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Vollständige Version anzeigen : Grundlegende philosophische Werke - was sollte man gelesen haben?



-25Grad
28.09.2008, 19:57
Guten Tag,

Welche philosophischen Werke sollte man gelesen haben, wenn man sich in der Philosophie einigermaßen auskennen möchte? Welche Werke haben die kompetenten Benutzer mit dem größten Erkenntnisgewinn gelesen?

Mein Problem ist nämlich jenes, daß ich feststellen musste, daß fast alle philosophischen Werke auf anderen aufbauen. Was also soll ich in was für einer Reihenfolge lesen? Wie kann man hier systematisch und erfolgreich vorgehen?

Vielen Dank.

-jmw-
28.09.2008, 21:47
Schwierige Frage!
Ich hatte in diesem Sommersemester in einem Lektürekurs einen älteren Herren, der meinte, man solle Platon, Aristoteles und Kant durcharbeiten, dann hätte man alles, was wichtig sei.
Ich glaub ihm das nicht so sehr... :)

Jedenfalls liegt, wenn Du bereit bist, einiges an Zeit aufzuwenden, nahe, ganz am Anfang zu beginnen: Erst Platon, dann Aristoteles, dann ein oder ein paar Übersichtswerke zu anderen Griechen, danach die Stoiker usw. usw.

Mal gucken, vielleicht mach ich morgen mal 'ne Liste. :)

marc
28.09.2008, 21:52
Mein Problem ist nämlich jenes, daß ich feststellen musste, daß fast alle philosophischen Werke auf anderen aufbauen. Was also soll ich in was für einer Reihenfolge lesen? Wie kann man hier systematisch und erfolgreich vorgehen?


Hm - also wenn es dir darum geht, dann könntest du vielleicht mit Russells "Philosophie des Abendlands" beginnen.
http://www.amazon.de/Philosophie-Abendlandes-Bertrand-Russell/dp/3492242081/ref=cm_cr_pr_pb_i

http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Abendlandes

Sehr berühmt, das auch zu recht - sehr einfach zu lesen, teilweise auch ganz witzig geschrieben und jedenfalls ein wunderbarer Einstieg. Es ist allerdings nicht ganz unumstritten, die Dichte und die Leichtigkeit, mit der er erklärt führt naturgemäß dazu, dass vieles nicht so super detailliert beschrieben ist, wie es vielleicht nötig wäre.

Besonders umstritten sind seine Ausführungen über Nietzsche, da ... naja, kann man drüber streiten, aber in Zeiten der Verharmlosung und der "Entnietzschung Nietzsches" (H.J. Schmidt) ist es vielleicht dann doch ganz passend. Ich müsste morgen nochmal nachlesen, es ist ewig her, dass ich das gelesen habe.

Aber das wäre sicher gut - Russell ist kein kleiner Schreiberling, das hier ist kein kleines "Philosophie für Dummies" Buch oder sowas, sondern wirklich ein Standardwerk, um das man nicht rumkommt.

Richtig detailliert könnte ich erst morgen Abend schreiben, jetzt muss ich ins Bett.
Hühott: :]

Prokurist
28.09.2008, 21:58
Wie man systematisch am Besten vorgeht, muß man sich wohl selber erarbeiten, denke ich.
Sehr wichtig fand ich bspw. Nietzsche (besonders 'Jenseits von Gut und Böse') und Fichte. Kant war dabei weniger 'mein Ding'.

-25Grad
28.09.2008, 21:59
Vielen Dank schonmal. Also, ich lese aktuell Platon. Ich habe einige Frühdialoge gelesen und derzeit lese ich Phaidon, dann sollte noch die Politea an die Reihe kommen, über die ich schon zwei Bücher gelesen habe, die allerdings sehr unterschiedlich ausfielen. Ich muß halt schauen, was ich von wem lesen sollte, denn alle Werke kann ich freilich nicht lesen, oberflächlich sollte die Lektüre aber auch nicht sein.
Vielleicht werde mir wirklich einmal so eine Orientierungshilfe wie das Buch von Russell kaufen, damit ich in etwa weiß, wohin die Reise geht.

-jmw-
28.09.2008, 22:40
Falls Russell zu lang ist, probier's mit 'nem dtv-Atlas Philosophie. ;)

Sauerländer
29.09.2008, 00:13
Da Platon, Aristoteles, Kant schon genannt wurden, möchte ich nicht versäumen, auf den guten alten Herrn Schopenhauer zu verweisen - der im Gegensatz zu Kants verquaster (aber unverzichtbarer) Schreibe erheblich genießbarer ist.

Mark Mallokent
29.09.2008, 05:57
Schopnnhauer und Adorno. Guter Überblick bei Ernst Bloch: Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie. :]

-SG-
29.09.2008, 09:10
Hm - also wenn es dir darum geht, dann könntest du vielleicht mit Russells "Philosophie des Abendlands" beginnen.
http://www.amazon.de/Philosophie-Abendlandes-Bertrand-Russell/dp/3492242081/ref=cm_cr_pr_pb_i


Danke für den Tipp, ich habe zwar allerlei Übersichts-Werke im Bücherregal stehen, aber so richtig lesbar finde ich keines.

Die meisten sind entweder sehr schematisch und zählen nichtssagende Stichworte hinter Jahreszahlen auf, oder aber sie präsentieren Ausschnitte, traditionell die überkompliziertesten aus den ohnehin schon kaum lesbaren Werken Kants oder Heideggers, und reichern das dann mit einer Interpretation mit derselben Wortwahl an.

Also mir fehlt meist die Zeit und die Geduld, Kant oder Hegel im Original zu lesen, geschweige denn Albertus Magnus oder Thomas von Aquin.

RDX
29.09.2008, 09:15
Friedrich Nietzsche, der Antiphilosoph, wie er von sich selbst behauptete.

Schopenhauer war für Nietzsche der leidende Inder, Kant der Begriffschinese und Hegel der Dorfschullehrer der Philospophie.

Sauerländer
29.09.2008, 09:19
Friedrich Nietzsche, der Antiphilosoph, wie er von sich selbst behauptete.
Schopenhauer war für Nietzsche der leidende Inder, Kant der Begriffschinese und Hegel der Dorfschullehrer der Philospophie.
Nietzsche war der Punkrocker unter den Philosophen, krawallig, antisystematisch und extrem von sich selbst überzeugt.
Was für Rebellgeister.

JetLeechan
29.09.2008, 11:08
Ich kenn' mich mit Philosophie nicht so gut aus wie meine Vorredner, aber ich fand was die mittelalterliche Philosophie angeht, die: "Kleine Geschichte der mittelalterlichen Philosophie", von von Luciano De Crescenzo ganz unterhaltsam und lehrreich.
Was moderne Philosophie angeht würde ich sagen Habermas? Aber der hat so viel geschrieben...


Also mir fehlt meist die Zeit und die Geduld, Kant oder Hegel im Original zu lesen, geschweige denn Albertus Magnus oder Thomas von Aquin.
Vor allem wenn die Orginale in mittelalterlichem oder frühneuzeitlichem Latein sind, da braucht man dann noch ein extra Wörterbuch für die ganzen extra Formen. Ich habs mal versucht, aber unter einer Stunde pro Seite [je nachdem welche Edition auch mal zwei] geht da gar nichts.

-jmw-
29.09.2008, 11:08
Wer den Hegel auswendig, den Namen 'Feyerabend' aber nicht kennt, kann schlecht behaupten, sich in der Philosophie auszukennen.
Daher: Bitte Gebiete wie Logik, Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie usw. nicht vergessen bei der Lektüre!

-jmw-
29.09.2008, 11:15
Vor allem wenn die Orginale in mittelalterlichem oder frühneuzeitlichem Latein sind, da braucht man dann noch ein extra Wörterbuch für die ganzen extra Formen. Ich habs mal versucht, aber unter einer Stunde pro Seite [je nachdem welche Edition auch mal zwei] geht da gar nichts.
Originale sind in > 90 vH aller Fälle was für Experten, denen es auf die feinen Unterschiede (Haha...) ankommt.
Als Laie kann man alles in der Übersetzung lesen, da geht nix verloren, was für einen bedeutsam wär. :]

-jmw-
29.09.2008, 11:19
@ -25Grad

Informiere Dich, ob in diesem Wintersemester eine Dir naheliegende Universität einen Einführungsvorlesung anbietet im Fache Philosophie.
Sofern sie dies zu einer passablen Uhrzeit tut, wär ja auch das 'ne Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen über eine Vielzahl von Fachgebieten, Themen, Autoren und Werken.

Hombre
29.09.2008, 11:36
Am Anfang jeder Beschäftigung mit Philosophie sollte das Studium der Logik stehen. Erst dann kann man den eigenen und fremden Fehlschlüssen auf die Schliche kommen.

-jmw-
29.09.2008, 12:16
Dazu: Tugendhat / Wolf: Logisch-semantische Propädeutik, Reclam, € 6,60, knapp 250 Seiten, gut lesbar.

-25Grad
30.09.2008, 11:36
@ -25Grad

Informiere Dich, ob in diesem Wintersemester eine Dir naheliegende Universität einen Einführungsvorlesung anbietet im Fache Philosophie.
Sofern sie dies zu einer passablen Uhrzeit tut, wär ja auch das 'ne Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen über eine Vielzahl von Fachgebieten, Themen, Autoren und Werken.So etwas gibt es leider nicht. Ich lebe in einer Kleinstadt.

Ansonsten, schonmal danke für alle Hilfestellungen.

-jmw-
30.09.2008, 11:39
So etwas gibt es leider nicht. Ich lebe in einer Kleinstadt.
Nun, ich auch.
Wie weit ist denn die nächste Uni entfernt mit'm Auto?
Aber, stimmt schon, man hat da nach der Arbeit auch nicht mehr wirklich Lust und Zeit, irgendwo hinzufahren.

-25Grad
30.09.2008, 11:43
Ich habe noch keinen Führerschein und deshalb müsste ich mit dem Zug fahren, was ich äußert ungern tue. Sowieso, ich denke, ich werde im nächsten oder übernächsten Jahr mit einem Studium beginnen; dann wäre so etwas denkbar.
Solange halte ich mich vielleicht wirklich erstmal einfach an Platon und Aristoteles.

Klopperhorst
30.09.2008, 12:50
Danke für den Tipp, ich habe zwar allerlei Übersichts-Werke im Bücherregal stehen, aber so richtig lesbar finde ich keines.





Russels "Philosophie des Abendlandes" kannst du vergessen.

Es ist langatmig, langweilig und beinhaltet Invektiven gegen den deutschen Idealismus und die deutsche Romantik.

Russel war ein Mathematiker, kein eigentlicher Philosoph, und so lesen sich auch seine Schriften.


Also mir fehlt meist die Zeit und die Geduld, Kant oder Hegel im Original zu lesen, geschweige denn Albertus Magnus oder Thomas von Aquin.

Es führt kein Weg daran vorbei, die Originale zu lesen, wenn man einen Denker wirklich kennenlernen will.

Um Schopenhauer zu verinnerlichen, habe ich 5 Jahre gebraucht. Man muss auch alle Schriften lesen, es nutzt nichts, nur ein Werk zu studieren.

---

-25Grad
30.09.2008, 16:12
Aber ehe man Schopenhauer liest, soll man doch Kant lesen, oder nicht? ?(

-SG-
30.09.2008, 17:10
Es führt kein Weg daran vorbei, die Originale zu lesen, wenn man einen Denker wirklich kennenlernen will.

Um Schopenhauer zu verinnerlichen, habe ich 5 Jahre gebraucht. Man muss auch alle Schriften lesen, es nutzt nichts, nur ein Werk zu studieren.

---

Ah ja das hat doch Schopenhauer über seine Werke selbst gesagt, oder war das jemand anderes?
Finde ich im Prinzip ja ganz nett und zeugt von gesundem Selbstvertrauen desjenigen, aber nicht nur ist der Haufen der "Klassiker" in Philosophie und allgemeiner Literatur, die man gelesen haben müsse, schon so groß, dass man das hauptberuflich machen müsste, sondern es kommt auch noch immer mehr Zeugs hinzu, und da sehe ich mich außerstande, X verschiedene Originalwerke in voller Länge zu lesen, zumal in einer zwar angenehm anspruchsvollen, aber leider oft ewig um den heißen Brei herumschreibenden Weise.

-25Grad
30.09.2008, 17:12
Genau das ist das Problem. Man muß sich eigentlich von vorneherein beschränken.

Klopperhorst
30.09.2008, 18:04
Ah ja das hat doch Schopenhauer über seine Werke selbst gesagt, oder war das jemand anderes?

Ja, das stammt schon von Schopenhauer.




Finde ich im Prinzip ja ganz nett und zeugt von gesundem Selbstvertrauen desjenigen, aber nicht nur ist der Haufen der "Klassiker" in Philosophie und allgemeiner Literatur, die man gelesen haben müsse, schon so groß, dass man das hauptberuflich machen müsste, sondern es kommt auch noch immer mehr Zeugs hinzu, und da sehe ich mich außerstande, X verschiedene Originalwerke in voller Länge zu lesen, zumal in einer zwar angenehm anspruchsvollen, aber leider oft ewig um den heißen Brei herumschreibenden Weise.


Richtig, aber man muss eben instinktiv das für das eigene geistige Wesen kompatible Werk bzw. den Denker dazu auswählen und sich dann größtmöglich auf diesen beschränken.

Das "ewig um den heißen Brei herumschreiben" hängt natürlich auch davon ab, ob ein Autor seinen eigenen Gedanken selbst verstanden hat oder ihn erst mühsam beim Schreiben entwickelt. Das kann durchaus interessant sein, soetwas während des Lebens mitzuverfolgen.

Bei Schopenhauer merkt man z.B. im ersten Hauptteil von "Die Welt als Wille und Vorstellung", daß er hier die Gedanken aus seiner Dissertation des "Satzes vom zureichenden Grunde" extrahiert, um daraus das metaphysische Gebäude zu entwickeln.

Der zweite Hauptteil ist dann völlig ausgereift, aber man könnte ihn nicht ohne den ersten Hauptteil stehen lassen.

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-jmw-
30.09.2008, 18:50
Ich habe noch keinen Führerschein und deshalb müsste ich mit dem Zug fahren, was ich äußert ungern tue.
Aso, naja, klar, ohne Auto ist schlecht, mal nebenbei was zu machen.
(Ohne Auto Vollzeit studieren geht allerdings, auch, wenn man ausserhalb wohnt. Meine Erfahrung jedenfalls.)


Sowieso, ich denke, ich werde im nächsten oder übernächsten Jahr mit einem Studium beginnen; dann wäre so etwas denkbar.
Solange halte ich mich vielleicht wirklich erstmal einfach an Platon und Aristoteles.
Kannst ja auch mal bei jokers.de oder einer ähnlichen Seite gucken, was Du an philosophischen Büchern günstig geschossen kriegst.
Wenn man sich frei aussuchen kann, was man liest, muss es nicht falsch sein, die Wahl nach dem Geldbeutel zu treffen. :)

Gladius et Titulus
30.09.2008, 18:57
Guten Tag,

Welche philosophischen Werke sollte man gelesen haben, wenn man sich in der Philosophie einigermaßen auskennen möchte? Welche Werke haben die kompetenten Benutzer mit dem größten Erkenntnisgewinn gelesen?

Mein Problem ist nämlich jenes, daß ich feststellen musste, daß fast alle philosophischen Werke auf anderen aufbauen. Was also soll ich in was für einer Reihenfolge lesen? Wie kann man hier systematisch und erfolgreich vorgehen?

Vielen Dank.

Kann man so nicht sagen, am besten man liest alles! :)

-SG-
30.09.2008, 19:12
Ich habe noch keinen Führerschein und deshalb müsste ich mit dem Zug fahren, was ich äußert ungern tue. Sowieso, ich denke, ich werde im nächsten oder übernächsten Jahr mit einem Studium beginnen; dann wäre so etwas denkbar.
Solange halte ich mich vielleicht wirklich erstmal einfach an Platon und Aristoteles.

Schau mal auf diesen Seiten, da kannst Du einige Texte herunterladen und ausdrucken:

http://www.philos-website.de/index.html
Nach Klick auf z.B. "Gott" erscheint ein Verzeichnis mit unzähligen Autoren, von denen jeweils eine kleine Einführung sowie oft einige Werke verfügbar sind.

http://www.zeno.org/Bibliothek
Hier sind viele philosophische und andere Klassiker

http://gutenberg.spiegel.de/
hier sowieso.

Alles von Autoren, die >80 Jahre tot sind, findest Du dort, für den Rest gibts Bibliotheken und Buchläden. Dafür muss man das jeweilige Zeugs nicht studieren, das kann man in seiner Freizeit machen wenn man lustig ist.

derRevisor
30.09.2008, 22:44
Zwei meiner Favoriten:

- Der Fürst
- Vom Kriege

Nachtrag:
Die Serie Ordnung und Geschichte von Eric Voegelin ist auch nicht zu verachten.

marc
30.09.2008, 23:38
Nachtrag:
Die Serie Ordnung und Geschichte von Eric Voegelin ist auch nicht zu verachten.

:]
"Die politischen Religionen" von 1938 würde ich jedem sehr ans Herz legen!

FranzKonz
01.10.2008, 00:45
Leute, Ihr könnt mir viel erzählen. Ich bleibe dabei: Am besten denkt man selber.

Zu dieser Erkenntnis kam vor mir schon Schopenhauer:


Nur die eigenen Gedanken haben Wahrheit und Leben; denn nur die eigenen Gedanken versteht man ganz. Fremde, gelesene Gedanken sind geschissene Scheiße.

Klopperhorst
01.10.2008, 08:41
Leute, Ihr könnt mir viel erzählen. Ich bleibe dabei: Am besten denkt man selber.

Zu dieser Erkenntnis kam vor mir schon Schopenhauer:

Worum es geht, ist Inspiration. Wenn man im Wald aufwächst, ohne menschliche Kultur und Inspiration um sich herrum, wird man verkümmern.

Entscheidend ist, das Aufgenommene kreativ weiterzuentwickeln und anzuwenden.


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-SG-
01.10.2008, 09:03
Russels "Philosophie des Abendlandes" kannst du vergessen.

Es ist langatmig, langweilig und beinhaltet Invektiven gegen den deutschen Idealismus und die deutsche Romantik.

Russel war ein Mathematiker, kein eigentlicher Philosoph, und so lesen sich auch seine Schriften.


Übrigens hab ich das Ding schon bestellt gehabt, naja, notfalls halt ein Staubfänger mehr im Regal.


Zwei meiner Favoriten:

- Der Fürst
Habe das vor einiger Zeit mal überflogen, so bahnbrechend wie viele behaupten scheint es mir nicht zu sein, aber vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen.

Don
01.10.2008, 09:10
Leute, Ihr könnt mir viel erzählen. Ich bleibe dabei: Am besten denkt man selber.

Zu dieser Erkenntnis kam vor mir schon Schopenhauer:


Nur die eigenen Gedanken haben Wahrheit und Leben; denn nur die eigenen Gedanken versteht man ganz. Fremde, gelesene Gedanken sind geschissene Scheiße.



Wenn man sie pur aufnimmt oder als c&p weitergibt trifft das ohne Einschränkung zu.
Es gibt aber noch die Möglichkeit sie als Dünger zu benutzen um daraus eigene Gedankenfutterpflanzen zu ziehen.

Die mit der ursprünglichen Scheiße gar nichts Erkennbares mehr gemein haben müssen.

Insofern stimme ich Klopperhorst zu.

-25Grad
01.10.2008, 09:22
Schau mal auf diesen Seiten, da kannst Du einige Texte herunterladen und ausdrucken:

http://www.philos-website.de/index.html
Nach Klick auf z.B. "Gott" erscheint ein Verzeichnis mit unzähligen Autoren, von denen jeweils eine kleine Einführung sowie oft einige Werke verfügbar sind.
Danke. Die Seite scheint sehr interessant zu sein!

roxelena
01.10.2008, 09:23
Wer die Werke von Karl Marx versteht, versteht die Welt.

kapitalismusgläubige sollten vor allem nach Grimms Märchen greifen

FranzKonz
01.10.2008, 09:32
Worum es geht, ist Inspiration. Wenn man im Wald aufwächst, ohne menschliche Kultur und Inspiration um sich herrum, wird man verkümmern.

Entscheidend ist, das Aufgenommene kreativ weiterzuentwickeln und anzuwenden.


----




Wenn man sie pur aufnimmt oder als c&p weitergibt trifft das ohne Einschränkung zu.
Es gibt aber noch die Möglichkeit sie als Dünger zu benutzen um daraus eigene Gedankenfutterpflanzen zu ziehen.

Die mit der ursprünglichen Scheiße gar nichts Erkennbares mehr gemein haben müssen.

Insofern stimme ich Klopperhorst zu.

Ganz ohne Input geht natürlich gar nichts. Um über etwas nachzudenken muß natürlich auch ein Ansatz, eine Grundlage vorhanden sein. Dennoch ist es sehr viel wichtiger selbst zu denken, als die Werke längst verstorbener Männer (gibt es eigentlich auch eine Frau, die auf dem Gebiet etwas leistete?) zu studieren.

-25Grad
01.10.2008, 09:40
Das stimmt schon. Man sollte philosophische Werke sicherlich nicht wie religiöse Offenbarungen lesen, bei denen es letztlich nur darum geht, wie man sie denn interpretiert, aber ich denke, die Gefahr besteht im Normalfall auch nicht - es sei denn, der Philosoph dessen Werk man liest, sieht sich selbst in einer quasi religiösen Mission und formuliert demgemäß.

Stechlin
04.10.2008, 21:43
Da Platon, Aristoteles, Kant schon genannt wurden, möchte ich nicht versäumen, auf den guten alten Herrn Schopenhauer zu verweisen - der im Gegensatz zu Kants verquaster (aber unverzichtbarer) Schreibe erheblich genießbarer ist.

Elender Hedonist! ;)

Stechlin
04.10.2008, 21:44
Leute, Ihr könnt mir viel erzählen. Ich bleibe dabei: Am besten denkt man selber.

Du empfiehlst uns also Kant? :cool2:

Sauerländer
04.10.2008, 21:56
Elender Hedonist! ;)
Ein Buch ist immer niemals eine unmittelbare Weitergabe der in ihm zum Ausdruck kommenden Gedanken, sondern ein Zwischenschritt, ein Mittel - bei dem es daher eben nicht nur auf den reinen, wahren Gehalt ankommt, sondern auch darum, wie befähigt der Autor ist, diesen Gehalt zu transportieren.
Ein Buch von hohem Gehalt wird nie so simpel zu lesen sein wie Trivialliteratur - aber innerhalb des Anspruchsvollen ist es immer noch möglich, den exakt selben Gehalt bzw den Zugang dazu dem Leser zu erleichtern oder zu erschweren.
Inhaltlich ist Kant -ich sagte es schon- unverzichtbar, stilistisch hingegen sehe ich ihn als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.
Das Werk NUR am theoretisch vollständig zu erfassenden Gehalt zu messen, ist für mich schroffster Funktionalismus, eine Art gedankliches Gegenstück etwa zur Bauhaus-Architektur.

Umgekehrt muss ich mir wahrscheinlich des öfteren den Vorwurf des Ästhetizismus gefallen lassen - aber das trage ich mit Fassung, ja bekenne mich freimütig dazu. :)

Stechlin
04.10.2008, 22:02
Ein Buch ist immer niemals eine unmittelbare Weitergabe der in ihm zum Ausdruck kommenden Gedanken, sondern ein Zwischenschritt, ein Mittel - bei dem es daher eben nicht nur auf den reinen, wahren Gehalt ankommt, sondern auch darum, wie befähigt der Autor ist, diesen Gehalt zu transportieren.
Ein Buch von hohem Gehalt wird nie so simpel zu lesen sein wie Trivialliteratur - aber innerhalb des Anspruchsvollen ist es immer noch möglich, den exakt selben Gehalt bzw den Zugang dazu dem Leser zu erleichtern oder zu erschweren.
Inhaltlich ist Kant -ich sagte es schon- unverzichtbar, stilistisch hingegen sehe ich ihn als Beispiel dafür, wie man es nicht macht.
Das Werk NUR am theoretisch vollständig zu erfassenden Gehalt zu messen, ist für mich schroffster Funktionalismus, eine Art gedankliches Gegenstück etwa zur Bauhaus-Architektur.

Umgekehrt muss ich mir wahrscheinlich des öfteren den Vorwurf des Ästhetizismus gefallen lassen - aber das trage ich mit Fassung, ja bekenne mich freimütig dazu. :)

Hast ja Recht...;)

FranzKonz
04.10.2008, 22:44
Du empfiehlst uns also Kant? :cool2:

Der hat durchaus auch ein paar kluge Worte aufgeschrieben. Nützt aber nichts ohne selbst zu denken. ;)

Stechlin
05.10.2008, 01:59
Der hat durchaus auch ein paar kluge Worte aufgeschrieben. Nützt aber nichts ohne selbst zu denken. ;)

Aber es war doch Kant gewesen, der aufzeigte, wie und vor allem warum man selbst denken sollte! Das Warum scheint ebenso wichtig wie das Wie. Denn an Antworten dazu hapert es bis heute.

Nationalix
05.10.2008, 09:04
Ich bin beeindruckt, wie viel Zeit einige Foristen für das Lesen grundlegender philosophischer Werke finden. Dazu gerechnet die Zeit hier im Forum.

Wie schafft Ihr das zeitlich? Ich habe immer zu wenig Zeit. :(

Klopperhorst
06.10.2008, 18:03
...
Wie schafft Ihr das zeitlich? Ich habe immer zu wenig Zeit. :(

Eine Frage der Organisation.

---

kotzfisch
09.10.2008, 11:52
Die offene Gesellschaft und ihre Feinde.

K.R.Popper

lenco
09.10.2008, 12:36
Moral und Hypermoral

Arnold Gehlen

-jmw-
09.10.2008, 19:51
Tao Te King (Laotse) und Hagakure (Yamamoto Tsunetomo).