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Vollständige Version anzeigen : Tötet die streckenabhängige LKW Maut?



glad
04.01.2005, 13:59
"...„Ich traue mich nicht mehr, meine Kinder alleine zur Schule zu schicken. Durch unseren Ort donnern derart viele Lkw, dass der Schulweg gefährlich ist.“ Seit Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen am 1. Jänner 2004 hat der Lkw-Verkehr auf der B140 bei Sierning (OÖ) um 52 Prozent zugenommen. So wie diese Mutter leiden in Österreich tausende Menschen entlang der Ausweichrouten unter dem gestiegenen Lkw-Verkehr. Das Unfallrisiko steigt vor allem für die Schwächsten – Kinder, ältere Menschen und Radfahrende.

Höhere Kosten für Gemeinden und Länder!
Auch die Fahrbahnschäden werden zunehmen. Während für Autobahnen der Bund zuständig ist, tragen die Kosten für die Sanierung der Straßen im Freiland und im Ortsgebiet die Länder und Gemeinden. Zudem nimmt die Abgas- und Lärmbelastung mit der Nähe zur Straße zu. Während vergleichsweise wenige direkt an der Autobahn wohnen, leben entlang der Ausweichrouten zigtausende Menschen. Der VCÖ fordert die rasche Ausdehnung der Lkw-Maut auf die Ausweichrouten.

Lkw-Mautflüchtlinge richten enormen Schaden an!

Der Lkw-Verkehr in Österreich ist in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Allein zwischen den Jahren 1994 und 2003 hat der Transport auf der Straße um 34 Prozent zugenommen. Auf manchen Straßen kam es zu einer regelrechten Lkw-Flut. So hat sich der Lkw-Verkehr auf der Innkreisautobahn A8 bei Suben von rund 500.000 Lkw im Jahr 1989 auf 2,9 Millionen im Jahr 2003 fast versechsfacht. Hauptursache für das ungebremste Wachstum des Lkw-Verkehrs ist die fehlende Kostenwahrheit. Die erfolgreiche Einführung der Lkw-Maut im Jänner 2004 war daher ein richtiger Schritt. Doch wurden nötige Begleitmaßnahmen gegen den zu erwartenden Ausweichverkehr verabsäumt. Die Folge: Viele Frächter versuchen die Maut zu umgehen.

Bis zu Verdreifachung des Lkw-Verkehrs!
Die Daten der amtlichen Zählstellen bestätigen das subjektive Gefühl der Anrainerinnen und Anrainer, dass deutlich mehr Laster unterwegs sind. Das Land Oberösterreich hat auf der B141 bei Kirchheim eine Zunahme von 73 Prozent festgestellt. Das Land Steiermark hat am Schoberpass sogar eine unvorstellbare Steigerung des Lkw-Verkehrs um 268 Prozent erhoben! Auf der B17 bei Wiener Neudorf haben die Zählstellen im Vergleich zum Vorjahr plus 690 Lkw pro Tag registriert und auf der Packer Straße B70 in der Nähe von Klagenfurt von täglich 470 Lkw. Das Land Salzburg hat den Lkw-Verkehr auf sieben Freilandstraßen untersucht. Insgesamt wurden täglich 35.440 Kfz gezählt, jedes 7. Fahrzeug war ein Lkw. 533 Laster wurden als „Mautflüchtige“ identifiziert. Durch die Mautflucht stieg der Lkw-Verkehr auf diesen Straßen um 12 Prozent.

VCÖ: Mehr als 110 Millionen zusätzliche Lkw-Kilometer auf Gemeinde- und Landesstraßen!
Selbstverständlich ist nicht jeder zusätzliche Lkw ein Mautflüchtling. So können auch Baustellen dazu führen, dass Lkw auf die Freilandstraße ausweichen. Dennoch: In einer im Jahr 2002 vom Verkehrsministerium beauftragten Studie wurde prognostiziert, dass sich 2 bis 4 Prozent des Lkw-Verkehrs in Österreich von der Autobahn auf Freilandstraßen verlagert. Tatsächlich dürfte die Verlagerung höher sein. Aber selbst eine Verlagerung von nur 4 Prozent bedeutet, dass auf den Gemeinde- und Landesstraßen zusätzlich 110 Millionen Lkw-Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 25 Liter pro 100 km werden dabei die Schadstoffe von 27,5 Millionen Liter Dieseltreibstoff in die Luft geblasen. Mehr als 50 Tonnen Dieselruß und 1.100 Tonnen Stickoxide gelangen dadurch in die Luft und belasten direkt die Gesundheit der Menschen, die entlang der Ausweichrouten leben! ..."

Quelle:
http://www.vcoe.at/publikationen/factsheets/detail_factsheets.asp?ID=1421&kat0=9




(z. vgl. Österreich: 875 Menschen werden voraussichtlich bis Ende 2004 auf den Straßen umkommen, hat man beim KfV hochgerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um sechs Prozent. Besonders die Autoinsassen haben eine höhere Überlebenschance, zeigt die Schätzung, die mittels einem neuartigen Rechenmodell erstellt wurde: mit 475 Toten liegt der Wert um über 14 Prozent unter jenem des Jahres 2003.

Während unter anderem die Fortschritte in der Fahrzeugtechnik zu weniger Toten führen, ist das Risiko für Fußgänger merklich gestiegen. 145 Menschen, um zehn Prozent mehr als im Vorjahr, starben auf den Straßen.

Jedes vierte Opfer ist ein Kind)
Q: www.derstandard.at 22.12.2004


Ergo Kosten, die durch die Maut seit gestern enstehen:

- Ortsumgehung Espasingen 5-20 Mio Euro. (plus x) Falligkeit sofort
- Ortumgehung Helmbrechts 25 Mio € (plus x)
- Ortsumgehung Münchberg 25 Mio € (plus x)
- Ortsumgehung Selbitz 25 Mio € (plus x)
- Ortsumgehung Wallenfels 150 Mio € (plus x)
- Ortsumgehung Saalfeld 200 Mio € (plus x)
usw usf.
für den Preis toter Kinder in den enstprechenden Gemeinden, kann man freilich auch drauf verzichten!

Gruß Glad

PS
(Warum das alles? Maut ist die "Büchse der Pandora" ! Was statt dessen? Ich sag mal, wenn der Staatshaushalt dieses kalkulierte Geld benötigt, kann er es nur als Eintritt an der Grenze verlangen unabhängig wo ein LKW entlangfährt. Nur muß man das dann jedem Land zugestehen, und dann haben wir Verhältnisse, die durch Bismarck vor 5 Generationen abgeschafft wurden, weil sie (Kleinstaaterei, etliche Wegezölle) als nachweislich entwicklungshemmend und wohlstandsminimierend identifiziert wurden.
Wollen wir Bismarck immer noch danken, aber seine Ideen umkehren?

Roter engel
04.01.2005, 14:02
Genau lassen wir deutsche bürger die Straßenschäden bezahlen, die ausländische LKW-Fahrer hinterlassen...

Kostet in Frankreich die autobahn nicht auch Geld???

Mehr Verkehr ist doch keine begründung, wenn die LKWs sich verkehrswidrig verhalten, kann weder die Maut was dafür, sondern die örtliche Polizei muss dort ansätzen.
wozu gibt es übrigens ampeln??? Ich habe als Kind gelernt Hauptstraßen nur bei Ampeln zu überqueren...

LuckyLuke
04.01.2005, 14:03
Ich fordere eine Maut auch für Bundesstraßen . Sie muss teurer sein als die für Autobahnen und schon ist das Problem im Griff.

Gärtner
04.01.2005, 14:21
http://img143.exs.cx/img143/8613/innisg5rj.gifanz einfach: Eine Maut für jeden Lkw, ganz gleich, wo er langfährt.

Entweder mit der guten alten Vignette oder mit GPS-fähigen OBUs. Die Speditionen nutzen GPS sowieso schon fürs Flottenmanagement.

Gärtner
04.01.2005, 15:28
Was glaubst du eigentlich, wie weit es noch bis zur Pkw-Maut ist? Wir werden abgezockt ohne Ende, und du unterstützt das auch noch... nicht zu fassen.
http://img146.exs.cx/img146/728/innise4uw.gifrst denken, dann posten.

Wir sind hier Durchgangsland für ganz Europa, geben viel Geld für die Instandhaltung unserer Straßen aus, die ganz besonders von schweren Lkws unverhältnismäßig stark in Anspruch genommen (wenn nicht sogar beschädigt werden).

Da ist es wohl nur recht und billig, wenn diese auch ein Extrageld bezahlen.

glad
04.01.2005, 15:29
gestern bei Wiso wie ich mir sagen ließ:
"70% würden bei KFZ Steuerversicht Autobahngebühren befürworten"

da kennt die Dummheit keine Grenzen mehr.

Gibts eigentlich ne Möglichkeit seine Staatsbürgerschaft zurückzugeben? Mit derlei Gemütern schmerzt es verglcihen zu werden!

siehe auch:
http://www.umfragen.parsimony.net/umfrage4202/

Erklärung des Ergebnisses:
http://f51.parsimony.net/forum204431/messages/41.htm
Gruß Glad
:rolleyes:

Gärtner
04.01.2005, 15:31
http://img143.exs.cx/img143/6826/innisi1ng.gifch verschieb den Strang mal ins Unterforum "Verkehr", wo er hingehört.

glad
04.01.2005, 16:03
"auffällig wenige LKW" zitierte gestern ein Reporter, der die Anfangsschwierigkeiten oder reibungslosen Ablauf kommentieren wollte.

Da werden Zählungen und ERhebungen gemacht, und dann stehen sich div. Mautterminalberater die Beine in den Bauch als ob immernoch Feiertag wäre!

Erfahrungsgemäß ist der Verkehr sonst nach langen Wochenenden besonders stark...

Wo die LKW tatsächlich stecken
lies hier:
http://f51.parsimony.net/forum204431/messages/16.htm
Gruß Glad

LuckyLuke
04.01.2005, 19:53
http://img143.exs.cx/img143/8613/innisg5rj.gifanz einfach: Eine Maut für jeden Lkw, ganz gleich, wo er langfährt.

Entweder mit der guten alten Vignette oder mit GPS-fähigen OBUs. Die Speditionen nutzen GPS sowieso schon fürs Flottenmanagement.

Der Pferdefuß der OBUs ist, dass viele Fuhrunternehmen auf der Strecke bleiben, da sie nicht über eine hinreichende Liquidität verfügen.

Insbesondere viele Kleinunternehmen leben von der Hand in den Mund und sind einfach nicht hinreichend kreditwürdig für die abrechnenden Firmen (z.B: DKV)

Gärtner
05.01.2005, 10:43
[Wenn man die Maut von den Ausländern kassieren würde, wäre nichts daran auszusetzen. Aber der deutsche Steuerzahler hat die deutschen Straßen schon zigmal bezahlt und soll jetzt für ihre Nutzung wieder bezahlen. Das ist nichts anderes als Abzockerei durch ein bankrottes System, das nur noch ein Ziel kennt: Machterhaltungt durch gnadenlose Ausplünderung seiner »Untertanen«
http://img143.exs.cx/img143/7751/innisw9tc.gifenn du mir dann bitte noch erklärst, inwiefern der deutsche Steuerzahler mit einem einzigen Cent an der Zahlung der Maut beteiligt ist, die bekanntlich von den Spediteuren zu entrichten ist...


Im übrigen hielte ich die Beschränkung der Maut auf ausländische Spediteure / Lkw für recht und billig.

glad
06.01.2005, 10:57
http://f51.parsimony.net/forum204431/messages/52.htm

Reaktion (http://f51.parsimony.net/forum204431/messages/52.htm)

Red Patriot
07.01.2005, 04:29
Im übrigen hielte ich die Beschränkung der Maut auf ausländische Spediteure / Lkw für recht und billig.

Geht nicht von wegen Europa und Gleichbehandlung und so.

Aber die Abschaffung der Kfz Steuer und dafür PKW Maut und ne höhere Ökosteuer fände ich auch in Ordnung.

Das könnte zumindest den Transitverkehr auf die Schiene zwingen.