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Vollständige Version anzeigen : Wer pflegt seine Eltern oder würde es tun?



PeterH
04.09.2008, 20:55
siehe Titel....

-jmw-
04.09.2008, 21:13
Ich hasse Krankenhäuser, Altenheime, Arztpraxen und alles, was mit Krankheit zu tun hat.
Nur wenn ich selber krank bin, stört mich das wenig - abhängig von meinem schlechten Zustand dann natürlich.
Für Pflege von irgendwem käm ich nie in Frage, aber das ist kein Problem, denn erstens wissen meine Eltern das und zwotens stünde mein Bruder im Falle des Falles zur Verfügung, der kann sowas. :)

Misteredd
04.09.2008, 21:24
Ich tue das.

Drache
04.09.2008, 21:38
Kein Altenheim oder Pflegeheim!
Ich würde das tun, was wir schon bei unserer Oma gemacht haben:
Eine nette, bezahlbare polnische Krankenschwester mit ins Haus einziehen lassen und alles ist gut!
Die war einfach perfekt! Die Woche über war sie für Oma da und am Wochenende war sie mit mir unterwegs! :D

-jmw-
04.09.2008, 21:39
und am Wochenende war sie mit mir unterwegs! :D
:top: :top:

Bruddler
04.09.2008, 21:45
Meine Eltern sind schon lange tot !

Bruddler
04.09.2008, 21:47
Kein Altenheim oder Pflegeheim!
Ich würde das tun, was wir schon bei unserer Oma gemacht haben:
Eine nette, bezahlbare polnische Krankenschwester mit ins Haus einziehen lassen und alles ist gut!
Die war einfach perfekt! Die Woche über war sie für Oma da und am Wochenende war sie mit mir unterwegs! :D

Ich hoffe doch, dass ihr die Oma mitgenommen habt ?! :cool2:

I.Kant
04.09.2008, 22:09
siehe Titel....

Naja, jetzt muss ich erstmal den blöden Spruch schreiben "Es kommt auf die Umstände an".

Wir haben in der Familie einen sehr starken Zusammenhalt, mein Vater ist vor einigen Jahren an Krebs gestorben und meine Mutter hat ihn mit unserer Unterstützung bis zu seinem Tod gepflegt.

Meine Mama wird bald 75 und wir haben schon oft darüber gesprochen, wie es wäre, wenn sie nicht mehr alleine zurechtkommt.
Sie war Altenpflegerin und kann sehr gut einschätzen was "Pflege" bedeutet.
Soweit ist es noch nicht und vielleicht wird der Tag nie kommen.

Natürlich helfe ich beim Putzen der Wohnung, wir haben zusammen einen Garten und ich bin seit der Vater tot ist für die Technik und die schweren Arbeiten zuständig. Langsam wird es mehr, langsam verschiebt sich die Sorge; früher hat sie kontrolliert ob ich pünktlich zuhause bin und heute machen ich und mein Bruder "Kontrollanrufe" (ist sie gut heimgekommen, fühlt sie sich wohl, etc..)

Wir wachsen da rein, sie wird älter und wir sind für sie da.
Aber irgendwann wird es vielleicht einen Punkt geben wo wir das nicht mehr können und meine Mutter hat uns da eine klare Ansage gegeben, sie will nicht von uns "gepflegt" werden und damit meint sie Füttern, Windeln, Waschen, Lagern, das ständige "präsent sein" und Aufpassen müssen und die vielen Dinge, die noch mit der Pflege eines hilflosen und vielleicht auch dementen Menschen zusammen kommen.

Sie will in das Altenheim in dem sie gearbeitet hat.

Sie sagt, sie weiss was es bedeutet Menschen zu pflegen aber vielleicht will sie einfach ihre Würde behalten und sich von Menschen pflegen lassen, die ihr nicht so nah sind und dadurch für mich und meinen Bruder die Mutter bleiben, mit der man gemütlich eine rauchen kann und dabei quatschen.
(Damit meine ich natürlich nicht, dass es generell als würdelos empfunden wird, wenn ein Mensch von seinen Angerhörigen gepflegt wird.)
Sie will das so.
Aber ich glaube, dass wir uns in diese Situation hinenentwickeln und vielleicht werde ich sie pflegen soweit ich das kann.
Was auch immer, ich werde merken ob sie sich wohl fühlt und das ist wichtig, genauso wichtig wie ich mich dabei fühle, denn das gehört zusammen.

MorganLeFay
04.09.2008, 22:20
Ich tue es nicht, und werde es nicht tun.

I.Kant
04.09.2008, 22:21
Ich tue es nicht, und werde es nicht tun.

Das ist vollkommen ok.

MorganLeFay
04.09.2008, 22:32
Das ist vollkommen ok.

Ich sehe auch keine Notwendigkeit, das zu rechtfertigen. :D

Mein Vater möchte nicht zuhause gepflegt werden, wenn es mal soweit kommt. Nachdem meine Großmutter nach einem schweren Schlaganfall in ein Heim musste, wurde das alles durchgesprochen, und es besteht da ein Einvernehmen.

Das heißt ja nicht, dass man das Elternteil abschiebt.

Meine Großmutter war - *nachrechne* - sieben Jahre im Pflegeheim, bei uns in der Stadt. Sie wurde fast täglich von einem Familienmitglied besucht, nachdem ich wegzog, war ich ungefähr alle drei Wochen bei ihr und habe ansonsten so einmal die Woche eine Postkarte geschrieben.
War für alle Beteiligten am besten so.

Meine Mutter hat dankenswerterweise kein Heim gebraucht, die fiel am Ende ihrer Krebs-Odysee ziemlich direkt um.

Bei meinem Vater wäre es ähnlich. Ein Heim nahebei, aber nicht bei uns im Haus.

Du hast aber recht, es kommt auch auf die Situation an, die sich entwickelt. das graduelle Verschieben von Verantwortung kenne ich gut, auch wenn sich das in meinem Fall etwas anders darstellt, da ich weit von der Familie weg bin. Das mit den Anrufen z.B. kenne ich selber.
Mein Vater nennt das "den Schwerpunkt der Familie verschieben", und das ist was ganz natürliches - irgendwann feiert man Weihnachten nicht mehr bei den Eltern, sondern die Eltern kommen zu einem und sowas. :]

Nur wirkliche Pflege zuhause schließe ich vom heutigen Standpunkt aus.

SAMURAI
04.09.2008, 22:36
Das habe ich schon lange hinter mir. War eine schwere Zeit.

Kreuzbube
04.09.2008, 22:43
Dazu fällt mir ein traurig-schönes Lied von Frank Rennicke ein...
http://www.youtube.com/watch?v=AnrIVkt_iM8

PeterH
05.09.2008, 08:03
Problematisch finde ich die gesellschaftlichen Zwänge. Auch mit dem Gefühl den Vater/Mutter "abzuschieben" muss man klar kommen. Rational betrachtet ist es Wahnsinn so eine Pflege zu übernehmen. Dafür ist das Leben einfach zu kurz.

Diesem Frank Rennicke gehört für das Lied eins in die Fresse.

Zimbelstern
05.09.2008, 08:19
Es hat mich eine Menge Geld gekostet, zwei meiner Tanten zu pflegen. Ich würde es jedoch immer wieder tun, da ich mitbekommen habe, wie ohne Betreung dieser, unserer Staat, die, die ihn wieder aufgebaut haben, inzwischen einfach verrecken läßt. Waren ja alle Nazis.

[/Zynismus]

schastar
05.09.2008, 08:25
siehe Titel....

Ich würde und werde es nicht tun. Das ist auch mit ein Grund warum meine Eltern schon vor Jahren eine private Pflegeversicherung abschlossen. Ich mag weder Krankenhäuser noch Altenheime, und schon gar keine Menschen die nach Kot und Urin riechen. Deshalb lege ich auch keine kleinen Kinder trocken oder wasche sie. Bei alten finde ich das noch wesentlich ekeliger. Auch arbeite ich nicht mehr in Behindertenheimen, aus vorgenanntem Grund.

Zimbelstern
05.09.2008, 08:28
Auch Du hast einmal nach Kot und Urin gerochen. Zu der Zeit, als Dein Vater Dir die Windeln gewechselt hat.

Tratschtante
05.09.2008, 08:31
Kein Altenheim oder Pflegeheim!
Ich würde das tun, was wir schon bei unserer Oma gemacht haben:
Eine nette, bezahlbare polnische Krankenschwester mit ins Haus einziehen lassen und alles ist gut!
Die war einfach perfekt! Die Woche über war sie für Oma da und am Wochenende war sie mit mir unterwegs! :D

Wer? Die Oma oder die poln. Krankenschwester?

schastar
05.09.2008, 08:36
Auch Du hast einmal nach Kot und Urin gerochen. Zu der Zeit, als Dein Vater Dir die Windeln gewechselt hat.

Und? Das war seine Entscheidung. Ich habe keine Kinder, das ist meine Entscheidung.

Thauris
05.09.2008, 08:39
Auch Du hast einmal nach Kot und Urin gerochen. Zu der Zeit, als Dein Vater Dir die Windeln gewechselt hat.


So sieht's aus :top:

Zimbelstern
05.09.2008, 08:44
Das trennt uns inhaltlich. Ich bin stolz auf meinen Vater, wie auch auf meine Tochter. Deine Entscheidung respektiere ich jedoch.

Mütterchen
05.09.2008, 13:46
Ich habe die Vorstellung, dass meine Eltern auf keinen Fall in einem Pflegeheim enden sollen. Ich wünsche mir für sie, dass sie zuhause sterben können.

Was letztendlich aber geschehen wird, kann ich natürlich nicht ganz sicher sagen.
Ich weiß ja nicht, wie pflegeintensiv eine Betreuung werden wird.

Drache
05.09.2008, 13:53
Wer? Die Oma oder die poln. Krankenschwester?

Die hübsche polnische Krankenschwester natürlich! :))

Pythia
05.09.2008, 19:38
Auch mit dem Gefühl den Vater/Mutter "abzuschieben" muss man klar kommen. Rational betrachtet ist es Wahnsinn so eine Pflege zu übernehmen. Dafür ist das Leben einfach zu kurz.Das Leben ist nie zu kurz. Wer zu Lebenszeiten nichts schafft, schafft selbst in 3-facher Zeit nix. Wer keine Kinder groß zieht und auch sonst nichts für die Nachwelt tut außer den Staat verschulden und Müllberge produzieren, kann gar nicht kurz genug leben.

.
Von solchen Typen haben auch die eigenen Altvorderen nichts zu erwarten. Die werden nur abgeschoben, und selbst das noch auf Kosten Anderer. Eben auf Schulden für den Staat, Die Nachwelt soll mal zahlen. Kinderlose und sich selbst verwirklichende 1-Kind-Paare schaffen ja den ganzen Mist: immer mehr Schulden für immer weniger Kinder:

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http://www.24-carat.mobi/Verdi-35/000-debt.gif
Immer weniger Kinder sollen immer mehr zahlen? Nun, sie werden es nicht tun!

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2.-Auto und 3.-Urlaub wichtiger als eigene Kinder zu starken und erfolgreichen Nachfolge-Leistungsträgern zu erziehen? Na, für 2 Eltern, 4 Großeltern und vielleicht noch 2 oder 3 Urgroßeltern will das 1-Kind will später auch nicht sorgen, oder gar für kinderlose alte Raffgeier. Zur Hölle mit denen, werden die jetzigen Kinder sagen.

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15 mio. seit 1965 Verhütete und Abgetriebene kaufen nun eben kein 1.-Auto, beziehen nun keine 1.-Wohnung, richten die nicht ein und kaufen auch sonst nichts mit ihrer nach der Ausbildung steigenden Kaufkraft. Sie sind ja gar nicht da. So geht der Binnenmarkt immer noch was mehr den Bach runter, und die Schulden steigen weiter.

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Nur sehe ich keine Freiwilligen, die rufen: "Ja, ich! Wenn ich groß bin, werde ich Alles abzahlen und allen Kinderlosen und 1-Kind-Paaren neue Herzschrittmacher kaufen, damit sie länger schmarotzen können!"

henriof9
06.09.2008, 17:26
Das ist keine Frage, das ist eine Selbstverständlichkeit.

Bei meiner Großmutter kam es nicht mehr dazu, die verstarb im Krankenhaus.
Allerdings hatten wir ihr vorher versprochen, daß sie nicht in ein Heim kommt.
Besonders traurig daran, sie hatte 6 Kinder, von denen bis zu ihrem Tod noch 3 lebten, aber nur meine Mutter und ich haben uns um sie gekümmert.


Allerdings ist das Wissen über diese Thematik bei vielen Menschen unzureichend bzw. wird dieses Thema von den meisten falsch eingeschätzt.
Dies liegt, meines Erachtens, daran, daß sich Menschen erst dann mit einer Sache beschäftigen, wenn es sie selbst persönlich betrifft.
Daher wird das Thema " Pflege " mit allem was dazu gehört einfach ausgeblendet.
Wie sonst kann es sein, daß in den Pflegeheimen alte Menschen unwürdig und unmenschlich behandelt werden oder das Angehörige dermaßen überfordert sind, daß sie diese Überforderung dann an den zu Pflegenden auslassen.

Um die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren, ist aber auch eine Finanzreform unabdingbar, die Pflegeversicherung allein bringt das n icht. Aufklärung, Unterstützung, Aufwand, Hilfen, dies alles kostet Geld, und wie schon im Grundgesetz steht : " die Würde des Menschen ist unantastbar ", haben alte, zu Pflegende denn keine Würde ?

Auch wenn ich mir vielleicht den Zorn einiger User zuziehe, aber da wird über mehr Geld für Kinder und Erziehung derer diskutiert oder Rentenkürzungen für Kinderlose, sind es doch meist die Kinder, die ihre zu pflegenden Angehörigen in diese Pflegeheime abschieben !?

Und wie sieht es denn mit dem Verständnis für die zu Pflegenden aus ?
Ist es nicht in erster Linie die Angst davor, evtl. selbst einmal ein Pflegefall zu werden ? Da hilft auch nicht die " Vogel- Strauß- Politik !

Schon das Verhalten der Gesellschaft gegenüber alten Menschen und Behinderten spottet jeder Beschreibung- dabei werden wir alle einmal alt und hoffendlich sind bis dahin unsere Gesellschaft und auch unsere Politiker " selbst persönlich betroffen " damit sich in der Pflege etwas ändert.

Geronimo
06.09.2008, 18:26
Ich habe das alles hinter mir. Erst meine Mutter bis sie wg. Demenz ins Heim mußte und dort verstarb. Mein Vater war bis zum Schluß bei mir. Im März ist er nach kurzer Krankheit geistig fit verstorben. Ich vermisse ihn sehr.

Gero

Brotzeit
06.09.2008, 18:47
Ich würde es tun .


"Aber" ...........
Wozu bezahlen wir immer mehr Sozialabgaben bei gleichzeitigem Leistungsabbau????????????????

Drache
06.09.2008, 19:24
Ich hoffe doch, dass ihr die Oma mitgenommen habt ?! :cool2:
Die fand das witzig! War auch dabei, wenn ich mit meinen Kumpels zu Hause gefeiert habe. Nach zwei Bier musste ich sie dann mal höflich an ihre Medikamente erinnern. Nach dem dritten hat sie dann freiwillig aufgehört! :D


Diesem Frank Rennicke gehört für das Lied eins in die Fresse.

Jemandem, der seine Eltern oder Grosseltern in ein Altenheim abschiebt, sich aber das sauer erabeitete Häuschen unter den Nagel reisst, dem gehört eins in die Fresse!

Punkt
06.09.2008, 20:50
Wenn man mit diesem Thema nicht direkt konfrontiert ist, dann ist alle Theorie recht grau.
Machen wir uns doch nichts vor. Wenn die Eltern zum Pflegefall werden, dann sind wir doch selber auch alle nicht mehr taufrisch. Es ist also auch eine Frage der eigenen Kraft.
Wir reden jetzt nicht von mal einkaufen gehen oder mal saubermachen, sondern von richtiger Pflege. Das ist eine 24 h Job und ich kann mir nicht vorstellen, das das jemand so locker über Jahre machen kann.
1. ist es eine Geldfrage. Oder wer kann wegen Pflege einfach so die Arbeit aufgeben?
2. Es kostet physische und psychische Kraft. Ich möchte den sehen, der das auf Jahre durchhält. (ein Altenpfleger hat mal Feierabend, einAngehöriger nicht.)

Kreuzbube
06.09.2008, 22:03
Problematisch finde ich die gesellschaftlichen Zwänge. Auch mit dem Gefühl den Vater/Mutter "abzuschieben" muss man klar kommen. Rational betrachtet ist es Wahnsinn so eine Pflege zu übernehmen. Dafür ist das Leben einfach zu kurz.

Diesem Frank Rennicke gehört für das Lied eins in die Fresse.

Leichten Dachschaden oder was, Du Knaller?!:vogel: :vogel: :vogel:

dr-esperanto
07.09.2008, 03:47
Problematisch finde ich die gesellschaftlichen Zwänge. Auch mit dem Gefühl den Vater/Mutter "abzuschieben" muss man klar kommen. Rational betrachtet ist es Wahnsinn so eine Pflege zu übernehmen. Dafür ist das Leben einfach zu kurz.

Diesem Frank Rennicke gehört für das Lied eins in die Fresse.


Nee, rational betrachtet musst du deinen Eltern jetzt zurückgeben, was sie dir in deinen Babyjahren geschenkt haben, die ganze Pflege, Windelwechseln usw.

PeterH
07.09.2008, 08:37
Leichten Dachschaden oder was, Du Knaller?!:vogel: :vogel: :vogel:
Weil ich diese Betroffenheitsmusik scheiße finde?


Nee, rational betrachtet musst du deinen Eltern jetzt zurückgeben, was sie dir in deinen Babyjahren geschenkt haben, die ganze Pflege, Windelwechseln usw.

Rational haben meine Großeltern meinen Eltern die Windeln gemacht, meine Eltern mir und ich meinen Kindern.

Pythia
29.10.2008, 04:31
Dazu fällt mir ein traurig-schönes Lied von Frank Rennicke (http://www.youtube.com/watch?v=AnrIVkt_iM8) ein ... Ach, man sollte für seine Eltern sorgen wollen. Nicht sorgen müssen. Pflicht ist ja wie im Altersheim. Da sind auch Leute mit Pflicht. Nicht weil sie die Alten lieben. Können sie ja auch gar nicht ohne Herzleid: da sterben Alte am laufenden Band.
.
Und jeder Tod eines geliebten Menschern bricht einem das Herz. Alterheim-Pfleger(innen) haben auch nur 1 Herz. Das können sie sich nicht alle paar Tage brechen lassen.
Meine Eltern sind schon lange tot!Unsere Eltern sind zwar schon lange gestorben, aber noch lange nicht tot. Meine Mutter und meinen Schwiegervater versorgten wir bis sie starben. Da waren wir dabei, und nun leben sie in uns fort.

Nee, rational betrachtet musst du deinen Eltern jetzt zurückgeben, was sie dir in deinen Babyjahren geschenkt haben, die ganze Pflege, Windelwechseln usw.Den Eltern geben müssen, das ist nicht gut. Uns machte es Freude unseren Eltern etwas von der Liebe zurück zu geben, die sie uns immer gegeben hatten. Ohne diese Liebe sollte man die Sorge für die Alten doch besser dem Altersheim überlassen.
.
Ohne Liebe wird die Sorge eine Last, und Last bringt Streit. Ich habe Mitleid mit solchen Pflegenden und Gepflegten. Aber so sehr ich es hasse, ich rate dann zum Altersheim: da ist zumindest eine Chance für Frieden, und mit Frieden stellt sich dann vielleicht doch wieder Liebe ein. Und ist das Altersheim gar zu lieblos ...
.
... verbindet es auch wieder diese Lieblosigkeit zusammen zu bekämpfen. Wir hatten allerdings mehr Glück: Liebe füreinander bis zur letzten Sekunde, und unsere eigene Liebe zu unseren Eltern wird uns wohl bis an unser Lebensende erhalten bleiben.
.
Unsere Kinder sehen es auch so und streiten sich nun schon, wer uns pflegen darf. Nicht wer uns pflegen muß. Aber wir wollen uns denen gar nicht überantworten. Hoffentlich brauchen wir das nie und können noch lange füreinander sorgen. Sollte meine Holde mich oder ich sie verlassen, werden wir einander wohl nur kurz überleben.