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Vollständige Version anzeigen : Tsunami-Warnung: Wie die Behörden versagten



Gärtner
04.01.2005, 02:42
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifach Lektüre dieses Artikels in Spiegel Online kann man wirklich zornig werden: Die Wissenschaftler wußten Bescheid und warnten nicht.

Was die allgemeinen Klagen wegen des bisher nicht installierten Frühwarnsystems für (See-)Beben im Indischen Ozean durchaus in ein anderes Licht rückt.



Wie die Behörden versagten

Nach dem Seebeben vor Sumatra rechneten viele Experten zunächst nicht mit einem Tsunami. Andere wussten nach Recherchen der "Los Angeles Times" von dem Unheil, das übers Meer heranrollte - konnten oder wollten jedoch nichts unternehmen. Viele Menschen hätten gerettet werden können, wenn Behörden die Warnsignale ernst genommen hätten.

Als sich die Erdkruste vergangenen Sonntag im Indischen Ozean Kilometer unter der Meeresoberfläche hob, verkantete und schließlich verrutschte, so dass es zu einem Beben der Stärke 9 auf der Richterskala kam, registrierten dies Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Sie saßen an ihren hochempfindlichen Beobachtungsgeräten und Warnsystemen - doch nach Recherchen der "Los Angeles Times" waren sie blind für die tödliche Gefahr nach dem gewaltigen Beben, für die riesige Flut, die sich über den gesamten Indischen Ozean ausbreiten und mehr als 150.000 Menschen in den Tod reißen sollte.
Hier (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,335242,00.html) geht´s weiter (längerer Beitrag).

Rorschach
04.01.2005, 03:25
Wie es aussieht, ging teilweise wieder Geschäft vor Sicherheit.
Ob sich bis zum nächsten Beben viel ändern wird, bleibt imo daher abzuwarten...

MorganLeFay
06.01.2005, 15:02
Die Frage stellt sich mir ein wenig anders. Wenn sie jetzt, wo's fuer den Moment zu spaet ist, in SO-Asien so en Warnsystem einrichten, wo wird das naechste Mal was furchtbares passieren, und was wird es sein, und warum gab es dann in der Ecke der Welt kein Warnsystem fuer eben das Phaenomen...?

Irgendwie kommt die Einsicht doch oft erst, wenn das Kind schion in den Brunnen gefallen ist, oder?

Beverly
06.01.2005, 15:55
Dem Artikel hier

http://www.n-tv.de/5468806.html

entnehme ich Folgendes:

1. Im Pazifik existiert schon ein Frühwarnsystem gegen Seebeben

Das Prinzip ist meines Wissens so: da sich Bebenwellen schneller ausbreiten als die vom Beben erzeugte Flutwelle, bleiben nach Messung der Bebenwellen mehrere Stunden, um Maßnahmen gegen den Tsunami zu ergreifen - d. h. auf höheres Gelände zu fliegen.
Übrigens sollen laut Berichten nur wenig wilde Tiere umgekommen sein, da Tiere möglicherweise die Schwingen im Vorfeld eines Tsunamis wahrnehmen und rechtzeitig fliehen.

2. Das Beben wurde von Meßstationen im Pazifik bzw. den USA registriert, doch sie fanden in den betroffenen Ländern keinen Ansprechpartner, keine Behörden, die sie hätten warnen können.
Das ist ein menschliches, politisches und wirtschaftliches Armutszeugnis für Südasien. Die Länder da werden ja immer als wirtschaftlich aufstrebend gehandelt, damit scheint es nicht weit her zu sein.

LuckyLuke
06.01.2005, 16:55
Das wirklich Problem ist, dass solche Phänomene für ein Menschenalter ziemlich selten vorkommen. Der letzte große Tsunami war in den Sechzigern und überrollte die Küsten Chiles.

Dt2158
06.01.2005, 16:58
Mal von allen wirtschaftlichen Aspekten abgesehen - es ist sicher nicht einfach für die Regierungen ernsthaftigkeit solcher Warnungen abschätzen zu können.
Der Südpazifik ist tektonisch nun mal sehr instabil und wenn man jede woche die menschen evakuieren würde und nix passiert, naja dann würde ja auch niemand mehr die wirklichen warnungen wahr nehmen.

Michael (C)
06.01.2005, 22:41
http://img143.exs.cx/img143/6710/innisn9sg.gifach Lektüre dieses Artikels in Spiegel Online kann man wirklich zornig werden: Die Wissenschaftler wußten Bescheid und warnten nicht.

Was die allgemeinen Klagen wegen des bisher nicht installierten Frühwarnsystems für (See-)Beben im Indischen Ozean durchaus in ein anderes Licht rückt.



Hier (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,335242,00.html) geht´s weiter (längerer Beitrag).
Nicht vergessen,

Wissenschaftler warnen Behörden.
Alleine diese bestimmen, was durch darf und was nicht.

Es ist auch üblich, daß Wissenschaftler gerne als Sündenböcke herhalten müssen,
wo sie doch selbst oftmals unter politischen Knebeln stehen.

So verhält es sich jedenfalls oft - leider zu oft.