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Vollständige Version anzeigen : Würdet ihr Organe von Freunden/Verwandten annehmen?



Klopperhorst
11.09.2008, 08:51
Die Frage stellt sich mir, weil ich gerade las, daß Nikki Lauda von seinem Bruder mal eine Niere erhalten hat, die den Dienst versagte, nun aber eine neue Niere von seiner jüngeren Frau hat.

Ich denke, ich würde soetwas nicht annehmen von nahestehenden Menschen. Warum soll ich einen gesunden Körper schwächen, nur damit ich meinen verfallenden Körper (ein Verfall, der übrigens von der Natur so gewollt ist), einige Jahre aufhalten kann?

Ich halte nichts von dieser Organspendermentalität.

p.s.
Allerdings würde ich selbst Organe spenden, wenn es das Leben eines Verwandten retten würde.


---

Felidae
11.09.2008, 09:36
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen nicht der Spender selbst zu Lebzeiten die Genehmigung erteilt hat, sondern diese von den Angehörigen gewährt wurde.

Freikorps
11.09.2008, 09:51
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen nicht der Spender selbst zu Lebzeiten die Genehmigung erteilt hat, sondern diese von den Angehörigen gewährt wurde.

Würdest du auch so denken wenn du oder ein von dir geliebter Mensch dringend auf ein Organ angewiesen wären? - Wenn man selbst betroffen ist, sieht man die Sache häufig mit anderen Augen!

cajadeahorros
11.09.2008, 09:51
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen nicht der Spender selbst zu Lebzeiten die Genehmigung erteilt hat, sondern diese von den Angehörigen gewährt wurde.

Ich hoffe du lässt dich dann, wenn es dereinst soweit ist, auch nicht auf die Warteliste setzen und siehst deinem gottgewollten Ende wie ein Mann entgegen.

-jmw-
11.09.2008, 10:22
Ich weiss nicht...
Ich find die Vorstellung irgendwie ziemlich ekelig.
Vielleicht von meinem Bruder, sonst kaum.

Dracula
11.09.2008, 16:35
Spenden würd ich nur für ganz enge Verwandte

eintiroler
11.09.2008, 16:40
Ich würde spenden und vielleicht auch annehmen, aber eher um meinen Verwandten Leid zu ersparen. Den wenn ich nicht annehme sterbe zwar ich, aber leiden tun die anderen.

Haspelbein
11.09.2008, 16:43
Sollte ich bei meinem Ableben noch einigermassen erhalten sein, werden mir alle moeglichen Organe und Gewebe entnommen. Das hat nichts mit irgendwelchen Verwandten zu tun, sondern allein mit der Moeglichkeit, anderen Menschen moeglicherweise zu helfen.

JensVandeBeek
11.09.2008, 16:56
Mich würde eher interessieren; ob die Forist-Kollegen hier bereit wären, auch die Organe von Ausländer anzunehmen ???

MorganLeFay
11.09.2008, 16:58
Sollte ich bei meinem Ableben noch einigermassen erhalten sein, werden mir alle moeglichen Organe und Gewebe entnommen. Das hat nichts mit irgendwelchen Verwandten zu tun, sondern allein mit der Moeglichkeit, anderen Menschen moeglicherweise zu helfen.

Ist bei mir ähnlich, nur die Resthülle geht dann auch noch in die Anatomie. Anders als in Deutschland haben sie hier zuwenig Leichen zum Üben.

Annehmen würde ich Organe auch.

Bärwolf
11.09.2008, 16:58
Ich hoffe du lässt dich dann, wenn es dereinst soweit ist, auch nicht auf die Warteliste setzen und siehst deinem gottgewollten Ende wie ein Mann entgegen.

Sowas ist ja wohl selbstverständlich!

Haspelbein
11.09.2008, 18:54
Mich würde eher interessieren; ob die Forist-Kollegen hier bereit wären, auch die Organe von Ausländer anzunehmen ???

Die Herkunft des Spenders ist mir relativ egal, solange die Spende ethisch vertretbar ist, d.h. nicht von einem Hinrichtungsopfer aus China, oder einem Strassenjungen aus Indien kommt.

eintiroler
11.09.2008, 19:06
Mich würde eher interessieren; ob die Forist-Kollegen hier bereit wären, auch die Organe von Ausländer anzunehmen ???

Jein. Meine Ehre gebiete mir dazu nein zu sagen, tituliere ich mich ja selbst immer so gern als 100%igen Deutschen. Mein Überlebenswille den jeder hat spricht zwar jetzt in männlichem Stolz, aber wenn es um Tod oder Leben geht ist noch fast jedem eine Träne ins Auge gekrochen. Ich denke, da wäre ich sicherlich keine Ausnahme.

Cash!
12.09.2008, 06:20
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt.

:D :D :D

Cash!
12.09.2008, 06:26
Übrigens, wer sich als Organspender ausweisen möchte, kann sich den Ausweis bei jedem Arzt oder im Internet herunterladen.

http://www.organspende-info.de/extra/bestellservice/Organspendeausweis/

Einfach den obersten Speichern und Ausdrucken.

Ich habs gemacht. Obwohl ich eigentlich gar nicht spenden darf....

Es ist im übrigen völlig grotesk, das Schwule keine Organe spenden dürfen. Es stehen mehr als 14.000 Menschen allein auf den Transplantationslisten für Nieren.
Spender gibt es nichtmal 4000.

:(

Parker
12.09.2008, 06:38
Kann ich mich beim besten Willen nicht reindenken, mir überhaupt vorzustellen, Teile meiner selbst einzubüßen und durch etwas Fremdes zu ersetzen. Das werde ich erst wissen, wenn es mal so sein sollte. Allerdings hoffe ich inständig, um diese Erfahrung herumzukommen.

Freikorps
12.09.2008, 06:44
Mich würde eher interessieren; ob die Forist-Kollegen hier bereit wären, auch die Organe von Ausländer anzunehmen ???

Aber natürlich! Eine türkische Niere wird nicht schlechter sein als jede andere und wenn man darauf angewiesen ist, ist es einem wohl vollkommen egal, ob das Organ von einem Neger, Türken oder Deutschen stammt!

Tratschtante
12.09.2008, 08:11
Ich bin mir nicht sicher, hoffe aber, daß ich diese Frage nie beantworten muß.
Der Mensch als Ersatzteillager.
Ich kenne selbst so einen Fall. Eine weitläufige Bekannte bekam eine Niere. Sie wäre sonst mit 35 schon gestorben.

Parker
12.09.2008, 16:08
Ich bin mir nicht sicher, hoffe aber, daß ich diese Frage nie beantworten muß.
Der Mensch als Ersatzteillager.
Ich kenne selbst so einen Fall. Eine weitläufige Bekannte bekam eine Niere. Sie wäre sonst mit 35 schon gestorben.

Es ist auf jeden Fall klasse, daß es sowas gibt. Dennoch habe ich, auch ohne religiöse Gründe, ein merkwürdiges Gefühl auch bei der Vorstellung, nach meinem Ableben zerlegt zu werden. Ist ein Thema, bei dem es mir sehr schwer fällt, Stellung zu beziehen.

Ingeborg
12.09.2008, 16:12
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen nicht der Spender selbst zu Lebzeiten die Genehmigung erteilt hat, sondern diese von den Angehörigen gewährt wurde.

Das ist wirklich problematisch.

Wahabiten Fan
12.09.2008, 16:12
Es ist auf jeden Fall klasse, daß es sowas gibt. Dennoch habe ich, auch ohne religiöse Gründe, ein merkwürdiges Gefühl auch bei der Vorstellung, nach meinem Ableben zerlegt zu werden. Ist ein Thema, bei dem es mir sehr schwer fällt, Stellung zu beziehen.

So eine Frage als "Nichtbetroffener" ehrlich zu beantworten, ist tatsächlich sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.

Tratschtante
12.09.2008, 17:06
Es ist auf jeden Fall klasse, daß es sowas gibt. Dennoch habe ich, auch ohne religiöse Gründe, ein merkwürdiges Gefühl auch bei der Vorstellung, nach meinem Ableben zerlegt zu werden. Ist ein Thema, bei dem es mir sehr schwer fällt, Stellung zu beziehen.

Geht mir genauso. Deshalb kann ich so eine Frage auch nicht eindeutig beantworten. Ich denk aber, daß wir da nicht die Einzigen sind.

Felidae
12.09.2008, 20:27
Würdest du auch so denken wenn du oder ein von dir geliebter Mensch dringend auf ein Organ angewiesen wären? - Wenn man selbst betroffen ist, sieht man die Sache häufig mit anderen Augen!

Persönliche Betroffenheit macht oft blind für solche Problematiken.

Denkpoli
13.09.2008, 23:28
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt.

Nach dem Hirntod ist das Thema "spüren" endgültig erledigt.

Sauerländer
14.09.2008, 10:50
Ich weiss nicht...
Ich find die Vorstellung irgendwie ziemlich ekelig.
Vielleicht von meinem Bruder, sonst kaum.
Sehe ich einerseits ähnlich.
Andererseits: Wenn es dann mal wirklich akut ans Sterben geht, wenn man es unterlässt...

Ingeborg
14.09.2008, 11:10
Grade auf VOX.

Eine Leber - geteilt und gespendet - wächst innerhalb einiger Wochen nach.

Und beim Empfänger zur richtigen Größe heran.

Ingeborg
14.09.2008, 11:11
Nach dem Hirntod ist das Thema "spüren" endgültig erledigt.

Ich kenne eine "hirntote" Frau, die jetzt hier auf dem Markt einkaufen geht, weil ihr Vater die Organspende nicht übers Herz brachte.

Aresetyr
14.09.2008, 11:40
Moral, welch großspuriges Wort aus eines Menschen Mund :rolleyes:

Ich, als angehender Biologie und danach Genetikstudent würde ALLES tun und annehmen um mein Leben zu verlängern/retten, ohne Skrupel, ohne schlechtes Gewissen....

mara
14.09.2008, 13:11
Dem stimme ich eingeschränkt zu, denn die Mehrzahl der Menschen hat sehr wohl noch eine grundsätzliche Moral.

Ich lehne es ab, Menschen als Ware zu zerteilen und zu verkaufen!
Auch habe ich festgestellt, daß alles was möglich ist, nicht auch zwangsläufig gut ist.

Wolf
14.09.2008, 14:06
Ich halte Organspenden von Toten für unmoralisch, weil die Wissenschaft nicht sicher genug ausschließen kann, dass der Spender tatsächlich nichts mehr spürt. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen nicht der Spender selbst zu Lebzeiten die Genehmigung erteilt hat, sondern diese von den Angehörigen gewährt wurde.

Wie sollen denn Tote etwas spüren?

Felidae
14.09.2008, 14:11
Wie sollen denn Tote etwas spüren?

Nun, es gibt immer noch Fälle von Rückenmarksaktivität. Vor allem sind die nicht tot, sondern im Sterben liegende.

Drache
14.09.2008, 14:18
Ich führe einen Organspendeausweis mit mir und würde auch selbst Organe annehmen. Besser wäre es allerdings, man würde in der Lage sein, Organe aus eigenem Gewebe zu reproduzieren.

UnaDonna
14.09.2008, 18:01
***

... weder annehmen, noch spenden.

Um meinem Leben ein langes, qualvolles Ende - wie bei
einer Herzinsuffizienz im Endstadium -, zu ersparen, würde ich einwilligen.

Nach guter Planung und Überlegung konnten wir, mein Mann und ich,
seinem Leben ein schnelles Ende setzten. Wir hofften beide, dass unser Plan funktioniert und er nach der OP nicht wieder aufwacht.

Das war eine Möglichkeit, da wir hier in D. offiziell keine Sterbehilfe zulassen.

Der Spender braucht sich keine Gedanken zu machen, es sei denn, sein Glaube verbietet es. Er sollte zu Lebzeiten darauf bestehen, vor der Organentnahme mit Schmerzmittel betäubt zu werden, obwohl er (angeblich) schon klinisch tot sein sollte. Das wünschten sich einige Ärzte in den USA, als man sie zum Thema befragte. :]
Schmerzmittel werden heutzutage zusätzlich zur Betäubung, bei allen großen OP´s, verabreicht. Das haben wir der modernen Forschung zu danken.

Der Empfänger hat das größere Problem, denn er muss nach gelungener Transplantation wie ein HIV -Kranker weiterleben. Nämlich mit einem künstlich depressiv gehalten Immunsystem. Um so jünger der Empfänger und dessen Krankheit ist, sodass Leber & Nieren noch nicht durch Medis geschädigt wurden, um so besser. Der alternde Mensch dagegen ist im Besitz von alten Organen. Ohne gutes Immunsystem im Alter sind dem Krebs z.B. Tür und Tor geöffnet, da das Alter alleine schon ein Risikofaktor ist, um an Krebs zu erkranken.

Seinem Kind z.B. als Mutter/Vater/Geschwister in jungen Jahren eine halbe Leber oder Niere zu spenden hat wegen der Blutsverwandtschaft vorteile und das Kind möglicherweise noch keine Leber/Niereninsuffizienz.

Man sollte auch bedenken, dass es Erbkrankheiten gibt, die sich nur deshalb
weitervererben können, weil die Linie/ Zweig der Familie nicht aussterben kann, wenn künstlich am Leben erhalten wird und dann Nachkommen gezeugt werden.

Übrigens ein großes Problem der modernen Medizin, dass alles was möglich ist auch getan wird. Ganz besonders in der med. Praxis von Frühgeborenen, oder
der künstlich gezeugten Mehrlingsgeburten. Wenn mehrere Embryonen in die Gebärmutter eingepflanzt werden um ausbleibenden Kinderwunsch schnell zu befriedigen.

Die Organtransplantation halte ich sowieso nur für ein unbefriedigendes Zwischenstadium der medizinischen Forschung. Die Frage, warum wird so viel transplantiert, obwohl wir doch sowieso zu viele menschen sind und die herrschaften sogar die Grundversorgung der Bevölkerung in Frage stellen, kann nur politisch beantwortet werden. Die Mediziner üben fleißig und benutzen das Volk als Trainingsobjekt. In der Zukunft wird jeder der Geld hat sein persönliches Ersatzteillager bemühen können. :D

UD

***

meckerle
14.09.2008, 18:55
Nach dem Hirntod ist das Thema "spüren" endgültig erledigt.
Wieviele sind denn schon für Hirntot erklärt worden, die nach einer gewissen Zeit wieder ins Leben zurückkehrten?

Wenn jemand im Alter von 32 Jahren an der Dialyse hängt und auf die Warteliste für eine Transplantation gesetzt wird, wird er/sie nicht lange fragen, woher die zu transplantierende Niere kommt. Er/sie wird sie dankbar annehmen.

Wenn dann diesem Jemand die Schwester eine Niere spenden will, weil die Werte vollkommen übereinstimmen und die Transplantation abgelehnt wird mit der Begründung: die Schwester hat zwei Kinder. Ist das zu begrüssen, oder zu verurteilen?
Dem Mann wurde schliesslich eine andere Spenderniere transplantiert. Schwierigkeiten hatte er ~ 15 Jahre damit und seit drei Jahren hängt er wieder an der Dialyse, weil die transplantierte Niere ihre Funktion aufgab.

Ich denke, hier kann man als nicht selbst Betroffener schlecht urteilen.

Ernesto-Che
20.09.2008, 21:57
Was für eine Frage ...


natürlich würde ich - genauso wie ich spenden würde !

torun
20.09.2008, 22:01
Übrigens, wer sich als Organspender ausweisen möchte, kann sich den Ausweis bei jedem Arzt oder im Internet herunterladen.

http://www.organspende-info.de/extra/bestellservice/Organspendeausweis/

Einfach den obersten Speichern und Ausdrucken.

Ich habs gemacht. Obwohl ich eigentlich gar nicht spenden darf....

Es ist im übrigen völlig grotesk, das Schwule keine Organe spenden dürfen. Es stehen mehr als 14.000 Menschen allein auf den Transplantationslisten für Nieren.
Spender gibt es nichtmal 4000.

:(

Wo steht das mit dem nicht dürfen ?

Don
20.09.2008, 22:40
Kann ich mich beim besten Willen nicht reindenken, mir überhaupt vorzustellen, Teile meiner selbst einzubüßen und durch etwas Fremdes zu ersetzen. Das werde ich erst wissen, wenn es mal so sein sollte. Allerdings hoffe ich inständig, um diese Erfahrung herumzukommen.

Das geht mir ähnlich. Wobei reine Technik mir wenig Kopfzerbrechen bereitete, gut, sonst wäre ich kein Techniker ;)
Organe von anderen, völlig wurscht ob verwandt oder nicht, lehne ich für mich persönlich ab. Ich habe dies in meinen Papieren auch so als Willenserklärung dokumentiert. Dies ist keine generelle Ablehnung, es ist machbar, funktioniert und jeder muß das mit sich selbst ausmachen.
Der Grund dafür ist ähnlich dem imw's, ich empfände das in meinem Körper schlicht als....ja, eklig.
Das betrifft merkwürdigerweise nicht Blutspenden. Erklären kann ich das rational nicht, möglicherweise liegt das daran daß selbige nach ein paar Wochen sozusagen "verschwunden" sind und einen nicht den Rest des Lebens begleiten.

Der kritische Denker
21.09.2008, 01:17
Also wenn meine Schwestern oder mein Bruder mal ne Niere brauchen, ich hab eine, die ich nicht brauche.

Jodlerkönig
22.09.2008, 07:50
es steht für mich völlig ausser frage, daß ich für meine familie spenden würde!

UnaDonna
22.09.2008, 09:47
es steht für mich völlig ausser frage, daß ich für meine familie spenden würde!

Wenn deine Organe überhaupt brauchbar sind.
Jedenfalls ein frommer Wunsch.
Geschädigte Organe - z.B. die Leber eines Menschen, der gerne Alkohol trinkt, oder die Lunge, Herz und Niere eines starken Rauchers - werden nicht transplantiert. Sogar beim Herzen gibt es eine Altersgrenze. Zur Zeit wird überlegt, ob man nicht einem alten Menschen auch ein altes Herz geben sollte. Alles "Tierquälerei" und nur auf den 1. Blick eine gute Lösung.
Das Leben nach einer Transplantation kann die Hölle sein.
Die besten Organe kommen von verunfallten Motorradfahrern, die durch eine Kopfverletzung den frühen Hirntod fanden. :cool2: und zeitlebens Nichtraucher waren, sowie Wasser trinkende Veganer sind ;)

UD

MorganLeFay
22.09.2008, 10:20
Wo steht das mit dem nicht dürfen ?

Einige Krankheiten wuerden Dich als Spender automatisch ausschliessen, egal wie gesund Du sonst bist. Diabetes zum Beispiel.

Jodlerkönig
22.09.2008, 10:29
Wenn deine Organe überhaupt brauchbar sind.
Jedenfalls ein frommer Wunsch.
Geschädigte Organe - z.B. die Leber eines Menschen, der gerne Alkohol trinkt, oder die Lunge, Herz und Niere eines starken Rauchers - werden nicht transplantiert. Sogar beim Herzen gibt es eine Altersgrenze. Zur Zeit wird überlegt, ob man nicht einem alten Menschen auch ein altes Herz geben sollte. Alles "Tierquälerei" und nur auf den 1. Blick eine gute Lösung.
es steht für mich trotzdem ausser frage....vorausgesetzt, man kann meine innereien dafür überhaupt hernehmen.



Das Leben nach einer Transplantation kann die Hölle sein. das ist es oftmals auch vor der transplantation....bist du transplantiert oder wie darf man deine aussage verstehen.




Die besten Organe kommen von verunfallten Motorradfahrern, die durch eine Kopfverletzung den frühen Hirntod fanden. :cool2: und zeitlebens Nichtraucher waren, sowie Wasser trinkende Veganer sind ;)

UDdafür kommen die meisten organe aus china....da fallen ziemlich viele an.....wenn mal wieder hinrichtungstag ist....oder dank eingehender bestellungen die eine oder andere hinrichtung mal vorgezogen wird.

UnaDonna
22.09.2008, 10:51
das ist es oftmals auch vor der transplantation....bist du transplantiert oder wie darf man deine aussage verstehen.

Mein Mann hatte eine Herztransplantation, die er aber nur 10 Tage überlebte.
Allerdings war unser Plan sowieso nicht sein Überleben, sondern die Hoffnung auf seinen schnellen Tod, da wir gut informiert waren.
Siehe meinen Beitrag >>>>


***

... weder annehmen, noch spenden.

Um meinem Leben ein langes, qualvolles Ende - wie bei
einer Herzinsuffizienz im Endstadium -, zu ersparen, würde ich einwilligen.

Nach guter Planung und Überlegung konnten wir, mein Mann und ich, seinem Leben ein schnelles Ende setzten. Wir hofften beide, dass unser Plan funktioniert und er nach der OP nicht wieder aufwacht.

Das war eine Möglichkeit, da wir hier in D. offiziell keine Sterbehilfe zulassen.

Der Spender braucht sich keine Gedanken zu machen, es sei denn, sein Glaube verbietet es. Er sollte zu Lebzeiten darauf bestehen, vor der Organentnahme mit Schmerzmittel betäubt zu werden, obwohl er (angeblich) schon klinisch tot sein sollte. Das wünschten sich einige Ärzte in den USA, als man sie zum Thema befragte. :]
Schmerzmittel werden heutzutage zusätzlich zur Betäubung, bei allen großen OP´s, verabreicht. Das haben wir der modernen Forschung zu danken.

Der Empfänger hat das größere Problem, denn er muss nach gelungener Transplantation wie ein HIV -Kranker weiterleben. Nämlich mit einem künstlich depressiv gehalten Immunsystem. Um so jünger der Empfänger und dessen Krankheit ist, sodass Leber & Nieren noch nicht durch Medis geschädigt wurden, um so besser. Der alternde Mensch dagegen ist im Besitz von alten Organen. Ohne gutes Immunsystem im Alter sind dem Krebs z.B. Tür und Tor geöffnet, da das Alter alleine schon ein Risikofaktor ist, um an Krebs zu erkranken.

Seinem Kind z.B. als Mutter/Vater/Geschwister in jungen Jahren eine halbe Leber oder Niere zu spenden hat wegen der Blutsverwandtschaft vorteile und das Kind möglicherweise noch keine Leber/Niereninsuffizienz.

Man sollte auch bedenken, dass es Erbkrankheiten gibt, die sich nur deshalb
weitervererben können, weil die Linie/ Zweig der Familie nicht aussterben kann, wenn künstlich am Leben erhalten wird und dann Nachkommen gezeugt werden.

Übrigens ein großes Problem der modernen Medizin, dass alles was möglich ist auch getan wird. Ganz besonders in der med. Praxis von Frühgeborenen, oder
der künstlich gezeugten Mehrlingsgeburten. Wenn mehrere Embryonen in die Gebärmutter eingepflanzt werden um ausbleibenden Kinderwunsch schnell zu befriedigen.

Die Organtransplantation halte ich sowieso nur für ein unbefriedigendes Zwischenstadium der medizinischen Forschung. Die Frage, warum wird so viel transplantiert, obwohl wir doch sowieso zu viele Menschen sind und die Herrschaften sogar die Grundversorgung der Bevölkerung in Frage stellen, kann nur politisch beantwortet werden. Die Mediziner üben fleißig und benutzen das Volk als Trainingsobjekt. In der Zukunft wird jeder der Geld hat sein persönliches Ersatzteillager bemühen können. :D

UD

***



dafür kommen die meisten organe aus china....da fallen ziemlich viele an.....wenn mal wieder hinrichtungstag ist....oder dank eingehender bestellungen die eine oder andere hinrichtung mal vorgezogen wird.

... aber nicht hier in Europa.
Sind das deine Zukunftsvisionen, oder machst du nur Spaß?

Gruß, UnaDonna

franjo
22.09.2008, 12:06
Moin

Hat wer Beispiele für eine Transplantationstransaktion innerhalb der Familie.
In D ist das lt Aussage der zuständigen Ärzte des Klinikums Heidelberg nicht möglich.
In D würde so eine Aktion nicht erlaubt, da sich Angehörige durch Erpressung dazu nötigen lassen könnten.

Ich habe mich zu dem Thema umfassend informiert, mein Vater ist Nierentlansplantiert, da habe ich mit meinen Geschwistern schon mal über eine Spende geredet. Wie gesagt, ethisch sei das in D nicht möglich. Man bedenke, daß der Herr Lauda Österreicher ist, und zudem Kohle satt hat. Der lässt das machen, wo er will.

Noch eine zu der Bereitwilligkeit zur Spende. Wer in der Familie erlebt, daß wer Organfunktion einbüßt wird das mit den Nieren u.U. nicht so locker sehen, wie oben geschrieben. Eh man sich versieht hat man die eine-/letzte Niere verspielt, und ist ruck zuck selbst transplantiert.
Dazu muß ich Unadonna vollumfänglich Recht geben. Sie hat es erlebt und so beschrieben, wie auch ich und viele andere es erleben. Das ist nix lockeres, sondern ein sehr ernstes und grenzwertiges Thema.

franjo

torun
22.09.2008, 12:17
Einige Krankheiten wuerden Dich als Spender automatisch ausschliessen, egal wie gesund Du sonst bist. Diabetes zum Beispiel.

Schon klar ! Aber wieso sollten Schwule keine Organe spenden dürfen ?

Jodlerkönig
22.09.2008, 14:10
Mein Mann hatte eine Herztransplantation, die er aber nur 10 Tage überlebte.
Allerdings war unser Plan sowieso nicht sein Überleben, sondern die Hoffnung auf seinen schnellen Tod, da wir gut informiert waren.
Siehe meinen Beitrag >>>>das dürfte aber bei weitem nicht die regel sein.







... aber nicht hier in Europa.
Sind das deine Zukunftsvisionen, oder machst du nur Spaß?

Gruß, UnaDonnahttp://www.epochtimes.de/articles/2006/03/16/10847.html

UnaDonna
23.09.2008, 16:03
das dürfte aber bei weitem nicht die regel sein.
~~~~
http://www.epochtimes.de/articles/2006/03/16/10847.html


Ich sagte überhaupt nichts von einer Regel, sondern sprach davon, dass
ich persönliche Erfahrungen mit einer Transplantation habe. In den 2 Jahren Wartezeit auf ein Organ konnten wir, mein Mann und ich, uns intensiv mit dem Thema befassen, sowie uns mit Transplantierten zum Erfahrungsaustausch treffen.
Die romantische Idee, der menschliche Körper bestünde wie ein Automobil aus Ersatzteilen und funktioniere nach dem Austausch wieder bis zum nächsten TÜF, entspricht nicht meinen Erfahrungen. Erst als Besucher in einer Transplantationsklinik bekommt man den wahren Ausschuss an missglückten OP´s zu sehen. Der Gedanke, nach einer geglückten OP mit dem Immunsystem
eines HIV-Infizierten leben zu müssen, würde ich kategorisch ablehnen.

Von mir aus soll sich jeder der am Leben hängt transplantieren lassen, ich weiß jedoch aus 1. Hand, dass es schlimmeres gibt als den Tod.

Dichter, Philosophen, sogar Humoristen haben oft über den Tod geschrieben, aber ihn nur selten mit eigenen Augen gesehen. Ärzte und Krankenschwestern sehen ihn oft, schreiben aber selten darüber. Die meisten Menschen sehen den Tod ein-oder zweimal im Leben in Situationen, an denen sie emotional so beteiligt sind, dass sie keine verlässlichen Erinnerungen daran behalten. Überlebende von Massensterben entwickeln rasch so starke Abwehrmechanismen gegen den Schrecken, den sie erlebt haben, dass alptraumhafte Bilder die Erinnerung an die realen Ereignisse verstellen.

Daher gibt es nur wenige verlässliche Berichte über die Art und Weise, wie wir sterben. Am Ende des Lebens steht der Tod und nicht der Versuch, das Sterben zu verhindern.

Hier ein Buch, eindringlich und sensibel, schonungslos und ohne jede Sentimentalität: >>>

> Wie wir sterben > http://www.amazon.de/Wie-wir-sterben-Ende-W%C3%BCrde/dp/3463402114/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1222181014&sr=1-2


Die chinesischen Organe kann sich der normale Bürger nicht leisten. :))
Du müsstest wegen Zeitmangel, denn das Organ ist nur bedingt brauchbar-
in China vor Ort transplantiert werden. Meistens bist du aber zu schwach für die Reise.

Hier landest du als Kassenpatient, solltest du ein neues Herz genehmigt bekommen: >>>>

http://www.eurotransplant.nl/

Übrigens, König der Jodler, ich will niemanden überzeugen, zu-oder abraten, sondern ich teile meine Erlebnisse und mein Wissen mit anderen Leuten. Jeder stirbt anders und keine Sterbesituation gleicht der Anderen. :)

UnaDonna

***

Parker
23.09.2008, 16:15
Ich frage mich gerade, was davon zu halten ist, wenn sich jemand ein Spenderorgan transplantieren läßt, in der Hoffnung bei der Operation zu versterben, während andere, die leben wollen, verzweifelt darauf warten.
Als jemand, der in einem medizinischen Beruf tätig ist, kommt mir dabei das Kotzen. Ein Arschlochsuizid der Extraklasse, der hier noch großspurig als oberschlau verkauft wird.

Pluto
23.09.2008, 18:26
Ich frage mich gerade, was davon zu halten ist, wenn sich jemand ein Spenderorgan transplantieren läßt, in der Hoffnung bei der Operation zu versterben, während andere, die leben wollen, verzweifelt darauf warten.
Als jemand, der in einem medizinischen Beruf tätig ist, kommt mir dabei das Kotzen. Ein Arschlochsuizid der Extraklasse, der hier noch großspurig als oberschlau verkauft wird.

So unfreundlich hätt ich's nicht ausgedrückt, aber die Frage ist wirklich interessant.

UnaDonna
23.09.2008, 19:18
Moin

Hat wer Beispiele für eine Transplantationstransaktion innerhalb der Familie.In D ist das lt Aussage der zuständigen Ärzte des Klinikums Heidelberg nicht möglich.
In D würde so eine Aktion nicht erlaubt, da sich Angehörige durch Erpressung dazu nötigen lassen könnten.

Ich habe mich zu dem Thema umfassend informiert, mein Vater ist Nierentlansplantiert, da habe ich mit meinen Geschwistern schon mal über eine Spende geredet. Wie gesagt, ethisch sei das in D nicht möglich. Man bedenke, daß der Herr Lauda Österreicher ist, und zudem Kohle satt hat. Der lässt das machen, wo er will.

Noch eine zu der Bereitwilligkeit zur Spende. Wer in der Familie erlebt, daß wer Organfunktion einbüßt wird das mit den Nieren u.U. nicht so locker sehen, wie oben geschrieben. Eh man sich versieht hat man die eine-/letzte Niere verspielt, und ist ruck zuck selbst transplantiert.
Dazu muß ich Unadonna vollumfänglich Recht geben. Sie hat es erlebt und so beschrieben, wie auch ich und viele andere es erleben. Das ist nix lockeres, sondern ein sehr ernstes und grenzwertiges Thema.

franjo

Hier zum Thema Transplantation unter lebenden Familienmitglieder.
Da bleibt nat. nur die Niere, Teil der Leber und Knochenmark.

http://www.eurotransplant.nl/index.php?id=niere

Spenderauswahl und Konservierung:Etwa 1/3 aller Nieren werden von lebenden Verwandten gespendet, die eine intakte beidseitige Nierenfunktion und gute Gewebeverträglichkeit besitzen, aber keine sonstigen allgemeinen Erkrankungen aufweisen. Über 2/3 stammen jedoch von verstorbenen Spendern. Ausgenommen von der Spende sind Menschen mit Gefäßerkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen. Nach Feststellung des Hirntodes sorgt man beim Spender für stabile Kreislaufbedingungen und eine normale Nierenfunktion. Anschließend können die Nieren entfernt, gespült, durch Perfusion gekühlt und in speziellen Eislösungen zur Vorbereitung auf den Transport konserviert werden. Nieren sollten nicht länger als 36 Stunden gelagert werden. Eine Transplantation nach 36 Stunden kann nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn kontinuierlich eine mit Sauerstoff angereicherte, kalte Plasma-Lösung eingesetzt wird.

UnaDonna



Schon klar ! Aber wieso sollten Schwule keine Organe spenden dürfen ?

... weil sie eine Risikogruppe sind.

http://www.eurotransplant.nl/index.php?id=arbeitsverfahren

Arbeitsverfahren
Als Vermittler zwischen Spender und Empfänger spielt Eurotransplant eine zentrale Rolle in der Annahme und Verteilung von Spenderorganen für Transplantationen. Zum einen erhält Eurotransplant die Daten aller potentiellen Empfänger, wie z.B. Blutgruppe, Gewebeeigenschaften (HLA-Gruppen), Erkrankungsursache, Dringlichkeit und das Krankenhaus, in dem der Patient behandelt wird. Diese Daten werden nun in der zentralen Datenbank gespeichert, und anschließend wird der Patient auf die Warteliste gesetzt. Ab diesem Punkt beginnt für den Empfänger die Wartezeit. Für Nierenpatienten gilt dies ab dem Zeitpunkt der ersten Dialyse.
Sobald nun ein Spender von irgendwo innerhalb der Eurotransplant-Region gemeldet wird, bestimmt das regionale Gewebetypisierungslabor dessen Blutgruppe und Gewebeeigenschaften. Hieran schließt sich die Weitergabe aller relevanten (medizinischen) Daten zum Spender an Eurotransplant, die in einem speziellen Computerprogramm verwaltet werden. Schnell kann jetzt mit den vorhandenen Daten unter allen möglichen der bestgeeignete Empfänger für das gerade gemeldete Spenderorgan ausgesucht werden. Denn für ein gutes Ergebnis ist es wichtig, dass das Spenderorgan in allen Bereichen bestmöglich zum Empfänger passt. Hierbei sind die Auswahlkriterien je nach Spenderorgan unterschiedlich

[***]

Nach Abschluss des Computerauswahlverfahrens kontaktiert Eurotransplant unverzüglich die Ärzte im Transplantationskrankenhaus des betreffenden Empfängers, um sie mit den medizinischen Informationen zum Spender vertraut zu machen. Diese Ärzte treffen dann vor Ort allein die Entscheidung über die Annahme oder Verweigerung des betreffenden Spenderorganes. Wird das Organ akzeptiert, nimmt der behandelnde Arzt umgehend Kontakt mit dem ausgewählten Empfänger auf.
Wurde das Organ vom behandelnden Arzt des Empfängers akzeptiert, bereitet nun Eurotransplant gemeinsam mit dem regionalen Koordinator des Spenderkrankenhauses die Entnahme des Organes vor. Gleichzeitig wird der (internationale) Transport des Organs vom Spenderkrankenhaus zur betreffenden Transplantationsklinik des Empfängers in die Wege geleitet.
Sollte einmal innerhalb der Eurotransplant-Region kein geeigneter Empfänger vorhanden sein, setzt sich Eurotransplant mit einer seiner Schwesterorganisationen wie z. B. UK Transplant oder Scandiatransplant in Verbindung. Seit den frühen siebziger Jahren besteht ebenfalls eine gute Zusammenarbeit mit Frankreich und anderen (ost-) europäischen Ländern. Dabei darf der gesamte Ablauf von der Entnahme bis zur Transplantation des/der Spenderorgan(e)s nur wenige Stunden in Anspruch nehmen. Das bedingt eine reibungslose Organisation, die buchstäblich Leben rettet. Um dies zu gewährleisten, ist die Telefonzentrale von Eurotransplant rund um die Uhr mit speziell geschulten Mitarbeitern besetzt. Neben der Unterstützung durch alle beteiligten Ärzte, ist Eurotransplant dabei auch auf die Hilfe von Polizei, Ambulanzdiensten und Fluggesellschaften angewiesen.

Alle möglichen Fragen werden hier beantwortet: http://www.eurotransplant.nl/

UD

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Jodlerkönig
23.09.2008, 19:24
So unfreundlich hätt ich's nicht ausgedrückt, aber die Frage ist wirklich interessant.
manche dinge muß man nicht freundlich aussprechen....ganz im gegenteil....man sollte jemanden da eher ins gesicht schreien.

UnaDonna
23.09.2008, 19:30
So unfreundlich hätt ich's nicht ausgedrückt, aber die Frage ist wirklich interessant.

Hallo Pluto,

kannst du deine Frage noch einmal formulieren?
Eventuell findest du die Antwort auch beim Lesen des

Links >>> http://www.eurotransplant.nl/index.php?id=welcome

oder beim Nachdenken.
"Hop oder top" ... so heißt das Spiel. Keiner weiß vorher, wer gewinnt.

Gruß, UnaDonna

Pluto
23.09.2008, 23:20
Hallo Pluto,

kannst du deine Frage noch einmal formulieren?
Eventuell findest du die Antwort auch beim Lesen des

Links >>> http://www.eurotransplant.nl/index.php?id=welcome

oder beim Nachdenken.
"Hop oder top" ... so heißt das Spiel. Keiner weiß vorher, wer gewinnt.

Gruß, UnaDonna

Una, der Link ist ohne Zweifel sehr interessant, aber Antwort auf die Frage gibt er nicht. Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, wollte dein Mann sterben. Trotzdem ließ er sich ein Organ transplantieren, das einem anderen Menschen das Leben hätte retten können. Warum?

Pikes
24.09.2008, 00:06
ich glaub meine organe sind eher unbrauchbar :))

MorganLeFay
24.09.2008, 00:18
Una, der Link ist ohne Zweifel sehr interessant, aber Antwort auf die Frage gibt er nicht. Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, wollte dein Mann sterben. Trotzdem ließ er sich ein Organ transplantieren, das einem anderen Menschen das Leben hätte retten können. Warum?

Der Frage schließe ich mich an. :]

UnaDonna
24.09.2008, 11:47
Una, der Link ist ohne Zweifel sehr interessant, aber Antwort auf die Frage gibt er nicht. Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, wollte dein Mann sterben. Trotzdem ließ er sich ein Organ transplantieren, das einem anderen Menschen das Leben hätte retten können. Warum?

Ich berichte hier, unter welchen Gesichtspunkten sich mein Mann zu einer Transplantation entschieden hat.

Das war alleine seine Entscheidung, ich muss das nicht rechtfertigen.

Entweder das oder ich hätte ihn töten müssen. Das war schon am Anfang unserer Ehe so abgemacht, unter Freunden. Er hätte das Gleiche für mich getan.
Die Aussicht war, der totale Pflegefall zu sein und nicht sterben zu können. Die Aussicht auf einen langen Todeskampf, wegen Herzinsuffizienz mit Atemnot und Unfähigkeit selbst zur Toilette zu gehen, lässt nur wenige Möglichkeiten offen.
Der Patient kann deshalb nicht sterben, weil er mit einem Defibrillator lebt, welcher Herzrhythmusstörungen und den dann daraus folgenden schnellen Tod durch Kammerflimmern, durch einen Elektroschock verhindert. Soviel zu den modernen Errungenschaften der Medizin. So ein Defibrillator reguliert heutzutage nicht nur die Tachykardien (schnelle Rhythmusstörungen) sondern stimuliert sogar ein Herz, wenn es zu langsam schlägt, durch einen Schrittmacher.
Mit so einem Gerät lebte er schon 12 Jahre lang mit guter Lebensqualität.
Bis 1 Jahr vor seinem Tod konnte er Arbeiten und angepassten Sport betreiben.

Trotzdem sollten Patienten, meist männlich, wissen, was das Ende der Geschichte ist, wenn man sich z.B. der modernen Medizin bedient. Man muss einfach bis zu Ende denken. Darunter fallen auch Bypassoperationen, die einen für sehr lange am (Über)leben halten, doch das Ende wird kommen, wenn der Herzmuskel verdickt ist und kaum noch pumpen kann, aber es (noch) keine OP gibt, die hier helfen kann. Dann hat der Patient große Schmerzen, bekommt keine Luft und keinen Sauerstoff, liegt im Pflegebett und kann nicht sterben.


Das Leben wird übrigens nicht gerettet, sondern nur verlängert. So ist das ganz besonders bei Herztranplantationen, anders bei eine Niere, wenn die abgestoßen wird, kann man sie entfernen und meistens wieder an die Dialyse gehen und weitersuchen. Schließlich hat er das Organ nicht geklaut, sondern es wurde ihm unter sehr komplizierten Umständen von einem Gremium ausgesucht. Zu dem Moment, als er es bekam, gab es keinen anderen potenziellen Empfänger, zu dem es gepasst hätte. Selbst wenn das Herz in der Klinik angekommen ist, wird es vor Ort noch einmal daraufhin untersucht, ob das Gewebe auch wirklich kompatibel ist.
Übrigens wurde er schon 2 x in 2 Wochen davor in die Klinik gerufen, weil ein Herz bereit war und durfte dann wieder nach hause gehen, weil das Gewebe doch nicht so optimal -oder das Herz zu klein war-, für den großen Mann.

Obwohl zwischen den Ärzten und uns nie direkt über das Endziel gesprochen wurde, war es für uns - auch mich, die Ehefrau- ganz klar, warum wir alle eine Organtransplantation durchziehen würden. Man kennt sich doch nachdem wir
12 Jahre unserer Lebenszeit miteinander verbracht haben, viele intime Stunden des fast sterbens und den Tod noch einmal ausweichens.
Schlechte Karten bei der Organverteilung haben z.B. Raucher, Diabetiker und Personen, die keine Pflegeperson (z.B. Ehefrau) vorweisen können, welche auch regelmäßig, für das Personal sichtbar, als Besucher anwesend war. So ungerecht kann das Leben sein. So nützlich können Ehefrauen sein. :cool2:

Wer sich wundert, warum unser aller geliebter Helmut Schmidt, oder Hr. Genscher
noch unter den Lebenden weilen, darf sicher sein, dass es Möglichkeiten in der Medizin gibt, an die ein normaler Kassenpatient nicht rankommt. Was in D. noch nicht geht, wird vielleicht in USA gemacht. Das ist doch aber nicht unmoralisch, sondern normal, dass Leute mit Geld sich mehr kaufen können ...

Ich finde, mein Mann hat das toll gemacht. Er hatte ein schweres Schicksal zu tragen und trug es tapfer und ohne zu jammern. Ich bin stolz auf ihn.
So wie er seinem Tod entgegen ging, so mutig will ich auch sein. Er war und ist mein Vorbild.
Zu den Leuten, die das unmoralisch finden, kann ich nur sagen:
Was geht es euch an!
Er hat seine Transplantation mit dem Tode bezahlt. :cool2:

UD

***

MorganLeFay
24.09.2008, 12:45
Was geht es euch an!
Er hat seine Transplantation mit dem Tode bezahlt. :cool2:

UD

***

Nun, wenn Du die Geschichte hier breitwalzt, solltest Du Dich nicht wundern, wenn Leute nachfragen und sich eine Meinung bilden.

Und ich habe meine.

Parker
24.09.2008, 13:28
[...]
Was geht es euch an!

Es geht denjenigen an, der leben will und vergeblich auf ein Herz wartet.
Es geht den an, der sein Herz gespendet hat, damit jemand, der leben will, eine Chance hat.
Es geht Ärzte und Pflege an, die instrumentalisiert werden zu töten, wo sie retten wollen und trauern um einen Menschen, den sie zutiefst verachten würden, wenn sie wüßten, worum es ihm wirklich ging.
Ferner geht es diejenigen an, die diesen Mist durch ihre Krankenkassenbeiträge finanziert haben, also uns alle.



Er hat seine Transplantation mit dem Tode bezahlt. :cool2:


Das als Lüge zu enttarnen hast Du ja schon selbst erledigt.



Der Patient kann deshalb nicht sterben, weil er mit einem Defibrillator lebt, welcher Herzrhythmusstörungen und den dann daraus folgenden schnellen Tod durch Kammerflimmern, durch einen Elektroschock verhindert.


Erstarren wir in Ehrfurcht, wenn uns in diesem Augenblick offenbar wird, Una Donna hat das Geheimnis der Unsterblichkeit entschlüsselt. :yeah:

Jodlerkönig
24.09.2008, 14:02
unglaublich...und das auch noch hier breitwalzen in einer oberlehrermanier, ....da frägt man sich schon, obs noch geht!

Pluto
24.09.2008, 22:39
Es geht denjenigen an, der leben will und vergeblich auf ein Herz wartet.
Es geht den an, der sein Herz gespendet hat, damit jemand, der leben will, eine Chance hat.
Es geht Ärzte und Pflege an, die instrumentalisiert werden zu töten, wo sie retten wollen und trauern um einen Menschen, den sie zutiefst verachten würden, wenn sie wüßten, worum es ihm wirklich ging.
Ferner geht es diejenigen an, die diesen Mist durch ihre Krankenkassenbeiträge finanziert haben, also uns alle.



Das als Lüge zu enttarnen hast Du ja schon selbst erledigt.




Erstarren wir in Ehrfurcht, wenn uns in diesem Augenblick offenbar wird, Una Donna hat das Geheimnis der Unsterblichkeit entschlüsselt. :yeah:
Ich finde deinen Ton unangebracht. Zudem lässt du mit deiner Aussage über die Instrumentalisierung der Ärzte durchblicken, den Beitrag nicht verstehen zu wollen. Dabei sollte man ihn als Unbeteiligter einfach hinnehmen.

UnaDonna
26.09.2008, 18:33
Ich finde deinen Ton unangebracht. Zudem lässt du mit deiner Aussage über die Instrumentalisierung der Ärzte durchblicken, den Beitrag nicht verstehen zu wollen. Dabei sollte man ihn als Unbeteiligter einfach hinnehmen.

Die meisten Menschen, die in diesem Thread schreiben, haben mMn eine eher romantische Vorstellung vom Sterben und von der Verteilung bei der Organvergabe. Was ich zu sagen hatte, war für die Leute gedacht, die wirklich am Thema interessiert sind und nicht nur an dem Gesellschaftsspiel: > Dem Mädel woll´n wir mal ein Ding verpassen< . Selbstverständlich sind die Enscheidungsträger (Ärzte) auch nur Menschen und wesentlich daran beteiligt, welchen der Empfänger sie für geeignet halten. Bedeutung: Ich instrumentalisiere nicht, sondern zeige an, dass die Auswahl letztendlich eine Ermessensfrage einer Person ist. Oder glaubt jemand, dass es ein gerechtes System bei der Organvergabe geben könnte? Es ist nicht möglich diesbezüglich fair zu sein. Wir können natürlich als Gesellschaft die Motive des Empfängers hinterfragen, mit dem Ergebnis, dass noch mehr Scheinheiligkeit angesagt ist. Es gibt viele Empfänger, die sich auch nur deshalb transplantieren lassen, weil sie sich einen schnellen Tod während der OP davon versprechen. Die Begründung, ja ich will eine Transplantation, damit ich nicht mehr leiden muss und sollte die OP wider Erwarten doch zur Verlängerung des Lebens führen, dann kann ja die Freude noch sehr groß werden.
Rein philosophisch gesehen hätte der potenzielle Empfänger X, der sich mit seinem Tod schon arrangiert hat, sagen sollen, dass das zu spendende Organ doch besser dem Nachbarn geschenkt werden sollte. Das ist doch deine Idee dahinter, nicht war? Was nun, wenn der ein Frauenschläger und Kinderschänder ist?

Auch deshalb bin ich gegen die Transplantation von Organen die das System betreffen, wie Herz, Lunge und Leber. Rückenmark, Haut und Hornhaut der Augen, darüber kann man sprechen.
Wer die Karriere von Christian Barnard verfolgt hat, kann erkennen, dass selbst er gegen Ende seines Lebens die Transplantation von Herzen für eine Fehlentwicklung hielt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Christiaan_Barnard


UD