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WladimirLenin
04.01.2005, 23:26
Nationalbolschewismus

Der Terminus Nationalbolschewismus diente in der Weimarer Republik als Oberbegriff für nationale Bestrebungen unterschiedlicher Gruppen, denen allen eine Anlehnung an das bolschewistische Rußland als grundlegend erschien. In ihrer Frontstellung gegen den Versailler Vertrags und mit extrem antiwestlicher Stoßrichtung forderten die nationalbolschewistischen Gruppen eine antidemokratische Revolution in Abgrenzung zu einer kommunistischen "Klassendiktatur". Voraussetzung zur Überwindung des "kapitalistischen Jochs" und für den Sieg über die bürgerliche Klasse war die Nationalisierung der deutschen Arbeiterschaft. Nur mit einer stark ausgeprägten nationalen Gesinnung hätte diese entschlossen und konsequent den Staat erobern können. Ziel dieser Politik war eine vollständige Verstaatlichung der Wirtschaft nach sowjetrussischem Vorbild.

Ihre deutlichste Ausprägung fand die nationalbolschewistische Ideologie in den Schriften von Ernst Niekisch. Niekisch forderte einen nationalen Sozialismus, in der der Arbeiterschaft ein wichtiger Platz in einer von preußischer Zucht und Sittlichkeit geprägten Volksgemeinschaft zugewiesen werden solle.

Durch die Synthese von extremem Nationalismus und revolutionär-sozialistischen Elementen befanden sich Teile nationalbolschewistischer Gruppen zeitweise in ideologischer Nähe zum linken Flügel der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) um Gregor Strasser und Ernst Röhm.
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/bolschewist/

Was denkt ihr über Nationalbolschewismus?

Dieser wird zwar mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt oder zumindest nah angebracht, doch das stimmt so nicht, da sich Nationalbolschewisten auf Lenin und Stalin berufen, die KEINE NAZIS waren.

Und ich meine, man kann den Nationalbolschewismus von Niekisch nicht zu 100% gleichsetzen mit dem heutigen Nationalbolschewismus!

Nichtraucher
05.01.2005, 00:18
Was denkt ihr über Nationalbolschewismus?

Nur Schlechtes.


Dieser wird zwar mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt oder zumindest nah angebracht, doch das stimmt so nicht, da sich Nationalbolschewisten auf Lenin und Stalin berufen, die KEINE NAZIS waren.

Mag sein, dass auch Ceausescu und Kim Il Sung keine Nazis waren, trotzdem waren(sind) ihre Regime zum Kotzen.


Und ich meine, man kann den Nationalbolschewismus von Niekisch nicht zu 100% gleichsetzen mit dem heutigen Nationalbolschewismus!

Mit dem, der heute noch in Nordkorea praktiziert wird?

Übrigens:


in einer von preußischer Zucht und Sittlichkeit geprägten Volksgemeinschaft

Jede Wette, in einem nationalbolschewistischen Regime auf deutschem Boden wäre Sex vor der Ehe strafbar!

WladimirLenin
05.01.2005, 00:20
Nationalbolschewismus lehnt sich an Lenin und auch an Stalin und da war Sex vor der Ehe nicht Strafbar!

Roter engel
05.01.2005, 00:24
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/bolschewist/

Was denkt ihr über Nationalbolschewismus?

Dieser wird zwar mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt oder zumindest nah angebracht, doch das stimmt so nicht, da sich Nationalbolschewisten auf Lenin und Stalin berufen, die KEINE NAZIS waren.

Und ich meine, man kann den Nationalbolschewismus von Niekisch nicht zu 100% gleichsetzen mit dem heutigen Nationalbolschewismus!

Alles mit National- ist mir zuwider; lenin und Stalin mag ich nich/verachte ich; ich befürworte keinen bürgerkrieg und keine gewaltsame Enteigung auf Kosten des Proletariats ---

Nichtraucher
05.01.2005, 00:27
Nationalbolschewismus lehnt sich an Lenin und auch an Stalin und da war Sex vor der Ehe nicht Strafbar!

In erster Linie lehnt er sich an das spießige Preußentum an und Preußen sind nunmal prüde.

prinzregent
05.01.2005, 00:28
In erster Linie lehnt er sich an das spießige Preußentum an und Preußen sind nunmal prüde.
Was für ein Vorurteil ... :rolleyes:

Nichtraucher
05.01.2005, 00:30
Was für ein Vorurteil ... :rolleyes:


Lies dir doch mal ein paar alte Schriften durch. Da wird Jugendlichen empfohlen, sexuell enthaltsam zu sein. So ein Scheiß!

Roter engel
05.01.2005, 00:30
In erster Linie lehnt er sich an das spießige Preußentum an und Preußen sind nunmal prüde.

Hey, willst du meine Familie beleidigen???
Preußen sind halt nicht billig, anstandslos, stillos und haben benehmen...

prinzregent
05.01.2005, 00:32
In mir fließt ebenfals preußisches Blut, darum Achtung!

Nichtraucher
05.01.2005, 00:41
Hey, willst du meine Familie beleidigen???
Preußen sind halt nicht billig, anstandslos, stillos und haben benehmen...

Wie gut dass du nicht pauschalisierst. Halten wir also fest: Preußen sind gut. Wer ist dann schlecht? Die Süddeutschen (Bayern, Schwaben, Badner, Franken usw.)?


In mir fließt ebenfals preußisches Blut, darum Achtung!

Achtung wovor?

WladimirLenin
05.01.2005, 00:46
Alles mit National- ist mir zuwider; lenin und Stalin mag ich nich/verachte ich; ich befürworte keinen bürgerkrieg und keine gewaltsame Enteigung auf Kosten des Proletariats ---

Der Bürgerkrieg war nicht Schuld von Lenin. Die Enteignung kamen auf Kosten der Reichen und nicht des PRoletariats!

Du nennst dich Kommunistin und willst nichtmal die Verstaatlichung :(

Vietminh
05.01.2005, 00:48
Nein, nicht schon wieder Guter Kommi - Böser Kommi, das Thema ist die Synthese aus Nationalismus und Sozialismus!

Roter engel
05.01.2005, 00:49
Der Bürgerkrieg war nicht Schuld von Lenin. Die Enteignung kamen auf Kosten der Reichen und nicht des PRoletariats!

Du nennst dich Kommunistin und willst nichtmal die Verstaatlichung :(

Wessen Schuld ist es denn sonst? Wer ließ denn die Reformen ohne Verwaltungseinrichtungen durchführen???

es kamen also keine Proletarier zu Schaden, kein bauer wurde ermordet und das trotz Bürgerkrieg---komisch

Ich will keine Verstaatlichung, sondern eine Vergesellschaftlichung, an der auch die ehemaligen Reichen gemeinsam teilhaben dürfen und zwar ohne blutvergießen!!!

Vietminh
05.01.2005, 01:00
Wessen Schuld ist es denn sonst? Wer ließ denn die Reformen ohne Verwaltungseinrichtungen durchführen???

es kamen also keine Proletarier zu Schaden, kein bauer wurde ermordet und das trotz Bürgerkrieg---komisch

Ich will keine Verstaatlichung, sondern eine Vergesellschaftlichung, an der auch die ehemaligen Reichen gemeinsam teilhaben dürfen und zwar ohne blutvergießen!!!

"Lieber Herr Industrieller,

In tiefster Hochachtung schreibe ich Ihnen. Ich will nicht aufdringlich wirken, aber... falls Sie sich mal aus Ihrer Schlossanlage hinausgetraut haben, konnten Sie eventuell totes Fleisch herumliegen sehen und... nun... das Fleisch waren unsere Kinder. Es wäre sicher nicht so weit gekommen, wenn wir Geld für Brot gehabt hätten, aber Sie haben etwas für ihren Kamin gebraucht, dafür haben wir Verständnis.
Doch meine Hand zittert schon ein wenig, was eine Reaktion auf die Kälte, die ich in meinem kaputten Haus zu ertragen habe, entstanden sein könnte. Wir mussten mehrere Versammlungen abhalten und nachdem 2/3 der Mitglieder verhungert sind, oder in Verbannung geschickt wurden, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass... nun... es sollte sich eventuell, vielleicht, irgendwie etwas ändern.
Das Brot, dass Sie jeden Abend wegschmeißen, könnte unser ganzes Dorf am Leben halten und Ihre Fabrik würde uns allen in Einkommen sichern.
Wir haben natürlich vollstes Verständnis dafür, dass Sie uns verhungern lassen, da wir Ihre Freiheit Brot wegzuwerfen und unsere Farbik verrosten zu lassen nicht beschneiden wollen, wir sind ja keine blutrünstigen Dämonen!
Da wir Sie zu nichts zwingen wollen, bitten wir Sie aufrichtig, uns an Ihrem Gewinn zu beteiligen.

Was sagen Sie dazu (bitte ankreuzen)?

ja []
nein []
vielleicht []

mit konterrevolutionärsten Grüßen, Ihr unterwürfiger W.I. Lenin"

Hätte Lenin das so machen sollen?

Roter engel
05.01.2005, 01:05
"Lieber Herr Industrieller,

In tiefster Hochachtung schreibe ich Ihnen. Ich will nicht aufdringlich wirken, aber... falls Sie sich mal aus Ihrer Schlossanlage hinausgetraut haben, konnten Sie eventuell totes Fleisch herumliegen sehen und... nun... das Fleisch waren unsere Kinder. Es wäre sicher nicht so weit gekommen, wenn wir Geld für Brot gehabt hätten, aber Sie haben etwas für ihren Kamin gebraucht, dafür haben wir Verständnis.
Doch meine Hand zittert schon ein wenig, was eine Reaktion auf die Kälte, die ich in meinem kaputten Haus zu ertragen habe, entstanden sein könnte. Wir mussten mehrere Versammlungen abhalten und nachdem 2/3 der Mitglieder verhungert sind, oder in Verbannung geschickt wurden, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass... nun... es sollte sich eventuell, vielleicht, irgendwie etwas ändern.
Das Brot, dass Sie jeden Abend wegschmeißen, könnte unser ganzes Dorf am Leben halten und Ihre Fabrik würde uns allen in Einkommen sichern.
Wir haben natürlich vollstes Verständnis dafür, dass Sie uns verhungern lassen, da wir Ihre Freiheit Brot wegzuwerfen und unsere Farbik verrosten zu lassen nicht beschneiden wollen, wir sind ja keine blutrünstigen Dämonen!
Da wir Sie zu nichts zwingen wollen, bitten wir Sie aufrichtig, uns an Ihrem Gewinn zu beteiligen.

Was sagen Sie dazu (bitte ankreuzen)?

ja []
nein []
vielleicht []

mit konterrevolutionärsten Grüßen, Ihr unterwürfiger W.I. Lenin"

Hätte Lenin das so machen sollen?

Warum mussten diese Menschen sterben:

"Olga (* 3. November 1895 - † 16. Juli 1918),
Tatjana (* 29. Mai 1897 - † 16. Juli 1918),
Maria (* 14. Juni 1899 - † 16. Juli 1918),
Anastasia (* 18. Juni 1901 - † 16. Juli 1918) und
Alexej (* 12. August 1904 - † 16. Juli 1918). "

das sind die Kinder des Zaren. Was hatten sie getan???

" Am 16. Juli 1918 wurden er und seine Familie, etwa ein halbes Jahr nach dem Sturz der Menschewiki in der Oktoberrevolution 1917, auf Befehl Lenins von den ihn bewachenden bolschewistischen Truppen in der Verbannung bei Jekaterinburg im Ural ermordet"

Warum muss man Menschen töten, wenn man sie eh schon in der Gewalt hat???

Roter engel
05.01.2005, 01:10
Alexej war übrigens Bluter...
Die Geschichte mit Rasputin kennst du natürlich
Reicht die Krankheit nicht?

"In der Nacht in der seine Familie exekutiert wurde, von Soldaten erschossen, überlebte er als Einziger. Er wurde dann vom Anführer der Soldaten höchstpersönlich erschossen. (Er schoss auf Alexej zweimal in Folge.) Er war 13 Jahre alt, als er erschossen wurde."

von http://berg.heim.at/tibet/450508/Romanow.htm

Vietminh
05.01.2005, 01:19
Für die Leute war jedes einzelne Familienglied der Romanows ein Symbol des Zarismus.
War in Frankreich nicht anders. Der Unterdrückte Zorn des Volkes brach in diesem Moment aus, man wollte den Zarismus voll und ganz vernichten. Eine andere Antwort wüsste ich nicht, was meinst Du, wieso sie sterben mussten?

Ob der Junge Bluter, war den Leuten wohl Schnuppe, die Meisten in Russland hatten zu der Zeit schwere Krankheiten.

Roter engel
05.01.2005, 01:21
Für die Leute war jedes einzelne Familienglied der Romanows ein Symbol des Zarismus.
War in Frankreich nicht anders. Der Unterdrückte Zorn des Volkes brach in diesem Moment aus, man wollte den Zarismus voll und ganz vernichten. Eine andere Antwort wüsste ich nicht, was meinst Du, wieso sie sterben mussten?

Ob der Junge Bluter, war den Leuten wohl Schnuppe, die Meisten in Russland hatten zu der Zeit schwere Krankheiten.

Und das ist schön? das entspricht deinen Moralvorstellungen?
Ich würde mich schämen dem Bild eines Kindermörders zu huldigen...

Nicht das erzürnte volk hat die Zarenfamilie umgebracht, sondern LENIN!

Vietminh
05.01.2005, 01:25
Und das ist schön? das entspricht deinen Moralvorstellungen?
Ich würde mich schämen dem Bild eines Kindermörders zu huldigen...

Nicht das erzürnte volk hat die Zarenfamilie umgebracht, sondern LENIN!

Wo habe ich etwas von schön geschrieben?

Doch das erzürnte Volk war es, einzig alleine das Volk, genau wie in Frankreich etc. auch. Hätte es das Volk nicht gewollt, hätte es eine zaristische Revolte gegeben.
Wenn hier sogar einige Bürger schon Schröder umbringen würden, was meinst Du, wie hoch dann die Beliebtheit dieser unschuldigen Familie war?

Und wieso sprichst Du nicht von den Taten des Zaren und Kerenskis? Wenn du bei denen jedes Opfer so detailiert aufzählen würdest, hättest Du aber ganz schön was zu tun.

Roter engel
05.01.2005, 01:29
Wo habe ich etwas von schön geschrieben?

Doch das erzürnte Volk war es, einzig alleine das Volk, genau wie in Frankreich etc. auch. Hätte es das Volk nicht gewollt, hätte es eine zaristische Revolte gegeben.
Wenn hier sogar einige Bürger schon Schröder umbringen würden, was meinst Du, wie hoch dann die Beliebtheit dieser unschuldigen Familie war?

Und wieso sprichst Du nicht von den Taten des Zaren und Kerenskis? Wenn du bei denen jedes Opfer so detailiert aufzählen würdest, hättest Du aber ganz schön was zu tun.

Warum benutzt du dann das bild von Lenin?

Natürlich das volk und zufällig bestand in dem Moment das volk aus Lenin...

ich rede nicht von der Russischen Revolution(die hat sehr wohl eine Legitimation), sondern von Lenins Verbrechen

Mord rechtfertigt vergeltung?
aber abgesehen davon, habe ich den unfähigen Zar nie verteidigt, sondern seine Kinder!!!
Was haben die getan, was dem Mord an ihnen eine berechtigung gibt?

Du weichst mir nur aus...

John Donne
05.01.2005, 09:53
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/bolschewist/
Dieser wird zwar mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt oder zumindest nah angebracht, doch das stimmt so nicht, da sich Nationalbolschewisten auf Lenin und Stalin berufen, die KEINE NAZIS waren.


Beide waren zwar keine Nazis, aber zumindest Stalin hätte sich auch als Nazi blendend gemacht!

Grüße
John

Leyla
05.01.2005, 11:26
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/wegbereiter/bolschewist/

Was denkt ihr über Nationalbolschewismus?

Das ist meiner Meinung nach ein Widerspruch in sich, denn der Internationalismus* steht für mich nicht zur Disposition.


*An alle Halbgebildeten: das ist nicht dasselbe wie "Multi-Kulti". Internationalisten wissen bei jeder Naionalität, mit der sie es zu tun haben: wer Freund, wer Feind. Völkische Denkweisen (egal mit welchen Vorzeichen) sind für uns kontraproduktiv.

Benny
05.01.2005, 11:58
Warum benutzt du dann das bild von Lenin?

Natürlich das volk und zufällig bestand in dem Moment das volk aus Lenin...

ich rede nicht von der Russischen Revolution(die hat sehr wohl eine Legitimation), sondern von Lenins Verbrechen

Mord rechtfertigt vergeltung?
aber abgesehen davon, habe ich den unfähigen Zar nie verteidigt, sondern seine Kinder!!!
Was haben die getan, was dem Mord an ihnen eine berechtigung gibt?

Du weichst mir nur aus...

Lenins Verbrechen ? ?(
Welche?
Du solltest dich einmal mit den Schriften Lenins auseinandersetzen. Dann vergleichen mit seinen Taten.

Beverly
05.01.2005, 13:41
Preußen sind nunmal prüde.
Zustimmung

Roter engel
05.01.2005, 13:44
Lenins Verbrechen ? ?(
Welche?
Du solltest dich einmal mit den Schriften Lenins auseinandersetzen. Dann vergleichen mit seinen Taten.

Lenin war ein guter Theoretiker auch wenn ich ihm nicht in allen Punkten zustimme, aber in der Praxis hat Lenin seinen "Willen zur Macht" demonstriert...

Beverly
05.01.2005, 14:05
Nein, nicht schon wieder Guter Kommi - Böser Kommi, das Thema ist die Synthese aus Nationalismus und Sozialismus!

Im Grunde ist der Strang hier eine Fortsetzung desjenigen über
Ernst Niekisch (http://www.politikforen.de/showthread.php?t=6862)

doch das eindimensionale Spiel gut vs. böse ist leicher zu spielen als die Synthese. Zwei Gedanken sind halt schwerer zu denken als einer :rolleyes: Mich würde da auch interessieren, was die hier sonst so zahlreich vertretenen Rechten von einer Synthese aus Nationalismus und Sozialismus halten. Oder stolpern die schon beim Lesen von "Synthese", sorry für die Gehässigkeit, aber manchmal machen sie den Eindruck. Wenn sie meinen, ihre Nation und ihren Patriotismus im Schoße von Kapitalismus und bürgerlicher Klassengesellschaft pflegen zu können und deswegen diese Diskussion ignorieren oder Ernst Niekisch als "Volksverräter" abstempeln, lügen sie sich ganz gewaltig in die Tasche.

Was den "Nationalismus" angeht, brauche ich ihn nicht. Die "Nation" reduziert sich für mich auf die Sprache, spezifische Lebensgewohnheiten, ein territorial begrenztes Gemeinwesen mit einer spezifischen Geschichte ... hm das ist doch eine ganze Menge ;)
Nur finde ich, dass dieses territorial begrenzte Gemeinwesen, wo man deutsch spricht, in einem ökonomisch entglobalisiertem weltumspannenden Staatenbund besser aufgehoben ist als im Globalen Fleischwolf von EU und WTO oder im Nationalen Blindflug durch die Geschichte.

Den Sozialismus möchte ich in seiner staatsverkultenden Form nicht mehr haben, zum Teil waren das wirklich nur Faschisten mit der Schirmmütze. Ich muss allerdings hinzufügen, dass in der SU nach der Oktoberrevolution bis Ende der 1920er Jahre ein gesellschaftlich fortschrittliches Klima herrschte. Avantgardekunst, Homosexualität wurde nicht mehr verfolgt, die Staatskirche wurde platt gemacht :) Der Reaktionär Stalin drehte das denn alles zurück. Allein sein eindimensionaler "sozialistischer Realismus" ist ein Verbrechen, da die Welt nicht real, sondern dialektisch ist :)

Beverly
05.01.2005, 15:57
Die Brüder Otto und Gregor Strasser waren in der Weimarer Republik die prominentesten Vertreter eines "völkischen Sozialismus", siehe

zu Otto Strasser http://lexikon.idgr.de/s/s_t/strasser-otto/strasser-otto.php
und zu Gregor Strasser http://lexikon.idgr.de/s/s_t/strasser-gregor/strasser-gregor.php

Das Schicksal der Brüder Strasser belegt, dass Hitlers Nationalsozialismus und "Nationalbolschewismus" unvereinbar waren, egal wie man zu beidem steht. Gregor Strasser wurde 1934 im Rahmen des Röhm-Putsches ermordet, sein Bruder Otto ging ins Exil. Dass sich viele Rechtsextremisten ausgerechnet auf die beiden und ihre Ideen berufen (wie das in den Link über Otto Strasser angedeutet wurde), wage ich daher zu bezweifeln.

Red Patriot
07.01.2005, 02:24
Ideologien -wie sie auch immer heißen- sind für faule Leute die sich nicht die Mühe machen wollen jeden Tag ihre Umgebung neu interpretieren.

Ich kenne keinen Fall in dem eine Ideologie nicht ausschließlich dazu benutzt worden wäre, einer korrupten Herrscherkaste eine fadenscheinige Begründung dafür zu liefern andere Menschen zu unterdrücken.

mabac
06.08.2009, 03:27
Bei einer Diskussion zu diesem Thema darf der Name Karl Radek nicht fehlen, der mit seiner Schlageter - Rede die Weichen zum deutschen Nationalbolschewismus stellte. Die KPD blieb daraufhin bis 1933 offen für Nationale Sozialisten.
Herausragende Gestalten des nationalen Lagers, die sich in der ideologischen Nähe der KPD sammelten, im Aufbruch-Kreis, waren Bruno v. Salomon, Scheringer und Uhse, neben anderen.

Ich zitiere einmal aus dem Wikipedia-Eintrag über Radek, zum besseren Verständnis:

"Nach seiner Freilassung Ende Januar 1920 kehrte Radek nach Moskau zurück, wo er nun als Deutschlandspezialist galt. Schon im Dezember des gleichen Jahres nahm er als Vertreter der Komintern am Parteitag der deutschen KPD teil, auf dem der linke Flügel der USPD sich der Partei anschließt - diese ist nun mit 350.000 Mitgliedern die erste kommunistische Massenpartei außerhalb der UdSSR. Als Vertreter der Komintern unterstützte er auch nachdrücklich den Hamburger Aufstand der KPD (1923). Die Politik der SPD-Regierung wurde von ihm dagegen als „Sozialfaschismus“ bezeichnet.
Als Außenpolitiker der UdSSR suchte er nicht nur bei den deutschen Linken Unterstützung, sondern auch bei den Nationalisten. In der Sowjetunion wurde er der führende Vertreter des Nationalbolschewismus. Auch in Deutschland war Radek der Urheber einer Diskussion über Gemeinsamkeiten der KPD mit rechten Gegnern des Friedensvertrages von Versailles und der Weimarer Republik (vgl. Querfront). Der Auslöser war seine Rede zum Tod von Albert Leo Schlageter, der während der Ruhrbesetzung von den Franzosen getötet und seitdem von der deutschen Rechten verehrt wurde. Radek bezeichnete ihn - bezugnehmend auf den Titel eines Romans von Friedrich Freksa[2] - am 21. Juni 1923 auf dem 3. Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) als Wanderer ins Nichts. Radek und die KPD hofften, mit dieser Taktik die nationale Komponente ihrer Politik zu stärken."
http://wapedia.mobi/de/Karl_Radek?t=1.3.