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Vollständige Version anzeigen : Ecuador schmeißt US-Luftwaffe raus!



Esreicht!
30.09.2008, 19:19
Hallo


Ekuadors Präsident weist US-Luftwaffe die Tür
30/ 09/ 2008

BUENOS AIRES, 30. September (RIA Novosti). Nachdem zwei Drittel der Wähler bei einem Referendum am Montag seine Politik unterstützt haben, will Ekuadors Präsident Rafael Correa den US-Luftwaffenstützpunkt aus dem Land verbannen.

Der Vertrag über die Präsenz der US-Luftwaffe auf dem Stützpunkt Manta laufe im November 2009 ab und werde nicht verlängert, bekräftigte Correa am Dienstag im ekuadorianischen Fernsehen. Nach seinen Worten betreibt US-Präsident George W. Bush eine "furchtbare" Politik gegenüber den lateinamerikanischen Staaten.

Der Vertrag über die Präsenz der US-Luftwaffe auf dem Stützpunkt Manta laufe im November 2009 ab und werde nicht verlängert, bekräftigte Correa am Dienstag im ekuadorianischen Fernsehen. Nach seinen Worten betreibt US-Präsident George W. Bush eine "furchtbare" Politik gegenüber den lateinamerikanischen Staaten…

Correa tritt gegen den Neoliberalismus auf und setzt sich für eine Integration der lateinamerikanischen Staaten und eine unabhängige Außenpolitik ein. ..

http://de.rian.ru/world/20080930/117301221.html

Weitere Schlappe für die Weltplünderer:))


kd

-jmw-
01.10.2008, 09:55
Man verlängert also den Vertrag nicht, weil der scheidende Präsident nicht gefällt?
Was'n das für'n Quark?
Wär's nicht sinnvoller, den Vertrag bis Nov. '10 laufen zu lassen, um zu gucken, ob's die Herren Obama oder McCain anders machen?
Nee, also irgendwie...

Frei-denker
01.10.2008, 10:10
Die Außenpolitik der USA ist seit vielen Jahrzehnten imperialistisch. Nicht erst seit Bush.

Sieht aus, als würden die Lateinamerikanischen Länder langsam anfangen, sich von dieser zweiten Form des Kolonialismus zu befreien.

-jmw-
01.10.2008, 10:19
Die Außenpolitik der USA ist seit vielen Jahrzehnten imperialistisch. Nicht erst seit Bush.
Dann könnte die ecuadori(ani)sche (?) Regierung das auch auch so sagen, nicht wahr?
Wer Amerika meint, aber Bush sagt, wird sich gefallen lassen müssen, dass die Begründung als nicht stichhaltig kritisiert wird.

Frei-denker
01.10.2008, 10:25
Dann könnte die ecuadori(ani)sche (?) Regierung das auch auch so sagen, nicht wahr?
Wer Amerika meint, aber Bush sagt, wird sich gefallen lassen müssen, dass die Begründung als nicht stichhaltig kritisiert wird.

Würde ich auch so machen. Man kann so versuchen, einen Keil zwischen US-Bevölkerung und Bush zu treiben und gleichzeitig die US-Armee aus dem Land schmeißen, ohne der us-Bevölkerung übermäßig vor den Kopf zu stoßen.

Taktisch sicher kleverer, als pauschal zu sagen: Alle Amis sind schlecht, deshalb werfen wir sie raus.

Bzgl. der Begründung sehe ich keine Probleme. Der Irakkrieg, Guantanamo und dergleichen sind schlicht ein Bruch des Völkerrechts und der Menschenrechte. Dafür steht Bush.

-jmw-
01.10.2008, 10:44
Würde ich auch so machen. Man kann so versuchen, einen Keil zwischen US-Bevölkerung und Bush zu treiben und gleichzeitig die US-Armee aus dem Land schmeißen, ohne der us-Bevölkerung übermäßig vor den Kopf zu stoßen.

Taktisch sicher kleverer, als pauschal zu sagen: Alle Amis sind schlecht, deshalb werfen wir sie raus.
Mag alles sein.


Bzgl. der Begründung sehe ich keine Probleme. Der Irakkrieg, Guantanamo und dergleichen sind schlicht ein Bruch des Völkerrechts und der Menschenrechte. Dafür steht Bush.
Jedoch "steht" der Herr Präsident Bush nur noch einige wenige Monate.
Ihn selber juckt's also nicht, schmeisst man die Armee raus.
Tut man's mit Verweis auf Bush, läuft das eher auf ein Bestrafen der Vereinigten Staaten hinaus - was dann wieder nicht zusammenpasst mit der Aussage, man tue es Bush's wegen. :]

Frei-denker
01.10.2008, 10:49
Ich glaube nicht, dass der Präsident von Ecuador der Ansicht ist, dass z.B. ein Präventivkriegsbefürworter wie MCcain oder Palin die US-Politik grundlegend umdreht.

Insofern wird ihn ein anstehender Präsidentenwechsel in den USA kaum beeinflussen.

FranzKonz
01.10.2008, 10:59
Man verlängert also den Vertrag nicht, weil der scheidende Präsident nicht gefällt?
Was'n das für'n Quark?
Wär's nicht sinnvoller, den Vertrag bis Nov. '10 laufen zu lassen, um zu gucken, ob's die Herren Obama oder McCain anders machen?
Nee, also irgendwie...

Der scheidende Präsident hat in soweit einen dauerhaften Wandel in der Politik vollzogen, als er präventive Kriegsführung zur Standardprozedur machte. Deshalb ist es eine durchaus angemessene Reaktion, eine Vertragsverlängerung abzulehnen. Es handelt sich hier nicht um einen Vertragsbruch, nicht einmal um eine Kündigung. Lediglich der auslaufende Vertrag wird nicht verlängert.

-jmw-
01.10.2008, 11:22
Der scheidende Präsident hat in soweit einen dauerhaften Wandel in der Politik vollzogen, als er präventive Kriegsführung zur Standardprozedur machte. Deshalb ist es eine durchaus angemessene Reaktion, eine Vertragsverlängerung abzulehnen. Es handelt sich hier nicht um einen Vertragsbruch, nicht einmal um eine Kündigung. Lediglich der auslaufende Vertrag wird nicht verlängert.
Über die Vertagsverlängerung selber hab ich mich garnicht nennenswert geäussert, bloss darüber, dass man's nicht auf einen Präsidenten schieben kann, der bald nicht mehr da ist, ohne darauf hingewiesen zu werden, dass man es auf jemanden schiebt, der bald nicht mehr da ist.

-jmw-
01.10.2008, 11:23
Ich glaube nicht, dass der Präsident von Ecuador der Ansicht ist, dass z.B. ein Präventivkriegsbefürworter wie MCcain oder Palin die US-Politik grundlegend umdreht.

Insofern wird ihn ein anstehender Präsidentenwechsel in den USA kaum beeinflussen.
Siehe Anmerkung @ FranzKonz

Esreicht!
01.10.2008, 11:27
Dann könnte die ecuadori(ani)sche (?) Regierung das auch auch so sagen, nicht wahr?
Wer Amerika meint, aber Bush sagt, wird sich gefallen lassen müssen, dass die Begründung als nicht stichhaltig kritisiert wird.

Klar gehts gegen die USA! Na und? Bush steht genauso für die Israellobby wie McCain und Obama. Soll Correa warten, bis dank der Welt-Finanzkrise die Lobby in den Gulli gespült wird?(

kd

Alfredos
01.10.2008, 11:43
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0930/politik/0053/index.html

Zitat daraus:"Die neue Verfassung stärkt den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft, vor allem in den Schlüsselbranchen Öl, Bergbau und Telekommunikation. Die Eigenständigkeit der Zentralbank wird abgeschafft, Industriekonzerne dürfen keine Medien mehr besitzen. Das Grundgesetz schreibt eine Reihe von sozialen Rechten fest wie etwa Schulbesuch und ärztliche Behandlung gratis oder eine Sozialversicherung für alle. Als fortschrittlich gelten auch die Artikel über Natur und Umweltschutz."

Das kann man nur begrüßen.

-jmw-
01.10.2008, 12:04
Klar gehts gegen die USA! Na und? Bush steht genauso für die Israellobby wie McCain und Obama. Soll Correa warten, bis dank der Welt-Finanzkrise die Lobby in den Gulli gespült wird?(
Ich hab garnix dazu gesagt, was er soll oder nicht soll.
Und ich werd's auch nicht.

-jmw-
01.10.2008, 12:05
Zitat daraus:"[...]Die Eigenständigkeit der Zentralbank wird abgeschafft
Okay, damit ist der erste Schritt gemacht, um Währung und damit Wirtschaft des Landes von der eigenen Regierung zerstören zu lassen.

Alfredos
01.10.2008, 12:18
Okay, damit ist der erste Schritt gemacht, um Währung und damit Wirtschaft des Landes von der eigenen Regierung zerstören zu lassen.

Das war aber Ironisch. Gerade jetzt wo viele europäische Banken verstaatlicht werden, weil die Gier und das Unvermögen der Bankiers keine Grenzen kennt, müsste Dir eigentlich die Ironie im Halse stecken bleiben.

Brasilien und Venezuela machen es Ecuador vor. Banco do Brasil in Brasilien ist eine wichtige Bank und eine Größe in diesem Land, gerade bei der Einführung von Cardoso des Real 1994 und bei seinem Fortbestand. Seit 2002 fällt der Euro ständig gegenüber dem Real.

In Venezuela sieht man anhand des Wirtschaftswachstum der letzten 4 Jahre, das es unter anderem richtig war mit der Banco de Venezuela.

In Europa und in den USA verlieren viele ihr Erspartes und Du behauptest indirekt, dass die Verstaatlichung, die jetzt auch in Europa Einzug hält, es wäre eine Zerstörung. Gerade die Verstaatlichung bringt Sicherheit, starke Währung und Stabilität ins Land.

Im Übrigend wird erst jetzt der Dollar abgelöst. Damit haben sie erstmal eine Währung.

-jmw-
01.10.2008, 18:14
Das war aber Ironisch. Gerade jetzt wo viele europäische Banken verstaatlicht werden, weil die Gier und das Unvermögen der Bankiers keine Grenzen kennt, müsste Dir eigentlich die Ironie im Halse stecken bleiben.
Mein obiger Beitrag ist 100 Prozent ironiefrei.


In Europa und in den USA verlieren viele ihr Erspartes und Du behauptest indirekt, dass die Verstaatlichung, die jetzt auch in Europa Einzug hält, es wäre eine Zerstörung.
Behaupte ich das?
Wo behaupte ich es?
Ich habe behauptet, die Abschaffung der Unabhängigkeit der Zentralbank sei ein Problem.
Grund dafür: Diese Massnahme wird eben nicht "Sicherheit, starke Währung und Stabilität ins Land" bringen, sondern ganz im Gegenteil der Politik erlauben, mit Geld nur so um sich zu werfen - sie kann's ja jederzeit nachdrucken lassen.
Die Möglichkeit von Inflationierung ist eines der Regierung liebstes Kind!

Gladius et Titulus
01.10.2008, 18:22
Man verlängert also den Vertrag nicht, weil der scheidende Präsident nicht gefällt?
Was'n das für'n Quark?
Wär's nicht sinnvoller, den Vertrag bis Nov. '10 laufen zu lassen, um zu gucken, ob's die Herren Obama oder McCain anders machen?
Nee, also irgendwie...

Kann ich dir jetzt schon sagen: Nein.

-jmw-
01.10.2008, 19:09
Kann ich dir jetzt schon sagen: Nein.
Ja, nun, siehe oben, dann passt die Begründung nicht.

Haspelbein
01.10.2008, 19:30
Die Abschaffung der Unabhaengigkeit der Zentralbank in Venezuela zusammen mit den Preiskontrollen der Regierung ist in dieser Form eines Staatskapitalismus tatsaechlich fuer den Buerger ein Problem, da er zu einem Schwarzmarkt fuer Devisen fuehrt, der letztendlich die relativ starke Inflation im Lande weiter antreibt. Verbunden mit Preiskontrollen fuer Konsumgueter sorgt es dafuer, dass Versorgungsengpaesse entstehen, da es fuer Firmen nicht unbedingt rentabel ist, Gueter zu den verordneten Preisen anzubieten.

Jedoch sollten sich die USA eigentlich freuen, denn Chavez exportiert (ganz entgegen seiner Rhetorik) zur Finanzierung seiner Programme recht froehlich Oel.

Alfredos
03.10.2008, 13:47
Die Abschaffung der Unabhaengigkeit der Zentralbank in Venezuela zusammen mit den Preiskontrollen der Regierung ist in dieser Form eines Staatskapitalismus tatsaechlich fuer den Buerger ein Problem, da er zu einem Schwarzmarkt fuer Devisen fuehrt, der letztendlich die relativ starke Inflation im Lande weiter antreibt. Verbunden mit Preiskontrollen fuer Konsumgueter sorgt es dafuer, dass Versorgungsengpaesse entstehen, da es fuer Firmen nicht unbedingt rentabel ist, Gueter zu den verordneten Preisen anzubieten.

Jedoch sollten sich die USA eigentlich freuen, denn Chavez exportiert (ganz entgegen seiner Rhetorik) zur Finanzierung seiner Programme recht froehlich Oel.

Auch Dir scheinbar die Bankenkrise entgangen sein. In Großbritannien wurden zwei Banken verstaatlicht und in anderen Staaten, wie je eine Bank in Norwegen und in Dänemark wurde der staatliche Anteil erhöht.

http://portal.rpc.com.br/gazetadopovo/economia/conteudo.phtml?tl=1&id=792931&tit=Santander-negocia-banco-com-governo-da-Venezuela
http://www.newstin.com.pt/tag/pt/74840309

Hier wird beschrieben, dass sich das PIB Venezuelas im 2. Trimestre 7,1 % erhöhte. Also ist nicht nur Geld für ein Kauf einer Bank, sondern das Wirtschaftswachstum wurde wieder erhöht.

Öl exportiert Chavez natürlich, da er für sein Land, Benzin pro Liter kostet dort 0,07 €, genug hat und die Inflation in seinem Land stoppt, durch verbilligtes exportierendes Öl in Mittelamerikanischen Ländern, vor allem nach El Salvador, Honduras, Nicaragua und Kuba.

Sicherlich ist die Inflation ein Problem. Es gibt dazu unterschiedliche Angaben. Die Banco de Venezuela unter Santander (22,5 %) gibt 2007 eine andere Inflation als die BCV (Banco Central des Venezuela 12%). Wirtschaftswachstum und Inflation hält sich in die Waage, wobei 2008 das Wirtschaftswachstum gegenüber der Inflation bisher höher liegt (14,2% zu 11%).

Deutschland hat eine Inflation von 3,3% und ein Wirtschaftswachstum von nicht einmal 2%.

Die Preiskontrollen liegen nur bei den staatlichen Geschäften, wo ins besonders Arme wenigstens Essen und Trinken erschwinglich kaufen können. Das ist woanders schon ein Problem. Demnach ist es ja zu begrüßen über die staatlichen Subventionen für das Nötigste. Das ist aber kein Staatskapitalismus, sondern sozialistische Marktwirtschaft. Einerseits Geschäfte für Arme und andererseits die frei Marktwirtschaft. Die staatlichen Geschäfte nehmen auch nicht die Kunden der freien Marktwirtschaft weg, da die Armen sowieso nicht dort einkaufen konnten wegen ihr geringes Einkommen. So gibt es in Venezuela nicht nur ein Überleben, wie in anderen Ländern dort, sondern so gibt es ein vernünftiges Leben auch für Arme.

Durch den Aufschwung in Venezuela seit 2004 ist natürlich die wachsende Nachfrage für Grundnahrungsmittel groß und das Resultat von einem großen Absatzmarkt in Venezuela. Dadurch will Venezuela den Import stärken.

Die höhere Konsum nachfrage hat die venezolanischen Einfuhren noch schneller anschwellen lassen als die Exporteinnahmen. Zwischen 2004 und 2007 sind die Exporteinnahmen um 75% gewachsen, aber gleichzeitig stiegen die Importe aber um 160%. Im Jahr 2007 hat Venezuela Waren und Dienstleistungen im
Wert von 69,5 Mrd. US$ (+6,6%) exportiert. Im selben Zeitraum betrugen die Importe bereits 44,5 Mrd. US$ mit einer Steigerungsrate von 36,8% gegenüber dem Vorjahr.
Importe und Exporte Venezuela (in Mrd. US$)
2003 2004 2005 2006 2007
Exporte 27.230 39.668 55.716 65.210 69.534
Importe 10.483 17.021 24.008 32.498 44.463
Quelle: Banco Central de Venezuela (www.bcv.org.ve)

So waren zum Ende des Jahres hin alle Flüge auf nahe gelegene Karibik inseln ausgebucht, weil Scharen von Venezolanern mit mehreren Kreditkarten bewaffnet für einige Tage ausflogen, um möglichst viele Dollars aus Geldautomaten auf Aruba oder Curacao zu ziehen. Für die Reisegelder wurden 2007 allein 5,1
Mrd. US$ ausgegeben, die ebenfalls über Export Dollar finanziert wurden. Inzwischen will der Staat überprüfen, ob eine Person tatsächlich im Ausland weilt, wenn dessen Kreditkarte genutzt wird, um den Markt einzudämmen.
Damit nicht genug, das Importwachstum der letzten Jahre birgt ein weiteres Problem. Im Jahr 2007 wurden in Venezuela 491.899 Kfz verkauft. Im Vorjahr waren es 343.351. Damit ist der Fuhrpark auf venezolanischen Straßen in den letzten Jahren stark gestiegen. Entsprechend rapide hat der Verbrauch an
Treibstoffen zugenommen - und jeder Liter Benzin, der im Inland zum weltweit niedrigsten Preis von 0,097 Bolivares (zum offiziellen Kurs etwa: 3 Eurocent) getankt wird, geht zu Lasten der Exporteinnahmen.

Der Engpass entsteht durch den regen Markt und durch die größere Nachfrage.