PDA

Vollständige Version anzeigen : Welche Wohltaten und Herausforderungen für Deutschland



Beverly
03.01.2005, 21:58
Ständig werden die Menschen damit genervt, dass sie Opfer bringen sollen. Die Politik gefällt sich in zynischen Nullsummenspielen oder den Rekurs auf grenzdebil reaktionäre Ideen. Da ist frischer Wind und positives Denken gefragt, eine Politik, die den Menschen ein lebenswertes und interessantes Leben ermöglicht. Deswegen meine Umfrage dazu, was man den Menschen Gutes tun kann und sollte. Doch damit es nicht so einfach ist, muss man sich für eine Wohltat bzw. Herausforderung entscheiden und sollte begründen, warum diese am wichtigsten ist. Viel Spaß :)

Beverly
03.01.2005, 22:16
Ich habe mich für das Grundeinkommen entschieden, das alle anderen Transferleistungen an Nicht-Erwerbstätige ersetzen soll. Die Idee ist nicht neu und wird sich vielleicht mal durchsetzen, wenn die Politik nicht mehr auf die Einflüsterungen eines Peter Hartz hört und "sozial" nicht auf das Generieren von Formularen reduziert.
Das Prinzip vom Grundeinkommen ist: jeder hat Anspruch auf einen bestimmten Satz zum Leben (700 Euro erscheinen mir angemessen), nicht mehr und nicht weniger. Das Grundeinkommen erhält jeder, egal ob und wie viel er dazu verdient, und es ist an keinerlei Klauseln gebunden. Mehr oder andere öffentliche Transferleistungen gibt es aber nicht, wer für Alter oder Erwerbslosigkeit mehr als z. B. 700 Euro im Monat haben will, muss selbst dafür sorgen.

So ein Grundeinkommen würde Bürokratie, Existenzängste (derjenigen, die im Fall von Erwerbslosigkeit nicht wissen ob und wieviel Unterstützung sie bekommen), Anspruchshaltung (derjenigen die oft ohne eigene Leistung mehr aus der Rentenkasse oder vom Sozialamt ergattert haben) und die unselige Dauerdiskussion um das Sozialsystem killen.
Politik und Wirtschaft könnten die geistigen und ideologischen Ressourcen, die sie derzeit auf so unseliges Theater wie Hartz IV vergeuden, sinnvoller einsetzen.
Ich finde es nicht einmal gut, Menschen das Nichtstun zu subventionieren. Aber es muss nicht bei Grundeinkommen und Nichtstun bleiben, das Grundeinkommen kann als Basis für kreative Geschichten, ein Studium, ehrenamtliche Tätigkeit, einen Teilzeitjob, Kindererziehung etc. dienen.

Roter engel
03.01.2005, 22:22
nummer 2 ist im sozialrecht enthalten:
§9 Sozialgesetzbuch 1
zusätzlich gibt es noch das stabilitäts- und Wachstumsgesetz

Roter engel
03.01.2005, 22:23
andere Wohltat: Marxismus für Deutschland!!!

LuckyLuke
04.01.2005, 00:35
Wirtschaftswachstum fehlt als Option

Beverly
04.01.2005, 08:12
Wirtschaftswachstum fehlt als Option

das ist keine Wohltat, höchstens eine Meßgröße

Schwarzer Rabe
04.01.2005, 09:14
Ich bin für Sex auf Krankenschein! Da lohnen sich die 10€! Außerdem müssen Tausende Prostituierte eingestellt werden, was sowohl Sozialkassen entlastet, als auch Arbeitsplätze bringt! Laßt uns poppen!!!

Beverly
04.01.2005, 13:09
nummer 2 ist im sozialrecht enthalten:
§9 Sozialgesetzbuch 1
zusätzlich gibt es noch das stabilitäts- und Wachstumsgesetz

Das Recht auf menschenwürdige Arbeit schließt von ihren Befürwortern bewusst als Demütigung gedachte "gemeinnützige" Arbeit außerhalb des Tarifsystems aus. Das ist Zwangsarbeit, die m. E. verfassungswidrig ist.

Ein "Recht auf Arbeit" müsste darin bestehen, Arbeitslosen, die sonst keine Stelle finden, eine nach Tarif bezahlte und ihren Qualifikationen entsprechende Tätigkeit anzubieten.

Roter engel
04.01.2005, 13:19
Das Recht auf menschenwürdige Arbeit schließt von ihren Befürwortern bewusst als Demütigung gedachte "gemeinnützige" Arbeit außerhalb des Tarifsystems aus. Das ist Zwangsarbeit, die m. E. verfassungswidrig ist.

Ein "Recht auf Arbeit" müsste darin bestehen, Arbeitslosen, die sonst keine Stelle finden, eine nach Tarif bezahlte und ihren Qualifikationen entsprechende Tätigkeit anzubieten.

1euro jobs sind keine Demütigung sondern eine Möglichkeit!

verfassungswidrig, werd nicht albern :)) :)) :)) :)) :))

Ein deutscher Jäger
04.01.2005, 14:34
1euro jobs sind keine Demütigung sondern eine Möglichkeit!

verfassungswidrig, werd nicht albern :)) :)) :)) :)) :))

Was denn für eine Möglichkeit?

mfG

John Donne
04.01.2005, 14:40
Das Recht auf menschenwürdige Arbeit schließt von ihren Befürwortern bewusst als Demütigung gedachte "gemeinnützige" Arbeit außerhalb des Tarifsystems aus. Das ist Zwangsarbeit, die m. E. verfassungswidrig ist.


Eine Freundin von mir macht sozusagen ein "30-Cent Job". Sie verdient pro Monat so 50 Euro mehr als sie vorher als Arbeitslosengeld bekam. Aber sie hat Arbeit und dsa Gefühl, gebraucht zu werden. Etwas Sinnvolles zu tun. Was ist daran menschenunwürdig?



Ein "Recht auf Arbeit" müsste darin bestehen, Arbeitslosen, die sonst keine Stelle finden, eine nach Tarif bezahlte und ihren Qualifikationen entsprechende Tätigkeit anzubieten.

Das klingt irgendwie sehr nach realsozialistischen Zuständen.
Es wäre natürlich schön, wenn es wesentlich weniger Arbeitslose gäbe, aber im Ernst: Woher soll der Staat das Geld nehmen, für alle eine Stelle zu schaffen? Und was sollen die tun? Abgesehen davon ist die Staatsquote schon höher als einem lieb sein kann.

Grüße
John

Beverly
04.01.2005, 14:55
Das klingt irgendwie sehr nach realsozialistischen Zuständen.


Wenn das Recht auf Arbeit für dich "realsozialistisch" ist, dann war der Sozialismus besser und wir müssen ihn - ohne seine totalitären Dysfunktionen - wieder errichten.

Benny
04.01.2005, 15:03
Ständig werden die Menschen damit genervt, dass sie Opfer bringen sollen. Die Politik gefällt sich in zynischen Nullsummenspielen oder den Rekurs auf grenzdebil reaktionäre Ideen. Da ist frischer Wind und positives Denken gefragt, eine Politik, die den Menschen ein lebenswertes und interessantes Leben ermöglicht. Deswegen meine Umfrage dazu, was man den Menschen Gutes tun kann und sollte. Doch damit es nicht so einfach ist, muss man sich für eine Wohltat bzw. Herausforderung entscheiden und sollte begründen, warum diese am wichtigsten ist. Viel Spaß :)

Tut mir leid aber ich so mit der Umfrage nichts anfangen.

In diesem Land muss sich einiges verändern, das ist klar. Am wichtigsten ist es, dass jedem "gut" geht. Aber hier fangen die Schweirigkeiten ja schon an. Jeder hat eine eigene Vorstellung von Lebensqualität. ich weise nur auf einen Stern Bericht hin, der sich mit Menschen beschäftigt, die zwar wenig Geld besitzen, aber ständig das neueste Handy, mindestens einen DVD-Player, einen aufgemotzten Wagen besitzen, also fast ihr ganzes Geld in Dinge stecken, die mir nie in den Sinn kommen würden. Meine Art von Lebensqualität ist da anders. In meinem Haus stehen nur die wichtigsten Möbel, ich habe einen Fernseher und ein Videorecorder, Stereoanlage (ohne DVD). Ich kaufe nie nach dem was gerade "In" ist. Ich kaufe meine Schuhe nach Qualität, ich habe einen gebrauchten SAAB usw.. Das kam nicht so vom Himmel, ich habe dafür gearbeitet. Dafür kann ich, wenn ich will, gut essen gehen oder zu Hause selber ein schönes Esen kochen. Ich lebe nicht sparsam aber ich kaufe mit Verstand.
Wenn sich also etwas verändern soll, damit es allen gut oder besser geht, muss sich in den Köpfen all derer sich etwas verändern, die Geld mit Wohlstand gleichsetzen. Viele leben von der Hand in den Mund: Ein fünfstelliger Lottogewinn oder plötzlich Geld in der Hand wird schnell verbraucht, nach dem Motto "Man gönnt sich ja sonst nix".

Eine wirkliche Veränderung oder eine wirkliche Wohltat wäre ein Umdenken all derer genau in dem Moment, sobald diese begreifen, dass es nicht wichtig ist das Neueste vom Neuen zu besitzen, um Anerkennung zu bekommen (ey geile karre! alles krass vom neuesten - du kannst mit uns kommen) sondern, dass es darauf ankommt, dass es einem Langfristig gutgeht. Die Grundbedürfnisse zum Beispiel: Warmes, sauberes, trockenes Zuhause, jeden Tag gut Essen. Mehr nicht. Der Rest findet sich dann von selber.
Die Idee vom "Grundeinkommen" ist ja nicht schlecht. Aber wie gesagt: Solange immer noch das Bedürfnis vieler nach immer mehr Konsum besteht, wird sich nichts grundlegendes ändern.

Beverly
04.01.2005, 15:18
Tut mir leid aber ich so mit der Umfrage nichts anfangen.

In diesem Land muss sich einiges verändern, das ist klar. Am wichtigsten ist es, dass jedem "gut" geht. Aber hier fangen die Schweirigkeiten ja schon an. Jeder hat eine eigene Vorstellung von Lebensqualität. ich weise nur auf einen Stern Bericht hin, der sich mit Menschen beschäftigt, die zwar wenig Geld besitzen, aber ständig das neueste Handy, mindestens einen DVD-Player, einen aufgemotzten Wagen besitzen, also fast ihr ganzes Geld in Dinge stecken, die mir nie in den Sinn kommen würden. Meine Art von Lebensqualität ist da anders. In meinem Haus stehen nur die wichtigsten Möbel, ich habe einen Fernseher und ein Videorecorder, Stereoanlage (ohne DVD). Ich kaufe nie nach dem was gerade "In" ist. Ich kaufe meine Schuhe nach Qualität, ich habe einen gebrauchten SAAB usw.. Das kam nicht so vom Himmel, ich habe dafür gearbeitet. Dafür kann ich, wenn ich will, gut essen gehen oder zu Hause selber ein schönes Esen kochen. Ich lebe nicht sparsam aber ich kaufe mit Verstand.
Wenn sich also etwas verändern soll, damit es allen gut oder besser geht, muss sich in den Köpfen all derer sich etwas verändern, die Geld mit Wohlstand gleichsetzen. Viele leben von der Hand in den Mund: Ein fünfstelliger Lottogewinn oder plötzlich Geld in der Hand wird schnell verbraucht, nach dem Motto "Man gönnt sich ja sonst nix".

Eine wirkliche Veränderung oder eine wirkliche Wohltat wäre ein Umdenken all derer genau in dem Moment, sobald diese begreifen, dass es nicht wichtig ist das Neueste vom Neuen zu besitzen, um Anerkennung zu bekommen (ey geile karre! alles krass vom neuesten - du kannst mit uns kommen) sondern, dass es darauf ankommt, dass es einem Langfristig gutgeht. Die Grundbedürfnisse zum Beispiel: Warmes, sauberes, trockenes Zuhause, jeden Tag gut Essen. Mehr nicht. Der Rest findet sich dann von selber.
Die Idee vom "Grundeinkommen" ist ja nicht schlecht. Aber wie gesagt: Solange immer noch das Bedürfnis vieler nach immer mehr Konsum besteht, wird sich nichts grundlegendes ändern.

Ich kann mit materiellem Konsum als Selbstzweck auch nichts anfangen. Mit falscher Bescheidenheit aber ebensowenig. Wer fetten Konsum will, das Haus, den Ferrari, die Weltreise, soll zumindest die Chance bekommen, das durch eigene Arbeit - nicht durch Erben oder Ausbeuten - zu erwerben.

Benny
04.01.2005, 16:06
Ich kann mit materiellem Konsum als Selbstzweck auch nichts anfangen. Mit falscher Bescheidenheit aber ebensowenig. Wer fetten Konsum will, das Haus, den Ferrari, die Weltreise, soll zumindest die Chance bekommen, das durch eigene Arbeit - nicht durch Erben oder Ausbeuten - zu erwerben.

Wenn ich etwas von Vater, Mutter, Opa oder Tante etwas Erbe - was ist schlecht daran oder falsch? Definiere doch mal "falsche Bescheidenheit". Ich habe ein Haus - durch Arbeit - ich bin (vielleicht) bescheiden, aber "falsch"? Was ist wichtig im Leben? Darüber muss sich jeder Gedanken machen. Ist ein neues Handy wirklich wichtig? Ist eine Rolleximitation aus Thailand wirklich wichtig? Ist eine Weltreise wirklich wichtig? Andere Länder kennenlernen - ja - aber sofort eine Weltreise? Ist es wirklich überlebenswichtig einen Ferrari zu besitzen? Wer einen Ferrari braucht um sein Ego anzuheben, dem ist auch sonst nicht zu helfen.
Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass derjenige, der auf Kosten anderer (nenne es Ausbeutung oder Betrug oder Sklaverei) sich seine Art der Lebensqualität schafft und erhält, ein Verbrecher ist. Vielleicht nicht immer nach dem Gesetz aber doch aus humanistischer Sicht.

Jeder hat nach dem Gesetz ein Recht auf Arbeit. Es ist aber nicht die Pflicht eines Firmenchefs oder Aufsichtsrat oder sonst eines Entscheidungsgremiums in Wirtschaft und Industrie jedem Menschen Arbeit zu geben. Nicht nach unseren derzeitigen Regeln in der Gesellschaft. Niemand wird gezwungen einem Arbeitssuchenden einen Arbeitsplatz anzubieten und ihn zu beschäftigen. Der Markt schreibt vor, wer, wann und wo eine Arbeit findet, bzw. finden könnte. Aus dem Recht MUSS also eine PFLICHT werden. Was nützt mir ein Recht, wenn ich es nicht einfordern kann? Hier werden aber grundlegende Rechte der Firmen beschnitten, denn was soll ich als Chef einer Firma mit einem Langzeitarbeitslosen der erstmal nachgeschult werden muss damit ich ihn nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten in meiner Firma einsetzen kann? Es muss also quasi ein gleichzeitiges Beschneiden der Rechte erfolgen. Wer Arbeit sucht MUSS sich damit abfinden in 200 km Entfernung einen Arbeitsplatz zu bekommen, wer einen Langzeitarbeislosen einstellen muss, muss damit rechnen und sich abfinden, dass sein Gewinn möglicherweise geschmälert wird.
Nachtrag:
Das sind aber alles grundlegende Veränderungen, die ein grundlegendes Umdenken in Bezug auf Konsum und Gewinnmaximierung erforderlich macht.
Also letztendlich eine grundlegende ökonomische Veränderung der Gesellschaft.
Da sind kleine Bonbons wie in deiner Umfrage eher so etwas wie "Brot und Spiele" für das gemeine Volk.
Eigentlich müsste man alles ankreuzen. Und die Liste um mindestens 30 Punkte erweiteren.

moxx
04.01.2005, 16:56
ich fände eine wohltat wäre:
die karten für die fussball wm werden verlost und sind nachher nicht mehr verkäuflich.
dann hätte man nicht die ganzen sponsoren auf den rängen sitzen die sich sowiesonicht dafür interessiern was auf dem spielfeld geschieht.

Beverly
04.01.2005, 17:19
Wenn ich etwas von Vater, Mutter, Opa oder Tante etwas Erbe - was ist schlecht daran oder falsch?
Das man auf den Tod eines anderen Menschen wartet - und dazu noch eines Angehörigen - um sich bereichern zu können. Selbst Banken ausrauben ist weniger verwerflich und würde zudem mehr Geld in Umlauf bringen.


Definiere doch mal "falsche Bescheidenheit".
Fatalismus und Untertanengeist, nach oben buckeln, nach unten treten, keinen Mut mehr zu Visionen oder auch nur originellen Ideen, keinen Mut mehr etwas zu fordern, was einem durch sein Dasein als fühlendes und denkendes Wesen zusteht, selbst verzichten und sparen, damit andere mit dem von mir Gesparten Dummheiten anstellen können ("Kanonen statt Butter") ...


Ich habe ein Haus - durch Arbeit - ich bin (vielleicht) bescheiden, aber "falsch"?
Ein Haus zu besitzen ist weder falsch noch bescheiden ;)

Was ist wichtig im Leben? Darüber muss sich jeder Gedanken machen. Ist ein neues Handy wirklich wichtig? Ist eine Rolleximitation aus Thailand wirklich wichtig? Ist eine Weltreise wirklich wichtig? Andere Länder kennenlernen - ja - aber sofort eine Weltreise?
Einerseits lehne ich den bloßen Konsum als Ersatz für geistige oder emotionale Highlights ab. Gerade in Deutschland halte ich die Schicht der reichen Konsumenten für so flach und platt, dass ich nicht mit denen tauschen möchte. Andererseits lebt die Wirtschaft u. a. von Handys und Tourismus und ich finde es besser, wenn diese Wirtschaftszweige florieren als etwa die Rüstungsindustrie.


Ist es wirklich überlebenswichtig einen Ferrari zu besitzen? Wer einen Ferrari braucht um sein Ego anzuheben, dem ist auch sonst nicht zu helfen.

Der rote Ferrari ist beinahe das einzige Menschliche an dem User, der damit durch das Forum braust. Das Problem an Modena ist aber nicht sein Ferrari-Fetischismus sondern das, was er damit verbindet bzw. nicht verbindet. So meint er wohl unbewusst (denn bewusstes Denken ist nicht seine Stärke), dass man die Freuden des Sportwagenfahrens wie auch alle schönen Dinge des Lebens nur in einer kapitalistischen Gesellschaft geniessen kann. Es sollte aber auch anders und besser gehen. Etwa in einer post-kapitalistischen Gesellschaft, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher kommt, wenn jemand ein so ausgefallenes Hobby wie Sportwagenfahren hat. Im Gegenteil: in einer nicht auf Konkurrenz und überdrehter Egomanie basierenden Gesellschaft gibt es Vereine, wo die Auto-Fetischisten zusammenschmeißen und gemeinsam teure und schnelle Wagen besitzen. Nur sollen sie dann dem Rest der Gesellschaft nicht mehr glauben machen, "Individualverkehr" sein eine besonders effiziente Methode, tagtäglich Millionen Menschen von A nach B zu befördern.

Benny
04.01.2005, 17:35
Nebenbei - ich habe (ich weiß, dass du nicht mich meinst) nicht auf den Tod des Angehörigen gewartet, sie ist einfach gestorben und ich war Erbe - punkt.

Fatalismus und Untertanengeist etc. ist nicht die Art von Bescheidenheit die ich meine und lebe. Sich auf das Wesentliche beschränken ist das Ziel. Auch überlasse ich nicht anderen die "Früchte" meiner Arbeit, ich sitze auch nicht auf meinem Geld.


Es gibt nicht nur reiche Konsumenten. Es gibt auch solche, wie in dem Stern-Artikel, die sich eigentlich Dinge nicht leisten können, aber trotzdem diese kaufen. Wie immer die das auch finanzieren. Aber es stimmt schon, dass es eine Schicht gibt, die es einfach als normal ansieht sich alles leisten zu können und abgehoben durch die Welt rennt. Aber genau diese machen sich auch keine Gedanken darüber wofür ihre Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist es immer besser ein Handy zu kaufen als zehn Eurofighter. Das ist aber nicht Thema (neues Thema gefällig? ;-)) Was ich meine ist einfach ein Leben auf "Basics". Kein "zurück in die Steinzeit" aber die Gewöhnung an den Gedanken, dass bald das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

John Donne
05.01.2005, 14:18
Wenn das Recht auf Arbeit für dich "realsozialistisch" ist, dann war der Sozialismus besser und wir müssen ihn - ohne seine totalitären Dysfunktionen - wieder errichten.

Der Realsozialismus war am Ende aber doch bezeichnenderweise völlig pleite. Das Recht auf Arbeit wäre ein tolle Sache - wenn es sich umsetzen ließe. Und mir ist dabei völlig schleierhaft,
a) wie der Staat für alle auf dem Arbeitsmarkt leer ausgegangenen Personen eine Bezahlung nach Tarif finanzieren soll,
b) worin die Tätigkeit der entsprechenden Personen bestehen soll,
c) warum sich dann überhaupt jemand auf dem freien Arbeitsmarkt begeben sollte (Tut dies keiner mehr, haben wir Realozialismus in Reinkultur) und schließlich
d) wie die Auswirkungen auf die Wirtschaft (Konkurrenz durch den Staat) ausgeschlossen werden sollen.
Insgesamt halte ich die Idee des staatliche garantierten Rechts auf Arbeit - so toll sie auf dem Papier klingt - für eine der schnellsten Möglichkeiten, Wohlstand zu vernichten.

Grüße
John