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Vollständige Version anzeigen : Töteten Germanen aus religiösen Gründen?



Parker
13.09.2008, 19:36
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Mütterchen
13.09.2008, 20:36
Also, ohne mich mit dem Thema näher auszukennen- man könnte argumentieren, dass die Germanen in einer Zeit und in einer Gesellschaft lebten, in der Krieg und Kampf und ein früher Tod sehr häufig war. Aber ein tapferes Entgegentreten zum Feind endete zwar für den Einzelnen oft tödlich, war aber für die Gemeinschaft überlebenswichtig.

Demnach hätten sie aber nicht aus religiösen Gründen getötet, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus.Die Religion hätte dann nur eine Möglichkeit geboten, Ängste zu bewältigen.Eine Art Entschädigung für ein kurzes Leben.

Parker
13.09.2008, 20:49
Also, ohne mich mit dem Thema näher auszukennen- man könnte argumentieren, dass die Germanen in einer Zeit und in einer Gesellschaft lebten, in der Krieg und Kampf und ein früher Tod sehr häufig war. Aber ein tapferes Entgegentreten zum Feind endete zwar für den Einzelnen oft tödlich, war aber für die Gemeinschaft überlebenswichtig.

Demnach hätten sie aber nicht aus religiösen Gründen getötet, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus.Die Religion hätte dann nur eine Möglichkeit geboten, Ängste zu bewältigen.Eine Art Entschädigung für ein kurzes Leben.

Du hast zweifellos Recht. Ich will das auch nicht schmähen. Allerdings liegt es in der Natur religiöser Gebote Menschen zu einem Verhalten anzuhalten, daß im Sinne der Gemeinschaft ist, hier also, in einer nicht gerade freundlichen Welt für sie einzustehen, nötigenfalls bis zum bitteren Ende. Wenn man sich mal vom eigenen Wohnzimmer entfernt, ist das sicherlich eine sehr sinnvolle Intention. Dennoch werden hier eindeutig Menschen mittels religiöser Indoktrination dazu bewegt, Ihr eigenes Leben hinzugeben und effektiv auch zu töten. Das Töten ist dabei, obwohl das Getötetwerden der mystizierte Teil ist, naturgemäß das, worum es geht. Was es nützt schließlich der Gemeinschaft, wenn ihre Mitglieder sich umbringen lassen? Sie sollen keine Angst vor dem Tod in der Schlacht haben. Der Zweck ist natürlich, daß sie siegen also töten.

Mütterchen
13.09.2008, 21:05
Das würde dann aber heißen, ein Germane zieht sozusagen von Kampf zu Kampf oder von einem Eroberungszug zum nächsten, um irgendwann endlich den finalen Kampf zu haben.
Meinst du das?
Die Religion hat den Expansionsdrang entstehen lassen? So hab ich das nicht gesehen. Aber es klingt eigentlich logisch.

Parker
13.09.2008, 21:20
Das würde dann aber heißen, ein Germane zieht sozusagen von Kampf zu Kampf oder von einem Eroberungszug zum nächsten, um irgendwann endlich den finalen Kampf zu haben.
Meinst du das?
Die Religion hat den Expansionsdrang entstehen lassen? So hab ich das nicht gesehen. Aber es klingt eigentlich logisch.

Es gibt in jeder Religion so ne und so ne. Diese Leute, die es darauf anlegten endlich im heldenhaften Kampf zu fallen, um ihren göttlichen Lohn zu empfangen, hat es auch gegeben, man denke nur an die berüchtigten Berserker oder eine Heldenfigur, wie sie uns in der ältesten bekannten germanischen Sage in Gestalt des Beowulf (http://de.wikipedia.org/wiki/Beowulf) begegnet, der auch als Krieger auftritt, der der gefährlichst denkbaren Schlacht entgegenzieht, ohne mit ihr irgendetwas zu tun zu haben.

Eien Religion, die ihre Angehörigen zum Kampf anhält, sorgt dadurch letztlich auch für Expansion, denn diese Kämpfe haben ja auch politische Folgen. Das ist ein guter Gedanke, der mir bisher auch nicht gekommen war.

Geronimo
13.09.2008, 21:54
Frag doch einfach Odin oder Koslowski. Per PN. Ansonsten erinnert das an Musel-Provo-Dingsda.....

Bärwolf
13.09.2008, 22:00
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Das lag wohl daran, das die Germanen die Charta der Menschenrechte noch nicht in ihrer Erziehung zur Grundlage gemacht hatten, außerdem waren sie vollkommen resistent gegen die viel beglückendere Religion des Gendermainstreaming, was ja schon eine Unverschämtheit an sich ist. Auch weigerten sie sich die Keule und den Thorhammer gegen rosa Bällchen einzutauschen, was wiederum beweist, das unsere Vorfahren im grunde Frühfaschisten waren, die in ihren Genen schon das Monster Onkel Adi in sich trugen. Unsere heutige hochzivilisierte Gutmenschenbeglückungsdiktatur kennt natürlich all diese Ausschweifungen nicht mehr, tötet nicht und läßt auch nicht töten.

Parker
13.09.2008, 22:01
Frag doch einfach Odin oder Koslowski. Per PN. Ansonsten erinnert das an Musel-Provo-Dingsda.....

Die Erinnerung ist sicher kein Zufall. Letztlich geht es mir durchaus darum zu belegen, daß heutige Neoheiden einer Illusion anheimfallen, wenn sie glauben sich mit ihrem Bekenntnis zum Heidentum glaubhaft vom Gewaltpotential der Monotheismen zu distanzieren.

Ich hätte natürlich gern eine heidnische Ansicht hierzu, fürchte aber ehrlichrweise, da wird wenig kommen, weil man sich mit dieser Seite kaum auseinandersetzen mag, da man ja besser sein will als die verachteten Christen. Von einer PN halte ich da wenig. Das ist doch durchaus ein Thema von Foreninteresse.

Parker
13.09.2008, 22:03
Das lag wohl daran, das die Germanen die Charta der Menschenrechte noch nicht in ihrer Erziehung zur Grundlage gemacht hatten, außerdem waren sie vollkommen resistent gegen die viel beglückendere Religion des Gendermainstreaming, was ja schon eine Unverschämtheit an sich ist. Auch weigerten sie sich die Keule und den Thorhammer gegen rosa Bällchen einzutauschen, was wiederum beweist, das unsere Vorfahren im grunde Frühfaschisten waren, die in ihren Genen schon das Monster Onkel Adi in sich trugen. Unsere heutige hochzivilisierte Gutmenschenbeglückungsdiktatur kennt natürlich all diese Ausschweifungen nicht mehr, tötet nicht und läßt auch nicht töten.

Du mißverstehst mich komplett. Ich habe niemanden im Avatar, der, was Tötungen mit eigener Hand betrifft, wohl unter hiesigen Avataren nur noch von dem des Foristen Geronimo übertroffen werden dürfte, weil mir daran liegt die mangelnde Kuschelkompatibilität früherer Generationen anzuklagen.

Geronimo
13.09.2008, 22:04
Die Erinnerung ist sicher kein Zufall. Letztlich geht es mir durchaus darum zu belegen, daß heutige Neoheiden einer Illusion anheimfallen, wenn sie glauben sich mit ihrem Bekenntnis zum Heidentum glaubhaft vom Gewaltpotential der Monotheismen zu distanzieren.

Ich hätte natürlich gern eine heidnische Ansicht hierzu, fürchte aber ehrlichrweise, da wird wenig kommen, weil man sich mit dieser Seite kaum auseinandersetzen mag, da man ja besser sein will als die verachteten Christen. Von einer PN halte ich da wenig. Das ist doch durchaus ein Thema von Foreninteresse.

Zugegeben. Ist von allgemeinem Interesse. Ich informiere Koslo mal. Der ist da ziemlich kompetent.

Gruß
Gero

Geronimo
13.09.2008, 22:07
Du mißverstehst mich komplett. Ich habe niemanden im Avatar, der, was Tötungen mit eigener Hand betrifft, wohl unter hiesigen Avataren nur noch von dem des Foristen Geronimo übertroffen werden dürfte, weil mir daran liegt die mangelnde Kuschelkompatibilität früherer Generationen anzuklagen.

Das erklärst du aber noch einmal! Und zwar verständlich...bitte.:D

Parker
13.09.2008, 22:07
Zugegeben. Ist von allgemeinem Interesse. Ich informiere Koslo mal. Der ist da ziemlich kompetent.

Gruß
Gero

Danke. Wenn Du zu nett zu mir bist, wird Quo Vadis allerdings nie mehr glauben, daß wir nicht identisch sind. :D

Bärwolf
13.09.2008, 22:12
Du mißverstehst mich komplett. Ich habe niemanden im Avatar, der, was Tötungen mit eigener Hand betrifft, wohl unter hiesigen Avataren nur noch von dem des Foristen Geronimo übertroffen werden dürfte, weil mir daran liegt die mangelnde Kuschelkompatibilität früherer Generationen anzuklagen.

Alles klar, nach nochmaligen durchlesen und deiner Erklärung, ist es mir aufgegangen. So sehe meinen Beitrag als ironische Ergänzung (und nicht als Widerspruch) - und: schau dir mal meinen Avatar an :D

Parker
13.09.2008, 22:15
Das erklärst du aber noch einmal! Und zwar verständlich...bitte.:D

Wenn wir Geronimos selbstdiktiertem Lebensbericht vertrauen dürfen, hat der eine ungezählte Anzahl von Menschen, von 2 Nullen darf ausgegangen werden, hauptsächlich wohl Mexikaner, eigenhändig vom Leben zum Tode befördert. In dieser Beziehung dürfte er dem gleichfalls nicht zimperlichen Quanah einiges voraus haben, zumal er Jahrzehnte mehr zur Verfügung hatte. In jedem Fall waren beide Berufskrieger mit Leib und Seele, die unter ihresgleichen zu einigem Ansehen gekommen waren und die, im Gegensatz zu den Feldherrenavataren, die hier ansonsten anzutreffen sind, in vorderster Front kämpften und neben Schußwaffen auch gern und versiert mit Nahkampfwaffen hantierten.

OK so?

FranzKonz
13.09.2008, 22:23
Dazu kannst Du auch gerne mal die Baghavad Gita heranziehen. Trotz all der Feinheiten, die von interessierter Seite hineininterpretiert wird, ist das Ding ein Heldenepos.

Auch die Tibeter haben mit ihrem Kalachakra Tantra eine kampfeslustige Komponente in ihrer Religion.

Brotzeit
13.09.2008, 22:24
Töteten Germanen aus religiösen Gründen?

Das es meiner Meinung nach nur individuelle Philosophien und keine "Religionen" gibt, bin ich der Meinung, daß jeder Mensch aufgrund individueller Kriterien und Überzeugung tötet.

Geronimo
13.09.2008, 22:24
Wenn wir Geronimos selbstdiktiertem Lebensbericht vertrauen dürfen, hat der eine ungezählte Anzahl von Menschen, von 2 Nullen darf ausgegangen werden, hauptsächlich wohl Mexikaner, eigenhändig vom Leben zum Tode befördert. In dieser Beziehung dürfte er dem gleichfalls nicht zimperlichen Quanah einiges voraus haben, zumal er Jahrzehnte mehr zur Verfügung hatte. In jedem Fall waren beide Berufskrieger mit Leib und Seele, die unter ihresgleichen zu einigem Ansehen gekommen waren und die, im Gegensatz zu den Feldherrenavataren, die hier ansonsten anzutreffen sind, in vorderster Front kämpften und neben Schußwaffen auch gern und versiert mit Nahkampfwaffen hantierten.

OK so?

Jo. BTW: Bei ciao.de treibt sich auch so ein Quanah rum und schreibt Tests. Bist du das?

Gruß
Gero

Parker
13.09.2008, 22:25
Dazu kannst Du auch gerne mal die Baghavad Gita heranziehen. Trotz all der Feinheiten, die von interessierter Seite hineininterpretiert wird, ist das Ding ein Heldenepos.

Sagt mir jetzt nicht soviel, wie ich gern vortäuschen würde.

Parker
13.09.2008, 22:26
Jo. BTW: Bei ciao.de treibt sich auch so ein Quanah rum und schreibt Tests. Bist du das?

Gruß
Gero

Nein. Ein Imitator. Damit muß man leben. Elvis kennt das auch. :]

Geronimo
13.09.2008, 22:28
Danke. Wenn Du zu nett zu mir bist, wird Quo Vadis allerdings nie mehr glauben, daß wir nicht identisch sind. :D

Na, das ist ja quasi ein Adelsschlag......von QV verachtet zu werden.:D

FranzKonz
13.09.2008, 22:30
Sagt mir jetzt nicht soviel, wie ich gern vortäuschen würde.
Das ist die Bibel der (ach so friedlichen) Bhagwan Jünger.

Geronimo
13.09.2008, 22:33
Das ist die Bibel der (ach so friedlichen) Bhagwan Jünger.

Stimmt schon. Die sind aber nicht zu Millionen unter uns. Kleiner Unterschied. Nicht der Wahrnehmung sondern der Realität.

Gruß
Gero

FranzKonz
13.09.2008, 22:35
Stimmt schon. Die sind aber nicht zu Millionen unter uns. Kleiner Unterschied. Nicht der Wahrnehmung sondern der Realität.

Gruß
Gero

Es könnten aber mehr Bhagwans unter uns leben, als echte Germanen. :D

Parker
13.09.2008, 22:42
Das ist die Bibel der (ach so friedlichen) Bhagwan Jünger.

Ich habe ohnehin den Eindruck, daß man heutzutage nur daß herauspickt, was einem persönlich ins Konzept paßt und den unschön erscheinenden Rest dann gern verleugnet.

Parker
13.09.2008, 22:45
Na, das ist ja quasi ein Adelsschlag......von QV verachtet zu werden.:D

Man könnte zu diesem Eindruck gelangen. :D

Klopperhorst
13.09.2008, 22:56
Ich sehe in dem Gedanken des Heldentodes etwas sehr Erhabenes.

Bei den Germanen war dieser Heldentod aber optimistischer Natur und wurde mit einem Jenseitsleben im Paradies (Walhalla) belohnt.

Hier klingt noch die Hoffnung auf Wiedergeburt mit, obwohl das individuelle Leben verneint wird, das Individuo eher im Volk weiterlebt, anstatt in seinem ephemeren Dasein.

Erhabener ist wohl eher der Buddhismus, der keine Jenseitswelt kennt sondern nur ein Verlöschen, was Nirwana heißt und endgültige Abkehr von allem Wollen.


---

Parker
13.09.2008, 23:00
Ich sehe in dem Gedanken des Heldentodes etwas sehr Erhabenes.
[...]

Ich übrigens auch, damit da keine falschen Ideen aufkommen.

Geronimo
13.09.2008, 23:04
Zum Heldentod kommt gleich etwas ganz persönliches von mir. Dauert ein paar Minuten...

Geronimo
13.09.2008, 23:36
Nun. Hier. Mein Vater hat einen Bruder im Krieg verloren. Und mehrere Schwäger. Meine Mutter hat 3 Brüder verloren. Außerdem sind zwei Frauen und 4 Kinder im Bombenkrieg ermordet worden. Was ist übrig geblieben? Dieses z.B.: mein Onkel August den ich nie kennen lernen konnte. Ich bin ja lange nach dem Krieg geboren.

http://img225.imageshack.us/img225/4182/augustangel1fv1.jpg

http://img225.imageshack.us/img225/6264/augustangel2vc3.jpg

http://img225.imageshack.us/img225/2356/augustangel3xu2.jpg

FranzKonz
13.09.2008, 23:39
Ich habe ohnehin den Eindruck, daß man heutzutage nur daß herauspickt, was einem persönlich ins Konzept paßt und den unschön erscheinenden Rest dann gern verleugnet.

:top:

Geronimo
13.09.2008, 23:40
Hier noch eine Todesnachricht die ich im Nachlaß meiner Eltern fand. Diesmal von einem angeheirateten Onkel:

http://img220.imageshack.us/img220/8176/paulreinertzxv6.jpg

Soviel zum Heldentod.

Geronimo

Geronimo
13.09.2008, 23:44
Ich möchte nicht wissen wie die armen Schweine verreckt sind. Erzählt wurde ja immer...ein Kopfschuß...keine Schmerzen....diese Lügenschweine!

FranzKonz
13.09.2008, 23:47
Ich sehe in dem Gedanken des Heldentodes etwas sehr Erhabenes.

Bei den Germanen war dieser Heldentod aber optimistischer Natur und wurde mit einem Jenseitsleben im Paradies (Walhalla) belohnt.

Hier klingt noch die Hoffnung auf Wiedergeburt mit, obwohl das individuelle Leben verneint wird, das Individuo eher im Volk weiterlebt, anstatt in seinem ephemeren Dasein.

Erhabener ist wohl eher der Buddhismus, der keine Jenseitswelt kennt sondern nur ein Verlöschen, was Nirwana heißt und endgültige Abkehr von allem Wollen.


---

Krieg dem Kriege
Außerordentlich erhaben. :kotz:

Geronimo
13.09.2008, 23:53
Krieg dem Kriege
Außerordentlich erhaben. :kotz:

Das Buch habe ich. Vom 2001-Verlag. Schon 1975 erschienen. Pazifist bin ich trotzdem nicht.

Parker
14.09.2008, 07:19
Krieg dem Kriege
Außerordentlich erhaben. :kotz:

Mal hübsch langsam. Im Mut und der Bereitschaft sich selbst aufzugeben für die Gemeinschaft oder die Idee, der man sich verpflichtet fühlt, etwas zutiefst Würdiges und Hochachtenswertes zu erkennen, bedeutet keinesfalls Kriegsgeilheit oder auch nur das Verkennen der Schrecklichkeit des Krieges. Wahrscheinlich ist sogar das Gegenteil richtig. Die Geschichte lehrt uns, daß Pazifisten bis heute überhaupt nur deshalb überlebensfähig sind, weil andere vor ihnen stehen, die es obendrein noch ertragen, daß ihnen von hinten in den Nacken gespuckt wird von Menschen, die einnässen würden, würden die Angespuckten sich mal umdrehen.

Mut unterscheidet sich von bloßer Dummheit übrigens nicht durch die Abwesenheit von Angst, sondern durch deren Überwindung.

Mütterchen
14.09.2008, 07:33
Hier noch eine Todesnachricht die ich im Nachlaß meiner Eltern fand. Diesmal von einem angeheirateten Onkel:

http://img220.imageshack.us/img220/8176/paulreinertzxv6.jpg

Soviel zum Heldentod.

Geronimo

Mal nur kurz zwischendurch und eigentlich auch OT: in beiden veröffentlichten Anzeigen steht nichts von dieser STOLZEN TRAUER,der- jedenfalls wurde mir das früher in der Schule so vermittelt- als einzigen zugelassenen Forumulierung.

Parker
14.09.2008, 07:34
Ich möchte nicht wissen wie die armen Schweine verreckt sind. Erzählt wurde ja immer...ein Kopfschuß...keine Schmerzen....diese Lügenschweine!

Wie auch immer man zum Dritten Reich steht, an diesen Soldaten ist nichts Verachtenswertes und ihr Opfer verdient allen Respekt. Ihr Verhängnis war nicht zuletzt, daß ihre Oberbefehlshaber, die selbst kein Risiko eingingen, diesen genausowenig kannten wie heutige Antifa-Bengels und sie nur allzu bereitwillig in Schlachten verheizten, die nicht zu gewinnen waren.

Ich gestehe, auch in einem muslimischen Selbstmordattentäter ist, bei allem Wahnsinn, eine Opferbereitschaft für die Seinen zu erkennen, die Hochachtung verdient. Auch diese Menschen werden von Abschaum in den Tod geschickt, der sich selbst diese Erfahrung tunlichst vorzuenthalten trachtet und auf deren Agieren der Pazifismus leider keinerlei Antwort zu bieten hat.

Klopperhorst
14.09.2008, 09:08
Krieg dem Kriege
Außerordentlich erhaben. :kotz:

Wer an seinem invididuellen Leben klebt, findet das alles schrecklich.

Die obige Todesanzeige ist auch eine Persiflage, da der Begriff Heldentod nur für die militärische und politische Führung benutzt wurde, um den Angehörigen einen höheren Sinn zu kaufen.

90% der Soldaten waren damals gezwungen, gegen ihren Willen.

Die Eltern, die sich jedoch für ihre Kinder in den Tod fügen, sterben den Heldentod, ebenso wie jemand, der sich wirklich für eine Idee aufgibt, das muss nicht unbedingt der Tod sein, es kann auch Fügung ins eigene Schicksal sein.

Helden sterben einsam, und der letzte Sinn ist, ein Denkmal gesetzt zu bekommen.

Das ist ja das Gegenteil, nämlich das egoistische Wollen eines Nachlebens oder ein Mißbrauch zum Verkauf für andere.


---

Bärwolf
14.09.2008, 13:00
Dazu kannst Du auch gerne mal die Baghavad Gita heranziehen. Trotz all der Feinheiten, die von interessierter Seite hineininterpretiert wird, ist das Ding ein Heldenepos.

Klar, es geht um Kampf und nochmals Kampf: Krsna fragt Arjuna warum er angst habe zu kämpfen. Dieser möchte nicht gegen aufbegehrende Verwandte (Kampf Gut gegen Böse!) antreten. Ksna wirft ihm seine Kleingläubigkeit vor und meint, das wäre doch schließlich egal, alle die er tötet werden doch wiedergeboren.:D
Sowas ist natürlich für eine weichgespültes westliches Zivilwesen nicht gut auszuhalten:D

Auch die Tibeter haben mit ihrem Kalachakra Tantra eine kampfeslustige Komponente in ihrer Religion.

Waren die ja auch! Das mit der "Friedlichkeit" kam erst später und war auch viel aufgesetzte Ideologie.Ich denke auch, wenn der Dalai Lama zurück käme würde er keine westliche Demokratie einführen, das wäre der Tot der tibetanischen Kultur, was er sehr gut weiß. Seinen Anhängern im Westen erzählt er natürlich was anderes, die kriegen nur die verdaubaren Häppchen für ihr Gemüt:D

eintiroler
14.09.2008, 13:08
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Recht viel anders sehe ich das heute noch nicht.
Damit hat man die Möglichkeit zwei der Dinge zu erreichen, die fast jeder Mensch anstrebt. Ruhm und die Hoffnung nicht vergessen zu werden.
Lieber als im Alter an irgendeiner Krankheit zu sterben.

Parker
14.09.2008, 13:15
Recht viel anders sehe ich das heute noch nicht.
Damit hat man die Möglichkeit zwei der Dinge zu erreichen, die fast jeder Mensch anstrebt. Ruhm und die Hoffnung nicht vergessen zu werden.
Lieber als im Alter an irgendeiner Krankheit zu sterben.

Allerdings mag für diesen Ruhm kaum jemand mehr leisten, als sich eine fesche Frisur zuzulegen und in ein Mikrofon zu krächzen, auf daß der Mischer den Rest erledige. Dafür würde man dann gern bewundert.

Da erfordert die Art Ruhm, die so ein Heldentod mit sich bringt, schon ein wenig mehr Einsatz. Wer eher stirbt ist hauptsächlich länger tot.

Bärwolf
14.09.2008, 15:33
Das ist die Bibel der (ach so friedlichen) Bhagwan Jünger.

Nein, die Bhagwan (Osho) Jünger hatten überhaupt keine Bibel, sie nahmen aus allen Religionnen das für sie Beste und entwickelten daraus eine postmoderne-neo-tantrische Lebensphilosophie.
Wahrscheinlich verwechselst du sie mit den Hare Krsna Jüngern
(http://www.harekrsna.de/), die haben die alten vedischen Schriften als ihre "Bibel".

Drache
14.09.2008, 15:33
Ich möchte nicht wissen wie die armen Schweine verreckt sind. Erzählt wurde ja immer...ein Kopfschuß...keine Schmerzen....diese Lügenschweine!

Vor allem die Briefe die bei den Angehörigen ankamen. Habe selbst welche gelesen. Ein Grossonkel fiel auf der Krim, der andere in Frankreich und wieder ein anderer wurde bei Monte Cassino getötet.

Meine Oma hat mal erzählt, dass ihre Mutter ein Adolf Bild zertrümmert hat, als der Brief mit der Todesnachricht vom Tod meines Grossonkels kam. Er diente am Monte Cassino.

"..... blablabla ist im Abwehrkampf heldenhaft für Führer, Volk und Vaterland gefallen!"
Postum wurde das EK 2 verliehen, dass sie in Kassel gegen eine Gebühr (keine Ahnung wie hoch) abholen sollte!
Meine Uroma hat drauf geschissen!

Jahre später erfuhr sie dann von einem ehemaligen Kameraden, dass ihr Sohn schwerstverwundet in einem englischen Lazarett verreckt ist, in dem er auch versorgt wurde.



Aber zum eigentlichen Thema:
Die Germanen und auch die Wikinger empfanden es als Ehre auf dem Schlachtfeld zu sterben, um einem entbehrungsreichen Leben aus dem Diesseits zu entfliehen. Man muss auch dazu sagen, dass ohne diese Einstellung dieser nordischen Völker einige Schlachten anders ausgegangen wären. Man denke nur an die Varusschlacht!
Wie hätte man mit einer anderen Einstellung denn den Mut gefunden, gegen einen Zahlenmässig und Waffentechnisch überlegenen Gegner anzutreten?

Varusschlacht (http://de.wikipedia.org/wiki/Varusschlacht)

eintiroler
14.09.2008, 16:04
Allerdings mag für diesen Ruhm kaum jemand mehr leisten, als sich eine fesche Frisur zuzulegen und in ein Mikrofon zu krächzen, auf daß der Mischer den Rest erledige. Dafür würde man dann gern bewundert.

Da erfordert die Art Ruhm, die so ein Heldentod mit sich bringt, schon ein wenig mehr Einsatz. Wer eher stirbt ist hauptsächlich länger tot.

Nicht wenn man Christ ist. D.h eigentlich nie, aber wir wissen es ;)
Dieser Ruhm des Heldentods ist m.M.n aber viel mehr wert als von 12-17 jährigen Mädels mit bemalten Riesenunterhosen beworfen zu werden und dabei so laut zu schreien, als ob ein Flugzeug starten würde.

Parker
14.09.2008, 16:13
Nicht wenn man Christ ist. D.h eigentlich nie, aber wir wissen es ;)

:D Als ich zuletzt im Wörterbuch unter Wissen nachgeschlagen habe...



Dieser Ruhm des Heldentods ist m.M.n aber viel mehr wert als von 12-17 jährigen Mädels mit bemalten Riesenunterhosen beworfen zu werden und dabei so laut zu schreien, als ob ein Flugzeug starten würde.

Daran gibt es nix zu rütteln.

Parker
14.09.2008, 16:17
[...]
Aber zum eigentlichen Thema:
Die Germanen und auch die Wikinger empfanden es als Ehre auf dem Schlachtfeld zu sterben, um einem entbehrungsreichen Leben aus dem Diesseits zu entfliehen. Man muss auch dazu sagen, dass ohne diese Einstellung dieser nordischen Völker einige Schlachten anders ausgegangen wären. Man denke nur an die Varusschlacht!
Wie hätte man mit einer anderen Einstellung denn den Mut gefunden, gegen einen Zahlenmässig und Waffentechnisch überlegenen Gegner anzutreten?

Varusschlacht (http://de.wikipedia.org/wiki/Varusschlacht)

Ganz meine Meinung. Diese religiöse Indoktrination erfüllte den sehr notwendigen Zweck, ihre Anhänger hart genug zu machen für eine allzu harte Welt.
Das ändert aber nix daran, daß es sich dennoch um Indoktrination handelt und sie in dieser Hinsicht ganz ähnliche Funktionen ausfüllte wie beispielsweise das frühe Judentum.

Landogar
14.09.2008, 19:01
Die Erinnerung ist sicher kein Zufall. Letztlich geht es mir durchaus darum zu belegen, daß heutige Neoheiden einer Illusion anheimfallen, wenn sie glauben sich mit ihrem Bekenntnis zum Heidentum glaubhaft vom Gewaltpotential der Monotheismen zu distanzieren.



Es stellt sich hierbei die Frage, in welchem Kontext der Glauben gelebt wird. Ich selbst bin Heide, und kam ursprünglich aus der germanisch-heidnischen Strömung (mittlerweile vertrete ich ein eher pantheistisches Weltbild).
Es gibt wirklich jene, die die Vergangenheit glorifizieren und ideologische Scheuklappen anlegen (von den "Göttern der Germanen" hin zu den "göttlichen Germanen").
Unsere Freiburger Gruppe zum Beispiel tritt dem entgegen, und spricht sich für eine zeitgemäße Spiritualität aus, die sich mit dem "Hier und Jetzt" auseinandersetzt. Mit Dogmatismus braucht uns sowieso niemand zu kommen..;)

Parker
14.09.2008, 22:32
Es stellt sich hierbei die Frage, in welchem Kontext der Glauben gelebt wird. Ich selbst bin Heide, und kam ursprünglich aus der germanisch-heidnischen Strömung (mittlerweile vertrete ich ein eher pantheistisches Weltbild).
Es gibt wirklich jene, die die Vergangenheit glorifizieren und ideologische Scheuklappen anlegen (von den "Göttern der Germanen" hin zu den "göttlichen Germanen").
Unsere Freiburger Gruppe zum Beispiel tritt dem entgegen, und spricht sich für eine zeitgemäße Spiritualität aus, die sich mit dem "Hier und Jetzt" auseinandersetzt. Mit Dogmatismus braucht uns sowieso niemand zu kommen..;)

Dann ist Euer Heidentum also eine weitgehend selbstgestrickte 'Religion'?

FranzKonz
15.09.2008, 06:39
Nein, die Bhagwan (Osho) Jünger hatten überhaupt keine Bibel, sie nahmen aus allen Religionnen das für sie Beste und entwickelten daraus eine postmoderne-neo-tantrische Lebensphilosophie.
Wahrscheinlich verwechselst du sie mit den Hare Krsna Jüngern
(http://www.harekrsna.de/), die haben die alten vedischen Schriften als ihre "Bibel".

Jetzt, wo Du es sagst. :=

Du hast natürlich Recht.

Parker
15.09.2008, 06:42
[...]
Du hast natürlich Recht.

Ich glaube fast, Du magst mich nicht. Zu mir hast Du das noch nie gesagt. :(

FranzKonz
15.09.2008, 07:00
Das Buch habe ich. Vom 2001-Verlag. Schon 1975 erschienen. Pazifist bin ich trotzdem nicht.

So viel würde ich von einem alten Indianer auch gar nicht verlangen. Es reicht völlig sich mit dem Teil zu beschäftigen, wo der kriegsversehrte Proletarier mit Prothesen am Schraubstock steht, während sich der Kriegsgewinnler auf dem Golfplatz vergnügt.

Wie schrieb Lindenberg so schön:


immer lustig und vergnügt
bis der Arsch im Sarge liegt
immer lustig und vergnügt
bis der Arsch im Sarge liegt! Am Tage, als der Reagan kam
und die Vulkantanzschule übernahm
rechtsherum im Rückwärtsschritt
tanzt man jetzt den Apocalypso, und alle taumeln mit Willkommen zum Grande Finale
am 30. Mai ist alles vorbei
und die Rüstungsindustriellen
sind in Bombenstimmung auf den Seychellen
in Moskau saufen sie viel Wodka
bis sie behämmert sind, und sie wetzen die Sichel
Es wird so inszeniert, daß jeder krepiert
und zuerst der Deutsche Michel
http://www.lyricstime.com/udo-lindenberg-grande-finale-lyrics.html

Ich hätte gar nichts dagegen, für mein Vaterland den Heldentod zu sterben, aber es würde mir stinken, für Rheinmetall oder Krauss-Maffei ins Gras zu beißen.

Abgesehen davon: Wenn ich für mein Vaterland kämpfen wollte, müßte ich zunächst gegen die eigene Regierung ins Feld ziehen.

Landogar
15.09.2008, 07:25
Dann ist Euer Heidentum also eine weitgehend selbstgestrickte 'Religion'?

Was heisst selbstgestrickt? Die zur Verfügung stehenden Überlieferungen aus "heidnischer Zeit" sind dermaßen dürftig, dass jeder der im Namen eines angeblich "authentischen Heidentums" spricht und agiert sich unweigerlich der Lächerlichkeit preisgibt.

Wir kennen nur eine einzige Autorität in religiösen Fragen und Vorstellungen, und das ist die eigene, individuelle religiöse Erfahrung.

Parker
15.09.2008, 12:43
Was heisst selbstgestrickt? Die zur Verfügung stehenden Überlieferungen aus "heidnischer Zeit" sind dermaßen dürftig, dass jeder der im Namen eines angeblich "authentischen Heidentums" spricht und agiert sich unweigerlich der Lächerlichkeit preisgibt.

Wir kennen nur eine einzige Autorität in religiösen Fragen und Vorstellungen, und das ist die eigene, individuelle religiöse Erfahrung.

Meinen aufrichtigen Respekt für Ehrlichkeit und vor allem Selbsterkenntnis der eigenen Schwäche. Kann beides nicht jeder. :respekt:

Parker
15.09.2008, 12:59
JA NIEDER GERMANIA

Ach Gottchen. Da legt es jemand darauf an gesperrt zu werden, damit er hinterher was zu jammern hat. Ich verabschiede mich schonmal. Bis zum nächstenmal.

Frei-denker
15.09.2008, 13:18
Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Halte ich für überinterpretiert.

Andersherum wird ein Schuh draus.

In der Antike kämpften alle Nase lang Völker gegeneinander um sich Land und Güter weg zu nehmen: Goten, Römer, Gallier, Hunnen, Burgunder usw.

Die damaligen Menschen waren laufend einer Todesgefahr ausgesetzt. Wird seelisch schwer zu ertragen gewesen sein.

Die religiöse Vorstellung hatte da den Zweck, dem Tod ein wenig die Schrecklichkeit zu nehmen, damit man in den Krieg ziehen konnte, ohne vor Existenzangst zu zittern.

Die Religion hatte also eine psychologische Wirkung in menschenfeindlicher Welt.
Die Welt war aber zuerst so feindlich. Sie wurde nicht durch diese Religion so feindlich.

Fazit:

Die Germanen hatten die Religion als psychische Krücke, um in einer feindlichen Welt kämpfen zu können - sie kämpften aber weniger aufgrund der Religion.

Drache
15.09.2008, 13:20
JA NIEDER GERMANIA

Bei den alten Germanen wären jetzt auch 4 Millionen Musels im Land!
Als Sklaven germane

Parker
15.09.2008, 13:22
Halte ich für überinterpretiert.

Andersherum wird ein Schuh draus.
[...]

Nö. Der Schuh ist, die Potenz zum Töten anzuregen ist eine Gemeinsamkeit von Religionen, deren Anhänger sich widrigen Lebensumständen ausgesetzt sahen. Darin unterscheiden sich das Judentum und seine Ableger einfach nicht groß von der Konkurrenz.

Frei-denker
15.09.2008, 13:29
Nö. Der Schuh ist, die Potenz zum Töten anzuregen ist eine Gemeinsamkeit von Religionen, deren Anhänger sich widrigen Lebensumständen ausgesetzt sahen. Darin unterscheiden sich das Judentum und seine Ableger einfach nicht groß von der Konkurrenz.

Wie wollte man Ursache und Effekt zweifelsfrei trennen?

Dass die Menchen sich damals laufend bekriegten, ist unzweifelhaft. Auch ohne Religion. Einen Existenzkampf gab es also auf jeden Fall.

Wie wollte man also belegen, dass es durch die Religion mehr Existenzkampf gab, wie du im Startposting behauptest?

Parker
15.09.2008, 13:41
Wie wollte man Ursache und Effekt zweifelsfrei trennen?

Dass die Menchen sich damals laufend bekriegten, ist unzweifelhaft. Auch ohne Religion. Einen Existenzkampf gab es also auf jeden Fall.

Wie wollte man also belegen, dass es durch die Religion mehr Existenzkampf gab, wie du im Startposting behauptest?

Klingt das so? Sorry. Ich meine, daß Religion in diesem Existenzkampf einfach eine wichtige Rolle spielt, indem sie ihn schmackhafter erscheinen läßt. Sie ist nicht dessen Ursache.

Frei-denker
15.09.2008, 13:43
Klingt das so? Sorry. Ich meine, daß Religion in diesem Existenzkampf einfach eine wichtige Rolle spielt, indem sie ihn schmackhafter erscheinen läßt. Sie ist nicht dessen Ursache.

Ok, dem kann ich dann auch zustimmen.

Hat Mohammed übrigens auch ausgenutzt, indem er den Arabern für die Umsetzung seiner Imperial-Ambitionen einen Haufen Nutten im Jenseits versprach.

Unglaublich, wie viele Menschen auf sowas reinfallen. Die Bild-Zeitungs-Leser gibt es offenbar in jeder Epoche.

Misteredd
15.09.2008, 13:56
Die Germanen kann man nicht über einen Kamm scheren, denn sie unterschieden sich doch schon sehr. Die Ost- (Goten, Burgunder und Wandalen) und die Südgermanen (Sueben, Markomannen) waren deutlich zivilisierter und wohl auch angenehmer als Nachbarn, als die West- (Cherusker, Chatten, später Franken) und Nordgermanen (Kimbern, später Sachsen). Diese Unterschiede kann man beispielsweise daran erkennen, dass die Goten niemals Waffen als Grabbeigaben verwendeten, obwohl sie sicher keine schlechten Krieger gewesen sind.

Die Nord- und Westgermanen waren dafür berüchtigt keine Kriegsgefangenen zu machen. Als die Kimbern mit den Teutonen die römischen Heere bei Orasio besiegt hatten, liessen sie zwei konsularische Heere samt dem Tross über die Klinge springen - mithin über 80.000 Mann). Die Cherusker hielten es mit den Legionen des Varus kaum anders, wenn sie auch den einen oder anderen Römer als Knecht behielten. Die Gefangenen wurden Wotan, dem Kriegsgott geopfert. Also kannst vollkommen zu Recht davon ausgehen, dass einige Germanen aus religiösen Gründen töteten. Als weiteren Beweis kannst Du auch die Moorleichen ansehen, die rituell geopfert worden sind (ebenfalls nur im Westen- und Norden).

Ich empfinde es als interessant, dass ausgerechtet die Vandalen wohl die zivilisierteste Germanenhorde waren.

Efna
15.09.2008, 13:59
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Erstmal muss man fragen, gibt es überhaupt einen einheitlich germanischen Glauben? Diese Frage muss man mit nein beantworten. Es gab weder Klerikale Institutionen noch eine Gemeinsame Staatlichkeit unter den Germanen die so etwas durchsetzen konnte. Vielmehr war es so das sich der Glaube vom Stamm zu Stamm abweichen mit lokalewn Traditionen. Auch ob die Religion kriegerischer war hängte von der jeweiligen Situation des Stammes ab. Aber eine Expantive Charakter hatte die Religion nicht. Die Sache mit Wallhall ist aus der Islandischen Form entstanden ob das auf alle Stämme zutrifftz weiss man nicht.

Parker
15.09.2008, 14:07
Erstmal muss man fragen, gibt es überhaupt einen einheitlich germanischen Glauben? Diese Frage muss man mit nein beantworten. Es gab weder Klerikale Institutionen noch eine Gemeinsame Staatlichkeit unter den Germanen die so etwas durchsetzen konnte. Vielmehr war es so das sich der Glaube vom Stamm zu Stamm abweichen mit lokalewn Traditionen. Auch ob die Religion kriegerischer war hängte von der jeweiligen Situation des Stammes ab. Aber eine Expantive Charakter hatte die Religion nicht. Die Sache mit Wallhall ist aus der Islandischen Form entstanden ob das auf alle Stämme zutrifftz weiss man nicht.

Das ist sicher richtig, aber jede Religion, auch die Monotheismen, verfügt über ganz unterschiedliche Auslegungen und Ausprägungen. Letztlich wird doch meist lediglich über eine 'Essenz' diskutiert, wenn man eine Religion anspricht. Anders geht es wohl auch gar nicht.

Parker
15.09.2008, 14:08
[...]
Hat Mohammed übrigens auch ausgenutzt, indem er den Arabern für die Umsetzung seiner Imperial-Ambitionen einen Haufen Nutten im Jenseits versprach. [...]


Ganz genau. Das ist sogar erstaunlich ähnlich.

Ajax
15.09.2008, 14:14
Im Gegensatz zum Christentum, das Kriege nur aufgrund des Glaubens führte, um Völker zu unterwerfen und sie zu bekehren, hatten die Kriege der Germanen wohl eher rationalen Charakter: Landnahme, Raub von Gütern und Waren etc.
Tacitus sagt ähnliches über sie. Er sagt, bei ihnen gelte das Motto: "Es ist schlaff und dumm, sich mit Schweiss zu erarbeiten, was man sich mit Blut erkämpfen kann."
Ich halte deswegen die Aussage, sie würden aus religiösen Motiven töten, für falsch.

Parker
15.09.2008, 14:30
Im Gegensatz zum Christentum, das Kriege nur aufgrund des Glaubens führte, um Völker zu unterwerfen und sie zu bekehren, hatten die Kriege der Germanen wohl eher rationalen Charakter: Landnahme, Raub von Gütern und Waren etc.
Tacitus sagt ähnliches über sie. Er sagt, bei ihnen gelte das Motto: "Es ist schlaff und dumm, sich mit Schweiss zu erarbeiten, was man sich mit Blut erkämpfen kann."
Ich halte deswegen die Aussage, sie würden aus religiösen Motiven töten, für falsch.

War der christliche Glaube wirklich die Ursache, oder war er nicht auch vielmehr der Marketingtrick, mit dem man diese Kriege verkaufte?

uzi
15.09.2008, 14:37
...Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Auf gewesen kommt's an.

Was hatten andere Völker für krude Religionen, was existiert heute noch???

Parker
15.09.2008, 14:48
Auf gewesen kommt's an.

Was hatten andere Völker für krude Religionen, was existiert heute noch???

Das ist selbstverständlich richtig. Die Monotheismen muten nicht zuletzt deshalb bisweilen bizarr an, weil sie ihre Zeit einfach überlebt haben. Ich behaupte allerdings, 2 von ihnen haben heute nicht viel mehr als folkloristische Bedeutung für's Weltgeschehen und sogar Bushs zur Genüge bekannte Äußerungen sollten eher metaphorisch und als klare für den Feind verständliche Ansage begriffen werden, weniger wortwörtlich. Wenn das sogar Ewiggestrige im MIttelwesten nicht tun, ändert das auch nix an der Realität.

schlicksupp
15.09.2008, 15:09
Die Religion hatte also eine psychologische Wirkung in menschenfeindlicher Welt.
Die Welt war aber zuerst so feindlich. Sie wurde nicht durch diese Religion so feindlich.

Fazit:

Die Germanen hatten die Religion als psychische Krücke, um in einer feindlichen Welt kämpfen zu können - sie kämpften aber weniger aufgrund der Religion.

Ein Beleg für die Wirkung religiöser Motivation.

Ein Beispiel:

Die Römer haben, als sie in die Sümpfe des Teutoburger Waldes gelockt wurden einen für sie furchtbaren taktischen Fehler begangen und konnten ihre militärische Überlegenheit so nicht ausspielen.

Die Männer auf germanischer Seite, allen voran natürlich Armin der Cherusker haben sich hierbei als sehr gute Schüler der römischen Militärschule gezeigt. Sie lernten dies, als sie ihren Dienst in der römischen Armee verbrachten.

Die Germanen hätten eine offene Feldschlacht, selbst bei Gleichstand der Kräfte wohl eher nicht gewinnen
können, da das Heer der Germanen wohl hierfür schlecht ausgebildet und ausgerüstet war und zudem wohl kaum über vernünftige Befehls- und Führungsstrukturen verfügte - es hätte wohl in einem für die Germanen furchtbaren Blutbad geendet.

Man kann die Taktik, eher schon Strategie des Armin mit dem vergleichen, was die Islamisten/Taliban derzeit aufzeigen - religiöser Wahn in Verbindung mit geschickter Taktik / Guerilliakrieg kann die Kräfte eines Gegners bis zu dessen Erstarrung binden - im richtigen Moment zugeschlagen gehen so selbst grosse Armeen vor kleinen Gegnern in die Knie.

Durch religiösen Wahn kann man die Menschen zu über- besser wäre unmenschlichsten Handlungen bringen - legitimiert jeweils durch die oberste Gottheit - wo sollen da noch Grenzen bleiben?

So gesehen müssten diejenigen, die den Kampf der Germanen und Wikinger als heldenhaft sehen, auch den Kampf der Islamisten und Taliban als eben solchen sehen und anerkennen.

Ein schmaler Grat zwischen Heuchlertum und Ehre...

schlicksupp
15.09.2008, 15:11
Bei den alten Germanen wären jetzt auch 4 Millionen Musels im Land!
Als Sklaven germane

Die germanischen Stämme waren die Musels der Römer. :D

Landogar
15.09.2008, 15:55
Meinen aufrichtigen Respekt für Ehrlichkeit und vor allem Selbsterkenntnis der eigenen Schwäche. Kann beides nicht jeder. :respekt:


Jetzt muss du mir meine angbeliche Schwäche nur noch näher erläutern...;)

Parker
15.09.2008, 15:55
Ein Beleg für die Wirkung religiöser Motivation.

Ein Beispiel:

Die Römer haben, als sie in die Sümpfe des Teutoburger Waldes gelockt wurden einen für sie furchtbaren taktischen Fehler begangen und konnten ihre militärische Überlegenheit so nicht ausspielen.

Die Männer auf germanischer Seite, allen voran natürlich Armin der Cherusker haben sich hierbei als sehr gute Schüler der römischen Militärschule gezeigt. Sie lernten dies, als sie ihren Dienst in der römischen Armee verbrachten.

Die Germanen hätten eine offene Feldschlacht, selbst bei Gleichstand der Kräfte wohl eher nicht gewinnen
können, da das Heer der Germanen wohl hierfür schlecht ausgebildet und ausgerüstet war und zudem wohl kaum über vernünftige Befehls- und Führungsstrukturen verfügte - es hätte wohl in einem für die Germanen furchtbaren Blutbad geendet.

Man kann die Taktik, eher schon Strategie des Armin mit dem vergleichen, was die Islamisten/Taliban derzeit aufzeigen - religiöser Wahn in Verbindung mit geschickter Taktik / Guerilliakrieg kann die Kräfte eines Gegners bis zu dessen Erstarrung binden - im richtigen Moment zugeschlagen gehen so selbst grosse Armeen vor kleinen Gegnern in die Knie.

Durch religiösen Wahn kann man die Menschen zu über- besser wäre unmenschlichsten Handlungen bringen - legitimiert jeweils durch die oberste Gottheit - wo sollen da noch Grenzen bleiben?

So gesehen müssten diejenigen, die den Kampf der Germanen und Wikinger als heldenhaft sehen, auch den Kampf der Islamisten und Taliban als eben solchen sehen und anerkennen.

Ein schmaler Grat zwischen Heuchlertum und Ehre...

Ist ein Vollzitat wert, weil :top: .

Landogar
15.09.2008, 15:56
Halte ich für überinterpretiert.

Andersherum wird ein Schuh draus.

In der Antike kämpften alle Nase lang Völker gegeneinander um sich Land und Güter weg zu nehmen: Goten, Römer, Gallier, Hunnen, Burgunder usw.

Die damaligen Menschen waren laufend einer Todesgefahr ausgesetzt. Wird seelisch schwer zu ertragen gewesen sein.

Die religiöse Vorstellung hatte da den Zweck, dem Tod ein wenig die Schrecklichkeit zu nehmen, damit man in den Krieg ziehen konnte, ohne vor Existenzangst zu zittern.

Die Religion hatte also eine psychologische Wirkung in menschenfeindlicher Welt.
Die Welt war aber zuerst so feindlich. Sie wurde nicht durch diese Religion so feindlich.

Fazit:

Die Germanen hatten die Religion als psychische Krücke, um in einer feindlichen Welt kämpfen zu können - sie kämpften aber weniger aufgrund der Religion.


Klasse Beitrag!

Parker
15.09.2008, 15:57
Jetzt muss du mir meine angbeliche Schwäche nur noch näher erläutern...;)

Einer selbstgestrickten Religion mangelt es an einer Kleinigkeit, die ich allerdings persönlich für die mit Riesenabstand elemantarste Sache halte, derer eine Religion bedarf: Wahrhaftigkeit.



Gerade stelle ich fest, ich habe meinen 2500sten Beitrag ausgerechnet mit dem wundervollen und kaum hoch genug zu schätzenden Wort 'Wahrhaftigkeit' abgeschlossen. Ob das ein Zeichen ist?

Landogar
15.09.2008, 16:11
Einer selbstgestrickte Religion mangelt es an einer Kleinigkeit, die ich allerdings persönlich für die mit Riesenabstand elemantarste Sache halte, derer eine Religion bedarf: Wahrhaftigkeit.


Ich behaupte, eine religiöse Vorstellung, die in erster Linie auf direkt erfahrenen, eigenen religiösen Erlebnissen basiert, mangelt es mit Sicherheit nicht an "Wahrhaftigkeit". Zudem es eh grundsätzlich unmöglich ist, bei Religionen von Wahrhaftigkeit zu sprechen, zumindest von objektiver.

Natürlich könnte ich mich in die Kirche setzen, die Bibel durchexzerptieren und lauthals ein "Credo!" schmettern. Nur halte ich das für wenig zweckdienlich. Dogmatismen sind in erster Linie dazu gedacht, jedes freie Denken im Keim zu ersticken und das eigene Denken zu unterbinden. Auch in der heidnischen Szene haben wir solche selbsternannte Gurus, die im Namen einer vermeintlichen "Wahrhaftigkeit" ihre Definitionen und Interpretationen von nicht-überlieferten, oder nur unzulänglich überlieferten Glaubensvorstellungen zum Besten zu geben. Zum Glück werden diese kaum für voll genommen, und sind regelmäßig Ziel ungezügelten Spottes.

Ein wichtiger Punkt noch: Für mich ist der Grad der korrekten Überlieferung oder gar das Alter einer Glaubensvorstellung nicht gleichbedeutend mit "Wahrhaftigkeit". Alter kann kein Qualitätsmerkmal für Religionen sein.

Ich habe es mir am Anfang auch leicht gemacht, mich dem germanischen Pantheon zugewandt, die Edda gelesen und so weiter. Also eher reines Konsum-Verhalten. Davon habe ich mich jetzt in einem langen Prozess gelöst; dahingehend, alles zu hinterfragen und in einen Kontext zu meinen eigenen religiösen Erfahrungen zu stellen.
Und das sehe ich vielmehr als Stärke denn als Schwäche an.

Parker
15.09.2008, 16:27
Ich behaupte, eine religiöse Vorstellung, die in erster Linie auf direkt erfahrenen, eigenen religiösen Erlebnissen basiert, mangelt es mit Sicherheit nicht an "Wahrhaftigkeit". Zudem es eh grundsätzlich unmöglich ist, bei Religionen von Wahrhaftigkeit zu sprechen, zumindest von objektiver.

Versteh mich nicht falsch, ich gehe davon aus, daß es sie in objektiver Form gar nicht gibt. Sie unterscheidet aber diejenigen voneinander, die glauben, was sie glauben, weil sie es für die Wahrheit halten, bzw. glauben, was sie gern für glaubenswert halten, also eher ein Rollenspiel betreiben als wirklich zu glauben und so sehe ich auch viele moderne Christen und sogar Atheisten.
Deine "direkt erfahrenen, eigenen religiösen Erlebnisse" halte ich tatsächlich auch für subjektiv, aber deshalb möchte ich ihnen den Respekt durchaus nicht verweigern. Diese Subjektivität liegt meines Erachtens in der Natur von Spiritualität. Nixdestotrotz muß es eine einzige allgemeingültige, aber leider bislang und vielleicht für alle Zeit unbekannte gültige Wahrheit betreffens des Ursprungs von Welt und Mensch und allem und, vielleicht, vielleicht auch nicht, einen Sinn und eine Absicht darin geben und diese anzustreben ist für mich der wichtigste Aspekt von Religion. Das meine ich mit 'Wahrhaftigkeit'.



Natürlich könnte ich mich in die Kirche setzen, die Bibel durchexzerptieren und lauthals ein "Credo!" schmettern. Nur halte ich das für wenig zweckdienlich. Dogmatismen sind in erster Linie dazu gedacht, jedes freie Denken im Keim zu ersticken und das eigene Denken zu unterbinden.

Auch in der heidnischen Szene haben wir solche selbsternannte Gurus, die im Namen einer vermeintlichen "Wahrhaftigkeit" ihre Definitionen und Interpretationen von nicht-überlieferten, oder nur unzulänglich überlieferten Glaubensvorstellungen zum Besten zu geben. Zum Glück werden diese kaum für voll genommen, und sind regelmäßig Ziel ungezügelten Spottes.

Ein wichtiger Punkt noch: Für mich ist der Grad der korrekten Überlieferung oder gar das Alter einer Glaubensvorstellung nicht gleichbedeutend mit "Wahrhaftigkeit". Alter kann kein Qualitätsmerkmal für Religionen sein.


Kein Einwand von mir.



Ich habe es mir am Anfang auch leicht gemacht, mich dem germanischen Pantheon zugewandt, die Edda gelesen und so weiter. Also eher reines Konsum-Verhalten. Davon habe ich mich jetzt in einem langen Prozess gelöst; dahingehend, alles zu hinterfragen und in einen Kontext zu meinen eigenen religiösen Erfahrungen zu stellen.
Und das sehe ich vielmehr als Stärke denn als Schwäche an.

Das klingt tatsächlich, als hättest Du einen wichtigen Schritt gemacht, der den meisten Heiden, die ich bis heute wahrgenommen habe, noch bevorsteht, vielleicht aber auch gar nicht möglich ist. Ich bin gern gewillt, Dir einen anderen Status als den eines Rollenspielers zuzugestehen, auch wenn Dir das vermutlich egal sein dürfte.

Landogar
15.09.2008, 18:09
Versteh mich nicht falsch, ich gehe davon aus, daß es sie in objektiver Form gar nicht gibt. Sie unterscheidet aber diejenigen voneinander, die glauben, was sie glauben, weil sie es für die Wahrheit halten, bzw. glauben, was sie gern für glaubenswert halten, also eher ein Rollenspiel betreiben als wirklich zu glauben und so sehe ich auch viele moderne Christen und sogar Atheisten.


Du glaubst gar nicht, wie nah du mit dem Begriff "Rollenspiel" an dem bist, was in der heidnischen Szene hierzulande zum Teil abläuft. Es gibt immer mehr Leute, die aus einer Art von esoterischem Konsum-Denken gepaart mit der Faszination fürs "Exotische" versuchen diese in einem vermeintlich authentischen Heidentum auszuleben. In unserer Gruppe haben wir auch gerade ein paar Neulinge, die man ohne viel Federlesens in diese Schublade packen könnte. Dementsprechend versuchen wir gerade, in der Szene wieder ein bisschen Einfluss auszuüben und dem entegenzusteuern.




Deine "direkt erfahrenen, eigenen religiösen Erlebnisse" halte ich tatsächlich auch für subjektiv, aber deshalb möchte ich ihnen den Respekt durchaus nicht verweigern.


Jo, danke. Das sie subjektiv sind, liegt natürlich auch in der Natur der Sache.


Diese Subjektivität liegt meines Erachtens in der Natur von Spiritualität. Nixdestotrotz muß es eine einzige allgemeingültige, aber leider bislang und vielleicht für alle Zeit unbekannte gültige Wahrheit betreffens des Ursprungs von Welt und Mensch und allem und, vielleicht, vielleicht auch nicht, einen Sinn und eine Absicht darin geben und diese anzustreben ist für mich der wichtigste Aspekt von Religion. Das meine ich mit 'Wahrhaftigkeit'.


Diese Überlegungen sind natürlich richtig, und beschäftigen auch Individualisten wie mich. Daher betrachte ich meine eigenen Erfahtungen auch mehr als einen Versuch, einen kleinen Einblick auf einen Teil einer möglichen umfassenden Wahrheit zu werfen, aber nicht auf diese an sich.

[/QUOTE]



Das klingt tatsächlich, als hättest Du einen wichtigen Schritt gemacht,


Diesen Schritt gehe ich immernoch, bin quasi mitten in der Bewegung.



der den meisten Heiden, die ich bis heute wahrgenommen habe, noch bevorsteht, vielleicht aber auch gar nicht möglich ist.


Wie gesagt, was ich in der Szene so erlebe bestätigt deinen Verdacht zum Teil (leider, leider...)


Ich bin gern gewillt, Dir einen anderen Status als den eines Rollenspielers zuzugestehen, auch wenn Dir das vermutlich egal sein dürfte.

Ziemlich egal, ja...:D

Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich mich jetzt, im Gegensatz zu meinen früheren, christlichen Zeiten, als wesentlich religiöser empfinde. Die Religion ist zumindest ein wichtiger Bestandteil meines Alltags geworden. Mal davon abgesehen, dass ich keine Trennung zwischen Religion und Alltag mache. Das ist nämlich auch so eine Sache in der Szene (und auch in unserer Gruppe), dass es vielen nur um das Abhalten von mit Pathos gefüllten Ritualen geht und nicht um tatsächliche Religiösität. Man will sich nur zu den 8 Jahreskreisfesten versammeln, um Rituale abzuhalten, die nicht selten genug einen konsumistischen Charakter haben (gezielt etwas erbitten wollen etc..)
Danach entschwindet man wieder im Alltag (klare Trennung zum Spirituellen) und streift sich sein (pseudo)-religiöses Tarnhemdchen erst wieder zum nächsten Ritual über.

Hier noch ein Artikel, der die Trennung zwischen Heidentum (so wie wir es verstehen) und Esoterik eingehender erläutert:

http://www.hain-der-heiden.de/index.php?n=Artikel.Heidentum_-_Religion_oder_Esoterik

Drache
15.09.2008, 18:33
Die germanischen Stämme waren die Musels der Römer. :D

Sicher, aber auf eigenem Territorium, was sie den Römern in der Varusschlacht auch deutlich bewiesen haben. Die letzten Leichen, bzw. deren Überreste, hat man laut Geschichtsschreibung erst 40 Jahre nach der Schlacht gefunden.

Parker
15.09.2008, 18:41
Du glaubst gar nicht, wie nah du mit dem Begriff "Rollenspiel" an dem bist, was in der heidnischen Szene hierzulande zum Teil abläuft.

Und wie ich das glaube. ;) Ich bin viel eher überrascht, daß es offenbar auch anders geht.



Es gibt immer mehr Leute, die aus einer Art von esoterischem Konsum-Denken gepaart mit der Faszination fürs "Exotische" versuchen diese in einem vermeintlich authentischen Heidentum auszuleben. In unserer Gruppe haben wir auch gerade ein paar Neulinge, die man ohne viel Federlesens in diese Schublade packen könnte. Dementsprechend versuchen wir gerade, in der Szene wieder ein bisschen Einfluss auszuüben und dem entegenzusteuern.

Ich habe das Gefühl, Du könntest direkt hier im Forum damit anfangen.




Jo, danke. Das sie subjektiv sind, liegt natürlich auch in der Natur der Sache.

So isses.



Diese Überlegungen sind natürlich richtig, und beschäftigen auch Individualisten wie mich. Daher betrachte ich meine eigenen Erfahtungen auch mehr als einen Versuch, einen kleinen Einblick auf einen Teil einer möglichen umfassenden Wahrheit zu werfen, aber nicht auf diese an sich.


Ich bin mittlerweile nicht mehr überrascht, daß diese Überlegungen den meisten modernen Menschen fremd zu sein scheinen. Als symptomatisch könnte man hier die weitverbreitete Unfähigkeit betrachten die schiitischen Mullahs ernstzunehmen und nachzuvollziehen, daß es gerade ihre archaisch anmutende, darum wohl auch so schwer nachzuempfindende oder überhaupt anzuerkennende, aber durchaus höchst respektable Integrität ist, die dafür sorgt, daß sie mit äußerster Vorsicht zu genießen sind.



Diesen Schritt gehe ich immernoch, bin quasi mitten in der Bewegung.

Im Ernst, viel Erfolg. Du hast Dir eine Menge vorgenommen.



Wie gesagt, was ich in der Szene so erlebe bestätigt deinen Verdacht zum Teil (leider, leider...)

Man muß nur mal in einem durchschnittlich Heidenforum ein bißchen stöbern, um darauf zu stoßen, daß es vielen hauptsächlich darum geht, welchen Gott sie jetzt am coolsten finden.




Ziemlich egal, ja...:D

Anders wäre auch komisch. ;)



Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich mich jetzt, im Gegensatz zu meinen früheren, christlichen Zeiten, als wesentlich religiöser empfinde. Die Religion ist zumindest ein wichtiger Bestandteil meines Alltags geworden. Mal davon abgesehen, dass ich keine Trennung zwischen Religion und Alltag mache. Das ist nämlich auch so eine Sache in der Szene (und auch in unserer Gruppe), dass es vielen nur um das Abhalten von mit Pathos gefüllten Ritualen geht und nicht um tatsächliche Religiösität. Man will sich nur zu den 8 Jahreskreisfesten versammeln, um Rituale abzuhalten, die nicht selten genug einen konsumistischen Charakter haben (gezielt etwas erbitten wollen etc..)
Danach entschwindet man wieder im Alltag (klare Trennung zum Spirituellen) und streift sich sein (pseudo)-religiöses Tarnhemdchen erst wieder zum nächsten Ritual über.

Ich würde ehrlich schrecklich gern mehr über Deine religiösen Vorstellungen und wie Du zu ihnen gekommen bist, erfahren, kann aber bestens begreifen, wenn Dir das deutlich zu intim wird.



Hier noch ein Artikel, der die Trennung zwischen Heidentum (so wie wir es verstehen) und Esoterik eingehender erläutert:

http://www.hain-der-heiden.de/index.php?n=Artikel.Heidentum_-_Religion_oder_Esoterik

Danke. Der Artikel gefällt mir sehr gut.

Parker
15.09.2008, 18:43
Sicher, aber auf eigenem Territorium, was sie den Römern in der Varusschlacht auch deutlich bewiesen haben. Die letzten Leichen, bzw. deren Überreste, hat man laut Geschichtsschreibung erst 40 Jahre nach der Schlacht gefunden.

Nicht nur. Am Ende waren wichtigste militärische Posten in Rom selbst mit Germanen besetzt.

JetLeechan
15.09.2008, 23:45
Nicht nur. Am Ende waren wichtigste militärische Posten in Rom selbst mit Germanen besetzt.
"Am Ende" war praktisch der ganze Westen des Reiches unter germanischer Herrschaft, bis auf die kurze Phase justinianischer Rekuperationspolitik. Und als dessen Anfang gilt im Allgemeinen die Ansiedlung der Westgoten als Föderaten auf römischem Boden 376.

Parker
16.09.2008, 06:01
"Am Ende" war praktisch der ganze Westen des Reiches unter germanischer Herrschaft, bis auf die kurze Phase justinianischer Rekuperationspolitik. Und als dessen Anfang gilt im Allgemeinen die Ansiedlung der Westgoten als Föderaten auf römischem Boden 376.

Schon recht. Um so besser trifft Schlicksupps für uns wenig schmeichelhafter Vergleich bedauerlicherweise zu. Von halbstarken Germanenbengels, die alternde Römer an Postkutschenstationen (oder wie immer sie das Äquivalent genannt haben mögen) zusammentraten, ist aber wohl nix überliefert.

schlicksupp
16.09.2008, 07:43
Sicher, aber auf eigenem Territorium,...

Schon mal was von der Völkerwanderung gehört... diese Germanenplage hat ganz Europa und Teile Nordafrikas überrannt - alles Sozialschmarotzer, die im Norden nichts zum Fressen fanden und denen es dort zu kalt war.

JetLeechan
16.09.2008, 10:16
Schon recht. Um so besser trifft Schlicksupps für uns wenig schmeichelhafter Vergleich bedauerlicherweise zu. Von halbstarken Germanenbengels, die alternde Römer an Postkutschenstationen (oder wie immer sie das Äquivalent genannt haben mögen) zusammentraten, ist aber wohl nix überliefert.
Hehe, naja, ich könnte Dir jetzt was von jungen germanischen Rabauken erzählen, aber ich denke mal das fällt eher unter Jugendsünden im Allgemeinen.

Zum Vergleich: Die Germanen kann man mit den Muslimen eigentlich schon aus dreiGründen nicht vergleichen
- nie hatte es in irgendeinem Gebiet des Römischen Reiches mehr als 5% Germanenbevölkerung gegeben, selbst in den glorreichen Tagen Theoderichs des Großen.
- über die Religiosität sprachen wir hier schon, nur war den Germanen der Glaube an sich nicht wichtig, was dadurch belegt wird, dass manche "Völker" ihren Glauben wie ein paar Schuhe wechselten, von verschiedenen heidnischen Kulten zum Arianismus zum Katholizismus und wieder zurück.
- die Germanen waren schon vor der Errichtung ihrer Herrschaften schon zu einem gewissen Grad romanisiert, es war gängige Praxis die Königssöhne zur Ausbildung an den Kaiserhof zu schicken.
Aufgrund ihrer geringen Zahl waren es die Germanen die assimiliert wurden. Sie nahmen das Chistentum an, übernahmen das Römische Recht in weiten Teilen, übernahmen die Sprache etc.


Schon mal was von der Völkerwanderung gehört... diese Germanenplage hat ganz Europa und Teile Nordafrikas überrannt - alles Sozialschmarotzer, die im Norden nichts zum Fressen fanden und denen es dort zu kalt war.
Eventuell hat es auch was mit dem Einfall militärisch überlegener zentralasiatischer Reitervölker zu tun.

Parker
16.09.2008, 11:28
Hehe, naja, ich könnte Dir jetzt was von jungen germanischen Rabauken erzählen, aber ich denke mal das fällt eher unter Jugendsünden im Allgemeinen.

Zum Vergleich: Die Germanen kann man mit den Muslimen eigentlich schon aus dreiGründen nicht vergleichen
- nie hatte es in irgendeinem Gebiet des Römischen Reiches mehr als 5% Germanenbevölkerung gegeben, selbst in den glorreichen Tagen Theoderichs des Großen.
- über die Religiosität sprachen wir hier schon, nur war den Germanen der Glaube an sich nicht wichtig, was dadurch belegt wird, dass manche "Völker" ihren Glauben wie ein paar Schuhe wechselten, von verschiedenen heidnischen Kulten zum Arianismus zum Katholizismus und wieder zurück.
- die Germanen waren schon vor der Errichtung ihrer Herrschaften schon zu einem gewissen Grad romanisiert, es war gängige Praxis die Königssöhne zur Ausbildung an den Kaiserhof zu schicken.
Aufgrund ihrer geringen Zahl waren es die Germanen die assimiliert wurden. Sie nahmen das Chistentum an, übernahmen das Römische Recht in weiten Teilen, übernahmen die Sprache etc.

Nur dem von mir Hervorgehobenen wage ich einen Einwand entgegenzuhalten. Diese Religionswechsel lassen sich auch ganz anders interpretieren. Gerade da sie Religion wichtig- und sehr ernstnahmen, wandten sie sich jeweils dem Glauben zu, in dem sie den größten Nutzwert in Form der offenbar mächtigsten Gottheiten zu erkennen glaubten. In der Beziehung waren sie keinesfalls gleichgültig, sondern einfach opportunistische Pragmatiker. Daß einst die Götter von Neuankömmlingen und Alteingesessenen sich ohne viel Federlesens als Asen und Wanen miteinander vermischt hatten, könnte da ebenfalls als Beleg dienen.



Eventuell hat es auch was mit dem Einfall militärisch überlegener zentralasiatischer Reitervölker zu tun.

Das ist sicher richtig, aber auch die Muslimwanderung in Europa hat Gründe, die in ihren heimatlichen Lebensbedingungen zu sehen sind. Statt eines äußeren Angreifers ist es da wohl die Armut.

Koslowski
16.09.2008, 17:47
Daß einst die Götter von Neuankömmlingen und Alteingesessenen sich ohne viel Federlesens als Asen und Wanen miteinander vermischt hatten, könnte da ebenfalls als Beleg dienen.

Das ist aber erst in der späten Wikingerzeit passiert.

Parker
16.09.2008, 17:52
Das ist aber erst in der späten Wikingerzeit passiert.

Würde das nicht bedeuten, daß die zu jener Zeit längst christianisierten Südgermanen ausschließlich Wanen im Pantheon gehabt haben müßten? Kein Wotan, kein Donar, nichtmal Ziu?

Drache
16.09.2008, 18:09
Schon mal was von der Völkerwanderung gehört... diese Germanenplage hat ganz Europa und Teile Nordafrikas überrannt - alles Sozialschmarotzer, die im Norden nichts zum Fressen fanden und denen es dort zu kalt war.

So musste das sein! Die haben sich das ehrlich erkämpft! :))

Koslowski
16.09.2008, 18:30
Würde das nicht bedeuten, daß die zu jener Zeit längst christianisierten Südgermanen ausschließlich Wanen im Pantheon gehabt haben müßten? Kein Wotan, kein Donar, nichtmal Ziu?

Nein, Wotan und Tiu waren die wichtigsten Götter der Kontinentalgermanen, da sie permanent im Kampf standen, von allen Seiten von Feinden umgeben. Donar/Thor ist in der Tat eher in Norwegen, auf Island und den Färöern wichtig gewesen. Der Wanenglaube allerdings stammt aus Dänemark und dem südlichen Schweden.

Parker
17.09.2008, 05:33
Nein, Wotan und Tiu waren die wichtigsten Götter der Kontinentalgermanen, da sie permanent im Kampf standen, von allen Seiten von Feinden umgeben. Donar/Thor ist in der Tat eher in Norwegen, auf Island und den Färöern wichtig gewesen. Der Wanenglaube allerdings stammt aus Dänemark und dem südlichen Schweden.

Das heißt, die Asen kamen gar nicht aus Asien, sondern aus Südgermanien zu den Verfassern der 2 Eddas und Freya und Freyr spielten für einen Arminius keinerlei Rolle?

Es ist ja nun tatsächlich schade, daß die einzige mir bekannte überlieferte Mythologie aus dem 13. Jahrhundert aus dem Norden Skandinaviens stammt.

Koslowski
17.09.2008, 18:48
Das heißt, die Asen kamen gar nicht aus Asien, sondern aus Südgermanien zu den Verfassern der 2 Eddas und Freya und Freyr spielten für einen Arminius keinerlei Rolle?

Davon ist auszugehen.


Es ist ja nun tatsächlich schade, daß die einzige mir bekannte überlieferte Mythologie aus dem 13. Jahrhundert aus dem Norden Skandinaviens stammt.

Was genau meinst du?

Parker
17.09.2008, 18:54
Davon ist auszugehen.

Das überrascht mich jetzt einigermaßen. Woher hast Du das? Wann und wie meinst Du kam es zu der Asen-Wanen-Vermischung. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das bereits in indogermanischen Zeiten geschehen sein muß.




Was genau meinst du?

Die einzigen Aufzeichnungen germanischer Mythologie stammen aus dem Norden des 13. Jahrhunderts und obendrein, zumindest eine der beiden Eddas auch noch von einem Christen. Was man sich hier tatsächlich für ein Bild von den Göttern machte, als auf heutigem deutschen Boden noch an sie geglaubt wurde, wissen wir eigentlich gar nicht.

Koslowski
17.09.2008, 19:10
Das überrascht mich jetzt einigermaßen. Woher hast Du das? Wann und wie meinst Du kam es zu der Asen-Wanen-Vermischung. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das bereits in indogermanischen Zeiten geschehen sein muß.

Das war etwa am Beginn der Wikingerzeit und geschah genau wie es auch in der Mythologie passierte durch einen Krieg. Eizelheiten müßte aber sogar ich jetzt nachschlagen.


Die einzigen Aufzeichnungen germanischer Mythologie stammen aus dem Norden des 13. Jahrhunderts und obendrein, zumindest eine der beiden Eddas auch noch von einem Christen.

Du schreibst selbst Aufzeichnungen. Die Lieder sind wesentlich älter. In der Bevölerung hatte das Christentum zu dieser Zeit auch so gut wie keine Macht, auch wenn die meisten Skandinavier sich taufen ließen. Sie waren eher Scheinchristen.


Was man sich hier tatsächlich für ein Bild von den Göttern machte, als auf heutigem deutschen Boden noch an sie geglaubt wurde, wissen wir eigentlich gar nicht.

Da wird es tatsächlich schwierig. Man muß hier weniger in der Literatur suchen, sondern in der Archäologie.

Parker
17.09.2008, 19:19
Das war etwa am Beginn der Wikingerzeit und geschah genau wie es auch in der Mythologie passierte durch einen Krieg. Eizelheiten müßte aber sogar ich jetzt nachschlagen.

Das wwürde mich echt interessieren, wenn Du mal Zeit und Lust hast.



Du schreibst selbst Aufzeichnungen. Die Lieder sind wesentlich älter. In der Bevölerung hatte das Christentum zu dieser Zeit auch so gut wie keine Macht, auch wenn die meisten Skandinavier sich taufen ließen. Sie waren eher Scheinchristen.

Sicher richtig. Diese Aufzeichnungen sind wohl aber alles, was an Mythologie übrig geblieben ist, was ich sehr bedaure, da sie mich von Kindheit an fasziniert hat.



Da wird es tatsächlich schwierig. Man muß hier weniger in der Literatur suchen, sondern in der Archäologie.

Was bleibt sonst auch? Schade, daß nix aufgeschrieben wurde.


Eine Frage an einen Experten. Ich bin mir sicher vor vielen Jahren mal eine Sage gelesen zu haben, die ich allerdings nirgendwo mehr wiederfinde.

Odin sieht voraus, daß er mit einer bestimmten Fürstentochter ein Kind zeugen muß, damit dieser Sohn dann nach Ragnarök wieder für Ordnung sorgt. Die junge Dame ist aber wenig angetan, also versucht er es in diverseb Verkleidungen, schließlich sogar als Magd, sie rumzukriegen. Sie bleibt aber hart, er verliert die Nerven und vergewaltigt sie kurzerhand.
Die anderen Asen sind so empört, daß sie ihn als Chef feuern und erst wieder aufnehmen, als sie begriffen haben, daß er keien andere Wahl hatte.

Das ist natürlich bereits schwer beeinflußt von der Jesus-Geschichte. Sagt Dir das irgendwas und hast Du eine Ahnung, wo sich das finden könnte?

Hrafnaguð
03.02.2009, 04:54
Dazu kannst Du auch gerne mal die Baghavad Gita heranziehen. Trotz all der Feinheiten, die von interessierter Seite hineininterpretiert wird, ist das Ding ein Heldenepos.

Auch die Tibeter haben mit ihrem Kalachakra Tantra eine kampfeslustige Komponente in ihrer Religion.

ist zwar eine sehr verspätete antwort, aber man sollte die entstehung des kalachakra tantras mal ein wenig näher betrachten.
es ist wie du sagst recht kampfeslustig und eher untypisch für den buddhismus.

aber eben jene schrift entstand unter dem unmittelbarem eindruck des einfalls muselmanischer heerscharen in den buddhistischen kulturraum.
das dieses wüten allenfalls noch in der shoa einen vergleich findet, sollte klar sein.
unter ebenjenem eindruck enstand das kalachakra tantra, eigentlich eine sehr spirituelle schrift, aber eben auch ein wenig rachephantasie.

wiki sagt unter anderem dazu:

"Mit der Übertragung des Kalacakra-Tantra wurden auch prophetische Texte übertragen, deren Inhalt kriegerische Auseinandersetzungen darstellen. Demnach sollen Armeen, die der spirituellen Praxis feindlich gesinnt sind, zur Zeit des 25. Königs von Shambala über die zivilisierte Welt herfallen, um jede Möglichkeit für geistige Entwicklung zu zerstören."

besser kann man den islam und seine auswirkungen auf jedwede andere religion oder philosophie wohl kaum beschreiben und die armen buddhisten und hindus haben damals die volle packung eingeschenkt bekommen.

in der damaligen welt wurde der buddhismus in seinem damaligen verbreitungsgebiet nahezu ausgelöscht und das mit beispielloser brutalität, da diese religionsphilosophie den barbarischen tiermenschen als besonders schlimme form des unglaubens galt, die es ohne gnade auszumerzen galt - was auch getan wurde und zwar mit besonderer gründlichkeit.

ist es verwunderlich wenn angesichts dieser zustände sogar buddhisten ein wenig wütend und ausser fassung geraten?
das hat sich dann, sehr vereinfacht ausgedrückt, in manchen teilen des tantras eben ausgedrückt.

McDuff
03.02.2009, 06:00
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Ja und? Lieber im Kampfe sterben als feige aufgeben und beim Strohtod mit schlechtem Gewissen abzutreten. Oder besser gesagt, lieber Walhalla als Nifelhel.

FranzKonz
03.02.2009, 09:18
....
ist es verwunderlich wenn angesichts dieser zustände sogar buddhisten ein wenig wütend und ausser fassung geraten?
das hat sich dann, sehr vereinfacht ausgedrückt, in manchen teilen des tantras eben ausgedrückt.

Wenn ich mal annehme, daß die Buddhisten wirklich so friedlich sind, wie der Dalai Lama das verkündet, wären sie einfach überrannt worden. Wer angesichts einer trainierten und gut gerüsteten Armee nur ein wenig wütend wird und aus der Fassung gerät, schlägt sie damit noch lange nicht zurück.

Hrafnaguð
03.02.2009, 15:46
Wenn ich mal annehme, daß die Buddhisten wirklich so friedlich sind, wie der Dalai Lama das verkündet, wären sie einfach überrannt worden. Wer angesichts einer trainierten und gut gerüsteten Armee nur ein wenig wütend wird und aus der Fassung gerät, schlägt sie damit noch lange nicht zurück.

nun, indien wurde ja auch überrollt, der buddhismus wurde in weiten teilen des damaligen verbreitungsgebietes fast völlig ausgelöscht, das ist eine tatsache.
wer konnte floh - nach tibet zb und beim thema tibet hat sich das fragen nach großen armeen erledigt.
es war die lage tibets die es vor dem eindringen großer heere lange schützte.
zwischen den eroberten gebieten des buddhistisch/hinduistischen kulturraumes und tibet liegt eben der himalaya und da muß man drüber - mit einer armee.
das war zu zeiten in denen es keine airborne einheiten, transportflugzeuge und ähnliches gab eben "ein wenig" zu mühsam.
sonst kann man davon ausgehen das auch dieses land überollt worden wäre.
wie kannst du dir sonst erklären das die ursprünglich indischen lehren des vajrajana nur in tibet überlebt haben aber sonst überall verschwanden?
der tantrische tibetische buddhismus ist bis auf seine regionalen besonderheiten die sich dort mit der zeit gebildet haben eine ursprünglich indische lehre.

und: in der tat haben sich die mönche der großen universitäten entlang der seidenstraße nicht groß gewehrt, sie wurden einfach niedergemacht.
ein arabischer chronist berichtet von vorfällen bei denen oftmals tausende von mönchen von der islamischen soldateska zusammengetrieben und bei lebendigem leibe verbrannt wurden.

auch die hindus haben ihr fett ordentlich weg bekommen, waren im gegensatz zu den buddhisten aber zu zahlreich um sie entweder alle zu erschlagen oder zu bekehren.
das führte zu einem novum in der islamischen theologie: erstmals wurde der dhimmistatus im falle der hindus auch für polytheisten angewandt.
was aber nicht heißt das man sich über nacht zum humanisten gewandelt hat.
die hinduistische kultur wurde ebenfalls, vorallem vor der einführung des dhimmistatus für hindus, durch äußerste gewalt beglückt, ihre priester erschlagen, zahllose tempel zerschlagen wobei das einfache zerschlagen nicht genügte: aus den götterbildern der hindus wurden oft zugangstreppen und eingangsbereiche der neu gebauten moscheen gemacht, damit jeder der die moschee betrat die alten götter dabei mit füßen trat.

das heutige afghanistan, pakistan, kaschmir, das war alles buddhistisch/hinduistisch - heute ist es islamisch und die erben der eroberer lassen sogar heute noch ihren hass an der vorgängerkultur aus, wie das sprengen der riesigen buddhastatue in bamian durch die taliban beweist.
da war eine hochkultur mit klosterstädten, universitäten undundund.
und wo ist das hin: zerstampft unter den füßen und hufen islamischer heere.

dieses wüten übersteigt in seinem grimm sogar noch die verbrechen des christentums in lateinamerika oder die shoa bei weitem.

ist nur in unseren breitengraden kaum bekannt.
da liest man dann in den geschichtsbüchern, wenn überhaupt, harmlose floskeln wie "der buddhismus wurde von islam verdrängt", was sich anhört als hätten da missionare gewirkt. haben sie ja auch:
mit feuer und schwert und blut und eisen und dem koran in der hand der diese greuel legitimiert hat.

FranzKonz
03.02.2009, 19:25
... da liest man dann in den geschichtsbüchern, wenn überhaupt, harmlose floskeln wie "der buddhismus wurde von islam verdrängt", was sich anhört als hätten da missionare gewirkt. haben sie ja auch:
mit feuer und schwert und blut und eisen und dem koran in der hand der diese greuel legitimiert hat.

Nicht anders haben die Spanier in Südamerika "missioniert". Das nimmt sich alles nichts.

dZUG
03.02.2009, 19:54
Nicht anders haben die Spanier in Südamerika "missioniert". Das nimmt sich alles nichts.

Naja.. die Indios waren aber auch keine Lämmchen, die haben Menschenopferritual praktiziert.
zumindest die Inkas :)

FranzKonz
03.02.2009, 20:04
Naja.. die Indios waren aber auch keine Lämmchen, die haben Menschenopferritual praktiziert.
zumindest die Inkas :)

Tötet sie alle, Gott wird die Seinen schon erkennen!

dZUG
03.02.2009, 20:09
Tötet sie alle, Gott wird die Seinen schon erkennen!

Natürlich war es der spanische König und nicht die katholische Kirche... mein Gott :D

FranzKonz
03.02.2009, 20:23
Natürlich war es der spanische König und nicht die katholische Kirche... mein Gott :D

Nein, mein Herr. Diese Anweisung kam vom päpstlichen Legaten Arnold Almaric.

dZUG
03.02.2009, 20:25
Nein, mein Herr. Diese Anweisung kam vom päpstlichen Legaten Arnold Almaric.

Die kämpfer für Menschenrechte würde man sie heute bezeichnen ;)

Gawen
03.02.2009, 21:06
Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Lies dich doch erst mal ein:

"Der unwerte Mann meint ewig zu leben,
Wenn er vor Gefechten flieht.
Das Alter gönnt ihm doch endlich nicht Frieden.
Obwohl der Speer ihn spart."


Wie ist wohl ein Volk beschaffen, das ein Gott daran erinnern muß, daß Kampf manchmal notwendig ist?

Hrafnaguð
03.02.2009, 21:30
Nicht anders haben die Spanier in Südamerika "missioniert". Das nimmt sich alles nichts.

die christenheit leugnet das aber nicht und schämt sich heute gar dafür.
dann vergleich das mal mit dem islam - man leugnet und lügt und wenn das nicht mehr nützt, dann diffamiert man oder und das ist noch schlimmer, man ist unverhohlen stolz auf die stärke des islams.
und im islam sind diese mechanismen die die greuel überhaupt erst möglich machten, bzw ihnen die geistige unterlage gaben, anders als im christentum heute noch höchst aktiv und haben ihre grundlage und legitimation dirket in koran und sunnah und dem handlungsvorbild des "propheten".

Odin
24.10.2009, 12:30
Die Erinnerung ist sicher kein Zufall. Letztlich geht es mir durchaus darum zu belegen, daß heutige Neoheiden einer Illusion anheimfallen, wenn sie glauben sich mit ihrem Bekenntnis zum Heidentum glaubhaft vom Gewaltpotential der Monotheismen zu distanzieren.

Ich hätte natürlich gern eine heidnische Ansicht hierzu, fürchte aber ehrlichrweise, da wird wenig kommen, weil man sich mit dieser Seite kaum auseinandersetzen mag, da man ja besser sein will als die verachteten Christen. Von einer PN halte ich da wenig. Das ist doch durchaus ein Thema von Foreninteresse.

Genau. Diese sich selbst als Neuheiden bezeichnenden Schwuchteln haben rein gar nichts verstanden.

Leben ist Kampf und wer in dieser Welt unaufhörlichen Ringens nicht besteht, ist des Todes.

Parker
24.10.2009, 13:09
Genau. Diese sich selbst als Neuheiden bezeichnenden Schwuchteln haben rein gar nichts verstanden.

Leben ist Kampf und wer in dieser Welt unaufhörlichen Ringens nicht besteht, ist des Todes.

Ich fühle mich dermaßen geehrt, daß ich nichtmal mehr heilen kann. :)

Lobo
24.10.2009, 18:25
Die Erinnerung ist sicher kein Zufall. Letztlich geht es mir durchaus darum zu belegen, daß heutige Neoheiden einer Illusion anheimfallen, wenn sie glauben sich mit ihrem Bekenntnis zum Heidentum glaubhaft vom Gewaltpotential der Monotheismen zu distanzieren.

Ich hätte natürlich gern eine heidnische Ansicht hierzu, fürchte aber ehrlichrweise, da wird wenig kommen, weil man sich mit dieser Seite kaum auseinandersetzen mag, da man ja besser sein will als die verachteten Christen. Von einer PN halte ich da wenig. Das ist doch durchaus ein Thema von Foreninteresse.

Diese neopaganen Pseudoheidenhippies wären die ersten welche ich opfern würde. ;)

Florian
24.10.2009, 18:37
Körnerfressende Baumficker mit schütteren Zottelmähnen sind das letzte, was ich mit germanischem Heidentum verbinde. Das Töten von Menschen und das Sterben im Krieg waren zentrale Bestandteile germanischer Religion.

Lobo
24.10.2009, 19:10
Körnerfressende Baumficker mit schütteren Zottelmähnen sind das letzte, was ich mit germanischem Heidentum verbinde. Das Töten von Menschen und das Sterben im Krieg waren zentrale Bestandteile germansicher Religion.

Wir wissen nicht sehr viel über die Kulte der damaligen Zeit, wobei man davon ausgehen kann, dass bei den Stämmen die öfter gegen Rom antreten durften, die Religion verstärkt kriegerische Elemente hatte.

Florian
24.10.2009, 19:27
Wir wissen nicht sehr viel über die Kulte der damaligen Zeit, wobei man davon ausgehen kann, dass bei den Stämmen die öfter gegen Rom antreten durften, die Religion verstärkt kriegerische Elemente hatte.

Auch die Kimbern aus dem hohen Norden haben ihrer Göttin Nerthus Menschen geopfert.

Nach allem was man weiß, müsste man eher davon ausgehen, dass die Brutalität und Kriegslust der christlichen Deutschen ein Erbe ihrer germanischen Ahnen war.

ochmensch
24.10.2009, 19:38
Zu der Zeit war das sicher keine schlechte Art, einem Volk das Überleben zu sichern.

Odin
24.10.2009, 19:43
Zu der Zeit war das sicher keine schlechte Art, einem Volk das Überleben zu sichern.

Wie zu jeder Zeit.

Klopperhorst
24.10.2009, 19:43
...
Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Das Denken der Vorfahren ist dem heutiger Deutscher nicht unähnlich. Ich nehme für mich mal ein, ein echter Deutscher zu sein und deutsch zu denken. Das heisst, ich bin nicht monotheistisch inspiriert, liebe die Natur und die Freiheit, die durch Kraft geboren wird.

Pfaffen sind mir ein Dorn im Auge, Eunuchen und unmännliche Männer ebenfalls.

Hätte ich damals gelebt, ich hätte gewiss einen Pfaffen getötet.

---

Odin
24.10.2009, 19:44
Das Denken der Vorfahren ist dem heutiger Deutscher nicht unähnlich. Ich nehme für mich mal ein, ein echter Deutscher zu sein und deutsch zu denken. Das heisst, ich bin nicht monotheistisch inspiriert, liebe die Natur und die Freiheit, die durch Kraft geboren wird.

Pfaffen sind mir ein Dorn um Auge, Eunuchen und unmännliche Männer ebenfalls.

Hätte ich damals gelebt, ich hätte gewiss einen Pfaffen getötet.

---

Nicht umsonst heißt es in einem alten Kinderreim: Da ein Pfaff, Paff, Paff.

Guilelmus
24.10.2009, 19:55
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Um nach Wallhall zu kommen, reicht es einen Unfalltod zu sterben. Wotan (Odin) war bei den Germanen eher gefürchtet, er war nicht zimperlich damit die Reihen der Krieger in Walhall zu vergrößern. Der eigentliche Beschützer was Donar (Thor).

ochmensch
24.10.2009, 20:00
[...] Wotan (Odin) war bei den Germanen eher gefürchtet [...]

Also, wie hier im Forum.

Lobo
24.10.2009, 20:05
Auch die Kimbern aus dem hohen Norden haben ihrer Göttin Nerthus Menschen geopfert.

Nach allem was man weiß, müsste man eher davon ausgehen, dass die Brutalität und Kriegslust der christlichen Deutschen ein Erbe ihrer germansichen Ahnen war.

Ich sprach auch von kriegerischen Elemten innerhalb der Religion und nicht von Menschenopfern, welche bei den Germanen eher die Ausnahme waren (wenn man jetzt von "weihen" feindlicher Heere absieht).

Schriftlich ist so gut wie nichts überliefert, und von den Ausgrabungen her kann man bestenfalls spekulieren. Insofern ist man am Besten beraten einerseits seinen Verstand zu gebrauchen und sich intensiv mit der Edda auseinanderzusetzen.

Asentreu zu sein bedeutet, sein Famillie und sein Volk zu ehren und zu schützen.
Natur und Götter zu ehren, seinen Körper und seinen Geist zu stählen und täglich gegen die Zersetzung, den Stumpfsinn und die Verweichlung unseres Volkes in die Schlacht zu ziehen.

Toleranz und Milde sind völlig fehl am Platz, ebenso ein Vergleich mit irgendwelchen Halbjuden alias Christen. :)

Lobo
24.10.2009, 20:06
Um nach Wallhall zu kommen, reicht es einen Unfalltod zu sterben. Wotan (Odin) war bei den Germanen eher gefürchtet, er war nicht zimperlich damit die Reihen der Krieger in Walhall zu vergrößern. Der eigentliche Beschützer was Donar (Thor).

Nein, nach Walhall kommen nur die auserwählten Krieger.
Verbreite deine ketzerischen Lügen auf irgendeiner Esoterikspinnerseite.

Klopperhorst
24.10.2009, 20:13
Auch die Kimbern aus dem hohen Norden haben ihrer Göttin Nerthus Menschen geopfert.

Nach allem was man weiß, müsste man eher davon ausgehen, dass die Brutalität und Kriegslust der christlichen Deutschen ein Erbe ihrer germansichen Ahnen war.

Man muss unterscheiden. Damals, wie auch heute in anderen Teilen der Welt, stumpften Menschen leicht ab, durch harte Lebensbedingungen. Einen Mord zu begehen, war kein Problem, die Leute wurden ja ohnehin nicht alt.

Ich denke, die Germanen haben nicht den christlichen Glauben verachtet (weil wohl auch nicht verstanden), sondern diejenigen, die ihn praktizierten, also Städter, Mönche, Schriftgelehrte - also alle, denen es trotz dieses mildtätigen Glaubens, ohne den Kampf, besser ging, als dem Landbewohner und Vagabunden.

Später mag sich noch eine restaurative Bewegung hinzugesellt haben, welche das Vordringen des Christentums in den Norden als Bedrohung ansah. Aber die ursprüngliche Ablehnung erwuchs aus dem Neid, als sie die Gärten und Oasen Karthagos und Alexandrias betrachteten.

---

Aldebaran
24.10.2009, 20:26
Auch die Kimbern aus dem hohen Norden haben ihrer Göttin Nerthus Menschen geopfert.

Nach allem was man weiß, müsste man eher davon ausgehen, dass die Brutalität und Kriegslust der christlichen Deutschen ein Erbe ihrer germansichen Ahnen war.

Die Kimbern und Teutonen waren wohl eher Kelten als Germanen. Oder beides.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 21:09
Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Ich weiß nicht ob du da Paralellen zwischen einer existierenden Religionsgemeinschaft herstellen willst aber wenn ja bewegst du dich da auf recht dünnen Eis.

Die Edda bzw was von ihr übrig ist ( und selbst das ist umstriten und verfälscht)kann äußerst vielfältig interpretiert werden und Wallhalla ist alles andere als ein Paradies.

Es ist bzw war an sich nichts besonderes tolles nach Wallhall zu kommen ... da gab es keine Bonuse oder so... . Das Walhalla irgendetwas ehrenhaftes anhing haben sich havy Metallbands und Neopaganisten ausgedacht ... .

Lobo
24.10.2009, 21:17
Ich weiß nicht ob du da Paralellen zwischen einer existierenden Religionsgemeinschaft herstellen willst aber wenn ja bewegst du dich da auf recht dünnen Eis.

Die Edda bzw was von ihr übrig ist ( und selbst das ist umstriten und verfälscht)kann äußerst vielfältig interpretiert werden und Wallhalla ist alles andere als ein Paradies.

Es ist bzw war an sich nichts besonderes tolles nach Wallhall zu kommen ... da gab es keine Bonuse oder so... . Das Walhalla irgendetwas ehrenhaftes anhing haben sich havy Metallbands und Neopaganisten ausgedacht ... .

Völliger Unfug. :rolleyes:

Weiter_Himmel
24.10.2009, 21:25
Völliger Unfug. :rolleyes:

Inwiefern?Ich glaube du kennst keine einzige der Eddasagen usw... .Die Germanen hatten keine wirklichen Götter im heutigen Sinn ... .

Das Asengeschlecht war aus Sicht der Germanen für die Menscheit besonders wichtig und wurde deswegen auch angebetet ... das heißt aber nicht das die Asen von den Mythischen Völkern irgendetwas besonderes konnten.

Eigentlich werden die Asen als unfähige Truppe dargestellt.Besonders Odin bekommt nichts gebacken ... .

Odin
24.10.2009, 21:53
Eigentlich werden die Asen als unfähige Truppe dargestellt.Besonders Odin bekommt nichts gebacken ... .

Eine grobe Unverschämtheit, Wurm.

Parker
24.10.2009, 22:04
Eine grobe Unverschämtheit, Wurm.

Und gelogen obendrein. In meiner Edda jedenfalls ist es Thor, der dann und wann eine etwas tollpatschige Rolle spielt.

Lobo
24.10.2009, 22:08
Und gelogen obendrein. In meiner Edda jedenfalls ist es Thor, der dann und wann eine etwas tollpatschige Rolle spielt.

Also bei seiner Utgardreise könnte ich mich jedesmal kugeln vor lachen.
Humor und Göttlichkeit schließen sich ja nicht aus. ;)

Parker
24.10.2009, 22:16
Also bei seiner Utgardreise könnte ich mich jedesmal kugeln vor lachen.
Humor und Göttlichkeit schließen sich ja nicht aus. ;)

Mir fällt da noch die Geschichte ein, in der unser geschätzter Odin sich als Fährmann verkleidete und Thor, während er ihn unerkannt übersetzte, gözzlich zum Narren hielt.
Loki hatte auch gern seinen Spaß auf Thors Kosten.

Parker
24.10.2009, 22:21
Ich weiß nicht ob du da Paralellen zwischen einer existierenden Religionsgemeinschaft herstellen willst aber wenn ja bewegst du dich da auf recht dünnen Eis.

Die Edda bzw was von ihr übrig ist ( und selbst das ist umstriten und verfälscht)kann äußerst vielfältig interpretiert werden und Wallhalla ist alles andere als ein Paradies.

Es ist bzw war an sich nichts besonderes tolles nach Wallhall zu kommen ... da gab es keine Bonuse oder so... . Das Walhalla irgendetwas ehrenhaftes anhing haben sich havy Metallbands und Neopaganisten ausgedacht ... .


Wenn Du das wirklich behaupten willst, wäre ein Bezug auf Wagner vielleicht etwas weniger abwegig.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 22:39
Eine grobe Unverschämtheit, Wurm.

Die Asen waren physich schwach ... sehr schwach ... . Die Riesen waren ihnen in fast jeder hinsicht durch und durch überlegen.Selbst "schwache Riesen" waren stärker als die meisten Asen.

Mit einer Ausnahme Thor... . Thor war stärker als alle Riesen ( mit Ausnahme der Riesin des Alterns).Das Problem war nur das Thor kein sonderlich großer Stratege war ... er war sicherlch nicht dumm ... aber ebend auch kein Glanzlicht.

Ein großer Teil der Germanischen Sagen handelt davon wie Thor und Loki gemeinsam durch die Gegend ziehen um Riesen zu töten.Loki nimmt dabei so zynich es klingt die Rolle eines Migranten ein . Obwohl die Asen ihn zum großen Teil verachten benötigen sie ihn um überhaupt gegen die Riesen vorgehen zu können ( denen sie alles im allen klar unterlegen sind).

Wie kaumm eine andere Religion verkörpert der Germanische Glaube den Dualismus. Ehrenwerten nützlichen Eigenschaften stehen schlechte und schädliche gegenüber.Je fähiger und je stärker ein "Gott"ist desto größer sind seine Charakterlichen Abgründe ( stark vereinfacht ausgedrückt).

Ähm Odin ist übrgens ein grenzdebiler irrer der nichts gebacken bekommt und durch dessen unfähigkeit die Asen zugrunde gehen.Er ist ein Vergewaltiger der im Endkampf bei Ragnarök total versagt und sich vom Fenriswolf ausfressen lässt.

Odin steht für das alte unfähige und reaktionäre ... das durch seinen Sohn Vidar abgelöst werden soll.

Die Geschichte von Ragnarök ist ein hervoragendes Beispiel dafür wie starke\mächtige auf den Rücken von schwachen\vernünftien ihre Macht missbrauchen.

Wie in einem Krieg... die Zivilisten leiden am meisten.Das Problem ist das in dieser Geschichte die Wannen außen vor gelassen werden müssen . Von ihnen ist so gut wie nichts überliefert.

Koslowski
24.10.2009, 22:42
Und gelogen obendrein. In meiner Edda jedenfalls ist es Thor, der dann und wann eine etwas tollpatschige Rolle spielt.

Der ist ja auch meistens besoffen.

Lobo
24.10.2009, 22:42
Die Asen waren physich schwach ... sehr schwach ... . Die Riesen waren ihnen in fast jeder hinsicht durch und durch überlegen.Selbst "schwache Riesen" waren stärker als die meisten Asen.

Mit einer Ausnahme Thor... . Thor war stärker als alle Riesen ( mit Ausnahme der Riesin des Alterns).Das Problem war nur das Thor kein sonderlich großer Stratege war ... er war sicherlch nicht dumm ... aber ebend auch kein Glanzlicht.

Ein großer Teil der Germanischen Sagen handelt davon wie Thor und Loki gemeinsam durch die Gegend ziehen um Riesen zu töten.Loki nimmt dabei so zynich es klingt die Rolle eines Migranten ein . Obwohl die Asen ihn zum großen Teil verachten benötigen sie ihn um überhaupt gegen die Riesen vorgehen zu können ( denen sie alles im allen klar unterlegen sind).

Wie kaumm eine andere Religion verkörpert der Germanische Glaube den Dualismus. Ehrenwerten nützlichen Eigenschaften stehen schlechte und schädliche gegenüber.Je fähiger und je stärker ein "Gott"ist desto größer sind seine Charakterlichen Abgründe ( stark vereinfacht ausgedrückt).

Ähm Odin ist übrgens ein grenzdebiler irrer der nichts gebacken bekommt und durch dessen unfähigkeit die Asen zugrunde gehen.Er ist ein Vergewaltiger der im Endkampf bei Ragnarök total versagt und sich vom Fenriswolf ausfressen lässt.

Odin steht für das alte unfähige und reaktionäre ... das durch seinen Sohn Vidar abgelöst werden soll.

Die Geschichte von Ragnarök ist ein hervoragendes Beispiel dafür wie starke\mächtige auf den Rücken von schwachen\vernünftien ihre Macht missbrauchen.

Wie in einem Krieg... die Zivilisten leiden am meisten.Das Problem ist das in dieser Geschichte die Wannen außen vor gelassen werden müssen . Von ihnen ist so gut wie nichts überliefert.

Das ist mit Abstand der dümmste Mist, welchen ich in Bezug auf die nordische Mythologie jemals gelesen habe. Da hat man ja noch nicht einmal Lust dich zu zerlegen. :rolleyes:

Weiter_Himmel
24.10.2009, 22:43
Wenn Du das wirklich behaupten willst, wäre ein Bezug auf Wagner vielleicht etwas weniger abwegig.

Die Leute in Walhall hatten in der Tat so etwas wie Privilegien ... nur gebracht hat es ihnen nichts... . Bei Ragnarök werden sie verheitzt und wie die Asen vernichtend geschlagen.

Nach Wallhall kamm übrigens nicht wer in der Schlacht tötete hatte sondern wer in der Schlacht gefallen war. Ob das für alle zutraf und ob es diverse Bedingungen gab um nach Wallhall zu kommen ist heftig umstritten. Der Threadtitel ist aber äußerst reißerisch ... .

Das töten in der Schlach brachte keinerlei Ruhm ( außer in einigen Skandinavischenm überlieferungen) daher ist der Thread Titel falsch und polemisch.

Parker
24.10.2009, 22:52
Die Leute in Walhall hatten in der Tat so etwas wie Privilegien ... nur gebracht hat es ihnen nichts... . Bei Ragnarök werden sie verheitzt und wie die Asen vernichtend geschlagen.

Nach Wallhall kamm übrigens nicht wer in der Schlacht tötete hatte sondern wer in der Schlacht gefallen war. Ob das für alle zutraf und ob es diverse Bedingungen gab um nach Wallhall zu kommen ist heftig umstritten. Der Threadtitel ist aber äußerst reißerisch ... .

Das töten in der Schlach brachte keinerlei Ruhm ( außer in einigen Skandinavischenm überlieferungen) daher ist der Thread Titel falsch und polemisch.

Bist Du sicher, daß Du den Eröffnungsbeitrag gelesen hast? Hier ist er nochmal:


Wenn wir uns mal vor Augen führen, daß es im germanischen Heidentum als erstrebenswert galt, mit der Waffe in der Hand im Kampf zu fallen, um dafür den versprochenen Lohn, nämlich den Platz in Walhall zu erringen und dazu dann bedenken, daß das nicht bedeutete, daß man irgendwen suchte, der einen widerstandslos niedermetzelte, dann führt an dieser Erkenntnis meines Erachtens kein Weg vorbei:

Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:01
Bist Du sicher, daß Du den Eröffnungsbeitrag gelesen hast? Hier ist er nochmal:

Die Wahrheit ist wohl das man so gut wie nichts über den Germanischen Glauben weiß.Es gibt nur wenige Überlieferungen und oftmals stammen diese von Parteischen Schriftgelehrten.

Parker
24.10.2009, 23:04
Die Wahrheit ist wohl das man so gut wie nichts über den Germanischen Glauben weiß.Es gibt nur wenige Überlieferungen und oftmals stammen diese von Parteischen Schriftgelehrten.

Da muß ich dann mal zustimmen. Weiter hilft uns das aber nicht und gerade eben hast Du noch wacker aus "so gut wie nichts" interpretiert. Da dürfen wir das doch bitte auch.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:09
Da muß ich dann mal zustimmen. Weiter hilft uns das aber nicht und gerade eben hast Du noch wacker aus "so gut wie nichts" interpretiert. Da dürfen wir das doch bitte auch.

Ja ok da hast du recht ... es sind die vier Bier und der Kräuter die mich dazu verleitet haben ... . Alles meine Schuld.

Nach wie vor halte ich daran fest das in den heutigen Interpretationen Thor und Odin ein Platz eingeräumt wird der so einfach nicht gerechtfertigt ist.

Und das töten aus Religiösen Gründen ist eine These allerdings eine höchst umstrittene ... .

Lobo
24.10.2009, 23:15
Ja ok da hast du recht ... es sind die vier Bier und der Kräuter die mich dazu verleitet haben ... . Alles meine Schuld.

Nach wie vor halte ich daran fest das in den heutigen Interpretationen Thor und Odin ein Platz eingeräumt wird der so einfach nicht gerechtfertigt ist.

Und das töten aus Religiösen Gründen ist eine These allerdings eine höchst umstrittene ... .

Jein,

es gibt schon Funde die Odin und Thorkulte zeigen, welche denen schon eben eine gewisse Stellung einräumt, es ist eben auch kein besonders einheitlicher Glaube, war es nie und wird es nie sein.

Es ist für mich persönlich auch jetzt nicht so wichtig, welche Götter vor Tausenden Jahren "wichtiger" waren, es spielt nur eine Rolle welcher Gott mir wichtig ist und wie ich meinen Glauben in mein Leben einfließen lasse.

Parker
24.10.2009, 23:22
Ja ok da hast du recht ... es sind die vier Bier und der Kräuter die mich dazu verleitet haben ... . Alles meine Schuld.

Nach wie vor halte ich daran fest das in den heutigen Interpretationen Thor und Odin ein Platz eingeräumt wird der so einfach nicht gerechtfertigt ist.

Und das töten aus Religiösen Gründen ist eine These allerdings eine höchst umstrittene ... .

Schuld ist ein großes Wort. Fehlinterpretation der Asen, bei der wirklich dünnen Quellenlage, kann ich mir schon auch vorstellen und selbstverständlich ist das eine These, die mir allerdings logisch erscheint, wenn ich davon ausgehe, daß auch Germanen kaum auf's Schlachtfeld gelaufen sein werden, in der Absicht zu sterben, sondern daß der in Aussicht gestellte Lohn für's tapfere Fallen, ein recht leicht zu durchschauendes Mittel ist, die drohende Gefahr schmackhaft zu machen.

Lobo
24.10.2009, 23:23
Schuld ist ein großes Wort. Fehlinterpretation der Asen, bei der wirklich dünnen Quellenlage, kann ich mir schon auch vorstellen und selbstverständlich ist das eine These, die mir allerdings logisch erscheint, wenn ich davon ausgehe, daß auch Germanen kaum auf's Schlachtfeld gelaufen sein werden, in der Absicht zu sterben, sondern daß der in Aussicht gestellte Lohn für's tapfere Fallen, ein recht leicht zu durchschauendes Mittel ist, die drohende Gefahr schmackhaft zu machen.

Nunja, zumindest die Berserker-Kaste verfolgte schon das Ziel auf dem Feld zu sterben. :)

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:43
Schuld ist ein großes Wort. Fehlinterpretation der Asen, bei der wirklich dünnen Quellenlage, kann ich mir schon auch vorstellen und selbstverständlich ist das eine These, die mir allerdings logisch erscheint, wenn ich davon ausgehe, daß auch Germanen kaum auf's Schlachtfeld gelaufen sein werden, in der Absicht zu sterben, sondern daß der in Aussicht gestellte Lohn für's tapfere Fallen, ein recht leicht zu durchschauendes Mittel ist, die drohende Gefahr schmackhaft zu machen.

Das ist eine Meinung von vielen ... . Wie gesagt meiner Ansicht nach hat der germanische Glaube ein starkes Dualistisches Element.

In Ragnarök kämpfen die Krieger aus Walhall an der Seite der Asen. Welche genaue Rolle sie dabei spielen ist leider nicht bekannt ... jedoch scheint sie nicht sonderlich heroisch da die Asen bei Ragnaräk zugrunde gehen.

Die Schlachten die die Germanen geschlagen haben und die die gut überliefert sind fanden oftmals unter der Führung von Germanen statt die in der Römischen Armee gedient haben.Ich weiß nicht welche genaue Rolle die Religion der Germanen im Kriegsfall gespielt hat ... .

Das was bekannt ist lässt aber ehr auf eine Sekundäre Rolle der Religion schließen.Meiner Ansicht nach befand sich diese Religion in einer Krise ... man hat Verhälnissmäßig schnell das Chrsitentum übernommen ... ohne Nennenswerten Widerstand.

Auch das lässt auf eine Sekundäre Rolle der Germanischen Religion schließen. Ich kann mir gut vorstellen das das Christentum von einigen Stammesführern aus rein
taktischen Machtpotischen Gründen übernommen wurde.

Koslowski
24.10.2009, 23:50
Auch das lässt auf eine Sekundäre Rolle der Germanischen Religion schließen. Ich kann mir gut vorstellen das das Christentum von einigen Stammesführern aus rein
taktischen Machtpotischen Gründen übernommen wurde.

Das Christentum wurde von den Weibern übernommen und dann haben sie die Männer mit Beischlafverweigerung erpresst.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:51
Nunja, zumindest die Berserker-Kaste verfolgte schon das Ziel auf dem Feld zu sterben. :)

Alles was über die sogennannten Berserker berichtet wurde stammt aus dem Mittelalter. Es ist durchaus im Bereich des möglichen das Christliche Schreiber die Berserker besonders wild dargestellt haben um abscheu gegenüber ihnen zu erzeugen.

Berserker werden von den Mittelalterlichen schreibern meist als irre skizziert ... die ohne Rücksicht auf Verluste Feinde niedermetzelten.Das wird dem Germanentum nicht gerecht.

Während der Wikingerinvasionen gab es Gefechte zwichen Christen und Paganisten. Da die Wikinger wohl auch Kirchen plünderten versuchten Christliche Schreiber sie als Irre Wilde darzustellen .Ebend als Berserker.

Der Berserkermythos ist jedenfalls durch und durch christlich nicht germanisch.

Lobo
24.10.2009, 23:52
Das ist eine Meinung von vielen ... . Wie gesagt meiner Ansicht nach hat der germanische Glaube ein starkes Dualistisches Element.

In Ragnarök kämpfen die Krieger aus Walhall an der Seite der Asen. Welche genaue Rolle sie dabei spielen ist leider nicht bekannt ... jedoch scheint sie nicht sonderlich heroisch da die Asen bei Ragnaräk zugrunde gehen.



Da liegt ein grundlegender Fehler in deiner Interpretation, Ragnarök soll ja gar nicht gewonnen werden.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:52
Das Christentum wurde von den Weibern übernommen und dann haben sie die Männer mit Beischlafverweigerung erpresst.

In Rom aber nicht in Germanien und Skandinavien.

Koslowski
24.10.2009, 23:53
In Rom aber nicht in Germanien und Skandinavien.

Oh doch.

Lobo
24.10.2009, 23:54
Alles was über die sogennannten Berserker berichtet wurde stammt aus dem Mittelalter. Es ist durchaus im Bereich des möglichen das Christliche Schreiber die Berserker besonders wild dargestellt haben um abscheu gegenüber ihnen zu erzeugen.

Berserker werden von den Mittelalterlichen schreibern meist als irre skizziert ... die ohne Rücksicht auf Verluste Feinde niedermetzelten.Das wird dem Germanentum nicht gerecht.

Während der Wikingerinvasionen gab es Gefechte zwichen Christen und Paganisten. Da die Wikinger wohl auch Kirchen plünderten versuchten Christliche Schreiber sie als Irre Wilde darzustellen .Ebend als Berserker.

Der Berserkermythos ist jedenfalls durch und durch christlich nicht germanisch.

grenjuðu berserkir,
guðr vas á sinnum,
emjuðu Ulfheðnar
ok ísörn dúðu.

ist meines Erachtens zB. keine christliche Quelle.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:55
Da liegt ein grundlegender Fehler in deiner Interpretation, Ragnarök soll ja gar nicht gewonnen werden.

Nun das Ergebniss von Ragnarök lässt jedenfalls viel Spielraum für einen Monotheistischen Gott. Darum kann ich mir gut vorstellen das die bekannte Ragnarök Fassung von Christen erstellt wurde.

Weiter_Himmel
24.10.2009, 23:56
grenjuðu berserkir,
guðr vas á sinnum,
emjuðu Ulfheðnar
ok ísörn dúðu.

ist meines Erachtens zB. keine christliche Quelle.

Hast du den Rest des Textes auch gelesen wikipedia Fan ?Es ist keine Christliche Quelle aber sie ist durch und durch von Christen überliefert gedeutet und interpretiert.

Das was ihr toll findet ist eigentlich nur eine vom Christentum geschriebene Gruselgeschichte über die wilden Germanen.

Koslowski
24.10.2009, 23:57
Nun das Ergebniss von Ragnarök lässt jedenfalls viel Spielraum für einen Monotheistischen Gott. Darum kann ich mir gut vorstellen das die bekannte Ragnarök Fassung von Christen erstellt wurde.

Baldur, Nana, Magni und Modi überleben. Wo ist da jetzt der monotheistische Gott?

Parker
24.10.2009, 23:57
Nunja, zumindest die Berserker-Kaste verfolgte schon das Ziel auf dem Feld zu sterben. :)

Allerdings mit den für ihren Stamm erheblich wichtigeren Etappenzielen, vorher möglichst viele Feinde vorrauszuschicken.
Und darum geht es dabei. Niemand schickt irgendwen auf's Feld, um zu sterben. Die sollen da draußen töten und dabei den eigenen Tod nicht fürchten.

Lobo
24.10.2009, 23:59
Hast du den Rest des Textes auch gelesen wikipedia Fan ?

Was hat jetzt die Wandlung des Begriffs oder die Überstilisierung des Ganzen jetzt mit der Existenz und Art einer solchen Kriegerkaste zu tun?

Lobo
25.10.2009, 00:00
Baldur, Nana, Magni und Modi überleben. Wo ist da jetzt der monotheistische Gott?

Er meint Fimbultyr aka Odin. ;)

Koslowski
25.10.2009, 00:00
Er meint Fimbultyr aka Odin. ;)

Der überlebt doch nicht.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:01
Baldur, Nana, Magni und Modi überleben. Wo ist da jetzt der monotheistische Gott?

Ähm weißt du wie Ragnarök ausgeht ??? Anscheinend nicht sonst wüsstest du genau wo ebend dieser Spielraum liegt.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:02
Sorry Leute ihr verehrt nicht das Germanentum sondern eine Gruselgeschichte die das Christentum über das Germanentum geschrieben hat.

Lobo
25.10.2009, 00:03
Nun das Ergebniss von Ragnarök lässt jedenfalls viel Spielraum für einen Monotheistischen Gott. Darum kann ich mir gut vorstellen das die bekannte Ragnarök Fassung von Christen erstellt wurde.

Du solltest dich mal ein wenig eingehender mit Edda und Sagaforschung beschäftigen. Ein größerer christlicher Einfluß gilt mittlerweile eher als unwarscheinlich. Es gibt da ziemlich viele Ansätze, ein bekanntes aber auch verhaßtes Beispiel wären die Schriften von Geza

Parker
25.10.2009, 00:04
[...] ... jedoch scheint sie nicht sonderlich heroisch da die Asen bei Ragnaräk zugrunde gehen.
[...]


Da ist Dein Denkfehler, der typisch ist für einen modernen Menschen, wenn ich mir das mal erlauben darf. ;)

Nichts, absolut nichts, ist heroischer, als in eine Schlacht zu ziehen, im Wissen diese zu verlieren.

Gerade das ist es auch, was die Größe der Nibelungen ausmacht. Das ist, denke ich, ein elementarer Kern des germanischen Verständnisses von Heldentum, das Tapferkeit und Treue höher gewichtet als den Sieg. Das ist durch und durch archaisch, aber es entstammt ja auch einem völlig anderen Erleben als dem Unseren.

Koslowski
25.10.2009, 00:05
Ähm weißt du wie Ragnarök ausgeht ??? Anscheinend nicht sonst wüsstest du genau wo ebend dieser Spielraum liegt.

Ich habe selbst geschrieben, wie es ausgeht und du hast es zitiert.:rolleyes:

Koslowski
25.10.2009, 00:06
Da ist Dein Denkfehler, der typisch ist für einen modernen Menschen, wenn ich mir das mal erlauben darf. ;)

Nichts, absolut nichts, ist heroischer, als in eine Schlacht zu ziehen, im Wissen diese zu verlieren.

Gerade das ist es auch, was die Größe der Nibelungen ausmacht. Das ist, denke ich, ein elementarer Kern des germanischen Verständnisses von Heldentum, das Tapferkeit und Treue höher gewichtet als den Sieg. Das ist durch und durch archaisch, aber es entstammt ja auch einem völlig anderen erleben als dem Unseren.

Exakt.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:09
Da ist Dein Denkfehler, der typisch ist für einen modernen Menschen, wenn ich mir das mal erlauben darf. ;)

Nichts, absolut nichts, ist heroischer, als in eine Schlacht zu ziehen, im Wissen diese zu verlieren.

Gerade das ist es auch, was die Größe der Nibelungen ausmacht. Das ist, denke ich, ein elementarer Kern des germanischen Verständnisses von Heldentum, das Tapferkeit und Treue höher gewichtet als den Sieg. Das ist durch und durch archaisch, aber es entstammt ja auch einem völlig anderen erleben als dem Unseren.

Welche Gewissheit sie zu verlieren ? Es war ehr so das sich die Asen absolut überlegen gegenüber Loki sahen und ihn verachteten da er als "Weibliche Inkarnation" Sleipnier geboren hat.Und genau jener Loki hat mt seiner Zusammengewürfelten Trppe die Asen erledigt die als die stärksten galten.

Es ist doch bezeichnend das die Asen die als besonders mächtig galten sofort gekillt wurden und die die ehr passiv waren eine Art Zweite Chance bekommen haben.

Lobo
25.10.2009, 00:10
Der überlebt doch nicht.

Jein,



Da reitet der Mächtige zum Rat der Götter,
Der Starke von oben, der alles steuert.
Den Streit entscheidet er, schlichtet Zwiste,
Und ordnet ewige Satzungen an.


Darin sieht "weiter_himmel" den monotheistischen Ansatz, ich habe aber vor einiger Zeit gelesen, daß bei einer anderen ÜBerstzung oder was weiß ich (ist schon eine Weile her), kein unbekannter kommt sondern ein sog. Fimbultyr, was wie du weißt ein weiterer Name Odins ist.

Ironischerweise, könnte man da jetzt auch etwas christliches Reininterpretieren....

Lobo
25.10.2009, 00:11
Da ist Dein Denkfehler, der typisch ist für einen modernen Menschen, wenn ich mir das mal erlauben darf. ;)

Nichts, absolut nichts, ist heroischer, als in eine Schlacht zu ziehen, im Wissen diese zu verlieren.

Gerade das ist es auch, was die Größe der Nibelungen ausmacht. Das ist, denke ich, ein elementarer Kern des germanischen Verständnisses von Heldentum, das Tapferkeit und Treue höher gewichtet als den Sieg. Das ist durch und durch archaisch, aber es entstammt ja auch einem völlig anderen Erleben als dem Unseren.

Guter Beitrag!

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:11
Jein,





Darin sieht "weiter_himmel" den monotheistischen Ansatz, ich habe aber vor einiger Zeit gelesen, daß bei einer anderen ÜBerstzung oder was weiß ich (ist schon eine Weile her), kein unbekannter kommt sondern ein sog. Fimbultyr, was wie du weißt ein weiterer Name Odins ist.

Ironischerweise, könnte man da jetzt auch etwas christliches Reininterpretieren....

Velleicht ahbe ich mich falsch ausgedrückt .... . Der Ansatz war sicher nicht im Sinne des Erfinders monotheistisch ... . Jedoch konnten ihn die Monotheisten vortreflich für sich ausnutzen.

Lobo
25.10.2009, 00:12
Welche Gewissheit sie zu verlieren ? Es war ehr so das sich die Asen absolut überlegen gegenüber Loki sahen und ihn verachteten da er als "Weibliche Inkarnation" Sleipnier geboren hat.Und genau jener Loki hat mt seiner Zusammengewürfelten Trppe die Asen erledigt die als die stärksten galten.

Es ist doch bezeichnend das die Asen die als besonders mächtig galten sofort gekillt wurden und die die ehr passiv waren eine Art Zweite Chance bekommen haben.

Die Asen wußten, daß sie diese Schlacht verlieren werden, es war ihr Schicksal.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:14
Ich habe selbst geschrieben, wie es ausgeht und du hast es zitiert.:rolleyes:

Mein Fehler Gott bin ich dicht -.- . Ich habe bereits in einem anderen Post etwas zu dem Monotheismus richtigestellt . Fakt ist jedoch das gerade die Asen überlebten bzw wiederbelebt wurden die als relatv sanftmütg und zurückhaltend galten.

Lobo
25.10.2009, 00:15
Mein Fehler Gott bin ich dicht -.- . Ich habe bereits in einem anderen Post etwas zu dem Monotheismus richtigestellt . Fakt ist jedoch das gerade die Asen überlebten bzw wiederbelebt wurden die als relatv sanftmütg und zurückhaltend galten.

Seelig seien die Sanftmütigen..... :))

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:17
Die Asen wußten, daß sie diese Schlacht verlieren werden, es war ihr Schicksal.

Ja aber in ihren Schicksal schwimmt auch viel versagen aufgrund von Fehlenscheidungen der Asen obersten mit.

Lobo
25.10.2009, 00:18
Ja aber in ihren Schicksal schwimmt auch viel versagen aufgrund von Fehlenscheidungen der Asen obersten mit.

Die Fehlbarkeit der Asen ist ein Grundsatz des gesamten Weltbildes.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:18
Seelig seien die Sanftmütigen..... :))

Ähm damit du mich nicht falsch verstehst .... ich habe weder etwas gegen den Paganismus noch gegen den Neopaganismus ... . Jedoch glaube ich das er völlig falsch interpretiert und ausgelegt wird.

Heutige Neo-Paganisten übernehemn zum Teil eine Gruselgeschichte die das Christentum geschrieben hat . Und dagegen stemme ich mich.

Lobo
25.10.2009, 00:21
Ähm damit du mich nicht falsch verstehst .... ich habe weder etwas gegen den Paganismus noch gegen den Neopaganismus ... . Jedoch glaube ich das er völlig falsch interpretiert und ausgelegt wird.

Heutige Neo-Paganisten übernehemn zum Teil eine Gruselgeschichte die das Christentum geschrieben hat . Und dagegen stemme ich mich.

Welche Gruselgeschichte? Auf was beziehst du dich jetzt speziell?

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:22
Die Fehlbarkeit der Asen ist ein Grundsatz des gesamten Weltbildes.

Und gerade weil du mir hier in Zwei Punkten zugestimmt hast ist die Frage was daran heroisch sein soll?Es ist Zweifellos heroisch sich für eine Sache zu Opfern ... . Nur ist es sinnlos sich für etwas zu Opfern was mit guten willen hätte verhindert werden könnte.

Lobo
25.10.2009, 00:23
Und gerade weil du mir hier in Zwei Punkten zugestimmt hast ist die Frage was daran heroisch sein soll?Es ist Zweifellos heroisch sich für eine Sache zu Opfern ... . Nur ist es sinnlos sich für etwas zu Opfern was mit guten willen hätte verhindert werden könnte.

Arghl.... es hätte nicht geändert werden können und das wäre auch nicht Zweck der Übung gewesen.

Ragnarök ist ja nicht das Ende, es ist ein Neuer Anfang. Es handelt sich hier eben um ein zyklisches Weltbild und nicht um ein echatologisches.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:25
Welche Gruselgeschichte? Auf was beziehst du dich jetzt speziell?

Nun ja du bewertest das Asentum ehr Positiv.Ich bewerte es ehr negativ.

Die Christlichen Schreiber behaupteten das die Germanen das von ihnen z.T verfälschte Asenbild anbeteten ... . Ich glaube das es innerhalb der Germanen eine Kritik im Sinne des Dualismus am Asentum gab . D.h. Das Opfer war heroisch aber sinnlos.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:26
Arghl.... es hätte nicht geändert werden können und das wäre auch nicht Zweck der Übung gewesen.

Ragnarök ist ja nicht das Ende, es ist ein Neuer Anfang. Es handelt sich hier eben um ein zyklisches Weltbild und nicht um ein echatologisches.

Ja klar ... aber dieses Ende zeigt zumindest ein versagen der Alten Asen im allgemeinen und von Odin im speziellen.

Lobo
25.10.2009, 00:27
Nun ja du bewertest das Asentum ehr Positiv.Ich bewerte es ehr negativ.

Es wäre ja irgendwie widersprüchlich, wenn ich die Götter welche ich ehre und achte, negativ bewerte. ;)



Die Christlichen Schreiber behaupteten das die Germanen das von ihnen z.T verfälschte Asenbild anbeteten ... . Ich glaube das es innerhalb der Germanen eine Kritik im Sinne des Dualismus am Asentum gab . D.h. Das Opfer war heroisch aber sinnlos.

Die Quellenlage läßt keine eindeutige Aussage zu und deswegen kommst du an den Punkt, wo man entweder glaubt, oder eben nicht.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:31
Es wäre ja irgendwie widersprüchlich, wenn ich die Götter welche ich ehre und achte, negativ bewerte. ;)



Die Quellenlage läßt keine eindeutige Aussage zu und deswegen kommst du an den Punkt, wo man entweder glaubt, oder eben nicht.

Ich will dir ja auch nichts aufzwingen ... . Nur solltest du mal überprüfen ob das was du da glaubst wirklich die ganze Wahrheit ist oder ebend nur ein Teil der schlimmstenfalls noch von Christen verfäscht wurde.

Lobo
25.10.2009, 00:34
Ja klar ... aber dieses Ende zeigt zumindest ein versagen der Alten Asen im allgemeinen und von Odin im speziellen.

Guck mal:


.....Odin sollte ein Gott des Lichtes werden. In größter Macht und Herrlichkeit hätte er als solcher in alle Ewigkeit geherrscht, und die Götterdämerung, die allen Asen drohte, hätte ihm nichts anhaben können.

Odin aber verzichtete darauf, ein Lichtgott zu werden. Er begab sich nach Jotunheim an den Brunnen Mimirs, der unter der Weltenesche liegt und opferte das Lichtauge auf seinem Scheitel. Er gab es dem weisen Mimir hin, der barg es auf dem tiefsten Grund seines Brunnens und erlaubt dem Göttervater, dafür einen Trunk aus dem Quell zu tun..............

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:45
Guck mal:

Ich bleibe bei meiner negativen Odin interpretation. Die vor allem dadurch begründet wird das er Rindr vergewaltigt hat.

Lobo
25.10.2009, 00:48
Ich bleibe bei meiner negativen Odin interpretation. Die vor allem dadurch begründet wird das er Rindr vergewaltigt hat.

Jesus hatte Umgang mit einer Hure, Abraham wollte seinen eigenen Sohn töten, Mohammed war ein Kinderficker, Uranos poppte seine eigenen Nachkommen immer wieder in den Leib von Gaia zurück.........

Weiter_Himmel
25.10.2009, 00:53
Jesus hatte Umgang mit einer Hure, Abraham wollte seinen eigenen Sohn töten, Mohammed war ein Kinderficker, Uranos poppte seine eigenen Nachkommen immer wieder in den Leib von Gaia zurück.........

Öhm bitte verzeih mir die polemische Frage aber wo ist der Bus mit den Leuten die das im Moment interessiert ? Ich bin weder Christ noch Jude und erst Recht kein Moslem.Das was die Monotheisten alles falsch gemacht haben interessiert hier nicht. Die Liste wäre ohnehinn zu lang um sie hier wiederzugeben.

Die fundamentale Frage in unserer Disskussion ist doch wie die Germanen Odin gesehen haben.Und da sage ich Dualistisch d.h. negativ wie positiv und du positiv absolut verehrend.

Lobo
25.10.2009, 01:02
Öhm bitte verzeih mir die polemische Frage aber wo ist der Bus mit den Leuten die das im Moment interessiert ? Ich bin weder Christ noch Jude und erst Recht kein Moslem.Das was die Monotheisten alles falsch gemacht haben interessiert hier nicht. Die Liste wäre ohnehinn zu lang um sie hier wiederzugeben.

Es geht darum, daß dir offensichtlich nicht ganz klar zu sein scheint, daß es schwierig ist religiöse Texte unter heutigen moralischen Gesichtspunkten zu interpretieren.




Die fundamentale Frage in unserer Disskussion ist doch wie die Germanen Odin gesehen haben.Und da sage ich Dualistisch d.h. negativ wie positiv und du positiv absolut verehrend.

Worauf stützt du diese These des Dualismus, bzw. wie soll daß im einzelnem ausgesehen haben?

Abgesehen davon, fände ich es nunmal respektlos, über denn Typen her zu ziehen der meiner Meinung nach, die Menschheit erschaffen hat, daß wäre in etwa so als ob ich über meine Eltern hetzen würde. Solch ein Verhalten wäre ungermanisch.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 01:16
Es geht darum, daß dir offensichtlich nicht ganz klar zu sein scheint, daß es schwierig ist religiöse Texte unter heutigen moralischen Gesichtspunkten zu interpretieren.




Worauf stützt du diese These des Dualismus, bzw. wie soll daß im einzelnem ausgesehen haben?

Abgesehen davon, fände ich es nunmal respektlos, über denn Typen her zu ziehen der meiner Meinung nach, die Menschheit erschaffen hat, daß wäre in etwa so als ob ich über meine Eltern hetzen würde. Solch ein Verhalten wäre ungermanisch.

Wieso heutige moralische Gesichtspunkte.Meiner Ansicht nach waren die Germanen vollwertige Menschen die durchaus Sinn für Emphatie hatten und nicht an sinnlosen Schlachten interessiert waren.

Den Dualismus sehe ich darin das jeder "Gott" fundamental wichtige und schöpferische Fähigkeiten hatte .. und ebend auch zerstörerische.

Loki z.B. erbarmte sich und schenkte den Menschen das Fischernetz. Gerade die Skandinavier wären ohne das Fischernetz elendig vereckt ... für sie war es eine Innovation die das überleben von Menschen und letztendlich auch das überleben des gesamten Volk sicherte.

Gerade gegebüber Odin zeigt sich ja der Dualismus. Es ist äußerst wichtig das man sich gegenüber seinen Eltern emanzipiert besonders dann wenn sie Sachen falsch machen.Odin steht meiner Ansicht nach nach wie vor für das reaktionäre , Alte dessen Verfallsdatum überschritten ist ... und der es trotz guter Absichten nicht schafft die Kurve zu kriegen.

Odin
25.10.2009, 01:32
Welch wirren Thesen.


Es ist ganz einfach: Es knallt bald und dann wirst du ja nicht mehr sehen, was geschieht.

Weiter_Himmel
25.10.2009, 01:39
Welch wirren Thesen.


Es ist ganz einfach: Es knallt bald und dann wirst du ja nicht mehr sehen, was geschieht.

Öhm ok Alles klar... . Ich hab dich verstanden ... .-.- oder ähm lassen wir das ... .

@Lobo ... . Es war ein extrem agressiver rauer Anfangston jedoch hat sich noch eine vernünftige Disskussion daraus ergeben. Auch wenn ich nach wie vor anderer Meinung bin habe ich Respekt vor deinen Thesen. Auf jeden Fall wünsche ich dir das du glücklich bist mit dem was du macht, das ist sicherlich das wichtigste.

Odin
25.10.2009, 01:51
Warum beschäftigt man sich mit dem Odinismus, wenn man den Heldentod nicht als höchstes Ziel des Lebens ansieht.

Die Widukinder haben Vergeltung für die Schandtaten der Christen geübt.

Aber der Glaube speist sich aus dem Ahnenblut und das will den Kampf, wieder und wieder. Frieden ist etwas für römische Schwuchteln mit Weintrauben drin.

Felix Krull
25.10.2009, 02:33
Frieden ist etwas für römische Schwuchteln mit Weintrauben drin.
Du redest wirklich wirres Zeug.

Odin
25.10.2009, 02:57
Du redest wirklich wirres Zeug.

Du siehst allein an der Zeit, daß deine Aussage ungültig ist.

Felix Krull
25.10.2009, 02:02
Du siehst allein an der Zeit, daß deine Aussage ungültig ist.
Dein dümmlicher Römer-Rant war völlig daneben und unbegründet.

Ohne seine Schulung durch die Römer hätte der olle Varus diesen Leuten nicht die Niederlage beibringen können, die den ganzen Mythos überhaupt begründet hat.

Odin
25.10.2009, 02:58
Dein dümmlicher Römer-Rant war völlig daneben und unbegründet.

Ohne seine Schulung durch die Römer hätte der olle Varus diesen Leuten nicht die Niederlage beibringen können, die den ganzen Mythos überhaupt begründet hat.

Richtig, der frechgewordene Varus war so dumm, daß er gegen sich selbst verloren hat.

Felix Krull
25.10.2009, 03:01
Richtig, der frechgewordene Varus war so dumm, daß er gegen sich selbst verloren hat.
Die echten Germanen hätten Dich schon längst als ewige Plärr- und Heulsuse irgendwo im Moor versenkt.

Odin
25.10.2009, 03:01
So, das reicht, du bist raus.

Odin
25.10.2009, 03:05
Na also.

Parker
25.10.2009, 03:42
Ich bleibe bei meiner negativen Odin interpretation. Die vor allem dadurch begründet wird das er Rindr vergewaltigt hat.

Nun ist das aber nicht irgendeine Vergewaltigung und Odin ist keineswegs ein Triebtäter. Er weiß, er muß mit dieser Frau ein Kind zeugen, denn dieser Sohn und nur dieser Sohn wird Balder rächen können und ist somit unersetzlich für den Kreislauf, der zur Neuschaffung der Welt führen wird. Er fällt auch nicht einfach über sie her, sondern versucht auf unterschiedlichste Weisen sie zu verführen. Nicht einmal vor der Verkleidung als Magd schreckt er zurück. (Sorry, Allvater, auch wenn das peinlich ist, so dient es doch der Verteidigung Deiner Ehre. :])
Die Frau will aber einfach nicht. Er kann jetzt also den gesamten Weltenkreislauf ins Wasser fallen lassen und damit auch die Menschheit zum endgültigen Untergang verdammen, oder eben Gewalt anwenden.
Ein interessantes Licht auf germanisches Rechtsempfinden wirft die anschließende Entscheidung der Asen, ihn zu verbannen. Er wird erst wieder aufgenommen und auf seinen Thron gesetzt, als die anderen Asen begreifen, daß es einfach keine Alternative gab.

Odin, ist keinesfalls der üble Vergewaltiger, als den Du ihn dastehen läßt. Nur die Hartgesottenste aller Radikalemanzen könnte sein Handeln an Rindr verurteilen, ist es doch die einzig gangbare Alternative zum endgültigen Untergang der Welt.

Da verbirgt sich übrigens eine interessante Parallele zur Geschichte des Gottessohnes Jesus, wenn unser Allvater auch etwas handfester zur Sache kommt, als sein Pendant mittels Heiligem Geist das tut.

Guilelmus
25.10.2009, 07:34
Nein, nach Walhall kommen nur die auserwählten Krieger.
Verbreite deine ketzerischen Lügen auf irgendeiner Esoterikspinnerseite.

Wenn man in Wallhall ist, ist man ein auserwählter Krieger. Es hat eher was mit neumodischer Spinnerei zu tun zu sagen man käme nur als gefallener Krieger nach Wallhall. Der Kampfmagier und Schamane Odin ist ein Import aus den Tundren und Steppen Asiens, der wahrscheinlich von den Finno-Ugriern an die Germanen weitervemittelt wurde.



Die Kimbern und Teutonen waren wohl eher Kelten als Germanen. Oder beides.
Proto-Germanen. (also der Übergang von Kelten zu Germanen, sozusagen.)

Ajax
25.10.2009, 10:34
Die Kimbern und Teutonen waren wohl eher Kelten als Germanen. Oder beides.

Worauf stützt sich diese These?

Ajax
25.10.2009, 10:45
Ich denke auch, dass das Bild der Germanen heute viel zu stark verklärt worden ist. Quellen gibt es kaum welche und wenn, dann nur seitens der Römer oder der Christen. Keine Quelle und keine Aufzeichnung ist neutral, sondern verfolgt ganz klare Absichten, ist meist sehr subjektiv und vom eigenen Weltbild geprägt. Das sollte man festhalten. Dadurch wird es äußerst schwierig, das Geistesleben der Germanen zu erfassen.

Mit ziemlicher Sicherheit waren die Germanen keine kriegslüsternen Haudegen, die ständig auf der Suche nach der nächsten Schlacht und dem glorreichen Heldentod waren. Natürlich mangelte es wohl nicht an Auseindersetzungen; die Bedingungen in den Wäldern Germaniens waren rau und hart. Dies formte den kämpferischen Zug des germanischen Glaubens. Er lieferte den moralischen Unterbau für den ständigen Kampf ums Überleben. Die Germanen bekriegten sich oft gegenseitig. Sie raubten und plünderten, um zu überleben. Die Kriege hatten also ökonomische Ursachen. Bei den Wikingern war das 1000 Jahre später nicht anders. Der Glaube lieferte nun das moralische Grundgerüst, um den Kampfgeist zu wecken. Die Not wurde also vielmehr zur Tugend als andersrum. Man könnte es mit dem Islam vergleichen, der einem für den erfolgreichen Märtyrertod auch das Himmelreich voller Jungfrauen verspricht. Wie man derzeit in islamischen Staaten sieht, scheint das auch ziemlich erfolgreich aufzugehen. Nicht anders war es wohl bei den Germanen.

Lobo
25.10.2009, 10:55
Ich denke auch, dass das Bild der Germanen heute viel zu stark verklärt worden ist. Quellen gibt es kaum welche und wenn, dann nur seitens der Römer oder der Christen. Keine Quelle und keine Aufzeichnung ist neutral, sondern verfolgt ganz klare Absichten, ist meist sehr subjektiv und vom eigenen Weltbild geprägt. Das sollte man festhalten. Dadurch wird es äußerst schwierig, das Geistesleben der Germanen zu erfassen.

Mit ziemlicher Sicherheit waren die Germanen keine kriegslüsternen Haudegen, die ständig auf der Suche nach der nächsten Schlacht und dem glorreichen Heldentod waren. Natürlich mangelte es wohl nicht an Auseindersetzungen; die Bedingungen in den Wäldern Germaniens waren rau und hart. Dies formte den kämpferischen Zug des germanischen Glaubens. Er lieferte den moralischen Unterbau für den ständigen Kampf ums Überleben. Die Germanen bekriegten sich oft gegenseitig. Sie raubten und plünderten, um zu überleben. Die Kriege hatten also ökonomische Ursachen. Bei den Wikingern war das 1000 Jahre später nicht anders. Der Glaube lieferte nun das moralische Grundgerüst, um den Kampfgeist zu wecken. Die Not wurde also vielmehr zur Tugend als andersrum. Man könnte es mit dem Islam vergleichen, der einem für den erfolgreichen Märtyrertod auch das Himmelreich voller Jungfrauen verspricht. Wie man derzeit in islamischen Staaten sieht, scheint das auch ziemlich erfolgreich aufzugehen. Nicht anders war es wohl bei den Germanen.

Hm, ich denke damit triffst du den Kern der Sache ganz gut.

Guilelmus
25.10.2009, 11:07
Worauf stützt sich diese These?

Zuerstmal ist der Name Kimbern (Cimbri) keltisch, man beachte die etymologische Verwandtschaft mit Cymru und Cumberland, die Beschreibung von Boiorix, ihrem König ähnelt sehr der der Galler (Vercingetorix, Ambiorix), auch ihe Kampfaufstellung mit dem Anrufen der Namen der einzelnen Clans vor der Schlacht.

Ajax
25.10.2009, 12:26
Zuerstmal ist der Name Kimbern (Cimbri) keltisch, man beachte die etymologische Verwandtschaft mit Cymru und Cumberland, die Beschreibung von Boiorix, ihrem König ähnelt sehr der der Galler (Vercingetorix, Ambiorix), auch ihe Kampfaufstellung mit dem Anrufen der Namen der einzelnen Clans vor der Schlacht.

Das Jütland, also das Ursprungsgebiet der Kimbern, ist aber nicht gerade urkeltisches Gebiet. Soweit ich weiß, bestanden die Kimbern und Teutonen aus verschiedenen Völkerschaften, welche sich dem Tross auf seinem Weg anschlossen. Vermutlich waren auch Kelten darunter. Aber ein rein keltischer Stamm? Ich weiß nicht.

Guilelmus
25.10.2009, 12:55
Das Jütland, also das Ursprungsgebiet der Kimbern, ist aber nicht gerade urkeltisches Gebiet. Soweit ich weiß, bestanden die Kimbern und Teutonen aus verschiedenen Völkerschaften, welche sich dem Tross auf seinem Weg anschlossen. Vermutlich waren auch Kelten darunter. Aber ein rein keltischer Stamm? Ich weiß nicht.

- genauer: Kimberland (Himberland/Himmerland) in Jütland.
Gerade Dänemark ist doch nach der keltischen Göttin Dana/Danu (Tuatha De Dannan) benannt, der Göttin des Wassers (siehe auch Donau (Danube), Don, Dniestr, Dniepr).

Aldebaran
25.10.2009, 14:39
Worauf stützt sich diese These?

Hinzu kommt: Neben vielen anderen zeigt der berühmteste archäologische Fund in Dänemark, der sog. Gundestrup-Kessel, eindeutig keltische Merkmale. Die Verehrung heiliger Kessel ist eine keltische Sitte und wurde auch bei den Kimbern praktiziert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kessel_von_Gundestrup


Marius ließ Spione zu den Kimbern schicken, die der gallischen Sprache mächtig waren und sich problemlos mit den Kimbern verständigen konnten. Auch Poseidonius von Apameia bezeichnet sie als Kelten/Gallier.

Bei den Teutonen ist es nicht so eindeutig aber allein schon die Tatsache, dass beide Stämme jahrelang unbehelligt durch keltisches Gebiet streifen konnten, spricht schon für eine gewisse Verwandtschaft mit den Ortsansässigen.

Querulantin
25.10.2009, 14:47
...Germanische Heiden haben aus religiösen Gründen getötet und die Aufforderung dazu ist ein wichtiger Eckpfeiler ihres Glaubens gewesen.
Das bestreitet doch wohl niemand ernsthaft?(?(?(
Eine Kultur, die nicht einmal eine Schrift entwickelt hat, obwohl sie neben Hochkulturen gelebt hat und es gerade mal fertig gebracht hat, mit Runen einzelne Wörter wie "Stuhl" auf einen Stuhl zu schreiben oder Waren zu kennzeichnen war noch so im Glauben verankert, das natürlich Menschenopfer gemacht wurden. Ängstliche Ungebildete waren das, die Blitz und Donner als Gotteswerk angesehen haben.

Aber ist ja lange her und seit den Kreuzzügen habe auch die Mitteleuropäer wieder ein wenig Kultur bekommen. Und heute haben die Nachfahren der alten Germanen doch eine erträgliche und lebenswerte Kultur aufgebaut.

Aldebaran
25.10.2009, 14:49
Das Jütland, also das Ursprungsgebiet der Kimbern, ist aber nicht gerade urkeltisches Gebiet. Soweit ich weiß, bestanden die Kimbern und Teutonen aus verschiedenen Völkerschaften, welche sich dem Tross auf seinem Weg anschlossen. Vermutlich waren auch Kelten darunter. Aber ein rein keltischer Stamm? Ich weiß nicht.

Dänemark hatte schon in der Bronzezeit intensive Verbindungen nach Mitteleuropa, ansonsten es im Norden mangels Rohstoffe gar keine Bronzezeit hätte geben können. Auch zu den britischen Inseln wird es intensive Kontakte gegeben haben. Ob die keltische Kultur in Nordjütland die Folge einer früheren Wanderung oder Kolonisierung oder einfach einer Nachahmung bzw. Übernahme war, ist schwer zu entscheiden. "Rassisch" sind Kelten und Germanen in Mitteleuropa ohnehin nicht auseinanderzuhalten.

Es passt aber insgesamt besser ins Bild, wenn der Zug der Kimbern und Teutonen die letzte keltische und nicht die erste germanische Wanderung gewesen wäre. Die Germanen waren organisatorisch noch nicht so weit.

Wolf
25.10.2009, 14:51
Das bestreitet doch wohl niemand ernsthaft?(?(?(
Eine Kultur, die nicht einmal eine Schrift entwickelt hat, obwohl sie neben Hochkulturen gelebt hat und es gerade mal fertig gebracht hat, mit Runen einzelne Wörter wie "Stuhl" auf einen Stuhl zu schreiben oder Waren zu kennzeichnen war noch so im Glauben verankert, das natürlich Menschenopfer gemacht wurden. Ängstliche Ungebildete waren das, die Blitz und Donner als Gotteswerk angesehen haben.



Falsch. Einige Stämme hatten Handelswege bis in den Orient.

Querulantin
25.10.2009, 15:50
Dänemark hatte schon in der Bronzezeit intensive Verbindungen nach Mitteleuropa, ansonsten es im Norden mangels Rohstoffe gar keine Bronzezeit hätte geben können. Auch zu den britischen Inseln wird es intensive Kontakte gegeben haben....
England hatte reiche Zinn Vorkommen, darum sind die Römer dort eingefallen. Schottland war dagegen uninteressant. Helgoland war immer schon Bronzeumschlagplatz. Da sind riesige radförmige Bronzebarren gefunden worden.

Die Römer unter Varus wollten sich bis zum Harz durchschlagen, um an die bedeutenden Eisenvorkommen zu gelangen. Aber hat all der übliche Handel auch zu einem kulturellen Austausch geführt? Bei den Kelten ja, aber die Germanen waren nicht so weit.

Erst nach den Kreuzzügen wurden die alten Griechischen Schriften wieder übersetzt, die zum Glück von den arabischen Völkern überliefert und genutzt wurden. Nur sind die Araber leider auf der kulturellen Stufe stehen geblieben, die immer noch viel höher als jede germanische war. Das wird gerne vergessen.:)

Liebe Grüße
Querulant

Aldebaran
25.10.2009, 16:44
Das bestreitet doch wohl niemand ernsthaft?(?(?(
Eine Kultur, die nicht einmal eine Schrift entwickelt hat, obwohl sie neben Hochkulturen gelebt hat und es gerade mal fertig gebracht hat, mit Runen einzelne Wörter wie "Stuhl" auf einen Stuhl zu schreiben oder Waren zu kennzeichnen war noch so im Glauben verankert, das natürlich Menschenopfer gemacht wurden. Ängstliche Ungebildete waren das, die Blitz und Donner als Gotteswerk angesehen haben.


Menschenopfer gab es auch bei den Karthagern und auch in den Mittelmeerkulturen hatte man keine naturwissenschaftliche Erklärungen für die besagten Naturphänomene. Die Entstehung der Schrift ist an eine Nachfrage und - nicht zu vergessen - geeignetes Schreibmaterial gebunden. Papyrus und Pergament waren sehr teuer, so dass auch im Mittelmeerraum die Schriftkultur eine Angelegenheit der Oberschicht war. So groß war der Abstand nun auch wieder nicht und der unteren Hälfte der Bevölkerung dürfte es bei den "Barbaren" sogar besser gegangen sein.



Aber ist ja lange her und seit den Kreuzzügen habe auch die Mitteleuropäer wieder ein wenig Kultur bekommen. Und heute haben die Nachfahren der alten Germanen doch eine erträgliche und lebenswerte Kultur aufgebaut.


Der Aufschwung begann schon vor den Kreuzzügen, nämlich um das Jahr 1000.

Odin
25.10.2009, 17:38
Das bestreitet doch wohl niemand ernsthaft?(?(?(
Eine Kultur, die nicht einmal eine Schrift entwickelt hat, obwohl sie neben Hochkulturen gelebt hat und es gerade mal fertig gebracht hat, mit Runen einzelne Wörter wie "Stuhl" auf einen Stuhl zu schreiben oder Waren zu kennzeichnen war noch so im Glauben verankert, das natürlich Menschenopfer gemacht wurden. Ängstliche Ungebildete waren das, die Blitz und Donner als Gotteswerk angesehen haben.

Aber ist ja lange her und seit den Kreuzzügen habe auch die Mitteleuropäer wieder ein wenig Kultur bekommen. Und heute haben die Nachfahren der alten Germanen doch eine erträgliche und lebenswerte Kultur aufgebaut.

Alle Schrift ist von den Runen abgeleitet. So und nicht anders.

Querulantin
25.10.2009, 22:41
Alle Schrift ist von den Runen abgeleitet. So und nicht anders.
Ne, is klar, und die Pyramiden wurden von deutschen Architekten mit deutschen Werkzeugen gebaut.

Ogott, wo bin ich hier gelandet? Ist das hier ein Forum, in dem der Türke Adolf, der Krüppel Göbbels und der Hühnerficker Himmler als große blonde Germanen gesehen werden.

Na, das kann ja spaßig werden...

Koslowski
25.10.2009, 22:44
Ogott, wo bin ich hier gelandet? Ist das hier ein Forum, in dem der Türke Adolf, der Krüppel Göbbels und der Hühnerficker Himmler als große blonde Germanen gesehen werden.

Nein, die waren allesamt Römer.

Aldebaran
25.10.2009, 22:46
Ne, is klar, und die Pyramiden wurden von deutschen Architekten mit deutschen Werkzeugen gebaut.

Ogott, wo bin ich hier gelandet? Ist das hier ein Forum, in dem der Türke Adolf, der Krüppel Göbbels und der Hühnerficker Himmler als große blonde Germanen gesehen werden.

Na, das kann ja spaßig werden...


Odin ist ... ein ganz besonderer Fall. :mf_viking:

Parker
25.10.2009, 22:50
Odin ist ... ein ganz besonderer Fall. :mf_viking:

Das klingt irgendwie leicht respektlos, wie Du da vom Allvater sprichst. germane

Querulantin
25.10.2009, 22:54
Odin ist ... ein ganz besonderer Fall. :mf_viking:
Danke Aldebaran,

das ist sehr beruhigend.

Dir ganz liebe Grüße
Querulant

P.S.: Wurde Aldebaran nicht zerstört?(

Odin
25.10.2009, 23:02
Ne, is klar, und die Pyramiden wurden von deutschen Architekten mit deutschen Werkzeugen gebaut.

Ogott, wo bin ich hier gelandet? Ist das hier ein Forum, in dem der Türke Adolf, der Krüppel Göbbels und der Hühnerficker Himmler als große blonde Germanen gesehen werden.

Na, das kann ja spaßig werden...

Ja, das wurden sie. Wär sonst hätte sie denn basteln sollen?

Beschäftige dich lieber einmal mit der Geschichte der Schrift, bevor du hier jüngere und noch nicht gefestigte Nutzer durch unzulässige Beiträge verunsicherst.

Und im übrigen: In diesem Forum ist es verboten, über verdiente Persönlichkeiten der Weltgeschichte herzuziehen.

Odin
25.10.2009, 23:03
Das klingt irgendwie leicht respektlos, wie Du da vom Allvater sprichst. germane

In der Tat. Vernichte den Querulanten.

Parker
25.10.2009, 23:06
In der Tat. Vernichte den Querulanten.

Muß er nicht erst wachsen, auf daß der Ruhm für sein Niederstrecken mich in die Reihe der unsterbliche Helden befördern kann?

16 Beitragsforisten machen doch kaum was her als Opfer. :(

Odin
25.10.2009, 23:07
Muß er nicht erst wachsen, auf daß der Ruhm für sein Niederstrecken mich in die Reihe der unsterbliche Helden befördern kann?

16 Beitragsforisten machen doch kaum was her als Opfer. :(

Es ist wie dem asiatischen Marienkäfer. Erst ist es einer, dann fressen sie uns alle auf. Ich habe darüber einmal einen Strang eröffnet.

Parker
25.10.2009, 23:12
Es ist wie dem asiatischen Marienkäfer. Erst ist es einer, dann fressen sie uns alle auf. Ich habe darüber einmal einen Strang eröffnet.

Wer würde sich heute noch an Beowulf erinnern, hätte er Grendel bereits in der Wiege erschlagen?

Odin
25.10.2009, 23:15
Wer würde sich heute noch an Beowulf erinnern, hätte er Grendel bereits in der Wiege erschlagen?

Hm, es wären andere gekommen.

Aldebaran
25.10.2009, 23:15
Danke Aldebaran,

das ist sehr beruhigend.

Dir ganz liebe Grüße
Der Querulant

P.S.: Wurde Aldebaran nicht zerstört?(


Hä?

Mit dieser Geschichte habe ich nichts zu tun.

Querulantin
25.10.2009, 23:18
...Beschäftige dich lieber einmal mit der Geschichte der Schrift, bevor du hier jüngere und noch nicht gefestigte Nutzer durch unzulässige Beiträge verunsicherst.....
Hallo Odin,

entnehme ich diesen Worten, dass Sie des Hebräischen mächtig sind?
Sehr schön: תודה רבה! (Übersetzt: Herzlichen Dank)

Mit ganz lieben Grüßen
Querulant


Nachsatz: oh, das habe ich jetzt erst gelesen:
§4 Sprachen

Politikforen.de versteht sich als deutschsprachiges Forum, weswegen Beiträge grundsätzlich in deutscher Sprache abzufassen sind.
In Ausnahmefällen können auch Quellen in englischer Sprache zitiert werden.
Falls eine andere Sprache Verwendung findet, ist eine wörtliche Übersetzung in Deutsch beizufügen, oder der Beitrag wird entfernt.
Gebräuchliche Redewendungen in Latein oder Altgriechisch fallen selbstverständlich nicht unter diese Regelung.

Odin
25.10.2009, 23:19
Hä?

Mit dieser Geschichte habe ich nichts zu tun.

Ja, Du warst bestimmt einer der Orks, die das ganze Chaos angerichtet haben.

Odin
25.10.2009, 23:22
Hallo Odin,

entnehme ich diesen Worten, dass Sie des Hebräischen mächtig sind?
Sehr schön: תודה רבה!

Mit ganz lieben Grüßen
Der Querulant

P.S.: "Wär" sollte in dem von Ihnen genutztem Zusammenhang besser als "Wer" eingesetzt werden.

Vielen Dank. Sehr freundlich. Ich belehre dich gerne wieder.

Parker
25.10.2009, 23:29
Hm, es wären andere gekommen.

Sind aber nicht. Grendel wuchs zu dem Monster heran, das seinen Bezwinger unsterblich machen konnte.

Odin
25.10.2009, 23:32
Sind aber nicht. Grendel wuchs zu dem Monster heran, das seinen Bezwinger unsterblich machen konnte.

Von mir aus. Aber auf Deine Verantwortung. Nicht daß das Monster uns am Ende alle auffrißt, so wie dieser Wolf.

Parker
25.10.2009, 23:51
Von mir aus. Aber auf Deine Verantwortung. Nicht daß das Monster uns am Ende alle auffrißt, so wie dieser Wolf.

Danke für das Vertrauen, verehrter Allvater. :bow:

The_Darwinist
26.10.2009, 00:54
Irgendwie seid ihr alle ein wenig vom Thema abgekommen!
Nur weil in einem alten schimmligen Buch irgendwer irgendwas hingekritzelt hat, muß man ihn dafür nicht ernst nehmen. Man muß erst beweisen können, dass seine Autorenschaft echt und ohne Hintergedanken ist!
Dass die Germanen und Kelten ihre Gegner auch gern mal über die Klinge springen liessen, das ist allgemein bekannt!
Ich hab da ein Buch, das hat mich vor locker 15 Jahren leckere 200 und nochwas Mark gekostet! Das heisst einfach : Die Kelten!
Sehr informativ und erhellend!
Einem Kelten oder Germanen mit Stammesbegriffen zu kommen, das hätte eher zu einem Schlag vors Gesicht geführt als zu einer Lösung!
Beide hatten Stämme, Gemeinschaften, die bestimmten Totemtieren anhingen und obendrauf noch die Schamanen, Heiler, Druiden etc!
Keiner konnte mit dem jeweils anderen etwas anfangen!
Gegner aller Art wurden gerne den Göttern geopfert, einfach so! Um die Verbundenheit an das Totem zu symbolisieren!
Leben war damals nicht wirklich ein Wert an sich!