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Vollständige Version anzeigen : Auch der Fussball wird durch die Finanzkatastrophe runtergezogen !



roxelena
09.10.2008, 19:11
Kicker-Online - 09.10.2008 - 12:46

FA-Boss verkündet Horrorzahlen
Milliarden-Schulden belasten Vereine

Auf dem Gelände des FC Chelsea, jenes Vereins der in der Vergangenheit mit spekatkulären Transfers immer wieder von sich reden machte, waren mehrere mächtige Fußballfunktionäre zusammengekommen. Grund der zweitägigen Sitzung waren die globalen Turbulenzen an den Finanzmärkten. Am Ende musste FA Boss Lord Triesman die bittere Wahrheit verkünden: Die englischen Topklubs sind mit 3,85 Milliarden Euro verschuldet - mindestens.

"Die beste Schätzung, die ich erhalten habe, beläuft sich auf diese Summe. Es gibt nur eine Sache, die sicher ist, das sind die Schulden. Und die müssen beseitigt werden", führte Triesman aus. Gut möglich, dass die tatsächliche Summe also weitaus höher liegt.

Dabei sieht Triesmann das Problem nicht in erster Linie in der Höhe der Schulden. "Das Problem ist vielmehr, dass die Personen hinter den Schulden in ernsthaften Problemen stecken. Damit liegt das Schicksal nicht mehr in den Händen der Vereine."
Topklubs vor der Pleite

Zum derzeitigen Zeitpunkt könne nicht mal ausgeschlossen werden, dass in naher Zukunft einer der hoch verschuldeten Vereine vor der Pleite steht. Laut Triesman sind allein die vier englischen Top-Klubs Manchester United, FC Liverpool, FC Chelsea und der FC Arsenal für ein Drittel der Verschuldung, rund 1,2 Milliarden Euro, verantwortlich. Dies bedeute einen Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kein gutes Beispiel für die Vereine gibt der Verband ab, der ebenfalls mit 510 Millionen Euro Schulden belastet ist. Vor allem der Bau des Wembley-Stadions sei hierfür verantwortlich.

Wie sieht es bei den Vereinen konkret aus? Manchester United kam beispielsweise fast der Hauptsponsor abhanden. Der Versicherungskonzern AIG musste vom amerikanischen Staat vor dem Bankrott gerettet werden, was zu der kuriosen Situation führt, dass der Verein indirekt vom amerikanischen Steuerzahler subventioniert wird. Hinzu kommt, dass die Familie Glazer bei der Übernahme 2005 ihr Darlehen auf ManUnited umschrieb. 850 Millionen Euro Verbindlichkeiten für den Meister sind die wenig erfreuliche Folge.

Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Zuletzt erwischte es West Ham United. Zunächst ging der Trikotsponsor pleite und Anfang der Woche brach die isländische "Landsbanki" zusammen und wurde verstaatlicht. Björgolfur Gudmundsson war zugleich Hauptaktionär und Präsident der Bank und ist der Besitzer von West Ham United. In Liverpool liegt der Stadionbau auf Eis, die beiden amerikanischen Besitzer sind wohl vorsichtiger geworden.

Bisher konnten die Vereine immerhin auf 1,1 Milliarden Euro Fernsehgelder pro Jahr bauen. Rutschen jetzt auch noch Rupert Murdoch und seine Sky-Gruppe in die Finanzkrise dürfte es für einige Vereine ernst werden.

09.10.2008, 12:46
kicker-Sportmagazin
Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/artikel/383742/

Ernesto-Che
09.10.2008, 21:56
Wen soll das denn jetzt wirklich wundern ?

Gehirnnutzer
09.10.2008, 22:11
Und, es ist doch bekannt das ein Großteil der internationalen Top-Vereine auf Pump existieren.
Was glaubst du, was auf internationale Ebene übrig bleiben würde, wenn überall die gleiche Finanzvorschriften für Fussballvereine wie in Deutschland gelten würden.

So gut wie nichts.

torun
09.10.2008, 22:14
Die armen Vereine aber auch !
In Moskau werden sicherlich einige Geldgeber zu finden sein.

Sathington Willoughby
10.10.2008, 11:05
Gute Nachrichten für den Sport!:cool2:
Vielleicht werden wir bald wieder Vereine statt AGs haben, Spieler statt Angestellte, Fans statt Anleger.
Und wenn die Gehälter um Faktor 10 sinken, ist doch gut!:]

Polemi
10.10.2008, 11:13
Naja, die Vereine sind halt selber Schuld. Es ist ja nun wirklich keine Notwendigkeit zu erkennen, weshalb ein Spieler zig Millionen Euro zu kosten oder gar zu kassieren hat! Aber nun gut, man hat sich auf der Jagd nach dem neuen Top-Star immer weiter nach oben gepokert und am Ende eben das Ergebnis, dass ein recht 'gefährliches' Wirtschaften herauskommt. Wenn Real 100+X für einen Spieler ausgibt und meint das über Trikotverkäufe finanzieren zu können - schön und gut. Auf Dauer geht so eine Rechnung eben nicht auf...

Den Spieler kann man da ja keinen Vorwurf machen, denn die Möglichkeit, ordentlich Kohle mitzunehmen, würden wohl die wenigsten ausschlagen...