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Vollständige Version anzeigen : Der Finnlandkrieg - Die Niederlage der UDSSR die den Sieg über Hitler ermöglichte



Kaiser
04.01.2005, 21:54
Warum wird so mancher fragen. Warum spielt das Debakel der Roten Armee gegen das kleine Finnland im Jahr 1939 und 1940 eine wichtige Rolle bzw. gar entscheidende Rolle für den SIeg über Hitler.

Nun diese Niederlage der von den Säuberungen gezeichnete Roten Armee die in einem Winter 200.000 Tote hinnehmen mußte, bewirkte ein verzerrtes Bild von der Kampfbereitschaft der Roten Armee in Berlin aber auch in Washington und London. Der anschließende Vermittlungsfrieden statt der geplanten und erwarteten Annektion wurde Stalin als Schwäche einen längeren Krieg zu führen ausgelegt.

Beides führte zu der Einschätzung, das die Rote Arme von der Wehrmacht in 6 Wochen geschlagen werden würde und die Moral der UDSSR zusammenbricht. Sie bewirkte eine Sorglosigkeit in der Planung und Ausführung von Barbarossa wie der fehlenden Winterausrüstung, keine volle Mobilisierung, Kriegswirtschaft war auch Luftwaffe und Schiffsbau eingestellt, etc..

Wäre Finnland von einer starken und gut geführten Roten Armee in wenigen Wochen überrant und annektiert worden, wäre der ideologische Lebenskampf Hitlers wohl viel besser und gründlicher vorbereitet und durchgeführt worden.

Ich würde daher sagen, das die Niederlage in Finnland der UDSSR den Sieg über Hitler erst möglich machte.

WladimirLenin
04.01.2005, 22:11
Wenn die UdSSR gegen Finnland gesiegt hätte, vielleicht hätte Hitler ja Schieß vor Stalin gehabt!

Aber wenn Hitler bißchen Ahnung von Geschichte hätte, wüßte er, dass keiner (außer Mongolen) es jemals geschaft hat, Rußland vollständig zu besetzen!

Kaiser
04.01.2005, 22:20
Wenn die UdSSR gegen Finnland gesiegt hätte, vielleicht hätte Hitler ja Schieß vor Stalin gehabt!


Das nun nicht. Hitler hatte nahezu ganz West- und Mitteleuropa unterworfen. Er hätte nur nicht den Fehler gemacht Stalin zu unterschätzen.



Aber wenn Hitler bißchen Ahnung von Geschichte hätte, wüßte er, dass keiner (außer Mongolen) es jemals geschaft hat, Rußland vollständig zu besetzen!

Bis Hitler hatten es auch nur die Mongolen versucht Rußland vollständig zu erobern. ;)

WladimirLenin
04.01.2005, 22:29
Bis Hitler hatten es auch nur die Mongolen versucht Rußland vollständig zu erobern. ;)

Was war mit den Franzosen?

Kaiser
04.01.2005, 22:43
Was war mit den Franzosen?

Napoleon ist nahezu mit seiner ganzen Armee direkt nach Moskau marschiert um so den Zaren seine Bedingungen aufzuzwingen.

Er hatte weder eine weitläufige Besetzung oder gar Annektion ganz Rußlands im Sinn.

LuckyLuke
04.01.2005, 23:03
Der Finnlandkrieg - Die Niederlage der UDSSR die den Sieg über Hitler ermöglichte

Hätte Stalin Finnland kassiert, wären Hitlers Kriegsträume schneller geplatzt.
Er hätte von dort aus Schweden bedrohen können und damit der deutschen Stahlindustrie den Gar aus gemacht.

Kaiser
05.01.2005, 10:57
Hätte Stalin Finnland kassiert, wären Hitlers Kriegsträume schneller geplatzt.
Er hätte von dort aus Schweden bedrohen können und damit der deutschen Stahlindustrie den Gar aus gemacht.


Aber dazu hätte er erst die deutschen Truppen in Norwegen und die schwedische Armee schlagen müssen.

Aber ein interessanter Gedanke ist es.

LuckyLuke
05.01.2005, 20:31
Aber dazu hätte er erst die deutschen Truppen in Norwegen und die schwedische Armee schlagen müssen.


Die deutschen Truppen in Norwegen waren gerade stark genug, um eine britische Landung abweisen zu können. Keine wirkliche Bedrohung. Im Übrigen fand ja der Norwegenfeldzug nur statt, um eben einer solchen Idee der Briten zuvor zu kommen.

Boshafterweise hatten die Schweden die Schächte ihrer Bergwerke zur Sprengung vorbereitet, einer Vorsichtsmaßnahme, der sie es wohl auch zu verdanken haben, nicht auf der Speisekarte des Braunauer Anstreichers gelandet zu sein.

Hätten jedoch die Sowjets Finnland besetzt und wären von dort aus Richtung Schweden vorgedrungen, hätte man wohl die Schächte gesprengt, wenn sie nicht schon vorher auf "diplomatischen Druck" reagiert hätten.

Die Deutschen hätten jedenfalls mit recht wenig Eisenerz dagestanden
( Ein Teil kam auch aus Österreich)

:)

Dt2158
07.01.2005, 13:16
ein großer fehler war, die 200.000 britische und 100.000 fr. soldaten über den ärmelkanal entkommen zu lassen. dadurch hätte wahrscheinlich gb leichter besetzt werden können (obwohl Hitler daran gar nicht so interessiert sein sollte, wollte eher waffenstillstand mit den angelsachsen), amerika wäre niemals durch versenken eines ihrer handelsschiffe in den krieg reingezogen worden und hätte das gesamte militärische potential in richtung osten schicken können, weil der zwei-fronten-krieg war nicht zu gewinnen


meine meinung zum militärischen größten fehler

Lichtblau
29.03.2008, 21:53
Man könnte glatt behaupten, Stalin hat die Rote Armee in Finnland absichtlich versagen lassen, damit Hitler ihn angreift, damit Stalin zur Bolschewisierung Europas antreten kann.

mimirsbrunnen
30.03.2008, 11:08
Welche Rolle spielte Finnland in Hitlers und Stalins Überlegungen? Hier noch mal eine ganz kurze Zusammenfassung:

Das Land der Finnen war seit mehr als zweihundert Jahren ein russisches Interessengebiet allererster Güte, genaugenommen seit Peter der Große beschlossen hatte, sich an der Ostsee, an der äußeren Peripherie seines Staates, eine neue Hauptstadt zu bauen: St. Petersburg. Diese Stadt lag nur etwa 50 km von der finnischen Grenze entfernt. Schon im April 1938 verlangte die Sowjetunion nicht näher bezeichnete Garantien dafür, daß Finnland nicht zum Aufmarschgebiet gegen die UdSSR werden würde. Zu diesem Zweck bot man militärische Hilfe (Truppenstationierung) an und versprach die Truppen bei entsprechender Lage wieder abzuziehen. Die finnische Regierung lehnte solche Ideen ab. Im deutsch-russischen Geheimabkommen waren die nördlichen baltischen Länder und Finnland der russischen Sphäre zugeordnet worden, allerdings ohne genaue Festlegungen. Stalin verlangte am 12. Oktober 1939 einen umfassenden gegenseitigen Beistandspakt, den finnischen Westteil der Fischerhalbinsel am Eismeer, einen Landstreifen von Lipola bis Koivisto auf der karelischen Landenge, alle Inseln vor Leningrad und einen russischen Marinestützpunkt in Hangoe am Ausgang des finnischen Meerbusens. Als Kompensation bot er ein großes Stück Land in Ostkarelien, insgesamt 5529 Quadratkilometer, während Finnland etwa 2761 Quadratkilometer eigenes Gebiet hergeben sollte. Die volle Umsetzung dieser scheinbar annehmbaren Gegenleistung hätte allerdings das Ende einer finnischen Selbstständigkeit bedeutet. Auf der abzutretenden karelischen Landenge vor Leningrad befanden sich die finnischen Befestigungen, die den einzigen Schutz vor einer schnellen Besetzung des Landes durch russische Truppen boten. Gab Finnland dieses Gebiet auf, war es dem russischen Zugriff ausgeliefert.

Deutschland hatte jedoch ebenfalls großes Interesse an Finnland, die Versorgung mit finnischen Nickel war für die deutsche Wehrwirtschaft von größter Wichtigkeit. 60 Prozent der jährlichen Nickelproduktion der Gruben von Petsamo wurden an Deutschland verkauft, dies wurde von der finnischen Regierung am 24. Juli 1940 beschlossen. Die deutsche Kriegswirtschaft wurde durch die Lieferungen erheblich gestärkt. In Helsinki hoffte man durch diese Konzession die Unterstützung Deutschlands gegen die sowjetischen Annexionsbestrebungen zu gewinnen, nur die Deutschen könnten Finnland Schutz vor einem erneuten Angriff gewähren.

Welche Rolle spielte das russische Finnland-Debakel in Hitlers strategischer Einschätzung der Roten Armee?

„Anfang Oktober 1940 hatte die Abteilung Fremde Heere Ost des OKH einen Bericht (Erfahrungen aus dem finnisch-russischen Kriege) erarbeitet, der folgende Schwächen der Roten Armee feststellte:
- Die Führung zeige zu Beginn des Krieges mangelhafte Initiative und operierte schablonenhaft, was zu Verlusten führte.
- Bei der Versorgung der großen Truppenkonzentrationen auf der Karelischen Landenge gab es Schwierigkeiten.
- Die Rote Armee schätzte Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten der einzelnen Waffen nicht richtig ein, ihre Erwartungen hinsichtlich der Panzerwaffe waren übertrieben; die Führung vertraute in erster Linie auf den Masseneinsatz.
- Aufklärung und Sicherung waren mangelhaft.
- Die Zusammenarbeit der einzelnen Waffen war mangelhaft, insbesondere die Artillerieunterstützung.
- Angriffe in tiefen Wellen führten zu hohen Verlusten; nur die zahlenmäßige Unterlegenheit der Finnen und der reichlich vorhandene Einsatz bewahrten die Rote Armee vor ernsten Rückschlägen.“ (aus: Wolfgang Post – Unternehmen Barbarossa)

Man schlussfolgerte, dass die Rote Armee den Anforderungen eines modernen Krieges nicht voll gewachsen war. Allerdings war bekannt, daß die sowjetische Führung große Anstrengungen unternahm, um die erkannten Mängel zu beheben. Stalins Säuberungen 1937/38 in der Roten Armee kamen einer Enthauptung gleich, innerhalb von zwei Jahren waren zum Opfer gefallen (siehe auch: Das Schwarzbuch des Kommunismus):
- 3 von 5 Marschällen (Tuchatschewski, Jegorow und Blücher. Die beiden letzteren waren im Februar bzw. Oktober 1938 eliminiert worden)
- 13 von 15 Armeegenerälen
- 8 von 9 Admirälen
- 50 von 57 Kommandierenden Generälen
- 154 von 186 Divisionsgenerälen
- 16 von 16 der Armee zugeordneten Kommissaren
- 25 von 28 dem Armeekorps zugeordneten Kommissaren

In der Kopflosigkeit der russischen Hydra erkannte Hitler seine Chance:

„Für die Zerschlagung Rußlands sei die Zeitfrage besonders wichtig. Die russische Wehrmacht sei zwar ein tönerner Koloß ohne Kopf, ihre künftige Entwicklung aber nicht vorauszusagen. Da Rußland auf jeden Fall geschlagen werden müsse, so sei es besser, es jetzt zu tun, wo dir russische Wehrmacht über keine Führer verfüge und schlecht gerüstet sei, und wo die Russen in ihrer mit fremden Hilfe entwickelten Rüstungsindustrie große Schwierigkeiten zu überwinden hätten. Trotzdem dürfe der Russe auch jetzt nicht unterschätzt werden.“ (Hitler am 9. Januar 1941)

Die Stärke der Roten Armee beruhe auf der Masse und Zahl der Waffen, der Anspruchslosigkeit, Härte und Tapferkeit der Soldaten. Ein natürlicher Bundesgenosse sei die Unwegsamkeit und Weite des Landes. Die Schwäche liege in der Schwerfälligkeit der Führer aller Grade, dem Kleben am Schema, der modernen Ansprüchen nicht genügenden Ausbildung, der Scheu vor Verantwortung und dem auf allen Gebieten fühlbaren Mangel an Organisation. Daher glaubte man zu Beginn des Jahres 1941 nicht, dass die Rote Armee eine akute Schlagkraft besitzt.

Für Hitler spielten der Faktor Zeit und die Führungsschwäche der Roten Armee die wesentliche Rolle. Die tatsächlichen Ausmaße der sowjetischen Rüstung waren ihm jedoch nicht bekannt. Schließlich öffnete Hitler am 22. Juni 1941 die Büchse der Pandora und das Schicksal nahm seinen tragischen Lauf.

mimirsbrunnen

Sprecher
30.03.2008, 11:52
Warum wird so mancher fragen. Warum spielt das Debakel der Roten Armee gegen das kleine Finnland im Jahr 1939 und 1940 eine wichtige Rolle bzw. gar entscheidende Rolle für den SIeg über Hitler.

Nun diese Niederlage der von den Säuberungen gezeichnete Roten Armee die in einem Winter 200.000 Tote hinnehmen mußte, bewirkte ein verzerrtes Bild von der Kampfbereitschaft der Roten Armee in Berlin aber auch in Washington und London. Der anschließende Vermittlungsfrieden statt der geplanten und erwarteten Annektion wurde Stalin als Schwäche einen längeren Krieg zu führen ausgelegt.

Beides führte zu der Einschätzung, das die Rote Arme von der Wehrmacht in 6 Wochen geschlagen werden würde und die Moral der UDSSR zusammenbricht. Sie bewirkte eine Sorglosigkeit in der Planung und Ausführung von Barbarossa wie der fehlenden Winterausrüstung, keine volle Mobilisierung, Kriegswirtschaft war auch Luftwaffe und Schiffsbau eingestellt, etc..

Wäre Finnland von einer starken und gut geführten Roten Armee in wenigen Wochen überrant und annektiert worden, wäre der ideologische Lebenskampf Hitlers wohl viel besser und gründlicher vorbereitet und durchgeführt worden.

Ich würde daher sagen, das die Niederlage in Finnland der UDSSR den Sieg über Hitler erst möglich machte.

Ähnliches gilt auch für den leichten Sieg über Frankreich. Hätte der Frankreichfeldzug 6 Monate statt nur 6 Wochen gedauert hätte Hitler die eigenen Kräfte wohl auch nicht so stark überschätzt.

leuchtender Phönix
30.03.2008, 16:02
Man könnte glatt behaupten, Stalin hat die Rote Armee in Finnland absichtlich versagen lassen, damit Hitler ihn angreift, damit Stalin zur Bolschewisierung Europas antreten kann.

So wie er sie fast das ganze Jahr 1941 versagen lies?

Junak
30.03.2008, 16:31
ein großer fehler war, die 200.000 britische und 100.000 fr. soldaten über den ärmelkanal entkommen zu lassen. dadurch hätte wahrscheinlich gb leichter besetzt werden können (obwohl Hitler daran gar nicht so interessiert sein sollte, wollte eher waffenstillstand mit den angelsachsen), amerika wäre niemals durch versenken eines ihrer handelsschiffe in den krieg reingezogen worden und hätte das gesamte militärische potential in richtung osten schicken können, weil der zwei-fronten-krieg war nicht zu gewinnen


meine meinung zum militärischen größten fehler

Wobei aber eigentlich meines Wissens nach Hitler den Amis den Krieg erklärte. Im 1.WK. wurden die USA durch so eine ähnliche Tat hinein gezogen.

Arthas
30.03.2008, 18:54
Wobei aber eigentlich meines Wissens nach Hitler den Amis den Krieg erklärte. Im 1.WK. wurden die USA durch so eine ähnliche Tat hinein gezogen.

Das mit dem Handelsschiff war nur im Ersten Weltkrieg. Im zweiten durch den Angriff Japans auf Perlhafen.

EinDachs
30.03.2008, 19:03
So wie er sie fast das ganze Jahr 1941 versagen lies?

Sowas nennt man Masterplan.
Man demotiveriert erst mal alle und verschleudert echt viel von eigenem Material und eigenen Menschen um den Krieg spannender zu machen.
;)

SLOPPY
31.03.2008, 01:48
Das mit dem Handelsschiff war nur im Ersten Weltkrieg. Im zweiten durch den Angriff Japans auf Perlhafen.

Das sogenannte Passagierschiff "Lusitania", denn um diesen Dampfer geht es, welcher am 07. Mai 1915 innerhalb des offiziellen U-Jagdgebietes abgewrackt wurde, war laut britischem Flottenregister bereits seit 17. Sept. 1914 zum Hilskreuzer und damit offiziellen Kriegsschiff umgerüstet worden.


http://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Lusitania_1915.jpg



Seltsamerweise traten die USA in den WK.I in Europa erst 1918 massiv mit Truppen ein.

Der Grund dafür war, dass nach dem Sieg Deutschlands über Russland nunmehr die erfahrenen Ostfrontdivisionen an der Westfront den im Graben erstarrten Krieg zu neuem Schwung verhalfen, und die Niederlage Frankreichs/Englands unmittelbar bevorstand.

Da die Franzosen wie auch Engländer bei den Amerikanern hochverschuldet waren, und im Fall ihrer Niederlage die amerikanischen Banken (wem die gehören, brauch ich ja nicht zu sagen) keinen Cent wiedergesehen hätten, wurden schnell paar hunderttausend Boys als "Kreditgarantie" auf die Schlachtfelder Westeuropas gejagt.

Das gleiche "Spiel" wiederholte sich dann gut 25 Jahre später, unter etwas geänderten Voraussetzungen, erneut ...

Dubidomo
31.03.2008, 19:01
Boshafterweise hatten die Schweden die Schächte ihrer Bergwerke zur Sprengung vorbereitet, einer Vorsichtsmaßnahme, der sie es wohl auch zu verdanken haben, nicht auf der Speisekarte des Braunauer Anstreichers gelandet zu sein.

Hätten jedoch die Sowjets Finnland besetzt und wären von dort aus Richtung Schweden vorgedrungen, hätte man wohl die Schächte gesprengt, wenn sie nicht schon vorher auf "diplomatischen Druck" reagiert hätten.

Die Deutschen hätten jedenfalls mit recht wenig Eisenerz wei immerdagestanden
( Ein Teil kam auch aus Österreich)

:)

Das ist der Punkt, der mich am Verherrlichen Nazideutschlands so sehr stört. Diese Bude war von Anfang auf Mist gebaut. Kein Geringerer als Hjalmar Schacht sagte das im Jahre 1937 vor Unternehmern. Immer dieses lästige "Hätte, Wenn und wäre". Es gibt soviele Versagenspunkte, dass es auf Dauer nie klappen durfte. Beispiel: Wer die führenden Generäle rausekelt, weil sie von einem Russlandfeldzug abrieten, kann nicht mehr ganz dicht sein.

Und die wirtschaftliche Potenz und die Fähigkeit bei Hitler war gleich null. Wer glaubt mit Raseneisenerz über die Runden kommen zu können, der muss schon eine gewaltig Schalle haben. Nachdem ihm sein Vormann, Föderer und Gönner seit 1922 (Wikipedia), von der Anglo-German-Fellowship und Mitglied des englischen Königshauses, Sachseneddy, das mit viel britischem Sachverstand als Superidee schmackhaft gemacht hatte, konnte das nur richtig sein. :D Denn die Briten hatten das beim Aufbau ihres Weltreiches immer wieder bewiesen. Und der Weltenherrscher wird ja wohl Recht haben, wer dann, wenn nicht der? :D

Dabei übersehen Hitlerfreunde, dass die Hochöfen im Ruhrgebiet nur mit Schwedenerzen funktionierten. Und das Erz aus Österreich wurde wie seit Ö-U-Zeiten weiterhin in Tschechien und anderweitig verhüttet. Und das Erz aus Lothringen und Luxemburg ging zum Teil ins Saargebiet. Die Hütten-Infrastruktur ist auf die bestimmten Erzsorten abgestimmt und lässt sich nicht kurzfristig ändern. Das geht dann mit einem Ausfall an Produktion einher. Und in einem Krieg, indem alle nach Eisen schreien, kann man sich keinen Produktionstillstand leisten.

Und weiters kostet Stahl aus 10% Raseneisenerz mindestens das Sechsfache an Aufwand wie Arbeitskraft, - Wo nimmt man die her in einem Krieg, wenn die Manpower zugleich im militärischen Einsatzgebieten gebraucht wird? - und Koks und Energie etc. Und das gilt dann auch für die Stahlerzeugung aus so minderwertigem Eisen. Ja, "Zäh wie Leder, flink wie Windhunde und hart wie Kruppstahl" machen solche Personalengpässe sofort wieder wett. :D Man muss nur die richtigen Worte finden und schon gehts!

Bei sechsfachem Aufwand für'n bisschen Eisen gerät man schon allein in wirtschaftlicher Hinsicht ins Hintertreffen, wenn man unter solchen Umständen einen Krieg führen will. Auch Sklaven müssen ernährt werden und brauchen Erholung. Die Substitution für ein solches System erfordert im weiteren Wirtschaftsbereich auch wieder den sechsfachen Aufwand und damit die sechsfachen Kosten. Kosten kosten auch im eigenen Land und nicht nur im Ausland. Schacht hatte schon Recht, das als große Vergeudung anzuprangern und als Negativgeschäft abzulehnen.
Aber ja doch, die SS konnte ja so gut zaubern, dass sie 1945 kurz vor der Atombombe stand. :D Märchen muss man nur glauben wollen.

mabac
02.04.2008, 12:32
Die Kriegsführung der Sowjets war immer sehr eigentümlich, auch nach 1940.


Ungefähr 5.000 Partisanen kämpften in dieser Region [in Finnland,mabac] meistens 1.500 bis 2.300 Menschen. Eine Besonderheit war, dass die Partisaneneinsätze nicht auf dem Gebiet des Feindes formiert wurden, sondern dass die Gruppen aus der Sowjetunion geschickt wurden und sie hauptsächlich von der sowjetischen Seite der Frontlinie aus operierten.

...

m Ostkarelien griffen die Partisanen finnische militärische Versorgungs-und Infrastruktureinrichtungen an, aber in Finnland (innerhalb der Grenze vom Jahre 1940) waren fast zwei Drittel der Angriffe gegen Zivilisten gerichtet, 200 Menschen wurden umgebracht und 50 verwundet, darunter Kinder und ältere Menschen. Häufig wurden alle Zivilisten von den Partisanen ermordet, um keine Zeugen der Grausamkeiten am Leben zu lassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Partisanen

Ich möchte daran erinnern, dass die sowjetischen Partisanenverbände auch in Belorussland, der Ukraine, in Russland sowieso, zum grossen Teil gegen Zivilisten gerichtet war, wie im umstrittenen Fackelmänner Befehl zu lesen ist.


Die Jagkommandos sollen überwiegend aus Beutebeständen in Uniformen des deutschen Heeres und der Waffen-SS eingekleidet die Vernichtungsaktion ausführen. Das schürt den Haß auf die faschistischen Besatzer und erleichtert die Anwerbung von Partisanen im Hinterland der Faschisten. Es ist darauf zu achten, daß Überlebende zurückbleiben, die über "deutsche Greueltaten" berichten können.
http://www.konservativ.de/wma/wma_fack.htm

Sprecher
02.04.2008, 19:23
Das sogenannte Passagierschiff "Lusitania", denn um diesen Dampfer geht es, welcher am 07. Mai 1915 innerhalb des offiziellen U-Jagdgebietes abgewrackt wurde, war laut britischem Flottenregister bereits seit 17. Sept. 1914 zum Hilskreuzer und damit offiziellen Kriegsschiff umgerüstet worden.


http://www.deutsche-schutzgebiete.de/webpages/Lusitania_1915.jpg



Seltsamerweise traten die USA in den WK.I in Europa erst 1918 massiv mit Truppen ein.

Der Grund dafür war, dass nach dem Sieg Deutschlands über Russland nunmehr die erfahrenen Ostfrontdivisionen an der Westfront den im Graben erstarrten Krieg zu neuem Schwung verhalfen, und die Niederlage Frankreichs/Englands unmittelbar bevorstand.

Da die Franzosen wie auch Engländer bei den Amerikanern hochverschuldet waren, und im Fall ihrer Niederlage die amerikanischen Banken (wem die gehören, brauch ich ja nicht zu sagen) keinen Cent wiedergesehen hätten, wurden schnell paar hunderttausend Boys als "Kreditgarantie" auf die Schlachtfelder Westeuropas gejagt.

Das gleiche "Spiel" wiederholte sich dann gut 25 Jahre später, unter etwas geänderten Voraussetzungen, erneut ...







Un die Amis haben den Krieg erst 1917 erklärt.
Im Septmeber 1941, also 2 Monate VOR der deutschen Kriegserklärung haben die USA übrigens den "Schießbefehl" auf deutsche Marineinheiten erteilt.

Dubidomo
09.04.2008, 00:30
Man könnte glatt behaupten, Stalin hat die Rote Armee in Finnland absichtlich versagen lassen, damit Hitler ihn angreift, damit Stalin zur Bolschewisierung Europas antreten kann.

... damit Deutschland gemäß britischem Wunsch - Disraeli 1871 vor dem Unterhaus - endgültig zerschlagen konnte. Dazu hatte der britische Außenminister Lord Curzon schon 1919 die berüchtigte Curzon-Line vorgegeben, die Ostpolen wieder den Russen zuschanzte, obwohl doch GB und Frankreich den damaligen Bestand Polens garantierten. Und als Hitler mit Deckung durch Stalin Polen überfiel und Ostpolen bis eben zu dieser Curzon-Line russisch wurde, da erklärten GB und Frankreich nur Deutschland den Krieg wohlwissend, dass der der Hitler-Stalin-Pakt den Überfall auf Polen erst ermöglicht hatte und Stalin zum Dank Ostpolen erhielt. So wird hier schon deutlich in dem Verweigern einer Kriegserklärung an die SU durch GB und Frankreich, dass da anderes geplant war. Die Curzon-Line ist das Angebot an Russland alias SU auf die Seite GB's und Frankreichs zu treten und die alte Kampfgemeinschaft gegen das deutsche Reich von 1914 fortzusetzen. Dazu sollte der SU Ostpolen wieder zurückgegeben werden.
Und derbrus. finniche winterkrieg r d notwendig udm den deustchen genrälen Sand in dei augen streuen zum könen. Man sollte auch unter diesem Aspekt die Rolle des finnischen Generals Mannerhein näher betrachten.

Was schließt man daraus? Schon 1919 war Deutschland von den Briten östlich der Oder an Polen vermacht und Ostpolen von den Briten schon an Russland abgetreten. Es blieb nur noch die Frage, wie man das umsetzen konnte ohne selbst als Aggressor, Kriegssgewinnler und Kriegstreiber dastehen zu müssen?

Dann waren die toten Offiziere von Katyn wohl stillschweigend eingeplant? Dumm nur, dass offizielle deutsche Stellen dieses Verbrechen schon vor 1945 als Verbrechen Stalins eindeutig belegen konnten und das nicht nur national sondern vor einer internationalen Rotkreuzkommission. So ging das nicht mehr auf die deutsche Kappe!
Und das Ende des polnischen Widerstands gegen die Nazis und das Ende des Widerstands gegen Stalin nach 1945 war wohl von den Briten auch von Anfang an so eingeplant, ging es doch bei dem großen Deal einzig und allen um die Zerstückelung Deutschlands!

Neutraler
09.04.2008, 18:30
Sowjetrussland und der finnische Winterkrieg:

Der Krieg begann am 30 November 1940 ohne Winterausrüstung
Die sowjetische Taktik des "tiefen Gefechts" war wirkungslos, da erstens Finnland zu 74 % mit Wäldern und zu 12% mit von Wasser bedeckt ist und zweitens gab es in Finnland etwa 30000 Seen und ein sehr raues Terrain (Felsen, Felsgraben, Geröllblöcken, alles im Winter von hohem Schnee bedeckt). Das machte die Taktik des "tiefen Gefechts" nicht durchführbar, da die motorisierten Infanterie Divisionen und Panzer Divisionen nicht vorwärts kamen.
Panzer und motorisierte Infanterie Divisionen konnten praktisch nur entlang der Straßen operieren wegen Schnee, Sümpfen und dichten Urwäldern. Das machte es den Finnen einfach, die Sowjets vom Nachschub abzuschneiden.
Im Osten Finnland war es kaum möglich anzugreifen und die zweite Möglichkeit, die Karelische Landenge war nur 70 Kilometer breit, also mit wenigen Soldaten gut zu verteidigen.
Die Karelische Landenge war von der Mannerheimlinie geschützt.
Stalin glaubte offenbar, ein leichtes Spiel mit den Finnen zu haben. Nur die Truppen des Leningrader Militärbezirks durften für die Offensive benutzt werden, insgesamt vier Armeen (die 7., 8., 9. und 14. Armee) mit insgesamt 21. Divisionen. Den Hauptangriff sollte die 7. Armee mit insgesamt etwa 120000 Mann, 1202 Geschütze und 450 Panzer führen.

Ergebnis: Die Sowjets kamen nicht voran und erlitten hohe Verluste. Ganze Divisionen wurden von kleineren und wendigeren finnischen Einheiten, die bestens für den Winter ausgerüstet waren und sich in den Wäldern auskannten, wurden vernichtet. Die Sowjets brachten neue Truppen heran, massenhaft Geschütze, Flugzeuge und Panzer und so wendete sich das Kriegsglück für die Finnen. Die neu geschaffene Nordwestfont verfügte Ende Januar über 24 Schützendivisionen, 62 Artillerieregimenter mit 3927 Geschützen und Granatwerfern, 5 Panzerbrigaden und 4 unabhängige Panzerbataillone mit 1815 Panzern und 1091 Flugzeugen. Damit durchbrachen sie die Mannerheimlinie, fraßen die finnischen Reserven. Das einzige, was Stalin abhielt, Finnland ganz zu schlucken, war die drohende Intervention der Westmächte, die vorhatten, einen Angriff auf Skandinavien zu. Das schreckte Stalin ab und brachte ihn dazu, eine andere Lösung zu suchen. Er legte einen Friedensvertrag mit Bedingungen, die er in seinem Ultimatum zu Beginn des Krieges anstrebte. Finnland willigte ein und Stalin bekam als Gewinn große Gebiete.

Fazit: Die sowjetischen Verluste waren entsetzlich hoch. Es gab 126.875 Tote und Vermisste, 264.908 Verwundete und 3100 Gefangene, während die Finnen 26.662 Tote und Vermisste, 39.886 Verwundete und 1000 Gefangene zu beklagen hatten. Diese hohen Verluste gehen zum größten Teil auf das minderwertige Sanitätswesen der Sowjets und die extreme Kälte zurück, durch die viele sowjetische Soldaten erfroren. Aber auch die Arroganz der sowjetischen Führung verursachte diese hohen Zahlen: Stalin hatte die finnische Kampfkraft total unterschätzt und seine Truppen für diesen Feldzug denkbar schlecht ausgerüstet. Die sowjetischen Soldaten hatten weder Winterausrüstung noch nennenswerte Erfahrung mit dem Kampf in einem Territorium wie es in Finnland vorzufinden war. So gelang es bei der Schlacht von Suomussalmi, die vom 7.Dezember 1939 bis zum 8.Januar 1940 stattfand etwa 11.000 finnischen Soldaten, die bestens ausgerüstet, kommandiert und mit dem Terrain vertraut waren, gegen zwei sowjetische Divisionen und einer Tank-Brigade mit 45.000 bis 50.000 Mann zu bestehen und diese weitgehend aufzureiben!

Die Fehler dieses Feldzuges wurden sorgfältig ausgewertet und flossen in die neuen Weisungen an die Truppe ein.

Mit dem Befehl Nr.120 waren die Ausbildungsziele für den Sommer und Herbst 1940 vorgegeben. Die Infanterie übte intensiv das Zusammenwirken der Artillerie, Panzern und Fliegerkräften. Die Schwierigkeiten, die sich im Winterkrieg bei den Kämpfen um die „Mannerheimlinie“ gezeigt hatten, waren Anlass, den Durchbruch durch die gegnerische Verteidigungsfront zu üben; die Infanterie lernte die Durchführung von Sturmangriffen hinter der Feuerwalze der Artillerie mit Unterstützung von Panzer- und Fliegerkräfte. Großer Wert wurde auf Realismus gelegt. Auch die Luftwaffe widmete sich jetzt mehr der Unterstützung der Bodentruppen und der Bekämpfung von Erdzielen.
Die Militärtheorie, die an der Akademie des Generalstabes gelehrt wurde, galt als modern, die Erfahrungen des Krieges in Europa wurden einbezogen; Schukow, dem die Generalstabsakademie damals unterstand, schreibt dazu:
„Den Lehrgangsteilnehmern wurde veranschaulicht, dass Kriege heute nicht mehr erklärt werden, dass der Aggressor vielmehr bestrebt ist, sich alle Vorteile eines überraschenden Überfalls zu sichern, denn es stand fest, dass von Anfang an die sich gegenüberstehenden Gegner mit allen sich daraus ergebenden strategischen und operativen Konsequenzen losschlagen würden. Betont wurde, dass der Kampf erbittert und unversöhnlich sein werde, dass er lange dauern und den Einsatz des ganzen Volkes… erfordern würde. Die Kriegsstrategie fußte vor allem auf der richten Thesen, dass der Aggressor nur durch Offensivhandlungen zerschlagen werden könne. Andere Varianten des Kampfes – Gegenschläge, erzwungene Rückzugsgefechte, Operationen im Falle der Einschließung – wurden jedoch, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, nur gestreift.

Die mittlere und untere Führung (von der Divisionsebene abwärts) blieb für lange Zeit unflexibel und entscheidungsscheu. Die rigide Art der Ausbildung und die überstrenge Disziplin führten dazu, dass die Offiziere dieser Dienstgrade jede persönliche Verantwortung mieden; im Ergebnis herrschte Lethargie und Eigeninitiative war eine Seltenheit. Viele Offiziere waren in Taktik formal gut ausgebildet, hatten aber den Sinn taktischer Doktrin nicht verstanden; sie neigten dazu, nach vorgegebenen Schemata und nicht den Umständen entsprechend zu handeln.

Die sowjetische Führung hatte innerhalb eines Jahrzehnts eine riesige, hochmoderne Militärmaschine geschaffen, sie hatte aber die mit dem rasanten Wachstum verbundenen Strukturprobleme nicht in den Griff bekommen. Trotzdem war die sowjetische Kriegsmaschine stark genug, die verheerenden Niederlagen des Jahres 1941 zu überstehen. Die politische und militärische Führung hatte das ganze Land in umfassender Weise auf einen totalen Krieg vorbereitet.

Die größte Stärke der sowjetischen Armee war ohne Zweifel die Fähigkeit Unmengen an Truppen zu verlieren und diese Verluste praktisch sofort ausgleichen zu können. Dies geht aus der folgenden Beurteilung von Generalstabschef Halder am 11.August 1941 hervor:
„In der gesamten Lage hebt sich immer deutlicher ab, dass der Koloss Russland, der sich bewusst auf den totalen Krieg vorbereitet hat, mit der ganzen Hemmungslosigkeit, die totalitären Staaten eigen ist, von uns unterschätzt worden ist. Diese Feststellung bezieht sich ebenso auf die organisatorischen wie auf die wirtschaftlichen Kräfte. Wir haben bei Kriegsbeginn mit etwa 200 feindlichen Divisionen gerechnet. Jetzt zählen wird bereits 360. Diese Div. sind sicherlich nicht in unserem Sinne bewaffnet und ausgerüstet, sie sind taktisch vielfach ungenügend geführt. Aber sie sind da. Und wenn ein Dutzend davon zerschlagen wird, dann stellt der Russe ein neues Dutzend hin. Die Zeit dazu gewinnt er dadurch, dass er nah an seinen Kraftquellen sitzt, wir immer weiter von ihnen abrücken.
So ist unsere auf größte Breite auseinander gezerrte Truppe ohne jede Tiefe immer wieder den Angriffen des Feindes ausgesetzt. Diese haben teilweise Erfolg, weil eben auf den ungeheueren Räumen viel zu viele Lücken gelassen werden müssen.“

MfG