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Vollständige Version anzeigen : "Traumpaar Äinschie und Guido!" - ist Schwarz-Gelb nach 2009 eine Perspektive?



Beverly
09.09.2008, 08:02
Letztens habe ich mit einem Bekannten für die Bundestagswahlen 2009 wieder die Möglichkeit diskutiert, dass es danach eine Mehrheit für Union und FDP gibt.
Auf den ersten Blick ist das plausibel: Die SPD löst sich auf und nicht alle ihrer Wähler gehen zur Linkspartei. Viele bleiben bei Wahlen zu Hause und die Linkspartei ist nicht in der Lage, Nichtwähler in ausreichendem Maße zu mobilisieren. Die NPD bleibt ein brauner Trauerhaufen bei 1-2 Prozent und versagt als nationalrevolutionäres Pendant zur Linken.
So stehen durch die Auflösung der SPD und die Schwäche radikaler Parteien Union und FDP ohne eigenes Verdienst als die lachenden Dritten da. Umfragewerte suggerieren schon ein solchen Szenario, aber die könnten auch das Produkt der Wunschfantasien ihrer Auftraggeber sein :rolleyes:

Da sind noch die Grünen. Die mag ich zwar nicht mehr besonders, aber sie könnten der FDP den Rang als Mittelpartei ablaufen. Keine eigene Mehrheit für Schwarz-Gelb, weil zu viel Grün dabei ist. Zugleich stehen die Grünen vor dem Problem, ca. 1/3 ihrer Anhänger und Wähler zu verlieren, sollten sie sich dem knallharten Kurs von Schwarz-Gelb unterordnen. "Jamaika" wird als politischer Selbstmord für die Grünen gehandelt und das Geheule der Foren-Konservativen über eine solche Konstellation kann ich mir ohne große Mühe ausmalen.

Dann ist da noch das Traumpaar Angela Merkel und Guido Westerwelle. Beiden fallen dadurch auf, mittlerweile in der eigenen Klientel so verhasst zu sein, dass man darüber eigentlich nur noch lachen kann. Es dürfte so gut wie allen klar sein, dass Frau Merkel Deutschland in keiner Weise voran gebracht hat - weder wirtschaftlich noch sozial noch sonstwie. Die Schwarz-Rot-Goldenen Winkelemente lassen mich eher an DDR-Zustände denn an wirkliches und glaubwürdiges "Nationalgefühl" denken. Deutschland als Fanclub für seine Balltreter, wenns hochkommt. Frau Merkel ist einen Zonentrine reinsten Wassers, die - vielleicht gerade deshalb - bei den Ostdeutschen nicht ankommt (weil die solche Apparatschiks zur Genügen hatte) und bei den Westdeutschen auch nicht. Sie ist die Frontfrau maßlos korrupter Eliten, verglichen mit denen die Anti-Deutschen noch ehrlich sind. Weil die ihren Hass und ihre Verachtung für Deutschland wenigstens zeigen, alldiweil diese Eliten bei mindestens gleich großem Hass und noch größerer Gleichgültigkeit noch scheinheiligen Patriotismus absondern.

Um Guido ist es zwar still geworden, aber er hat im liberalen Lager nicht nur Freunde. Im Gegenteil - er und seine Politik mögen hilfreich dabei gewesen sein, sich von der FDP zu lösen und an Schwarz-Gelb auch ein Comeback Guido Westerwelles zu monieren.

So scheinen mir die Personen Angela Merkel und Guido Westerwelle - von den Inhalten mal abgesehen - eine so große Belastung für das Projekt Schwarz-Gelb, dass es wegen ihnen nicht zustande kommen könnte. Los wird man sie nicht - wer etwa in der Union auf die Idee käme, Frau Merkel mit Stasi-Vorwürfen stürzen zu wollen - nur zu :) - die Union geht dann mit den Bach runter.

Leo Navis
09.09.2008, 11:05
Ach, die Antwortoptionen sind scheiße. Es ist nicht "gut", wenn schwarz-gelb an die Macht kommt, aber immer noch besser, als wenn die Linken den Laden voll übernehmen.

Also: Besser als große Koalition und alles andere, was derzeit möglich ist, schlechter als jede Konstellation, die in einem wirklich freien Land möglich wäre.

haihunter
11.09.2008, 12:51
Schwarz-gelb wäre schon eine Perspektive, aber "super" finde ich das "Traumpaar" Merkel-Westerwelle nicht. Der einzige, der da super ist, ist Westerwelle, für Merkel müßte ein anderer an die Spitze.

Aber dennoch hoffe ich bei den nächsten Wahlen auf schwarz-gelb, damit die ekelhaften, unqualifizierten Traumtänzer von rot-rot-grün in der Versenkung verschwinden!

Jodlerkönig
11.09.2008, 13:09
das ist die einzig praktikable möglichkeit mit vorhandenem schlechten personal. ainschi und guidolein.
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ps. @bäwerlü, bist du das auf deinem avatare selbst? ich hoffe nicht...weil es sieht wirklich scheisse aus...:))

Trashcansinatra
11.09.2008, 13:24
Wenn Koalition, dann ist nur Schwarz-Gelb einigermaßen erfolgsversprechend. Am liebsten wäre mir natürlich eine absolute schwarze Mehrheit, aber in bezug auf wirtschaftlichen Sachverstand bin ich schon während der BT-Wahlen 2002 sowie 2005 auf übelste enttäuscht worden.

Eine wirklich funktionsfähige Wirtschaft kann es (leider) nur unter schwarzer Ägide geben.

Das Paradoxon ist: diejenigen, die Rot bzw. Grün wählen, versuchen Ihre Situation zu verbessern, aber durch ihr nur rudimentär bzw. gar nicht vorhandenes wirtschaftliches Verständnis machen sie die Situation umso schlimmer. Beispiel Kündigungsschutzrestriktionen i. V. m. Zunahme von prekären Beschäftigungsformen.

Habe ich schon verschiedentlich thematisiert - und will mich daher nicht wiederholen.

Bärwolf
11.09.2008, 13:26
Ich habe mit "keine oder andere Meinung" abgestimmt. Warum? Alle Optionen sind in meinen Augen gleich schlecht! Da wäre mir schon fast eine Schreckensherrschaft aus SPD/SED-DIE LINKE noch lieber, mit Führung von Lafo. Die würden das Land schnellstens ruinieren und in den Abrgund führen, und der Weg für einen Neuanfang wäre dann frei. Vor allem würde alles nicht so lange dauern. Außerdem könnte man dann nochmal kurzzeitlich eine gute Karriere als zynischer Apparatschick machen oder bei der neuen Stasi (unter anderem Namen) mitarbeiten. Ich würde mich als wiedergeborener Fouché gerne nützlich machen, hö, hö, hö....

Trashcansinatra
11.09.2008, 13:29
Ich habe mit "keine oder andere Meinung" abgestimmt. Warum? Alle Optionen sind in meinen Augen gleich schlecht! Da wäre mir schon fast eine Schreckensherrschaft aus SPD/SED-DIE LINKE noch lieber, mit Führung von Lafo. Die würden das Land schnellstens ruinieren und in den Abrgund führen, und der Weg für einen Neuanfang wäre dann frei. Vor allem würde alles nicht so lange dauern. Außerdem könnte man dann nochmal kurzzeitlich eine gute Karriere als zynischer Apparatschick machen oder bei der neuen Stasi (unter anderem Namen) mitarbeiten. Ich würde mich als wiedergeborener Fouché gerne nützlich machen, hö, hö, hö....


na dann ... en garde!

:vader: :vader: :vader:

Ajax
11.09.2008, 13:30
Es ändert im Grunde alles nichts. Wünschenswert wäre eine kompetente Wirtschaftspolitik seitens der FDP, denn die haben gute Ansätze. Höchstwahrscheinlich können sie sich aber nicht durchsetzen.

marc
11.09.2008, 14:08
Merkel steht auch für Islamisierung, von der Leyen für männerfeindlichen Genderfeminismus und Schäuble für einen Überwachungsstaat. Die Kloake, die entsteht, wenn man all diese scheinbaren Widersprüche zusammenmatscht, besitzt tatsächlich die Chuzpe, sich als "christlich" und "demokratisch" zu bezeichnen.

Guido Westerwelle hingegen klingt mittlerweile wie eine Romanfigur von Thomas Bernhard:

Ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem, sagte er und löffelte die Suppe, ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem sei die Mutter aller Reformen, ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem sagte er, wieder Suppe löffelnd, und zwar alle zwei Wörter einen Löffel Suppe nehmend, ein niedrigeres und löffelte Suppe und einfacheres und löffelte Suppe und gerechteres und löffelte Suppe Steuersystem ist naturgemäß die Mutter aller Reformen, sagte er, dachte ich.

Und wenn die alle zusammen in einem Boot sitzen, dann kann das schon heiter werden: Merkel lässt die Islamisierung zu, zum Ausgleich schafft Schäuble den Überwachungsstaat - Westerwelle etabliert den Turbokapitalismus, zum Ausgleich sorgt von der Leyen für Frauenquoten und dafür, dass sich die Rolle des Mannes von nunan auf Kinder, Küche, Kirche beschränkt.

Salazar
11.09.2008, 14:16
Ebenso gut oder schlecht wie die grosse Koalition.

Sicher, Schwarz-Gelb kommt meinen Vorstellungen prinzipiell etwas näher als die grosse Koalition aber mit diesem Führungsduo und dem ohnehin geringen Spielraum, den Politiker in der :banane:nrepublik Deutschland heute haben ist mir das ganze eigentlich ziemlich wurscht.

Wolf
11.09.2008, 14:31
Christian Wuff und Westerwelle wäre besser.

In Echt. CDU & FDP könnte ich mir gut vorstellen. Wobei die Linken wieder die Studiengebühren abschaffen wollen....Hmm. Ich weiss auch nicht *g*. Ich darf eh noch nicht wählen.

Hauptsache Grünen aus dem Bundestag. :D

steffel
11.09.2008, 14:47
Leider ist die CDU mit der Zeit immer mehr nach links gerückt und setzt dem Multikultiwahn nichts mehr entgegen. Dennoch ist mir eine schwarz-gelbe Koalition immer noch lieber als rot-rot-grün.
Mitterweile stehen mir die rechten Parteien wie Rep, Pro-Deutschland, DVU politisch am nächsten.

Deutschmann
11.09.2008, 14:51
Leider ist die CDU mit der Zeit immer mehr nach links gerückt und setzt dem Multikultiwahn nichts mehr entgegen. Dennoch ist mir eine schwarz-gelbe Koalition immer noch lieber als rot-rot-grün.
Mitterweile stehen mir die rechten Parteien wie Rep, Pro-Deutschland, DVU politisch am nächsten.

Nicht die CDU rückt nach links - die Wähler tun das ( warum auch immer ) und zieht die Partei mit. :rolleyes:

marc
11.09.2008, 14:56
Nicht die CDU rückt nach links - die Wähler tun das ( warum auch immer ) und zieht die Partei mit. :rolleyes:

Die meisten Wähler sind einfach etwas antikapitalistisch, aber das wäre noch lange kein Grund, für Islamisierung, Politische Korrektheit, Feminismus und "gut gemeinte Unfreiheit" durch den paternalistischen Staat. Wobei, naja - viele Deutsche haben anscheinend auch kein Rückgrat mehr und lassen sich durch mediale Propaganda leicht beeinflussen und es ist ja oft erschreckend, wie sich Umfragewerte auch für kleinere Dinge wie das generelle Rauchverbot trotz Privatbesitz oder so, schlagartig ändern, sobald die Medienmaschinerie erstmal paar Monate gelaufen ist.

Deutschmann
11.09.2008, 15:00
Die meisten Wähler sind einfach etwas antikapitalistisch, aber das wäre noch lange kein Grund, für Islamisierung, Politische Korrektheit, Feminismus und "gut gemeinte Unfreiheit" durch den paternalistischen Staat. Wobei, naja - viele Deutsche haben anscheinend auch kein Rückgrat mehr und lassen sich durch mediale Propaganda leicht beeinflussen und es ist ja oft erschreckend, wie sich Umfragewerte auch für kleinere Dinge wie das generelle Rauchverbot trotz Privatbesitz oder so, schlagartig ändern, sobald die Medienmaschinerie erstmal paar Monate gelaufen ist.

So ist es. Linke Wähler lassen sich von leeren Versprechungen aktivieren - rechte bleiben dann lieber zuhause. Das ist das einzige was die CDU nicht versteht und daher mit nach links driftet.

steffel
11.09.2008, 15:05
Die meisten Wähler sind einfach etwas antikapitalistisch, aber das wäre noch lange kein Grund, für Islamisierung, Politische Korrektheit, Feminismus und "gut gemeinte Unfreiheit" durch den paternalistischen Staat. Wobei, naja - viele Deutsche haben anscheinend auch kein Rückgrat mehr und lassen sich durch mediale Propaganda leicht beeinflussen und es ist ja oft erschreckend, wie sich Umfragewerte auch für kleinere Dinge wie das generelle Rauchverbot trotz Privatbesitz oder so, schlagartig ändern, sobald die Medienmaschinerie erstmal paar Monate gelaufen ist.

Ich hoffe ja immer noch, dass unsere Landsleute mal aufwachen und als ersten Schritt überhaupt mal registrieren, was hier alles falsch läuft.

klartext
11.09.2008, 15:07
Schwarz/Gelb ist von allen Übeln das kleinste. Was Merkel leisten kann, wenn sie nicht an die SPD als Partner gebunden ist, wäre interessant zu sehen.

Preuße
11.09.2008, 15:12
Nicht die CDU rückt nach links - die Wähler tun das ( warum auch immer ) und zieht die Partei mit. :rolleyes:

Und was ist mit den Nichtwählern? Warum explodiert diese Gruppe? Die CDU hat mit der Agenda 2010 (deren Zustimmung) einen gigantischen Schritt nach links gemacht.

Salazar
11.09.2008, 15:27
Schwarz/Gelb ist von allen Übeln das kleinste. Was Merkel leisten kann, wenn sie nicht an die SPD als Partner gebunden ist, wäre interessant zu sehen.

Das stimmt allerdings. Es wäre eine Gelegenheit für Merkel zu zeigen, dass ihre bisher schwache Politik vor allem auf dem Koalitionspartner zurückzuführen ist.

Aber naja, meine Hoffnung tendiert in dieser Hinsicht gegen 0.

Beverly
11.09.2008, 17:25
Ich habe mit "keine oder andere Meinung" abgestimmt. Warum? Alle Optionen sind in meinen Augen gleich schlecht! Da wäre mir schon fast eine Schreckensherrschaft aus SPD/SED-DIE LINKE noch lieber, mit Führung von Lafo. Die würden das Land schnellstens ruinieren und in den Abrgund führen, und der Weg für einen Neuanfang wäre dann frei. Vor allem würde alles nicht so lange dauern. Außerdem könnte man dann nochmal kurzzeitlich eine gute Karriere als zynischer Apparatschick machen oder bei der neuen Stasi (unter anderem Namen) mitarbeiten. Ich würde mich als wiedergeborener Fouché gerne nützlich machen, hö, hö, hö....

@Bärwolf,

hast du von deinen bürgerlichen Standesgenossen resp. den akuten Lautsprechern "bürgerlicher" Diskurse wie eben Merkel und Westerwelle so die Schnauze voll, dass du einen Strafsozialismus nur zu dem Zwecke wünscht, die los zu werden?
Angesichts dessen, was da manche an Geistlosigkeit und Dummheit in diesem Forum und auch im wirklichen Leben verzapfen, nur zu verständlich :rolleyes:
Ich als Linke sehe den Sozialismus zwar positiver als du aber nicht kritiklos. Mir ist auch schon der Gedanke gekommen, dass wenn "sie" alle so weiter machen wie jetzt - mit dem eisernen Willen zur Perspektivlosigkeit - ein Sozialismus nicht so sehr als Beglückung der Massen, sondern Strafe für strunzdumme Eliten und ihre Mitläufer kömmen könnte.

tommy3333
11.09.2008, 17:57
"Schwarz-Gelb" wäre am besten mit der Union als Junior-Partner. :cool2:

Bärwolf
11.09.2008, 18:13
@Bärwolf,

hast du von deinen bürgerlichen Standesgenossen resp. den akuten Lautsprechern "bürgerlicher" Diskurse wie eben Merkel und Westerwelle so die Schnauze voll, dass du einen Strafsozialismus nur zu dem Zwecke wünscht, die los zu werden?

Das kann man fast so sagen, ja! :D
Andererseits habe ich mit diesen "Neubürgerlichen" eh nicht viel am Hut, ich lese auch nicht Cicero, und Frank Schirmacher mag ich auch nicht...:D
So geht es mir wie einst dem verarmten Adel, man weiß zwar noch wie man mit Messer und Gabel ist, aber gehört doch nicht mehr dazu, was alles andere als schlimm ist :))
Weil, als Steppenwolf lebt es sich gar nicht so schlecht.

Angesichts dessen, was da manche an Geistlosigkeit und Dummheit in diesem Forum und auch im wirklichen Leben verzapfen, nur zu verständlich :rolleyes:
Ich als Linke sehe den Sozialismus zwar positiver als du aber nicht kritiklos. Mir ist auch schon der Gedanke gekommen, dass wenn "sie" alle so weiter machen wie jetzt - mit dem eisernen Willen zur Perspektivlosigkeit - ein Sozialismus nicht so sehr als Beglückung der Massen, sondern Strafe für strunzdumme Eliten und ihre Mitläufer kömmen könnte.

Ich sag mal so, wenn nur diese bestraft würden, dann könnte ich das´ne Weile aushalten.
Und wenn sich Bayern dann für unabhängig erklärt (siehe auch meinen Separatismusstrang) dann könnte ich ja immer noch dahin als Asylant auswandern und vielleicht Mitglied der BayernPartei werden, vorausgesetzt die nehmen dann auch Ex-Preußen auf
Oder ich gehe gleich nach Süd-Tirol und schließe mich deren Freiheitskampf an :D

eintiroler
11.09.2008, 18:23
Wegen fehlender Möglichkeiten die bessere Lösung.

Trashcansinatra
11.09.2008, 23:22
Ich sag mal so, wenn nur diese bestraft würden, dann könnte ich das´ne Weile aushalten.
Und wenn sich Bayern dann für unabhängig erklärt (siehe auch meinen Separatismusstrang) dann könnte ich ja immer noch dahin als Asylant auswandern und vielleicht Mitglied der BayernPartei werden, vorausgesetzt die nehmen dann auch Ex-Preußen auf
Oder ich gehe gleich nach Süd-Tirol und schließe mich deren Freiheitskampf an :D

Oder geh in die Ostmark, wie ich es getan habe.;)

Beverly
12.09.2008, 10:35
Ich sag mal so, wenn nur diese bestraft würden, dann könnte ich das´ne Weile aushalten. :D

Hallo Bärwolf,

so hat jeder seinen Frust. Nicht mal so sehr wegen der Inhalte von Politik, Ideologie und Weltanschauung, sondern wegen der längst zu Verarschung gewordenen Form, mit der sie betrieben werden.

Bärwolf
12.09.2008, 11:07
Hallo Bärwolf,

so hat jeder seinen Frust. Nicht mal so sehr wegen der Inhalte von Politik, Ideologie und Weltanschauung, sondern wegen der längst zu Verarschung gewordenen Form, mit der sie betrieben werden.

Ja, das ist wohl so.

Bärwolf
12.09.2008, 11:15
Oder geh in die Ostmark, wie ich es getan habe.;)

Österreich könnte ich mir sowieso gut vorstellen, mag die Leute und die Mentalität.
Als Berliner wäre sogar Wien eine Alternative. Die Steiermark, Tirol, Kärnten, das mag ich besonders.
Aber meine Frau ist eine eingefleischte Berliner Pflanze, mag (im gegensatz zu mir) diesen ganzen oberflächlichen Multikultikram und ist regelrecht Kulturszenebesessen. Das ist dann nicht so leicht. Ich gehöre zur Altberliner Laubenpieperfraktion:D und könnte diesen ganzen neuberliner "Kultur"-rummel direkt auf den Mond schießen. So hat halt jeder sein kreuz zu tragen:(

eintiroler
12.09.2008, 13:04
Tirol,

:] Ich kenne mittlerweile über 10 rechte Bundesdeutsche, die nach Tirol gezogen sind und sich hier wohl fühlen wie sonst nirgends. Einer meiner besten Freunde kommt z.B aus Köln und kann schon halbwegs Dialekt sprechen.

steffel
12.09.2008, 13:29
Österreich könnte ich mir sowieso gut vorstellen, mag die Leute und die Mentalität.
Als Berliner wäre sogar Wien eine Alternative. Die Steiermark, Tirol, Kärnten, das mag ich besonders.
Aber meine Frau ist eine eingefleischte Berliner Pflanze, mag (im gegensatz zu mir) diesen ganzen oberflächlichen Multikultikram und ist regelrecht Kulturszenebesessen. Das ist dann nicht so leicht. Ich gehöre zur Altberliner Laubenpieperfraktion:D und könnte diesen ganzen neuberliner "Kultur"-rummel direkt auf den Mond schießen. So hat halt jeder sein kreuz zu tragen:(


Das ist wirklich bedauerlich an Berlin, dass diese Stadt das linke Gesocks aus ganz Deutschland wie eine Motte das Licht anzieht, das war schon zu Westberliner Zeiten so.

Beverly
12.09.2008, 15:39
Österreich könnte ich mir sowieso gut vorstellen, mag die Leute und die Mentalität.
Als Berliner wäre sogar Wien eine Alternative. Die Steiermark, Tirol, Kärnten, das mag ich besonders.
Aber meine Frau ist eine eingefleischte Berliner Pflanze, mag (im gegensatz zu mir) diesen ganzen oberflächlichen Multikultikram und ist regelrecht Kulturszenebesessen. Das ist dann nicht so leicht. Ich gehöre zur Altberliner Laubenpieperfraktion:D und könnte diesen ganzen neuberliner "Kultur"-rummel direkt auf den Mond schießen. So hat halt jeder sein kreuz zu tragen:(

Berlin war und ist halt Kulturmetropole, auch wenn den Altberlinern das nicht passt.

Trashcansinatra
12.09.2008, 16:30
Österreich könnte ich mir sowieso gut vorstellen, mag die Leute und die Mentalität.
Als Berliner wäre sogar Wien eine Alternative. Die Steiermark, Tirol, Kärnten, das mag ich besonders.
Aber meine Frau ist eine eingefleischte Berliner Pflanze, mag (im gegensatz zu mir) diesen ganzen oberflächlichen Multikultikram und ist regelrecht Kulturszenebesessen. Das ist dann nicht so leicht. Ich gehöre zur Altberliner Laubenpieperfraktion:D und könnte diesen ganzen neuberliner "Kultur"-rummel direkt auf den Mond schießen. So hat halt jeder sein kreuz zu tragen:(

Ich weiß auch, wie du deine Frau sehr gut rumkriegen kannst.

www.falter.at (unter "Vernissagen")
www.esel.at (Kunst und Kulturplattform)

Jeden Tag sind in Wien irgendwo Vernissagen und Veranstaltungen - und, und, und. Ich weiß fast jeden Tag eine solche Veranstaltung, wo ich mir "für umme" die Birne abschießen kann.

Und Wien ist bekannt für seinen sozialen Wohnungsbau und ausgedehnte Kleingartenkolonien.

@Beverly: Wien ist genau wie Berlin auch eine Kulturmetropole - aber im Gegensatz zu Berlin gibt es hier Arbeit, die mich freimacht und ich dabei auch ordentlich Gas geben kann.:D

Bärwolf
12.09.2008, 17:13
:] Ich kenne mittlerweile über 10 rechte Bundesdeutsche, die nach Tirol gezogen sind und sich hier wohl fühlen wie sonst nirgends. Einer meiner besten Freunde kommt z.B aus Köln und kann schon halbwegs Dialekt sprechen.

Das macht Hoffnung.:]

eintiroler
12.09.2008, 17:18
Das macht Hoffnung.:]

Für uns schon, aber für die BRD nicht, wenn ihre ganzen Kämpfer zu uns kommen.

Bärwolf
12.09.2008, 17:28
Ich weiß auch, wie du deine Frau sehr gut rumkriegen kannst.

www.falter.at (unter "Vernissagen")
www.esel.at (Kunst und Kulturplattform)

Jeden Tag sind in Wien irgendwo Vernissagen und Veranstaltungen - und, und, und. Ich weiß fast jeden Tag eine solche Veranstaltung, wo ich mir "für umme" die Birne abschießen kann.

Und Wien ist bekannt für seinen sozialen Wohnungsbau und ausgedehnte Kleingartenkolonien.

....:D


Ja, Wien kennen wir beide und mögen es auch, haben dort Freunde und Bekannte. Also das könnte klappen.:D

Beverly
13.09.2008, 16:37
Merkel steht auch für Islamisierung, von der Leyen für männerfeindlichen Genderfeminismus und Schäuble für einen Überwachungsstaat. Die Kloake, die entsteht, wenn man all diese scheinbaren Widersprüche zusammenmatscht, besitzt tatsächlich die Chuzpe, sich als "christlich" und "demokratisch" zu bezeichnen.

Guido Westerwelle hingegen klingt mittlerweile wie eine Romanfigur von Thomas Bernhard:

Ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem, sagte er und löffelte die Suppe, ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem sei die Mutter aller Reformen, ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem sagte er, wieder Suppe löffelnd, und zwar alle zwei Wörter einen Löffel Suppe nehmend, ein niedrigeres und löffelte Suppe und einfacheres und löffelte Suppe und gerechteres und löffelte Suppe Steuersystem ist naturgemäß die Mutter aller Reformen, sagte er, dachte ich.

Und wenn die alle zusammen in einem Boot sitzen, dann kann das schon heiter werden: Merkel lässt die Islamisierung zu, zum Ausgleich schafft Schäuble den Überwachungsstaat - Westerwelle etabliert den Turbokapitalismus, zum Ausgleich sorgt von der Leyen für Frauenquoten und dafür, dass sich die Rolle des Mannes von nunan auf Kinder, Küche, Kirche beschränkt.

Und damit dieses Traumpaar 2009 endlich Hochzeit halten kann, wird zur Not auch eine Ehe zu Dritt ins Auge gefasst:


Bundeskanzlerin Angela Merkel und der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle haben eine vertrauliche Absprache für den Fall getroffen, dass CDU und Freie Demokraten bei der Bundestagswahl keine Mehrheit für ein schwarz-gelbes Bündnis bekommen. Merkel sicherte Westerwelle zu, dass die Union in diesem Fall keine Große Koalition mit der SPD eingehen werde. Im Gegenzug versprach der FDP-Chef, die Liberalen würden keine Ampelkoalition mit SPD und Grünen bilden. Die einzige Möglichkeit, eine regierungsfähige Mehrheit zu schaffen, wäre dann ein sogenanntes Jamaika-Bündnis aus Union, FDP und Grünen(...)

Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,578031,00.html

Das Dementi kam zwar schon in den Nachrichten, aber naja :rolleyes:

Bärwolf
13.09.2008, 16:48
Und damit dieses Traumpaar 2009 endlich Hochzeit halten kann, wird zur Not auch eine Ehe zu Dritt ins Auge gefasst:



Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,578031,00.html

Das Dementi kam zwar schon in den Nachrichten, aber naja :rolleyes:

Ist aus deren Sicht aber taktisch nicht unklug, sowohl Ersteres, die Absprache betreffend, und zweitens es erstmal zu dementieren. :D

Sauerländer
13.09.2008, 17:08
Das Dementi kam zwar schon in den Nachrichten, aber naja :rolleyes:
Und was passiert, falls sich die Grünen mit der SPD abstimmen, auf keinen Fall bei einer Schwampel mitzumachen?

Beverly
13.09.2008, 17:14
Ist aus deren Sicht aber taktisch nicht unklug, sowohl Ersteres, die Absprache betreffend, und zweitens es erstmal zu dementieren. :D

Und warum sickert die zu dementierende Absprache dann durch? Fragen über Fragen ... :rolleyes:

Wobei "Jamaika" aber zeigt, wie korrupt und austauschbar die Politik geworden ist. Es läuft doch so: man vermittelt nicht zwischen weit auseinander liegenden Positionen, um dadurch eine für das gesamte Gemeinwesen gute Politik zu finden. Eine Koalition mit einer bürgerlich-konservativen Union, einer wirtschaftsfreundlichen und bürgerrechts-orientierten FDP und den original Grünen mit Umweltschutz, Emanzipation von Frauen, sexuellen Minderheiten und Einwanderern, Pazifismus wäre da zwar ein extrem hartes Stück Arbeit, in dessen Spannungsfeld es aber auch Erfolge geben könnte. Selbst wenn eher früher als später die Gemeinsamkeiten aufgebraucht wären.
Doch es läuft so wie es schon mit der GK gelaufen ist: ehe man eine Koalition macht, gibt man alle Positionen auf und nominiert Personal, das durch seine Prinzipienlosigkeit auffällt. Erfolge kommen so keine zustande, nur müssen sich große Teile der Klientel der Partner verarscht fühlen.
Bei Jamaika wird das noch schlimmer werden. Die Union wird noch mehr mittige Mitte sein wollen als jetzt, die FDP wird zugunsten von Wirtschafts-Lobbyismus den letzten Rest Bürgerrechts-Liberalismus aufgeben und die Grünen werden den Umweltschutz über die Geldbörse der kleinen Leute finanzieren wollen.
Zwischen auf die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit bezogene, aber gegensätzliche, Positionen wird nicht mehr vermittelt, sondern die werden vorab mit den hinter ihnen stehenden Menschen fallen gelassen.
Nur rächt sich das: 2009 mag Jamaika noch eine Mehrheit von 55-60 Prozent haben, aber die wird ebenso erodieren wie die Mehrheit der Großen Koalition. Und was machen sie dann 2013 oder 2017?

Beverly
13.09.2008, 17:25
Und was passiert, falls sich die Grünen mit der SPD abstimmen, auf keinen Fall bei einer Schwampel mitzumachen?

Dann wären Union und FDP damit vor die Wand gelaufen. Bei ihrer eigenen Klientel hätten sie wegen dem Hinterherlaufen für die Grünen für Verstimmung gesorgt und die Abfuhr von Seiten der Grünen wäre auch eine strategische Niederlage. Eigentlich für die Grünen ein verlockendes Szenario - aaaber wir haben ja schon Schwarz-Grün in Hamburg und für "Jamaika" wird seit 2005 von den Lautsprechern des Systems, pardon "Journalisten", getrommelt. Letztens betrachtete sogar die taz das als "große Chance" für das "Labor" Berlin :kotz: - siehe hier (http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/berlin-wird-nicht-jamaika/). Der Unsinn wird uns also noch lange beschäftigen :rolleyes:

Bärwolf
13.09.2008, 17:35
Und warum sickert die zu dementierende Absprache dann durch? Fragen über Fragen ... :rolleyes:

...


Das könnte nun wiederum ganz unterschiedliche Gründe haben, eventuell verspricht man sich davon, das taktische Wähler das positiv aufnehmen und sich demensprechend verhalten werden; obwohl, das ist vielleicht ein wenig zu kompliziert gedacht.
Andererseits kann sowas auch ein Verräter durchsickern lassen, weil er noch eine Rechnung offen hat, oder, oder, oder.....;)

Sauerländer
13.09.2008, 17:42
Dann wären Union und FDP damit vor die Wand gelaufen. Bei ihrer eigenen Klientel hätten sie wegen dem Hinterherlaufen für die Grünen für Verstimmung gesorgt und die Abfuhr von Seiten der Grünen wäre auch eine strategische Niederlage. Eigentlich für die Grünen ein verlockendes Szenario - aaaber wir haben ja schon Schwarz-Grün in Hamburg und für "Jamaika" wird seit 2005 von den Lautsprechern des Systems, pardon "Journalisten", getrommelt. Letztens betrachtete sogar die taz das als "große Chance" für das "Labor" Berlin :kotz: - siehe hier (http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/berlin-wird-nicht-jamaika/). Der Unsinn wird uns also noch lange beschäftigen :rolleyes:
Nunja, gleichzeitig könnte man Jamaika als weiteren Schritt des ekelbedingten internen Stimmensverlustes des "bürgerlichen Lagers" werten - was wohl als Ergebnis darunter stehenbliebe.
Dann käme es massiv darauf an, wie die rot-rote Opposition zur Koordination befähigt wäre.
Nach dem -ohne jede Weltanschauung bewertet!- selten dämlichen Verhalten der SPD in dieser Hinsicht in letzter Zeit mag ich mir zwar keine große Hoffnung machen - aber ganz stirbt die ja bekanntlich erst zuletzt.
Und vergessen wir nicht, dass -um das mal offen zu sagen- dieses herkömmliche parlamentarische Gedöns ohnehin nur Zwischenschritt ist.

marc
13.09.2008, 17:58
Ist aus deren Sicht aber taktisch nicht unklug, sowohl Ersteres, die Absprache betreffend, und zweitens es erstmal zu dementieren. :D

Das taktische Geschick ist zwar zu bezweifeln (weil SPD und Grüne sich ebenfalls abstimmen könnten und ein wirklich machiavellistisches Geschick beinhalten würde, solche Ideechen nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen) aber wichtig ist vorallem, dass taktisches Geschick kein Wert an sich ist, weil man damit auch Programme forcieren kann, die Schaden anrichten.

Es ist vielleicht auch taktisch geschickt, eine Kultur der Angst zu unterstützen, zu der auch die Herrschaft der Nazi-Keule gehört, die subtile Einschränkung von Meinungsfreiheit im Sinne der vernebelnden Politischen Korrektheit, oder die milliardenschwere Propagandamaschinerie bzgl. angeblicher "Sachzwänge", die man ausschließlich auf diese und jene Weise lösen können.
(Die Tatsache, dass sich gerade in Bezug auf letzteres einfach zwei Maschinerien gegenüberstehen, macht die Sache nicht unbedingt besser.)




Und vergessen wir nicht, dass -um das mal offen zu sagen- dieses herkömmliche parlamentarische Gedöns ohnehin nur Zwischenschritt ist.

Der Gedanke ist zwar oft tröstend, aber das Problem ist ja, dass in dem Grab, das einige sich selber schaufeln, nicht nur sie drinstecken, sondern möglicherweise auch du und ich.

Bärwolf
13.09.2008, 18:09
Das taktische Geschick ist zwar zu bezweifeln (weil SPD und Grüne sich ebenfalls abstimmen könnten und ein wirklich machiavellistisches Geschick beinhalten würde, solche Ideechen nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen) aber wichtig ist vorallem, dass taktisches Geschick kein Wert an sich ist, weil man damit auch Programme forcieren kann, die Schaden anrichten.

Es ist vielleicht auch taktisch geschickt, eine Kultur der Angst zu unterstützen, zu der auch die Herrschaft der Nazi-Keule gehört, die subtile Einschränkung von Meinungsfreiheit im Sinne der vernebelnden Politischen Korrektheit, oder die milliardenschwere Propagandamaschinerie bzgl. angeblicher "Sachzwänge", die man ausschließlich auf diese und jene Weise lösen können.
(Die Tatsache, dass sich gerade in Bezug auf letzteres einfach zwei Maschinerien gegenüberstehen, macht die Sache nicht unbedingt besser.)




Der Gedanke ist zwar oft tröstend, aber das Problem ist ja, dass in dem Grab, das einige sich selber schaufeln, nicht nur sie drinstecken, sondern möglicherweise auch du und ich.


Stimmt leider auffällig!

Sauerländer
13.09.2008, 18:57
Der Gedanke ist zwar oft tröstend, aber das Problem ist ja, dass in dem Grab, das einige sich selber schaufeln, nicht nur sie drinstecken, sondern möglicherweise auch du und ich.
Das stimmt zwar - aber wie heisst es so schön:
"Ich weiss nicht, ob es gut wird, wenn es anders wird. Aber ich weiss, dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll."

Beverly
14.09.2008, 11:06
Das könnte nun wiederum ganz unterschiedliche Gründe haben, eventuell verspricht man sich davon, das taktische Wähler das positiv aufnehmen und sich demensprechend verhalten werden; obwohl, das ist vielleicht ein wenig zu kompliziert gedacht.
Andererseits kann sowas auch ein Verräter durchsickern lassen, weil er noch eine Rechnung offen hat, oder, oder, oder.....;)

... nicht zu vergessen, dass die Diskurse um Schwarz-Grün oder Schwarz-Grün-Gelb zur Steilvorlage für die Linkspartei werden könnten. Jetzt mag es bei Mitgliedern, Anhängern und Wählern der Grünen noch Linke geben, je mehr sich die Schwarz-Grün-Diskurse intensivieren, desto mehr werden die vergrault werrden und zur Linkspartei gehen.

Sauerländer
14.09.2008, 11:09
... nicht zu vergessen, dass die Diskurse um Schwarz-Grün oder Schwarz-Grün-Gelb zur Steilvorlage für die Linkspartei werden könnten. Jetzt mag es bei Mitgliedern, Anhängern und Wählern der Grünen noch Linke geben, je mehr sich die Schwarz-Grün-Diskurse intensivieren, desto mehr werden die vergrault werrden und zur Linkspartei gehen.
Ich glaube nicht, dass es bei den Grünen noch allzu viele Linke gibt.
Volker Pispers hat das mal sehr schön formuliert: "Ein Grüner, das ist heutzutage im Wesentlicher ein Liberaler, der fürs Dosenpfand ist."
Die haben ihr stabiles Wählermilieu - verbeamtete Lehrer sind dort erheblich überrepräsentiert. Und die wählen IMMER diese Partei, egal was kommt.
Also muss die sich keine Sorgen machen.

Beverly
14.09.2008, 11:12
Nunja, gleichzeitig könnte man Jamaika als weiteren Schritt des ekelbedingten internen Stimmensverlustes des "bürgerlichen Lagers" werten - was wohl als Ergebnis darunter stehenbliebe.
Dann käme es massiv darauf an, wie die rot-rote Opposition zur Koordination befähigt wäre.
Nach dem -ohne jede Weltanschauung bewertet!- selten dämlichen Verhalten der SPD in dieser Hinsicht in letzter Zeit mag ich mir zwar keine große Hoffnung machen - aber ganz stirbt die ja bekanntlich erst zuletzt.
Und vergessen wir nicht, dass -um das mal offen zu sagen- dieses herkömmliche parlamentarische Gedöns ohnehin nur Zwischenschritt ist.

Irgendwo habe ich mal geschrieben, dass wir da in der Situation von Busreisenden sind, die feststellen müssen, dass sich am Steuer ein Haufen Irrer darum zankt, wer lenken darf. Da kommt es zunächst darauf an, den Bus zum Stehen zu bringen oder zumindest dafür zu sorgen, dass die Irren nur im Kriechtempo fahren und bei einem Crash nicht allzuviel Unglück anrichten. Mit positiven Entscheidungen darüber, wohin der Bus idealerweise fahren sollte, hat das alles nichts zu tun.

Beverly
14.09.2008, 11:22
Ich glaube nicht, dass es bei den Grünen noch allzu viele Linke gibt.
Volker Pispers hat das mal sehr schön formuliert: "Ein Grüner, das ist heutzutage im Wesentlicher ein Liberaler, der fürs Dosenpfand ist."
Die haben ihr stabiles Wählermilieu - verbeamtete Lehrer sind dort erheblich überrepräsentiert. Und die wählen IMMER diese Partei, egal was kommt.
Also muss die sich keine Sorgen machen.

Das mag auf viele Grün-Wähler zutreffen, aber es passiert auch Folgendes:


In Hamburg war der Koalitionsvertrag erst gut eine Woche alt, da verzeichnete die GAL den Partei-Austritt eines prominenten Vertreters der jungen Garde. Vasco Schultz, 22 Jahre alt, sah sich von der GAL-Führung getäuscht, die im Wahlkampf einen „grundlegenden Politikwechsel“ versprochen hätte, sich nun aber mit der regierenden CDU verbündete. „Und dann ist es auch noch eine regelrechte Liebesheirat geworden“, klagte Schultz und trat der Linkspartei bei.


Quelle http://wap.welt.de/welt/deeplink/welt/politik/article1970447/Buergerkinder_fremdeln_mit_Schwarz_Gruen.xmli

Sauerländer
14.09.2008, 11:26
Das mag auf viele Grün-Wähler zutreffen, aber es passiert auch Folgendes:
Quelle http://wap.welt.de/welt/deeplink/welt/politik/article1970447/Buergerkinder_fremdeln_mit_Schwarz_Gruen.xmli
Das sind nach meinem Dafürhalten nur noch letzte Zuckungen dessen, was diese Partei vor langer Zeit mal war. Den letzten richtigen Flügelkampf, der noch von Interesse war, haben sie meines Erachtens damals im Rahmen der Bombardierung Serbiens gehabt. Danach...Nunja.

Beverly
14.09.2008, 11:26
(...)das Problem ist ja, dass in dem Grab, das einige sich selber schaufeln, nicht nur sie drinstecken, sondern möglicherweise auch du und ich.

da sind wir mal wieder bei dem Punkt, wo das alles doch ganz interessant wäre - wenn man in der Position des außen stehenden Beobachters wäre und nicht mittendrin :rolleyes:

Sauerländer
14.09.2008, 11:32
da sind wir mal wieder bei dem Punkt, wo das alles doch ganz interessant wäre - wenn man in der Position des außen stehenden Beobachters wäre und nicht mittendrin :rolleyes:
Mittendrin ist auch interessant. Furcht ist auch eine Art von Interesse.

Sauerländer
14.09.2008, 11:34
Auch wieder wahr :rolleyes:
Ich selbst habe mich in den 1990er Jahren über bei den Berliner Grünen im Arbeitskreis Außenpolitik betätigt. Komischerweise schlief das ausgerechnet dann ein, als 1998 Rot-Grün kam.
Dann war ich noch bis 2003 "Karteileiche" bei den Grünen, bis ich wegen deren Zustimmung zur Agenda 2010 austrat.
Die wesentliche Funktion haben die Grünen in meinen Augen als BEWEGUNG ausgeübt, nicht als Partei.
Und als Bewegung hatten sie in verschiedener Hinsicht einen wichtigen Sinn. Auch wenn ich persönlich dabei eher an Gestalten wie Herbert Gruhl oder Baldur Springmann denke - aber auch das war eben mal Grün.

Bärwolf
14.09.2008, 12:23
... nicht zu vergessen, dass die Diskurse um Schwarz-Grün oder Schwarz-Grün-Gelb zur Steilvorlage für die Linkspartei werden könnten. Jetzt mag es bei Mitgliedern, Anhängern und Wählern der Grünen noch Linke geben, je mehr sich die Schwarz-Grün-Diskurse intensivieren, desto mehr werden die vergrault werrden und zur Linkspartei gehen.

Mich wundert sowieso, das Linke da noch mitmachen. Was müssen die da für komische Hoffnungen hinein projezieren.
Ich denke auch, dass die Linkspartei gute Chancen hat (grundsätzlich) noch viele Unzufriedene hinter sich zu sammeln. Anderseits muß man auch sehen, die Linkspartei besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Fraktionen, die sich giftig beäugen. Das Postengeschachere und mobben ist da durchaus groß angesagt, zuletzt überdeutlich -ich galube es war- in Schleswig-Holstein, da flogen dann auch schon mal die Fäuste. Wenn´s halt was zu verteilen gibt und an gut bezahlte Job´s herangeht, scheint es kein halten mehr zu geben.
Aber gut, diese menschlichen Niedrigkeiten gibt es überall.
Fakt ist, dass die Linkspartei erstmal am Einsammeln ist. In Berlin werden die aber (wohl verdientermaßen) kräftig verlieren, bei der nächsten Senatswahl.

Altkanzler Schmidt hat übrigens gestern Lafo mit Hitler verglichen. Er bezog das auf die Fähigkeiten zum Demagogentum, dann erweiterte er das Szenarium und verglich Lafo mit LePen: der eine sei rechts, der andere sei links, beide wären sie demagogische Populisten. (War wohl auch eine Returkutsche für Lafos damalige Sekendärtugendenschälte, -man könne mit diesen auch ein KZ führen- gegenüber Schmidt.)
Ich finde sowas immer sehr belustigend (sollte man auch humorvoll so sehen), egal wie man es betrachtet, aber da sagt einfach noch ein Urgestein wirklich das was er denkt. Als moralische Wertung finde ich das quatsch, weil es ja wohl auch Populismus der Mitte gibt, die diesen im Wahlkampf genauso chamlos einsetzen, wie ihre Gegner von rechts und links.

Beverly
14.09.2008, 12:53
Mich wundert sowieso, das Linke da noch mitmachen. Was müssen die da für komische Hoffnungen hinein projezieren.
Ich denke auch, dass die Linkspartei gute Chancen hat (grundsätzlich) noch viele Unzufriedene hinter sich zu sammeln. Anderseits muß man auch sehen, die Linkspartei besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Fraktionen, die sich giftig beäugen. Das Postengeschachere und mobben ist da durchaus groß angesagt, zuletzt überdeutlich -ich galube es war- in Schleswig-Holstein, da flogen dann auch schon mal die Fäuste. Wenn´s halt was zu verteilen gibt und an gut bezahlte Job´s herangeht, scheint es kein halten mehr zu geben.
Aber gut, diese menschlichen Niedrigkeiten gibt es überall.
Fakt ist, dass die Linkspartei erstmal am Einsammeln ist. In Berlin werden die aber (wohl verdientermaßen) kräftig verlieren, bei der nächsten Senatswahl.

Das größte Problem mit der Linkspartei ist, dass sie ihren Wahlkampf hauptsächlich von anderen machen lässt. All die Peinlichketen von GK, Merkel, Seeheimer Kreis ... äh SPD, Schwarz-Grün, Schwampel ... schaffen erst das Potenzial, ohne dass die LiPa wie vor ihr die PDS bundesweit wohl nur bei 4-6 Prozent stünde.
Die Linkspartei hat es immerhin geschafft, als Protestpartei jene Strukturen aufzubauen, die wenigstens einen Teil all der Frustrierten auffangen. Nach dem, was getan werden muss, ist das wenig, zu wenig. Aber wenn man sieht, wie kläglich da die NPD trotz IMHO Anfang der 2000er vergleichbarer Ausgangschancen gescheitert ist, sollte man den Erfolg der Linken nicht unterschätzen.
Problematisch sind die Regierungsbeteiligungen der Linkspartei, auch weil die Lautsprecher des Systems schon angekündigt haben, sie dabei korrumpieren und ihren Wählern entfremden zu wollen. Da mag es ganz gut sein, dass der Putsch des Seeheimer Kreises in der SPD und die Diskussionen um Schwarz-Gelb resp. Schwarz-Gelb-Grün dafür sprechen, dass die Linke auch nach 2009 weiter in der Opposition ist. Wo sie angesichts einer geschwächten Großen Koalition oder eines mehr oder weniger peinlichen Dreierbündnisses vielleicht mehr bewirken kann als bei einer Neuauflage von Rot-Grün.
Was Berlin betrifft, so ist da die Linke nicht allein für die Misere verantwortlich. Sie hat mit der Berliner SPD einen Koalitionspartner, wo mir das Ganze wie in einer Prügel-Ehe vorkommt: "Er" - das Sozenpack mit Wowereit und Sarrazin an der Spitze - will auf die eigenen Kinder - die einfachen Menschen - eindreschen, "sie" - die Linkspartei - will das verhindern, kommt damit aber nicht weit.
Ich habe zwar angesichts vieler Scheißerlebnisse in Berlin schon mit dem Gedanken gespielt, aus der Linken auszutreten, doch da müssten auch viele andere abgestraft werden, die Berlin zu einem Armenhaus, Irrenhaus und Endlager für Menschenmüll aus aller Herren Länder gemacht haben.


Altkanzler Schmidt hat übrigens gestern Lafo mit Hitler verglichen. Er bezog das auf die Fähigkeiten zum Demagogentum, dann erweiterte er das Szenarium und verglich Lafo mit LePen: der eine sei rechts, der andere sei links, beide wären sie demagogische Populisten. (War wohl auch eine Returkutsche für Lafos damalige Sekendärtugendenschälte, -man könne mit diesen auch ein KZ führen- gegenüber Schmidt.)
Ich finde sowas immer sehr belustigend (sollte man auch humorvoll so sehen), egal wie man es betrachtet, aber da sagt einfach noch ein Urgestein wirklich das was er denkt. Als moralische Wertung finde ich das quatsch, weil es ja wohl auch Populismus der Mitte gibt, die diesen im Wahlkampf genauso chamlos einsetzen, wie ihre Gegner von rechts und links.

Mein größtes Problem mit Lafontaine ist, dass er in die Jahre gekommen ist, und die Linke nicht viele wie ihn hat, die auch mal den Demagogen machen.