie es in den USA so läuft.
Da sind die Wahlen nicht mehr als eine Show, da geht es um Fernsehduelle "historische" Ansprachen in Berlin oder bei Parteitagen und der Konfrontation zweier Ideologieverständnisse und nicht um die Auseinandersetzung mit politischen Fragen.

Heute kann jeder Trottel zum Politiker werden. Er muss nur gut schauspielern können; siehe Obama. Inhalte interessieren das Wahlvieh doch nicht. Sie wählen nach Sympathie und nach Parolen, die die breite Masse ansprechen. Die Masse erkennt die verwinkelten Zusammenhänge der Politik und der Wirtschaft nicht, soll aber über unser Geschick entscheiden? Nein, jeder normale Mensch würde das töricht nennen, nur die Demokraten nicht. Sie verteidigen ihr System, obgleich offensichtliche Mängel es als unzuverlässig ausweisen.

Stadtknecht
19.10.2008, 22:25
Die Vereinigten Arabischen Emirate (http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Arabische_Emirate#Politisches_System) sind keine Demokratie und trotzdem scheinen die Menschen da nicht schlechter zu leben als in vielen demokratischen Systemen.

Solange die nicht wissen wohin mit ihren Ölmilliarden, sich damit die Sicherheit bei den USA erkaufen und die anfallende Arbeit ausschließlich von Ausländern, Spezialisten und faktischen Sklaven, machen lassen, trifft das sicherlich zu.

Aber sobald das Öl alle ist, bricht das System zusammen.

George Rico
19.10.2008, 22:30
Offen gesagt bin ich mir noch nicht sicher, wie ich zur Demokratie stehe. Demokratie bedingt eine große Anzahl von mündigen und weitsichtigen Bürgern, die zudem Verständnis für überregionale politische Zusammenhänge besitzen. Doch diesen Menschen gibt es in der Vielzahl, die nötig ist, um eine Demokratie erfolgreich zu machen, einfach nicht. Das Gros der Bürger verfügt, wenn überhaupt, über eine mittelmäßige Bildung und besitzt zudem nur ein minder entwickeltes Interesse an Bundespolitik. Daher kann Demokratie regional beschränkt sehr wohl gut funktionieren, doch auf Bundesebene könnte es durchaus auch bessere Alternativen geben.



---

Stadtknecht
19.10.2008, 22:32
daran scheitern alle Ideologien

Das ist allerdings richtig!

-jmw-
19.10.2008, 22:58
Weniger Mitbestimmung, mehr Selbstbestimmung.
Ganz einfach. Kannst Du das etwas näher erläutern?
Nur schnell raufgeholt, damit ich's morgen nicht vergess. :)

Stechlin
19.10.2008, 23:45
Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.

Gabriel
19.10.2008, 23:51
Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.

Welche Herrschaftsform würdest du bevorzugen ?

Hombre
19.10.2008, 23:53
Demokratie bedeutet: Regierung in öffenlicher Hand, Monopol auf Rechtsprechung und Gewaltausübung
Regierung in öffenlicher Hand bedeutet: Verantwortungslosigkeit, Maßlosogkeit, Unmoral
Monopol auf Rechtsprechung bedeutet: (wie bei allen Monopolen) hoher Preis (Tendenz steigend) und schlechte Leistung (Tendenz fallen)

Die Demokratie als Mehrheitsentscheidung ist das schlechteste, was man sich überhaupt denken kann. Da Mehrheit immer (per se) im Unrecht ist, da man da Wissen nicht allen zur gleichen Zeit zur Verfügung stellen kann und keiner zur gleichen Zeit sich das ganze Wissen aneignen kann. Ergo bedeutet Gesetzgebung, deren Meinung der Mehrheit zur Grunde liegt, dass das Recht auf Unrecht basiert.

Die psychologische Falle bei der Demokratie ist, dass viele den Eindruck haben, es handle sich bei der Regierung um Selbstbestimmung des Volkes. Dabei ist Demokratie immer Fremdbestimmung (s.g. Mitbestimmung) des Individuums und somit natürlich auch der Gesamtheit der Individuen - also des Volkes. Wer keine Fremdbestimmung haben will, der muss Selbstbestimmumg (Freiheit) fordern.

Stechlin
19.10.2008, 23:53
Welche Herrschaftsform würdest du bevorzugen ?

Preußen. Nicht das Land, sondern die Geisteshaltung.

Wolf
20.10.2008, 01:03
Nicht beste die wir haben, aber die beste unter allen anderen.

Stadtknecht
20.10.2008, 09:16
Demokratie bedeutet: Regierung in öffenlicher Hand, Monopol auf Rechtsprechung und Gewaltausübung
Regierung in öffenlicher Hand bedeutet: Verantwortungslosigkeit, Maßlosogkeit, Unmoral
Monopol auf Rechtsprechung bedeutet: (wie bei allen Monopolen) hoher Preis (Tendenz steigend) und schlechte Leistung (Tendenz fallen)

Die Demokratie als Mehrheitsentscheidung ist das schlechteste, was man sich überhaupt denken kann. Da Mehrheit immer (per se) im Unrecht ist, da man da Wissen nicht allen zur gleichen Zeit zur Verfügung stellen kann und keiner zur gleichen Zeit sich das ganze Wissen aneignen kann. Ergo bedeutet Gesetzgebung, deren Meinung der Mehrheit zur Grunde liegt, dass das Recht auf Unrecht basiert.

Die psychologische Falle bei der Demokratie ist, dass viele den Eindruck haben, es handle sich bei der Regierung um Selbstbestimmung des Volkes. Dabei ist Demokratie immer Fremdbestimmung (s.g. Mitbestimmung) des Individuums und somit natürlich auch der Gesamtheit der Individuen - also des Volkes. Wer keine Fremdbestimmung haben will, der muss Selbstbestimmumg (Freiheit) fordern.

Und wo liegt dann die Grenze zwischen Freiheit und Anarchie?

Leila
20.10.2008, 10:03
Ursachen der geringen politischen Bildung. – Dazu ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis.

Ehepaar mit drei Kindern. Der Vater steht um 6 Uhr auf. Trinkt, nach der Morgentoilette, einen Kaffee und begibt sich zur Arbeit. Abends um 18 Uhr kommt er wieder heim, total erschöpft. Die Mutter steht ebenfalls um 6 Uhr auf; bereitet das Frühstück und das Znüni für die Kinder vor und legt ihnen frische Kleider zurecht. Vormittags erledigt sie daheim Schreibarbeiten für eine Anwaltskanzlei. Ab 11 Uhr beginnt sie mit der Zubereitung des Mittagsmahls. Ein Dutzend andere Tätigkeiten verrichtet sie nachmittags: putzen, waschen, Hausaufgaben mit den Kindern etc. Und schon wieder ist sie mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt. Kurz und gut: Abends ist die ganze Familie ‚erledigt‘. Woher sollten die Eltern nun noch die Kraft hernehmen, den politischen oder wirtschaftlichen Teil einer Tageszeitung zu lesen? Wie könnten sie sich, nach einem strengen Tag, noch dazu überwinden, todlangweilige Fachliteratur zu verschlingen? Die Tagesschau im Fernsehen ist ihnen zur einzigen Quelle ihrer politischen Bildung geworden. An Tagen, wo der Vater Überstunden zu leisten hat, fällt auch das gemeinsame Gespräch am Abendtisch weg.

Die obenstehende Beschreibung trifft jedoch nur auf die vergleichsweise beschaulichen Verhältnisse in der Schweiz zu. Viel schlimmer ist der Tagesablauf meiner Verwandten und Bekannten in den USA, wo die ‚Ernährer der Familien‘ z.T. täglich drei und noch mehr Stunden per Auto zwischen ihrem Wohnort und Arbeitsplatz hin- und herpendeln. Wie und wann sollten oder könnten diese physisch und psychisch so schwer beanspruchten Menschen sich in Muße eine politische, ökonomische, soziologische, philosophische – mit einem Wort: kulturelle Bildung aneignen?

Beverly
20.10.2008, 10:15
Ursachen der geringen politischen Bildung. – Dazu ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis.

Ehepaar mit drei Kindern. Der Vater steht um 6 Uhr auf. Trinkt, nach der Morgentoilette, einen Kaffee und begibt sich zur Arbeit. Abends um 18 Uhr kommt er wieder heim, total erschöpft. Die Mutter steht ebenfalls um 6 Uhr auf; bereitet das Frühstück und das Znüni für die Kinder vor und legt ihnen frische Kleider zurecht. Vormittags erledigt sie daheim Schreibarbeiten für eine Anwaltskanzlei. Ab 11 Uhr beginnt sie mit der Zubereitung des Mittagsmahls. Ein Dutzend andere Tätigkeiten verrichtet sie nachmittags: putzen, waschen, Hausaufgaben mit den Kindern etc. Und schon wieder ist sie mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt. Kurz und gut: Abends ist die ganze Familie ‚erledigt‘. Woher sollten die Eltern nun noch die Kraft hernehmen, den politischen oder wirtschaftlichen Teil einer Tageszeitung zu lesen? Wie könnten sie sich, nach einem strengen Tag, noch dazu überwinden, todlangweilige Fachliteratur zu verschlingen? Die Tagesschau im Fernsehen ist ihnen zur einzigen Quelle ihrer politischen Bildung geworden. An Tagen, wo der Vater Überstunden zu leisten hat, fällt auch das gemeinsame Gespräch am Abendtisch weg.

Die obenstehende Beschreibung trifft jedoch nur auf die vergleichsweise beschaulichen Verhältnisse in der Schweiz zu. Viel schlimmer ist der Tagesablauf meiner Verwandten und Bekannten in den USA, wo die ‚Ernährer der Familien‘ z.T. täglich drei und noch mehr Stunden per Auto zwischen ihrem Wohnort und Arbeitsplatz hin- und herpendeln. Wie und wann sollten oder könnten diese physisch und psychisch so schwer beanspruchten Menschen sich in Muße eine politische, ökonomische, soziologische, philosophische – mit einem Wort: kulturelle Bildung aneignen?

Wäre es nicht eines der wichtigsten Ziele in der Demokratie, die Regelarbeitszeiten so weit zu verkürzen, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können?

Beverly
20.10.2008, 10:27
Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.

Ich frage mich oft, inwieweit die Linke überhaupt demokratisch sein kann und ob "demokratische Linke" nicht ebenso im Selbstbetrug mündet wie die "Diktatur des Proletariats".

Als gute Demokraten soll man ja auch dann zu dem System Ja und Amen sagen, wenn die Resultate bestenfalls lächerlich sind. Man soll dann als Linke den guten Verlierer geben und womöglich noch Entscheidungen mittragen, welche die eigene Klientel ins Elend treiben. "Verantwortung tragen" schimpft sich das und ist doch nur die Heuchelei autoritärer Charaktere aus der Arbeiterbewegung, welche für das Kapital den Büttel machen.
Selbst die ernüchternden Erfahrungen mit linken Diktaturen sind kein Argument für eine "demokratische Linke", sondern vielmehr für eine Linke, die sich für Freiheitsrechte jedes Einzelnen einsetzt. Rechte wie Meinungsfreiheit, freie Wahl des Berufes oder freie Entfaltung der Persönlichkeit mögen in demokratischen Systemen gewährleistet sein - war und ist aber nicht in allen Demokratien so - per se haben sie aber keinen zwingenden Bezug zur Demokratie. Einem Diktator mag es leichter fallen, Freiheitsrechte auf 0 zu reduzieren, doch darin sind auch unsere "Demokraten" manchmal ganz findig.
Wenn schon eine "demokratische Linke", dann eine, die das Schwergewicht NICHT auf die oft absurde Konkurrenz von Demagogen und Seilschaften legt, sondern auf die Gleichheit und Freiheit aller Menschen.

-jmw-
20.10.2008, 10:34
Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.
Gehört, notiert. :)


Demokratie bedeutet: Regierung in öffenlicher Hand, Monopol auf Rechtsprechung und Gewaltausübung.
's nützt eigentlich nix, dass festzustellen, bei 99 vH fehlt, so meine Erfahrung, die Fähigkeit zum "Klick" in dieser Hinsicht.


Und wo liegt dann die Grenze zwischen Freiheit und Anarchie?
Ich nehme an, Hombre würde antworten, sie läge nicht zwischen diesen, sondern jenseits beider.

Leila
20.10.2008, 10:48
Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.

Nun habe auch ich diesen Satz zitiert. Zunächst einmal sind sämtliche Ideen und Theorien ‚Hirngespinste‘. Der Grundgedanke der Demokratie, die Herrschaft des Volkes, wurde jedoch noch nirgends in die Tat umgesetzt. Insofern hat NITUP recht, wenn er die Demokratie als Hirngespinst bezeichnet. Vor allen andern gesellschaftlichen Organisationsformen scheint sie mir dennoch die erstrebenswerteste zu sein.

Sirius
20.10.2008, 10:58
Die Politiker halten uns vor, die Demokratie sei die beste Staatsform, die es je gab. Sie wird gepriesen als der Höhepunkt der menschlichen Zivilisation. Man könnte meinen, die Menschen haben ihr Ziel erreicht und der einzige Zweck ihres Daseins besteht darin, in diesem "Paradies" vor sich hinzuvegetieren. Alles, was vorher war, wird schlecht geredet und als rückständig abgelehnt. Warum sollte gerade die Demokratie die beste Staatsform sein?

Die westliche Welt zerfällt langsam aber sicher, aufgrund der vorherrschenden Trägheit, des Überflusses und der allgemeinen Toleranz. Demokratie bedeutet Dekadenz. Liberale erkennen in nichts mehr einen Wert, den es zu erhalten gilt. Der Kult ums Individuum zersetzt Staaten und Völker.

Der Wille der Mehrheit ist nicht immer der beste. Den Pöbel über das Geschick Deutschlands entscheiden zu lassen, ist verheerend. Demokratie ist Politik nur für die Gegenwart, nicht aber vorausschauend für die Zukunft. Alles dreht sich nur um Machterhalt und kein Parlamentarier denkt an morgen. Demokratien bringen nichs großes hervor; sie haben kein höheres Ziel, das es zu erreichen gilt. Sie sind zufrieden mit sich selbst, aber das bedeutet Stagnation.

Wie steht ihr zur Demokratie und denkt ihr, die Menschheit wird sich jemals weiterentwickeln oder wird der Ist-Zustand beibehalten?

Da war viel interessantes und nachdenkenswertes dabei.

Aber ich kann dich in einer Hinsicht beruhigen, die Menschheit wirt sich immer weiterentwickeln, ob nun zum Besseren, oder zum Schlechteren, das ist wohl eine Frage der Perspektive.


Na gut.
Ich stelle jetzt mal ein paar Fragen an unsere "heißgeliebte Demokratie", für die uns ein Bienenvolk sicher auslachen würde, wenn es das könnte.
Aber, ist es wirklich notwendig, dass jeder einzelne Bürger an diesen Entscheidungen mitwirkt, obwohl die allermeisten keine Ahnung davon haben und obwohl jeder (so will es die Demokratie) nicht das Gemeinwohl, sondern nur das Eigeninteresse im Auge hat?
Ist es nicht Verschwendung jeden einzelnen Bürger mehrere Stunden im Jahr, oder noch mehr, sich über etwas informieren zu lassen und sein geistiges und körperliches Potential in diese "Verwaltungsaufgabe" münden zu lassen? Denn was ist Regierung denn anderes als Verwaltung?
Ist es nicht auch Verschwendung, dass wir tausende Politiker benötigen um Entscheidungen zu treffen und Gesetze zu erstellen, was durchaus auch ein paar Dutzend bewältigen könnten?
Ist es nicht Verschwendung, dass alle Politiker einen Großteil ihrer Zeit darauf verwenden müssen, für sich selbst und ihr Programm Werbung zu machen, anstatt ihrer Regierungsarbeit nachzugehen?
Dauert es nicht erheblich länger eine Entscheidung von 600 Leuten treffen zu lassen, als sie einfach einem Einzelnen zu überlassen?
Wird nicht jede Entscheidung durch Kompromisse verwässert, wenn sie an hunderte oder gar Millionen Meinungen angepasst werden muss?
Ist Demokratie nicht eine Illusion, solange Politiker bestechlich sind?
Ist eine Demokratie wirklich gegeben, wenn die hauptsächliche Möglichkeit zur Mitwirkung darin liegt, einmal alle paar Jahre einer Gruppe von Menschen die Vollmacht zur Regierung zu erteilen?
Hat eine Regierung ein Gewissen, wenn man sie niemals für das zur Verantwortung ziehen kann, was sie getan hat?

Ist es nicht entscheidend, dass die Regierung zum Wohl und mit grundsätzlicher Billigung des Volkes regiert und nicht gemäß seines unsachverständigen Willens?

Frei-denker
20.10.2008, 11:20
...
Wie steht ihr zur Demokratie und denkt ihr, die Menschheit wird sich jemals weiterentwickeln oder wird der Ist-Zustand beibehalten?

Demokratie? Keine Ahnung - ich hab noch nie in einer gelebt.

Leila
20.10.2008, 11:35
Wäre es nicht eines der wichtigsten Ziele in der Demokratie, die Regelarbeitszeiten so weit zu verkürzen, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können?

Da müßte zuerst die Welt auf den Kopf gestellt werden. Die Industrialisierung (Zentralisierung) bewirkte die Lohnabhängigkeit Abertausender Bauern und Handwerker. Mit ihr einher ging die Zersiedlung der Dörfer und Städte. D.h.: Die Arbeitswege der Menschen und die Transportwege der von ihnen produzierten Güter wurden immer länger. Hatten früher selbständige Handwerker keine Arbeitswege zurückzulegen, betrug der durchschnittliche Zeitaufwand eines Arbeiters oder Angestellten für die Fahrt von seiner Wohnung zum Arbeitsplatz in den 60er-Jahren ca. 10 Minuten per Fahrrad. Heute benötigt ein Arbeiter oder Angestellter dazu einen durchschnittlichen Zeitaufwand von etwa einer Stunde, hin und zurück also täglich zwei Stunden – und dies mittels Zug, Bus oder Tram! Berücksichtigt man nun noch die Zeit, die ein Mensch notwendig zum Schlafen braucht, dann kann man sich die Stunden leicht ausrechnen, die ihm zur Aneignung politischer Bildung noch übrig bleiben.

Beverly
20.10.2008, 12:17
Der Grundgedanke der Demokratie, die Herrschaft des Volkes(...)

War und ist das überhaupt der Grundgedanke?

Ich kann mich noch an ein Balkendiagramm zur Demokratie in Athen aus dem Geschichtsunterricht in der Mittelstufe erinnern. Das geht ungefähr so :D

1. Gesamte Einwohner in Athen und Umgebung ("Attika")

XXXXX XXXXX - 300 000

2. Anzahl derjenigen, die am Entscheidungsprozess teilnehmen durften

X - 30 000

An der Uni hat dann ein Professor diese treffliche Demokratie mit stolzen 10 Prozent Wahlberechtigten um das Militärwesen ergänzt: "Die Armee [in einem griechischem Stadtstaat] war die herrschende Klasse unter Waffen."

So regelte demokratisch die herrschende Klasse ihre Angelegenheiten und verteidigte militärisch ihre Macht. Davon, dass etwa Frauen, Arbeiter oder Zugezogene mitbestimmen sollten, war nie die Rede.

Über 2000 Jahre später begann das erste neuzeitliche Experiment mit Demokratie in großem Maßstab damit, dass Frauen, Schwarze und Ureinwohner ausgeschlossen waren.

Heute nun hat meine Heimatregion ungefähr so viel Einwohner wie die Region Attika zu den Zeiten des Perikles. Welchen Fortschritt es in 2500 Jahren gegeben hat, kann man daran ermessen, dass die Beteiligung am demokratischen Prozess von 10 auf 40 Prozent gestiegen ist. Doch die Grundmuster sind noch immer gleich geblieben: die Mehrheit und die Masse werden von den Entscheidungen ausgeschlossen. Demokratie ist das Privileg einer Minderheit, wo jeder jeden kennt und wo informelle Klüngel aller Art ebenso viel oder mehr Macht haben wie die formalen Instanzen.

Beverly
20.10.2008, 12:21
Da müßte zuerst die Welt auf den Kopf gestellt werden.n.

Als nach dem ersten Weltkrieg Millionen arbeitslos waren, haben Bergleute im Ruhrgebiet die 30-Stunden-Woche eingeführt, um all die Arbeitslosen wieder unterzubringen.

Beverly
20.10.2008, 12:23
(...)Ist es nicht auch Verschwendung, dass wir tausende Politiker benötigen um Entscheidungen zu treffen und Gesetze zu erstellen, was durchaus auch ein paar Dutzend bewältigen könnten?(...)

wir brauchen nicht die tausende Politiker, die tausende Politiker brauchen uns als Quelle für ihre Macht und ihre Pfründe ;)

-jmw-
20.10.2008, 12:35
So regelte demokratisch die herrschende Klasse ihre Angelegenheiten und verteidigte militärisch ihre Macht.
Kleine Ergänzung: In Sparta bezeichnenten sich die Angehörigen der herrschenden und Vollbürgerschicht als "homoioi", als Gleiche.
Innerhalb dieser Gleichheit wurde (mehr oder weniger) demokratisch entschieden;
die, die ausserhalb standen, hatten kein Mitspracherecht.

Leila
20.10.2008, 12:52
War und ist das [die Herrschaft des Volkes] überhaupt der Grundgedanke [der Demokratie]?

Liebe Beverly!

Um der Verständigung willen halte ich mich in einem Forum wie diesem an die gängigen Definitionen der Begriffe. Versuche ich eine Neuinterpretation oder schlage ich vor, sich die ursprüngliche Definition eines inzwischen anders aufgefaßten Begriffes in Erinnerung zu rufen, dann erkläre ich dies anhand von Beispielen, wie ich es – den Begriff der Demokratie betreffend – bereits an anderer Stelle (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2411927&postcount=154) so ausführlich wie nur möglich tat.

Gruß von Leila

Leila
20.10.2008, 13:38
Nochmals NITUP’s Satz, der mir sehr zu denken gab:


Die Demokratie ist ein Hirngespinst; ein Ausdruck menschlicher Langeweile im Geist.

Ein in den Arbeitsprozeß eingespannter Arbeiter kommt erst gar nicht dazu, seinen Geist zu gebrauchen. Geistige Langeweile ist das Übel der von diesem Umstand Privilegierten: Sie brauchen sich ebenfalls keine Gedanken zu machen und leiden offensichtlich darunter. Denn das ‚System‘ funktioniert zu ihren Gunsten seit gut zweihundert Jahren so perfekt, wie die Ameisenstaaten seit Jahrmillionen. Weder Weltwirtschaftskrisen noch Weltkriege hinderten sie daran, den Champagner in Strömen in ihre Kehlen fließen zu lassen, ihren Mätressen Perlenschnüre umzuhängen und ihr dolce far niente zu genießen – welches doch allemal besser ist, als das sich Abrackern im Untertagebau. Ihre tagtägliche Frage lautet: Wem soll ich heute was befehlen? – Zu ihrer eigenen Verblüffung wird ihnen gehorcht.

Stechlin
20.10.2008, 13:57
Ein in den Arbeitsprozeß eingespannter Arbeiter kommt erst gar nicht dazu, seinen Geist zu gebrauchen. Geistige Langeweile ist das Übel der von diesem Umstand Privilegierten: Sie brauchen sich ebenfalls keine Gedanken zu machen und leiden offensichtlich darunter. Denn das ‚System‘ funktioniert zu ihren Gunsten seit gut zweihundert Jahren so perfekt, wie die Ameisenstaaten seit Jahrmillionen. Weder Weltwirtschaftskrisen noch Weltkriege hinderten sie daran, den Champagner in Strömen in ihre Kehlen fließen zu lassen, ihren Mätressen Perlenschnüre umzuhängen und ihr dolce far niente zu genießen – welches doch allemal besser ist, als das sich Abrackern im Untertagebau. Ihre tagtägliche Frage lautet: Wem soll ich heute was befehlen? – Zu ihrer eigenen Verblüffung wird ihnen gehorcht.

:top:

Sehr gut! Da gehe ich mit.

Ahab
20.10.2008, 15:14
Richtig. Ein sehr großer Nachteil der Demokratie. Es ist eine reine Politik für die Gegenwart, wobei sich die Meinungen und Programme der Parteien und Politbonzen um 180° drehen können, wenn es gerade sein muss, um dem Wähler entgegen zu kommen. Man verkauft seine Anschauungen und Prinzipien allein für den Machterhalt in weiser Vorausschau auf die kommende Wahl. Das ist heuchlerisch. Demokraten müssen lügen, das gehört dazu. Sonst würde das System nicht funktionieren.


Populistische Wendehals-Politiker selbst sind dabei aber nicht das Problem, sondern nur ein Symptom.

Die Wurzel dabei ist der Mangel an mündigen Bürgern, deswegen ja der Verweis auf die Bildungspolitik.

Also ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen... Aber von daher halte ich von der Kritik an der Politprominenz in dieser Hinsicht nichts.

Ich möchte doch schon glauben, dass noch immer die meisten Leute, die hierzulande in die Politik gehen, dies auch mit guten Absichten tun.
Immerhin haben die meisten von ihnen noch immer eine relativ gute akademische und meist auch jahrelange Berufs- und/oder politische Erfahrung in Zusammenhang mit den Themen, an denen sie arbeiten.

Knapp 70% unserer Bundestagsabgeordneten zum Beispiel sind Juristen, die sich im Rahmen ihrer politischen Arbeit mit der Formulierung von Gesetzen beschäftigen.


Das tatsächliche Problem ist der Bürger, der einfach keine Ahnung hat...
Ich meine, ich bin jetzt auch nicht der Heilsbringer und DAS leuchtende Vorbild wenn es um einen mündigen Wähler geht.
Aber ich denke dennoch, dass da dringender Handlungsbedarf besteht.

Wir dürften es eigentlich garnicht zulassen, dass bei uns Politik zumeist nur noch in Kneipen und Mittagspause (und auf dem entsprechendem Niveau) thematisiert wird.

Bloß scheint es, als hätte die breite Bevölkerung auch nicht das geringste Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung.



So, jetzt hab' ich zwar wieder 'ne Menge hohler Phrasen gedroschen, aber um auf den Punkt zu kommen...

Was soll oder kann man eigentlich dagegen tun?

giggi
20.10.2008, 15:32
Demokratie ist prinzipiell der Eckpfeiler der Freiheit, der Sicherheit und des Wohlstandes.Jedoch muss auch berücksichtigt werden, dass sie nur dann einwandfrei funktionieren kann, wenn sich die Kräfte die Waage halten.Und das ist eben der größte Pferdefuß der Demokratie: sie ermöglicht mächtigeren Bevölkerungsgruppen de facto höhere Einflussnahme auf die Gestaltung der Politik.

Wolf
20.10.2008, 16:33
Demokratie? Keine Ahnung - ich hab noch nie in einer gelebt.

Und in was lebst du jetzt?

Jetzt kommen Antworten wie "NWO" oder "Gutmenschen Diktatur." :rolleyes:

Frank3
20.10.2008, 17:05
Populistische Wendehals-Politiker selbst sind dabei aber nicht das Problem, sondern nur ein Symptom.

Die Wurzel dabei ist der Mangel an mündigen Bürgern, deswegen ja der Verweis auf die Bildungspolitik.

Also ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen... Aber von daher halte ich von der Kritik an der Politprominenz in dieser Hinsicht nichts.

Ich möchte doch schon glauben, dass noch immer die meisten Leute, die hierzulande in die Politik gehen, dies auch mit guten Absichten tun.
Immerhin haben die meisten von ihnen noch immer eine relativ gute akademische und meist auch jahrelange Berufs- und/oder politische Erfahrung in Zusammenhang mit den Themen, an denen sie arbeiten.

Knapp 70% unserer Bundestagsabgeordneten zum Beispiel sind Juristen, die sich im Rahmen ihrer politischen Arbeit mit der Formulierung von Gesetzen beschäftigen.


Das tatsächliche Problem ist der Bürger, der einfach keine Ahnung hat...
Ich meine, ich bin jetzt auch nicht der Heilsbringer und DAS leuchtende Vorbild wenn es um einen mündigen Wähler geht.
Aber ich denke dennoch, dass da dringender Handlungsbedarf besteht.

Wir dürften es eigentlich garnicht zulassen, dass bei uns Politik zumeist nur noch in Kneipen und Mittagspause (und auf dem entsprechendem Niveau) thematisiert wird.

Bloß scheint es, als hätte die breite Bevölkerung auch nicht das geringste Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung.



So, jetzt hab' ich zwar wieder 'ne Menge hohler Phrasen gedroschen, aber um auf den Punkt zu kommen...

Was soll oder kann man eigentlich dagegen tun?

SELBER DENKEN .

Leila
20.10.2008, 17:32
SELBER DENKEN .

Nachdem ich oben wortreich und dennoch möglichst kurz darzulegen versuchte, weshalb die meisten Menschen zum Denken gar keine Zeit haben, muß ich eine solche Worthülse von Dir lesen, die Dir ja selbst spottet. Dein hohler Ratschlag ist kürzer ausgefallen als die von Dir durch Copy & Paste erzeugte Aktion.

Beverly
20.10.2008, 18:06
Kleine Ergänzung: In Sparta bezeichnenten sich die Angehörigen der herrschenden und Vollbürgerschicht als "homoioi", als Gleiche.
Innerhalb dieser Gleichheit wurde (mehr oder weniger) demokratisch entschieden;
die, die ausserhalb standen, hatten kein Mitspracherecht.

In Sparta gab es eine Dreigliederung:

- die von dir erwähnten Vollbürger, die eigentlichen Spartaner
- die "Umwohner", die Periöken - frei aber ohne Mitspracherecht
- die rechtlosen Sklaven, die sprichwörtlichen Heloten

In einem Geschichtsbuch stand, dass sich Sparta auch in seiner Außenpolitik daran orientierte, die Heloten und Periöken nieder zu halten bzw. die Spartaner nach außen so agierten, dass nicht ihre Macht über die unteren Klassen untergraben wurde.

Für Athen kenne ich

- die Vollbürger
- die freien Metöken
- die Sklaven (schließlich sind wir in der Antike)

Demzufolge auch wieder drei Klassen, wobei nur die oberste Klasse an der Entscheindungsfindungen beteiligt war. Nicht zu vergessen die Frauen, die meines Wissens allesamt keine Mitwirkungs- und nur bescheidene Selbstbestimmungsrechte hatten.

Da outet sich "Demokratie" als System, in dem die herrschende Klasse bestrebt ist, ihre Angelegenheiten einvernehmlich zu regeln und niemanden zu mächtig werden zu lassen. Die anderen Klassen sollten unten gehalten werden, aber man selbst wollte niemanden über sich haben.
All die Auseinandersetzungen mit antiken "Tyrannen" oder der moderne Faschismus werden dadurch verursacht, dass entweder die herrschende Klasse zu tief gespalten ist für einvernehmliches Regieren oder die unteren Klassen aufbegehren. Nix mit "Government for the people by the people" - der Klassencharakter von Herrschaft holt auch die Demokratie wieder ein.

Wolf
20.10.2008, 19:06
SELBER DENKEN .

Spielst du gerne Captn Capslock?

Stechlin
20.10.2008, 23:23
Und in was lebst du jetzt?

Jetzt kommen Antworten wie "NWO" oder "Gutmenschen Diktatur." :rolleyes:

In einer Plutokratie. Deine Frage verwundert mich.

Arthas
21.10.2008, 07:46
Die Politiker halten uns vor, die Demokratie sei die beste Staatsform, die es je gab. Sie wird gepriesen als der Höhepunkt der menschlichen Zivilisation. Man könnte meinen, die Menschen haben ihr Ziel erreicht und der einzige Zweck ihres Daseins besteht darin, in diesem "Paradies" vor sich hinzuvegetieren. Alles, was vorher war, wird schlecht geredet und als rückständig abgelehnt. Warum sollte gerade die Demokratie die beste Staatsform sein?

Die westliche Welt zerfällt langsam aber sicher, aufgrund der vorherrschenden Trägheit, des Überflusses und der allgemeinen Toleranz. Demokratie bedeutet Dekadenz. Liberale erkennen in nichts mehr einen Wert, den es zu erhalten gilt. Der Kult ums Individuum zersetzt Staaten und Völker.

Der Wille der Mehrheit ist nicht immer der beste. Den Pöbel über das Geschick Deutschlands entscheiden zu lassen, ist verheerend. Demokratie ist Politik nur für die Gegenwart, nicht aber vorausschauend für die Zukunft. Alles dreht sich nur um Machterhalt und kein Parlamentarier denkt an morgen. Demokratien bringen nichs großes hervor; sie haben kein höheres Ziel, das es zu erreichen gilt. Sie sind zufrieden mit sich selbst, aber das bedeutet Stagnation.

Wie steht ihr zur Demokratie und denkt ihr, die Menschheit wird sich jemals weiterentwickeln oder wird der Ist-Zustand beibehalten?

Die real existierende Demokratie hat versagt. Sie mag in kleinen Staaten wie der Schweiz oder San Marino funktionieren, aber für große Staaten ist sie ungeeignet. Was Deutschland braucht ist eine nationale und entscheidungskräftige führung unter einem starken Führer. Nur so kann Deutschland wieder zu seiner einstigen Größe aufsteigen und in die Zukunft voranschreiten.

Leila
21.10.2008, 08:11
Die real existierende Demokratie hat versagt.

Jetzt wird es aber lustig! Eine Demokratie, die ihren Namen verdient, existierte noch nie und nirgends real; wie NITUP aber sagte: als Hirngespinst (oder virtual).

-jmw-
21.10.2008, 08:40
Was Deutschland braucht ist eine nationale und entscheidungskräftige führung unter einem starken Führer.
Du meinst also eine Regierung, die vom Volk noch weniger kontrolliert werden kann als die jetzige?
Au weia....

Arthas
21.10.2008, 09:19
Jetzt wird es aber lustig! Eine Demokratie, die ihren Namen verdient, existierte noch nie und nirgends real; wie NITUP aber sagte: als Hirngespinst (oder virtual).

Das behaupten auch Kommunisten gerne. Und wie beim Kommunismus ist das jetzige Ergebnis nunmal das was bei der "Demokratie" herauskommt. Da kann man noch so sehr von der perfekten Demokratie/Kommunismus träumen.

Leila
21.10.2008, 11:33
An Arthas:

Um mich nicht zu wiederholen, bitte ich Dich, das (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2411927&postcount=154) zu lesen.

Gäbe es eine Demokratie, dann wären vielleicht die Märchen wahr. Allein schon der den Deutschen geläufige Begriff der Repräsentativen Demokratie reizt mich zu einem Lachanfall. Unter ihm stelle mir folgendes vor: Mein unmusikalischer Stellvertreter besucht ein Konzert und erzählt mir danach die von ihm gehörten Melodien.

Gruß von Leila

Wolf
21.10.2008, 11:50
Die real existierende Demokratie hat versagt. Sie mag in kleinen Staaten wie der Schweiz oder San Marino funktionieren, aber für große Staaten ist sie ungeeignet. Was Deutschland braucht ist eine nationale und entscheidungskräftige führung unter einem starken Führer. Nur so kann Deutschland wieder zu seiner einstigen Größe aufsteigen und in die Zukunft voranschreiten.

Und Europa überfallen, und danach heulen wieder alle rum warum keiner Deutschland mag? Klasse Idee Arthas. Solltest aufhören Landser zu hören. Ist nicht gut für dich.

Leila
21.10.2008, 12:00
Ich danke Dir, Wolf aus dem Norden, daß Du mir die Drecksarbeit abgenommen hast.

Gruß áus dem Süden von Leila

Ajax
21.10.2008, 17:45
Das behaupten auch Kommunisten gerne. Und wie beim Kommunismus ist ist das jetzige Ergebnis nunmal das was bei der "Demokratie" herauskommt. Da kann man noch so sehr von der perfekten Demokratie/Kommunismus träumen.

Du hast recht. Demokratie ist wie der Kommunismus ein schöner Traum, eine Utopie, die niemals zu erreichen ist. Sie versagt, wie eben dieser, an ihrem Menschenbild, das so nicht existiert und nicht existieren wird. Die Bürger bleiben noch ruhig, weil sie das System nicht durchschauen und im Wohlstand versinken, aber sollte sich dies ändern, wird auch die Demokratie schnell verdammt werden und es wird Zeit für Veränderung.

Ajax
21.10.2008, 21:21
Und Europa überfallen, und danach heulen wieder alle rum warum keiner Deutschland mag? Klasse Idee Arthas. Solltest aufhören Landser zu hören. Ist nicht gut für dich.

Das ist das Problem mit euch. Ihr denkt immer nationale Politik führte direkt in den Dritten Weltkrieg.

Stechlin
21.10.2008, 21:33
Die real existierende Demokratie hat versagt.

Das ist ein Widerspruch. Es kann nicht versagen, was es gar nicht gab.


Was Deutschland braucht ist eine nationale und entscheidungskräftige führung unter einem starken Führer. Nur so kann Deutschland wieder zu seiner einstigen Größe aufsteigen und in die Zukunft voranschreiten.

Welche "Größe" meinst Du? Du klingst wie ein 1848er Revolutionär. Ekelhaft.

-jmw-
21.10.2008, 21:50
Was haste denn gegen die 48er? ?(

Ernesto-Che
21.10.2008, 22:08
Was du hier täglich von dir gibst, ist absoluter Schwachsinn!

Die Frage ist berechtigt, zumal Demokratieverdrossenheit immer mehr zum Thema wird und die Frage nach neuen Gesellschaftsmodellen für die Zukunft wichtig ist.

Du hast Scheisse im Bart ...

Ernesto-Che
21.10.2008, 22:10
Du hast recht. Demokratie ist wie der Kommunismus ein schöner Traum, eine Utopie, die niemals zu erreichen ist. Sie versagt, wie eben dieser, an ihrem Menschenbild, das so nicht existiert und nicht existieren wird. Die Bürger bleiben noch ruhig, weil sie das System nicht durchschauen und im Wohlstand versinken, aber sollte sich dies ändern, wird auch die Demokratie schnell verdammt werden und es wird Zeit für Veränderung.

Glaubst du eigentlich den gequirlten Müll -
der aus deinem brauen Hohlkopf entfließt ?

Arthas
21.10.2008, 22:21
Was haste denn gegen die 48er? ?(

Er trauert einem Preußen hinterher welches nie existierte.

Wolf
21.10.2008, 22:37
Das ist das Problem mit euch. Ihr denkt immer nationale Politik führte direkt in den Dritten Weltkrieg.

Wo habe ich das gesagt? In jedem Land wird nationale Politik gemacht. Was sonst? Internationale Politik geht ja schlecht ...

Alfred
21.10.2008, 22:56
Viele Köche verderben den Brei.

Alfred
21.10.2008, 22:59
Fridericus Rex (http://de.youtube.com/watch?v=aQzYUxRRhPw)...

Übrigens nicht verboten.

elas
21.10.2008, 22:59
Ich stehe zu ihr

Wolf
22.10.2008, 00:07
Fridericus Rex (http://de.youtube.com/watch?v=aQzYUxRRhPw)...

Übrigens nicht verboten.

Schlechte Stimme. Uäh.

Stechlin
22.10.2008, 00:17
Was haste denn gegen die 48er? ?(

Frühzeitliche SA-Sturmtruppen. Turnvater Jahn ist der Prototyp des stiernackigen SA-Prolls.

Ach, was soll´s: Das hier schrieb ich neulich Kamerad Dubidomo -passt hervorragend zu Deiner Frage:


[Zitate aus den Reden der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848/49](...)Einige Kostproben gefällig? "Ich fasse den Beruf des deutschen Volkes als einen großen, weltgebietenden auf!" Der ist auch nicht schlecht: "Welche deutsche Einheit haben wir anzustreben?...Dass wir der Bestimmung nachleben können, die uns nach dem Orient zu gesteckt ist?...Und dass wir diejenigen Völker, die längs der Donau zur Selbstständigkeit weder Beruf noch Anrecht haben, wie Trabanten in unser Planetensystem einfangen?". Und der hier ist gerade in Bezug auf Österreich besonders spannend: "Die deutsche Einheit soll geschaffen werden; diese Einheit ist aber nicht eine Ziffer; sonst könnte man fort und fort den Reichsapfel abschälen, bis zuletzt Deutschland in Liechtenstein aufginge."

Daneben fiel dann auch Konkretes, unter anderem die mit überwältigender Mehrheit beschlossene Forderung an die preußische "Bundesarmee", unverzüglich Posen zu besetzen, Rußland den Krieg zu erklären und Dänemark zu zerschlagen. Zwischenruf aus dem Saal: "Was soll 40 Millionen Deutschen unmöglich sein?" Und es war kein Preuße, der da rief. Die preußischen Abgeordneten hatten sich diesem Ansinnen, wie überhaupt der gesamten Kriegstreiberei wiedersetzt; und zwei von ihnen wurden beim Verlassen der Paulskirche vom siegesdürstigen Pöbel in seinem deutsch-nationalen Rausch regelrecht gelyncht. Georg Schramm schreibt in seinem Buch: "Man sagt, dass Turnvater-Jahn-Sympathisanten dabei waren. Deutsche Maßlosigkeit erschlägt preußische Vernunft."

So war das damals, 1848. Ein nettes Vorspiel für den 30 Januar 1933. Denn alles schon damals Angedrohte, alles Prophezeite trat ein: Weltgebietend waren wir gleich zwei Mal, und währenddessen erklärten wir viele Kriege, zerschlugen einen ganzen Kontinent und behandelten andere Völker wie "Trabanten", die man beliebig plündern konnte. Das war schon der Tenor des bürgerlichen Mobs, der zumindest in Preußen unter dem Donner der Kartätschen sein würdiges und blutreiches Ende gefunden hat. Wie schwach an Moral und alter Standhaftigkeit jedoch Preußen dennoch war, zeigt sich in der Erniedrigung Friedrich Wilhelms des IV, am Ende doch sein Haupt vor diesen urzeitlichen SA-Schergen geneigt zu haben. Und dann sagte er den verhängnisvollen und verräterischen Satz; ein Satz aus dem Munde eines preußischen Königs, man stelle es sich vor: "Preußen wird fortan in Deutschland aufgehen." Das war der finale Untergang Preußens. Das, was die Alliierten da genau 100 Jahre später beschlossen, nämlich die Auflösung des "preußischen Staates", war nur ein Wegfegen alter Spinnweben, unter dem der Kadaver Preußens schon längst verrottet war.

Naja, aber immerhin war es das große Verdienst Preußens -zumindest für die Geschichtsbücher-, den urzeitlichen Nazispuk in der Frankfurter Paulskirche in die Krolloper vis à vis des Reichstages(!) zu verschieben. Wenigstens noch ein paar Jahre Luft, bevor das Unvermeidliche doch eintrat; denn aus der teuflischen Saat, den der bürgerliche Mob mit seinen schwarz-rot-gelben Fahnen pflanzte, erwuchs das Ungetüm "Hitler". Naja, die Geschichte ist bekannt.

Preußen -das war der antifaschistische Abwehrkörper der deutschen Stämme. Aber leider war er zu schwach für die virale Invasion aus dem Süden.

Quelle: Georg Schramm, "Lassen sie es mich so sagen"

PS: Eine latente Verbitterung über den Fortgang der Geschichte will ich nicht abstreiten. Besonders deswegen, weil das Bewußtsein für selbige so dermaßen ahnungslos ist. Es ist alles Elend.

Ich freue mich auf Deine Gegenrede. Dürfte spannend werden. ;)

Stechlin
22.10.2008, 00:21
Er trauert einem Preußen hinterher welches nie existierte.

Na dann erkläre Du mir mal Preußen. Bin schon ganz gespannt. :popcorn:

Wolf
22.10.2008, 00:35
Na dann erkläre Du mir mal Preußen. Bin schon ganz gespannt. :popcorn:

Nee, du hast was vergessen. Du bist ja Antideutsch und mit Usrael verbündet...

Stechlin
22.10.2008, 00:37
Nee, du hast was vergessen. Du bist ja Antideutsch und mit Usrael verbündet...

:)) :)) Ernsthaft Deine Auffassung von meiner Person? :)) :))

Wolf
22.10.2008, 00:40
:)) :)) Ernsthaft Deine Auffassung von meiner Person? :)) :))

Ich hoffe, du hast die Ironie verstanden . . .

-jmw-
22.10.2008, 09:04
Ich freue mich auf Deine Gegenrede. Dürfte spannend werden. ;)
Dürfte v.a. kurz werden, denn: Ja, der Herr Jahn war ein sehr merkwürdiger Kerl, aber er war nicht "die 48er".
Da gab es tatsächlich solche und solche und sie alle waren in gewisser Weise "national", aber nicht jeder spackt gleich ab und übertreibt die Sache wie die "die einzig legitime deutsche Grenze ist die Datumsgrenze"-Fraktion. :)

(Und eigentlich sind sogar diese Sätze überflüssig, denn Du weisst das ja auch.)


Nachtrag: Passt zwar nicht hundert Pro, aber wo's mir grad einfällt, google mal nach ">Der ganze Südosten ist unser Hinterland.< Deutsche Südosteuropapläne von 1840 bis 1945." von Klaus Thörner, da steht noch einiges drin zu der Donautrabantengeschichte. :)

Arthas
22.10.2008, 11:42
Wo habe ich das gesagt? In jedem Land wird nationale Politik gemacht. Was sonst? Internationale Politik geht ja schlecht ...

Unsinn. Die BRD ist ein internationaler Staat. Kein führender BRD-Politiker würde jemals nationale Politik betreiben. Da sie entweder Lakaien der Alliierten sind, von den Banken und Firmen gekauft wurden, oder antideutsche, antinationale Sozialisten sind. Anders würde er garnicht erst in führende Positionen kommen.

Edmund
22.10.2008, 11:49
Zu dem Thema kann ich nicht viel sagen. Ich habe nie in einer Demokratie gelebt.
Jeder weiß wahrscheinlich, wie so etwas theoretisch aussieht, aber mit der BRD-Junta ist das nicht machbar.

Leila
22.10.2008, 11:53
An Arthas:

Nach „Unsinn“ hättest Du einen Doppelpunkt setzen sollen, damit der folgende Satz einen Sinn bekäme. Also:

„Unsinn: Die BRD ist ein internationaler Staat.“

Gruß von Leila

Edmund
22.10.2008, 11:54
Unsinn. Die BRD ist ein internationaler Staat. Kein führender BRD-Politiker würde jemals nationale Politik betreiben. Da sie entweder Lakaien der Alliierten sind, von den Banken und Firmen gekauft wurden, oder antideutsche, antinationale Sozialisten sind. Anders würde er garnicht erst in führende Positionen kommen.
EU nicht vergessen!
Jemand anderes im Forum kann dir sicher sagen, wie viel Prozent der Gesetze im BRD-Parlament bereits reine EU-Vorgaben sind.

Nationale Politik sieht anders aus.

Arthas
22.10.2008, 12:36
Na dann erkläre Du mir mal Preußen. Bin schon ganz gespannt. :popcorn:

Preußen war der erste nationalsozialistische Staat auf Deutschen Boden. Was auch der Grund für seine Erfolgsgeschichte war. Es war Preußens Bestimmung im Deutschen Reich aufzugehen und es zu führen. Der spätere Nationalsozialismus war die moderne Fortführung des preußischen Gedankens, welcher Deutschland auf die höchste bisher dagewesene Ebene Menschlicher Existenz- und Gesellschaftsform katapultierte. Das Atlantis der Neuzeit.

Stechlin
22.10.2008, 15:31
Preußen war der erste nationalsozialistische Staat auf Deutschen Boden. Was auch der Grund für seine Erfolgsgeschichte war. Es war Preußens Bestimmung im Deutschen Reich aufzugehen und es zu führen. Der spätere Nationalsozialismus war die moderne Fortführung des preußischen Gedankens, welcher Deutschland auf die höchste bisher dagewesene Ebene Menschlicher Existenz- und Gesellschaftsform katapultierte. Das Atlantis der Neuzeit.

:)) Lass Dich einliefern, Barbar!

Wolf
22.10.2008, 16:04
Unsinn. Die BRD ist ein internationaler Staat. Kein führender BRD-Politiker würde jemals nationale Politik betreiben. Da sie entweder Lakaien der Alliierten sind, von den Banken und Firmen gekauft wurden, oder antideutsche, antinationale Sozialisten sind. Anders würde er garnicht erst in führende Positionen kommen.

Worauf stützt du diese Behauptung?

Ajax
22.10.2008, 18:41
Preußen war der erste nationalsozialistische Staat auf Deutschen Boden. Was auch der Grund für seine Erfolgsgeschichte war. Es war Preußens Bestimmung im Deutschen Reich aufzugehen und es zu führen. Der spätere Nationalsozialismus war die moderne Fortführung des preußischen Gedankens, welcher Deutschland auf die höchste bisher dagewesene Ebene Menschlicher Existenz- und Gesellschaftsform katapultierte. Das Atlantis der Neuzeit.

Wo war Preußen nationalsozialistisch geprägt? Bitte erläutere es etwas genauer.

Außerdem finde ich, man sollte unter der ganzen Preußentümelei nicht das übrige Deutschland vergessen, denn dieses war und ist immer noch der Kern unseres Volkes. Preußen war zwar ein großartiger Staat, jedoch sollte man ihn nicht in dem Maße verherrlichen wie NITUP, der den restlichen Teil einfach pauschal verurteilt.

-jmw-
22.10.2008, 19:16
Preußen war der erste nationalsozialistische Staat auf Deutschen Boden.
Nicht nach nationalsozialistischem Verständnis des Begriffes "Nationalsozialismus".


Es war Preußens Bestimmung im Deutschen Reich aufzugehen und es zu führen.
Waren deswegen anteilig so viele Vertreter der alten preussischen Eliten im Widerstand?


Das Atlantis der Neuzeit.
Wer von Atlantis keine Ahnung hat, sollte es nicht zu Vergleichen heranziehen. :]

Ajax
22.10.2008, 21:12
Wo habe ich das gesagt? In jedem Land wird nationale Politik gemacht. Was sonst? Internationale Politik geht ja schlecht ...

An der Bundesrepublik siehst du, wie das geht. Erst kümmert man sich um äußere Angelegenheiten und dann kommt der, für unsere Volkverräter so lästige, innenpolitische Teil. Dabei zockt man den Bürger gehörig ab, weil angeblich kein Geld in den Haushaltskassen ist. Gelder für's Ausland, für die EU und für Reparationen sind dann aber komischerweise immer mehr als genug vorhanden.

Stechlin
22.10.2008, 23:28
Wo war Preußen nationalsozialistisch geprägt? Bitte erläutere es etwas genauer.

Das kann er nicht, weil es schlichtweg Unsinn ist. Preußen war nun wirklich das komplette Gegenteil dessen, was sich später "Nationalsozialistisch" schimpfte.

Diese Behauptung kann nur wer aufstellen, der von preußischer Geschichte nicht den blassesten Schimmer hat. Ein paar Daten auswendig zu wissen genügt da nicht. Preußen ist kein Staat, Preußen ist eine Geisteshaltung.


Außerdem finde ich, man sollte unter der ganzen Preußentümelei nicht das übrige Deutschland vergessen, denn dieses war und ist immer noch der Kern unseres Volkes. Preußen war zwar ein großartiger Staat, jedoch sollte man ihn nicht in dem Maße verherrlichen wie NITUP, der den restlichen Teil einfach pauschal verurteilt.

Was bitte schön ist der "Kern Deutschlands"? Thüringen? Sachsen? Bayern?

Die Idee einer deutschen Identität ist schlichtweg ein Widerspruch. Das Attribut "Deutsch" ist seiner Bedeutung nach ein Sammelsurium verschiedenster Kulturen, Sitten, Geschichten und Sprachen/Dialekte. Deutschland war nie eine Nation, so wie Frankreich oder Schweden. Entscheidend für die nationale Identität ist doch nicht ein Zwischenstop der Völkerwanderung, sondern Sprache, Kultur und geographische Gegebenheiten. Die Zersplitterung der deutschen Stämme ist eine geschichtliche Tatsache, die man nicht einfach so wegdiskutieren kann. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich auf dem Territorium, das wir Deutschland nennen, verschiedenste Kulturkreise und Lebensweisen mit ihren jeweils ganz eigenen und spezifischen Riten und Gebräuchen herausgebildet, die den nämlichen Menschenschlag nachhaltig geprägt hat.

Deutsch wäre in diesem Falle, diesen Reichtum an Kulturen zu pflegen, statt zu versuchen, ein einheitliches Gebräu daraus zu pressen. Das Ergebnis ist Beliebigkeit, die ihrerseits zur Verwässerung der Heimatkultur, und zum Schluß zum Verlust selbiger führt.

Schwabe bleibt Schwabe, Preuße bleibt Preuße. Egal, ob Friedrich Schiller nun aus Marbach kam und Heine aus Düsseldorf. Das wird aus einem Rüganer noch lange keinen Sachsen machen.

Deutsche Geschichte ist zu kompliziert, um daraus eine(!) Identität zu basteln. Und das soll uns Deutsche gar nicht zum Nachteil gereichen, denn eher zum Vorteil! Spannender ist es allemal.

PS: Ich verherrliche Preußen nicht. Der Vorwurf ist nicht haltbar, da Du hier vom Staat Preußen sprichst, ich dagegen von der Idee. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, die man nicht in einen Topf werfen sollte. Wilhelm der Zweite hatte mit Preußen nur insofern zu tun, als dass er dem gleichen Hause wie der Alte Fritz entstammte. Geistig jedoch lagen ganze Universen zwischen beiden. Dieser deutsche "Kaiser" (der ohne Bart!) verkörperte das glatte Gegenteil der preußischen Idee. Und trotzdem war er preußischer König. Deshalb ist Preußen nicht gleich Preußen.

Wolf
23.10.2008, 00:18
An der Bundesrepublik siehst du, wie das geht. Erst kümmert man sich um äußere Angelegenheiten und dann kommt der, für unsere Volkverräter so lästige, innenpolitische Teil. Dabei zockt man den Bürger gehörig ab, weil angeblich kein Geld in den Haushaltskassen ist. Gelder für's Ausland, für die EU und für Reparationen sind dann aber komischerweise immer mehr als genug vorhanden.

Und wofür gibt es das Amt des Innen- sowie den des Außenministers? Ansonsten werde du doch Politiker. :)

Wolf
23.10.2008, 19:38
Arthas, ich warte drauf wie du deine Behauptung begründest?

eintiroler
23.10.2008, 19:50
Arthas, ich warte drauf wie du deine Behauptung begründest?

Hast du gerade Ferien?

Wolf
23.10.2008, 19:54
Hast du gerade Ferien?

Jow. :D

Warum?^^

eintiroler
23.10.2008, 19:55
Jow. :D

Warum?^^

Dann hast du ja Zeit.

Wolf
23.10.2008, 20:37
Dann hast du ja Zeit.

Auch wenig. Eigentlich nur Abends/Nachts. ;)

eintiroler
23.10.2008, 20:40
Auch wenig. Eigentlich nur Abends/Nachts. ;)

Das war darauf bezogen, dass du auf eine Antwort von Arthas erwartest. Da kannst du lange warten ;)

-SG-
23.10.2008, 21:21
Jetzt wird es aber lustig! Eine Demokratie, die ihren Namen verdient, existierte noch nie und nirgends real; wie NITUP aber sagte: als Hirngespinst (oder virtual).

Moment, so pauschal kann man das nicht sagen.
In Athen hieß Demokratie ganz wörtlich: Alle regieren. Von den 35.000 Einwohnern waren ständig mindestens 1/4 an der Regierung beteiligt, da Ämter jedes Jahr wechselten war praktisch jeder die Regierung. Das hieß aber, dass ausnahmslos jeder sich intensiv politisch beteiligte und Ahnung hatte. Übertragbar auf heute? Zudem hier sich die Schwächen des Konzeptes zeigten: Rhetorik siegte teils über Vernunft oder gar Wahrheit, Demagogen und der Zeitgeist herrschten, dass Sokrates hingerichtet wurde hieß für Aristoteles und 2000 Jahre nach ihm: Demokratie ist eine schlechte Staatsform.

Wolf
23.10.2008, 21:26
Das war darauf bezogen, dass du auf eine Antwort von Arthas erwartest. Da kannst du lange warten ;)

Sag bloß?

Stechlin
23.10.2008, 21:27
Moment, so pauschal kann man das nicht sagen.
In Athen hieß Demokratie ganz wörtlich: Alle regieren. Von den 35.000 Einwohnern waren ständig mindestens 1/4 an der Regierung beteiligt, da Ämter jedes Jahr wechselten war praktisch jeder die Regierung. Das hieß aber, dass ausnahmslos jeder sich intensiv politisch beteiligte und Ahnung hatte. Übertragbar auf heute? Zudem hier sich die Schwächen des Konzeptes zeigten: Rhetorik siegte teils über Vernunft oder gar Wahrheit, Demagogen und der Zeitgeist herrschten, dass Sokrates hingerichtet wurde hieß für Aristoteles und 2000 Jahre nach ihm: Demokratie ist eine schlechte Staatsform.

Mag sein. Aber die Idee der Demokratie steht doch hier im Fokus der Betrachtung. Und diese Idee hat niemals und nirgends funktioniert. Auch in Athen nicht.

Ansonsten stimme ich Deinen Gedanken voll zu.

Leila
23.10.2008, 21:38
Moment, so pauschal kann man das nicht sagen.
In Athen hieß Demokratie ganz wörtlich: Alle regieren. Von den 35.000 Einwohnern waren ständig mindestens 1/4 an der Regierung beteiligt, da Ämter jedes Jahr wechselten war praktisch jeder die Regierung. Das hieß aber, dass ausnahmslos jeder sich intensiv politisch beteiligte und Ahnung hatte.

Doch, ich kann das so pauschal sagen. Zu Deiner Repetition:

#69 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451577&postcount=69)
#73 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451652&postcount=73)
#81 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451897&postcount=81)
#82 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2452015&postcount=82)

Gruß von Leila

-SG-
23.10.2008, 21:49
Doch, ich kann das so pauschal sagen. Zu Deiner Repetition:

#69 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451577&postcount=69)
#73 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451652&postcount=73)
#81 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2451897&postcount=81)
#82 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2452015&postcount=82)

Gruß von Leila

Aber inwiefern kann man dann sagen, eine Demokratie "existierte noch nie"? Was fehlte der antiken Demokratie denn an demokratischem, um zu existieren?

-SG-
23.10.2008, 21:53
Mag sein. Aber die Idee der Demokratie steht doch hier im Fokus der Betrachtung. Und diese Idee hat niemals und nirgends funktioniert. Auch in Athen nicht.

Ansonsten stimme ich Deinen Gedanken voll zu.

Gut, mit "funktionieren" meinst Du wohl die Effektivität, nicht das bloße Vorhandensein demokratischer Institutionen usw. Ja, das kann man schon sagen, Wobei halt zu klären wäre, was effektiv ist. Für viele heutige Demokratietheoretiker wird demokratischer Input mit Effektivität gleichgesetzt. Ich teile diese Auffassung nicht. Das hieße nämlich, dass jeder Murks für toll zu halten ist, weil von 100 Schwachmaten 51 dafür sind (morgen vielleicht aber wiederum nicht mehr, da würden sie vielleicht dagegen stimmen, und vielleicht steht diese Abstimmung ja auch inhaltlich total im Widerspruch zu anderen Abstimmungen, aber wen kümmerts? Es ist demokratisch).

-jmw-
24.10.2008, 10:49
(morgen vielleicht aber wiederum nicht mehr, da würden sie vielleicht dagegen stimmen, und vielleicht steht diese Abstimmung ja auch inhaltlich total im Widerspruch zu anderen Abstimmungen, aber wen kümmerts? Es ist demokratisch).
Ich sehe, Du hast meine Beiträge aufmerksam gelesen und aus ihnen gelernt. :D

-SG-
24.10.2008, 11:03
Ich sehe, Du hast meine Beiträge aufmerksam gelesen und aus ihnen gelernt. :D

Ich habe aus dem Leben gelernt ;)

-jmw-
24.10.2008, 11:35
Äh...
Tja, schade, mir fällt kein guter Spruch für 'ne Antwort ein. :( :)

-SG-
24.10.2008, 11:46
Starte doch ein Plebiszit dafür ;)

Arthas
24.10.2008, 13:15
Das war darauf bezogen, dass du auf eine Antwort von Arthas erwartest. Da kannst du lange warten ;)

Ich habe nunmal nicht den ganzen Tag Zeit, um diese hier im Forum zu verplempern. :rolleyes:

Arthas
24.10.2008, 13:42
Worauf stützt du diese Behauptung?

Das dürfte jedem klar sein, der nicht die letzten Paar Jahrzehnte in einem hermetisch abgeriegelten Bunker verbracht hat. :rolleyes:

Arthas
24.10.2008, 13:52
Wo war Preußen nationalsozialistisch geprägt? Bitte erläutere es etwas genauer.

Außerdem finde ich, man sollte unter der ganzen Preußentümelei nicht das übrige Deutschland vergessen, denn dieses war und ist immer noch der Kern unseres Volkes. Preußen war zwar ein großartiger Staat, jedoch sollte man ihn nicht in dem Maße verherrlichen wie NITUP, der den restlichen Teil einfach pauschal verurteilt.

Die Einheit von Volk, Führer und Staat ist der Grundkern des Nationalsozialismus und des preußischen Gedankens. Ich verurteile den restlichen Teil nicht, und sicher sollte man auch das übrige Deutschland nicht vegessen, aber man sollte nichtsdestotrotz auf die herausragende Rolle Preußens hinweisen.

Arthas
24.10.2008, 13:55
Nicht nach nationalsozialistischem Verständnis des Begriffes "Nationalsozialismus".

Doch.


Waren deswegen anteilig so viele Vertreter der alten preussischen Eliten im Widerstand?

Das hatte andere Gründe.


Wer von Atlantis keine Ahnung hat, sollte es nicht zu Vergleichen heranziehen. :]

Ich habe durchaus Ahnung.

Wolf
24.10.2008, 13:56
Das dürfte jedem klar sein, der nicht die letzten Paar Jahrzehnte in einem hermetisch abgeriegelten Bunker verbracht hat. :rolleyes:

Danke für diese kraftvollen Argumente.

Leila
24.10.2008, 14:18
Arthas ist ein unfähiger, erfolgloser Agent Fielmanns! Die von ihm verwendete Pixelschrift zwingt mich zum Wegsehen.

Brille? Fielmann?

Ohne mich.

-jmw-
24.10.2008, 15:49
Doch.
Mnö. :D


Das hatte andere Gründe.
Als da wären?


Ich habe durchaus Ahnung.
Dann verglichest Du nicht Atlantis und den zwoten Abschnitt der ersten deutschen Republik auf diese Weise. :)

EinDachs
24.10.2008, 16:00
Preußen war der erste nationalsozialistische Staat auf Deutschen Boden. Was auch der Grund für seine Erfolgsgeschichte war. Es war Preußens Bestimmung im Deutschen Reich aufzugehen und es zu führen. Der spätere Nationalsozialismus war die moderne Fortführung des preußischen Gedankens, welcher Deutschland auf die höchste bisher dagewesene Ebene Menschlicher Existenz- und Gesellschaftsform katapultierte. Das Atlantis der Neuzeit.

:hihi: :rofl: :top:
Ich kann gar nicht soviele Smileys setzen wie ich grad lachen mußte.

Buberl, lern ein bissi besser Geschichte.

-jmw-
24.10.2008, 16:42
Die Einheit von Volk, Führer und Staat ist der Grundkern des Nationalsozialismus und des preußischen Gedankens.
Zwei wesentliche Unterschiede bestehen da m.E.:

1. ist in Preussen "Volk" Bevölkerung bzw. Staatsvolk, im Nationalsozialismus hingegen Ethnie bzw. Nation;

2. ist nach nationalsozialistischem Verständnis der Staat Mittel zum Zwecke des Überlebens und der art- und naturgemäßen Höherentwicklung eines Volkes und die machtpolitische Organisationsform der Willensgemeinschaft, die ein Volk herausbildet (frei nach M. Kühnen);
in Preussen ist es nicht ein (Gesamt-)Volk, dass einen Staat als Organisation ausbildet, sondern es ist, wenn wir schon vergleichen, eher ähnlich dem Faschismus, in dem ein Staat . bzw. eine Staatsidee von oben herab organisiert.

(Vgl. u.a. in Rosenbergs Mythus Buch 3, Kapitel III.
Auch sehr interessant ist W. Darré: Blut und Boden. Ein Grundgedanke des Nationalsozialismus.
Für einen kurzen Aufriss des nationalsozialistischen Staatsgednakens geeignet vielleicht A. Klemmt: Volk und Staat.
Und im Gegensatz dazu Guido Bortolotto: Faschismus und Nation.
Usw. usw., das Schrifttum dazu ist quasi unendlich.)

Rowlf
24.10.2008, 16:49
:hihi: :rofl: :top:
Ich kann gar nicht soviele Smileys setzen wie ich grad lachen mußte.

Buberl, lern ein bissi besser Geschichte.

Hat schon einer NITUP bescheid gesagt?

-jmw-
24.10.2008, 17:09
Starte doch ein Plebiszit dafür ;)
:)) :))

Beverly
26.10.2008, 17:08
Zwei wesentliche Unterschiede bestehen da m.E.:

1. ist in Preussen "Volk" Bevölkerung bzw. Staatsvolk, im Nationalsozialismus hingegen Ethnie bzw. Nation;

2. ist nach nationalsozialistischem Verständnis der Staat Mittel zum Zwecke des Überlebens und der art- und naturgemäßen Höherentwicklung eines Volkes und die machtpolitische Organisationsform der Willensgemeinschaft, die ein Volk herausbildet (frei nach M. Kühnen);
in Preussen ist es nicht ein (Gesamt-)Volk, dass einen Staat als Organisation ausbildet, sondern es ist, wenn wir schon vergleichen, eher ähnlich dem Faschismus, in dem ein Staat . bzw. eine Staatsidee von oben herab organisiert.

(Vgl. u.a. in Rosenbergs Mythus Buch 3, Kapitel III.
Auch sehr interessant ist W. Darré: Blut und Boden. Ein Grundgedanke des Nationalsozialismus.
Für einen kurzen Aufriss des nationalsozialistischen Staatsgednakens geeignet vielleicht A. Klemmt: Volk und Staat.
Und im Gegensatz dazu Guido Bortolotto: Faschismus und Nation.
Usw. usw., das Schrifttum dazu ist quasi unendlich.)

Soweit die Theorie :rolleyes: - in der Praxis war es ein System, das IMHO auf zwei Säulen ruhte:

1. einem Bündnis verschiedener Klassenfraktionen. Das macht es so schwierig, weil der NS eben weder das System aller Oberschichtler, noch aller Mittelständler oder gar Arbeiter und Untschichtler war. Es waren von den Eliten bis zum Bodensatz immer nur Teile, Fraktionen, die sich zur "Bewegung" zusammenschlossen. Und die diversen Gruppen des NS bekämpften Angehörige der eigenen Klasse ebenso erbittert wie Angehörige anderer Klassen. Der Nazi-Unternehmer enteignete jüdische Unternehmer oder Unternehmen in den besetzten Gebieten, der Nazi-Prolet schlug andere Arbeiter tot.

2. es war ein System, wo die Herrschenden mit einer kaum zu übertreffenden Perfidie bestimmten, wer zu ihrem Volk gehörten. "Vornehmstes" Kennzeichen des NS war es, zuerst unter eine Fülle von Vorwänden gegen Deutsche vorzugehen, die den in der Bewegung zusammengeschlossenen Klassenfraktionen ein Dorn im Auge waren.
Da war nicht der Staat Instrument des Volkes, sondern eine Verbrecherbande hat eine politische Bewegung übernommen, durch sie den Staat usurpiert, um ein Volk zu unterdrücken.