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Vollständige Version anzeigen : 18 Jahre Deutsche Einheit !



Deutschmann
02.10.2008, 23:18
Die ersten, neuen Bundesbürger dürfen ab heute Auto fahren und ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Eure Meinung zur Wiedervereinigung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla

Candymaker
02.10.2008, 23:19
Die ersten, neuen Bundesbürger dürfen ab heute Auto fahren und ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Eure Meinung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla


In diesem Jahr hat Tschechien als erstes osteuropäisches Land (ausgenommen Slowenien) vom Lohnniveau die neuen Bundesländer überholt. Ich denke es wäre besser gewesen für die Ostdeutschen sich nicht zu vereinigen. Sie hätten eine eigene Kultur, leistungsfähige Wirtschaft und eigenen Stolz. So sind sie nur blöde, arbeitslose, beraubte, von den eigenen Landsleuten vielgeschmähte Versager und Bittsteller, denen im eigenen Land nicht mal mehr ihre Häuser gehören.

Deutschmann
02.10.2008, 23:21
fffwfe

Hä??? Tastatur defekt?

klartext
02.10.2008, 23:23
Die deutsche Einheit ist ihren Preis wert. Nur schade, dass es solange gedauert hat.

Candymaker
02.10.2008, 23:26
Die deutsche Einheit ist ihren Preis wert. Nur schade, dass es solange gedauert hat.

Die Wiedervereinigung dauert an. In xx Jahren wird sie vollendet sein.

Deutschmann
02.10.2008, 23:26
Die deutsche Einheit ist ihren Preis wert. Nur schade, dass es solange gedauert hat.

So ist es. Eine Nation hat wieder zusammengefunden. Und da sollten Schwierigkeiten nicht als Problem sondern als Herausforderung gehandhabt werden.

Brutus
02.10.2008, 23:37
Eure Meinung zur Wiedervereinigung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Die Wiedervereinigung ist vom größten Verbrecher seit Adolf Hitler gestaltet worden, Helmut Kohl, und entsprechend fallen die Ergebnisse aus.

Finanziell ein einziges Desaster, der €urotz wurde von unserer Freunden und Verbündeten mit einer Kriegsdrohung erpreßt, BRD + DDR werden total ausgeplündert und an die Besatzer verkauft, Millionen von kulturfremden Zuwanderern schmarotzen die Sozialsysteme aus, Deutschland müßte längst EU-Netto-Empfänger sein, und trägt dennoch die Hauptlast der europäischen Einigung, deutsche Soldaten kämpfen und sterben für die Geld- und Machtinteressen der Besatzer, Bürgerrechte werden abgebaut, Millionen von Deutschen in die Verelendung getrieben, Milliarden zur Stützung krimineller Banken aufgewendet ... das wiedervereinigte Deutschland ist zu einem nackten Räuber- und Verbrecherstaat geworden.

Eine wahrhaft vernichtende Bilanz, für die den Verantwortlichen der Prozeß nach Nürnberger Vorbild gemacht gehörte.

Soweit die Wiedervereinigung positive Seiten mit sich brachte, etwa den Fall der Mauer, das Ende der SED-Blockparteiendiktatur und den Abzug russischer Besatzungstruppen, sollten darüber eher die Ossis urteilen als ein Wessi wie ich.

Deutschmann
02.10.2008, 23:44
Die Wiedervereinigung ist vom größten Verbrecher seit Adolf Hitler gestaltet worden, Helmut Kohl, und entsprechend fallen die Ergebnisse aus.

Finanziell ein einziges Desaster, der €urotz wurde von unserer Freunden und Verbündeten mit einer Kriegsdrohung erpreßt, BRD + DDR werden total ausgeplündert und an die Besatzer verkauft, Millionen von kulturfremden Zuwanderern schmarotzen die Sozialsysteme aus, Deutschland müßte längst EU-Netto-Empfänger sein, und trägt dennoch die Hauptlast der europäischen Einigung, deutsche Soldaten kämpfen und sterben für die Geld- und Machtinteressen der Besatzer, Bürgerrechte werden abgebaut, Millionen von Deutschen in die Verelendung getrieben, Milliarden zur Stützung krimineller Banken aufgewendet ... das wiedervereinigte Deutschland ist zu einem nackten Räuber- und Verbrecherstaat geworden.

Eine wahrhaft vernichtende Bilanz, für die den Verantwortlichen der Prozeß nach Nürnberger Vorbild gemacht gehörte.

Soweit die Wiedervereinigung positive Seiten mit sich brachte, etwa den Fall der Mauer, das Ende der SED-Blockparteiendiktatur und den Abzug russischer Besatzungstruppen, sollten darüber eher die Ossis urteilen als ein Wessi wie ich.

Die Gesamtdeutsche Regierung hat eine Chance verpasst die nie wieder kommen wird - das starke und selbstbewusste Deutschland.

Brutus
02.10.2008, 23:50
Die Gesamtdeutsche Regierung hat eine Chance verpasst die nie wieder kommen wird - das starke und selbstbewusste Deutschland.

Ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen nicht machbar gewesen. Meine Meinung damals war sehr auf der Linie von Oskar Lafontaine und Erich Böhme (Spiegel-Chefredakteur). Es wäre besser gewesen, wenn die BRD auf die deutsche Einheit (verbal) verzichtet hätte, weil die sowieso ganz von selbst gekommen wäre, sobald auch nur das kleinste Schlupfloch im Eisernen Vorhang ist.

Das hätte den Vorteil gehabt, daß das Ausland an uns keine Forderungen bzgl. seines Einverstandenseins mit der deutschen Einheit hätte stellen können. Aber die Dreck- und Fettsau Kohl hat dann alles systematisch an die Wand gefahren; zum eigenen Vorteil und dem unserer Freummde und Vahbümmdedd'n. So ein Zufall aber auch!

Deutschmann
02.10.2008, 23:53
Ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen nicht machbar gewesen. Meine Meinung damals war sehr auf der Linie von Oskar Lafontaine und Erich Böhme (Spiegel-Chefredakteur). Es wäre besser gewesen, wenn die BRD auf die deutsche Einheit (verbal) verzichtet hätte, weil die sowieso ganz von selbst gekommen wäre, sobald auch nur das kleinste Schlupfloch im Eisernen Vorhang ist.

Das hätte den Vorteil gehabt, daß das Ausland an uns keine Forderungen bzgl. seines Einverstandenseins mit der deutschen Einheit hätte stellen können. Aber die Dreck- und Fettsau Kohl hat dann alles systematisch an die Wand gefahren; zum eigenen Vorteil und dem unserer Freummde und Vahbümmdedd'n. So ein Zufall aber auch!

Ich persönlich glaube, die deutsche Einheit wäre nur 2 Jahre später nicht mehr möglich gewesen. Vermutlich hätten weiterhin 2 deutsche Staaten existiert.

latrop
02.10.2008, 23:54
Ich ''Wessi'' gratuliere allen ''Ossis'' zum vereinten Deutschland

:clp: :clp: :clp: :wink: :wink: :wink:

Brutus
02.10.2008, 23:58
Ich persönlich glaube, die deutsche Einheit wäre nur 2 Jahre später nicht mehr möglich gewesen. Vermutlich hätten weiterhin 2 deutsche Staaten existiert.

Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn ich mal provokant fragen darf? Ob wir einen oder zwei deutsche Staaten haben, die unter Fremdherrschaft leben, demnächst vermutlich vegetieren, ist am Ende wurscht.

Candymaker
03.10.2008, 00:01
Ich persönlich glaube, die deutsche Einheit wäre nur 2 Jahre später nicht mehr möglich gewesen. Vermutlich hätten weiterhin 2 deutsche Staaten existiert.


Wenigstens wäre einer davon Muselfreie Zone geblieben!
Damit hätte sich das deutsche Volk eine überlebenschance für die Zukunft erhalten, aber so siehts ziemlich düster aus.... Jetzt werden auch die Ossis muslifiziert! :))

klartext
03.10.2008, 00:02
Ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen nicht machbar gewesen. Meine Meinung damals war sehr auf der Linie von Oskar Lafontaine und Erich Böhme (Spiegel-Chefredakteur). Es wäre besser gewesen, wenn die BRD auf die deutsche Einheit (verbal) verzichtet hätte, weil die sowieso ganz von selbst gekommen wäre, sobald auch nur das kleinste Schlupfloch im Eisernen Vorhang ist.

Das hätte den Vorteil gehabt, daß das Ausland an uns keine Forderungen bzgl. seines Einverstandenseins mit der deutschen Einheit hätte stellen können. Aber die Dreck- und Fettsau Kohl hat dann alles systematisch an die Wand gefahren; zum eigenen Vorteil und dem unserer Freummde und Vahbümmdedd'n. So ein Zufall aber auch!

Deine Denkweise ist nicht nachvollziehbar. Die Geschichte hat hin und wieder Zeitfenster, in der Dinge möglich sind, wie sie vorher und nachher nicht mehr möglich wären.
Kohl hat diese kurze Zeitspanne excellent genutzt. Ein besseres Ergebnis war insgesamt nicht möglich. Dass bei der wenigen Zeit, die zur Verfügung stand, Fehler passiert sind, konnte nicht ausbleiben. Für einen derartigen Vorgang gab es in der deutschen Geschichte kein Beispiel, an dem man sich orientieren konnte.
Und wer heute über die Kosten jammert, denkt wie ein Kleinkrämer. Hier ging es um die Deutsche Einheit und nicht um den Zusammenschluss zweier Firmen.
Es war eine historische Herausforderung, die gemeistert wurde, auch dank Kohl.
Einher ging die Befreiung aller Osteuropäischen Staaten und das Verschwinden des Ostblocks, ohne dass nur ein einziger Schuss gefallen ist.
Niemand hätte das vorher für möglich gehalten.

Deutschmann
03.10.2008, 00:02
Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn ich mal provokant fragen darf? Ob wir einen oder zwei deutsche Staaten haben, die unter Fremdherrschaft leben, demnächst vermutlich vegetieren, ist am Ende wurscht.

Ich möchte meine Familie gerne im gleichen Haus haben - nicht nebenan.

Die Reaktionen der Aliierten auf die Vereinigung ist soweit verständlich, dass sie schlicht eine scheiß Angst vor einem starken Deutschland hatten.

Deutschmann
03.10.2008, 00:03
Deine Denkweise ist nicht nachvollziehbar. Die Geschichte hat hin und wieder Zeitfenster, in der Dinge möglich sind, wie sie vorher und nachher nicht mehr möglich wären.
Kohl hat diese kurze Zeitspanne excellent genutzt. Ein besseres Ergebnis war insgesamt nicht möglich. Dass bei der wenigen Zeit, die zur Verfügung stand, Fehler passiert sind, konnte nicht ausbleiben. Für einen derartigen Vorgang gab es in der deutschen Geschichte kein Beispiel, an dem man sich orientieren konnte.
Und wer heute über die Kosten jammert, denkt wie ein Kleinkrämer. Hier ging es um die Deutsche Einheit und nicht um den Zusammenschluss zweier Firmen.
Es war eine historische Herausforderung, die gemeistert wurde, auch dank Kohl.
Einher ging die Befreiung aller Osteuropäischen Staaten und das Verschwinden des Ostblocks, ohne dass nur ein einziger Schuss gefallen ist.
Niemand hätte das vorher für möglich gehalten.

Besser könnte ich das nicht sagen. :top:

Brutus
03.10.2008, 00:06
Ich möchte meine Familie gerne im gleichen Haus haben - nicht nebenan.

Als Gyula Horn das Loch in den Eisernen Vorhang geschnitten hatte, war doch klar, daß die Trennung BRD-DDR vorbei ist.



Die Reaktionen der Aliierten auf die Vereinigung ist soweit verständlich, dass sie schlicht eine scheiß Angst vor einem starken Deutschland hatten.

Die Mörder haben Angst vor ihrem Opfer? Etwa davor, daß es Gerechtigkeit für sich einfordert?

Deutschmann
03.10.2008, 00:10
Die Mörder haben Angst vor ihrem Opfer? Etwa davor, daß es Gerechtigkeit für sich einfordert?

Das muss jeder für sich entscheiden.
Diese Situation war in Zeiten des Kallten Krieg - und zu dieser Zeit war es ja eigentlich noch so - unvorstellbar. Und die Erfahrung aus der Geschichte zeigt dass Deutschland nur Freund oder Feind kennt. Kein Zwischendingends ....

Brutus
03.10.2008, 00:15
Das muss jeder für sich entscheiden.

Ein Verhältnis BRD-DDR so wie, sagen wir, BRD-Österreich, was sollte daran so schrecklich sein?



Und die Erfahrung aus der Geschichte zeigt dass Deutschland nur Freund oder Feind kennt. Kein Zwischendingends ....

Es ist umgekehrt, definitiv. Wenn Du wüßtest, wie bereits kurz nach 1871 eine Anti-Deutschland-Hetze in Frankreich, Belgien, Großbritannien und sogar im Vatikan losgebrochen ist, würdest Du dem Gedanken nähertreten, daß die uns bekannte Geschichtsschreibung vom Kopf auf die Füße gestellt werden muß.

MorganLeFay
03.10.2008, 00:20
( Bitte sachlich bleiben )
Fromme Wünsche sind immer gut. ;)


Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla

Ich auch.

Es gibt Probleme, meines Erachtens war die Wiedervereinigung überstürzt, aber ein "Moment, lasst mal ein bisschen warten, bis es wirtschaftlich besser passt" wäre ebenso falsch und allen Deutschen gegenüber unfair gewesen.

Die Wiedervereinigung war gut und richtig.

Sauerländer
03.10.2008, 00:21
Es wäre mir neu, dass ganz Deutschland innerhalb eines Staatwesens existiert.

Was die Annexion der DDR durch die BRD betrifft:
Das ist sehr, sehr unglücklich gelaufen. Als Akt an sich mag es bejahenswert sein - aber das weitere Geschehen zeigt meines Erachtens, dass ein langsameres, behutsameres Vorgehen, mit einer deutschen Konföderation als Zwischenstation, vielleicht sinniger gewesen wäre.

klartext
03.10.2008, 00:24
Ein Verhältnis BRD-DDR so wie, sagen wir, BRD-Österreich, was sollte daran so schrecklich sein?



Es ist umgekehrt, definitiv. Wenn Du wüßtest, wie bereits kurz nach 1871 eine Anti-Deutschland-Hetze in Frankreich, Belgien, Großbritannien und sogar im Vatikan losgebrochen ist, würdest Du dem Gedanken nähertreten, daß die uns bekannte Geschichtsschreibung vom Kopf auf die Füße gestellt werden muß.

Du wirst noch an deinem eigenen Hass ersticken. Daraus lässt sich keine friedliche Welt gestalten, indem man die Fehler der Vergangenheit immer weiter fortschreibt.

Freiherr
03.10.2008, 00:25
Noch ist Ostdeutschland nicht dabei. Somit ist der Begriff "Wiedervereinigung" irreführend.

Sauerländer
03.10.2008, 00:26
Noch ist Ostdeutschland nicht dabei. Somit ist der Begriff "Wiedervereinigung" irreführend.
Ethnokulturell wesentlich relevanter ist die Ostmark.

klartext
03.10.2008, 00:29
Es wäre mir neu, dass ganz Deutschland innerhalb eines Staatwesens existiert.

Was die Annexion der DDR durch die BRD betrifft:
Das ist sehr, sehr unglücklich gelaufen. Als Akt an sich mag es bejahenswert sein - aber das weitere Geschehen zeigt meines Erachtens, dass ein langsameres, behutsameres Vorgehen, mit einer deutschen Konföderation als Zwischenstation, vielleicht sinniger gewesen wäre.

Alles weltfremde Theorie. Die Geschichte hatte eine Eigendynamik entwicklet, die politisch kaum noch zu steuern war. Konföderation ? Die letzte Volkskammer der DDR hätte dies beschliessen können, sie tat es nicht.

Aldebaran
03.10.2008, 00:31
Wenigstens wäre einer davon Muselfreie Zone geblieben!
Damit hätte sich das deutsche Volk eine überlebenschance für die Zukunft erhalten, aber so siehts ziemlich düster aus.... Jetzt werden auch die Ossis muslifiziert! :))

Natürlich hätte sich auch eine weiterexistierende DDR der Einwanderung geöffnet. Es liefen ja schon 1989 etliche Vietnamesen und Mosambikaner im Land herum.

Stechlin
03.10.2008, 00:37
Ist es nicht so, daß nur als Einheit definiert werden darf, was zuvor auch vereinigt wurde? Ich glaube schon. Deshalb frage ich mich, was der heutige Anlaß des Feierns wohl sein könnte? Ach ja, heute vor 39 Jahren wurde der Berliner Fernsehturm durch den Genossen Walter Ulbricht eröffnet. Na wenn das kein Grund zum Feiern ist...so lasset die Korken knallen!


http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/fernsehturm/000119_Fernsehturm.jpg

Sankt Walter for ever!

:punk:

Sauerländer
03.10.2008, 00:41
Alles weltfremde Theorie. Die Geschichte hatte eine Eigendynamik entwicklet, die politisch kaum noch zu steuern war. Konföderation ? Die letzte Volkskammer der DDR hätte dies beschliessen können, sie tat es nicht.
Das Deutsche Reich hätte sich 45 auch weigen können, bedingungslod zu kapitulieren - hat es aber am Ende nicht getan.

Brutus
03.10.2008, 00:43
Ist es nicht so, daß nur als Einheit definiert werden darf, was zuvor auch vereinigt wurde? Ich glaube schon. Deshalb frage ich mich, was der heutige Anlaß des Feierns wohl sein könnte? Ach ja, heute vor 39 Jahren wurde der Berliner Fernsehturm durch den Genossen Walter Ulbricht eröffnet. Na wenn das kein Grund zum Feiern ist...so lasset die Korken knallen!

Die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten des wiedervereinigten Deutschlands beim Verbreiten ihrer Programme. Wohl dem, den dabei die Champagnerlaune überkommt.

klartext
03.10.2008, 00:50
Das Deutsche Reich hätte sich 45 auch weigen können, bedingungslod zu kapitulieren - hat es aber am Ende nicht getan.

Ein hätte ist in der Geschichte bedeutungslos, Geschichte ist die Kette von realen Ereignissen.

Stechlin
03.10.2008, 00:51
Ein hätte ist in der Geschichte bedeutungslos, Geschichte ist die Kette von realen Ereignissen.

Na den Satz solltest Du Dir sehr gut merken!

The Dude
03.10.2008, 00:52
Was die Annexion der DDR durch die BRD betrifft:
Das ist sehr, sehr unglücklich gelaufen. Als Akt an sich mag es bejahenswert sein - aber das weitere Geschehen zeigt meines Erachtens, dass ein langsameres, behutsameres Vorgehen, mit einer deutschen Konföderation als Zwischenstation, vielleicht sinniger gewesen wäre.

Nein. Das ist sehr, sehr glücklich gelaufen - in Kontext eines politischen Klimas, wo auf beiden Seiten der Finger ständig am atomaren Abzug war.

Das war ein unglaubliches Glück, daß die DDR ohne einen Schuß verschwunden ist, und ein unglaubliches Glück vor allem für die Ost-Rentner, daß sie nicht das Schicksal der Sowjet-Rentner teilen müssen, das ungefähr so aussieht: Drei Euro im Monat, und ohne eine Ernte aus dem Garten oder Pilze und Beeren an der Landstrasse zu verkaufen, gibt's halt nichts zu beissen.

"Langsamer" hätte man da gar nichts machen können, wenn die Grenze erst mal offen ist.
Da gilt: Nachher ist man immer schlauer.

Gruß,

The Dude

Efna
03.10.2008, 00:52
Ich bin froh das DEutschland wiedervereinigt wurde. Sicherlich gibt es bis heute Propleme aber für mich ist es wichtig das wir ein vereinigtes Volk sind. Egal was irgendwelchen Antideutschen Ossi/Wessi Basher davon halten. Und ich hoffe das Deutschland irgendwann wieder erblühen. Unsere Vergangenheit war gloreich(trotz 12 dunklen Jahren) und von daher hoffe ich das die Zukunft ebenfalls gloreich sein wird. Wir haben allen Grund stolz auf Deutschland zu sein. Ein Hoch auf Deutschland!

Stechlin
03.10.2008, 00:54
Nein. Das ist sehr, sehr glücklich gelaufen - in Kontext eines politischen Klimas, wo auf beiden Seiten der Finger ständig am atomaren Abzug war.

Das war ein unglaubliches Glück, daß die DDR ohne einen Schuß verschwunden ist, und ein unglaubliches Glück vor allem für die Ost-Rentner, daß sie nicht das Schicksal der Sowjet-Rentner teilen müssen, das ungefähr so aussieht: Drei Euro im Monat, und ohne eine Ernte aus dem Garten oder Pilze und Beeren an der Landstrasse zu verkaufen, gibt's halt nichts zu beissen.

"Langsamer" hätte man da gar nichts machen können, wenn die Grenze erst mal offen ist.
Da gilt: Nachher ist man immer schlauer.

Gruß,

The Dude

Ich wette mit Dir, daß Du diesen Satz in -sagen wir mal 20 Jahren nicht mehr so formulieren wirst. Da bin ich mir aber so was von sicher, Du...:smoke:

Stechlin
03.10.2008, 00:54
Ich bin froh das DEutschland wiedervereinigt wurde. Sicherlich gibt es bis heute Propleme aber für mich ist es wichtig das wir ein vereinigtes Volk sind. Egal was irgendwelchen Antideutschen Ossi/Wessi Basher davon halten. Und ich hoffe das Deutschland irgendwann wieder erblühen. Unsere Vergangenheit war gloreich(trotz 12 dunklen Jahren) und von daher hoffe ich das die Zukunft ebenfalls gloreich sein wird. Wir haben allen Grund stolz auf Deutschland zu sein. Ein Hoch auf Deutschland!

So? Wann denn? ?(

klartext
03.10.2008, 00:57
Na den Satz solltest Du Dir sehr gut merken!

Du bist ein Stück geschichtliches Strandgut, das der Abzug der Russen hinterlassen hat.
Jaruselski, der polnische Russenfreund, steht zur Zeit vor einem polnischen Gericht, um sich für die Unterdrückung des eigenen Volkes zu verantworten. Auch so kann man Geschichte aufarbeiten.

Stechlin
03.10.2008, 01:01
Du bist ein Stück geschichtliches Strandgut, das der Abzug der Russen hinterlassen hat.
Jaruselski, der polnische Russenfreund, steht zur Zeit vor einem polnischen Gericht, um sich für die Unterdrückung des eigenen Volkes zu verantworten. Auch so kann man Geschichte aufarbeiten.

Ja, auch Dir alles gute zum Tag der Deutschen "Einheit".

The Dude
03.10.2008, 01:02
Ich wette mit Dir, daß Du diesen Satz in -sagen wir mal 20 Jahren nicht mehr so formulieren wirst. Da bin ich mir aber so was von sicher, Du...:smoke:

Da stimme ich dir zu. Das hat aber andere Gründe. U.a. die Demographie. Da sitzen wir alle - und zwar ganz Europa, inklusive Russland - in einem Boot.

Gruß,

The Dude

Sauerländer
03.10.2008, 01:03
Ein hätte ist in der Geschichte bedeutungslos, Geschichte ist die Kette von realen Ereignissen.
Die alle für sich Punkte darstellen, an denen diese oder jene Entscheidung anders hätte getroffen werden können, was eine ganz andere Kette eröfnet hätte.

Sauerländer
03.10.2008, 01:05
Da gilt: Nachher ist man immer schlauer.
Das denken sich auch immer mehr Mitteldeutsche.
Leider - aber berechtigerweise.

Brutus
03.10.2008, 01:08
Das Grundübel der Deutschen Einheit besteht darin, daß ihr bei weitem mehr noch als damals unter preußischer Führung das Wichtigste fehlt: Einigkeit, Recht, Freiheit und Selbstbestimmung für das deutsche Volk.

Dieses Grundübel gibt den Besatzern und der bei uns regierenden Kollaborateursclique alle Möglichkeiten in die Hand, das wiedervereinigte Deutschland in den Untergang zu treiben.

Vor die Wahl gestellt, was ich vorziehen würde, ein geteiltes aber in seinen Einzelstaaten weitgehend freies und selbstbestimmtes Deutschland, oder ein wiedervereinigtes, das systematisch in seine kulturelle, politische, wirtschaftliche und demographische Vernichtung getrieben wird, fiele mir die Entscheidung nicht sonderlich schwer.

The Dude
03.10.2008, 01:15
Das denken sich auch immer mehr Mitteldeutsche.
Leider - aber berechtigerweise.

Mag sein, glaube ich auch. Aber die Frage ist doch: Wenn von heute auf morgen die innerdeutsche Grenze aufgeht und ein Regime implodiert, was kannst du da noch machen?

Ich reime mir das so zusammen, daß dann der ökonomisch stärkere Part den schwächeren einfach aufsaugt, ansaugt, allgemein, auch personell. Nicht mal aktiv, die Leute gehen einfach von sich aus.

Gruß,

The Dude

Sauerländer
03.10.2008, 01:17
Mag sein, glaube ich auch. Aber die Frage ist doch: Wenn von heute auf morgen die innerdeutsche Grenze aufgeht und ein Regime implodiert, was kannst du da noch machen?
Ich reime mir das so zusammen, daß dann der ökonomisch stärkere Part den schwächeren einfach aufsaugt, ansaugt, allgemein, auch personell. Nicht mal aktiv, die Leute gehen einfach von sich aus.
Wenn nirgendwo ein politischer Wille vorhanden ist, das zu mäßigen, zu steuern, sondern man im Gegenteil aus ideologischen Gründen es dankbar annimmt, dann ist das mit Sicherheit so.

klartext
03.10.2008, 01:26
Wenn nirgendwo ein politischer Wille vorhanden ist, das zu mäßigen, zu steuern, sondern man im Gegenteil aus ideologischen Gründen es dankbar annimmt, dann ist das mit Sicherheit so.

Du scheinst zu den Ostdeutschen zu gehören, die meinen, die BRD hätte die DDR in die Wiedervereinigung getrieben.
Den meisten Bürgern der BRD war die DDR schon lange völlig egal, ein abgekapsteltes Stück Land in der Farbe grau. Die treibende Kraft war Ostdeutschland. Dabei spielten wirtschaftliche Gründe und die Aussicht auf Freiheit die entscheidende Rolle.
" Wenn die DM nicht zu uns kommt, kommen wir zur DM " - war die Parole.
Es steht den Ostdeutchen frei, in ihren Bundesländern eine andere Alternative zu wählen. Was soll also das nostalgische DDR-Gejammer.

Marathon
03.10.2008, 01:35
Mag sein, glaube ich auch. Aber die Frage ist doch: Wenn von heute auf morgen die innerdeutsche Grenze aufgeht und ein Regime implodiert, was kannst du da noch machen?


Darum halte ich es auch für falsch, Helmut Kohl als Kanzler der Deutschen Einheit zu bezeichnen.
Der war zufälligerweise zu diesem Zeitpunkt Kanzler, aber er hat nicht aktiv an der Maueröffnung mitgearbeitet oder hat Kohl etwa die Montagsdemonstrationen organisiert?
Vielleicht hat er das. Vielleicht hat es auch die CIA organisiert, die immer behauptete, sie wisse von rein gar nichts.

malnachdenken
03.10.2008, 01:47
Es wäre mir neu, dass ganz Deutschland innerhalb eines Staatwesens existiert.

Was die Annexion der DDR durch die BRD betrifft:
Das ist sehr, sehr unglücklich gelaufen. Als Akt an sich mag es bejahenswert sein - aber das weitere Geschehen zeigt meines Erachtens, dass ein langsameres, behutsameres Vorgehen, mit einer deutschen Konföderation als Zwischenstation, vielleicht sinniger gewesen wäre.

So in etwa sehe ich das auch.

Wer hier Kohl als größten Verbrecher seit Hitler nennt, der hat sie doch nicht mehr alle. Und das sage ich als Nichtfreund von Kohl.

Sauerländer
03.10.2008, 01:50
Du scheinst zu den Ostdeutschen zu gehören...
Keineswegs. Wie mein Username durchaus wahrheitsgemäß andeutet, bin ich Westdeutscher.
Wahrlich nicht oft zu meinem eigenen Vergnügen, aber das ändert nichts am Faktum.

...die meinen, die BRD hätte die DDR in die Wiedervereinigung getrieben.
Man könnte auf die Idee kommen, allein schon etwa in der Hallstein-Doktrin ein solches Nichtanerkennen der DDR aufblitzen zu sehen, ja.

Den meisten Bürgern der BRD war die DDR schon lange völlig egal, ein abgekapsteltes Stück Land in der Farbe grau. Die treibende Kraft war Ostdeutschland. Dabei spielten wirtschaftliche Gründe und die Aussicht auf Freiheit die entscheidende Rolle.
" Wenn die DM nicht zu uns kommt, kommen wir zur DM " - war die Parole.
Soweit kommts noch, dass sich die Mitteldeutschen jetzt noch als großzügig aufgenommene Bittsteller darstellen lassen müssen.

Es steht den Ostdeutchen frei, in ihren Bundesländern eine andere Alternative zu wählen.
Mittlerweile wohl kaum noch. Ebensowenig, wie die Bundeswehr untätig bliebe, sollte bei der nächsten Landtagswahl im seligen Freistaate die Bayernpartei entsprechende Mehrheiten erringen und die Sezession vollziehen.

Was soll also das nostalgische DDR-Gejammer.
Nix Gejammer. Gegenwartsverachtung.

Stechlin
03.10.2008, 01:57
Da stimme ich dir zu. Das hat aber andere Gründe. U.a. die Demographie. Da sitzen wir alle - und zwar ganz Europa, inklusive Russland - in einem Boot.

Gruß,

The Dude

Genau, die Altersarmut macht uns dann alle gleich -Ost wie West! Die Russen würde ich mal außen vor lassen. Da ticken die Uhren ganz anders.

Marathon
03.10.2008, 01:58
Ist Deutschland wiedervereinigt?

Warum hat das Grundgesetz nicht seine Gültigkeit verloren und durch eine Verfassung ersetzt, wie es laut Artikel 146 nach der Wiedervereinigung vorgesehen war?
Wurde diese Regelung nicht dadurch umgangen, indem man sich eben nicht vereinigte, sondern indem Mitteldeutschland einfach der BRD beitrat?

Warum hat Herbert Frahm alias Willi Brandt auf die Ostgebiete, die von Polen nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich nur verwaltet werden sollten (Potsdamer Konferenz und Potdsamer Abkommen 1945), ohne Not verzichtet (Warschauer Vertrag 1970)?

Pandulf
03.10.2008, 06:01
Achtzehn Jahre das Glück der Wiedervereinigung, die Berliner Republik wird erwachsen. Hoffen wir, das das politische Establishment sich langsam an diese Realität anpasst. Deutschland als europäischer Großmacht fehlt noch eine politische Klasse, die unserere Republik würdig und interessewahrend vertritt.

Gawen
03.10.2008, 06:41
Deutschland als europäischer Großmacht fehlt noch eine politische Klasse, die unserere Republik würdig und interessewahrend vertritt.

Unsere derzeitige politische Klasse hat doch die Waffen gestreckt. War unter Kohl noch anders... ;)


16.6.2004:

"Plutonium-Bunker wird abgerissen

Das Material wird derzeit in einem staatlichen Lager aufbewahrt. Die Regierung halte ihre Zusage ein, erklärte Bundesumweltminister Trittin. "Der Plutoniumbunker in Hanau wird endgültig geräumt und kann abgerissen werden." Trittin sprach von einem weiteren Schritt zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung in Deutschland.

Atomwaffentaugliches Material

Das Plutonium stammt aus dem nie in Betrieb gegangenen Schnellen Brüter in Kalkar, einem ehemaligen Projekt der RWE. Der Plutonium-Anteil des Reaktor-Kerns ist mit bis zu 35 Prozent so hoch, dass er zur Atomwaffen-Herstellung geeignet ist, wie der Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz, Wolfram König, am Mittwoch erläuterte."

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1398222

Alion
03.10.2008, 07:03
Ich war und bin als Wessi für die Einheit. Ich hasse es im übrigen so zu unterscheiden, wir sind alle Deutsche.

Man hätte vieles anders und wohl auch vieles besser machen können, aber wichtig war es die Chance überhaupt zu ergreifen.

Gebt der Sache mehr Zeit. Unsere Generation wird die Lasten zu tragen haben, zukünftige werden großen Nutzen daraus ziehen.

Ich habe viele Länder bereist, Deutschland ist eines der schönsten und großartigsten Länder der Welt, trotz aller Probleme. Wir jammern auf sehr hohem Niveau.

Die Wiedervereinigung ist für mich nach wie vor ein guter Grund zu feiern!


MfG
Alion

Kreuzbube
03.10.2008, 07:59
Ich würde heute gar nicht so sehr die Ergebnisse der Einheit analysieren, sondern einfach nur den schönen freien Tag genießen! Deshalb enthalte ich mich auch jeder weiteren Stellungnahme und verweise stattdessen auf den - wie immer amüsanten - Tageskommentar von M.W.; der sagt eigentlich alles Wesentliche zum Thema...:)
http://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html

Sprecher
03.10.2008, 08:12
In diesem Jahr hat Tschechien als erstes osteuropäisches Land (ausgenommen Slowenien) vom Lohnniveau die neuen Bundesländer überholt. Ich denke es wäre besser gewesen für die Ostdeutschen sich nicht zu vereinigen. Sie hätten eine eigene Kultur, leistungsfähige Wirtschaft und eigenen Stolz. So sind sie nur blöde, arbeitslose, beraubte, von den eigenen Landsleuten vielgeschmähte Versager und Bittsteller, denen im eigenen Land nicht mal mehr ihre Häuser gehören.

Als Pole gehen dich innerdeutsche Verhältnisse gar nichts an. Zumal deine Behauptung mit den Lohnverhältnissen nicht stimmt. Richtig ist allerdings daß die Mitteldeutschen die Türken und sonstigen Multi-Kulti-Horden im Westen mitfinanzieren dürfen.

Margrit
03.10.2008, 11:47
Ich würde heute gar nicht so sehr die Ergebnisse der Einheit analysieren, sondern einfach nur den schönen freien Tag genießen! Deshalb enthalte ich mich auch jeder weiteren Stellungnahme und verweise stattdessen auf den - wie immer amüsanten - Tageskommentar von M.W.; der sagt eigentlich alles Wesentliche zum Thema...:)
http://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html



da macht Lesen so richtig Spaß.
Man sollte diesen Link mal nach Berlin mailen

Tell05
03.10.2008, 11:55
Für einige ein Freudentag, für andere ein Trauertag. Tatsache ist, nur gemeinsam sind wir stark......irgendwann einmal, wenn die Mauer in den Köpfen der Hardliner in West und Ost auch gefallen ist. ;)
Vielleicht sollte man den "Ossis" dankbar sein, dass sie den Türken und Arabern wenigstens noch eine Mauer entgegensetzen. Trotz aller Widrigkeiten und Schwierigkeiten die die Wiedervereinigung hervorbrachte: Es lebe EIN Deutschland.

Kreuzbube
03.10.2008, 11:58
da macht Lesen so richtig Spaß.
Man sollte diesen Link mal nach Berlin mailen

Ich fürchte nur, die können dort darüber gar nicht lachen!:motz: :hihi:

Klopperhorst
03.10.2008, 12:05
Achtzehn Jahre das Glück der Wiedervereinigung, die Berliner Republik wird erwachsen. Hoffen wir, das das politische Establishment sich langsam an diese Realität anpasst. Deutschland als europäischer Großmacht fehlt noch eine politische Klasse, die unserere Republik würdig und interessewahrend vertritt.

Großmacht werden wir nur sein, wenn wir wieder zu einer nationalen Bevölkerugspolitik übergehen.

Das ist die wichtigste Aufgabe für die nächsten 18 Jahre.


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Klopperhorst
03.10.2008, 12:34
Natürlich hätte sich auch eine weiterexistierende DDR der Einwanderung geöffnet. Es liefen ja schon 1989 etliche Vietnamesen und Mosambikaner im Land herum.

Es wäre niemals (unter DDR-Verhältnissen) zu einer Einwanderungspolitik, wie in der BRD gekommen.

Die Fremdvölkischen waren dort separiert. In meiner Schule gab es jedenfalls keine Vietnamesen oder Afrikaner.

Sie waren sicher vorhanden, aber man bekam nichts mit, sie waren weder im Straßenbild noch in öffentlichen Einrichtungen wahrnehmbar.

Soviel ich weiß wurden sie auch sofort ausgewiesen, wenn es zu Schwangerschaften kam.


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SLOPPY
03.10.2008, 13:35
Das Deutsche Reich hätte sich 45 auch weigen können, bedingungslod zu kapitulieren - hat es aber am Ende nicht getan.

... das Grossdeutsche Reich hat bis heute nicht kapituliert, sondern existiert fort.

Was zur Zeit als Deutschland durch das brd-Staatsfernsehen u.a. Massenverblödungs- und Einlullungsmedien gefeiert wird, ist lediglich die Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft*, kurz OMF-brd genannt, die noch nie seit ihrem knapp 60-jährigem Bestehen so dermassen ausgeplündert wurde, wie derzeit unter der Regiede ihrer schwarzbunten evangelisch-jüdischen Kanzlette.

*Carlo Scmitt, 08. September 1948

SLOPPY
03.10.2008, 13:41
Ich würde heute gar nicht so sehr die Ergebnisse der Einheit analysieren, sondern einfach nur den schönen freien Tag genießen! Deshalb enthalte ich mich auch jeder weiteren Stellungnahme und verweise stattdessen auf den - wie immer amüsanten - Tageskommentar von M.W.; der sagt eigentlich alles Wesentliche zum Thema...:)
http://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html

... aus dem Verweis


Die Verbindung dessen, was in der DDR schlecht war, mit dem, was in der BRD nicht funktioniert hat, besteht jetzt 18 Jahre. Die Polit-Funktionärin Ost an der Spitze der Kanzlerwahlpartei West ist dafür ein gutes Sinnbild. Die schwarzbunte Kanzlerin reist in der ganzen Welt umher, während ihren Bundesbürgern nach und nach das Reisegeld ausgeht.



Die heutigen Aufschwungsmeldungen klingen so, wie die einstmaligen Planerfüllungen Ost, alles ist "auf Weltniveau", bei dem "Exportweltmeister". Die Beschäftigungsgarantie Ost ist zum Ein-Euro-Job geworden. Die alte Stasi hatte Geruchsproben, die neue Stasi den Bundestrojaner.



Früher war man "gegen den Faschismus", heute ist man "gegen Rechts". Früher hatte man "Honeckers Alu-Chips", heute den Euro. Früher gab es das Ghetto Wandlitz, mit Sonderversorgung für die privilegierte Staatsführung, heute gibt es zahlreiche Nebeneinkünfte für alle Abgeordneten.


Hat es sich gelohnt, die DDR abzuschaffen? Ja, zumindest für die Funktionäre. Für die hat es sich allerdings noch mehr gelohnt, die DDR wieder einzuführen.


... tja, der alt CSU-ler Winkler ist immer mal wieder für paar Sätze gut :]

eintiroler
03.10.2008, 13:55
Ich bin 2 Tage nach der Deutschen Wiedervereinigung geboren und bin froh, dass auch eine Mauer ein Volk nicht aufhalten konnte. Dies gibt mir Hoffnung, dass auch eine willkürliche Grenze uns Tiroler nicht aufhalten kann.

Sauerländer
03.10.2008, 14:55
... das Grossdeutsche Reich hat bis heute nicht kapituliert, sondern existiert fort.

Oh doch, es hat kapituliert. Das allein müsste ihm auch keineswegs zwingend die Existenz absprechen, denn wie sich mancher beim Blick ins Geschichtsbuch noch erinnern wird, gab es mal Zeiten, in denen auch im Krieg der Gegner als Rechtssubjekt so weit anerkannt war, dass eine Kapitulation seinerseits keineswegs sein Ende seiner eigenständigen Existenz bedeutete. Erinnern wir uns an Versailles - das war demütigend, unverschämt und räuberisch, ließ aber die grundsätzliche selbstständige Existent des Deutschen Reichs unangetastet.
Der "Friedensschluss" 45 hingegen stellt sich dar als ein Diktat in seiner reinsten Form, eine reine Faktenschaffung durch die Siegermächte, die damit eine Zerschlagung des Staatskörpers des Großdeutschen Reichs vollzogen, die in manchen Teilen wohl nicht mehr rückgängig zu machen sein wird - was wollten wir heute auch noch mit den Ostgebieten, wo kaum noch ein Deutscher lebt?

Deutschmann
03.10.2008, 15:05
In Phönix kam die ganze Zeit ein Bericht über den Mauerfall. ( ich habe ihn erlebt ). Wen diese Bilder eines zusammenwachsenden Volk eiskalt lässt kann nicht normal sein.

Wir hatten durch die gegenseitige Sympathie die Chance etwas großes aus der Wiedervereinigung zu machen. Gemeinsam hätten wir es geschafft. Statt dessen haben sich Pleitegeier, Treuhandprofiteure und Politiker an der Situation "gesund gestoßen". Wir wurden verraten und verkauft.

Die ganze Politiker- und Wirtschaftskaste die jetzt verstärkt Migration fordert ist nicht in der Lage nach 18 Jahren für ( zumindest ) einen Angleich der Löhne und Gehälter zu sorgen.

Noch heute wird durch die Politik ein Keil zwischen die Deutschen getrieben - Populisten, Dreckschweine und Klugscheißer kann ich da nur sagen.

alberich1
03.10.2008, 15:13
In diesem Jahr hat Tschechien als erstes osteuropäisches Land (ausgenommen Slowenien) vom Lohnniveau die neuen Bundesländer überholt. Ich denke es wäre besser gewesen für die Ostdeutschen sich nicht zu vereinigen. Sie hätten eine eigene Kultur, leistungsfähige Wirtschaft und eigenen Stolz. So sind sie nur blöde, arbeitslose, beraubte, von den eigenen Landsleuten vielgeschmähte Versager und Bittsteller, denen im eigenen Land nicht mal mehr ihre Häuser gehören.

Richtig!
Die Ossis sind mit der Wiedervereinigung an den Nasenhaaren über den Tisch gezogen worden.
Ihr Volkseigentum wurde an die westliche Konkurrenz verscherbelt, die nichts eiliger hatte, als die unliebsame Konkurrenz aus dem Osten zu schliessen und die Leute auf die Strasse zu setzen.
Zur Kaufkrafterhaltung sollte das Sozialsystem herhalten, welches damals noch die Bezeichnung verdiente.

Leider war das auch nicht von Dauer, denn als man dem Osten keine heile Westewelt mehr vorspielen musste, wurde das Sozialsystem Stück für Stück bis zum Hartz IV gekürzt.

Es wäre wirklich besser für den Osten sowie für den Westen gewesen, wenn man der DDR einen modernen Sozialismus( ohne Mauer, Russen und Stasi) mit Aussicht auf eine spätere Wiedervereinigung finanziert hätte, als sie in Zeiten höchster Not den kapitalistischen Hyänen zum Frasse vorzuwerfen.
Dann hätten wir wenigstens heute ein alternatives System zum neoliberalen Raubtier-Kapitalismus und das westliche Sozialsystem wäre auch noch intakt.

Fazit:
Wenn man etwas feiert, so sollte wenigstens ein freudiger Anlass bestehen.
Daher halte ich den 3. Oktober als Feiertag für so überflüssig, wie einen Kropf.

Preuße
03.10.2008, 15:15
Die ersten, neuen Bundesbürger dürfen ab heute Auto fahren und ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Eure Meinung zur Wiedervereinigung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla

Gut ist, dass der große Teil der Deutschen Landen wieder zu einem Staat gehört, schlecht, dass die Bürger der DDR übergangen sind (Beitritt der DDR zur BRD, keine Wiedervereinigung).

Ajax
03.10.2008, 15:17
Oh doch, es hat kapituliert. Das allein müsste ihm auch keineswegs zwingend die Existenz absprechen, denn wie sich mancher beim Blick ins Geschichtsbuch noch erinnern wird, gab es mal Zeiten, in denen auch im Krieg der Gegner als Rechtssubjekt so weit anerkannt war, dass eine Kapitulation seinerseits keineswegs sein Ende seiner eigenständigen Existenz bedeutete. Erinnern wir uns an Versailles - das war demütigend, unverschämt und räuberisch, ließ aber die grundsätzliche selbstständige Existent des Deutschen Reichs unangetastet.
Der "Friedensschluss" 45 hingegen stellt sich dar als ein Diktat in seiner reinsten Form, eine reine Faktenschaffung durch die Siegermächte, die damit eine Zerschlagung des Staatskörpers des Großdeutschen Reichs vollzogen, die in manchen Teilen wohl nicht mehr rückgängig zu machen sein wird - was wollten wir heute auch noch mit den Ostgebieten, wo kaum noch ein Deutscher lebt?

Wichtig ist, dass, obwohl die Ostgebiete immernoch abgetrennt sind und zu Polen gehören, der preußische Geist immer aufrecht erhalten wird und in jedem Deutschen fortlebt, dass ein jeder nach diesen Tugenden lebt, die einst das ehemalige Preußen und Deutschland groß und stark gemacht haben. Solange die preußische Tradition in uns fortlebt, solange ist Deutschland nicht verloren.

Allerdings bin ich für einen Wiederanschluss Österreichs in geraumer Zeit. Das sollte man sobald wie möglich in Angriff nehmen, falls eine nationale Kraft in Deutschland endlich an die Macht kommen wird.

giggi
03.10.2008, 15:22
Die ersten, neuen Bundesbürger dürfen ab heute Auto fahren und ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Eure Meinung zur Wiedervereinigung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla

Die Nebenwirkungen der Wiedervereinigungen können noch so ausgeprägt sein,
es löst trotzdem eine gewisse Ekstase aus, zu wissen, dass die deutsche Familie (fast) komplett unter einem Dach wohnt.

Deutschmann
03.10.2008, 15:26
Die Nebenwirkungen der Wiedervereinigungen können noch so ausgeprägt sein,
es löst trotzdem eine gewisse Ekstase aus, zu wissen, dass die deutsche Familie (fast) komplett unter einem Dach wohnt.

So ist es. Alles andere schaffen wir schon - wenn wir zusammenhalten.

giggi
03.10.2008, 15:26
Wichtig ist, dass, obwohl die Ostgebiete immernoch abgetrennt sind und zu Polen gehören, der preußische Geist immer aufrecht erhalten wird und in jedem Deutschen fortlebt, dass ein jeder nach diesen Tugenden lebt, die einst das ehemalige Preußen und Deutschland groß und stark gemacht haben. Solange die preußische Tradition in uns fortlebt, solange ist Deutschland nicht verloren.

Allerdings bin ich für einen Wiederanschluss Österreichs in geraumer Zeit. Das sollte man sobald wie möglich in Angriff nehmen, falls eine nationale Kraft in Deutschland endlich an die Macht kommen wird.

Um dieses Traum zu realisieren, müsste in Österreich zuerst eine Verfassungsänderung vorgenommen werden.

Freiherr
03.10.2008, 15:46
Dazu müssten alle Deutsche die Ketten bersten, die sie daran hindern.

Beverly
03.10.2008, 15:47
welche Einheit?

Ajax
03.10.2008, 15:56
welche Einheit?

Manchmal finde ich es traurig, dass soviele Westdeutsche sich immer noch über die "Ossis" lustig machen und sie als Menschen zweiter Klasse betrachten. Diese Leute konnten nichts für ihr Schicksal in jenem Verrbecherstaat geboren worden zu sein. Sie sind trotzdem unsere Bürder und Volksgenossen. Schade, dass viele Leute immer noch eine Abneigung gegen ihre eigenen Landsleute haben und sich teilweise die Mauer wieder wünschen.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:02
18 Jahre fast nur Nachteile. Vernichtung der Industrie im Osten durch rasante Wirtschaftswandlung und sofortigen Währungswechsel, Niedergang des Sozialsystems in Ostdeutschland, Ersetzung eines ausgezeichneten Bildungssystems durch ein Versagersystem, Massenarbeitslosigkeit. Auf Westseite wären der Länderfinanzausgleich und die mit dem Untergang des Ostblocks verbundene Globalisierung zu nennen. Das einzig positive was ich daran sehen kann, ist dass Erichs Lampenladen endlich abgerissen wird und an seiner Stelle das Stadtschloss wieder aufgebaut wird. :]

Stechlin
03.10.2008, 16:06
welche Einheit?

Genau! Diese Frage stelle ich hier schon seit etlichen Beiträgen, und keiner sieht sich befleißigt, sie zu beantworten.

Nochmal zum Mitmeißeln für alle, die es immer noch nicht begriffen haben: Es hat am 3. Oktober 1990 keine "Vereinigung" gegeben. Die DDR ist nach Artikel 23 des GG dem Geltungsbereich desselben beigetreten. Nix Einheit, nur ein schnöder Verwaltungsakt, der in seiner Konsequenz eine größere Katastrophe für alle(!) Deutschen nachsichzog als anglo-amerikanische Bomberverbände im Zweiten Weltkrieg: Die Industrieproduktion Ostdeutschlands ist heute geringer als nach dem Krieg. Und das, was übrig blieb, wurde gnadenlos verscherbelt. Danke, Helmut!

Nein, es gibt absolut nichts zu feiern; und schon gar nicht die "Einheit". Zur Einheit gehört ja auch eine Nation und eine Kultur. Beides auf das heutige Deutschland zu übertragen, ist wie ein Besuch in Disneyland: Viel Tam-Tam, abends ein nettes Feuerwerk, aber außer Spesen nix gewesen.

Ach, leckt mich alle am Arsch...in vier Tagen hat Putin Geburtstag. Ich stelle schon mal den Wodka kalt.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:09
Ach, leckt mich alle am Arsch...in vier Tagen hat Putin Geburtstag. Ich stelle schon mal den Wodka kalt.

Das ist ein Grund zum Feiern. :cool2:

Stechlin
03.10.2008, 16:09
18 Jahre fast nur Nachteile. Vernichtung der Industrie im Osten durch rasante Wirtschaftswandlung und sofortigen Währungswechsel, Niedergang des Sozialsystems in Ostdeutschland, Ersetzung eines ausgezeichneten Bildungssystems durch ein Versagersystem, Massenarbeitslosigkeit. Auf Westseite wären der Länderfinanzausgleich und die mit dem Untergang des Ostblocks verbundene Globalisierung zu nennen. Das einzig positive was ich daran sehen kann, ist dass Erichs Lampenladen endlich abgerissen wird und an seiner Stelle das Stadtschloss wieder aufgebaut wird. :]

:vogel:

Stechlin
03.10.2008, 16:11
Das ist ein Grund zum Feiern. :cool2:

In der Tat! Er ist auch für Deutschland ein Hoffnungsträger: präsentiert sich WWP doch als das Beispiel eines nationalen Führers (bitte nicht falsch verstehen).

Deutschland hat keine Einheitselogen nötig, sondern einen wie Putin!

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:12
:vogel:

Abbauen und an anderer Stelle wieder aufbauen wäre zu teuer, auch wenn nicht schlecht. Gegen den Palast der Republik habe ich an sich ja auch gar nichts, nur das Stadtschloss abzureißen war einfach nur Unfug. Genauso wie die Schändung vieler anderer Kulturgüter, weil sie den "preußischen Imperealismus" oder sonstwas, was nicht in die neue sozialistische Welt passte verkörperten. Soetwas war wirklich das Bedauerlichste am real existierenden Sozialismus.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:14
In der Tat! Er ist auch für Deutschland ein Hoffnungsträger: präsentiert sich WWP doch als das Beispiel eines nationalen Führers (bitte nicht falsch verstehen).

Deutschland hat keine Einheitselogen nötig, sondern einen wie Putin!

Deutschland braucht eine Notoperation mit Vollnarkose. :]

Stechlin
03.10.2008, 16:17
Abbauen und an anderer Stelle wieder aufbauen wäre zu teuer, auch wenn nicht schlecht. Gegen den Palast der Republik habe ich an sich ja auch gar nichts, nur das Stadtschloss abzureißen war einfach nur Unfug. Genauso wie die Schändung vieler anderer Kulturgüter, weil sie den "preußischen Imperealismus" oder sonstwas, was nicht in die neue sozialistische Welt passte verkörperten. Soetwas war wirklich das Bedauerlichste am real existierenden Sozialismus.

Dem will ich gar nicht widersprechen. Jedoch den Abriß des Palastes zu bejubeln, käme einer Legitimation des Schloßabrisses gleich, obgleich die junge DDR damals andere Sorgen hatte, als dieses häßliche Barockschloß teuer wieder aufzubauen.

Nee, laß mal. Das Schloß war kein großer Wurf. Nicht umsonst hat sich Fritze Zwo sein Sans Souci erbauen lassen. Er haßte es nämlich auch.

Durkheim
03.10.2008, 16:23
An den Postings, die hier meiner Ansicht nach repräsentativ ist, sieht man den typischen (Jammer-)Deutschen. Selbst bei einem freudigen Ereignis wie die Wiedervereinigung wird rumgejammert, genörgelt und gequengelt X(

Entspannt euch doch mal ein bischen. Feiert und geniesst den Tag, so wie ich es heute Abend auf einer Party machen werde.

Vielleicht postet der eine oder andere wie er damals den Fall der Mauer erlebt hat und dabei fühlte und dachte.

Stechlin
03.10.2008, 16:24
...oh Gott; gleich spielt arnd wieder seine devote Rolle des ewig dankbaren Ossis, der ja so gelitten hat in dieser teuflischen DDR...blablabla.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:27
Dem will ich gar nicht widersprechen. Jedoch den Abriß des Palastes zu bejubeln, käme einer Legitimation des Schloßabrisses gleich, obgleich die junge DDR damals andere Sorgen hatte, als dieses häßliche Barockschloß teuer wieder aufzubauen.

Nee, laß mal. Das Schloß war kein großer Wurf. Nicht umsonst hat sich Fritze Zwo sein Sans Souci erbauen lassen. Er haßte es nämlich auch.

Das sei doch bitte erklärt.

Damit will ich jetzt nicht den Fritze kritisieren, aber ich glaube das Schloss hat eine zu bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte gespielt, als das man es als nicht nennenswerten Verlust bezeichnen könnte. Die ganze Geschichte erinnert mich übrigens stark an den von Stalin geplanten Sowjetpalast, für welchen er die Christ-Erlöser Kathedrale abreißen ließ. Nur hatten wir Glück, dass dieser Palast nie verwirklicht wurde und man ihn nicht erst abreißen musste um die Kirche wieder aufzubauen. Versteh mich nicht falsch, ich liebe die sozialistische Architektur, aber Kulturschändung geht gar nicht. :flop:

Stechlin
03.10.2008, 16:29
An den Postings, die hier meiner Ansicht nach repräsentativ ist, sieht man den typischen (Jammer-)Deutschen. Selbst bei einem freudigen Ereignis wie die Wiedervereinigung wird rumgejammert, genörgelt und gequengelt X(

Entspannt euch doch mal ein bischen. Feiert und geniesst den Tag, so wie ich es heute Abend auf einer Party machen werde.

Vielleicht postet der eine oder andere wie er damals den Fall der Mauer erlebt hat und dabei fühlte und dachte.

Das fühlte sich an wie Unterleibsschmerzen. Noch weitere Fragen?

Du scheinst dieses Ereignis nicht selbst erlebt zu haben. Ich schon. Es war beschämend, wie sich das Ostpack den "Brüdern und Schwestern" aus dem Westen wie Bittsteller an den Hals geworfen hat. Ich kann mich noch erinnern, daß kurz hinter der GÜST Invalidenstraße ein LKW stand, von dem Kaffee und Schokolade verteilt wurde: Wie eine Horde ausgehungerter Neger hat das Gesindel diesen LWK förmlich gestürmt, als hätten sie zum ersten Mal in ihrem Leben Kaffee und Schokolade bekommen.

Dieses Erlebnis hat mich bis heute traumatisiert. Es war entwürdigend und wies schon damals darauf hin, wohin die Reise gehen wird. Und ich wurde nicht "enttäuscht".

Feiern? Frei nach Liebermann: Ick kann ja nich so ville fressen, wie ick kotzen will.

Kreuzbube
03.10.2008, 16:31
Das Stadtschloß muß wieder her; da gibt es gar keine Diskussion! Bei meinen letzten Besuchen in Berlin konnte ich bereits wohlwollend die bemalte Leinwandfassade um dieses Holzgerüst bewundern - das läßt für die Zukunft hoffen.:)

Brutus
03.10.2008, 16:32
Deutschland hat keine Einheitselogen nötig, sondern einen wie Putin!

In den Zeiten, wo eine Pleitebank nach der anderen von potenteren Instituten aufgefangen wird, würde ein Übernahme der BRD durch Putin-Rußland bestens ins Bild passen. Und *unsere* *Eliten* werden wie seinerzeit die Dekabristen den Fußmarsch nach Sibirien antreten.

Stechlin
03.10.2008, 16:33
Das sei doch bitte erklärt.

Damit will ich jetzt nicht den Fritze kritisieren, aber ich glaube das Schloss hat eine zu bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte gespielt, als das man es als nicht nennenswerten Verlust bezeichnen könnte. Die ganze Geschichte erinnert mich übrigens stark an den von Stalin geplanten Sowjetpalast, für welchen er die Christ-Erlöser Kathedrale abreißen ließ. Nur hatten wir Glück, dass dieser Palast nie verwirklicht wurde und man ihn nicht erst abreißen musste um die Kirche wieder aufzubauen. Versteh mich nicht falsch, ich liebe die sozialistische Architektur, aber Kulturschändung geht gar nicht. :flop:

Nein, es hat keine große Rolle in der Deutschen Geschichte gespielt. Fritze III (später Fritze I) wurde in Königsberg gekrönt, und Preußen -verkörpert durch unseren großen König- spielte sich einzig in Potsdam ab. Alles, was folgte, war Demontage dessen, was Preußen einst groß, stark und unabhängig machte.

Das Schloß war häßlich und ein Symbol der eigenen geschichtlichen Schande. Nach 1786 saßen nur noch Verräter, Feiglinge und Versager in seinen hohlen Räumen.

Stechlin
03.10.2008, 16:35
Das Stadtschloß muß wieder her; da gibt es gar keine Diskussion! Bei meinen letzten Besuchen in Berlin konnte ich bereits wohlwollend die bemalte Leinwandfassade um dieses Holzgerüst bewundern - das läßt für die Zukunft hoffen.:)

Dann muß dieser Besuch aber sehr lange her sein. Das Schloß wird kommen (leider). Naja, dann haben wir wenigstens was zum Sprengen.

blackbyte
03.10.2008, 16:36
18 Jahre Ausplünderung und Benachteiligung, welch ein glorreicher Tag. Ost und West sind heute nur rein formal wiedervereinigt. Tatsächlich sind sie sich heute mindestens genau so fern.
Aus der Traum vom goldenen Westen.


[...]Das einzig positive was ich daran sehen kann, ist dass Erichs Lampenladen endlich abgerissen wird und an seiner Stelle das Stadtschloss wieder aufgebaut wird.

Reiner politischer Vandalismus der vermeindlichen Sieger der Geschichte. Es zeigt nur die Unfähigkeit der politischen Kreise im Umgang mit der deutschen Geschichte.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:36
Nein, es hat keine große Rolle in der Deutschen Geschichte gespielt. Fritze III (später Fritze I) wurde in Königsberg gekrönt, und Preußen -verkörpert durch unseren großen König- spielte sich einzig in Potsdam ab. Alles, was folgte, war Demontage dessen, was Preußen einst groß, stark und unabhängig machte.

Das Schloß war häßlich und ein Symbol der eigenen geschichtlichen Schande. Nach 1786 saßen nur noch Verräter, Feiglinge und Versager in seinen hohlen Räumen.

Also ganz spontan fällt mir jetzt die Ausrufung der sozialistischen Republik durch Liebknecht ein, die fand vom Balkon des Schlosses statt.

Welch Ironie, von diesem Ort wurde ein sozialistischer Staat ausgerufen und 30 Jahre später wurde er von einem abgerissen. :)) :))

Durkheim
03.10.2008, 16:37
Du scheinst dieses Ereignis nicht selbst erlebt zu haben. Ich schon.
Damals war ich ja noch sehr klein, ging also noch in den Kindergarten :D

Da habe ich in der Tat nicht viel mitbekommen von den Ereignissen.

Aber vielleicht kann der eine oder andere etwas erzählen ...

giggi
03.10.2008, 16:38
...oh Gott; gleich spielt arnd wieder seine devote Rolle des ewig dankbaren Ossis, der ja so gelitten hat in dieser teuflischen DDR...blablabla.

In der DDR hatte man tatsächlich nichts zu befürchten.Vorausgesetzt man hat sich in vorauseilendem Gehorsam dem tiefroten Zeitgeist untergeordnet und keine renitent wirkende Eigenschaften zu Tage gefördert.;) Wer dieses Kriterium nicht erfüllte bekam Besuch von der Stasi, aber das ist ja eh alles vernachlässigbar und keine Rede wert.

Kreuzbube
03.10.2008, 16:38
In den Zeiten, wo eine Pleitebank nach der anderen von potenteren Instituten aufgefangen wird, würde eine Übernahme der BRD durch Putin-Rußland bestens ins Bild passen. Und *unsere* *Eliten* werden wie seinerzeit die Dekabristen den Fußmarsch nach Sibirien antreten.

Gar keine schlechte Idee; dann würden hier andere Saiten aufgezogen!


Nein, es hat keine große Rolle in der Deutschen Geschichte gespielt. Fritze III (später Fritze I) wurde in Königsberg gekrönt, und Preußen -verkörpert durch unseren großen König- spielte sich einzig in Potsdam ab. Alles, was folgte, war Demontage dessen, was Preußen einst groß, stark und unabhängig machte.

Das Schloß war häßlich und ein Symbol der eigenen geschichtlichen Schande. Nach 1786 saßen nur noch Verräter, Feiglinge und Versager in seinen hohlen Räumen.

Schweig er jetzt, der Frevler!X(

Kreuzbube
03.10.2008, 16:41
Dann muß dieser Besuch aber sehr lange her sein. Das Schloß wird kommen (leider). Naja, dann haben wir wenigstens was zum Sprengen.

Du darfst auch sprengen; die Blumen im Schloßgarten mit der Gießkanne!:] :))

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:42
Nein, es hat keine große Rolle in der Deutschen Geschichte gespielt. Fritze III (später Fritze I) wurde in Königsberg gekrönt, und Preußen -verkörpert durch unseren großen König- spielte sich einzig in Potsdam ab. Alles, was folgte, war Demontage dessen, was Preußen einst groß, stark und unabhängig machte.

Das Schloß war häßlich und ein Symbol der eigenen geschichtlichen Schande. Nach 1786 saßen nur noch Verräter, Feiglinge und Versager in seinen hohlen Räumen.

Übrigens, wo du gerade auf Königsberg zu sprechen kommst. Das was die Kommunisten da mit den Kulturgütern getrieben haben, das ist ja fast schlimmer als alles andere. Wie gesagt, diesen "Neuewelt Gesang" des real existierenden Sozialismus finde ich am schlimmsten.

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:44
Reiner politischer Vandalismus der vermeindlichen Sieger der Geschichte. Es zeigt nur die Unfähigkeit der politischen Kreise im Umgang mit der deutschen Geschichte.

Nur um das nochmal klar zu machen: Ich finde die Wiedervereinigung (so wie sie statt gefunden hat) absolut scheiße! :D

Stechlin
03.10.2008, 16:45
18 Jahre Ausplünderung und Benachteiligung, welch ein glorreicher Tag. Ost und West sind heute nur rein formal wiedervereinigt. Tatsächlich sind sie sich heute mindestens genau so fern.
Aus der Traum vom goldenen Westen.

Na eben nicht einmal das. Wir haben ja noch nicht einmal eine Verfassung. Das wäre das mindeste, was man von einer "Vereinigung" hätte erwarten können. Na gut, gewissermaßen kann man von einer Einheit im Undemokratischen sprechen, denn nicht einmal die Westdeutschen wurden zu ihrem Grundgesetz befragt.


Reiner politischer Vandalismus der vermeindlichen Sieger der Geschichte. Es zeigt nur die Unfähigkeit der politischen Kreise im Umgang mit der deutschen Geschichte.

So ist es. :top:

Stechlin
03.10.2008, 16:47
Damals war ich ja noch sehr klein, ging also noch in den Kindergarten :D

Da habe ich in der Tat nicht viel mitbekommen von den Ereignissen.

Aber vielleicht kann der eine oder andere etwas erzählen ...

Nee, laß mal. Mir reicht das, an was ich mich leider immer noch erinnern kann. Eindedenk der Tatsache, was dem frenetischen Jubel und der hedonistischen Extase folgte, mutiert die Erinnerung zu Ekel und Abscheu.

bernhard44
03.10.2008, 16:52
Nee, laß mal. Mir reicht das, an was ich mich leider immer noch erinnern kann. Eindedenk der Tatsache, was dem frenetischen Jubel und der hedonistischen Extase folgte, mutiert die Erinnerung zu Ekel und Abscheu.

mittlerweile haben wir eine Generation der 18 jährigen die das Gebilde "DDR" nur noch vom Hörensagen und aus Büchern kennen! Deshalb ist es wichtig, nicht all zuviel in Vergessenheit geraten zu lassen! Dazu gehört natürlich auch Ekel und Abscheu.

Stechlin
03.10.2008, 16:52
In der DDR hatte man tatsächlich nichts zu befürchten.Vorausgesetzt man hat sich in vorauseilendem Gehorsam dem tiefroten Zeitgeist untergeordnet und keine renitenten Eigenschaften zu Tage gefördert.;) Wer dieses Kriterium nicht erfüllte bekam Besuch von der Stasi, aber das ist ja eh alles vernachlässigbar und keine Rede wert.

Du mißverstehst mich. Wenn ich diesem 3.10. nichts abgewinnen kann, dann ist daraus keinesfalls zu schlußfolgern, dieser Endzeit-DDR in irgendeiner Art und Weise hinterherzutrauern. Ich trauere einzig der verrückt vertanen Gelegenheit hinterher, aus dieser muffigen DDR etwas besseres zu machen, mit dem Ziel einer in ferner Zukunft liegenden wirklichen Einheit der Nation -gleichberechtigt und basierend auf unserer Kultur, Sprache und Sitten. Ohne Besatzung, ohne Nato, ohne EU.

Die "Einheit" machte sich zu allererst in Form von Coca Cola in den HO-Kaufhallen bemerkbar. Und diesen Charakter trägt sie noch heute.

Stechlin
03.10.2008, 16:54
Übrigens, wo du gerade auf Königsberg zu sprechen kommst. Das was die Kommunisten da mit den Kulturgütern getrieben haben, das ist ja fast schlimmer als alles andere. Wie gesagt, diesen "Neuewelt Gesang" des real existierenden Sozialismus finde ich am schlimmsten.

Keinen Widerspruch!

Gladius et Titulus
03.10.2008, 16:55
Du mißverstehst mich. Wenn ich diesem 3.10. nichts abgewinnen kann, dann ist daraus keinesfalls zu schlußfolgern, dieser Endzeit-DDR in irgendeiner Art und Weise hinterherzutrauern. Ich trauere einzig der verrückt vertanen Gelegenheit hinterher, aus dieser muffigen DDR etwas besseres zu machen, mit dem Ziel einer in ferner Zukunft liegenden wirklichen Einheit der Nation -gleichberechtigt und basierend auf unserer Kultur, Sprache und Sitten. Ohne Besatzung, ohne Nato, ohne EU.

Die "Einheit" machte sich zu allererst in Form von Coca Cola in den HO-Kaufhallen bemerkbar. Und diesen Charakter trägt sie noch heute.

Das unterschreibe ich einfach mal, anstatt selbst einen Kommentar dieser Art zu schreiben.

arnd
03.10.2008, 16:57
Außer einigen Krämerseelen im Westen Deutschlands und den SED Genossen ,welche ihre Privilegien verloren ,hatte 1990 wohl kaum ein Deutscher etwas gegen den Anschluß der östlichen Bundesländer an den Geltungsbereich des Grundgesetzes.
Letztendlich war der Anschluß Mitteldeutschlands die Wiedervereinigung (fast) aller getrennten Landesteile .
Diese typisch deutsche kleikarierte Jammerei und Meckerei einiger Ost.- und Westdeutscher ist beschämend. Anstatt Chancen und Möglichkeiten zu sehen wird fast nur negativ gedacht .

(Das dümmliche Gepöpel der Altstalinisten sollten wahre Deutsche ignorieren.)

Herr K.
03.10.2008, 17:00
Tja nun. Deutsche Einheit? Wo kann man die bitte bestaunen? Während man bis '89 wenigstens noch ein Bauwerk als Signum der Teilung benennen konnte, mit deren Einriss sich die Hoffnung auf ein Zusammenwachsen verbinden ließ, läßt sich heute, ganz ohne Wachtürme, nur nüchtern feststellen, dass die Gräben tiefer, dazu noch kreuz und quer verlaufen. Fabelhaft! Übrigens wurde seinerzeit nix geeint, sondern geeinheitlicht. Ein klitzekleiner Unterschied.


Einen ganz persönlichen Gewinn sehe ich im Mauerfall aber unbedingt. Ohne diesen wäre mir wohl eine Freundschaft entgangen, die ich heute nicht mehr missen möchte.

Stechlin
03.10.2008, 17:00
mittlerweile haben wir eine Generation der 18 jährigen die das Gebilde "DDR" nur noch vom Hörensagen und aus Büchern kennen! Deshalb ist es wichtig, nicht all zuviel in Vergessenheit geraten zu lassen! Dazu gehört natürlich auch Ekel und Abscheu.

Na klar! Am besten erzählt von solchen Märchenonkels wie Dich oder arnd. Viel Spaß! Der 18-jährige in der "Zone", beglückt durch Arbeits- und Perspektivlosigkeit, wird sicherlich sein Hartz-IV-Schicksal besser ertragen können, wenn er weiß, daß die bernhards, arnds, und wie Ihr "Stasiopfer" Euch alle noch so nennt, in der DDR angeblich noch viel mehr gelitten haben. Das wird helfen.

:rolleyes:


"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
So braucht er was zu essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
Das schafft kein Essen her."

Brecht.

Kreuzbube
03.10.2008, 17:02
An den Postings, die hier meiner Ansicht nach repräsentativ ist, sieht man den typischen (Jammer-)Deutschen. Selbst bei einem freudigen Ereignis wie die Wiedervereinigung wird rumgejammert, genörgelt und gequengelt X(

Entspannt euch doch mal ein bischen. Feiert und geniesst den Tag, so wie ich es heute Abend auf einer Party machen werde.

Vielleicht postet der eine oder andere wie er damals den Fall der Mauer erlebt hat und dabei fühlte und dachte.

In den Bereichen, wo ARD und ZDF empfangen werden konnte, wußten die Leute in etwa, was auf sie zukommt und hatten entsprechend weniger Illusionen. Die Anderen gingen den bunten Versprechungen voll auf den Leim.

Stechlin
03.10.2008, 17:03
Außer einigen Krämerseelen im Westen Deutschlands und den SED Genossen ,welche ihre Privilegien verloren ,hatte 1990 wohl kaum ein Deutscher etwas gegen den Anschluß der östlichen Bundesländer an den Geltungsbereich des Grundgesetzes.
Letztendlich war der Anschluß Mitteldeutschlands die Wiedervereinigung (fast) aller getrennten Landesteile .
Diese typisch deutsche kleikarierte Jammerei und Meckerei einiger Ost.- und Westdeutscher ist beschämend. Anstatt Chancen und Möglichkeiten zu sehen wird fast nur negativ gedacht .

(Das dümmliche Gepöpel der Altstalinisten sollten wahre Deutsche ignorieren.)

http://stakelies.de/resources/_wsb_203x128_Loriot.jpg

bernhard44
03.10.2008, 17:05
Na klar! Am besten erzählt von solchen Märchenonkels wie Dich oder arnd. Viel Spaß! Der 18-jährige in der "Zone", beglückt durch Arbeits- und Perspektivlosigkeit, wird sicherlich sein Hartz-IV-Schicksal besser ertragen können, wenn er weiß, daß die bernhards, arnds, und wie Ihr "Stasiopfer" Euch alle noch so nennt, in der DDR angeblich noch viel mehr gelitten haben. Das wird helfen.

:rolleyes:


"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
So braucht er was zu essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
Das schafft kein Essen her."

Brecht.

wenn du ihnen erzählst wie toll es in der "DDR" war und wie frei wir dort waren und sie glauben nur die Hälfte davon haben wir beide eine Gute tat vollbracht! ;)

-25Grad
03.10.2008, 17:07
Die Einheit ist absolut begrüssenswert, aber daß sie von diesem Staat mit dieser politischen Kaste ausging ist ein gesamtdeutsches Trauerspiel.

Stechlin
03.10.2008, 17:08
wenn du ihnen erzählst wie toll es in der "DDR" war und wie frei wir dort waren und sie glauben nur die Hälfte davon haben wir beide eine Gute tat vollbracht! ;)

Ich habe gar nicht vor, den Leuten etwas schmackhaft zu machen, was gar nicht schmackhaft war. Der Unterschied ist nur, daß Du -im Gegensatz zu mir- die real existierende BRD für genießbar hältst. Und das ist keine gute Tat.

bernhard44
03.10.2008, 17:08
Na klar! Am besten erzählt von solchen Märchenonkels wie Dich oder arnd. Viel Spaß! Der 18-jährige in der "Zone", beglückt durch Arbeits- und Perspektivlosigkeit, wird sicherlich sein Hartz-IV-Schicksal besser ertragen können, wenn er weiß, daß die bernhards, arnds, und wie Ihr "Stasiopfer" Euch alle noch so nennt, in der DDR angeblich noch viel mehr gelitten haben. Das wird helfen.

:rolleyes:


"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
So braucht er was zu essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
Das schafft kein Essen her."

Brecht.


und am Essen liegt es nun wirklich nicht, wir haben davon mehr als genug!Ansonsten wären die meisten nicht so verdammt fett! Hier mangelt es an ganz anderen Dingen!

Stechlin
03.10.2008, 17:09
und am Essen liegt es nun wirklich nicht, wir haben davon mehr als genug!Ansonsten wären die meisten nicht so verdammt fett! Hier mangelt es an ganz anderen Dingen!

Man könnte dialektisch formulieren, daß es uns am Mangel mangelt.

bernhard44
03.10.2008, 17:11
Ich habe gar nicht vor, den Leuten etwas schmackhaft zu machen, was gar nicht schmackhaft war. Der Unterschied ist nur, daß Du -im Gegensatz zu mir- die real existierende BRD für genießbar hältst. Und das ist keine gute Tat.

da irrst du mein Lieber, sie liegt mir schwer im Magen, doch an der "DDR"wäre ich erstickt!

Aldebaran
03.10.2008, 17:13
Es wäre niemals (unter DDR-Verhältnissen) zu einer Einwanderungspolitik, wie in der BRD gekommen.

Die Fremdvölkischen waren dort separiert. In meiner Schule gab es jedenfalls keine Vietnamesen oder Afrikaner.

Sie waren sicher vorhanden, aber man bekam nichts mit, sie waren weder im Straßenbild noch in öffentlichen Einrichtungen wahrnehmbar.

Soviel ich weiß wurden sie auch sofort ausgewiesen, wenn es zu Schwangerschaften kam.
----

Es gab aber auch zu DDR-Zeiten Verbindungen mit einheimischen Frauen. Als die Tochter einer Nachbarin 1989 zu Besuch kam, hatte sie einen (nicht ganz dunklen) Kubaner dabei und zwei Kinder, die offensichtlich von ihm waren.

Ich habe auch vor etlichen Jahren von einem Mecklenburger erfahren, dass in seiner Region (in oder um Schwerin) bei einem Krawall mit Libyern in den 80ern ein Deutscher erstochen wurde. Die Behörden vertuschten alles und ließen den Schuldigen - wohl ein Sproß der libyschen Nomenklatura - wohl unbehelligt ausreisen. Von einer Strafverfolgung hat man jedenfalls nichts mehr gehört.

Die "internationale Solidarität" hatte Vorrang. Unter Westeinfluss hätte sich dieser Zug sicher noch verstärkt. Man braucht sich ja nur die Politik der PDS/Linkspartei seit 1990 anzuschauen. Die PDS-Abgeordneten haben 1992 gegen die Asylrechtseinschränkung gestimmt.

Tschechien hatte Ende des letzten Jahres bereits 400000 Ausländer und die Zahl steigt rapide. Die DDR hätte wahrscheinlich eine ähnliche Entwicklung genommen. Nur die unglaubliche Dummheit, dort gleich nach der Wende Massen an Asylanten dort einzuquartieren, wäre den Einwohnern wohl erspart geblieben.

Kreuzbube
03.10.2008, 17:14
da irrst du mein Lieber, sie liegt mir schwer im Magen, doch an der "DDR"wäre ich erstickt!

Darf man fragen, in welchem Jahr Du die DDR verlassen hast? Darüber habe ich schon öfter gerätselt.

bernhard44
03.10.2008, 17:22
Darf man fragen, in welchem Jahr Du die DDR verlassen hast? Darüber habe ich schon öfter gerätselt.

anno 1986

arnd
03.10.2008, 17:27
In der Sowjetzone hat niemand körperlich Hunger leiden müssen. Allerdings war das Leben jedes einzelnen Zonenbewohners ständig überwacht und im staatlichen Plansystem verankert. Sobald er auf den Gedanken kam aus diesem System auszubrechen weil es ihm zu eng wurde , wurde dem "Bürger" sofort die Grenzen aufgezeigt.

Die meisten Menschen hatten 1990 die Nase voll von sozialistischen Experimenten. Seit 1933 lebten die Menschen im Osten Deutschlands unter Diktauren und wer den Drang nach Freiheit lediglich mit Konsumdenken gleichsetzt ist ein Demagoge.

Kreuzbube
03.10.2008, 17:34
anno 1986

Da war ich gerade mit der Lehre fertig. Ich hatte natürlich solche Überlegungen auch in Gedanken durchgespielt, aber für einen Ausreise-Antrag oder gar Flucht war ich viel zu heimatverbunden. Ich hatte zu dieser Zeit bereits das Gefühl, daß es mit diesem Staat nicht mehr lange gut gehen würde; vielleicht war es aber auch bloß Wunschdenken. Meine große, ewig unerfüllte Jugendliebe träumte damals schon von (West-)Berlin - hier waren ihr alle Menschen zu "spießig und kleinbürgerlich". Bei dem Gedanken, sie nie mehr sehen zu können, blieb mir jedesmal fast das Herz stehen; sie arbeitet heute für die Berliner Niederlassung einer großen Immobiliengruppe.;(

Ernesto-Che
03.10.2008, 17:38
Die ersten, neuen Bundesbürger dürfen ab heute Auto fahren und ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was sind die Vorteile, was die Nachteile?

Eure Meinung zur Wiedervereinigung ist gefragt. ( Bitte sachlich bleiben )

Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla


Nur Nachteile ... für beide Ossis - sowie Wessis !!!

Aber ich kann mich nicht an eine wirkliche Wiedervereinigung erinnern. Für mich stellt sich der Fall - an den man sich heute erinnert - als " Feindliche Übernahme " dar; wobei die Übernehmenden so dumm waren - sich selbst als absolut zu setzen. In jedem anständig geführten Unternehmen - wird nach sog. Synergieeffekten geschaut = die Stärken der zu verschmelzenden Einheiten zu erhalten.

Statt dessen - hat man sich in Bonn aufgeführt - als hätte man die Weisheit mit dem Schaumlöffel gefressen ... und trotz eindeutiger Hinweise vor den Fehlern - alle Warnungen in den Wind geschlagen. Die Quittung haben wir bekommen = den größten Schuldenberg aller Zeiten - wegen verfehlter Politik. Wenn ich wir sage - dann meine ich natürlich die arbeitende Bevölkerung in Deutschland - zu der ich - bis vor einigen Jahren auch noch gehörte. Die Anderen haben den größten Raubüberfall der Geschichte verübt und eine ebensolche Beute gemacht.

Für mich ist dieser Tag kein Feiertag ... für mich ist es ein Gedenktag: Der Gedenktag an die kriminelle Energie des Kapitalismus. Viele Bekannte aus der ehemaligen DDR sehen das ( mittlerweile ) genauso und sie sagen: Hätten wir uns damals nur einmal an unseren Staatskunde-Unterricht in der Schule erinnert ... und ihn nicht einfach nur als Propagandaveranstaltung abgetan. Wir hätten wissen müßen - dass es so abläuft.

Nun - Sören Kierkegaard sagte schon: " Man kann das Leben nur rückwärts verstehen - es aber nur vorwärts leben. " Also müssen wir diesen Tag annehmen - als Erinnerung an soziale Errungenschaften ( z.B. das verfassungsrechtlich verbriefte Recht auf Arbeit ) - damit wir zur rechten Zeit - die Zukunft gestalten können ... auch wenn es uns persönlich dann vielleicht gar nicht mehr gibt.

Ajax
03.10.2008, 17:46
Das sei doch bitte erklärt.

Damit will ich jetzt nicht den Fritze kritisieren, aber ich glaube das Schloss hat eine zu bedeutende Rolle in der deutschen Geschichte gespielt, als das man es als nicht nennenswerten Verlust bezeichnen könnte. Die ganze Geschichte erinnert mich übrigens stark an den von Stalin geplanten Sowjetpalast, für welchen er die Christ-Erlöser Kathedrale abreißen ließ. Nur hatten wir Glück, dass dieser Palast nie verwirklicht wurde und man ihn nicht erst abreißen musste um die Kirche wieder aufzubauen. Versteh mich nicht falsch, ich liebe die sozialistische Architektur, aber Kulturschändung geht gar nicht. :flop:

Du meinst die wunderschönen Plattenbauten? Wahrlich große Kunst.:rolleyes:

Frank3
03.10.2008, 18:18
Nur Nachteile ... für beide Ossis - sowie Wessis !!!

Aber ich kann mich nicht an eine wirkliche Wiedervereinigung erinnern. Für mich stellt sich der Fall - an den man sich heute erinnert - als " Feindliche Übernahme " dar; wobei die Übernehmenden so dumm waren - sich selbst als absolut zu setzen. In jedem anständig geführten Unternehmen - wird nach sog. Synergieeffekten geschaut = die Stärken der zu verschmelzenden Einheiten zu erhalten.

Statt dessen - hat man sich in Bonn aufgeführt - als hätte man die Weisheit mit dem Schaumlöffel gefressen ... und trotz eindeutiger Hinweise vor den Fehlern - alle Warnungen in den Wind geschlagen. Die Quittung haben wir bekommen = den größten Schuldenberg aller Zeiten - wegen verfehlter Politik. Wenn ich wir sage - dann meine ich natürlich die arbeitende Bevölkerung in Deutschland - zu der ich - bis vor einigen Jahren auch noch gehörte. Die Anderen haben den größten Raubüberfall der Geschichte verübt und eine ebensolche Beute gemacht.

Für mich ist dieser Tag kein Feiertag ... für mich ist es ein Gedenktag: Der Gedenktag an die kriminelle Energie des Kapitalismus. Viele Bekannte aus der ehemaligen DDR sehen das ( mittlerweile ) genauso und sie sagen: Hätten wir uns damals nur einmal an unseren Staatskunde-Unterricht in der Schule erinnert ... und ihn nicht einfach nur als Propagandaveranstaltung abgetan. Wir hätten wissen müßen - dass es so abläuft.

Nun - Sören Kierkegaard sagte schon: " Man kann das Leben nur rückwärts verstehen - es aber nur vorwärts leben. " Also müssen wir diesen Tag annehmen - als Erinnerung an soziale Errungenschaften ( z.B. das verfassungsrechtlich verbriefte Recht auf Arbeit ) - damit wir zur rechten Zeit - die Zukunft gestalten können ... auch wenn es uns persönlich dann vielleicht gar nicht mehr gibt.

Ist das erste mal das ich deinen Gedanken folgen kann ! Wir wollten mehr als den Kapitalismus retten und uns von der Treuhand ausrauben lassen . Wir haben geklaubt mit Arbeit können wir uns auch was schaffen im Kapitalismus und . . . SCHEISSE . Es ist nur ein Gedenktag . Was wäre nicht alles MÖGLICH gewesen und wenn man sieht wie es bei den Russen es lief : Wie konnte alles so Privatisiert werden ? Betrug überall .

Frank3
03.10.2008, 18:19
Du meinst die wunderschönen Plattenbauten? Wahrlich große Kunst.:rolleyes:

Eure sehen und sind NICHT besser und sozial noch weiter UNTEN .

Sauerländer
03.10.2008, 18:49
Wichtig ist, dass, obwohl die Ostgebiete immernoch abgetrennt sind und zu Polen gehören, der preußische Geist immer aufrecht erhalten wird und in jedem Deutschen fortlebt, dass ein jeder nach diesen Tugenden lebt, die einst das ehemalige Preußen und Deutschland groß und stark gemacht haben. Solange die preußische Tradition in uns fortlebt, solange ist Deutschland nicht verloren.

Allerdings bin ich für einen Wiederanschluss Österreichs in geraumer Zeit. Das sollte man sobald wie möglich in Angriff nehmen, falls eine nationale Kraft in Deutschland endlich an die Macht kommen wird.
Nunja, sicher, aber die ostmärkischen Volksgenossen müssen das selbst WOLLEN, sonst bleibt es da bei einem diktierten Anschluss, der nur innere Widerstände befördern und den ohnehin schon verheerend tiefen Graben weiter stärken wird. Das neue Reich muss genug Strahkraft besitzen, um in den noch separat lebenden deutschen Stämmen auch so das Begehr zu wecken, in ihm aufzugehen.

Den Preußengeist würde ich auch nicht unbedingt verabsolutieren - der hat einen wichtigen Platz im gesamtdeutschen Geist, aber keinen alleinigen. Deutschland war nie nur Preußen, sondern immer auch beispielsweise Bayern oder eben Österreich.

Atheist
03.10.2008, 18:55
Heute ist auch ganz "zufälligerweise" Tag der offenen Moschee:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Klopperhorst
03.10.2008, 18:57
Es gab aber auch zu DDR-Zeiten Verbindungen mit einheimischen Frauen. Als die Tochter einer Nachbarin 1989 zu Besuch kam, hatte sie einen (nicht ganz dunklen) Kubaner dabei und zwei Kinder, die offensichtlich von ihm waren.

Das waren bekanntlich die Folgen von DT64 (Deutschlandtreffen 1964). In der Tat gab es auch bei uns im Dorf (ca. 10.000 Einwohner) einen Mischling. Wir nannten ihn Oschmann, er war schwer in Ordnung, aber seine Mutter hatte auf dem besagten Treffen einen Neger gebumst.


Tschechien hatte Ende des letzten Jahres bereits 400000 Ausländer und die Zahl steigt rapide. Die DDR hätte wahrscheinlich eine ähnliche Entwicklung genommen. Nur die unglaubliche Dummheit, dort gleich nach der Wende Massen an Asylanten dort einzuquartieren, wäre den Einwohnern wohl erspart geblieben.

Unter den Voraussetzungen weitergehender Öffnung, Liberalisierung ja. Aber es herrschte dort generell schon eine andere Mentalität.

Es war viel mehr Volks- und Heimatbewusstsein vorhanden, als im Westen, die Leute waren nicht so liberal und hätten von sich aus glaube ich keine große Öffnungspolitik für Ausländer betrieben.

---

Würfelqualle
03.10.2008, 19:00
Einig Vaterland ? Da fehlen ja noch 114.000 km² Deutschland. Vergessen wir niemals Hinterpommern, Ostbrandenburg, Schlesien, Ostpreußen. Das vorher geraubte Westpreußen sollte auch in Erinnerung bleiben.

1945 glaubte keiner daran, dass Oder und Neiße einmal Grenzflüsse zu Polen sein werden.

2008 weiss kaum einer mehr, dass Oder und Neiße mal Flüsse mitten in Deutschland waren.

Im Einigungsvertrag wurden die Deutschen betrogen. BRD und DDR durften sich nur unter der Auflage vereinen, dass sie für immer auf die deutschen Ostgebiete verzichten müssten.

Was ist die BRD heute ? Ein multikrimineller Saustall !

Stechlin
03.10.2008, 19:01
da irrst du mein Lieber, sie liegt mir schwer im Magen, doch an der "DDR"wäre ich erstickt!

Beim Verschlucken erstickt nur, wer mit Gier verschlingen will. Es sagt dennoch wenig über die Genießbarkeit aus. Du musst der Bedeutung meiner Worte schon zu folgen bereit sein.

Stechlin
03.10.2008, 19:02
anno 1986

Was? :shock: Du bist ein Republikflüchtling? Das ist mir bisher entgangen. Sieh an...

Stechlin
03.10.2008, 19:03
In der Sowjetzone hat niemand körperlich Hunger leiden müssen. Allerdings war das Leben jedes einzelnen Zonenbewohners ständig überwacht und im staatlichen Plansystem verankert. Sobald er auf den Gedanken kam aus diesem System auszubrechen weil es ihm zu eng wurde , wurde dem "Bürger" sofort die Grenzen aufgezeigt.

Die meisten Menschen hatten 1990 die Nase voll von sozialistischen Experimenten. Seit 1933 lebten die Menschen im Osten Deutschlands unter Diktauren und wer den Drang nach Freiheit lediglich mit Konsumdenken gleichsetzt ist ein Demagoge.

Auch wenn ich heute die DDR schon lange nicht mehr als die Ultima Ratio der deutschen Geschichte betrachte, so wünschte ich mir insgeheim doch, daß sie für Leute wie Dich ewig weiterexistiert hätte. Nur so aus reiner Schadenfreude.

Stechlin
03.10.2008, 19:05
Du meinst die wunderschönen Plattenbauten? Wahrlich große Kunst.:rolleyes:

Oh ja, wie schön, daß es im Westen keine Plattenbauten gibt. :rolleyes:

Typisch westliche Arroganz. Zum Kotzen...

Ingeborg
03.10.2008, 19:06
Was gibts heute zu feiern?

3.10. = Todestag des Bilderbergers FJS!

Stechlin
03.10.2008, 19:07
Den Preußengeist würde ich auch nicht unbedingt verabsolutieren - der hat einen wichtigen Platz im gesamtdeutschen Geist, aber keinen alleinigen. Deutschland war nie nur Preußen, sondern immer auch beispielsweise Bayern oder eben Österreich.

Oh, oh! Energischer Widerspruch. Der Preußengeist ging mit dem nationalen Einheitsgedanken, wie überhaupt mit der "deutschen" Befindlichkeit niemals konform. Preußen war nie ein Nationalstaat, sondern stets ein Rationalstaat. Für mich ist das das wahre Deutschtum.

arnd
03.10.2008, 19:24
Für Mitglieder der DDR Staatsführung und der DDR Gestapo (MfS) war der 3.Oktober 1990 ein Tag der Erlösung.
Denn bei einer Weiterführung des Experiments DDR als freies Land wären diese Verbrecher bestimmt nicht so milde verurteilt wurden ,wie unter dem Geltungsbereich des Grundgesetzes geschehen.
Dies wäre vielleicht wirklich ein Grund gewesen die DDR noch ein wenig selbständig weiter existieren zu lassen.

Ajax
03.10.2008, 19:31
Oh ja, wie schön, daß es im Westen keine Plattenbauten gibt. :rolleyes:

Typisch westliche Arroganz. Zum Kotzen...

Natürlich gibt es hier auch welche und die finde ich ebenso hässlich. Es sollte nur ein Seitenhieb auf die angeblich schöne "sozialistische Architektur" sein, die allerdings nichts nennenswertes hervorgebracht hat. Oder wie nennst du sowas:

http://www.curbly.com/DIY-Maven/posts/3551-Is-this-the-ugliest-building-in-the-world-

bernhard44
03.10.2008, 19:42
Was? :shock: Du bist ein Republikflüchtling? Das ist mir bisher entgangen. Sieh an...

hätten dich deine Genossen richtig informiert, wüsstest du was ich bin! Die "Stasi" ist auch nicht mehr was sie mal war!:))

Dubidomo
03.10.2008, 20:06
Die Wiedervereinigung dauert an. In xx Jahren wird sie vollendet sein.

Bis die nach der Wende Geborenen das Übergewicht in der Wirtschaft und der Politik erreichen, werden nochmal 20 Jahre vergehen.

Dubidomo
03.10.2008, 20:11
Für Mitglieder der DDR Staatsführung und der DDR Gestapo (MfS) war der 3.Oktober 1990 ein Tag der Erlösung.
Denn bei einer Weiterführung des Experiments DDR als freies Land wären diese Verbrecher bestimmt nicht so milde verurteilt wurden ,wie unter dem Geltungsbereich des Grundgesetzes geschehen.
Dies wäre vielleicht wirklich ein Grund gewesen die DDR noch ein wenig selbständig weiter existieren zu lassen.



Bestens!

4 Jahre zur Abrechnung mit dem abgehalferten System hätte man der DDR-Bevökerung gönnen müssen. Manche aktuellen Probleme mit Im's und MFS, Renten und Soli wären kein Punkt der politischen Tagesordnung mehr. Kohl hat seine Freunde gerettet.

Stechlin
03.10.2008, 20:21
Für Mitglieder der DDR Staatsführung und der DDR Gestapo (MfS) war der 3.Oktober 1990 ein Tag der Erlösung.
Denn bei einer Weiterführung des Experiments DDR als freies Land wären diese Verbrecher bestimmt nicht so milde verurteilt wurden ,wie unter dem Geltungsbereich des Grundgesetzes geschehen.
Dies wäre vielleicht wirklich ein Grund gewesen die DDR noch ein wenig selbständig weiter existieren zu lassen.

:))

Und dann noch fettgeschrieben...Du hast doch echt ´n Ding an der Klatsche! :hihi:

GmbH
03.10.2008, 20:26
In diesem Jahr hat Tschechien als erstes osteuropäisches Land (ausgenommen Slowenien) vom Lohnniveau die neuen Bundesländer überholt. Ich denke es wäre besser gewesen für die Ostdeutschen sich nicht zu vereinigen. Sie hätten eine eigene Kultur, leistungsfähige Wirtschaft und eigenen Stolz. So sind sie nur blöde, arbeitslose, beraubte, von den eigenen Landsleuten vielgeschmähte Versager und Bittsteller, denen im eigenen Land nicht mal mehr ihre Häuser gehören.



Gehen wir mal davon aus, daß du nur anheizen willst - ich gehe trotzdem drauf ein ...

Von welcher K u l t u r sprichst du und von welcher l e i s t u n g s f ä h i g e n

W i r t s c h a f t .

Du stehst doch hoffentlich nicht unter irgendwelchen sanften Drogen ... :hihi:

arnd
03.10.2008, 20:28
in diesem Zusammenhang fällt mir noch ein

Der Begriff Stasischwein ist eigentlich eine Beleidigung für das nützliche Tier Schwein.

Manchen Leuten hier (besonders aus Berlin) merkt man sofort ihre Abstammung und Erziehung von DDR Gestapo Angehörigen an.

Stechlin
03.10.2008, 20:34
Natürlich gibt es hier auch welche und die finde ich ebenso hässlich. Es sollte nur ein Seitenhieb auf die angeblich schöne "sozialistische Architektur" sein, die allerdings nichts nennenswertes hervorgebracht hat. Oder wie nennst du sowas:

http://www.curbly.com/DIY-Maven/posts/3551-Is-this-the-ugliest-building-in-the-world-

Wußte gar nicht, daß Nord-Korea ein Bezirk der DDR gewesen wäre. "Sozialistische" Architektur gibt es nicht. Häuser werden von Menschen gebaut, und Marx war kein Architekt.

Das meine ich mit typisch westlicher Arroganz: Jeder im Osten war letztendlich nur ein unterdrückter Vasall, der gar nicht anders konnte, als am laufenden Band nur Unbrauchbares zu produzieren. Architektur im Osten? Es kann ja nicht sein, was nicht sein darf. Und als Krönung der Überheblichkeit war die gesamte "sozialistische Welt" ein grauer Einheitsbrei; und die Sünden des einen das Versagen aller. Was für eine wahrhaft differenzierte Sicht! Es lebe die Deutsche Einheit.

Wahrlich, Brüder und Schwestern, ich sage euch: Die Einheit ist das Paradies, nach dem alle Guten streben.

Ich habe jetzt keine Lust, Dir mittels Beispiele aufzuzeigen, daß auch die DDR in der Welt Bemerkenswertes an architektonischen Errungenschaften hinterließ. Das überlasse ich Dir selbst, Dich auf die Suche nach diesen Spuren zu begeben -quasi als Dein Beitrag zur Vervollkommnung der inneren Einheit. Ich könnte mich natürlich auch über die "Ästhetik" westdeutscher Fußgängerzonen auslassen. Aber ich lasse es. Genügt ja vollkommen, wenn einer von uns beiden spaltet.

Stechlin
03.10.2008, 20:39
hätten dich deine Genossen richtig informiert, wüsstest du was ich bin! Die "Stasi" ist auch nicht mehr was sie mal war!:))

So interessant bist nun wieder auch nicht, als dass ich es zuläße, die virtuelle Welt des cpf mit in die reale zu nehmen. Da muß schon mehr kommen. :smoke:

Stechlin
03.10.2008, 20:46
in diesem Zusammenhang fällt mir noch ein

Der Begriff Stasischwein ist eigentlich eine Beleidigung für das nützliche Tier Schwein.

Manchen Leuten hier (besonders aus Berlin) merkt man sofort ihre Abstammung und Erziehung von DDR Gestapo Angehörigen an.

Ah, der gewöhnlich bei einigen Kaffeesachsen noch heute grassierende Futterneid gegenüber den Berlinern. :))

Heute scheint Dein geistiger Amoklauf mal wieder besonders ergiebig gewesen zu sein. Brav, arnd. Du machst Deine Sache gut!
:stolz:

bernhard44
03.10.2008, 20:54
So interessant bist nun wieder auch nicht, als dass ich es zuläße, die virtuelle Welt des cpf mit in die reale zu nehmen. Da muß schon mehr kommen. :smoke:

hier Zitate des Ministers für Staatssicherheit (ein verurteilter Doppelmörder)!


„Wir sind nicht gefeit leider, dass auch mal ein Schuft noch unter uns sein kann, wir sind nicht gefeit dagegen, leider. Wenn ich das schon jetzt wüsste, dann würde er ab morgen schon nicht mehr leben. Ganz kurz – Prozess. Aber weil ich Humanist bin, deshalb habe ich solche Auffassungen. Lieber Millionen Menschen vor'm Tode retten als wie einen Banditen leben lassen, der also uns dann also die Toten bringt. ... unverständlich ... mal richtig erklären, warum man so hart sein muss. All das Geschwafel von wegen nicht Hinrichten und nicht Todesurteil – alles Käse is' Genossen. Hinrichten den Menschen ohne ... unverständlich ..., ohne Gerichtsbarkeit und so weiter."


„Ich will euch überhaupt mal etwas sagen Genossen, wenn man schon schießt dann muss man dat so machen, dass nicht der Betreffende noch bei wegkommt sondern dann muss er eben dableiben bei uns. Ja so ist die Sache, wat is denn das, 70 Schuß loszuballern und der rennt nach drüben und die machen ne Riesenkampagne.“

ach und dann sagte er noch:


„Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setzte mich doch dafür ein!":))

was für ein Hohn.........

teardown
03.10.2008, 21:03
Ob ein verurteilter Mörder als Minister...oder ein Westpolitiker der im Rausch jemanden totfährt, und nach Jahren wieder im politischen Alltagsgeschäft auftaucht, verurteilte Steuersünder die uns sagen, was wir tun sollen - das ist das vereinte Deutschland! :drunk: :drunk:


P.S. Was hängt sich eigentlich der Mohammedaner in diesen Feiertag???

Pandulf
03.10.2008, 21:29
Die Umsetzung der Wiedervereinigung ist natürlich politisch völlig vergeigt worden. Die Wiedervereinigung wurde halt von Liberalen gestaltet, deren Ideologie perse staats- und volksfeindlich ist. Mit Liberalen kann man halt keinen Staat machen. Die Liberalen haben seit dem geopolitischen Glücksfall der Wiedervereinigung, die sie nie angestrebt haben, diese immer torperdiert und ihre Macht dazu benutzt, die Deutschen zu demoraliseren. Dabei haben sie sich auch noch als die Guten angesehen, die das Individuum befreien. Egal, die Deutsche Wiedervereinigung wirkt am stärksten durch ihre blosse Existenz. Die Wiedervereinigung wirkt durch die Tatsache ihres Seins. Jeden Tag wird die Deutsche Einheit normaler, jeden Tag passen die Menschen in Deutschland sich genauso der Realität des größeren Deuschlands an, so wie die Welt sich mehr und mehr an das größere Deutschland gewöhnt. Wir Deutschen wachsen langsam in die größeren Stiefel des neuen Deutschlands hinein, das europäische Großmacht sein wird, das die Geschichte Europas im 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflussen wird.

Tortilius
03.10.2008, 21:35
Du mißverstehst mich. Wenn ich diesem 3.10. nichts abgewinnen kann, dann ist daraus keinesfalls zu schlußfolgern, dieser Endzeit-DDR in irgendeiner Art und Weise hinterherzutrauern. Ich trauere einzig der verrückt vertanen Gelegenheit hinterher, aus dieser muffigen DDR etwas besseres zu machen, mit dem Ziel einer in ferner Zukunft liegenden wirklichen Einheit der Nation -gleichberechtigt und basierend auf unserer Kultur, Sprache und Sitten. Ohne Besatzung, ohne Nato, ohne EU.

Die "Einheit" machte sich zu allererst in Form von Coca Cola in den HO-Kaufhallen bemerkbar. Und diesen Charakter trägt sie noch heute.



Ein Teil von BRD zu sein ist doch was viel besseres als die DDR.

Tortilius
03.10.2008, 21:39
Man könnte dialektisch formulieren, daß es uns am Mangel mangelt.

Erzähl das den Leuten, die die Tafeln oder andere Suppenküchen besuchen müssen......

Stechlin
03.10.2008, 21:39
hier Zitate des Ministers für Staatssicherheit (ein verurteilter Doppelmörder)!





ach und dann sagte er noch:

:))

was für ein Hohn.........

Wir oft willste mir denn diesen Ladenhüter noch andrehen? Ein Kumpel von mir hat das sogar auf Kassette. Wenn wir gut drauf sind, hören wir uns das an und lassen das MfS und seine Schergen hochleben. Aber nicht etwa, weil wir den Mielke, Erich für so gescheit halten (jedenfalls ich nicht), sondern weil seine Trefferquote angesichts all jener, die heute "Opfer" sein wollen, doch gar nicht so schlecht war. Reine Schadenfreude, oder Pragmatismus. Zur Not auch beides.

Stechlin
03.10.2008, 21:42
Erzähl das den Leuten, die die Tafeln oder andere Suppenküchen besuchen müssen......

Ich wußte gar nicht, daß Suppenküchen und "Tafeln" ein Zeichen materiellen Mangels hierzulande wären. Na dann kläre mich mal auf!

Stechlin
03.10.2008, 21:43
Ein Teil von BRD zu sein ist doch was viel besseres als die DDR.

Nein. Ganz gewiß nicht. Die DDR war Grippe; die BRD ist die Pest.

Wolf
03.10.2008, 21:44
Welche Wiedervereinigung? Die DDR hat sich auf allen Ebenen der BRD angeschlossen, und das ist gut so. Endlich vorbei mit der Mauer, mit der Schreckensherrschaft, und ein weiterer Schritt in ein geeintes Europa. :]

Stechlin
03.10.2008, 21:52
Die Umsetzung der Wiedervereinigung ist natürlich politisch völlig vergeigt worden. Die Wiedervereinigung wurde halt von Liberalen gestaltet, deren Ideologie perse staats- und volksfeindlich ist. Mit Liberalen kann man halt keinen Staat machen. Die Liberalen haben seit dem geopolitischen Glücksfall der Wiedervereinigung, die sie nie angestrebt haben, diese immer torperdiert und ihre Macht dazu benutzt, die Deutschen zu demoraliseren. Dabei haben sie sich auch noch als die Guten angesehen, die das Individuum befreien.

Dem stimme ich leidenschaftlich zu!


Egal, die Deutsche Wiedervereinigung wirkt am stärksten durch ihre blosse Existenz. Die Wiedervereinigung wirkt durch die Tatsache ihres Seins. Jeden Tag wird die Deutsche Einheit normaler, jeden Tag passen die Menschen in Deutschland sich genauso der Realität des größeren Deuschlands an, so wie die Welt sich mehr und mehr an das größere Deutschland gewöhnt. Wir Deutschen wachsen langsam in die größeren Stiefel des neuen Deutschlands hinein, das europäische Großmacht sein wird, das die Geschichte Europas im 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflussen wird.

So sehr ich auch hoffte, dies Szenario wäre Wirklichkeit, so sehr sagt mir die Vernunft, dass hier der Wunsch Vater des Gedanken war, ist und bleiben wird. Es gibt keine Einheit. Deshalb kann sie auch nicht wirken. Wir leben zwar alle in einem Staat, aber es ist einfach so, daß die Mehrheit da drüben mit der Mehrheit hier vor Ort nichts zu schaffen haben will. Jeder sieht zu, daß er über die Runden kommt, und höchstens Neid auf zuviel oder zuwenig gezahlte "Solibeiträge" bestimmen die Gefühle, die hüben und drüben durchlebt werden. Die Einheit schlug sich allein auf die Währung nieder. Und den meisten genügt das bis heute. Mehr Einheit gibt es nicht.

Stechlin
03.10.2008, 21:53
Welche Wiedervereinigung? Die DDR hat sich auf allen Ebenen der BRD angeschlossen, und das ist gut so. Endlich vorbei mit der Mauer, mit der Schreckensherrschaft, und ein weiterer Schritt in ein geeintes Europa. :]

Ach herje...

Tortilius
03.10.2008, 21:54
Ich wußte gar nicht, daß Suppenküchen und "Tafeln" ein Zeichen materiellen Mangels hierzulande wären. Na dann kläre mich mal auf!

Tatsache, das viele Menschen sich das Essen nicht leisten können soll etwa ein Zeichen von Überfluss sein?
Diese Tatsache ist nich nur ein Zeichen des materiellen Mangels sondern auch geistiger und moralischer Armut der verantwortlichen Politiker.

Stechlin
03.10.2008, 22:01
Tatsache, das viele Menschen sich das Essen nicht leisten können soll etwa ein Zeichen von Überfluss sein?
Diese Tatsache ist nich nur ein Zeichen des materiellen Mangels sondern auch geistiger und moralischer Armut der verantwortlichen Politiker.

Da unsere Politiker weder über Geist noch Moral verfügen, ist es kein Zeichen materiellen Mangels, sondern der Gier. Schau mal in die Abfalleimer des Hotels Adlon. Da kannst Du Dir ein Bild machen vom tatsächlichen Mangel dieser unserer Republik.

Sauerländer
03.10.2008, 22:10
Oh, oh! Energischer Widerspruch. Der Preußengeist ging mit dem nationalen Einheitsgedanken, wie überhaupt mit der "deutschen" Befindlichkeit niemals konform. Preußen war nie ein Nationalstaat, sondern stets ein Rationalstaat.
Selbstverständlich -vielleicht mit der Einschränkung, dass in Preußen die Ratio kein Selbstzweck war, sondern im Dienste des eigentlichen Selbstzwecks, des (wesentlich militärisch interpretierten) Staates stand. Genauso wie die Donaumonarchie ein Vielvölkerstaat war, war Preußen einer - wenn auch mit stärkerem deutschen Element als in Österreich-Ungarn.
Aber Preußen hat sich im 19. Jahrhundert zum Vorkämpfer der nationalen Sache gemacht - nicht aus freiem Willen, sondern aus der Erkenntnis heraus, dass der Nationalismus in dieser Zeit eine nicht aufzuhaltende Kraft war, und dass man sich ihn entweder zueigen machen oder ihm unterliegen musste.
Bismarck, für viele der Großartigste unter den Preußen (was sich recht amüsant ausnimmt, wenn man seine Jugend und auch danach seinen zum Exzess neigenden Charakter anschaut, der so gar nichts preußisch-diszipliniertes an sich zu haben scheint), prägte die Devise, wenn schon Revolution sein müsse, wolle man sie lieber machen als erleiden.

Für mich ist das das wahre Deutschtum.
Mit dem selben Recht kann etwa ein Süddeutscher dieses straff durchorganisierte, nüchterne, schnörkellose Gebilde namens Preußen als ziemlich undeutsch empfinden.
Das Deutschtum - das ist in meinen Augen nicht eine seiner Partikulargrößen, keine der begründenden Ideen eines seiner Teile, sondern das Nebeneinander und Beieinander ALL seiner Teile. DAS macht den deutschen Charakter so vielseitig, so spannend, so zerrissen, so fruchtbar, so destruktiv.

bernhard44
03.10.2008, 22:10
Wir oft willste mir denn diesen Ladenhüter noch andrehen? Ein Kumpel von mir hat das sogar auf Kassette. Wenn wir gut drauf sind, hören wir uns das an und lassen das MfS und seine Schergen hochleben. Aber nicht etwa, weil wir den Mielke, Erich für so gescheit halten (jedenfalls ich nicht), sondern weil seine Trefferquote angesichts all jener, die heute "Opfer" sein wollen, doch gar nicht so schlecht war. Reine Schadenfreude, oder Pragmatismus. Zur Not auch beides.

ja besoffen auf dem Sofa, 18 Jahre danach, lässt sich das lustig an!
Zu meiner Zeit wärst du für den Besitz dieses Bandes, für Jahre in Bautzen verschwunden, anschließend in der Psychiatrie untergebracht und mit Medikamenten zu Tote gepflegt worden!

Dubidomo
03.10.2008, 22:32
Ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen nicht machbar gewesen. Meine Meinung damals war sehr auf der Linie von Oskar Lafontaine und Erich Böhme (Spiegel-Chefredakteur). Es wäre besser gewesen, wenn die BRD auf die deutsche Einheit (verbal) verzichtet hätte, weil die sowieso ganz von selbst gekommen wäre, sobald auch nur das kleinste Schlupfloch im Eisernen Vorhang ist.

Das hätte den Vorteil gehabt, daß das Ausland an uns keine Forderungen bzgl. seines Einverstandenseins mit der deutschen Einheit hätte stellen können. Aber die Dreck- und Fettsau Kohl hat dann alles systematisch an die Wand gefahren; zum eigenen Vorteil und dem unserer Freummde und Vahbümmdedd'n. So ein Zufall aber auch!

Genau das!
Wiedervereinigung ja, aber zu unseren Bedingungen.

Die Zeit arbeitete für uns. Das "Zeitfenster" war ein Witz, der Witz eines Mannes, der unbedingt Kanzler der Einheit werden wollte. Wer sich von Ausländern abhängig macht, ist selber schuld, wenn die vorschreiben, wie es bei uns richtig zu sein hat. Wer Danaergeschenke annimmt, muss sich über die Folgen nicht wundern. Schon der Schlieffenplan hat uns nur Unglück gebracht, weil er uns vom britischen Wohlwollen abhängig machte. Und nun schon wieder dasselbe! Sind wir politisch wirklich so verblödet? Ein Verhalten ist das, wie das von unmündigen Kindern, die die Tragweite ihrer Handlungen nicht abschätzen können.

Stechlin
03.10.2008, 22:40
Selbstverständlich -vielleicht mit der Einschränkung, dass in Preußen die Ratio kein Selbstzweck war, sondern im Dienste des eigentlichen Selbstzwecks, des (wesentlich militärisch interpretierten) Staates stand. Genauso wie die Donaumonarchie ein Vielvölkerstaat war, war Preußen einer - wenn auch mit stärkerem deutschen Element als in Österreich-Ungarn.
Aber Preußen hat sich im 19. Jahrhundert zum Vorkämpfer der nationalen Sache gemacht - nicht aus freiem Willen, sondern aus der Erkenntnis heraus, dass der Nationalismus in dieser Zeit eine nicht aufzuhaltende Kraft war, und dass man sich ihn entweder zueigen machen oder ihm unterliegen musste.
Bismarck, für viele der Großartigste unter den Preußen (was sich recht amüsant ausnimmt, wenn man seine Jugend und auch danach seinen zum Exzess neigenden Charakter anschaut, der so gar nichts preußisch-diszipliniertes an sich zu haben scheint), prägte die Devise, wenn schon Revolution sein müsse, wolle man sie lieber machen als erleiden.

Der Staat Preußen mag das vorangetrieben haben, aber eben auf Kosten der preußischen Idee und des preußischen Lebensgefühls. Die Wilhelms des 19. Jahrhunderts waren bestenfalls Karikaturen der alten preußischen Gloria, und leider prägen sie bis heute das Bild vom Preußen, wie es eigentlich gar nicht war. Die "typisch" preußische Angewohnheit, in der direkten Anrede Personalpronomina grundsätzlich auszulassen, basierte auf einem Sprachfehler Friedrich Wilhelms des Dritten, der wiederum seine Ursachen in seiner Scheu vor Menschen und Öffentlichkeit hatte. Mit anderen Worten, die Schüchternheit eines preußischen Königs soll nun Symbol preußischer Schneidigkeit sein. Absurd. Nur mal so als ein Beispiel dafür, was für ein verkehrtes Bild über Preußen sich in den Köpfen der Menschen seit fast zweihundert Jahren festgesetzt hat.

Ich lasse mich von meiner bitteren These nicht abbringen, daß Preußen mit dem Tode Friedrichs des Zweiten als Idee (und Preußen war nie mehr als eine solche) gestorben ist. Und als Konsequenz des Ausbleibens würdiger Erben, die sich des wertvollen Nachlasses bewußt gewesen wären, ging Preußen in einem deutschen Reich auf, dessen "nationaler" Dünkel von einem Bürgertum getragen wurde, der eben dieses Reich auf dem Altar zweier Weltkriege geopfert hat. Und die kläglichen Gestalten, die sich heute in der Tradition des Frankfurter Paulskirchengesindels sehen, steuern heute die letzten Reste nationaler Kultur und Tradition als ihr Opfer bei.


Mit dem selben Recht kann etwa ein Süddeutscher dieses straff durchorganisierte, nüchterne, schnörkellose Gebilde namens Preußen als ziemlich undeutsch empfinden.
Das Deutschtum - das ist in meinen Augen nicht eine seiner Partikulargrößen, keine der begründenden Ideen eines seiner Teile, sondern das Nebeneinander und Beieinander ALL seiner Teile. DAS macht den deutschen Charakter so vielseitig, so spannend, so zerrissen, so fruchtbar, so destruktiv.

Mhh, ich gebe Dir Recht. Genau das könnte man als das wahre Deutschtum begreifen -ein wahrlich interessanter Gedanke. Aber eben dieses postfriederizianische Preußen hat mit seinem plötzlich entdeckten nationalen Sendungsbewußtsein (also etwas antipreußisches) dieses Nebeneinander unter eine bürgerliche Glocke zu pressen versucht, mit dem Ergebnis des endgültigen Verlustes der deutschen Stämme nationaler Souveränität. Ende der Geschichte.

Stechlin
03.10.2008, 22:42
ja besoffen auf dem Sofa, 18 Jahre danach, lässt sich das lustig an!
Zu meiner Zeit wärst du für den Besitz dieses Bandes, für Jahre in Bautzen verschwunden, anschließend in der Psychiatrie untergebracht und mit Medikamenten zu Tote gepflegt worden!

Ja, ich merke schon, Dich läßt das heutig Datum mal wieder ein wenig sentimental werden. Sei es Dir gegönnt. Sehr viel mehr habt Ihr ja nicht mehr.

mastermike
03.10.2008, 23:02
Die Wiedervereinigung ist vom größten Verbrecher seit Adolf Hitler gestaltet worden, Helmut Kohl, und entsprechend fallen die Ergebnisse aus.

Finanziell ein einziges Desaster, der €urotz wurde von unserer Freunden und Verbündeten mit einer Kriegsdrohung erpreßt, BRD + DDR werden total ausgeplündert und an die Besatzer verkauft, Millionen von kulturfremden Zuwanderern schmarotzen die Sozialsysteme aus, Deutschland müßte längst EU-Netto-Empfänger sein, und trägt dennoch die Hauptlast der europäischen Einigung, deutsche Soldaten kämpfen und sterben für die Geld- und Machtinteressen der Besatzer, Bürgerrechte werden abgebaut, Millionen von Deutschen in die Verelendung getrieben, Milliarden zur Stützung krimineller Banken aufgewendet ... das wiedervereinigte Deutschland ist zu einem nackten Räuber- und Verbrecherstaat geworden.

Eine wahrhaft vernichtende Bilanz, für die den Verantwortlichen der Prozeß nach Nürnberger Vorbild gemacht gehörte.

Soweit die Wiedervereinigung positive Seiten mit sich brachte, etwa den Fall der Mauer, das Ende der SED-Blockparteiendiktatur und den Abzug russischer Besatzungstruppen, sollten darüber eher die Ossis urteilen als ein Wessi wie ich.


Erstaunlich, ich dachte ich wäre der Einzige der dieser Meinung ist ... Da ist kaum etwas hinzuzufügen, ausser vielleicht: Verantwortlich sind und waren alle "Mainstreampolitiker". Diese Leute, die geschworen hatten sich für unser Wohl einzusetzten (und immer nur ihr eigenes Wohl im Sinne hatten) haben das "Deutsche Volk" um 1500 Milliarden € (eine unvorstellbare Summe!) betrogen. Der wirtschaftliche Effekt im Osten der Republik gleich null (verglichen mit den ehem. Ostblock-Nachbarstaaten) und politisch wird die ganze Republik nun nach 18 Jahren in einen neokommunistischen Sumpf gezogen (siehe Erstarken der Linken!) der dieses Land mehr spalten wird als die politischen Systeme vor der Wiedervereinigung. Ein Desaster, das mann wirklich nur noch V e r b r e c h e n nennen kann!X(

Hasta la vista

Dubidomo
03.10.2008, 23:09
Mit dem selben Recht kann etwa ein Süddeutscher dieses straff durchorganisierte, nüchterne, schnörkellose Gebilde namens Preußen als ziemlich undeutsch empfinden.
Das Deutschtum - das ist in meinen Augen nicht eine seiner Partikulargrößen, keine der begründenden Ideen eines seiner Teile, sondern das Nebeneinander und Beieinander ALL seiner Teile. DAS macht den deutschen Charakter so vielseitig, so spannend, so zerrissen, so fruchtbar, so destruktiv.

Und dann kam Hitler und hat Preußen den Garaus gemacht. Preußische Generäle waren ihm nicht willig genug und so nahm er ab 1938 zunehmend süddeutsche. Man lese dazu die Biograhien seiner besten Generäle. Halder, Rommel, Guderian etc..
Von Witzleben machte sich 1941 davon. Von Blomberg und von Fritsch wurden 1938 abgesetzt, Beck trat 1938 selbst zurück.
Dem süddeutschen Element fehlt die ordnende Struktur, ohne die ein Staat nicht auskommt. Heinis kommen immer wieder vor und ebenso Blödis. Es darf nicht von der Güte des einzenen Politikers abhängig sein, ob ein Staat bestehen bleibt.

Sauerländer
03.10.2008, 23:10
Und dann kam Hitler und hat Preußen den Garaus gemacht. Preußische Generäle waren ihm nicht willig genug und so nahm er ab 1938 zunehmend süddeutsche. Man lese dazu die Biograhien seiner besten Generäle. Halder, Rommel, Guderian etc..
Von Witzleben machte sich 1941 davon. Von Blomberg und von Fritsch wurden 1938 abgesetzt, Beck trat 1938 selbst zurück.
Dem süddeutschen Element fehlt die ordnende Struktur, ohne die ein Staat nicht auskommt. Heinis kommen immer wieder vor und ebenso Blödis. Es darf nicht von der Güte des einzenen Politikers abhängig sein, ob ein Staat bestehen bleibt.
Und dem selbstzweckhaften geordneten preußischen Staat fehlt mitunter das, was dem Staat erst einen Daseinszweck verleiht.

Tortilius
03.10.2008, 23:24
Nein. Ganz gewiß nicht. Die DDR war Grippe; die BRD ist die Pest.

Dann hätte die BRD schon vor Jahrzehnten zusammenbrechen müssen, und die DDR weiter existiert, es ist aber genau umgekehrt.....

Dubidomo
03.10.2008, 23:32
Und dem selbstzweckhaften geordneten preußischen Staat fehlt mitunter das, was dem Staat erst einen Daseinszweck verleiht.

Bleiben wir dabei, dass Preußen mit dem Preußenschlag eines von Papen erst matt gesetzt werden musste, bevor süddeutscher Staatsrotz, vor allem aus Bayern, sein Unwesen treiben konnte.

Rocko
03.10.2008, 23:43
Die Einheit war schon von Grund auf falsch angelegt.
Was hat sie für uns für Vorteile gehabt?

Für die Westdeutschen gar keine, die hat man die gesamte DDR-Misswirtschaft über Steuern und Soli(quasi Enteignung) bezahlen lassen und lässt sie immer noch weiter zahlen, auch 18 Jahre nach der Einheit, die zwar alle wollten, aber bestimmt nicht zu diesem Preis!

Sauerländer
03.10.2008, 23:46
Bleiben wir dabei, dass Preußen mit dem Preußenschlag eines von Papen erst matt gesetzt werden musste, bevor süddeutscher Staatsrotz, vor allem aus Bayern, sein Unwesen treiben konnte.
Sicher. Und?

Stechlin
04.10.2008, 00:09
Dann hätte die BRD schon vor Jahrzehnten zusammenbrechen müssen, und die DDR weiter existiert, es ist aber genau umgekehrt.....

Na denk mal darüber nach. Sterben kann man an beidem.

Stechlin
04.10.2008, 00:16
Die Einheit war schon von Grund auf falsch angelegt.
Was hat sie für uns für Vorteile gehabt?

Für die Westdeutschen gar keine, die hat man die gesamte DDR-Misswirtschaft über Steuern und Soli(quasi Enteignung) bezahlen lassen und lässt sie immer noch weiter zahlen, auch 18 Jahre nach der Einheit, die zwar alle wollten, aber bestimmt nicht zu diesem Preis!

Die Staatsverschuldung der DDR belief sich mit Stichtag 2. Oktober 1990 auf ca. 19 Milliarden US-Dollar. Daraus hat die Treuhand dann 750 Milliarden D-Mark gemacht.

PS: Was Bomben nicht vermochten, schaffte Frau Breuel: Die Industrieproduktion Ostdeutschlands ist heute niedriger als nach Ende des Zweiten Weltkrieges. So marode kann eine Staatswirtschaft gar nicht gewesen sein, um solche "Zahlen" zu erreichen.

Stechlin
04.10.2008, 00:20
Und dann kam Hitler und hat Preußen den Garaus gemacht. Preußische Generäle waren ihm nicht willig genug und so nahm er ab 1938 zunehmend süddeutsche. Man lese dazu die Biograhien seiner besten Generäle. Halder, Rommel, Guderian etc..
Von Witzleben machte sich 1941 davon. Von Blomberg und von Fritsch wurden 1938 abgesetzt, Beck trat 1938 selbst zurück.
Dem süddeutschen Element fehlt die ordnende Struktur, ohne die ein Staat nicht auskommt. Heinis kommen immer wieder vor und ebenso Blödis. Es darf nicht von der Güte des einzenen Politikers abhängig sein, ob ein Staat bestehen bleibt.

Interessante These. Aber wo bleibt die Schlußfolgerung?

Stechlin
04.10.2008, 00:46
Und dem selbstzweckhaften geordneten preußischen Staat fehlt mitunter das, was dem Staat erst einen Daseinszweck verleiht.

Was denn? Etwa die Neigung? Es war ja gerade die preußische Nüchternheit in Bezug auf den Staat, weil sich nach friederizianischer Idee ein jeder nur als Diener einer einzigen Gemeinschaft zu betrachten hat, deren vornehmlichstes Ziel ihr eigenes Wohlergehen war. Wozu bedarf es da irgendwelchen Pathos´? Hier ist der permanente Weg das Ziel. Alles andere erzeugt doch nur Ränder, die in Konkurrenz dieses Ziel jeweils für sich interpretieren, in dem sie sich dieses Pathos bedienen, und damit die eigentliche Idee verwässern oder gar mißbrauchen. Die Geschichte hat es bewiesen.

Sicher war der Staat Friedrichs des Zweiten nicht die Ultima Ratio. Aber er enthielt die Idee für ein ganz neues Staatsverständnis, das sein Gleichgewicht und seine Antriebsstärke in der Pflicht und in der Ordnung findet. Und dieses Staatsverständnis war eine echte Alternative zum aufkeimenden Liberalismus, der letztendlich nur angetreten ist, diesen nationalstaatlichen Gedanken zu elemenieren.

Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Analyse richtig liege, aber sie scheint mir am plausibelsten zu sein. Alles andere ergibt in Anbetracht unserer heutigen Lage kein Sinn, wenn man sieht, wer sich heutzutage so alles auf wen beruft.

Tortilius
04.10.2008, 01:12
Na denk mal darüber nach. Sterben kann man an beidem.

Die BRD ist aber nicht "gestorben", nur die DDR.....

Sauerländer
04.10.2008, 01:31
Was denn? Etwa die Neigung? Es war ja gerade die preußische Nüchternheit in Bezug auf den Staat, weil sich nach friederizianischer Idee ein jeder nur als Diener einer einzigen Gemeinschaft zu betrachten hat, deren vornehmlichstes Ziel ihr eigenes Wohlergehen war. Wozu bedarf es da irgendwelchen Pathos´? Hier ist der permanente Weg das Ziel. Alles andere erzeugt doch nur Ränder, die in Konkurrenz dieses Ziel jeweils für sich interpretieren, in dem sie sich dieses Pathos bedienen, und damit die eigentliche Idee verwässern oder gar mißbrauchen. Die Geschichte hat es bewiesen.
Sicher war der Staat Friedrichs des Zweiten nicht die Ultima Ratio. Aber er enthielt die Idee für ein ganz neues Staatsverständnis, das sein Gleichgewicht und seine Antriebsstärke in der Pflicht und in der Ordnung findet. Und dieses Staatsverständnis war eine echte Alternative zum aufkeimenden Liberalismus, der letztendlich nur angetreten ist, diesen nationalstaatlichen Gedanken zu elemenieren.
Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Analyse richtig liege, aber sie scheint mir am plausibelsten zu sein. Alles andere ergibt in Anbetracht unserer heutigen Lage kein Sinn, wenn man sieht, wer sich heutzutage so alles auf wen beruft.
Ich will hier nicht missverstanden werden:
Verglichen mit dem heutigen Zustand bzw mit der wesentlich egoistisch-liberalen Interpretation von Sinn, Zweck und Aufbau des Staates ist das preußische Staatsverständnis eine Geisteshaltung von edelster Erhabenheit.
Aber: Verglichen mit Bronze sieht Silber besser aus - Silber ist aber kein Gold, und Gold kein Platin.
Grundsätzlich hat der Staat in unserem heutigen Sinne (über den älteren Personenverbands"staat" und dergleichen müsste man gesondert sprechen) nach meinem Dafürhalten -man mag mir vorhalten, dies sei einer klar völkischen Perspektive geschuldet- den Sinn, Organisationsinstrument seines jeweiligen Volkes zu sein. Sein höchster Daseinszweck ist damit der Erhalt dieses Volkes - und genauso, wie sich die dem reinen Trieb geschuldete Selbsterhaltung des Einzelmenschen strenggenommen rational nicht begründen lässt, lässt sich auch der Erhalt dieses Volkes im Letzten nicht begründen, ausser vielleicht soziologisch-funktional.
Der preußische Geist ist fähig, eine unglaubliche Dynamik zu entfalten, indem er in der Lage ist, die verschiedensten Kräfte zu integrieren, so sie nur den Staat fördern- Auf abstrahierter Ebene ist das nichts anderes als das verwandte Gegenstück zum Markt, der alles einschmilzt und aufnimmt, sofern es nur in seinem Sinne "leistungsfähig" ist.
Aber letztlich ist er für mich auch ein Beispiel dafür, was passiert, wenn sich die Methode gegenüber dem Ziel verselbstständigt.

Deutschmann
04.10.2008, 07:42
In Hamburg gabs zur Einheitsfeier eine Demo.

... 1600 vermummte Teilnehmer ... Deutschlandfahne angezündet ...

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/10/04/einheitsfeier/4000-polizisten.html

Und jetzt kommts: 4000 Polizisten anwesend - soviel wie vor 14 Tagen in Köln. :=

Gladius et Titulus
04.10.2008, 08:13
Du meinst die wunderschönen Plattenbauten? Wahrlich große Kunst.:rolleyes:

Nein, da denke ich an die Stalinallee, die Lomosovuniversität, die Moskauer U-Bahn, den Palast der Republik, das Parlamentsgebäude in Rumänien, das Gebäude des Außenministeriums in Moskau und etc.

Zum Plattenbau: Den gab es auch im Westen, bis er eben "aus der Mode" kam und im Osten wurde er weiter betrieben, weil er eben günstig war und den Bau von einem Haufen Einfamilienhäusern kann sich ein Staat mit garantiertem Recht auf kostenlosen Wohnraum nicht leisten. ;)

Außerdem sagt man über die Platten ja immer: Wer sie grau finden will, der findet sie grau. ;)

Dubidomo
04.10.2008, 13:50
Sicher. Und?

Und .. so kam es zu den fürchterlichen Verbrechen eines Hitler am eigenen Volk und an fremden Völkern und der 8. Mai 1945 war dann die Endstation mit all den Konsequenzen, die Deutsche danach hinnehmen mussten.

Das schreit nach Rache und Wiedergutmachung.

Dubidomo
04.10.2008, 13:52
In Hamburg gabs zur Einheitsfeier eine Demo.

... 1600 vermummte Teilnehmer ... Deutschlandfahne angezündet ...

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/10/04/einheitsfeier/4000-polizisten.html



Wer hat soviel Geld diese Claqueure zu finanzieren?

Dubidomo
04.10.2008, 14:15
Aber: Verglichen mit Bronze sieht Silber besser aus - Silber ist aber kein Gold, und Gold kein Platin.
Grundsätzlich hat der Staat in unserem heutigen Sinne (über den älteren Personenverbands"staat" und dergleichen müsste man gesondert sprechen) nach meinem Dafürhalten -man mag mir vorhalten, dies sei einer klar völkischen Perspektive geschuldet- den Sinn, Organisationsinstrument seines jeweiligen Volkes zu sein.

Ein guter Mensch hat schon immer aus Gold bestanden. Jetzt weiß ich das endlich!

Der Staat hat grundsätzlich nicht dem Volk zu dienen sondern dem Individuum. Dann erst ist er richtig aufgestellt. Das ergibt sich aus der Erkenntnis, warum sich Individuuen zu größeren Gemeinschaften zusammenschließen. Wird der Zweck verwässert oder das Ziel aus den Augen verloren, beginnt der Staat zu wanken und wird zum Spielball der lieben Nachbarn.
Dein frommer Tünsch ist überflüssig.


Sein höchster Daseinszweck ist damit der Erhalt dieses Volkes - und genauso, wie sich die dem reinen Trieb geschuldete Selbsterhaltung des Einzelmenschen strenggenommen rational nicht begründen lässt, lässt sich auch der Erhalt dieses Volkes im Letzten nicht begründen,
Weniger frömmelnd hochgestapelt wäre besser.
Der Mensch kann ohne Gemeinschaft auf Dauer nicht auskommen und schon gar nicht überleben.
Das Individuum bedarf des Schutzes der Gemeinschaft.
Und das ist dann das Ziel eines jeden Staates. Wie vollkommen das erreicht wird, ist erstmal nebensächlich. Je schlechter um so weniger stabil kommt der betreffende Staat daher. Das Beispiel der Weimarer Republik und die Zerstörung des demokratischen Systems belegt das. Schon 1789 kann man dasselbe Phänomen in Frankreich beobachten, dass nämlich ein politisches System hienweggefegt wird, weil zu viele Individuen unter dem System leiden mussten.
Du siehst bei deinen Volksvorstelllungen vor lauter Wald die Bäume nicht mehr. Jeder Wald besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Bäumen und ein Volk aus Individuen.
Da hat sich der Nazismus kräftig in die Hosen geschissen mit seiner krampfartigen Volksidee.

Blue Max
04.10.2008, 14:16
Wenigstens wäre einer davon Muselfreie Zone geblieben!
Damit hätte sich das deutsche Volk eine überlebenschance für die Zukunft erhalten, aber so siehts ziemlich düster aus.... Jetzt werden auch die Ossis muslifiziert! :))

Hier muß ich dir mal zustimmen. Vom völkischen Gesichtspunkt richtete die DDR weniger Schaden an als die BRD. Deswegen hätte ein Weiterbestehen der DDR in der Tat den Deutschen eine Überlebenschance gegeben. Diese Chance ist nun vertan. Nun werden alle Deutschen umgevolkt und ausgerottet.

Sauerländer
04.10.2008, 17:47
Und .. so kam es zu den fürchterlichen Verbrechen eines Hitler am eigenen Volk und an fremden Völkern und der 8. Mai 1945 war dann die Endstation mit all den Konsequenzen, die Deutsche danach hinnehmen mussten.
Das schreit nach Rache und Wiedergutmachung.
Hätten die preußischen Territorien sich als fähig erwiesen, den entsprechenden Kräften einen eigenen, anders gearteten Entwurf der nationalen Revolution entgegenzustellen, wäre es dazu nicht gekommen. Aber Preußen hat sich in dieser Zeit erwiesen als Bollwerk der Sozialdemokraten, die sich an eine sterbende Republik klammerten, die so oder so nicht zu retten war.
Eine neuer Staatsentwurf durch preußisch-autoritären Staatsgeist bei östlicher politischer Orientierung - das wäre eine Möglichkeit gewesen.

Diese Chance hat man nicht ergriffen, im Gegenteil.

So war es kein Wunde, dass stattdessen die Rassentheoretiker aus dem Süden ihre Stunde gekommen sahen.

Badener3000
04.10.2008, 18:42
der dieses Land mehr spalten wird als die politischen Systeme vor der Wiedervereinigung. [/B]Ein Desaster, das mann wirklich nur noch V e r b r e c h e n nennen kann!X(

Hasta la vista



Exakt diese Spaltung kann ich schon an mir selbst beobachten.

Als Süddeutscher Mittelständler ohne besondere Banden in die DDR freute ich mich früher noch über die Wiedervereinigung und bezalte meinen Soli, in der Meinung er wäre es wert.

......heute ist mir jemand mit Berliner Schnauze schon suspekt und beinahe ein potentieller Feind.

Stechlin
04.10.2008, 20:54
Ich will hier nicht missverstanden werden:
Verglichen mit dem heutigen Zustand bzw mit der wesentlich egoistisch-liberalen Interpretation von Sinn, Zweck und Aufbau des Staates ist das preußische Staatsverständnis eine Geisteshaltung von edelster Erhabenheit.
Aber: Verglichen mit Bronze sieht Silber besser aus - Silber ist aber kein Gold, und Gold kein Platin.
Grundsätzlich hat der Staat in unserem heutigen Sinne (über den älteren Personenverbands"staat" und dergleichen müsste man gesondert sprechen) nach meinem Dafürhalten -man mag mir vorhalten, dies sei einer klar völkischen Perspektive geschuldet- den Sinn, Organisationsinstrument seines jeweiligen Volkes zu sein. Sein höchster Daseinszweck ist damit der Erhalt dieses Volkes - und genauso, wie sich die dem reinen Trieb geschuldete Selbsterhaltung des Einzelmenschen strenggenommen rational nicht begründen lässt, lässt sich auch der Erhalt dieses Volkes im Letzten nicht begründen, ausser vielleicht soziologisch-funktional.

Der Selbsterhaltungstrieb ist ein Teil unserer menschlichen Natur. Deshalb ist der Wille zum Erhalt des eigenen Volkes eine zivilisatorische Weiterentwicklung menschlicher Moral, sein eigenes Wohl im Wohle seines Volkes aufgehen zu lassen. So etwas muß man nicht rational begründen. Das sind nun mal die Gesetze der Natur oder von mir aus auch der Wille eines Gottes (je nach Geschmack).

Mir erschließt sich allerdings nicht, wie die völkische Perspektive aussehen soll. An dem Punkt komme ich nicht weiter.


Der preußische Geist ist fähig, eine unglaubliche Dynamik zu entfalten, indem er in der Lage ist, die verschiedensten Kräfte zu integrieren, so sie nur den Staat fördern- Auf abstrahierter Ebene ist das nichts anderes als das verwandte Gegenstück zum Markt, der alles einschmilzt und aufnimmt, sofern es nur in seinem Sinne "leistungsfähig" ist.
Aber letztlich ist er für mich auch ein Beispiel dafür, was passiert, wenn sich die Methode gegenüber dem Ziel verselbstständigt.

Preußischer Geist und/oder Markt?

Stechlin
04.10.2008, 20:58
Die BRD ist aber nicht "gestorben", nur die DDR.....

Das ist eine gehaltlose Aussage und beweist gar nichts. Oder ließest Du das Argument gelten, jemand stürbe nie, weil er ja noch lebt?

Stechlin
04.10.2008, 21:23
Und .. so kam es zu den fürchterlichen Verbrechen eines Hitler am eigenen Volk und an fremden Völkern und der 8. Mai 1945 war dann die Endstation mit all den Konsequenzen, die Deutsche danach hinnehmen mussten.

Das schreit nach Rache und Wiedergutmachung.

Nun das steht im Geschichtsbuch, und so ist es auch geschehen. Die Frage ist jedoch eine ganz andere: Gibt es eine direkte Linie von den Hohenzollern zu Adolf Hitler? Das Historikergeschmeiß neigt hier zum eindeutigen Ja. Ich glaube aber, daß die Ursachen vollkommen falsch verortet werden.

Für mich fängt die Linie, die bei Hitler vorläufig endete, in der 1848er Revolution an; und Preußen war es, das sich dieser verhängnisvollen Entwicklung in den Weg stellte, mit der Konsequenz, in Schimpf und Schande geschichtsnotorisch verewigt worden zu sein.

Ich kann nur immer wieder auf die Reden verweisen, die in der Frankfurter Paulskirche 1848/49 von diesem aufstrebenden "liberalen" Bürgertum gehalten wurden -da klopft(e) eindeutig Goebbels an die Tür.

Deutschland als einheitlicher Nationalstaat ist das abenteuerliche Gedankenkonstrukt der liberalen bürgerlichen Klasse. Man schuf einen Mythos, der letztendlich nur Nahrung in der immerwährenden Expansion seiner Grenzen fand, weil der Mythos aus so allerhand "Deutschen" bestand, die quer über ganz Europa verstreut waren, und die es zu vereinen galt. Nicht umsonst datiert das Gründungsjahr dieses unsäglichen VDA (Verein für das Deutschtum im Ausland) auf 1871, und existiert übrigens bis heute fort.
Gleichzeitig endete und endet dieser deutsche Nationalstaatsgedanke immer an den eigenen Landesgrenzen. Ich glaube, das Wort "Lokalpatriotismus" kann man wahrscheinlich in keine andere Sprache übersetzen. Heute nennen wir es "Förderalismus".

Vielleicht meinte Sauerländer genau das, als er von der gegenüber dem Ziel verselbstständigten Methode sprach. Aber der Wahnsinn soll ja oft auch eine Methode sein.

Stechlin
04.10.2008, 21:39
Exakt diese Spaltung kann ich schon an mir selbst beobachten.

Als Süddeutscher Mittelständler ohne besondere Banden in die DDR freute ich mich früher noch über die Wiedervereinigung und bezalte meinen Soli, in der Meinung er wäre es wert.

......heute ist mir jemand mit Berliner Schnauze schon suspekt und beinahe ein potentieller Feind.

@Sauerländer: Hier haben wir es mit einem typischen Vertreter des liberalen Bürgertums zu tun. Er bezeichnet sich nicht als Deutscher; nein, er ist ein "Süddeutscher". Und jede "Berliner Schnauze" ist ihm suspekt, so als handelte es sich um einen, der nicht hierher gehört. Deutschland ein Nationalstaat? Vielleicht im Atlas.

@Badener: Das soll kein Vorwurf sein. Mit Deinem Beitrag bestätigst Du nur meine These, dass die Idee von einer nationalen Einheit aller deutschen Stämme nur ein wohlfeiler Mythos ist.

Dubidomo
04.10.2008, 21:54
Interessante These. Aber wo bleibt die Schlußfolgerung?

Welche wünschst du denn?

Dubidomo
04.10.2008, 21:57
Hätten die preußischen Territorien sich als fähig erwiesen, den entsprechenden Kräften einen eigenen, anders gearteten Entwurf der nationalen Revolution entgegenzustellen, wäre es dazu nicht gekommen. Aber Preußen hat sich in dieser Zeit erwiesen als Bollwerk der Sozialdemokraten, die sich an eine sterbende Republik klammerten, die so oder so nicht zu retten war.
Eine neuer Staatsentwurf durch preußisch-autoritären Staatsgeist bei östlicher politischer Orientierung - das wäre eine Möglichkeit gewesen.

Diese Chance hat man nicht ergriffen, im Gegenteil.

So war es kein Wunde, dass stattdessen die Rassentheoretiker aus dem Süden ihre Stunde gekommen sahen.

Wieso müssen die Preupßen immer alles machen. Können die Süddeutschen ihre Irren nicht auch mal im Zaum halten?

Dubidomo
04.10.2008, 22:14
Für mich fängt die Linie, die bei Hitler vorläufig endete, in der 1848er Revolution an; und Preußen war es, das sich dieser verhängnisvollen Entwicklung in den Weg stellte, mit der Konsequenz, in Schimpf und Schande geschichtsnotorisch verewigt worden zu sein.

Ich kann nur immer wieder auf die Reden verweisen, die in der Frankfurter Paulskirche 1848/49 von diesem aufstrebenden "liberalen" Bürgertum gehalten wurden -da klopft(e) eindeutig Goebbels an die Tür.

Deutschland als einheitlicher Nationalstaat ist das abenteuerliche Gedankenkonstrukt der liberalen bürgerlichen Klasse. Man schuf einen Mythos, der letztendlich nur Nahrung in der immerwährenden Expansion seiner Grenzen fand, weil der Mythos aus so allerhand "Deutschen" bestand, die quer über ganz Europa verstreut waren, und die es zu vereinen galt.

Sie kommt nicht ganz hin deine These; denn schon 1848 trennte man sich von Österreich, weil die so viel "fremdes Blut" in ihrem Reiche beherbergten. Also das mit der Vereinnahmung fremder Gebiete geht daher nicht auf 1848 zurück sondern auf bayrische und vor allem österreichische Einflüsse. Und nicht jede Schrift, die nach 1871 im deutschen Reich publiziert wurde, muss deutschen Ursprungs gewesen sein; denn es lässt sich nicht an der Sprache erkennen, ob der Deutscher war und/oder für österreichische Interessen schrieb. Das wäre bei deiner Schuldzuweisung vorab zu klären.

Dubidomo
04.10.2008, 22:50
@Badener: Das soll kein Vorwurf sein. Mit Deinem Beitrag bestätigst Du nur meine These, dass die Idee von einer nationalen Einheit aller deutschen Stämme nur ein wohlfeiler Mythos ist.

Ich sehe das schlimmer. Der denkt: Der Staat - das sind alle anderen Bürger - haben für mich da zu sein und mir zu dienen. Man spricht nicht umsonst im Süddeutschen vom Nazi, einem Menschen, der nie erwachsen wurde und bar aller sozialen Einsicht daherkommt.
Wenn er seinen Willen nicht bekommt, wird er grantig und bösartig und macht alles kaputt. Dem ist nicht anders zu helfen als mit der einsamen Insel, auf der er dann ohne den Staat, alias Mitmenschen, allein existieren darf. Dann hat er seine Ruh!
Wir brauchen solche Ekel nicht, aber er braucht uns. Er will immer nur kassieren, aber selber nichts beisteuern.

Stechlin
05.10.2008, 00:54
Welche wünschst du denn?

Ist das relevant?

Stechlin
05.10.2008, 00:54
Wieso müssen die Preupßen immer alles machen. Können die Süddeutschen ihre Irren nicht auch mal im Zaum halten?

Wenn die Süddeutschen es könnten, wären sie ja Preußen! :D

Stechlin
05.10.2008, 01:46
Sie kommt nicht ganz hin deine These; denn schon 1848 trennte man sich von Österreich, weil die so viel "fremdes Blut" in ihrem Reiche beherbergten. Also das mit der Vereinnahmung fremder Gebiete geht daher nicht auf 1848 zurück sondern auf bayrische und vor allem österreichische Einflüsse. Und nicht jede Schrift, die nach 1871 im deutschen Reich publiziert wurde, muss deutschen Ursprungs gewesen sein; denn es lässt sich nicht an der Sprache erkennen, ob der Deutscher war und/oder für österreichische Interessen schrieb. Das wäre bei deiner Schuldzuweisung vorab zu klären.

Ach was; das sind doch Spitzfindigkeiten. Einige Kostproben gefällig? "Ich fasse den Beruf des deutschen Volkes als einen großen, weltgebietenden auf!" Der ist auch nicht schlecht: "Welche deutsche Einheit haben wir anzustreben?...Dass wir der Bestimmung nachleben können, die uns nach dem Orient zu gesteckt ist?...Und dass wir diejenigen Völker, die längs der Donau zur Selbstständigkeit weder Beruf noch Anrecht haben, wie Trabanten in unser Planetensystem einfangen?". Und der hier ist gerade in Bezug auf Österreich besonders spannend: "Die deutsche Einheit soll geschaffen werden; diese Einheit ist aber nicht eine Ziffer; sonst könnte man fort und fort den Reichsapfel abschälen, bis zuletzt Deutschland in Liechtenstein aufginge."

Daneben fiel dann auch Konkretes, unter anderem die mit überwältigender Mehrheit beschlossene Forderung an die preußische "Bundesarmee", unverzüglich Posen zu besetzen, Rußland den Krieg zu erklären und Dänemark zu zerschlagen. Zwischenruf aus dem Saal: "Was soll 40 Millionen Deutschen unmöglich sein?" Und es war kein Preuße, der da rief. Die preußischen Abgeordneten hatten sich diesem Ansinnen, wie überhaupt der gesamten Kriegstreiberei wiedersetzt; und zwei von ihnen wurden beim Verlassen der Paulskirche vom siegesdürstigen Pöbel in seinem deutsch-nationalen Rausch regelrecht gelyncht. Georg Schramm schreibt in seinem Buch: "Man sagt, dass Turnvater-Jahn-Sympathisanten dabei waren. Deutsche Maßlosigkeit erschlägt preußische Vernunft."

So war das damals, 1848. Ein nettes Vorspiel für den 30 Januar 1933. Denn alles schon damals Angedrohte, alles Prophezeite trat ein: Weltgebietend waren wir gleich zwei Mal, und währenddessen erklärten wir viele Kriege, zerschlugen einen ganzen Kontinent und behandelten andere Völker wie "Trabanten", die man beliebig plündern konnte. Das war schon der Tenor des bürgerlichen Mobs, der zumindest in Preußen unter dem Donner der Kartätschen sein würdiges und blutreiches Ende gefunden hat. Wie schwach an Moral und alter Standhaftigkeit jedoch Preußen dennoch war, zeigt sich in der Erniedrigung Friedrich Wilhelms des IV, am Ende doch sein Haupt vor diesen urzeitlichen SA-Schergen geneigt zu haben. Und dann sagte er den verhängnisvollen und verräterischen Satz; ein Satz aus dem Munde eines preußischen Königs, man stelle es sich vor: "Preußen wird fortan in Deutschland aufgehen." Das war der finale Untergang Preußens. Das, was die Alliierten da genau 100 Jahre später beschlossen, nämlich die Auflösung des "preußischen Staates", war nur ein Wegfegen alter Spinnweben, unter dem der Kadaver Preußens schon längst verrottet war.

Naja, aber immerhin war es das große Verdienst Preußens -zumindest für die Geschichtsbücher-, den urzeitlichen Nazispuk in der Frankfurter Paulskirche in die Krolloper vis à vis des Reichstages(!) zu verschieben. Wenigstens noch ein paar Jahre Luft, bevor das Unvermeidliche doch eintrat; denn aus der teuflischen Saat, den der bürgerliche Mob mit seinen schwarz-rot-gelben Fahnen pflanzte, erwuchs das Ungetüm "Hitler". Naja, die Geschichte ist bekannt.

Preußen -das war der antifaschistische Abwehrkörper der deutschen Stämme. Aber leider war er zu schwach für die virale Invasion aus dem Süden.

Quelle: Georg Schramm, "Lassen sie es mich so sagen"

PS: Eine latente Verbitterung über den Fortgang der Geschichte will ich nicht abstreiten. Besonders deswegen, weil das Bewußtsein für selbige so dermaßen ahnungslos ist. Es ist alles Elend.

Stechlin
05.10.2008, 01:52
Ich sehe das schlimmer. Der denkt: Der Staat - das sind alle anderen Bürger - haben für mich da zu sein und mir zu dienen. Man spricht nicht umsonst im Süddeutschen vom Nazi, einem Menschen, der nie erwachsen wurde und bar aller sozialen Einsicht daherkommt.
Wenn er seinen Willen nicht bekommt, wird er grantig und bösartig und macht alles kaputt. Dem ist nicht anders zu helfen als mit der einsamen Insel, auf der er dann ohne den Staat, alias Mitmenschen, allein existieren darf. Dann hat er seine Ruh!
Wir brauchen solche Ekel nicht, aber er braucht uns. Er will immer nur kassieren, aber selber nichts beisteuern.

Gilt die These auch für Sachsen? Mir kommen da gerade ein paar erschreckende Überlegungen: Die NSDAP hat neben Bayern auch in Sachsen ihre besten Wahlergebnisse eingefahren...

Der Strang hier ist nicht gut. Er zerstört meine letzen Glaubensreste an eine deutsche Nation. Ich glaube, ich pilgere morgen zum Grab des Alten Fritzen und gedenke einer großen Zukunft, die leider nie eintrat.

Frumpel
05.10.2008, 07:59
Es ist wie immer interessant, wer zum Tag der deutschen Einheit die lustigsten Beiträge liefert. Ist es ein provozierender Pole oder ein ein durchgeknaller Russenknecht auf dem Drogentrip?

Den größten Sprung in der Schüssel hat natürlich unser aller Foren-Muschik. Gratulation dem sichtbaren Meister des Halbwissens und der selbstverliebten Zurschaustellung der behandlungspflichtigen Neurose.

Da freut sich der lupenreine Führer.

Ernesto-Che
05.10.2008, 08:06
Ist das erste mal das ich deinen Gedanken folgen kann ! Wir wollten mehr als den Kapitalismus retten und uns von der Treuhand ausrauben lassen . Wir haben geklaubt mit Arbeit können wir uns auch was schaffen im Kapitalismus und . . . SCHEISSE . Es ist nur ein Gedenktag . Was wäre nicht alles MÖGLICH gewesen und wenn man sieht wie es bei den Russen es lief : Wie konnte alles so Privatisiert werden ? Betrug überall .


Freut mich das du lesen kannst ...

Badener3000
05.10.2008, 09:57
@Sauerländer: Hier haben wir es mit einem typischen Vertreter des liberalen Bürgertums zu tun. Er bezeichnet sich nicht als Deutscher; nein, er ist ein "Süddeutscher". Und jede "Berliner Schnauze" ist ihm suspekt, so als handelte es sich um einen, der nicht hierher gehört. Deutschland ein Nationalstaat? Vielleicht im Atlas.

@Badener: Das soll kein Vorwurf sein. Mit Deinem Beitrag bestätigst Du nur meine These, dass die Idee von einer nationalen Einheit aller deutschen Stämme nur ein wohlfeiler Mythos ist.



Natürlich fühle ich mich in erster Linie als Deutscher, weshalb ich auch freudig den hart verdienten Soli immer abführte für meine Landsmänner im Osten.

Ich glaubte an die Einheit der Deutschen, doch ich bin eines besseren belehrt worden. In diesem Land goscht jeder gegen jeden.

Kopfarbeiter gegen Handarbeiter
Stadtmensch gegen Landmensch
Oberammergauer gegen Unterammergauer



aber am meisten und bedrohlichsten für mich:

Linker gegen Rechter, bzw. Linker gegen besitzender Mittelständler

Deshalb ist mir eine Berliner Schnauze heute vorneweg suspekt, mein Feind zu sein.

Ein Sachse aus dem Erzgebirge der jeden Tag arbeiten geht ist mir übrigens 100 Mal lieber als eine Psychologie Studentin aus Freiburg mit grün- rosarotem Welbild.

Badener3000
05.10.2008, 10:02
Gilt die These auch für Sachsen? Mir kommen da gerade ein paar erschreckende Überlegungen: Die NSDAP hat neben Bayern auch in Sachsen ihre besten Wahlergebnisse eingefahren...

Der Strang hier ist nicht gut. Er zerstört meine letzen Glaubensreste an eine deutsche Nation. Ich glaube, ich pilgere morgen zum Grab des Alten Fritzen und gedenke einer großen Zukunft, die leider nie eintrat.




An diesem Punkt stehen/ standen wir alle früher oder später.

Wer fühlt sich in dieser Gesellschaft wirklich integriert, als Teil des Ganzen ???
Kaum einer.
Denke ich über mein Leben nach, so waren es immer Deutsche die mir die Butter vom Brot nahmen. Der Neid liegt in unseren Genen.

Brutus
05.10.2008, 10:07
Denke ich über mein Leben nach, so waren es immer Deutsche die mir die Butter vom Brot nahmen. Der Neid liegt in unseren Genen.

Genau so ist es! :top:

Würde ergänzen, neben Neid noch Unsolidarität und Illoyalität der *Eliten* gegenüber dem Volk.

Volkov
05.10.2008, 10:27
18 Jahre Deutsche Einheit...und doch kein bischen Weise. ;)

Dubidomo
05.10.2008, 12:57
Ach was; das sind doch Spitzfindigkeiten. Einige Kostproben gefällig? "Ich fasse den Beruf des deutschen Volkes als einen großen, weltgebietenden auf!" Der ist auch nicht schlecht: "Welche deutsche Einheit haben wir anzustreben?...Dass wir der Bestimmung nachleben können, die uns nach dem Orient zu gesteckt ist?...Und dass wir diejenigen Völker, die längs der Donau zur Selbstständigkeit weder Beruf noch Anrecht haben, wie Trabanten in unser Planetensystem einfangen?". Und der hier ist gerade in Bezug auf Österreich besonders spannend: "Die deutsche Einheit soll geschaffen werden; diese Einheit ist aber nicht eine Ziffer; sonst könnte man fort und fort den Reichsapfel abschälen, bis zuletzt Deutschland in Liechtenstein aufginge."


Was beweist das? Dass mit dem Raussschmiss der Össis von 1866 nicht alle einverstanden waren. Nicht Welfen, Wittelsbach, Frankfurt und viele andere Ungenannte. Dieser Rauschmiss Ö-U's war 1848 schon vorprogrammiert worden. Das preußisch-deutsche Kaiserreich steht in der Tradition von Kleindeutsch. Das war bewusst so gewollt. Deine These passt daher nicht. Es können nicht irgendwelche Zitate von Dahergelaufenen als Beweis herangezogen werden, die mit dümmlichen Forderungen ihre wirtschaftlichen Interessen aufbügeln. Preußen-Deutschland kann daher für die von dir vorgebrachten Zitate nicht verantwortlich geprochen werden. Auch Össis und Luxemburger und Schweizer sprechen Deutsch und haben deutsche Namen.
Also erstmal konkret Ross und Reiter und den historischen Kontext benennen.

Brutus
05.10.2008, 13:28
@Badener: Das soll kein Vorwurf sein. Mit Deinem Beitrag bestätigst Du nur meine These, dass die Idee von einer nationalen Einheit aller deutschen Stämme nur ein wohlfeiler Mythos ist.

Was wäre die Alternative? Jeder Stamm ein Staat, der größte deutsche Teilstaat heißt Preußen, und jeder von ihnen ist viel zu schwach, ausländische Ansprüche auf Unterwerfung, Zahlungen und militärische Vasallendienste abzuweisen.

Soll das die Lösung der deutschen Frage sein?

Vielleicht sollte man die deutsche Einheit nicht als Ziel begreifen, sondern als Mittel, den deutschen Stämmen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gegenüber ausländischen Ansprüchen zu gewährleisten.

Quo vadis
05.10.2008, 13:35
Naja, die Interviews mit jungen Gesamtdeutschen zur Tag der deutschen Einheit läßt in mir den kleinen Funken Hoffnung offen, dass nicht alle jüngeren Leute U 30 Sonnenbankbetreiber sind und sich im Angesicht von lauter Botoxschrullen mit obligatorischem Arschgeweih, zu thumben Egomanen und Egozentrikern mit Tunnelblick, zurückentwickelt haben......

Stechlin
05.10.2008, 20:17
Was beweist das? Dass mit dem Raussschmiss der Össis von 1866 nicht alle einverstanden waren. Nicht Welfen, Wittelsbach, Frankfurt und viele andere Ungenannte. Dieser Rauschmiss Ö-U's war 1848 schon vorprogrammiert worden. Das preußisch-deutsche Kaiserreich steht in der Tradition von Kleindeutsch. Das war bewusst so gewollt. Deine These passt daher nicht. Es können nicht irgendwelche Zitate von Dahergelaufenen als Beweis herangezogen werden, die mit dümmlichen Forderungen ihre wirtschaftlichen Interessen aufbügeln. Preußen-Deutschland kann daher für die von dir vorgebrachten Zitate nicht verantwortlich geprochen werden. Auch Össis und Luxemburger und Schweizer sprechen Deutsch und haben deutsche Namen.
Also erstmal konkret Ross und Reiter und den historischen Kontext benennen.

Na klar! Am Ende will es wieder niemand gewesen sein.

Ich habe Roß und Reiter genannt. Und meine Thesen kannst Du am Fortgang der Geschichte ablesen. Ist doch alles eingetreten, was das bürgerliche Geschmeiß so alles von sich gegeben hat. Was willst Du denn noch?

Igel
06.10.2008, 00:36
Die Gesamtdeutsche Regierung hat eine Chance verpasst die nie wieder kommen wird - das starke und selbstbewusste Deutschland.


das glaube ich nicht. nicht die regierung sondern die menschen machen den staat.
\
manchmal glaube ich das ich spinne aber ich glaube fest daran das deutschland staerker werden wird und bei meinem besuch in deutschland habe ich viele neue menschen kennengelernt und niemand war wie irgendjemand hier im forum. das gibt mir neuen mut deutschland weiter zu lieben ,, weil deutschland geht nicht unter irgendwo oder irgendwie. ich glaube im moment arbeitet deutschland und so nenne ich es hier in den usa. obama wird nicht gewinnen , auch wenn da hier nicht das topic war. ;)

sunbeam
06.10.2008, 11:56
Ich erhebe mein Glas auf Deutschland :deutschla

Ist Strichnin neuerdings frei verkäuflich?

Stechlin
06.10.2008, 15:26
das glaube ich nicht. nicht die regierung sondern die menschen machen den staat.
\
manchmal glaube ich das ich spinne aber ich glaube fest daran das deutschland staerker werden wird und bei meinem besuch in deutschland habe ich viele neue menschen kennengelernt und niemand war wie irgendjemand hier im forum. das gibt mir neuen mut deutschland weiter zu lieben ,, weil deutschland geht nicht unter irgendwo oder irgendwie. ich glaube im moment arbeitet deutschland und so nenne ich es hier in den usa. obama wird nicht gewinnen , auch wenn da hier nicht das topic war. ;)

Yankee go home! :]

Stechlin
06.10.2008, 15:27
Ist Strichnin neuerdings frei verkäuflich?

Na, na...:no_no:

Cicero1
06.10.2008, 18:01
Exakt diese Spaltung kann ich schon an mir selbst beobachten.

Als Süddeutscher Mittelständler ohne besondere Banden in die DDR freute ich mich früher noch über die Wiedervereinigung und bezalte meinen Soli, in der Meinung er wäre es wert.

......heute ist mir jemand mit Berliner Schnauze schon suspekt und beinahe ein potentieller Feind.

Was soll die Alternative zu einem deutschen Nationalstaat sein? Kleinstaaterei? Als Badener solltest Du wissen, dass Baden neben der Pfalz eines der Hauptopfer permanenter französischer Einfälle war.


Was wäre die Alternative? Jeder Stamm ein Staat, der größte deutsche Teilstaat heißt Preußen, und jeder von ihnen ist viel zu schwach, ausländische Ansprüche auf Unterwerfung, Zahlungen und militärische Vasallendienste abzuweisen.

Soll das die Lösung der deutschen Frage sein?

Vielleicht sollte man die deutsche Einheit nicht als Ziel begreifen, sondern als Mittel, den deutschen Stämmen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gegenüber ausländischen Ansprüchen zu gewährleisten.

Ja, die deutsche Kleinstaaterei war einer der Hauptgründe für ständige Feldzüge fremder Heere auf deutschem Gebiet über mehrere Jahrhunderte.

Cicero1
06.10.2008, 18:38
Da war ich gerade mit der Lehre fertig. Ich hatte natürlich solche Überlegungen auch in Gedanken durchgespielt, aber für einen Ausreise-Antrag oder gar Flucht war ich viel zu heimatverbunden. Ich hatte zu dieser Zeit bereits das Gefühl, daß es mit diesem Staat nicht mehr lange gut gehen würde;

Etwa ab dem Jahr 1986 scheint tatsächlich für einige der Anfang vom Ende gewesen zu sein - zumindest hatten auch andere diesen Eindruck:


(...)In den letzten Jahren der DDR, etwa seit 1986, war deutlich zu erkennen, daß sich der lange, oft hügelige, doch meist spürbar aufwärtsbewegende Weg sehr verlangsamte oder zu Ende war. Die Situation verschlimmerte sich. Gerade viele DDR-Bürger aus der schwankenden Mehrheit schauten immer sehnsuchtsvoller nach dem Westen, und in den letzten paar Jahren hatten auch die treuesten DDR-Anhänger Schwierigkeiten, den Abwärtstrend zu leugnen oder zu rechtfertigen. Wie etliche andere hoffte auch ich trotzdem auf eine Besserung. Zum Teil dachten wir, daß ein Wechsel der Parteispitze, in der viele gealtert waren, eine Änderung herbeiführen konnte.(...)
http://parapluie.de/archiv/pakt/grossman/

Stechlin
06.10.2008, 20:21
Etwa ab dem Jahr 1986 scheint tatsächlich für einige der Anfang vom Ende gewesen zu sein - zumindest hatten auch andere diesen Eindruck:


http://parapluie.de/archiv/pakt/grossman/

Na wie schön. Daß der Laden DDR zum Schluß ziemlich langweilig und öde war, ist ja nun kein Geheimnis. Nun ist sie tot; Gott hab sie selig!

Das Interessante im Hier und Heute ist die Frage, welche Bilanz wir denn ziehen aus 18 Jahre Deutsche "Einheit", in Anbetracht der von Dir freundlicherweise zitierten Worte zum moralischen Verfall der DDR?

Dubidomo
06.10.2008, 20:30
Na klar! Am Ende will es wieder niemand gewesen sein.

Ich habe Roß und Reiter genannt. Und meine Thesen kannst Du am Fortgang der Geschichte ablesen. Ist doch alles eingetreten, was das bürgerliche Geschmeiß so alles von sich gegeben hat. Was willst Du denn noch?

Bis heute gibt es Historiker, die immer noch erzählen, der Kaiser habe 1914 den Krieg befohlen. Der Kaiser hat gar nichts. Es war Sache des Bundesrates über Krieg und Frieden zu befinden. Der Bundesrat, die Fürsten also, haben 1914 unisono dem Krieg zugestimmt. Sie hätten auch nein sagen dürfen. 14 Stimmen hätten genügt dieses Desaster aufzuhalten.
Das Reich war in vielen Bereichen ein Staatenbund. Preußen wie Bayern oder Württemberg und Baden hatten ihr eigenes Militär und ihre eigenen Bahnen. Darum war auch der Große Generalstab von Nöten um eine militärische Schlagkraft zu garantieren.
Der Bundesrat, die Versammlung der Fürsten, die 1871 Wilhelm I. zum Kaiser ausgerufen hatten, gaben vor, wie das Reich zu gestalten war. Sie gaben auch den Gesetzesrahmen für den Reichstag vor. Und ein Veto von 14 Stimmen genügte Preußen zu stoppen. Es war der Reichstag, der sowas wie ein einigendes Band für alle Bürger des Reiches schuf, eine einheitliche Gesetzgebung, die es vor 1871 nicht und auch vorher in deutschen Landen so nie gegeben hatte. Der Bundesrat aber gab vor, was der Reichstag durfte. Der Reichstag durfte nur die Gesetze für die Bedingungen im Innern schaffen. Mit der Außenpolitik hatte er vor 1916 nichts zu tun. Erst während des Krieges nach 1916 erhielt der Reichstag mehr außenpolitischen politischen Einfluss.

Stechlin
06.10.2008, 20:57
Was wäre die Alternative? Jeder Stamm ein Staat, der größte deutsche Teilstaat heißt Preußen, und jeder von ihnen ist viel zu schwach, ausländische Ansprüche auf Unterwerfung, Zahlungen und militärische Vasallendienste abzuweisen.

Soll das die Lösung der deutschen Frage sein?

Deutschland ist eine historische Tatsache; niemand kann ernsthaft wollen, daß wir 1871 aus dem Geschichtsbuch streichen. Unsere gemeinsamen(!) Wurzeln beginnen nun einmal im Spiegelsaal des Schlosses Versailles -> hier beginnt unsere nationale Identität. Der Punkt ist, ob sie denn auch in jeden vorgedrungen ist; das fängt doch schon damit an, daß der Durchschnittspöbel auf der Straße wahrscheinlich noch nicht mal mit dem Datum was anfangen kann. Machen wir uns nichts vor: Das mit der nationalen Identität hat mit den Deutschen noch nie wirklich richtig geklappt. Schon bei der Geburt gab es schlimme Wehen: die Bayern mußten korrumpiert werden, damit sie mitmachen beim deutsch-nationalen Bühnenzauber, und Wilhelm I. wurde von Weinkrämpfen geschüttelt, als er seine geliebte preußische Königskrone gegen die des Kaisers wechseln mußte. Na und der Rest fröhnte seinem Einheitsrausch, um die eigene historische Bedeutungslosigkeit gegen den Mythos eines "weltgebietenden Schicksals" einzutauschen -wenn der Dorfdepp in die Großstadt kommt. Friedrich der Zweite wird im Grabe rotiert haben, als er sah, daß das preußische Gloria am Ende mit deutschnationalem Größenwahn gleichgesetzt wurde -obgleich beides gegensätzlicher nicht sein kann.

Und genau daraus müssen wir lernen. Deutschland besteht nun einmal aus unterschiedlichen Stämmen, die alle für sich unterschiedliche historische und auch kulturelle Wurzeln haben. Aber eben jene Vielfalt sollte das verbindene Element sein, aus dem sich der nationale Einheitsgedanke entwickelt. Diese Vielfalt ist ein Gewinn, wenn man nicht versucht, sie zwanghaft zu vereinheitlichen. Karnevall sollte im Rheinland gefeiert werden, das Oktoberfest in München. Respekt vor den verschiedenen Riten und Bräuchen. Und das alles bitte ohne Förderalismus. So könnte ich mir das vorstellen. Und als Nationalfeiertag schlage ich den 19. Oktober vor. Am 19.10.1813 siegten Preußen, Russen und Schweden über die Besatzungsarmee Napoleons während der Völkerschlacht bei Leipzig. Das Datum wäre schon deshalb perfekt, weil es uns eben auch immer daran erinnert, daß im Osten unsere Zukunft liegt -im Osten, da wo einst Preußen war und Rußland immer noch ist.


Vielleicht sollte man die deutsche Einheit nicht als Ziel begreifen, sondern als Mittel, den deutschen Stämmen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gegenüber ausländischen Ansprüchen zu gewährleisten.

Welches Ausland hegt denn Ansrüche auf unsere Territorien?

Stechlin
06.10.2008, 21:01
Bis heute gibt es Historiker, die immer noch erzählen, der Kaiser habe 1914 den Krieg befohlen. Der Kaiser hat gar nichts. Es war Sache des Bundesrates über Krieg und Frieden zu befinden. Der Bundesrat, die Fürsten also, haben 1914 unisono dem Krieg zugestimmt. Sie hätten auch nein sagen dürfen. 14 Stimmen hätten genügt dieses Desaster aufzuhalten.
Das Reich war in vielen Bereichen ein Staatenbund. Preußen wie Bayern oder Württemberg und Baden hatten ihr eigenes Militär und ihre eigenen Bahnen. Darum war auch der Große Generalstab von Nöten um eine militärische Schlagkraft zu garantieren.
Der Bundesrat, die Versammlung der Fürsten, die 1871 Wilhelm I. zum Kaiser ausgerufen hatten, gaben vor, wie das Reich zu gestalten war. Sie gaben auch den Gesetzesrahmen für den Reichstag vor. Und ein Veto von 14 Stimmen genügte Preußen zu stoppen. Es war der Reichstag, der sowas wie ein einigendes Band für alle Bürger des Reiches schuf, eine einheitliche Gesetzgebung, die es vor 1871 nicht und auch vorher in deutschen Landen so nie gegeben hatte. Der Bundesrat aber gab vor, was der Reichstag durfte. Der Reichstag durfte nur die Gesetze für die Bedingungen im Innern schaffen. Mit der Außenpolitik hatte er vor 1916 nichts zu tun. Erst während des Krieges nach 1916 erhielt der Reichstag mehr außenpolitischen politischen Einfluss.

Ja und was willst Du mir damit nun sagen? Da fehlt irgendwie die Quintessenz!

Brutus
06.10.2008, 21:28
Welches Ausland hegt denn Ansrüche auf unsere Territorien?

Ich dachte an Ansprüche auf militärische Vasallendienste und Zahlungen, Zahlungen, Zahlungen. Oder die Ansprüche, ein bestimmtes Geschichtsbild zu übernehmen und damit zugleich eine bestimmte Identität.

Die Länder brauche ich jetzt nicht vorzubeten? Es geht ohnehin mehr um's Prinzip, daß man schlicht und einfach Nein sagen kann, wenn wieder eine unverschämte Zumutung nach der anderen an uns herangetragen wird.

Quo vadis
07.10.2008, 13:32
Ich dachte an Ansprüche auf militärische Vasallendienste und Zahlungen, Zahlungen, Zahlungen. Oder die Ansprüche, ein bestimmtes Geschichtsbild zu übernehmen und damit zugleich eine bestimmte Identität.

Die Länder brauche ich jetzt nicht vorzubeten? Es geht ohnehin mehr um's Prinzip, daß man schlicht und einfach Nein sagen kann, wenn wieder eine unverschämte Zumutung nach der anderen an uns herangetragen wird.

Eben darum geht es.Alle zukunftsweisen, politisch,völkisch-wirtschaftlichen Entscheidungen der Brd der letzten Jahrzehnte sind vom Gift einer bilderbuch-Canossapolitik gekennzeichnet.Alles wie gehabt, nur das nach der Übernahme der DDR aus dem "russischen Brudervolk", ganz im Sinne der angelsächsischen Welthetzer, eine gefährliche "Achse des Bösen" gemacht wurde und die Lobhudeleien auf "sowjetische Befreier", kommunistische deutsche Antifaschisten und Widerstandskämpfer weggenommen und exponiert durch solche auf alles rund um die Holoindustrie/religion und "westalliierte Befreier" ersetzt wurden.Manche Besatzer kommen und gehen--der anloamerikanische Dreck aber bleibt haften und hält seine blutigen Füße in unserer Tür...:rolleyes:

Baxter
09.10.2008, 15:46
Und die Stasi hat doch gesiegt!

Stechlin
09.10.2008, 22:20
Und die Stasi hat doch gesiegt!

Ja! Frau Merkel ist Kanzler. :cool2: