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Vollständige Version anzeigen : "Schleimspur oder Blutspur" - warum sind ALLE Ideologien SCHEISSE?



Beverly
17.10.2008, 17:53
Mir ist aufgefallen, dass ich durch Familie, Herkunft und eigenes Erleben, aus Texten und den Berichten von Zeizeugen mit einer Vielzahl von Ideologien vertraut bin.
Ich mag da manchmal voreingenommen gewesen sein, weil mir manche Ideologien sehr fremd oder ihre Protagonisten zuwider waren. Aber ich denke, dass ich im Großen und Ganzen objektiv war und jede Ideologie eine Chance hatte. Die Ideologien, die ich so auf die eine oder andere Weise kenne sind

1. Konservatismus > durch Familie und Herkunft aus einem Dorfkaff

2. Christentum > auch durch die Herkunft

3. Staatssozialismus > durch Beschäftigung mit ihren Theoretikern (Lenin), Kontakte mit diversen linken Kleinparteien, Nachbarschaft zur und Besuche in der DDR

4. Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung im Westen > duch Herkunft und Kontakte zur westlichen Linken, aus den Medien und der Teilnahme an Aktionen der Gewerkschaften

5. Baathismus und Nasserismus > die beiden Formen des arabischen "nationalen Sozialismus", für die die Namen Michel Aflaq (Begründer des Baathismus) und Gamal abd el Nasser, Präsident Ägyptens, stehen. Ich kenne sie aus meinem Studium und diversen Reisen nach Ägypten und Syrien.

6. Islamismus > kenne ich seit Anfang der 1980er Jahre, als Chomeinis Terror Millionen aus dem Iran fliehen ließ und auch Berlin voll mit "Chomeini-Gegnern" war. Ferner aus dem Studium und aus der Literatur.

7. Nationalsozialismus > kenne ich aus vielen Erzählungen älterer Zeitzeugen und den uferlosen Filmen und Dokumantationen sowie den Kameraden im Weltnetz :rolleyes:

8. Ökobewegung, Die Grünen > ich war von Anfang an aktiv dabei und war 23 Jahre Mitglied bei den Grünen

9. Liberalismus > aus dem Leben in einem "liberalen" System und Gesprächen und Diskussionen mit bekennenden Liberalen

10. "neue Linke", die 68er, neue Frauenbewegung > von Zeitzeugen und Veteranen der 68er-Bewegung

11. Zionismus > aus Berichten über Israel seit den 1970ern, aus meinem Studium und Kontakten mit Juden

Die Bilanz dieser Ideologien ist - freundlich formuliert - ernüchternd und abschreckend :rolleyes: - weil sie sich im Grunde alle gleichen und sich allenfalls im Ausmaß des Schadens unterscheiden, den sie anrichten!

Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut

Wenn die o. g. 9 Ideologien von Anfang an nur Dreck gewesen wären, gäbe es sie nicht. Da muss irgendmal was Positives gewesen sein. Man glaubte, diese oder jene Ideologie als Vehikel zum Sturz eines Tyrannen (diese Rolle spielte der schiitische Islam beim Sturz des Schahs), zur Befreiung von Unterdrückung oder als Gegenreaktion gegen die Vorherrschaft einer anderen Ideologie nutzen zu können. Man mag in einer Ideologie auch die Blaupause für eine bessere Zukunft gesehen haben - Sozialismus, arabischer Nationalismus
Solange die Ideologie noch in ihrer "Kampfzeit" ist, noch "Sturm und Drang", "Revolte" ... ist sie vital und lebendig. Die große Enttäuschung folgt in der Regel, wenn ihre Protagonisten zur Macht kommen. Die Macht ist dann nicht Mittel zur Realisierung der Ideologie, sondern die Ideologie dient der Erhaltung der Macht.
Wenn eine Ideologie jemals eine notwendige Funktion gehabt haben mag, so büßt sie diese nur zu oft ein, wenn sie an die Macht kommt. Früher oder später mögen es dann sogar die Anhänger von einst bereuen, diesem oder jenem Tyrannen unterstützt zu haben.

Verhältnis zur Macht

Schafft es eine Ideologie nicht, in der Gesellschaft die Macht an sich zu reißen, so streben ihre Kader wenigstens Teilhabe an. Vorzugsweise für sich selbst, nicht selten speisen sie ihre Klientel mit warmen Worten ab. Ihre Kader mögen sich gar dem System als Büttel gegen Teile ihrer Klientel oder die ganze Klientel andienen - so habe ich bei SPD und Gewerkschaften und all diesem "linksliberalen" Gesockse, was angeblich einfache Menschen vertritt, diesen Eindruck.

Hat dagegen eine Ideologie die Macht an sich gerissen, so endet das in der Regel im totalitärem Alptraum. Auf die eine oder andere Art wird die Macht monopolisiert und die Massen werden unterdrückt. Entweder errichtet man die offene Diktatur mit Führer, Staatsideologie und Staatspartei oder - so die Eroberung der Macht im Staate nicht möglich oder wünschenswert ist - wird zur alles durchdringenden und infiltrierenden geistigen Seuche - Grassroot-Totalitarism sozusagen :rolleyes:

Rolle der Ideologie

"So ein Unsinn!" - diesen Satz habe ich schon mehr als einmal gehört, wenn sich jemand Elaborate von zur Macht gekommenen Ideologien durchgelesen hatte. Sei es die jeder vernünftigen Sicht von Deutschland, den Deutschen und ihrer Kultur spottende "Praxis" der Nazis, seien es Chomeinis Elaborate, mit denen er sich einen Freibrief zur Machtergreifung ausstellte, sei es das Gelaber in "Diamat"-Traktaten aus der DDR, seien es die faulen Ausreden der Grünen für eine Zusammenarbeit mit der CDU, ja der FDP ("Jamaika") ... ist eine Ideologie zur Macht gekommen, scheint es um sie selbst geschehen zu sein. Ihre Protagonisten denken dann nur noch an die Macht und sind sich zur Rechtfertigung ihrer Winkelzüge für nichts zu schade.

Die politische Praxis

ist schnell abgehandelt: Lügen, Intrigen, flächendeckende Hetze, Folter, Psychoterror und Mobbing, Anwendung von Gewalt, Menschen in den Tod treiben, Menschen selbst umbringen - IMHO lässt sich bei den meisten Ideologien all dieses in der einen oder anderen Form nachweisen. Wobei es die Protagonisten der Ideologien noch fertig bringen, laut zu zetern, wenn sie selbst Opfer geworden sind, um sogleich wieder ungerührt auf Andere einzudreschen.

Säuberungen und Dissidenten

Kommt eine Ideologie zur Macht - entweder zur ganzen Macht oder einem Teil - heißt es, sich von überflüssigem Ballast zu trennen. :) Das gilt sowohl für Kader in der Organisation, die als Rivalen im Kampf um die Macht lästig sind, wie auch für Menschengruppen, die als Basis bei der Erringung der Macht nützlich waren, deren Interessen nach der Machtübernaheme aber nicht mehr berücksichtigt werden.
Wie es gemacht wird, zeigt uns die SPD, deren vornehmstes Ziel es zu sein scheint, gegen die Interessen ihrer eigenen Klientel einfacher Menschen zu handeln.
Da gibt es dann immer wieder auch die Dissidenten gerade aus den eigenen Reihen: Im Falle der Bolschewisten war es ausgerechnet Trotzki, der nach Stalins Machtübernahme mit dem System brach. Die syrische Baath schaffte es, den Begründer des Baathismus - Michel Aflaq - nach einem Putsch ins Exil zu schicken. Die Art, wie in der FDP nach dem Scheitern des "Projektes 18" 2002 mit Möllemann umgegangen wurde, passt auch in dieses Schema - überall der Dissident, der lange mitmachte, rausgemobbt wurde und nun der Welt erzählt, wie sch... seine Ideolgoie geworden ist. Und der nicht immer eines natürlichen Todes stirbt, weil er ja ein lästiger Kronzeuge ist.
Naja, die Grünen haben anstatt Trotzki Jutta Dithfurth und im Falle der SPD ist es ihr ehemaliger Vorsitzender und Kanzlerkandidat, der sie jetzt niedermachen will.

Der Wahn von einer Ideologie für alle

Denkenden Menschen müsste schon das Nebeneinander so vieler Ideologien zu den Schluss kommen lassen, dass es Unsinn ist, da auf den Sieg einer zu hoffen. Da werden immer alle irgendwie präsend sein und gerade eine Universalistische Ordnung wird nicht aus dem Sieg einer Ideologie kommen.
Doch in der Regel streben Ideologien zumindest auf einem begrenzten Territorium die alleinige Dominanz an. Wer aus Überzeugung, Veranlagugn, Zufall ... nicht in das Raster passt, hat halt Pech gehabt, ist selbst schuld und Feind von Staat und Volk, Looser oder "Sozialschmarotzer". Koffer packen und umziehen hilft in den meisten Fällen nicht, weil woanders entweder die gleiche oder eine andere kranke Ideologie herrscht.

Wendehälse und Opportunisten

Den Lebenslauf eines deutschen Politikers fasste ein Magazin mal so zusammen:

NSDAP > FDP > CDU

Nach 1945 sollen die gleichen Leute zur eben entstandenen SED gegangen sein, die zuvor in der NSDAP waren.

Wie kurz der Weg vom 68er-Rebell oder grünen Utopisten zum zynischen Neoleralen ist, habe ich selbst oft erlebt.
Dann gab es auch mal einen arabischen Intellektuellen, der "Marxist-Leninist" war, dann aber zu den Islamisten umschwenkte.

Fazit: gerade für eifrige Protagonisten von Ideologien scheinen diese in der Form, den Worten und Phrasen, oft austauschbar zu sein. Hauptsache, man kann sich mit ihnen im jeweiligen Mainstream verorten und findet idealerweise einen Platz am Futtertrog.

Vom Regen in die Traufe

Oft ist es so, dass sich Menschen aus Frustration über ihr "System" dasjenige suchen, was ihm diametral entgegensetzt ist. Der Iraner, der aus seiner Heimat den Glaubensterror kennt, ist dann glühender Verfechter der westlichen Demokratie. Der Chilene, der die westliche Demokratie kennen gelernt hat, sagt dem Iraner: "Was soll ich mit einem System, wo drin wir uns nicht bewegen können?" Der Staatssozialismus im Ostblock hat Heerscharen von Antikommunisten hervorgebracht. Das miese Gebaren dieser Kräfte in den "Transformationsländern" mag den nächsten Schub Sozialisten hervorbringen.
Vor allem, wenn man sein ganzes Leben unter dem Druck nur einer Ideologie kennen gelernt hat, mag es leicht sein, das Heil in derem Antipoden zu sehen. Ich selbst kann das so nicht - weil ich zu viel vom gleichen Unsinn in allen Ideologien gesehen habe. Und es da bei der nächsten Ideologie nicht besser werden wird. Besser wird es nur, wenn wir erkennen, was die Ideologien so menschenfeindlich macht und es überwinden.

Frank3
17.10.2008, 18:13
http://www.gibt-es-gott.de/resources/Ach+Beverly+.gif

Ach+Beverly du hast RECHT aber wenn bei dir der grüne Blitz kommt hast du den Sprung zum neuen denken geschafft und musst dein denken NEU aufbauen .
http://www.gibt-es-gott.de/resources/malnachdenken.gif hab aber keine Angst , es geht und dann weisst du zu kämpfen . Gegen wenn : http://www.gibt-es-gott.de und suche .

-jmw-
17.10.2008, 18:49
Der Wahn von einer Ideologie für alle

Eben, das ist der Punkt.
Menschen sind höchst ungleich, "one size fits all" ist ein dermassen blöder Ansatz, dass... ach, weiss auch nicht, er ist zu blöde, es in Worte zu fassen. :)

(Ich sach später nochmal was dazu, muss jetzt erstmal wech.)

eintiroler
17.10.2008, 18:56
Wie schön das ich Nationalreaktionist bin :)

-jmw-
17.10.2008, 19:44
Wieso, ist das keine Ideologie und also nicht scheisse im Sinne des Fadentitels? :)

eintiroler
17.10.2008, 19:47
Wieso, ist das keine Ideologie und also nicht scheisse im Sinne des Fadentitels? :)

Es ist viel höher. Den genaueren Sinn verstehe nur ich ;)

Spaß beiseite. Ideologien wird es immer geben, auch das ablehnen von Ideologien ist eine Ideologie. Wir könnten den Strangtitel umformen: Alles ist scheiße.

RDX
17.10.2008, 19:48
Wie schön das ich Nationalreaktionist bin :)

Was soll das denn sein, ne ansteckende Geschlechtskrankheit oder ne Sportart??

Du meinst sicher Reaktionär.

eintiroler
17.10.2008, 19:54
Was soll das denn sein, ne ansteckende Geschlechtskrankheit oder ne Sportart??

Du meinst sicher Reaktionär.

Die Reaktion hat auch etwas damit zu tun. Ganz recht. Nationalreaktionismus (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2388940&postcount=4)

RDX
17.10.2008, 19:54
Mir ist aufgefallen, dass ich durch Familie, Herkunft und eigenes Erleben, aus Texten und den Berichten von Zeizeugen mit einer Vielzahl von Ideologien vertraut bin.
.....................]
.

Versuche doch einfach einmal das Wesen aller Ideologien zu definieren, um es intellektuell zu erfassen, anstatt, durch Beschreibung diverser Ideologien, nur an der Oberfläche des Phänomens Ideologie herumzukratzen.

RDX
17.10.2008, 19:57
Die Reaktion hat auch etwas damit zu tun. Ganz recht. Nationalreaktionismus (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2388940&postcount=4)

Tsss, was sich "Halbintellelle" nicht alles ausdenken.

eintiroler
17.10.2008, 20:00
Tsss, was sich "Halbintellelle" nicht alles ausdenken.

Hast du dir das Wort ausgedacht? :hihi:

-jmw-
17.10.2008, 20:09
Es ist viel höher. Den genaueren Sinn verstehe nur ich ;)
So ist das mit selbsterfundenem Krams numal. :D


Spaß beiseite. Ideologien wird es immer geben, auch das ablehnen von Ideologien ist eine Ideologie. Wir könnten den Strangtitel umformen: Alles ist scheiße.
Notwehr ist eine Form der Gewalt, trotzdem anerkennen die meisten Menschen den Unterschied zwischen Angriff und Verteidigung.
Insofern mag es stimmen, dass das Ablehnen von Ideologie Ideologie ist, jedoch erstens nimmt diese Ideologie, wenn schon, sich ja selber aus der Ablehnung heraus und könnte zwotens die einzig richtige sein - wie jede andere auch, das Ablehnen anderer gehört nunmal dazu.
Irgendwie verwuselt das ganze...

Badener3000
17.10.2008, 20:11
Den Ideologien, so sehr ich sie verabscheue, muß ich zugestehen, daß sie unerlässlich sind, zur Steuerung einer Gesellschaft.

Am besten organisiert ist die praktische Durchführung von Ideologien, mit all ihren negativen Erscheinungen, in den am weitesten entwickelten Staaten.

Siehe Deutschland, ferner Europa.

Sauerländer
17.10.2008, 20:53
Das Problem besteht darin, dass letztlich jede Auffassung davon, wie die Welt zu sein habe, wie man sich in ihr verhalten solle, in sich die tendenziell universalistische Behauptung ihrer eigenen Richtigkeit trägt. Glaubte man nicht an eine solche Richtigkeit der jeweils "eigenen" Lehre - warum sollte man ihr anhängen?
Was aber bliebe über, wenn dieser Erwägung entsprechend niemand mehr einer -politischen- Lehre folgen wollte? Zum Nihilismus tendierender Relativismus.
Die Bestandsfähigkeit einer davon dominierten Kultur kann trefflich bezweifelt werden.

RDX
17.10.2008, 21:23
Hast du dir das Wort ausgedacht? :hihi:

Das Wort "Intellelle", für Intellektuelle, soll die Fachidioten und Stümper unter den Akademikern verballhornen.

Beverly
18.10.2008, 15:02
Wie schön das ich Nationalreaktionist bin :)

damit wärmst du eine Ideologie auf, die 1918 kläglich gescheitert ist ...


... womit wir beim Thema sind: die Protagonisten gescheiterter Ideologien sind oft nicht bereit, nach den Fehlern ihrer Führer zu suchen und aus ihnen zu lernen, sondern sie geiern nur auf das Scheitern der nach ihnen zur Macht gekommenen Ideologie. So eine Auszeit von ein, zwei Generationen oder mehr mag auch gut sein, weil dann die Erinnerung an die Fehler und Verbrechen der eigenen Ideologie verblasst ist. Scheitert dann die Nachfolgeideologie, kann man wieder aus den Löchern kriechen, wo man sich lange verborgen hielt.

Beverly
18.10.2008, 15:13
Versuche doch einfach einmal das Wesen aller Ideologien zu definieren, um es intellektuell zu erfassen, anstatt, durch Beschreibung diverser Ideologien, nur an der Oberfläche des Phänomens Ideologie herumzukratzen.

Positiv:

Orientierung und Sinnstiftung
Regeln, um ein Gemeinwesen funktionieren zu lassen
Regeln zur Konfliktaustragung
Regeln, die auch für die Ausübung von Herrschaft und Zwang gelten

Negativ

Orientierung und Sinnstiftung finden nicht statt, weil die diesbezüglichen Angebote entweder fehlen oder nicht dem entsprechen, was große Teile der Gesellschaft wollen
Regeln fehlen entweder oder sie halten das Gemeinwesen nicht zusammen
Regeln als Freibrief für einen Teil der Gesellschaft, den anderen zu unterdrücken
die Herrschaft setzt Regeln, an die nur die Beherrschten aber nicht sie selbst gebunden ist

malnachdenken
18.10.2008, 15:13
http://www.gibt-es-gott.de/resources/Ach+Beverly+.gif

Ach+Beverly du hast RECHT aber wenn bei dir der grüne Blitz kommt hast du den Sprung zum neuen denken geschafft und musst dein denken NEU aufbauen .
http://www.gibt-es-gott.de/resources/malnachdenken.gif hab aber keine Angst , es geht und dann weisst du zu kämpfen . Gegen wenn : http://www.gibt-es-gott.de und suche .

Ach der Bilderdepp schon wieder...
Bei Deiner Homepage bekommt man ja Augenkrebs. Hast Du es wirklich nötig Dich so dermaßen zu blamieren?


Zum Thema:
Ideologien scheitern oftmals an der Realität, darum sind fast alle scheiße.

Rowlf
18.10.2008, 15:18
Wie schön das ich Nationalreaktionist bin :)

Was ist das?

Dr.Zuckerbrot
18.10.2008, 15:32
...auch das ablehnen von Ideologien ist eine Ideologie.

Es ist schlimmstenfalls eine Meta-Ideologie. Und das macht schon eine Menge aus; es gibt eben keinen linken oder rechten Energieerhaltungssatz, sondern nur einen Energieerhaltungssatz. Ideologiefreiheit gibt es also schon.

Aber man muss dem genauso zustimmen oder es ablehnen wie einer Ideologie, soweit hat das schon Gemeinsamkeiten.

Auch in der Wissenschaft ist die terminale Aussage eine Glaubensaussage.

Frank3
18.10.2008, 15:39
Ach der Bilderdepp schon wieder...
Bei Deiner Homepage bekommt man ja Augenkrebs. Hast Du es wirklich nötig Dich so dermaßen zu blamieren?


Zum Thema:
Ideologien scheitern oftmals an der Realität, darum sind fast alle scheiße.

Ja .
Wer weiss was Blut lassen kostet . . .
Wer weiss wie man Massen . . .
Wer weiss wie man mit ihm selbst spielt und man hat fürs spielen lassen bezahlt . . . und zahlt . . .
Ich HABE KEINE ANGST MICH ZU BLAMIEREN ich habe Angst es NICHT VERSUCHT ZU HABEN . WAS ? Du willst doch malnachdenken können aber du bist der in diesen Foren der am WENIGSTEN denkt und mit jedem versuch andere Anzusprechen es Beweist oder warum meinst du warum dir keiner . . .

Beverly
18.10.2008, 15:41
Notwehr ist eine Form der Gewalt, trotzdem anerkennen die meisten Menschen den Unterschied zwischen Angriff und Verteidigung.
Insofern mag es stimmen, dass das Ablehnen von Ideologie Ideologie ist, jedoch erstens nimmt diese Ideologie, wenn schon, sich ja selber aus der Ablehnung heraus und könnte zwotens die einzig richtige sein - wie jede andere auch, das Ablehnen anderer gehört nunmal dazu.
Irgendwie verwuselt das ganze...

Wobei man nicht vergessen darf, dass das 21. Jahrhundert bisher nichts Anderes gesehen hat als den Aufguss von Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts, ohne dass sich diese Ideologien weiter entwickelt hätten. Im Gegenteil, die "Lehren" ihrer Kader sind an Zynismus nicht zu übertreffen.

Lehre 1: da wir zu dumm, zu feige, zu selbstgefällig und zu opportunistisch sind, uns gegen die herrschende Plutokratie zusammen zu tun, lass uns eine Nische suchen, um es uns im herrschendem System bequem zu machen. Auf dass es durch unser Wirken noch ein bisschen kranker und unmenschlicher werde

Lehre 2: die Brecht schon nach der Niederschlagung des Volksaufstandes in der DDR 1953 formuliert:

Die Regierung war mit dem Volk unzufrieden
Die Regierung wählte sich ein anderes Volk

Der algerische Islamist Abbas Madani soll mal gesagt haben, er würde 2/3 der Algerier zugrunde gehen lassen, um 1/3 zu retten. Vor einigen Jahren haben die Gewerkschaften der Bundesregierung vorgeworfen, sie würden mit Hartz IV und co. große Teile der Bevölkerung einfach "abschreiben".
Merke: Ideologien sind nicht für Menschen da, sondern die Menschen für Ideologien

Lehre 3 bis unendlich: ziehe keine Lehren aus dem Versagen deiner Ideologien, sondern sei "unverbesserlich"

Lehre 4: bekämpfe die Ideologien am entschlossensten, deren Protagonisten in den Ruch stehen, aus Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Die Grünen um 1980 waren so ein Versuch. Ebenso die Sandinisten in Nicaragua oder Dubcek 1968 in der CSSR. Die "Realos" machten die Grünen zu einer zweiten FDP, die USA ließen Mörderbanden auf die Sandinisten los und die SU beendete den Prager Frühling.
Daraus folgt

Lehre 5: wie auch sonst in der "Marktordnung" funktioniert der Markt der Ideologien nur, wenn er vorsortiert ist :) Wobei selbst im Billig-Discounter die Wahlmöglichkeiten zwischen den Waren wesentlich größer sind als die Wahlmöglichkeiten zwischen den Ideologien. Bei den Ideologien gibt es allenfalls eine, die auf einen passt, und nur zu oft ist die eigene Ideologie Mittelmaß und die Konkurrenz das Grauen pur.
Man stelle sich ein Fachgeschäft für Elektrogeräte vor, wo 2008 das 1960er-Jahre-Schwarz-Weiß-Fernsehgerät - "die Linke" - neben dem Volksempfänger aus den 1930er Jahren - "die Rechte" - steht und der moderne Farbfernseher mit 50 000 Euro - "die liberalkapitalistische Mitte" - unbezahlbar ist. Die Kunden würden genervt den Laden verlassen, glauben, im ein Museum geraten zu sein. Bei der Wahl zwischen Ideologien ist so Museales aber ganz selbstverständlich.

Beverly
18.10.2008, 15:44
Das Problem besteht darin, dass letztlich jede Auffassung davon, wie die Welt zu sein habe, wie man sich in ihr verhalten solle, in sich die tendenziell universalistische Behauptung ihrer eigenen Richtigkeit trägt. Glaubte man nicht an eine solche Richtigkeit der jeweils "eigenen" Lehre - warum sollte man ihr anhängen?
Was aber bliebe über, wenn dieser Erwägung entsprechend niemand mehr einer -politischen- Lehre folgen wollte? Zum Nihilismus tendierender Relativismus.
Die Bestandsfähigkeit einer davon dominierten Kultur kann trefflich bezweifelt werden.

Die Ideologie muss aber dem Stand von Wissenschaft und Technik und der geistigen und kulturellen Entwicklung entsprechen und vor allem Lehren aus den oft ernüchternden geschichtlichen Erfahrungen eben mit Ideologien ziehen.

malnachdenken
18.10.2008, 15:48
Ja .
Wer weiss was Blut lassen kostet . . .
Wer weiss wie man Massen . . .
Wer weiss wie man mit ihm selbst spielt und man hat fürs spielen lassen bezahlt . . . und zahlt . . .
Ich HABE KEINE ANGST MICH ZU BLAMIEREN ich habe Angst es NICHT VERSUCHT ZU HABEN . WAS ? Du willst doch malnachdenken können aber du bist der in diesen Foren der am WENIGSTEN denkt und mit jedem versuch andere Anzusprechen es Beweist oder warum meinst du warum dir keiner . . .

Und schon wieder ein überflüssiger Beitrag von Krank³.
Lass Dich behandeln oder mach eine Selbsthilfegruppe mit dem politisch Verfolgten auf.

Was willst Du mit Deinen Beiträgen eigentlich erreichen? Beweisen, daß Du Bilder zeigen kannst? Ganz großes Kino.

Frank3
18.10.2008, 15:54
Die Ideologie muss aber dem Stand von Wissenschaft und Technik und der geistigen und kulturellen Entwicklung entsprechen und vor allem Lehren aus den oft ernüchternden geschichtlichen Erfahrungen eben mit Ideologien ziehen.

Beverly ich mag dich aber du musst mir erklären wie du das erklärst :
3. Weg mit faulem Fallobst! Unter unseren deutschen Bäumen lungert immer mehr faules Fallobst herum. Egal, ob es ehedem an deutschen Bäumen hing, muss es endlich einer der Volksgemeinschaft nützlichen Verwendung zugeführt werden. Macht Fallobst zu Mus!

DAS IST RECHTS UND . . .

Frank3
18.10.2008, 16:00
Und schon wieder ein überflüssiger Beitrag von Krank³.
Lass Dich behandeln oder mach eine Selbsthilfegruppe mit dem politisch Verfolgten auf.

Was willst Du mit Deinen Beiträgen eigentlich erreichen? Beweisen, daß Du Bilder zeigen kannst? Ganz großes Kino.

Ist das letzte mal : DU BIST ZU DUMM BILDER / WORTE und den SINN von Bilder in die Reihe gestellt zu verstehen und deshalb SPRECHE MICH NICHT NOCH MAL AN , ICH UNTERHALTE MICH NUR BIS ZU EINEM PUNKT UND DENN HAST DU , NEIN SIE , ÜBERSCHRITTEN ES GIBT NIE MEHR EINE ANTWORT .
SIE DÜRFEN MIR EINENhttp://www.gibt-es-gott.de/resources/Wer+wen.gif

Sauerländer
18.10.2008, 16:08
Die Ideologie muss aber dem Stand von Wissenschaft und Technik und der geistigen und kulturellen Entwicklung entsprechen und vor allem Lehren aus den oft ernüchternden geschichtlichen Erfahrungen eben mit Ideologien ziehen.
Letzteres ist eine Binsenweisheit - die Frage ist: WELCHE Lehren?

Die "kulturelle Entwicklung" ist ja gerade oft Gegenstand der Ideologie.

Die vorhandene Technik muss sicherlich berücksichtigt werden - berücksichtigt werden kann (und muss meines Erachtens) aber auch heißen: Abwägen, welcher Einsatz dieser Technik sinnvoll ist, welcher nicht, und welche technischen Möglichkeiten man vielleicht aus verschiedenen Gründen grundsätzlich verzichten sollte.
Ähnliches gilt für den Stand der Wissenschaft. Eine Ideologie sollte nicht offensichtliche Tatsachen leugnen - aber sie sollte auch nicht akzeptieren, dass gegen sie gerichtet als offensichtliche Tatsache bezeichnet wird, was keine ist.

Frank3
18.10.2008, 16:11
Die Ideologie muss aber dem Stand von Wissenschaft und Technik und der geistigen und kulturellen Entwicklung entsprechen und vor allem Lehren aus den oft ernüchternden geschichtlichen Erfahrungen eben mit Ideologien ziehen.

Beverly
apfelfront.de ist Nazi Propaganda der ÜBELSTEN SORTE und das von DIR ?

malnachdenken
18.10.2008, 16:15
Ist das letzte mal : DU BIST ZU DUMM BILDER / WORTE und den SINN von Bilder in die Reihe gestellt zu verstehen

Nein. Du scheinst aber von Deinen Argumenten nicht sonderlich überzeugt zu sein, wenn Du diese mit Minni Maus Bildern untermauern musst.


und deshalb SPRECHE MICH NICHT NOCH MAL AN , ICH UNTERHALTE MICH NUR BIS ZU EINEM PUNKT UND DENN HAST DU , NEIN SIE , ÜBERSCHRITTEN ES GIBT NIE MEHR EINE ANTWORT .
SIE DÜRFEN MIR EINENhttp://www.gibt-es-gott.de/resources/Wer+wen.gif

Ach schon wieder ein Bildchen. Du hast echt einen an der Klatsche.
Lass mich raten: langzeitarbeitlos und möchtegernphilosophisch :))

Ja, auf Dich hat die Welt gewartet...

malnachdenken
18.10.2008, 16:16
apfelfront.de ist Nazi Propaganda der ÜBELSTEN SORTE

:)) Du bist wirklich nicht sehr helle im Kopp.

-jmw-
18.10.2008, 17:07
Beverly
apfelfront.de ist Nazi Propaganda der ÜBELSTEN SORTE und das von DIR ?
Ich halte mich selbst ja für einen recht netten Zeit- und Volksgenossen und auch Foristen, darf aber trotzdem (oder deswegen?) an dieser Stelle einmal deutlich sagen, dass das, was Du hier schreibst, in aller Regel in die Kategorie "kacka" fällt und ich mich ernsthaft frage, ob Du überhaupt ein Bedürfnis hast, irgendwem hier etwas so mitzuteilen, dass er zumindest ein Interesse entwickeln könnte, es zu verstehen.

-jmw-
18.10.2008, 17:10
@ Beverly

Hmm...
Tja, hab zu #22 ausnahmsweise mal garnix zu ergänzen, kann da nur ziemlich zustimmen. :)

Frank3
18.10.2008, 17:12
Ich halte mich selbst ja für einen recht netten Zeit- und Volksgenossen und auch Foristen, darf aber trotzdem (oder deswegen?) an dieser Stelle einmal deutlich sagen, dass das, was Du hier schreibst, in aller Regel in die Kategorie "kacka" fällt und ich mich ernsthaft frage, ob Du überhaupt ein Bedürfnis hast, irgendwem hier etwas so mitzuteilen, dass er zumindest ein Interesse entwickeln könnte, es zu verstehen.
WER HAT DICH GEFRAGT ? http://www.gibt-es-gott.de/resources/ich+k$C3$A4mpfe+und+du.gif
Hier wurde eine Person und sogar mit Namen angesprochen und
nur die hat zu Antworten .

malnachdenken
18.10.2008, 17:15
WER HAT DICH GEFRAGT ? http://www.gibt-es-gott.de/resources/ich+k$C3$A4mpfe+und+du.gif
Hier wurde eine Person und sogar mit Namen angesprochen und
nur die hat zu Antworten .

Willst du hier den kleinen Diktator markieren?

Wenn Du persönliche Dinge mit der betreffenden Person bereden willst, dann mach das per private Nachrichten.

Wer öffentlich ins Forum schreibt, muss auch mit öffentlichen Antworten rechnen, Bilderdepp.

Ingeborg
18.10.2008, 17:29
JE FUNDI - desto DUMM

Frank3
18.10.2008, 17:39
JE FUNDI - desto DUMM

JE ? Den Rest versteh ich .

-jmw-
18.10.2008, 17:49
WER HAT DICH GEFRAGT ? [...] Hier wurde eine Person und sogar mit Namen angesprochen und
nur die hat zu Antworten .
Siehe #34.

malnachdenken
18.10.2008, 17:54
JE ? Den Rest versteh ich .

Wen wunderts?

Frank3
18.10.2008, 18:07
Wen wunderts?

Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

malnachdenken
18.10.2008, 18:13
Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

Musst mich nicht zitieren, wenn Du mit Dir selbst reden willst.

Mir scheint, Du bist genauso, wie der politisch Verfolgte: hast Potential was zu machen, bist aber zu faul/betrunken/eingelebt um etwas aus Dir zu machen und kompensierst das mit bescheuerten Beiträgen, die als ernsthafte Diskussionsgrundlage völlig ungeeignet sind. Und aus Spaß machst Du noch eine Internetseite auf, die genauso verkorkst ist, wie Deine Gedankengänge.

Frank3
18.10.2008, 18:16
Musst mich nicht zitieren, wenn Du mit Dir selbst reden willst.

Mir scheint, Du bist genauso, wie der politisch Verfolgte: hast Potential was zu machen, bist aber zu faul/betrunken/eingelebt um etwas aus Dir zu machen und kompensierst das mit bescheuerten Beiträgen, die als ernsthafte Diskussionsgrundlage völlig ungeeignet sind. Und aus Spaß machst Du noch eine Internetseite auf, die genauso verkorkst ist, wie Deine Gedankengänge.

Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

malnachdenken
18.10.2008, 18:17
Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

Das sagtest Du bereits. Schon wieder vergessen, Bilderdepp?

Trink Deine Goldkrone aus und geh schlafen.

Frank3
18.10.2008, 18:18
Das sagtest Du bereits. Schon wieder vergessen, Bilderdepp?

Trink Deine Goldkrone aus und geh schlafen.

Zur Antwort wohl auch zu BLÖD . WAS IS JE du BLÖDMANN .

malnachdenken
18.10.2008, 18:20
Zur Antwort wohl auch zu BLÖD . WAS IS JE du BLÖDMANN .

Haben wir es bald, Suffkopp?

Gewöhn Dir mal an Beiträge zu schreiben, die auch inhaltlich Substanz haben.

Frank3
18.10.2008, 18:21
Haben wir es bald, Suffkopp?

Gewöhn Dir mal an Beiträge zu schreiben, die auch inhaltlich Substanz haben.

Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

malnachdenken
18.10.2008, 18:21
Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

Ach schon wieder...

Kommt auch etwas Neues, Bilderdepp?

Frank3
18.10.2008, 18:22
Ach schon wieder...

Kommt auch etwas Neues, Bilderdepp?

Zur Antwort wohl auch zu BLÖD .

eintiroler
19.10.2008, 11:47
Notwehr ist eine Form der Gewalt, trotzdem anerkennen die meisten Menschen den Unterschied zwischen Angriff und Verteidigung.
Insofern mag es stimmen, dass das Ablehnen von Ideologie Ideologie ist, jedoch erstens nimmt diese Ideologie, wenn schon, sich ja selber aus der Ablehnung heraus und könnte zwotens die einzig richtige sein - wie jede andere auch, das Ablehnen anderer gehört nunmal dazu.
Irgendwie verwuselt das ganze...

Eben, ich hab mir ziemlich schwer getan das jetzt zu verstehen. Mag am Restalkohol liegen ;)


Das Wort "Intellelle", für Intellektuelle, soll die Fachidioten und Stümper unter den Akademikern verballhornen.

Wieder was gelernt. Danke.
Die angedeutete Beleidigung lasse ich mal so stehen.


damit wärmst du eine Ideologie auf, die 1918 kläglich gescheitert ist ...


Könntest du das genauer erklären?
Diese Form der Ideologie war mir vor meiner Erfindung noch nicht bekannt.

Beverly
19.10.2008, 13:10
Beverly
apfelfront.de ist Nazi Propaganda der ÜBELSTEN SORTE und das von DIR ?

Nein, sie ist das dialektische Ergebnis (http://de.wikipedia.org/wiki/Front_Deutscher_%C3%84pfel) von These (http://de.wikipedia.org/wiki/NSDAP) und Antithese (http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalbolschewistische_Partei_Russlands). Das mag nicht jeder verstehen, wie dieser Auszug aus dem Wikipedia-Artikel zeigt:


Nicht selten löst der Auftritt der Apfelfront zunächst Verstörung aus, zumal die Zeichen und Fahnen beim flüchtigen Hinsehen nicht sofort als Parodie zu erkennen sind. So veröffentlichte der MDR am 25. Juli 2006 auf seiner Website in einem Artikel über die NPD ein Bild der Apfelfront mit der Bildunterschrift „Die NPD will weg von ihrem Schlägerimage“. Der Recherchefehler des MDRs wurde jedoch bemängelt und das Bild entfernt. In Webforen finden sich trotz der bei näherem Hinsehen offensichtlichen Übersteigerung immer wieder Anfragen, wie ernst es die Apfelfront mit ihren Forderungen meine. Ja, esst mehr heimisches Obst, schließlich hält ein Apfel am Tag den Doktor aus dem Haus. Das mag auch Kritik hervorrufen:
Kritiker sind der Meinung, die Apfelfront-Auftritte seien kontraproduktiv und es seien Akteure zugange, die sich in ihren „Kostümfaschismus“ hineingesteigert hätten und so die faschistischen Zeichen letztlich stärker als die Parodie blieben. Ja, sicher - man soll die Verarschung denen überlassen, die selbst an ihre Parolen glauben oder auch nur so tun. Wobei die Apfelfront eingentlich nur zeigt, wie fließen die Übergänge sind: die Nazis waren noch eine harte ideologische Partei, bei Websiten wie dieser (http://www.nazbol.ru/) weiß ich nicht, was da ernst gemeint ist und was Protest und Provokation ist und die Front deutscher Äpfel (http://www.apfelfront.de/) bringt es dann auf den Punkt: Ideologien in ihrer gewesenen Art sind so scheiße und das Gebaren ihrer Protagonisten so absurd, dass man Satire nicht mehr von Realität unterscheiden kann.

Beverly
19.10.2008, 13:34
Letzteres ist eine Binsenweisheit - die Frage ist: WELCHE Lehren?

Die "kulturelle Entwicklung" ist ja gerade oft Gegenstand der Ideologie.

Die vorhandene Technik muss sicherlich berücksichtigt werden - berücksichtigt werden kann (und muss meines Erachtens) aber auch heißen: Abwägen, welcher Einsatz dieser Technik sinnvoll ist, welcher nicht, und welche technischen Möglichkeiten man vielleicht aus verschiedenen Gründen grundsätzlich verzichten sollte.
Ähnliches gilt für den Stand der Wissenschaft. Eine Ideologie sollte nicht offensichtliche Tatsachen leugnen - aber sie sollte auch nicht akzeptieren, dass gegen sie gerichtet als offensichtliche Tatsache bezeichnet wird, was keine ist.

Natürlich ist da vieles offen und viele Fragen lassen sich verschieden oder gegensätzlich beantworten.
Die Naturwissenschaften und ihre Erkenntnisse können auch nicht viel mehr, als den intellektuellen Maßstab für ideologische Reflexiion setzen. Die Normensetzung fällt nicht in den Bereich der "harten" Naturwissenschaften wie Biologie oder Physik. Sie ist aber notwendig, wenn es darum geht, wie die Erkenntnisse dieser Wissenschaften angewendet werden sollen.

Aber ist es nicht so, dass - alldiweil wir in Wissenschaft und Technik in den letzten hundert Jahren große Fortschritte gemacht haben - das Niveau der ideologischen Reflexion bestenfalls stagniert?
Vor hundert Jahren oder noch vor einer Generation glaubten die Protagonisten so von der Arbeiterbewegung bis zu den "Urgrünen" an das, was sie sagten und dachten. Die eine Ideologie war oft eine Antwort auf die andere Ideologie, sei es als konträres Gegenmodell, sei es als Weiterentwicklung.
Seit mindestens 20 Jahren habe ich diesen Eindruck nicht mehr. Mir kommt es so vor als ob die politisch Tätigen unserer Tage das Scheitern früherer Ideologien nicht als Warnung vor deren Fehlern und Aufforderung zur Weiterentwicklung verstanden haben, sondern als Freibrief, gleich von Anfang an das zynische und opportunistische A.... zu geben. Die Dummen, die den Dreck glauben, werden nie alle und die Intelligenten hat man erfolgreich in die Resignation getrieben. Vor einer Generation mussten sich selbst Autoritarismus und Gängelei noch mit höheren Werten legitimieren - dem Christentum, dem Sozialismus, wobei es da verblüffende Parallelen gab. Naja, wenn uns der Niedergang ideologischer Reflexionen wenigstens auch von ihren autoritären Schattenseiten befreit hätte - aber das Gegenteil ist der Fall. "Ideologiefrei" haben wir nur eine neue Generation autoritärer Arschlöcher bekommen, die von Anfang an ohne jegliche Prinzipien agiert.

-jmw-
19.10.2008, 15:42
Eben, ich hab mir ziemlich schwer getan das jetzt zu verstehen. Mag am Restalkohol liegen ;)
Heisst das jetzt, dass Du's verstanden hast oder nicht?

Falls nicht, der Punkt ist, in aller Kürze, dass wir's bei vielen Sachen haben, dass sie bei 101-prozentiger Anwendung sich gegen sich selber richten.
Z.B. eben Notwehr, die sich oberflächlich mit Gewalt gegen Gewalt richtet, so dass wir, soll die Sache nicht ganz so absurd werden, die eine Gewalt noch weiter qualifizieren müssen - im Deutschen heisst das dann "Angriff".

Ähnlich, so mein Gedanke, isses, wenn man Ideologien ablehnt, was ja wohl einige tun, auch hier im Forum, bzw. zu tun meinen:
Man kann dieses Ablehnen selber als Ideologie ansehen und sagen, es wäre Quatsch, Ideologien ideologisch abzulehnen - und ich sage dann, dass das ideologische Ablehnen von Ideologie sich nicht unbedingt selber notwendig trifft und rein vom Sinn und Zweck her man's wohl auch nicht so definieren sollt.

Verstehst? :)

Noch Beispiel, dass mir grad einfällt:

Eine Kindergärtnerin hütet ein paar Kinder. Sie sagt ihnen, jetzt könne mal jeder machen, was er wolle (bezogen auf's Spielen natürlich).
"Tun, was man will" schliesst aus, dass man tut, was einem gesagt wird, denn es wird einem ja nicht gesagt, was man tun solle.
Wenn man aber will, dass einem gesagt wird, was man tun soll, kann man, wenn man tun kann, was man will und einem nicht gesagt wird, was man tun soll, nicht tun, was man will, sondern muss tun, was man soll, was aber hiesse, tun, was man will, was nicht geht, da das ja hiesse, zu tun, was man soll, was nicht als Möglichkeit offeriert wird.

Problem erkannt?

Man könnte vielleicht sagen: Konzepte verbieten sich nicht selber, wenn sie verbieten. :)

eintiroler
19.10.2008, 15:49
Heisst das jetzt, dass Du's verstanden hast oder nicht?

Falls nicht, der Punkt ist, in aller Kürze, dass wir's bei vielen Sachen haben, dass sie bei 101-prozentiger Anwendung sich gegen sich selber richten.
Z.B. eben Notwehr, die sich oberflächlich mit Gewalt gegen Gewalt richtet, so dass wir, soll die Sache nicht ganz so absurd werden, die eine Gewalt noch weiter qualifizieren müssen - im Deutschen heisst das dann "Angriff".

Ähnlich, so mein Gedanke, isses, wenn man Ideologien ablehnt, was ja wohl einige tun, auch hier im Forum, bzw. zu tun meinen:
Man kann dieses Ablehnen selber als Ideologie ansehen und sagen, es wäre Quatsch, Ideologien ideologisch abzulehnen - und ich sage dann, dass das ideologische Ablehnen von Ideologie sich nicht unbedingt selber notwendig trifft und rein vom Sinn und Zweck her man's wohl auch nicht so definieren sollt.

Verstehst? :)

Noch Beispiel, dass mir grad einfällt:

Eine Kindergärtnerin hütet ein paar Kinder. Sie sagt ihnen, jetzt könne mal jeder machen, was er wolle (bezogen auf's Spielen natürlich).
"Tun, was man will" schliesst aus, dass man tut, was einem gesagt wird, denn es wird einem ja nicht gesagt, was man tun solle.
Wenn man aber will, dass einem gesagt wird, was man tun soll, kann man, wenn man tun kann, was man will und einem nicht gesagt wird, was man tun soll, nicht tun, was man will, sondern muss tun, was man soll, was aber hiesse, tun, was man will, was nicht geht, da das ja hiesse, zu tun, was man soll, was nicht als Möglichkeit offeriert wird.

Problem erkannt?

Man könnte vielleicht sagen: Konzepte verbieten sich nicht selber, wenn sie verbieten. :)

Hab's davor schon verstanden. Trotzdem danke für die genauere Erklärung.
Wenn ich es wirklich recht verstanden habe stimmst du mir ja zu, dass es Ideologien, oder ideologieartige Formen immer geben wird?

-jmw-
19.10.2008, 16:25
Hab's davor schon verstanden. Trotzdem danke für die genauere Erklärung.
Wenn ich es wirklich recht verstanden habe stimmst du mir ja zu, dass es Ideologien, oder ideologieartige Formen immer geben wird?
Ja, tue ich.
Theologie, Philosophie, politische Ideologien...
Der Mensch versucht immer, seine Gedanken zu systematisieren, das werden wir nicht loswerden und brauchen wir auch nicht.

eintiroler
19.10.2008, 16:27
Ja, tue ich.
Theologie, Philosophie, politische Ideologien...
Der Mensch versucht immer, seine Gedanken zu systematisieren, das werden wir nicht loswerden und brauchen wir auch nicht.

Ich denke das ist besonders eine deutsche Eigenschaft. Die Ordnung im Alltag macht vor den grauen Zellen nicht halt.

Humer
26.10.2008, 08:35
Die "Realität" und der "Pragmatismus".
Mit beiden Begriffen wird gerne im politischen Alltagsgeschäft operiert.
Das hört sich zunächst an, wie eine Absage an jede Ideologie. Stimmt aber nicht.
Mit dem Verweis auf die Realität wird fast immer eine Veränderungsabsicht als utopisch verworfen.
ein Beispiel: Das Kapital ist scheu wie ein Reh, wenn es behindert wir. Das ist diese Art von Realität, die ich meine. Es werden Zustände (Machtverhältnisse) als unveränderbar hingestellt. Wer dies dennoch möchte, ist ein Spinner.

Auch beim Pragmatismus ist das ähnlich. Unter vielen Handlungsoptionen wird eine ausgewählt, und als die einzig richtige und vernünftige bezeichnet. Das kann als "Weiterwursteln" verstanden werden. Aber ich denke, die Entscheider haben durchaus ein Vorverständnis oder einen ideologischen Bezugsrahmen, der aber nicht offengelegt wird.

Ich denke, es gibt offen deklarierte Ideologien und solche, die nicht offen gelegt werden. Ohne geht es nicht.

Beverly
26.10.2008, 11:45
Die "Realität" und der "Pragmatismus".
Mit beiden Begriffen wird gerne im politischen Alltagsgeschäft operiert.
Das hört sich zunächst an, wie eine Absage an jede Ideologie. Stimmt aber nicht.
Mit dem Verweis auf die Realität wird fast immer eine Veränderungsabsicht als utopisch verworfen.
ein Beispiel: Das Kapital ist scheu wie ein Reh, wenn es behindert wir. Das ist diese Art von Realität, die ich meine. Es werden Zustände (Machtverhältnisse) als unveränderbar hingestellt. Wer dies dennoch möchte, ist ein Spinner.

Auch beim Pragmatismus ist das ähnlich. Unter vielen Handlungsoptionen wird eine ausgewählt, und als die einzig richtige und vernünftige bezeichnet. Das kann als "Weiterwursteln" verstanden werden. Aber ich denke, die Entscheider haben durchaus ein Vorverständnis oder einen ideologischen Bezugsrahmen, der aber nicht offengelegt wird.

In einem anderen Forum habe ich mich mit einigen Foristen heillos zerstritten, eben weil die mir "Ideologie" vorwarfen und selbst leugneten, einer Ideologie verhaftet zu sein.


Ich denke, es gibt offen deklarierte Ideologien und solche, die nicht offen gelegt werden. Ohne geht es nicht.

Das offene Nebeinander vieler verschiedener Ideologien führt holistische und totalitäre Konzepte jedweder Art ad absurdum. Da können die alle noch so laut plärren, dann plärren die Anderen zurück und jeder weiß, wie unsinnig die Vorstellung ist, es könne nur eine Ideologie geben.
Schlimmer ist es bei denen, die ihre Ideologie nicht offen legen, sondern mit irgendeiner "Realität" argumentieren. "Notwendigkeiten" und "Zwängern", die gerade ihre Ideologie, die sie angeblich gar nicht haben, zur einzig Richtigen machen.
Aber auch deren Diskurse platzen, wenn man sich das ansieht, was sie als "Relität" ausgeben und was sich auf die eine oder andere Weise als Kopfgeburt erweist.