PDA

Vollständige Version anzeigen : Ostdeutschland noch immer nicht auf West-Niveau



giggi
24.09.2008, 13:32
24. September 2008 Auch 18 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Ostdeutschland noch immer erhebliche Wirtschafts- und Arbeitsmarktprobleme. So lag die gesamtwirtschaftliche Leistung dort 2007 erst bei rund 70 Prozent der alten Bundesländer.

Das geht aus dem vom Bundesbeauftragten für den Aufbau Ost und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) vorgelegten Bericht zur Deutschen Einheit hervor. Das Bundeskabinett billigte den Bericht am Mittwoch. Verglichen wird das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung.

„Viel erreicht - viel zu tun“

Zwar sei die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland in den vergangenen drei Jahren um eine halbe Million zurückgegangen. Jedoch liege sie mit derzeit 12,7 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in den alten Bundesländern. Hauptsächlich diesen Umstand machte Tiefensee für das „Gefühl der Zweitklassigkeit“ verantwortlich, das im Osten immer noch vorherrsche. Kritisch beurteilte er außerdem, dass nur fünf Prozent der privaten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Osten Deutschlands stattfänden - im Gegensatz zu den öffentlichen Forschungseinrichtungen, die zu einem weit größeren Teil in den neuen Ländern arbeiten.


Insgesamt sei „außerordentliches erreicht“ worden, sagte Tiefensee, gab aber die Parole aus: „Viel erreicht - viel zu tun.“ Bis 2019, wenn der Solidarpakt ausläuft, müsse Ostdeutschland finanziell auf eigenen Füßen stehen. Dazu gehört nach seiner Ansicht - die aber im Kabinett noch umstritten ist - ein einheitliches Rentensystem.

Bevölkerungsverlust bis zu 25 Prozent

Einzelne Landkreise müssten einen Bevölkerungsverlust bis zu 25 Prozent verkraften, sagte der Minister. Daraus resultierten auch die Schwächen in der Dienstleistungs- und der Baubranche.
Die Industrieproduktion dagegen verzeichne mit 9,9 Prozent in den Flächenländern eine höhere Wachstumsrate als im Westen (5,9 bis 6 Prozent).

Das zeige, dass Zukunftsbranchen, „wo der Kuchen noch nicht verteilt ist“, dort eine Chance hätten, wie Tiefensee sagte. Insgesamt habe das Wachstum in den neuen Ländern einschließlich Berlins im vergangenen Jahr mit 2,2 Prozent unterhalb des Westniveaus von 2,5 Prozent gelegen.

Wirtschaftsforscher: Die Schere geht wieder auseinander

Die Schere zwischen Ost und West gehe wieder auseinander, hatte der Konjunkturchef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Udo Ludwig zuvor der „Leipziger Volkszeitung“ gesagt. Das liege vor allem daran, dass der Aufschwung der vergangenen Jahre im Osten nicht voll angekommen sei.

Die Ursache dafür ist laut Ludwig, dass der Impuls für das höhere Wachstum vom gestiegenen Export verursacht worden sei, der im Osten eine deutlich geringere Rolle spiele. Während die Exportquote in den alten Ländern bei über 30 Prozent liege, betrage sie in Ostdeutschland rund 23 Prozent. So rechnet Ludwig für den Osten in diesem Jahr auch mit einer deutlich geringeren Wachstumsrate als die erwarteten 1,8 Prozent für den Westen.

In den ersten sechs Monaten 2008 habe das Wirtschaftswachstum in Ostdeutschland noch bei 1,8 Prozent gelegen, während es in Westdeutschland 2,4 Prozent betragen habe, sagte der Wirtschaftsforscher. Für das Jahr 2009 geht Ludwig nur noch von einem Wachstum von 0,9 Prozent in den alten Ländern und von 0,5 Prozent in Ostdeutschland aus.

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EBB5667C84802410FB90BB6E5D78E474C~ATpl~Ecommon ~Scontent.html?rss_googlefeed

Jodlerkönig
24.09.2008, 13:43
na ja, so ist das in deutschland....nur 70% leisten, aber nahezu 100% bekommen, dafür aber rummaulen! irrenhaus deutschland....

Stechlin
24.09.2008, 15:13
Ha ha! Wie "überraschend". :rolleyes:

Prokurist
24.09.2008, 15:30
Nunja, auf die vorgelegten Zahlen möchte ich nicht eingehen. :rolleyes:
Bei der sog. 'Wiedervereinigung' ist unter dem 'Bimbeskanzler' Einiges schiefgelaufen. Außerdem hat die sog. 'Treuhand' nicht wirklich optimal (im Sinne des AUFBAUS Ost) gearbeitet.
Aber wie in einigen Regionen, vor Allem in Nordeutschand (Niedersachsen, Schleswig Holstein), kann man auch in der ehemaligen DDR nunmal nicht erwarten, daß aus ehemaligen Agrarregionen, über Nacht sozusagen, Industrie- und Hochtechnologieregionen werden.
Ein sog. 'Aufschwung' der nur durch das Bedienen des Außenhandels erreicht wird, kann schlecht dort ankommen, wo nunmal nicht für den Export produziert wird. Außerdem geht das auf Dauer immer zulasten der Binnenkonjunktur.
Das Gefühl der 'Zweitklassigkeit' ist ein Phänomen, welches man durchaus auch in Regionen Westdeutschlands antreffen kann. Jammern nutzt da wenig...

EinDachs
24.09.2008, 15:39
Ostdeutschland wird auch auf Jahrzehnte nicht auf Westniveau kommen, egal was so mancher birnenförmige Kanzler sich da vorgestellt hat.
Fast ein halbes Jahrhundert wirtschaftliches Missmanagment und politische Verkorrumpierung lassen sich eben nicht so einfach aufholen. Auch die Tatsache, dass jeder der jung ist und Potential hat sich beeilt den Ostblock zu verlassen (übrigens nicht nur ein innerdeutsches Phänomen) tut dem Land nicht gut. Drolligerweise stehen dann auch noch die Landstriche, die sich am meisten über Zuwanderung freuen sollten, diesem am ablehnendsten gegenüber.

Es ist schon ein Kreuz, mit dem Osten.

Prokurist
24.09.2008, 15:45
Ostdeutschland wird auch auf Jahrzehnte nicht auf Westniveau kommen, egal was so mancher birnenförmige Kanzler sich da vorgestellt hat.
Fast ein halbes Jahrhundert wirtschaftliches Missmanagment und politische Verkorrumpierung lassen sich eben nicht so einfach aufholen. Auch die Tatsache, dass jeder der jung ist und Potential hat sich beeilt den Ostblock zu verlassen (übrigens nicht nur ein innerdeutsches Phänomen) tut dem Land nicht gut. Drolligerweise stehen dann auch noch die Landstriche, die sich am meisten über Zuwanderung freuen sollten, diesem am ablehnendsten gegenüber.

Es ist schon ein Kreuz, mit dem Osten.

Abwanderung fähiger und williger Kräfte ist ein gesamtdeutsches Problem! Dieses wird man mit Zuwanderung von fremdländischem Prekariat allerdings kaum lösen können.
Es ist vielmehr weniger eine Angleichung des Ostens an Westniveau zu erwarten, als vielmehr eine Angleichung vom Wesniveau an den Osten. (Siehe "wirtschaftliches Missmanagment und politische Verkorrumpierung" u.a.)

ochmensch
24.09.2008, 15:50
[...]Drolligerweise stehen dann auch noch die Landstriche, die sich am meisten über Zuwanderung freuen sollten, diesem am ablehnendsten gegenüber.

Es ist schon ein Kreuz, mit dem Osten.
Stimmt, wenn man uns jeden Tag das Handy abziehen würde, müssten wir uns ständig eines neues kaufen, was ja einen echten Einzelhandelsboom generieren würde.
Außerdem ist ja bekannt, dass Dönerläden regelrechte Arbeitsplatzschaffungsmaschinen sind, in jedem rennen mindestens zehn deutsche Arbeiter rum. :rolleyes:

elas
24.09.2008, 15:56
Nunja, auf die vorgelegten Zahlen möchte ich nicht eingehen. :rolleyes:
Bei der sog. 'Wiedervereinigung' ist unter dem 'Bimbeskanzler' Einiges schiefgelaufen. Außerdem hat die sog. 'Treuhand' nicht wirklich optimal (im Sinne des AUFBAUS Ost) gearbeitet.
Aber wie in einigen Regionen, vor Allem in Nordeutschand (Niedersachsen, Schleswig Holstein), kann man auch in der ehemaligen DDR nunmal nicht erwarten, daß aus ehemaligen Agrarregionen, über Nacht sozusagen, Industrie- und Hochtechnologieregionen werden.
Ein sog. 'Aufschwung' der nur durch das Bedienen des Außenhandels erreicht wird, kann schlecht dort ankommen, wo nunmal nicht für den Export produziert wird. Außerdem geht das auf Dauer immer zulasten der Binnenkonjunktur.
Das Gefühl der 'Zweitklassigkeit' ist ein Phänomen, welches man durchaus auch in Regionen Westdeutschlands antreffen kann. Jammern nutzt da wenig...

Die Hauptsache die DDR wurde neu angestrichen!

das schaut schon mal nach Fortschritt aus.

Jodlerkönig
24.09.2008, 15:58
........kann man auch in der ehemaligen DDR nunmal nicht erwarten, daß aus ehemaligen Agrarregionen, über Nacht sozusagen, Industrie- und Hochtechnologieregionen werden.
.......da hatte aber der herr ärisch honegger andere worte im mund....von wg. hochtechnologie und industrie...

allein der exportschlager "trabant 601 deluxe" , ab 1987 sogar mit tankanzeige....sowie die sockenstrickmaschine vom sockenkombinat zwiggaaauuu....haben der welt das gegenteil bewiesen.

der von euch so gescholtene bimbeskanzler, konnte auch nicht riechen, daß ärisch honägger zusammen mit ärisch mülke, jahrzehntelang so dermaßen gelogen haben, daß sich die balken bogen.
bei der inventur dann, stellte es sich heraus, was für ein heruntergekommenes mittelalterland diese dödöÖr war.

EinDachs
24.09.2008, 16:17
Stimmt, wenn man uns jeden Tag das Handy abziehen würde, müssten wir uns ständig eines neues kaufen, was ja einen echten Einzelhandelsboom generieren würde.
Außerdem ist ja bekannt, dass Dönerläden regelrechte Arbeitsplatzschaffungsmaschinen sind, in jedem rennen mindestens zehn deutsche Arbeiter rum. :rolleyes:

Du findest das also keinen Widerspruch, dass so manche Länder die fast 25% ihrer Einwohner (vor allem der jüngeren, produktiveren) innerhalb eines Jahrzehnts verlieren sich mit Händen und Füßen gegen Ausländer wehren die es bei ihnen sowieso kaum gibt?
Für mich ist das politische Schizophrenie allererster Güte, aber es überrascht mich nicht sehr, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.


Abwanderung fähiger und williger Kräfte ist ein gesamtdeutsches Problem! Dieses wird man mit Zuwanderung von fremdländischem Prekariat allerdings kaum lösen können.
Es ist vielmehr weniger eine Angleichung des Ostens an Westniveau zu erwarten, als vielmehr eine Angleichung vom Wesniveau an den Osten. (Siehe "wirtschaftliches Missmanagment und politische Verkorrumpierung" u.a.)

Eine zielgerichtetere Einwanderung wär in der Tat begrüßenswert.
Der Westen gleicht sich aber in der Tat nicht dem Osten an, er zieht ihm ja zur Zeit wieder etwas davon.

klartext
24.09.2008, 16:22
Du findest das also keinen Widerspruch, dass so manche Länder die fast 25% ihrer Einwohner (vor allem der jüngeren, produktiveren) innerhalb eines Jahrzehnts verlieren sich mit Händen und Füßen gegen Ausländer wehren die es bei ihnen sowieso kaum gibt?
Für mich ist das politische Schizophrenie allererster Güte, aber es überrascht mich nicht sehr, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.



Eine zielgerichtetere Einwanderung wär in der Tat begrüßenswert.
Der Westen gleicht sich aber in der Tat nicht dem Osten an, er zieht ihm ja zur Zeit wieder etwas davon.

Dein Einwanderungswunsch kann leicht erfüllt werden. Kreuzberg und Neukölln nach Meckpom verlagern und schon geht auch dort die Post ab.

ochmensch
24.09.2008, 16:24
Du findest das also keinen Widerspruch, dass so manche Länder die fast 25% ihrer Einwohner (vor allem der jüngeren, produktiveren) innerhalb eines Jahrzehnts verlieren sich mit Händen und Füßen gegen Ausländer wehren die es bei ihnen sowieso kaum gibt?
Für mich ist das politische Schizophrenie allererster Güte, aber es überrascht mich nicht sehr, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.
Wenn ich davon ausgehen würde, dass der Mensch kein individuelles Wesen ist, sondern beliebig austauschbar wäre, könnte ich da vielleicht auch einen Widerspruch finden. Da diese Vorstellung für mich aber albern und ideologisch behaftet ist, sehe ich da keinen Sinn.
Es ist bekannt, dass die Einwanderung, die stattgefunden hat, größtenteils in die Sozialsysteme erfolgt ist. Wenn der Osten etwas garnicht gebrauchen kann, dann noch mehr HartzIV-Empfänger.

Dein Einwanderungswunsch kann leicht erfüllt werden. Kreuzberg und Neukölln nach Meckpom verlagern und schon geht auch dort die Post ab.
Rütli-Borats am Ostseestrand?! :motz:

giggi
24.09.2008, 16:25
Du findest das also keinen Widerspruch, dass so manche Länder die fast 25% ihrer Einwohner (vor allem der jüngeren, produktiveren) innerhalb eines Jahrzehnts verlieren sich mit Händen und Füßen gegen Ausländer wehren die es bei ihnen sowieso kaum gibt?
Für mich ist das politische Schizophrenie allererster Güte, aber es überrascht mich nicht sehr, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.

"Ausländer" ist in diesem Zusammenhang ein pauschaler Begriff.Gegen wen richten sich die bößen Ossis?Gegen den Durchschnitts-Ali oder gegen den hochqualifizierten
Westeuropäer?

Prokurist
24.09.2008, 16:28
da hatte aber der herr ärisch honegger andere worte im mund....von wg. hochtechnologie und industrie...

allein der exportschlager "trabant 601 deluxe" , ab 1987 sogar mit tankanzeige....sowie die sockenstrickmaschine vom sockenkombinat zwiggaaauuu....haben der welt das gegenteil bewiesen.

der von euch so gescholtene bimbeskanzler, konnte auch nicht riechen, daß ärisch honägger zusammen mit ärisch mülke, jahrzehntelang so dermaßen gelogen haben, daß sich die balken bogen.
bei der inventur dann, stellte es sich heraus, was für ein heruntergekommenes mittelalterland diese dödöÖr war.

Es wurden selbstverständlich gravierende Fehler gemacht - Ganz klar!
Allredings gab es durchaus Betriebe, die aus Westniveau für den Westmarkt produziert haben. Mit Sicherheit hast auch Du Waren 'von Drüben' konsumiert, ohne es zu wissen, weil die Marken registierte TM im Westen waren. (Beispiele: Adidas, Puma, Matchbox, Leibnitz, Zentis, Ernte23, West etc. - wurden teilweise in der DDR gefertigt). Wo waren diese Betriebe plötzlich? Andere Beispiele gibt es zuhauf.

Prokurist
24.09.2008, 16:31
Du findest das also keinen Widerspruch, dass so manche Länder die fast 25% ihrer Einwohner (vor allem der jüngeren, produktiveren) innerhalb eines Jahrzehnts verlieren sich mit Händen und Füßen gegen Ausländer wehren die es bei ihnen sowieso kaum gibt?
Für mich ist das politische Schizophrenie allererster Güte, aber es überrascht mich nicht sehr, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind.



Eine zielgerichtetere Einwanderung wär in der Tat begrüßenswert.
Der Westen gleicht sich aber in der Tat nicht dem Osten an, er zieht ihm ja zur Zeit wieder etwas davon.

In der Exportwirtschaft. Das wird aber auf Dauer wenig nutzen, vor allem was den Lebensstandard angeht. Ein Blick in das Ruhrgebiet zeigt die Zukunft Westdeutschlands, wenn der eingeschlagene Kurs weitergesteuert wird.

giggi
24.09.2008, 16:32
Ha ha! Wie "überraschend". :rolleyes:

Ja, sehr betrüblich, dass der DDR-Fleck im Osten noch nicht vollends weggespült ist.

Jodlerkönig
24.09.2008, 16:36
Es wurden selbstverständlich gravierende Fehler gemacht - Ganz klar!
Allredings gab es durchaus Betriebe, die aus Westniveau für den Westmarkt produziert haben. Mit Sicherheit hast auch Du Waren 'von Drüben' konsumiert, ohne es zu wissen, weil die Marken registierte TM im Westen waren. (Beispiele: Adidas, Puma, Matchbox, Leibnitz, Zentis, Ernte23, West etc. - wurden teilweise in der DDR gefertigt). Wo waren diese Betriebe plötzlich? Andere Beispiele gibt es zuhauf.hast du dich eigentlich schon mal gefragt, warum diese waren ausschließlich für den westen produziert wurden, während der ossi die bananen nur zu ganz besonderen anlässen verspeiste....und das auch nur dann, wenn er schnell genug war oder beziehungen hatte?

Prokurist
24.09.2008, 16:37
Ja, sehr betrüblich, dass der DDR-Fleck im Osten noch nicht vollends weggespült ist.

Na denn 'ma an die Schläuche und WASSER MARSCH! Sonst breitet sich das auf ganz Deutschland aus... :))

Prokurist
24.09.2008, 16:39
hast du dich eigentlich schon mal gefragt, warum diese waren ausschließlich für den westen produziert wurden, während der ossi die bananen nur zu ganz besonderen anlässen verspeiste....und das auch nur dann, wenn er schnell genug war oder beziehungen hatte?

Da gab es 'mal einen Witz:

Ein Bauer zum anderen Bauern: "Brauchen wir Devisen?"
Darauf der andere Bauer: "Na klar, Du Trollo! Wo sollen wir sonst de Kiiiehe grasen lassen?"

:D

EinDachs
24.09.2008, 16:54
Dein Einwanderungswunsch kann leicht erfüllt werden. Kreuzberg und Neukölln nach Meckpom verlagern und schon geht auch dort die Post ab.

Das ist zwar nicht ganz das, was ich unter zielgerichtete Einwanderung vorstellen würde, hat aber dann doch als Gedanke etwas witziges an sich.

Der neue Ostplan: Wir siedeln dort einfach die Leute an, die aus noch zurückgebliebeneren Weltgegenden stammen.

Candymaker
24.09.2008, 16:55
70% der gesamtwirtschaftrlichen Leistung bedeutet, dass Tschechien die neuen Bundesländer bereits überholt hat. Ostdeutschland erreicht damit nur knapp 90% des BIPs pro Kopf wie die Tschechische Republik.

Prokurist
24.09.2008, 16:56
Dein Einwanderungswunsch kann leicht erfüllt werden. Kreuzberg und Neukölln nach Meckpom verlagern und schon geht auch dort die Post ab.

Da gibt es FKK-Strände! Das haut den stärksten Musel um... :hihi:

EinDachs
24.09.2008, 17:03
Wenn ich davon ausgehen würde, dass der Mensch kein individuelles Wesen ist, sondern beliebig austauschbar wäre, könnte ich da vielleicht auch einen Widerspruch finden. Da diese Vorstellung für mich aber albern und ideologisch behaftet ist, sehe ich da keinen Sinn.

Das ist jetzt aber interessant.
Der Mensch ist für dich also ein individuelles Wesen, trotzdem kommt es dir aber nicht auf das Individuum sondern in letzter Konsequenz auf seine nationale Zugehörigkeit an. Würde es dir wirklich aufs Individuum ankommen, kämen so bedenkliche Gleichstellungen wie "Migrationshintergrund" = Harz IV-Empfänger nämlich nicht.

Aja, und übrigens sind wir alle ideologisch behaftet.


Es ist bekannt, dass die Einwanderung, die stattgefunden hat, größtenteils in die Sozialsysteme erfolgt ist. Wenn der Osten etwas garnicht gebrauchen kann, dann noch mehr HartzIV-Empfänger.

Dem stimme ich sogar zu.
Deutschland verschenkt bei seiner Einwanderung viel Potential. Wir sortieren weniger als andere erfolgreiche Zuwanderungsnationen und halten uns dann auch die wenigen qualifizierten Zuwanderer unterhalb ihres eigenen Potentials. Ich hab vor 3 Wochen einen kroatischen Taxifahrer mit Doktortitel getroffen. Ein besseres Bild für die Versäumnisse in der Zuwanderung kann ich mir kaum vorstellen.

EinDachs
24.09.2008, 17:07
"Ausländer" ist in diesem Zusammenhang ein pauschaler Begriff.Gegen wen richten sich die bößen Ossis?Gegen den Durchschnitts-Ali oder gegen den hochqualifizierten
Westeuropäer?

Der wird aber oft genug genauso pauschal verwendet. Und auch gegen den Durchschnitts-Ali wehren hat irgendwie etwas tragisch-komisches, wenn der da kaum vorkommt. Darüber hinaus: Was ist schlimm am Durchschnittsali?

Das ein hochqualifizierter Westeuropäer im Osten gerne genommen werden würde, überrascht nicht, wird aber nicht viel bringen weil der vermutlich andere Orte anstrebt (ich würd das an seiner Stelle tun).

Prokurist
24.09.2008, 17:09
Bevor wir nicht die Grundlagen der gesamtdeutschen Abwanderung qualifizierter Kräfte im Griff haben, ist eine Debatte über Zuwanderung obsolet!

ochmensch
24.09.2008, 17:16
Das ist jetzt aber interessant.
Der Mensch ist für dich also ein individuelles Wesen, trotzdem kommt es dir aber nicht auf das Individuum sondern in letzter Konsequenz auf seine nationale Zugehörigkeit an. Würde es dir wirklich aufs Individuum ankommen, kämen so bedenkliche Gleichstellungen wie "Migrationshintergrund" = Harz IV-Empfänger nämlich nicht.

Aja, und übrigens sind wir alle ideologisch behaftet.
Solche Gleichstellungen kamen von mir auch nicht. Ich habe geschrieben, dass die Zuwanderung bisher in die Sozialsysteme erfolgten, was der Osten nicht wirklich gebrauchen kann.
Ich sehe die Herkunft und Sozialisierung eines Menschen als Teil seiner Persönlichkeit an, während du offenbar in "Menschenmaterial" denkst, anders käme man ja nicht zu deinem "Widerspruch".

Dem stimme ich sogar zu.
Deutschland verschenkt bei seiner Einwanderung viel Potential. Wir sortieren weniger als andere erfolgreiche Zuwanderungsnationen und halten uns dann auch die wenigen qualifizierten Zuwanderer unterhalb ihres eigenen Potentials. Ich hab vor 3 Wochen einen kroatischen Taxifahrer mit Doktortitel getroffen. Ein besseres Bild für die Versäumnisse in der Zuwanderung kann ich mir kaum vorstellen.
Dann verstehe ich nicht, warum die die Ablehnung der Ostdeutschen gegen die klassische, westdeutsche Art der Zuwanderung nicht einleuchtet. Es wäre mir neu, dass man im Osten polnische Ärtzte mit Fackeln und Heugabeln zur Grenze gejagt hätte.

Jodlerkönig
24.09.2008, 17:21
Da gab es 'mal einen Witz:

Ein Bauer zum anderen Bauern: "Brauchen wir Devisen?"
Darauf der andere Bauer: "Na klar, Du Trollo! Wo sollen wir sonst de Kiiiehe grasen lassen?"

:D
das es um den devisenerwerb der ddr ging ist schon klar....

--wieviele menschen/betriebe arbeiteten in der westwarenproduktion
--wieviele menschen/betriebe arbeiteten insg. in der ddr
--warum konnte die ddr nicht mit eigenen inovationen und produkten
ihren devisenhunger stillen..
--------------------------------------------------------------------------------------------

wenn 10 % der betriebe/beschäftigten in diesem bereich tätig waren, waren die anderen 90% schrott....und ca. 90% wurden abgewickelt. da lief nix verkehrt.

ursula
24.09.2008, 17:37
eine verwandte - ich will es nicht näher präzisieren - ist seit min. 10 jahre arbeitslos mit 1 euro einlagen ....

sie verreist demnächst in ihren 3. urlaub - also keine tagestour für 20 euro..... und meinte zu mir: arbeitet mal schön im westen, damit wir uns das auch weiterhin leisten können.

übrigens zahlt sie neue autos cash.

das lasse ich unkommentiert.

Nationalix
24.09.2008, 18:13
Öhm, nur mal so nebenbei angemerkt:

OSTDEUTSCHLAND liegt in Polen (Pommern, Schlesien, West- und Ostpreußen) sowie in Russland (Königsberger Gebiet). Wovon hier die Rede ist, ist MITTELDEUTSCHLAND.

Prokurist
24.09.2008, 20:36
das es um den devisenerwerb der ddr ging ist schon klar....

--wieviele menschen/betriebe arbeiteten in der westwarenproduktion
--wieviele menschen/betriebe arbeiteten insg. in der ddr
--warum konnte die ddr nicht mit eigenen inovationen und produkten
ihren devisenhunger stillen..
--------------------------------------------------------------------------------------------

wenn 10 % der betriebe/beschäftigten in diesem bereich tätig waren, waren die anderen 90% schrott....und ca. 90% wurden abgewickelt. da lief nix verkehrt.

Wo Du jetzt diese Zahlen herbeigezaubert hast, erschließt sich mir nicht ganz.

Warum keine eigenen Innovationen? Ganz einfach: Die DDR war ein innovationsfeindliches Land, weil es eine klein- und spießbürgerliche Führung hatte. Das merkt man schon allein am Mißtrauen der Jugend gegenüber, die in der DDR allgegenwärtig war. Man mißtraute Allem, was nicht in das Durchschnittsschema paßte. Alles was herausragte wurde umgebügelt. Außerdem wurden Patente, für 'harte Devisen', in den Westen verschrbelt, um sie bloß ja nicht selbst umsetzen zu müssen. (Berühmtes Beispiel: Eine Weiterentwicklung des 'Trabi', der im Westen als 'Golf' berühmt wurde - nicht schön der olle 'Brotkasten', aber irgendwie innovativ.)

Um es kurz zusammenzufassen: Die DDR war ein Land, in dem man lieber Durchschnittseinheitstypen hatte, die man notfalls einschätzen konnte, bevor sie (wie diese 'elenden Künstler') einem auf der eigenen Unwissenheit herumreiten.

Prokurist
24.09.2008, 20:37
ZUsatz: Das heißt nicht, daß es dort keine herausragenden Persönlichkeiten gab. Diese wurden aber gegangen, gingen freiwillig oder wurden untergebuttert.

ursula
25.09.2008, 12:02
jaaaaaaaa, da fällt mir auch noch die blenda-med forschung ein. und die hemden mit der schwarzen tulpe. die aldi strumpfhosen - erst kürzlich ist aldi auf einen noch billigeren lieferanten umgestiegen....

tysker
25.09.2008, 13:32
ist mir unbegreiflich nach fast 20 jahren.
wie war das eigentlich damals mit österreich 38-45?

EinDachs
25.09.2008, 14:05
Solche Gleichstellungen kamen von mir auch nicht. Ich habe geschrieben, dass die Zuwanderung bisher in die Sozialsysteme erfolgten, was der Osten nicht wirklich gebrauchen kann.
Ich sehe die Herkunft und Sozialisierung eines Menschen als Teil seiner Persönlichkeit an, während du offenbar in "Menschenmaterial" denkst, anders käme man ja nicht zu deinem "Widerspruch".

Nein, ich denke eben nicht in Menschenmaterial, aber ich betrachte (anders als viele Ostdeutsche und offensichtlich auch du) die Zugehörigkeit zu einer nationalen Gruppe nicht als einziges Beurteilungskriterium eines Individuums. Ganz offensichtlich reicht es ja, dass jemand ethnisch nicht ganz dazupasst, um seine Einwanderung als unerwünscht zu bezeichnen. Sonstige Qualifikationen, seine Tüchtigkeit, seine Fähigkeit, etc scheinen als Auswahlkriterium gar nicht auf.
Das ist, auch wenn du es als solches bezeichnet hast, eben kein Betrachten des Individuums, sondern ein ziemlich starrer Blick auf seine Zugehörigkeit auf ein bestimmtes Kollektiv.


Dann verstehe ich nicht, warum die die Ablehnung der Ostdeutschen gegen die klassische, westdeutsche Art der Zuwanderung nicht einleuchtet. Es wäre mir neu, dass man im Osten polnische Ärtzte mit Fackeln und Heugabeln zur Grenze gejagt hätte.

Ich hab da sehr wenig den Eindruck, als ob da wirklich groß differenziert wird. NPD-Positionen die von dem umglaublich dämlichen Konzept der rassischen Zugehörigkeit ausgehen, erfreuen sich ja ganz eindeutig großer Beliebtheit (kann man ja auch in diesem Forum unschwer erkennen).
Man wehrt sich in Ostdeutschland ja eben auch vor der (ohnehin nur begrenzt vorhandenen) Zuwanderung qualifizierter Polen. Und das ist der Punkt, wo die Zunwanderungsfrage in Ostdeutschland endgültig eine tragisch-komische Komponente bekommt.

EinDachs
25.09.2008, 14:07
ist mir unbegreiflich nach fast 20 jahren.
wie war das eigentlich damals mit österreich 38-45?

Das war dann '45 auf altreichsdeutschem Niveau: zerbombt, verwüstet, pleite und geteilt.

Deutschmann
25.09.2008, 14:16
Offen gesagt habe ich das dumpfe Gefühl dass Mitteldeutschland bewusst klein gehalten wird. Warum weiß ich auch nicht - aber auf jeden Fall ein weiterer Baustein in meinem Mosaik dass in diesem Land etwas nicht stimmt.

Jodlerkönig
25.09.2008, 16:02
Offen gesagt habe ich das dumpfe Gefühl dass Mitteldeutschland bewusst klein gehalten wird. Warum weiß ich auch nicht - aber auf jeden Fall ein weiterer Baustein in meinem Mosaik dass in diesem Land etwas nicht stimmt.klein gehalten mit mind. 2 billionen euro staatlich und nicht zu beziffernden privatinvestitionen....das mußt du mir erklären.

Cicero1
27.09.2008, 06:25
Ich habe mittlerweile Zweifel, dass der Osten den Westen in den nächsten Jahrzehnten einholt. Mir fällt dazu der "Mezzogiorno" in Italien ein, es gibt zu viele Parallelen:


(...)Italien hatte sich in den 1950ern dazu entschieden, den unterentwickelten Süden mit Transferzahlungen aus dem "reichen Norden" und der Mitte Italiens zu unterstützen. Oft wird im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und der folgenden Probleme des „Aufbaus Ost“ auf das Beispiel Mezzogiorno verwiesen. So sind in Ostdeutschland und im Mezzogiorno die Produktivitätsniveaus relativ zum Rest des Landes (Norditalien bzw. Westdeutschland) trotz der Zahlungen jeweils seit einigen Jahren bei 60%.

Gründe für die Rückständigkeit des Südens

* geschichtlich bedingte Teilung
* Ausbeutung durch den Norden nach der Wiedervereinigung 1861
* rentenkapitalistische Wirtschaftsweise / Latifundien
* agrarisch geprägt
* keine Rohstoffvorkommen
* keine Energiequellen
* Abseitslage vom europäischen Markt, periphere Lage
* schlecht ausgebaute Infrastruktur und Verkehrslage
* Organisiertes Verbrechen verhindert freies Wirtschaftswachstum

Folgen

* Abwanderung der jungen/aktiven Bevölkerung in den Norden
* Auswanderung der jungen/aktiven Bevölkerung z.B. in die USA und als Gastarbeiter z.B. in die Schweiz
* Verstärkung der Vorteile des Nordens durch die Abwanderung

Maßnahmen gegen den Dualismus

* Gründung der Cassa per il Mezzogiorno
* Lenkung der Investitionen durch Subventionen
* Verbesserung/Ausbau der Infrastruktur
* Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
* Ziel: bessere Produktionsbedingungen in Landwirtschaft und Industrie

Die Maßnahmen lassen sich in vier Phasen gliedern.

In der ersten Phase (1950 - 1956) konzentrierte man sich auf den Ausbau der Infrastruktur und bot Anreize durch finanzielle Vergünstigungen.

In der zweiten Phase (1957 - 1964) erfolgte "gezielte Industrialisierung", bei der man verschiedene Industriekerne und -gebiete auswies, und dort, ohne Berücksichtigung der vorhandenen Betriebstruktur, staatliche Betriebe ansiedeln ließ. Private Firmen waren wegen der Nachteile des Südens nicht bereit sich dort anzusiedeln. Dies kann nicht als Erfolg verzeichnet werden, da diese Großbetriebe keinerlei Folgeansiedlungen nach sich zogen. Sie waren sozusagen "Kathedralen in der Wüste".

Die dritte Phase (1965 - 1970) ist auch als "geplante Industrialisierung" bekannt. Hierbei wurden gleichartige kleine und mittelgroße Unternehmen dort angesiedelt, wo man vermutete, dass diesen weitere Betriebe folgen würden.

In der vierten Phase (1971 - 1986) übernahm der EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) die Geldförderung des Mezzogiorno. Mit diesen Mitteln wurden Grundstoffindustrien aufgebaut. Man erhoffte sich dadurch die Ansiedlung von weiteren Betrieben. Dies blieb allerdings aus und da mit dem Beitritt Spaniens und Portugals zur EU 1986 wirtschaftlich noch schwächere Gebiete beitraten, versiegten die Investitionen des EFRE.

[B]Alle vier Phasen kann man somit heute als gescheitert ansehen, da sich die wirtschaftliche Situation zwar anfangs verbesserte, aber dem geleisteten Aufwand nicht gerecht wurde, und die Situation seitdem langsam wieder auf den vorherigen Stand zurückgefallen ist.

1992 wurde die Arbeit der Cassa per il Mezzogiorno eingestellt und der italienische Staat begann mit einer allgemeinen Förderpolitik strukturschwacher Regionen, dabei nicht ausschließlich im Süden. In Abstimmung mit der europäischen Förderpolitik werden heute Maßnahmen zur Unterstützung der lokalen Initiativen als besonders vielversprechend gesehen (patti territoriali).

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCditalien

Jodlerkönig
27.09.2008, 10:52
Ich habe mittlerweile Zweifel, dass der Osten den Westen in den nächsten Jahrzehnten einholt. Mir fällt dazu der "Mezzogiorno" in Italien ein, es gibt zu viele Parallelen:


http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCditalienes gibt immer nur eine möglichkeit, einen rückstand aufzuholen! selbst arbeiten, selbst erwirtschaften, selbst sparen.....dasitzen und auf die nächste lieferung soli zu warten gehört nicht dazu. nur was man sich selbst erarbeitet, schätzt man...während man das was man geschenkt bekommt, nicht schätzt .........das ist im privaten genauso wie im öffentlich rechtlichem leben. nicht umsonst sind alle staaten des ehem. ostblocks mittlerweile wirtschaftlich weiter, als unsere landsleute im osten der republik, die nur aus studierten dipl.ings , hochqualifizierten facharbeitern und professoren^^ bestand.