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Vollständige Version anzeigen : Mehr Konsum



Helmuth
24.12.2004, 08:52
Früher hiess es sparen,sparen,Gürtel enger schnallen,Masshalten was völlig plausibel ist.Heute soll man mehr konsumiren um so die Schulden abzubauen.Mit anderen Worten sind Massenkarambolagen ein Segen.Je mehr kaputtgeht umso besser.Sogar die Chinesen animieren zu mehr Konsum.
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen.Was hat sich gegenüber früher in dieser Beziehung zum Gegenteil geändert?

Kalmit
24.12.2004, 14:24
Im Grunde ist die Aussage richtig... Aber: Sparen heißt es heute doch immer noch! Die Wirtschaft sitzt einem Rationalisierungswahn auf, der meiner Meinung die Hauptschuld an der wirtschaftlichen Krise in Deutschland ausmacht. Ein schon krankhaft übertriebenes Gewinnstreben! Überall in den Vorstandsetagen herrscht die Devise "Geiz ist geil". Gerade in den letzten Jahren kommt noch das Sparen bei den Löhnen und den Arbeitsplätzen hinzu... Immer weniger Erwerbstätige mit immer niedrigeren Einkommen und einer immer schwächer werdenden sozialen Absicherung sollen munter ohne groß drüber nachdenken schön überteuerte Produkte kaufen, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können oder brauchen. "Autos kaufen keine Autos" hat mal ein berühmter Autobauer (Henry Ford) gesagt, als er von seinen Unternehmerkollegen für seine hohen Löhne kritisiert wurde!!!

Der Normalverdiener heute spart nur, weil er nicht anders kann. Ich kaufe mir kein Auto auf Raten, wenn ich mir nicht sicher bin, nächstes Jahr noch einen Job zu haben - oder Lohneinbußen fürchten muss! Und ich gehe seltener ins Kino, Essen, Freizeitpark usw. Mehr Konsum (und einen wirtschaftlichen Aufschwung) kann es nur geben, wenn den Menschen wieder mehr Geld im Portemonaie, soziale Sicherheiten u. Perspektiven geboten werden! Momentan ist aber das Gegenteil der Fall!

trib996
24.12.2004, 16:35
Dieses "mehr Konsum , mehr Konsum " geht mir auf den Docht .
X(

Auch die Chinesen kaufen keine Lebensmittel , wenn der Kühlschrank voll ist.
Ich fühle mich darüberhinaus auch nicht von Chinesen animiert mehr zu kaufen .

Immer mehr Menschen leben auf "Pump" , der Konsumwahn reitet viele in den Ruin .
Die Bank möchte aber irgentwann einmal ihr Geld zurück , und dann ?
Es ist leider zu einfach heute über seine Verhältnisse zu leben .

Das Geld was die Leute zu Aldi und Co. bringen kommt durch die wenigen Verkäuferinnen auch nicht wieder in die Region zurück.

Helmuth
24.12.2004, 16:59
Das sind leider keine Antworten auf meine Frage:
Mehr Konsum heisst mit anderen Worten mehr verbrauchen,dh. mehr Arbeit und Rohstoffe vernichten und Massenkarambolagen ein Lichtblick.Das ist doch pervers und kann doch nicht "richtig" sein?

trib996
24.12.2004, 17:02
Der Meinung bin ich ja .

Man könnte ja auf die Idee kommen zu behaupten , Produkte würden absichtlich minderwertig hergestellt , um den Absatz zu erhöhen . :rolleyes:

Helmuth
25.12.2004, 10:01
Wenn Du auch der Meinung bist,dann können wir ja leider nicht weiter debatieren.Die meisten sind da anders,die wollen nur mit Ihresgleichen sich unterhalten,was doch wenig Sinn hat.
Nur noch Wegwerfartikel,man kann nichts mehr reparieren.Gestern wollt ich an einer Mehrfachsteckdose etwas machen,ist aber nicht möglich,sogar die einzige kleine Schraube die sonst enthalten war um diese zu öffnen ist nicht mehr vorhanden!Ich finde das kriminell.
Vor 30 Jahren kaufte ich eine Schlagsahneapparatur die aus Ungarn stammte,also ein komunistisches Produkt.Das habe ich immer noch und dieses wurde gleich mit Ersatzteilen geliefert!

Kalmit
25.12.2004, 19:34
Nun... ich bin da wohl etwas am eigentlich von dir angedachten Thema vorbeigerauscht... Also ich probiers nochmal, vielleicht ist das ja mit gemeint: :D

Im Grunde ist es eigentlich positiv, dass unsere Straßen immer schlechter werden. Denn schlechtere Straßen erhöhen den Verschleiß an Federung und Stoßdämpfern. Die Autos müssen öfter in die Werkstatt, die dafür Geld einnimmt. Und der Staat somit Steuern. Zudem erhöht sich durch die schlechte Fahrbahndecke oder falsch geschaltete Ampelanlagen (Stop and Go) in den Städten oder Staus auf den Autonbahnen der Benzinverbrauch, was auch wieder zu mehr Einnahmen der Ölkonzerne führt, die dann widerum Unternehmenssteuern bezahlen...??? Also: Gut ausgebaute Straßen schädigen den Staatshaushalt und die Wirtschaft und überhaupt! ;)

Was von Helmuth im letzten Post angesprochen wurde: Zustimmung... bei Auto's ist das ganz schlimm - da fehlt irgendwo ein einzelnes Teilchen (oder ist defekt) - und schon muss z. B. die ganze, teure Anlage ausgetauscht werden, weil es bestimmte Teile nicht einzeln gibt bzw. ein Austausch/Umbau von der Konzeption her unmöglich gemacht wird! Hab ich letztens in irgend nem Automagazin gesehen!

Scotty
25.12.2004, 20:51
Was von Helmuth im letzten Post angesprochen wurde: Zustimmung... bei Auto's ist das ganz schlimm - da fehlt irgendwo ein einzelnes Teilchen (oder ist defekt) - und schon muss z. B. die ganze, teure Anlage ausgetauscht werden, weil es bestimmte Teile nicht einzeln gibt bzw. ein Austausch/Umbau von der Konzeption her unmöglich gemacht wird! Hab ich letztens in irgend nem Automagazin gesehen!
Das ist bei unserem Fernseher passiert. Die Buchse des Antennensteckers im Gerät ist auf der Receiverplatine befestigt, zwei Drähtchen angelötet und die Buchse selber mit Krallen in der Platine eingeklemmt. diese Krallen sind, wahscheinlich Materialermüdung, abgebrochen. Da außerdem noch der Lautstärkeregler etwas gesponnen hat, haben wir den Kundendienst kommen lassen. Der Lautstärkeregler war schnell ausgetauscht. Bei dem Antennstecker dachten wir an einen Austausch des Steckers und fertig. Pustekuchen. Der gesamte Receiver hätte ausgetauscht werden müssen. Kostenpunkt damals 300 DM.
Der Techniker wollte gleich einen Termin ausmachen, da er den Receiver nicht dabei hatte. Er hat allerdings etwas dumm geschaut, wie wir abgelehnt haben.
Das Antennenkabel habe ich dann selber direkt an der Platine angelötet.
Wegen einem Bauteil im Wert von ein paar Pfenningen hätte wir die ganze Platine ersetzen sollen.....Nein Danke.

moxx
25.12.2004, 20:53
es ist eigentlich ziemlich einfach:
-das geld was gesparrt wird, wird bei banken angelegt.
-die banken verleihen geld an unternehmen die damit investieren
-unternehmen investieren, um damit umsatz zu machen
-wird kein umsatz gemacht wird nicht investiert...

was geschieht also mit dem gesparrten geld?
-es wird ins ausland verliehen, damit dort investiert wird.

was ist nun positiv was negativ?

trib996
25.12.2004, 20:58
Das ist bei unserem Fernseher passiert. Die Buchse des Antennensteckers im Gerät ist auf der Receiverplatine befestigt, zwei Drähtchen angelötet und die Buchse selber mit Krallen in der Platine eingeklemmt. diese Krallen sind, wahscheinlich Materialermüdung, abgebrochen. Da außerdem noch der Lautstärkeregler etwas gesponnen hat, haben wir den Kundendienst kommen lassen. Der Lautstärkeregler war schnell ausgetauscht. Bei dem Antennstecker dachten wir an einen Austausch des Steckers und fertig. Pustekuchen. Der gesamte Receiver hätte ausgetauscht werden müssen. Kostenpunkt damals 300 DM.
Der Techniker wollte gleich einen Termin ausmachen, da er den Receiver nicht dabei hatte. Er hat allerdings etwas dumm geschaut, wie wir abgelehnt haben.
Das Antennenkabel habe ich dann selber direkt an der Platine angelötet.
Wegen einem Bauteil im Wert von ein paar Pfenningen hätte wir die ganze Platine ersetzen sollen.....Nein Danke.

Bei meinem Golf4 ist ein Sensor in der Fahrertür kaputt gegangen , hätte 30 Euro gekostet .
Jedoch ist er so schön ins Türschloß integriert , das es komplett gewechselt werden mußte ,hätte so um die 200 Euro gekostet .
200 Euro damit beim Tür aufmachen die Innenraumbeleuchtung wieder angeht.
Zum Glück hatte ich Garantie.

Kein Einzelfall ,ist ein Problem beim golf4.

trib996
25.12.2004, 21:01
es ist eigentlich ziemlich einfach:
-das geld was gesparrt wird, wird bei banken angelegt.
-die banken verleihen geld an unternehmen die damit investieren
-unternehmen investieren, um damit umsatz zu machen
-wird kein umsatz gemacht wird nicht investiert...

was geschieht also mit dem gesparrten geld?
-es wird ins ausland verliehen, damit dort investiert wird.

was ist nun positiv was negativ?

Wenn es so einfach ist ,warum haben wie dann so viele Probleme ?
Deutschland ist nicht das einzige Land was mit einer sehr hohen Staatsverschuldung zu kämpfen hat.

Wo ist das ganze Geld ?

Helmuth
26.12.2004, 10:22
An Moxx
Du hast mir erklärt wie ein bestimmtes System funktioniert.Soll die Frage, was nun gut ist ,eine Ironie sein?
Das war mir schon klar wie das gemeint ist mit dem viel konsumieren.Ich fragte aber ob dieses System nicht ein Irrsinn ist?Verschwenden ,Rohstoffe und Energie und Umwelt vernichten,damit es uns besser ergehe und wir unsere exorbitanten Schulden auf diese Weise tilgen können?

Helmuth
02.01.2005, 16:55
Warum antwortest Du nicht? Du kannst doch nicht im Ernst sagen je mehr Auto Blechschäden um so besser?(Mit anderen Worten ist das mehr konsumieren.)

Lutz
02.01.2005, 18:07
In gewisser Weise hast du mit den kaputten Autos recht - Voraussetzung für das Funktionieren von moxx` Theorie ist aber/nur, das die Geschädigten in der Lage sind, sich ein neues Auto leisten zu können!
Aber das klappt nur im Kapitalismus: "Gebt Geld aus, und ihr werdet im Endeffekt mehr haben". Bei manch einem klappt das, der Großteil hingegen gehört zu den ausgebeuteten Opfern.

Mithrandir
02.01.2005, 22:54
Das sind leider keine Antworten auf meine Frage:
Mehr Konsum heisst mit anderen Worten mehr verbrauchen,dh. mehr Arbeit und Rohstoffe vernichten und Massenkarambolagen ein Lichtblick.Das ist doch pervers und kann doch nicht "richtig" sein?
Na klar, genau so funktioniert es!
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt beispielsweise wurde durch die Flutkatastrophe 2002 um 0,3 % erhöht. Aber hat die Flut tatsächlich unseren Wohlstand vermehrt? Wohl kaum.
Es ist nicht schwer einzusehen, dass das BIP eine höchst ungeeignete Größe darstellt, den Wohlstand einer Gesellschaft zu messen. Wesentliche Faktoren gehen nicht ein, und die Massenkarambolage sorgt dann tatsächlich dafür, dass es uns »besser« geht.

Ich gebe Dir eine Leseempfehlung (aus diesem Artikel stammt auch das Flutbeispiel):
Mario Sixtus: Was ist Wohlstand? (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14892/1.html)

Helmuth
03.01.2005, 10:16
Also es scheint,dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe.Wenn ich kein Geld mehr habe,dafür aber riesige Schulden,dann muss ich viel konsumieren,dh Geld ausgeben,Kleider wegwerfen und neue kaufen,nur noch Wegwerfartikel herstellen;das verbraucht viel Resourcen,wird durch Automaten prodziert und die Menschen sitzen zu Hause und werden psychisch krank oder kriminell.Ist nicht im Gegenteil diese Wegwerfmentalität einer Spassgesellschaft schuld an der Misere in der wir uns befinden und die mit ein wenig Verstand leicht voraussehbar war?
Ein Buch soll ich lesen um dies alles zu verstehen?
Warum forderte der hochgeachtete Wirtschaftsminister Erhard "Maßhalten","Gürtel enger schnallen"?

DichterDenker
03.01.2005, 19:26
Früher hiess es sparen,sparen,Gürtel enger schnallen,Masshalten was völlig plausibel ist.Heute soll man mehr konsumiren um so die Schulden abzubauen.Mit anderen Worten sind Massenkarambolagen ein Segen.Je mehr kaputtgeht umso besser.Sogar die Chinesen animieren zu mehr Konsum.
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen.Was hat sich gegenüber früher in dieser Beziehung zum Gegenteil geändert?
Beide "Lösungen" zielen darauf ab, den Bürgern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Animation zum Konsum soll die Nachfrage erhöhen, das Sparen das Angebot (und beide sollen damit letztlich die Staatskassen füllen und der Wirtschaft zugute kommen).

Mithrandir
04.01.2005, 00:39
@Helmuth: Hast Du den Artikel gelesen, den ich Dir empfohlen hatte?

Übrigens: Das Nonplusultra der Konsumankurbelung ist der Krieg. Denn was in Stücke gebombt wird, das muss anschließend neu gekauft werden…

Helmuth
04.01.2005, 14:50
Mithandrir,
ich habe nicht gelesen,denn meine Probleme sind nur solche die ich mit meiner Logik nicht verstehe.Aufrufe zur Verschwendung das kann einfach nicht richtig sein.Da muss es noch andere Möglichkeieten geben die horrenden Schulden abzubauen.Aber daran ist ja noch garnicht zu denken,es werden ja laufend weitere gemacht.
Ausserdem werden dadurch Resourcen verbraucht,dh. vernichtet,was auch nicht richtig ist.
(Ausserdem ist diese Misere nicht vom Himmel gefallen,sondern war bei einer Spasswegwerfgesellschaft leicht vorauszusehen.
Was hier propagiert wird entspricht im Grunde einem Krieg,was besseres fällt niemandem ein?)

Benny
04.01.2005, 15:23
Früher hiess es sparen,sparen,Gürtel enger schnallen,Masshalten was völlig plausibel ist.Heute soll man mehr konsumiren um so die Schulden abzubauen.Mit anderen Worten sind Massenkarambolagen ein Segen.Je mehr kaputtgeht umso besser.Sogar die Chinesen animieren zu mehr Konsum.
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen.Was hat sich gegenüber früher in dieser Beziehung zum Gegenteil geändert?

Kann ich schon nachvollziehen. Unsere Gesellschaft ist auf Wachstum aufgebaut. Mal laienhaft und allgemeinverständlich ausgedrückt.
Die Industrie ist auf Gewinnmaximierung angewiesen. Zumindest ist das eines der angestrebten Ziele. Wachstum und Gewinn sind die Götter die angebetet werden. Nicht Nachhaltigkeit, Besitzstandswahrung oder Steigerung der Lebensqualität der Allgemeinheit. Nein. Alles muss wachsen: Die Märkte, der Absatz, der Gewinn. Cash Cows sind In und Underdogs sind out. Verlierer bleiben auf der Strecke. Und somit hat uns immer und überall die Werbung der Industrie immer wieder suggeriert, dass nur der in der Gesellschaft angesehen wird, der ständig das geilste Outfit (das uns die Industrie vorschreibt), die neuesten Autos mit vielen Extras (mein Wagen hat noch nicht einmal elektrische Scheibenheber!) die coolsten Handys und was weiß ich noch besitzt. Dinge MÜSSEN eine Halbwertzeit von einem Jahr haben. Ein CD Player (hat noch jemand so etwas?) ist nach einem Jahr ALT. Schuhe müssen nach einem Jahr WEG (wenn nicht noch früher) PCs - ein Jahr alt? WEG DAMIT!
Eine der Gründe warum viele westliche Länder gegenüber Putin stillhalten und sich China anbiedern ist der Drang nach Vergrößerung der Märkte, nach Gewinnmaximierung - nach WACHSTUM!

Mithrandir
04.01.2005, 16:12
Mithandrir,
ich habe nicht gelesen,denn meine Probleme sind nur solche die ich mit meiner Logik nicht verstehe.
Der Artikel erklärt, weshalb widersinnigerweise Konsum als grundsätzlich gut für die Gesellschaft angesehen wird und wo die Fehler in der Wohlstandsmessung liegen.

Helmuth
05.01.2005, 17:02
Mithrandir,
ich habe den Artikel gelesen,habe es nicht bereut,es handelt sich aber dort um den Wohlstand.Konsum wird uns aber empfohlen um unsere,dh.die Schulden von Eichel nicht noch größer werden.Und das kann nur dadurch erreicht werden,dass wir möglichst viel wegwerfen,bzw vernichten.Nur durch Verschwendung kann man zu etwas kommen?
Nur immer mehr ,und mehr,ein jedes Nest hat schon sein Industregelände,und nur Wachstum.Immer mehr Menschen,dadurch immer weniger Platz,immer mehr Dirigismus......Homo sapiens?

Helmuth
09.01.2005, 14:41
Ich höre täglich unsere Hoffnung besteht in mehr Konsum,ich kann es aber nicht glauben,dass es keine andere Möglchkeit gibt zu etwas zu kommen,bzw meine Schulden abzubauen,als möglichst viele Autos kaputtzufahren,bzw viel Resourcen zu vernichten.

Kalmit
09.01.2005, 15:42
@Helmuth: Ich denke, du ziehst dich da zu sehr an dem einen Begriff "Konsum" hoch... Sicher - ich bin auch Gegner des fehlgeleiteten, irren und sinnfreien Massen-Konsums, dem z. B. unsere Kiddies ausgesetzt sind. Aber Konsum an sich ist etwas völlig normales und gehört einfach zum Leben eines jeden Mensch's, der Geld besitzt und es für irgend etwas ausgibt. Der "normale", alltägliche Konsum (die Inlandsnachfrage) krankt nun mal in Deutschland, viele Menschen haben kein Geld mehr (oder sparen es), um sich ganz normale Dinge des täglichen Lebens leisten zu können - vom Restaurantbesuch über den Auto- Klamotten-, oder Möbelkauf bis zum tagtäglichen Einkauf im Supermarkt!

Helmuth
10.01.2005, 15:23
Ich klammere mich nicht am Konsum sondern die anderen.
Was heisst Konsum krankt?Krankheit ist doch eher Verschwendung und nicht Sparsamkeit?SO war es wenigstens bisher - was hat sich da geändert?Wieso ist es gut zu vernichten?Ein Segen wäre demnach mal wieder ein Krieg?

Kalmit
11.01.2005, 11:30
Hatte es ja eigentlich schon ironisch mit unseren Straßen angerissen und dir so in der Sache in gewisser Weise zugestimmt... Ich weiß auch nicht genau, warum du in deiner Argumentation so auf dem "Zerstörungstrip" bist... ;)

Helmuth
13.01.2005, 10:10
Kalmit,
ich versteh Dich nicht wenn Du mir Zerstörungstrip vowirfst.Konsum ist doch nichts anderes als Vernichtung (von Rohstoffen,Energie,Umwelt)!?
Wodurch haben wir einen unvorstellbaren Schuldenberg bekommen?Weil wir zu wenig konsumiert haben?

Cornelia
13.01.2005, 12:03
Früher hiess es sparen,sparen,Gürtel enger schnallen,Masshalten was völlig plausibel ist.Stopp dem Konsumwahn!

Helmuth
13.01.2005, 16:27
Diethfurt,Grzimek,Lorenz sind tot - aber Cornelia lebt noch und das gibt Hoffnung.
Und was nicht weniger erfreulich ist:Sie hat kurz und bündig auf das Thema geantwortet - ein Wunder!Das es so etwas noch gibt,daraf hatte ich keine Hoffnung mehr.Schade ,dass Nietzsche schon tot ist,er hätte sich auch sehr gefreut.
Schön wäre es wenn man auch von der anderen Feldpostnummer eine Antwort auf die Frage und nicht ein Essay über ein herausgepicktes Wort bekommen würde.
Viele Grüße!Helmuth

piglet
13.01.2005, 17:21
Hallo,
meine Meingung ist, zu mehr Konsum wird bei uns deshalb immer wieder aufgerufen, weil die meisten Politiker sich immer noch an den Erfolg einer keynsianischen nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik glauben, welche aber schon seit ende der 60er Jahre nicht mehr funktioniert. Die Menschen folgen aber diesen Aufrufen deshalb so gern, weil sie keinen Anlass zum Sparen sehen. Sie wissen - wobei diese Überzeugung heute keine Grundlage mehr hat - daß egal in welche schwierige Lebenssituation (Arbeitsplatzverlust, Alter) sie geraten, der Staat ihnen unter die Arme greifen wird. So leben sie heute und jetzt.
Schädlich dabei ist, daß es immer weniger gespart und somit weniger in unsere Wirtschaft investiert wird. Ohne Investitionen aber ist der technisch-wissenschaftliche Fortschritt, auf dem unser Wohlstand basiert, schlecht möglich. Mögliche Lösung ist: verhasste Sozialstaatabbau, der die Situation herstellen soll, wo die Menschen die Verantwortung für ihr Leben wiederhaben und sparen müssen.

Cornelia
13.01.2005, 17:32
Diethfurt,Grzimek,Lorenz sind tot - aber Cornelia lebt noch und das gibt Hoffnung.
Und was nicht weniger erfreulich ist:Sie hat kurz und bündig auf das Thema geantwortet - ein Wunder!Das es so etwas noch gibt,daraf hatte ich keine Hoffnung mehr.Schade ,dass Nietzsche schon tot ist,er hätte sich auch sehr gefreut.
Schön wäre es wenn man auch von der anderen Feldpostnummer eine Antwort auf die Frage und nicht ein Essay über ein herausgepicktes Wort bekommen würde.
Viele Grüße!Helmuth
Harald Schmidt hatte es so schön formuliert:

"Früher war alles besser" sage ich nur deshalb nicht, weil man dann so alt wirkt! :2faces:

Pluralissimus
13.01.2005, 17:40
Hallo,
meine Meingung ist, zu mehr Konsum wird bei uns deshalb immer wieder aufgerufen, weil die meisten Politiker sich immer noch an den Erfolg einer keynsianischen nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik glauben, welche aber schon seit ende der 60er Jahre nicht mehr funktioniert. Die Menschen folgen aber diesen Aufrufen deshalb so gern, weil sie keinen Anlass zum Sparen sehen. Sie wissen - wobei diese Überzeugung heute keine Grundlage mehr hat - daß egal in welche schwierige Lebenssituation (Arbeitsplatzverlust, Alter) sie geraten, der Staat ihnen unter die Arme greifen wird. So leben sie heute und jetzt.

Die Menschen folgen deswegen diesen "Aufrufen" weil sie es zum größten Teil gar nicht anders können, da sie essen, trinken, wohnen müssen
oder weil es ihn schlicht egal ist, da sie materiell ausreichend gut gestellt sind.


Schädlich dabei ist, daß es immer weniger gespart und somit weniger in unsere Wirtschaft investiert wird. Ohne Investitionen aber ist der technisch-wissenschaftliche Fortschritt, auf dem unser Wohlstand basiert, schlecht möglich. Mögliche Lösung ist: verhasste Sozialstaatabbau, der die Situation herstellen soll, wo die Menschen die Verantwortung für ihr Leben wiederhaben und sparen müssen.

Dem widerspricht:

1. War die Sparquote mit um die 14% selten so hoch wie jetzt.
2. Werden Investitionen, Forschung und Entwicklung entweder über den Staat oder auch über Kredite, Anleihen finanziert.
so dass sich
3. Sparen höchstens auf die Kreditnachfrage und somit auf die Höhe der Zinsen niederschlägt

MfG P.

DichterDenker
13.01.2005, 17:51
Doch, Sparsamkeit in der Bevölkerung wirkt sich auch positiv auf Investitionen aus. Dadurch haben die Banken mehr Geld (von Privatanlegern), d.h. können größere Kredite herausgeben.

Pluralissimus
13.01.2005, 18:01
Doch, Sparsamkeit in der Bevölkerung wirkt sich auch positiv auf Investitionen aus. Dadurch haben die Banken mehr Geld (von Privatanlegern), d.h. können größere Kredite herausgeben.

Nicht zwingend, wenn der Geldumlauf sinkt, sinkt auch die Liquidität der Banken.

Außerdem sinkt ja auch der Zins, somit die Erträge der Banken, weswegen sie weniger Geld zum Verleihen haben.

:2faces:

MfG P.

Some1
13.01.2005, 18:04
Im Prinzip ist es relativ egal wie sich die Deutschen vom Konsum her verhalten.

Deutschland ist höchstgradig auf den Export angwiesen. D.h. du kannst im INland soviel Geld rausschmeissen wie du willst, die Wirtschaft kommt davon auch nicht auf Trabb. Vor allem wird das meiste das du hier konsumieren kannst an Elektrogeräten etc aus dem Ausland geliefert. Also wars wohl nix mit dem finanziellen Boom.

Der einzigste der was unternehmen könnte ist unser Staat. Aber der ist eh viel zu bankrott und kann sich kaum noch selber halten.

piglet
13.01.2005, 22:46
Die Menschen folgen deswegen diesen "Aufrufen" weil sie es zum größten Teil gar nicht anders können, da sie essen, trinken, wohnen müssen
oder weil es ihn schlicht egal ist, da sie materiell ausreichend gut gestellt sind

ich habe nichts gegen den Konsum, nur viel für mehr Sparsamkeit



1. War die Sparquote mit um die 14% selten so hoch wie jetzt.
Sparquote der Privathaushalte in Deutschland
1998 1999 2000 2001 2002 2003
10,3 9,8 9,7 10,2 10,5 10,7

Quelle:

http://www.oecd.org/topicstatsportal/0,2647,en_2825_495684_1_1_1_1_1,00.html

Saving - EO76 Annex Tables(xls,1Mb,English)

2. Werden Investitionen, Forschung und Entwicklung entweder über den Staat oder auch über Kredite, Anleihen finanziert.
so dass sich
3. Sparen höchstens auf die Kreditnachfrage und somit auf die Höhe der Zinsen niederschlägt

indirekt wirkt sich das Sparen schon auf die Investionsentwicklung: ein Mensch, der Ersparnisse hat, ist mehr geneigt ein Unternehmen zu gründen, er kann leichter dafür ein Kredit bekommen, außerdem kann er jemandem das Geld für eine Firmagründung ausleihen. Überhaupt eine höhere Sparquote zeigt, daß es mehr Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die die Prinzipien der freien Marktwirtschaft kennen und teilen, die danach streben in der Wirtschaft erfolgreich zu sein. Von der Zahl solcher Menschen hängt auch die Investitionsaktivität in unserem Land ab :)
Servus

Pluralissimus
13.01.2005, 23:02
ich habe nichts gegen den Konsum, nur viel für mehr Sparsamkeit


Klar wir geben alle gar kein Geld mehr aus und der Wirtschaft und Staatsfinanzen geht es dadurch primstens.



Sparquote der Privathaushalte in Deutschland
1998 1999 2000 2001 2002 2003
10,3 9,8 9,7 10,2 10,5 10,7
Quelle:

http://www.oecd.org/topicstatsportal/0,2647,en_2825_495684_1_1_1_1_1,00.html

Saving - EO76 Annex Tables(xls,1Mb,English)

Überredet5, da hatte sich wohl eine falsche Zahl in meinem Kopf verankert,
2004 waren es annähern 11% , Tendenz immer noch steigend.



indirekt wirkt sich das Sparen schon auf die Investionsentwicklung: ein Mensch, der Ersparnisse hat, ist mehr geneigt ein Unternehmen zu gründen, er kann leichter dafür ein Kredit bekommen, außerdem kann er jemandem das Geld für eine Firmagründung ausleihen. Überhaupt eine höhere Sparquote zeigt, daß es mehr Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die die Prinzipien der freien Marktwirtschaft kennen und teilen, die danach streben in der Wirtschaft erfolgreich zu sein. Von der Zahl solcher Menschen hängt auch die Investitionsaktivität in unserem Land ab :)


Warum soll ich eine Firma gründen, wenn die Leute die Brieftaschen vernageln und ihr Geld nicht ausgeben wollen ?

Und Investmentfirmen haben immer noch keinen sonderlich guten Ruf....

:2faces:

MfG P.

Helmuth
14.01.2005, 15:00
DA wird dauernd um den heissen Brei geredet.Soll ich mein Auto Kaputtfahren,oder meinen neuwertigen Anzug wegwerfen oder mich krankfressen damit die Wirtschaft floriert.Das nennt ihr vernünftig?
Wenn alle alles haben wozu dann Investionen?Sind die Fabriken für uns da oder umgekehrt?

moxx
14.01.2005, 15:31
das problem wird dann sein, helmut, dass die fabriken, sollten sie nicht wachsen, durch technischen fortschritt immer mehr leute entlassen.
wenn dies aber geschieht, so ist konsum für große teile der gesellschaft bald gar nicht mehr möglich.
demnach sind wir quasi zum wachstum der wirtschaft gezwungen. z.zt. läuft dies v.a. über den export, wenn aber die nachfrage im ausland irgendwann wegbricht (dass wird sie nämlich, die usa sind viel zu hoch verschuldet, lange können die dass nicht mehr durchhalten), muss der konsum im inland anspringen, sonst droht die gefahr einer rezension.

die andere alternative wäre, wachstum in bereichen zu fördern, in dennen menschliche arbeitskraft nicht so einfach substituiert werden kann. dies ist v.a. der dienstleistungssektor.
man müste sich aber damit abfinden, dass deutschland damit auf längere sicht, als produktionsstandort ausgediehnt hat, jedenfalls, für die produktion von massengütern.

also zu deiner frage ob du dein auto kapput fahren sollst:
kurzfristig wäre es sinnvoll, da die deutsche volkswirtschaft sich aber langfristig nicht mehr auf die autoproduktion stützen kann, solltest du eher dein auto behalten und öfter essen gehen, oder sowas.

Pluralissimus
14.01.2005, 15:35
DA wird dauernd um den heissen Brei geredet.Soll ich mein Auto Kaputtfahren,oder meinen neuwertigen Anzug wegwerfen oder mich krankfressen damit die Wirtschaft floriert.Das nennt ihr vernünftig?
Wenn alle alles haben wozu dann Investionen?Sind die Fabriken für uns da oder umgekehrt?

Hast wirklich Du alles, oder ist es eher so, dass du dir viele Dinge einfach nur nicht nicht leisten kannst ?

:2faces:

MfG P.

mauerfall
14.01.2005, 16:26
der konsum entlastet eichel und erhält arbeitsplätze. wenn keiner autos kauft, müssen die konzerne unter umständen sogar leute entlassen. dadurch sinkt die kaufkraft weiter. das ganze ist wie eine spirale.
die kohle ist ja da (hat man ja zuletzt auch an der spendenbereitschaft gesehen), aber weil die leute ober der reformen und der angespannten arbeitsmarktsituation nicht wissen, wie es weiter geht, sitzen sie auf dem geld.

zum glück für die wirtschaft produzieren sie ja heute alles so, dass es nach ein paar jahren kaputt ist...

Helmuth
15.01.2005, 10:22
Mauerfall,
hast Du gestern mittag giftige Pilze gegessen?Oder bist Du pervers,ein Masochist?Wie kannst Du sagen,dass es ein Glück ist wenn etwas kaputgeht?
Und was heisst sie sitzen auf dem Geld?Warum sollen sie es hinausschmeissen,wenn sie alles haben was sie brauchen?Um die 1,2 Billionen tilgen zu können?

mauerfall
15.01.2005, 10:41
Mauerfall,
hast Du gestern mittag giftige Pilze gegessen?Oder bist Du pervers,ein Masochist?Wie kannst Du sagen,dass es ein Glück ist wenn etwas kaputgeht?
Und was heisst sie sitzen auf dem Geld?Warum sollen sie es hinausschmeissen,wenn sie alles haben was sie brauchen?Um die 1,2 Billionen tilgen zu können? zur ersten frage: schon mal was von ironie gehört?
zur zweiten: das kaufverhalten hat sich geändert. früher haben sich die leute eher mal dazu entschlossen was neues anzuschaffen, heute verzichten sie lieber, sofern das möglich ist.

Helmuth
15.01.2005, 11:40
Mauerfall,
Du redest leider auch nur um den Brei herum,kaufverhalten usw.
Nochmals:Wir werden aufgefordert mehr Energie,Arbeitskraft und Rohstoffe zu vernichten,damit zu etwas kommen.Ob das nun durch irgendwelche Theorien stimmt der nicht - ein vernünftiger Mensch kann das doch nicht nachvollziehen.Wenn das eine Lösung ist,dann ist es keine vernünftige.

mauerfall
15.01.2005, 11:52
ich habs doch in meinem ersten post in diesem topic schon auf den punkt gebracht, aber für dich noch mal:

wenn du geld ausgibst spülst du geld in die kassen von firmen und staat
dieses geld ermöglicht diesen handlungsfähigkeit...neueinstellung von personal z.B. im fall von firmen. sowas nennt man wirtschaftskreislauf...

wenn kein geld ins system fließt, ist klar, dass das nicht gut fürs system ist.

Freedy
15.01.2005, 14:14
Das sind leider keine Antworten auf meine Frage:
Mehr Konsum heisst mit anderen Worten mehr verbrauchen,dh. mehr Arbeit und Rohstoffe vernichten und Massenkarambolagen ein Lichtblick.Das ist doch pervers und kann doch nicht "richtig" sein?
Ist es auch nicht.
Zum Konsum rufen immer die auf, die davon zu profitieren hoffen.

Helmuth
16.01.2005, 10:50
Fredy,
danke vielmals!Es beruhigt etwas wenn man nicht allein als völliger Idiot da steht.

MAuerfall,
entweder willst Du oder kannst Du nicht verstehen.Fredy hat auf die Frage geantwortet,Du nicht.
Dein Wirtschaftskreislauf ist doch ganz klar - so blöd sind wir auch wieder nicht um das nicht zu verstehen.
Aber wie kann ein intelligentes Wesen sagen,ich muss jetzt meinen Wagen an die Wand fahren,damit die Wirtschaft floriert?Vielleicht meinst Du das ist immer noch besser als Kriege,(denn das wäre eine andere Möglichkeit) .

mauerfall
16.01.2005, 14:36
etwa zu zerstören ist völliger unsinn. aber das ist doch vermutlich bei der masse von uns so, dass sie derzeit ein stark gezügeltes kaufverhalten haben. dass man gerne sachen kaufen würde, aber aufgrund der angespannten lage drauf verzichtet. ergo sinkt die handlungsfähigkeit von wirtschaft und staat. die exportorientierte wirtschaft hat immerhin noch die möglichkeit auf ausländischen märkten zuzulegen, sofern diese brummen.


die einführende these ist doch eher plakativ zu sehen, wenn du natürlich willst, dass ich mich zu 100% dran halte, hoffe ich es mit meinem einleitenden satz beantwortet zu haben.

Helmuth
16.01.2005, 16:54
- Wieso ist "vernichten" Unsinn?Wird bei der Produktion nicht Material und Energie verbraucht,also vernichtet?Oder wenn ich it dem Auto an die Wand fahre?DA freut sich doch VW,und deshalb ist das gut?

mauerfall
16.01.2005, 17:21
die industrie produziert eh alles so, dass es nur ein paar jahre hält, das ist zerstörungseffekt genug. ich fahre z.B. heute noch mit meinem diamantfahrrad, was mir 1987 geschenkt wurde. solche räder gibts heute gar nicht mehr...

wenn man wirklich total wirtschaftlich mit den rohstoffen umgehen würde, dann würden der wirtschaftskreislauf und der arbeitsmarkt erheblich darunter leiden. was nicht heißt, dass ich die verschwendung von rohstoffen gutheiße.

SAMURAI
16.01.2005, 17:34
Wer nix hat kann auch nix konsumieren. Da ist ALDI pur angesagt.

Gilt natürlich nicht für Politiker die nix tun, aber doppelt kassieren. :2faces:

Hammer
16.01.2005, 17:48
Meine Schuhe kaufe ich in Portugal, meine Klamotten in den USA, meine Zigaretten bei den Polen am Bahnhof, meinen Fernseher in Frankreich, mein Benzin in Österreich etc. Wenn man gleich einen Großeinkauf macht und, soweit möglich, mit Billigfliegern unterwegs ist, hat man die Reisekosten schnell wieder raus und kann sogar noch Urlaub machen, den ich sowieso nicht bei den Beutelschneidern in Deutschland verbringe.

damokles
16.01.2005, 18:13
Logisch rufen immer nur die zum Konsum auf, die auch davon profitieren.Und wenn Sie nicht mehr profitieren ,kürzen Sie (Arbeitsplätze) oder treiben die Preise rauf.
Was ist da so schwer zu verstehen????. Das ist Kapitalismus Pur.
Was viele nicht verstehen ,ist das Sie Ihren eigenen Arbeitsplatz gefährden wenn Sie nicht konsumieren.Egal ob Sie Ihr eigenes (von der eigenen Firma ) hergestelltes Produkt kaufen oder nicht.Kein Konsum...Keine Herstellung...da keine Nachfrage...Der Tod jeder Firma und auch des Staates.

Freigeist
19.01.2005, 18:28
[QUOTE=mauerfall]der konsum entlastet eichel und erhält arbeitsplätze. wenn keiner autos kauft, müssen die konzerne unter umständen sogar leute entlassen. dadurch sinkt die kaufkraft weiter. das ganze ist wie eine spirale.
die kohle ist ja da (hat man ja zuletzt auch an der spendenbereitschaft gesehen), aber weil die leute ober der reformen und der angespannten arbeitsmarktsituation nicht wissen, wie es weiter geht, sitzen sie auf dem geld.

Es wird hier immer nur von mehr oder weniger Konsum geredet. Man könnte aber doch auch die Binnennachfrage dadurch ankurbeln, daß man im Zweifelsfalle deutsche Produkte, oder solche die in Deutschland hergestellt werden, kauft. Wäre es ehrenrührig oder Gängelei, wenn die Wirtschaftspolitiker die Parole "buy german" verbreiteten? Die Englander scheuen sich nicht vor dem "buy british". Im Königshaus wurde anstelle eines Mercedes ein englisches Nachfolgemodell angeschafft. Der BMW: Z3-Roadster im James Bond-Film wurde ebenfalls durch einen englischen Wagen ersetzt. Ich meine nicht grundsätzlich , sondern eben nur bei vergleichbarem Preis und entsprechender Leistung könnte/sollte die Entscheidung für ein deutsches Produkt fallen. Das ganze für ca 2 Jahre und die Binnenkonjunktur liefe wieder- es gäbe zahlreiche neue Arbeitsplätze.

mauerfall
19.01.2005, 18:35
ich denke der nimbus der deutschen wertarbeit lebt immer noch, ob gerechtfertig oder nicht ist egal. wenn man die wahl hat und das produkt der dt. firma vergleichbar im preis ist greifen die leute ja mit masse zu diesem.
in der lebensmittelindustrie ist das ja sehr verbreitet.
aber bei produkten, die im ausland produziert werden und bdeutend billiger sind, isses halt schwierig.

und dann gibts ja auch firmen, die teilweise im ausland produzieren, dadurch kosten sparen und ihr(e) werk(e) in deutschland so erhalten.

vonBauchwitz
19.01.2005, 22:03
Hier sind viele richtige und verkehrte Antworten.
Konsum allgemein gesehen hilft nur, wenn man Produkte kauft, die im eigenen Land hergestellt werden. Falls die Löhne zu hoch im eigenen Land, wird immer mehr in Billiglohnländern hergestellt, also Stellenabbau im eigenen Land und somit weniger Verbraucher. Der Staat kann zeitlich begrenzt mit sozialen Hilfsmaßnahmen den geldknappen Verbraucher unterstützen, bis dem Staat das Geld ausgeht - da sind wir schon angelangt.
Was sich vor allem über die Jahre geändert hat ist, dass wir heute auf dem Weltmarkt in einem viel größeren Umfang konkurrieren müssen als je zuvor. Wir sind in Deutschland mit unseren Lohnkosten einfach zu teuer geworden. Wir können also nur noch konkurrieren, wenn wir etwas produzieren, was in anderen Ländern nicht möglich ist. Allerdings muss das Produkt dabei immer noch erwinglich sein, damit es im In- und Ausland gekauft wird. Eine nicht gerade leichte Aufgabe.
Vielleicht sehe ich vieles zu pessimistisch, aber die wirtschaftlichen Langzeitaussichten werden weiterhin nicht gut sein; was wiederum bedeutet, dass die Mehrheit von uns den Gürtel enger schnüren muss, weil das Geld knapper wird oder wir einer Inflation zusteuern, falls unser Staat weiterhin mehr Geld ausgibt als er einnimmt.

Ka0sGiRL
19.01.2005, 23:21
Dass der Konsum zurückgeht halte ich für ein Gerücht. Unternehmen werden outgesourced, verlegt, verschachert oder gehen bankrott - nicht weil der Konsum einbricht, denn betroffene Unternehmen haben meist einen sehr konstanten Absatz - aber eben einen rückläufigen Umsatz. Warum? Weil man durch EU-Politik, Globalisierung, etc. in anderen Ländern weniger Auflagen hat, niedrigere Energiekosten und nicht zuletzt niedrigere Lohnbnebenkosten.

Diesen Blog habe ich mal im Inernet gefunden. Bei einem der Unternehmen war ich heute auf Kundenbesuch. Es ging zwar um etwas anderes, aber beiläufig wurde erwähnt dass man sich in diesem Jahr von 800 der 1800 deutschen Mitarbeiter trennen werde und Produktionsstätten schliessen werde. Es geht nach China.

http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/12700garchiv16.html


Wie es aussieht ist Deutschland als Industriestandort verloren. Als Diensleisterstandort für IT sind die neuen Beitrittsländer bereits zu Favoriten geworden, und der Einzelhandel ist sowieso schon tot.

Tja. Was tun? Die Politik wird sich unter Heuchlern wie Trittin, Schröder und Eichel nicht verändern. Im Gegenteil. Der Ausverkauf hat längst begonnen. Rette sich wer kann....

Ka0sGiRL
19.01.2005, 23:31
ich denke der nimbus der deutschen wertarbeit lebt immer noch, ob gerechtfertig oder nicht ist egal. wenn man die wahl hat und das produkt der dt. firma vergleichbar im preis ist greifen die leute ja mit masse zu diesem.
in der lebensmittelindustrie ist das ja sehr verbreitet.
aber bei produkten, die im ausland produziert werden und bdeutend billiger sind, isses halt schwierig.

und dann gibts ja auch firmen, die teilweise im ausland produzieren, dadurch kosten sparen und ihr(e) werk(e) in deutschland so erhalten.

Nehmen wir Siemens. Siemens verlagert Werke in die neuen Beitragsländer, vernichtet damit deutsche Arbeitsstellen und lässt sich die niedrige Gewerbesteuer, beispielsweise in Ungarn, über EU-Zuwendungen, vom deutschen Steuerzahler subventionieren. Wieso in aller Welt, sollte ich da mit dem Kauf von Siemensprodukten etwas für die deutsche Wirtschaft tun?

Anderen Sparten von Siemens ziehen längst nach - der Trend geht nach Osten und China:



- Der Bereich PTD soll die Fertigung von Transformatoren-Kesseln in Nürnberg einstellen, weil sich diese vergleichsweise einfache Produktion in Niedriglohnländern wesentlich billiger erledigen lässt. 340 Arbeitsplätze sind gefährdet.

- ICN will wie bereits bekannt in Bruchsal Kapazitäten abbauen, die durch einen Rückgang der Nachfrage bedingt sein sollen. Da allerdings gleichzeitig Kapazitäten in Brasilien ausgebaut werden, handelt es sich tatsächlich beim Abbau von 250 Mitarbeitern um eine indirekte Verlagerung.

- Transportation Systems stellt die Fertigung von Combino-Straßenbahnen in Krefeld-Uerdingen ein. Rund 500 Stellen sollen entfallen, weil man nicht rechtzeitig ein Nachfolgeprodukt entwickelt hat und die anfallenden Nachbesserungsarbeiten an den Zügen aus Kostengründen in Prag stattfinden.

- Ein weiterer Abbau bei TS, der 1.200 Mitarbeiter in Braunschweig, Berlin, Krefeld-Uerdingen, München und Erlangen den Job kosten soll, ist wegen massiver Auftragseinbrüche im Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen der Bundesregierung im Verkehrsetat und Einnahmeausfällen bei „Toll-Collect“ angekündigt.



- Bei A&D sollen die Fertigung von Elektronikflachbaugruppen und die Vorfertigung in Deutschland zusammengefasst sowie die derzeit sieben Fertigungsstandorte drastisch reduziert werden. Der Gesamtbetriebstat bezeichnet diese Konzentration als "strukturpolitisch sehr bedenklich, weil sie das wirtschaftliche Gefälle innerhalb Deutschlands verstärkt." Zudem gehe sie mit der Konzentration der Ausbildung einher und bedeute entgegen aller Beteuerungen den Rückzug des Unternehmens aus der Fläche.



Flächendeckend greifen hingegen weitere Verlagerungen:

- 180 Arbeitsplätze aus der Finanzbuchhaltung sollen nach Prag wandern - ein Pilotprojekt zur Service-Ausgliederung in Niedriglohnländer.

- ICM will die Fertigung von Handys und schnurlosen Telefonen wie bereits angekündigt zum großen Teil nach Ungarn verlagern. An den Standorten Bocholt und Kamp-Lintfort sind durch diese Verlagerung ca. 2.000 Arbeitsplätze bedroht.

- PTD (Power Transportation & Distribution) zieht es ebenfalls nach Ungarn: der Standort Kircheim/Teck soll komplett schließen, die dortige Transformatorenherstellung verlagert werden. Der Plan bedroht 250 Arbeitsplätze.

- ICN will seine Flachbaugruppenfertigung mit 350 Arbeitsplätzen von Bruchsal nach China verschieben.

- Dorthin soll auch die Fertigungslinie LOGO! (Kleinsteuerung) mit 40 Mitarbeitern von A&D in Amberg.

Zu guter Letzt wurde die bereichsübergreifende verstärkte Verlagerung auch von Entwicklungsarbeiten in Niedriglohnländer angekündigt.


(quelle: http://dialog.igmetall.de/Ansicht.73+M5f575b000fd.0.html)

Manfred_g
20.01.2005, 00:28
[QUOTE=mauerfall]der konsum entlastet eichel und erhält arbeitsplätze. wenn keiner autos kauft, müssen die konzerne unter umständen sogar leute entlassen. dadurch sinkt die kaufkraft weiter. das ganze ist wie eine spirale.
die kohle ist ja da (hat man ja zuletzt auch an der spendenbereitschaft gesehen), aber weil die leute ober der reformen und der angespannten arbeitsmarktsituation nicht wissen, wie es weiter geht, sitzen sie auf dem geld.

Es wird hier immer nur von mehr oder weniger Konsum geredet. Man könnte aber doch auch die Binnennachfrage dadurch ankurbeln, daß man im Zweifelsfalle deutsche Produkte, oder solche die in Deutschland hergestellt werden, kauft. Wäre es ehrenrührig oder Gängelei, wenn die Wirtschaftspolitiker die Parole "buy german" verbreiteten? Die Englander scheuen sich nicht vor dem "buy british". Im Königshaus wurde anstelle eines Mercedes ein englisches Nachfolgemodell angeschafft. Der BMW: Z3-Roadster im James Bond-Film wurde ebenfalls durch einen englischen Wagen ersetzt. Ich meine nicht grundsätzlich , sondern eben nur bei vergleichbarem Preis und entsprechender Leistung könnte/sollte die Entscheidung für ein deutsches Produkt fallen. Das ganze für ca 2 Jahre und die Binnenkonjunktur liefe wieder- es gäbe zahlreiche neue Arbeitsplätze.

Dieser Vorschlag wird ja öfters mal gemacht und klingt zunächst konstruktiv und patriotisch. Aber ich bin nicht sicher ob die Rechnung aufgeht, denn genau genommen geht es uns doch letztlich nicht um die Binnennachfrage, sondern um Wohlstand, demgegenüber die Binnennachfrage nur Mittel zum Zweck ist.

Wohlstand kann ich aber nicht steigern, indem ich Produkte da kaufe, wo das Preis/Leistungsverhältnis ungünstig ist. Man würde also Firmen zunächst schon das Überleben im Inland erleichtern, indem man ihnen den Umsatz ankurbelt. Diese Firmen würden dann (im allgemeinen jedenfalls) sicher auch bessere Löhne an ihre Arbeitnehmer auszahlen, die aber quasi durch überteuerten Produkteinkauf sich die Lohnerhöhung selbst finanziert haben.

Nun kann man einwenden, dies sei immer noch besser, als billig zu kaufen und dafür bald arbeitslos zu sein. Wie nun die Gewichtung genau ist, hängt viel wiederum davon ab, in welchem Maße im oberen Modell (Einkauf im Inland) der Staat durch seine Habgier überhaupt zuläßt, daß die Umsatzsteigerungen überhaupt an die Arbeitnehmer weitergegeben werden können.
Es bleibt daher schwierig einzuschätzen, inwieweit ein "patriotischer Konsument" wirklich die Binnenwirtschaft ankurbelt und nicht die Binnengeldvernichtungsmaschine Staat.

mauerfall
20.01.2005, 01:09
wenn man Produkte kauft, die im eigenen Land hergestellt werden vielleicht noch ein zusatz, der aber keinen widerspruch meinerseits darstellen soll: es gibt auch ne menge jobs (in kaufhäusern, autohäusern usw.) wo die leute drauf angewiesen sind, dass die waren gekauft werden. ich seh gerade, das hat manfred auch schon angesprochen :cool:

so gut wie heute wird es der masse der in deutschland lebenden vermutlich nie wieder gehen.

dem wirtschaftstourismus muss die EU in der tat einen riegel vorschieben. ich habe mal einen bericht (im weltspiegel/ARD) über eine schuhfirma gesehen. die wurden in deutschland subventioniert, dann gingen sie 1990 nach portugal, wurden dort subventioniert und 1998 gingen sie nach ungarn und wurden wieder subventioniert...

Helmuth
20.01.2005, 14:37
Freigeist, (und auch an alle anderen)
Du bist ein trauriger Fall.Du hast überhaupt nichts anderes im Kopf als Quote und Rendite.Lebensqualität spielt keine Rolle.
Die Leute sitzen auf ihrem Geld?
Sie fahren nicht mehr Auto,laufen in Lumpen herum,sitzen in kalten Wohnungen,hungern,dursten,frieren etc etc und sparen.Wirklich schlimm.
Der normale Verbrauch,die Katastrophen auf der Strasse etc genügen euch nicht -was bleibt da noch übrig?Ein Krieg,da kann man dann wieder Geschäfte machen.
Also mir fehlen die Worte .Es stört niemanden,dass nur in der Vernichtung von Umwelt,Energie,Rohstoffen,das Heil liegt.Einen anderen Ausweg als Zerstörung gibt es nicht.

damokles
20.01.2005, 17:08
Also Helmuth ich weiss nicht warum Du Dich immer über die Vernichtung von Resourcen,Rostoffen oder Energie aufregst, Dich aber täglich selbst daran beteiligst.
Komsum ist doch nur ein Begriff für eine Sache die es schon lange vor Jesus gab. Das kaufen und verbrauchen einer Ware.
Du wirst es nicht ändern können das wir Menschen in Städten und Häusern wohnen.Schon um so ein Haus zu bauen und einzurichten vernichtet man Resourcen (z.b Holz ),und da wir es auch noch schön warm haben wollen sind die nächsten Rohstoffe dran. Und wo wir das Haus hinbauen wächs auch kein Gras mehr. Ups....Umwelt auch noch kaputt.Satt sind wir aber noch nicht....desswegen gehen wir arbeiten. Bei einer Firma die Rohstoffe in ein schickes oder leckeres Endprodukt verwandelt.Dafür bekommen wir Papier mit Zahlen drauf und können uns was zu essen kaufen (Konsum).

Einen anderen Ausweg als Zerstöhrung gibt es nicht??

Doch!!!!! Wir hocken uns alle unter´n Baum und lassen das Obst wachsen.Und wenn mal ein freilebendes Schwein vorbei kommt,ist der schnellste der satteste.
Wenn das Deine Vorstellung von Lebensqualität ist.Nunja es steht jedem frei zu leben wie er will.Aber ohne Verbrauch (Deiner Meinung nach Vernichtung ) von Recourcen und Rohstoffen geht es nicht.

Helmuth
21.01.2005, 10:31
Lieber Damokles,
überlege bitte etwas bevor Du schreibst.Hältst Du mich für blöd?Es geht doch darum,dass der Mench nur noch als "Verbaucher" fungiert damit die Schornsteine rauchen können. Seit Jesus hiess es nicht "mehr konsumieren",sonder das Gegenteil:mehr sparen,was absolut logisch ist.
Die Perversität heute sieht man gut an dem Beispiel :mehr Autounfälle,umso besser.Mehr Konsum heisst,wir sollen unsere guen Sachen wegwerfen und neue kaufen.Und keine Geräte mehr die man reparieren kann,sondern solche die man wegwerfen muss.Dass ist so nicht seit Jesus,sondern erst nach Erhard,seit es konsequent abwärts geht.Das findest Du alles richtig?

christ2000
21.01.2005, 17:36
Der Meinung bin ich ja .

Man könnte ja auf die Idee kommen zu behaupten , Produkte würden absichtlich minderwertig hergestellt , um den Absatz zu erhöhen . :rolleyes:
so ist es doch auch

Helmuth
26.01.2005, 09:10
Trib,
das kann man so sagen,denn Wegwerfprodukte sind minderwertiger.

Die Industrie ist dazu da um uns die Ware zu liefern die wir brauchen.
Mit der Forderung nach mehr Konsum werden die Fakten auf den Kopf gestellt:nunmehr sollen wir mehr verbrauchen,damir die Industrie etwas zu tun hat.Mit anderen Worten, wir sind für die Industrie da,bzw wir müssen mehr Kinder machen,für die Industrie.Für wen sonst?Für uns,dh.für mehr Konkurenz?Ist das nicht pervers?

Helmuth
01.02.2005, 13:23
An
Kaos Girl
Endlich ein handfester Beitrag,leider streift nur das Thema,welches lautet,dass die Menschen zu mehr Verbrauch angestachelt werden,was m.E absurd ist.
Ausserdem ist eine weitere Ursache der Arbeitslosigkeit die Rationalisierung.

Manfred,
ich habe auf den Strassen noch nichts davon bemerkt ,dass die Leute auf ihrem Geld sitzen.Abgesehen davon ist es ein Unding zu sagen,ihr müsst kaufen damit die Schornsteine rauchen.Das ist ausgesprochen pervers.

bodo3000
07.02.2005, 13:50
Zitat von moxx
es ist eigentlich ziemlich einfach:
-das geld was gesparrt wird, wird bei banken angelegt.
-die banken verleihen geld an unternehmen die damit investieren
-unternehmen investieren, um damit umsatz zu machen
-wird kein umsatz gemacht wird nicht investiert...

was geschieht also mit dem gesparrten geld?
-es wird ins ausland verliehen, damit dort investiert wird.

was ist nun positiv was negativ?

weder noch - es ist quark. entsprechend einschlägiger bundesbank-analysen beträgt bei den AGs die innenfinanzierung der bruttoinvestitionen je nach konjunkturlage 80% - 120% . da ist nix viel gespart, verliehen etc. . nur eben immer die gleiche stereotypie.

moxx
07.02.2005, 13:59
ja und was sagt dies nun bitte aus? die größten sparguthaben sind nich die der AGs, sondern die der ganz normalen haushalte.

Helmuth
07.02.2005, 17:36
Also, ich habe nur den Menschen und was damit zusammenhängt,die Lebensqualität,die NAtur etc, im Blickfeld,und ihr redet immer nur vom Profit!Besteht Deutschland nur noch aus Spekulanten?
Wie kann man nur im Stau stehen,sich durch die Städte quälen usw und "wir sterben aus" schreien?

nimreem
07.02.2005, 18:34
Ist doch Unsinn mit den Autounfällen. Konsumiere in Bioprodukte, langlebige, energieeffiziente Konsumgüter oder eben in Dienstleistungen. Konsum bedeutet ja nicht zwingend Wegwerfprodukte oder künstliche Schaffung von Ersatzgütern.

Helmuth
08.02.2005, 07:28
Wieso ist das Unsinn?Bei einem Autounfall gibt es mehr "Konsum".Was heisstich soll in Dienstleistungen konsumieren,und in langlebige Produkte - das ist doch ein Widerspruch.
Wieso soll ich überhaupt mehr konsumieren als ich benötige?Ozon,Wälder ,Wasser,Luft usw,werden in Zukunft noch viel grössere Probleme werdenund das alles wegen dem Konsum.Wie kann man überhaupt sagen wer Schulden hat muss mehr konsumieren?
Warum musste man bisher sparen?

nimreem
08.02.2005, 07:38
Wieso ist das Unsinn?Bei einem Autounfall gibt es mehr "Konsum".Was heisstich soll in Dienstleistungen konsumieren,und in langlebige Produkte - das ist doch ein Widerspruch.
Wieso soll ich überhaupt mehr konsumieren als ich benötige?Ozon,Wälder ,Wasser,Luft usw,werden in Zukunft noch viel grössere Probleme werdenund das alles wegen dem Konsum.Wie kann man überhaupt sagen wer Schulden hat muss mehr konsumieren?
Warum musste man bisher sparen?
1. Sicher ist Autounfall Konsum (wenn du dir dann ein neues Auto kaufst). Aber die meisten Menschen in Deutschland müssen nicht erst ihr Auto zu Schrott fahren, um etwas zu finden, das sie sich kaufen können.
2. Warum ist Konsum in langlebige Produkte ein Widerspruch? Auch hier hätten die meisten Menschen durchaus Ideen, welche langlebigen Produkte sie sich kaufen können. Es gibt ja nicht nur ein oder zwei.
3. Du sollst nicht mehr konsumieren als du benötigst. Nur konsumieren die meisten Menschen heutzutage weniger als sie benötigen - schlicht weil sie für mehr kein Geld haben oder eben aus Angst vor der Zukunft sparen.
4. Umweltprobleme gibt es. Da bin ich sicherlich der Letzte, der das bestreitet. Aber man kann auch durchaus umweltbewusst konsumieren.
5. Die Sparquote in Deutschland ist sehr hoch (auch die Schulden). Aber wie wäre es, wenn vor allem die konsumieren, die die Sparquote so hoch treiben?
6. Man musste nicht. Der Staat sparte vor allem aufgrund der falschen Maastricht-Vorgaben. Viele Bürger aufgrund einer Zukunftsangst. Sicherlich muss auch Zukunftsvorsorge getroffen werden, aber eine solche hohe Sparquote ist hierfür nicht nötig.

Helmuth
08.02.2005, 18:11
WArum hat Erhard gefordert:"Maßhalten","Gürtel enger schnallen"?

Wie kannst Du sagen,das man nur mit Verschwendung seine Schulden zurückzahlen kann,bzw überhaupt leben kann?Ich dachte Genügsamkeit wäre eine Tugend und Verschwendung ein Laster?

Bist Du für die Fabriken da oder sind die Fabriken für Dich da?

Was Du da alles sagst ist ja richtig aber nur im Sinne des reinen Kapitalismus,der gut funktioniert solange Mangel behoben werden muss.Die Bauwirtschaft hatte nach dem Krieg genug zu tun,jetzt jammert sie,aber das kann doch nicht immer so weitergehen.

moxx
09.02.2005, 08:51
erhardt muste eine zerstörte wirtschaft wieder aufbauen, dazu benötigte man geld. wenn die leute nicht so viel für den konsum ausgeben, sparen sie mehr.
dieses geld legen die meisten bei einer bank an, welche es an investoren verleit.
wenn man also viele investitionen wünscht, sollte man die sparquote erhöhen.
des wegen forderte er "maßhalten"

Helmuth
11.02.2005, 07:57
Also man muss entweder Krieg führen und alles zusammenschlagen,oder man muss verschwenden.Wer spart ist ein schlechter Mensch .

moxx
11.02.2005, 10:28
richtig erkannt, helmut, es hängt von der situation ab, ein patentrezept gibt es nicht (das wäre auch viel zu einfach findest du nicht ;) )

Helmuth
11.02.2005, 16:30
Mox,
findest Du meinen Beitrag so dumm,dass Du dafür nur noch Ironie übrig hast?

moxx
11.02.2005, 17:56
das war nicht ironisch gemeint, sorrywenn es so rüber kam, es ist einfach die wahrheit.

Helmuth
12.02.2005, 15:40
Moxx,

das ist feig.Du kannst nicht für richtig halten,dass man nur durch Krieg glücklich werden kann.Ich meine jetzt die Masse,nicht die Schwerindustrie etc.
Du hast doch auch wie alle anderen nur von Wirtschaft gesprochen ,als ob es nichts anderes gäbe als Profit.Da habe ich eine ganz andere Weltanschauung.Z.B. wie Andre Gide:
"..Auf meiner Terasse schlürfen gelbe Bachstelzen die Tropfen von den Stufen.Die Luft ist frisch,unaussprechlich belebend und rein:man glaubt die Himmelsbläue selbst zu atmen,und Ambrosia zu trinken,wie ein Gott..."

Helmuth
01.11.2006, 08:59
Früher hiess es:sparen,Gürtel enger schnallen,Maßhalten,wenn kein Geld vorhanden ist.Das ist für mich logisch.Heute wird das Gegenteil propagiert.Man soll mehr konsumieren,d.h. mehr Geld ausgeben als ma hat,mehr Resourcen vernichten,mehr Umwelt zerstören. Was hat sich gegenüber früher verändert,dass man nun ganz anderer Meinung ist?

Helmuth
03.03.2007, 15:54
Plötzlich heisst es nun sparen,weniger Autofahren,wieso jetzt das Gegenteil?