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Vollständige Version anzeigen : Christenkunde



Zimbelstern
01.09.2008, 08:11
Da wir ja in den letzten Jahren als Deutsche alles über den Islam lernen mußten, um die Integration zu perfektionieren, mache ich mir Sorgen um den möglichen Untergang der Werte des Christlichen Abendlandes und möchte diesen Strang zum Anlaß nehmen, den Moslems aufzuzeigen, welcher Religion und welchen Werten wir verhaftet sind. Vlt. erwächst daraus ein reger Austausch der Positionen.

http://www.youtube.com/watch?v=PDV7AHrYsB4&feature=related

royona
01.09.2008, 10:13
Für mich sind diese christlichen Werte wichtig, aber ich bezweifle stark den "wahren" Wert.
Ich sehe Religionen generell als politisches Machtinstrument an.

Ansonsten gute Idee. Mich stören bei Utubäh auch schon die vielen Islam-Konvertiten...:rolleyes:

Der kritische Denker
01.09.2008, 10:58
Der Schulunterricht ist dazu da, die Menschen darauf vorzubereiten der Wirtschaft zu dienen. Nicht ihnen geistige Werte zu lehren.

Wenn es nach mir ginge, würde jeder Schüler die gesamte Geistesgeschichte des Abendlandes kennen.

Wolf
01.09.2008, 15:15
Klasse Idee. Europa hat christliche Wurzeln. :rolleyes:

Zimbelstern
01.09.2008, 19:58
Klasse Idee. Europa hat christliche Wurzeln. :rolleyes:

Wenn Du anderer Meinung als ich bin, dann schreib doch, welche religiöse Wurzeln Europa Deiner Meinung nach hat.

meckerle
01.09.2008, 20:48
Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung sind Christen und das werden sie hoffentlich die nächsten Tausend Jahre auch noch bleiben.

Ich bin Katholisch, muss aber dazu sagen: dass ich meine Religion sehr nüchtern sehe. Aus dem Grund stehen für mich viele Fragen unbeantwortet im Raum.

Einige meiner Grundsatzfragen lauten: warum tut sich die katholische Kirche so schwer, einen ökumenischen Gottesdienst zu organisieren, zwischen evangelischen und katholischen Christen?
Sind evangelische Christen keine Christen? Warum kann man die beiden Konfessionen nicht vereinen?

"Liebet und vermehret euch" sind die Worte jedes Kirchenoberhauptes der in die ärmsten Drittländer reist und das obwohl die Frucht der Liebe in der Regel verhungert, oder an fürchterlichen Krankheiten stirbt. Wer kann so etwas verantworten?

Etwa die selben Probleme habe ich mit dem Zöllibat. Der Vatikan bezahlt pro Priester bis zu vier Kindern Alimente. Warum lässt man die kath. Priester nicht heiraten? Damit wäre das Leid der leiblichen Kinder und deren Mütter beseitigt.

Das ist nur ein Teil meiner unbeantworteten Fragen.

Koslowski
01.09.2008, 21:28
Wenn Du anderer Meinung als ich bin, dann schreib doch, welche religiöse Wurzeln Europa Deiner Meinung nach hat.

Wir waren vor euch hier und ihr habt versucht, uns mit Gewalt zu vernichten (was euch aber nicht gelungen ist). Daß ihr jetzt auch noch behauptet, ihr wäret die Wurzel Europas, ist der Gipfel der Dreistigkeit. Aber der Tag der Rache wird kommen so gewiß wie euer Amen in der Kirche.

Krabat
01.09.2008, 21:46
Sind evangelische Christen keine Christen? Warum kann man die beiden Konfessionen nicht vereinen?

Deutschland ist für die katholische Kirche nicht mehr so wichtig. Wen interessieren deutsche Lutheraner?

Zimbelstern
01.09.2008, 21:47
Nun nimm Dich mal etwas zurück! Mit der Kirche habe ich nichts mehr am Hut (bin ausgetreten). Als Christ definiere ich mich jedoch noch. Auf welche Religion spielst Du an? Heidentum? Damit kann ich gut leben. Ich bin KEIN Ausschließlichkeitsvertreter.

FranzKonz
01.09.2008, 21:50
Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung sind Christen und das werden sie hoffentlich die nächsten Tausend Jahre auch noch bleiben.

Ich bin Katholisch, muss aber dazu sagen: dass ich meine Religion sehr nüchtern sehe. Aus dem Grund stehen für mich viele Fragen unbeantwortet im Raum.

Einige meiner Grundsatzfragen lauten: warum tut sich die katholische Kirche so schwer, einen ökumenischen Gottesdienst zu organisieren, zwischen evangelischen und katholischen Christen?
Sind evangelische Christen keine Christen? Warum kann man die beiden Konfessionen nicht vereinen?

"Liebet und vermehret euch" sind die Worte jedes Kirchenoberhauptes der in die ärmsten Drittländer reist und das obwohl die Frucht der Liebe in der Regel verhungert, oder an fürchterlichen Krankheiten stirbt. Wer kann so etwas verantworten?

Etwa die selben Probleme habe ich mit dem Zöllibat. Der Vatikan bezahlt pro Priester bis zu vier Kindern Alimente. Warum lässt man die kath. Priester nicht heiraten? Damit wäre das Leid der leiblichen Kinder und deren Mütter beseitigt.

Das ist nur ein Teil meiner unbeantworteten Fragen.

Da stellst Du doch schon eine ganze Reihe ausgezeichneter Fragen und weißt in Deinem Innersten, daß die katholische Kirche keine befriedigenden Antworten geben kann.

Betrachtest Du dann noch die wesentlichen Elemente unserer Kultur, so wirst Du feststellen, daß der weitaus überwiegende Teil mit dem Christentum gar nichts zu tun hat, sondern auf römische, und damit wiederum auf griechische Wurzeln zurückgeht.

Das Christentum hat einen 1000jährigen Stillstand in Wissenschaft, Forschung und Kultur bewirkt, und nichts hinterlassen als alte Männer in seltsamen Gewändern und ein paar hübsche Bauwerke.

Zimbelstern
01.09.2008, 21:51
Deutschland ist für die katholische Kirche nicht mehr so wichtig. Wen interessieren deutsche Lutheraner?

Die Lutheraner unterscheidet von den Katholiken ua. der Sprung in die Gegenwart. Ohne Luther und die Reformation wäre das Zeitalter der Aufklärung nie oder zig Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte später eingeleitet worden.

FranzKonz
01.09.2008, 21:52
Wir waren vor euch hier und ihr habt versucht, uns mit Gewalt zu vernichten (was euch aber nicht gelungen ist). Daß ihr jetzt auch noch behauptet, ihr wäret die Wurzel Europas, ist der Gipfel der Dreistigkeit. Aber der Tag der Rache wird kommen so gewiß wie euer Amen in der Kirche.

Odin wird sie strafen!

Moloch
01.09.2008, 21:53
Das Christentum hat uns christliche Werte wie Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit eingetrichtert, die mit dafür verantwortlich sind, daß wir uns jetzt so bereitwillig islamisieren lassen.

Wären wir noch echte, heidnische Kerle wie die Römer, würden wir in Islamien einmarschieren, ihre Frauen nehmen und die überlebenden Männer in die Sklaverei verkaufen.

Zimbelstern
01.09.2008, 21:54
@ Konz

Natürlich sind vor den Christen die Römer, die Griechen und davor Ägypten gewesen. Streite ich nicht ab. Nur sind diese Kulturen untergegangen.

FranzKonz
01.09.2008, 21:54
Die Lutheraner unterscheidet von den Katholiken ua. der Sprung in die Gegenwart. Ohne Luther und die Reformation wäre das Zeitalter der Aufklärung nie oder zig Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte später eingeleitet worden.

Nein. Die Reformation lag einfach in der Luft, sie begann an verschiedenen Stellen fast zeitgleich.

Krabat
01.09.2008, 21:55
Die Lutheraner unterscheidet von den Katholiken ua. der Sprung in die Gegenwart. Ohne Luther und die Reformation wäre das Zeitalter der Aufklärung nie oder zig Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte später eingeleitet worden.

Luthers Lehre ist der heutigen katholischen weit näher als z.B. die der heutigen EKD.

Den Sprung in die multikulturelle Gegenwart haben die Lutheraner aber geschmeidiger geschafft. Das gebe ich zu.:D

Koslowski
01.09.2008, 21:57
Wären wir noch echte, heidnische Kerle wie die Römer, würden wir in Islamien einmarschieren, ihre Frauen nehmen und die überlebenden Männer in die Sklaverei verkaufen.

Das haben die Christen doch gemacht. Also das kann man ihnen ausnahmsweise nicht vorwerfen.

Zimbelstern
01.09.2008, 21:58
Luthers Lehre ist der heutigen katholischen weit näher als z.B. die der heutigen EKD.

Den Sprung in die multikulturelle Gegenwart haben die Lutheraner aber geschmeidiger geschafft. Das gebe ich zu.:D

Du mußt zugeben, daß Du Kirche mit deren Würdenträgern verwechselst. Luther würde sich im Grabe umdrehen, sähe er den heutigen kommunistischen Aussatz in Talaren, die vorgeben, sein Wort zu verkünden.

FranzKonz
01.09.2008, 21:58
@ Konz

Natürlich sind vor den Christen die Römer, die Griechen und davor Ägypten gewesen. Streite ich nicht ab. Nur sind diese Kulturen untergegangen.

Nur die ägyptische. Die griechische und römische Kultur hat das Christentum überdauert, wurde teilweise sogar vom Christentum bewahrt. Wie ich kürzlich hier lernte, gehen z.B. die komischen Gewänder der Katholen auf die "Uniformen" römischer Beamter zurück.

Koslowski
01.09.2008, 22:00
Nun nimm Dich mal etwas zurück! Mit der Kirche habe ich nichts mehr am Hut (bin ausgetreten). Als Christ definiere ich mich jedoch noch. Auf welche Religion spielst Du an? Heidentum? Damit kann ich gut leben. Ich bin KEIN Ausschließlichkeitsvertreter.

Ich aber. Religion und Abstammung sind nicht voneinander zu trennen. Wer seine völkische Religion aufgibt, um einer "Universalreligion" aus dem Orient hinterherzulaufen ist ein Verräter am eigenen Blut.

Zimbelstern
01.09.2008, 22:02
Nein. Die Reformation lag einfach in der Luft, sie begann an verschiedenen Stellen fast zeitgleich.

Da bitte ich Dich um Belege! Luthers Reformation begann -nehmen wir seine Bibelübersetzung als Grundlage- 1545. Es ist an Dir, andere Staaten/Personen mit derartigen Vorgängen zu belegen.

Moloch
01.09.2008, 22:07
Ich aber. Religion und Abstammung sind nicht voneinander zu trennen. Wer seine völkische Religion aufgibt, um einer "Universalreligion" aus dem Orient hinterherzulaufen ist ein Verräter am eigenen Blut.

Gibt es so eine völkische Religion denn noch? Du hast gesagt, ihre Ausrottung sei nicht gelungen. Wo finde ich eine Gemeinde, der ich mich anschliessen kann?

(Ich hatte in diesem Strang (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=66231) einmal die Schaffung einer völkischen Religion angeregt, im Glauben, so eine gebe es schon gar nicht mehr.)

FranzKonz
01.09.2008, 22:15
Da bitte ich Dich um Belege! Luthers Reformation begann -nehmen wir seine Bibelübersetzung als Grundlage- 1545. Es ist an Dir, andere Staaten/Personen mit derartigen Vorgängen zu belegen.

Hussiten
Johannes Calvin
Hugenotten

Koslowski
01.09.2008, 22:16
Gibt es so eine völkische Religion denn noch? Du hast gesagt, ihre Ausrottung sei nicht gelungen. Wo finde ich eine Gemeinde, der ich mich anschliessen kann?

(Ich hatte in diesem Strang (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=66231) einmal die Schaffung einer völkischen Religion angeregt, im Glauben, so eine gebe es schon gar nicht mehr.)

Unsere Zeit ist noch nicht reif und zugegebenermaßen tut man sich in Deutschland schwerer als in anderen germanischen Ländern.

Zimbelstern
01.09.2008, 22:18
Hussiten
Johannes Calvin
Hugenotten

Die Hugenotten waren später, und über den Rest lese ich mich schlau und komme morgen darauf zurück.

meckerle
01.09.2008, 22:21
Luthers Lehre ist der heutigen katholischen weit näher als z.B. die der heutigen EKD.

Den Sprung in die multikulturelle Gegenwart haben die Lutheraner aber geschmeidiger geschafft. Das gebe ich zu.:D

Das Konzil verurteilte die Lehren von John Wyclif (http://de.wikipedia.org/wiki/John_Wyclif), Jan Hus (http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hus) und Hieronymus von Prag (http://de.wikipedia.org/wiki/Hieronymus_von_Prag). Die beiden Böhmen, die in Konstanz anwesend waren, wurden als Ketzer (http://de.wikipedia.org/wiki/Ketzer) festgenommen und verbrannt. John Wyclif (1330 bis 1384) war zur Zeit des Konzils bereits seit drei Jahrzehnten tot. Seine Gebeine wurden jedoch nach einigen Jahren ausgegraben und ebenfalls verbrannt.

Ergebnisse und Folgen

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b0/Jan_Hus_at_the_Stake.jpg/140px-Jan_Hus_at_the_Stake.jpg (http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Jan_Hus_at_the_Stake.jpg) http://de.wikipedia.org/skins-1.5/common/images/magnify-clip.png (http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Jan_Hus_at_the_Stake.jpg)
Obwohl König Sigismund ihm freies Geleit zugesagt hat, wird Jan Hus (http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hus) 1415 verhaftet und verbrannt


Von den drei oben erwähnten causae löste das Konzil mit der Absetzung dreier Päpste nur die causa unionis. So einigte sich Papst Martin V. (http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_V.) 1429 mit dem Nachfolger von Benedikt XIII. (http://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_XIII._%28Gegenpapst%29), dem Gegenpapst Clemens VIII. (http://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_VIII._%28Gegenpapst%29), und beendete damit das westliche Schisma (http://de.wikipedia.org/wiki/Schisma).
Eigentlich sollte das Dekret (http://de.wikipedia.org/wiki/Dekret) Haec Sancta ein kollegiales Verhältnis zwischen Papst (http://de.wikipedia.org/wiki/Papst) und Konzil (http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil), ein Klima für Reformen schaffen, doch die causa reformationis der römischen Kirche wurde in Konstanz nicht einmal vernünftig diskutiert. Erst auf dem Konzil von Basel (http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Basel) führte der neue Papst Martin V. (http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_V.) Reformverhandlungen - allerdings im Sinne einer Stärkung des geschwächten Papsttums. Die in Konstanz versäumten echten Reformen der Kirche an Haupt und Gliedern würde Martin Luther (http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther) einhundert Jahre später dramatisch anmahnen.
Schließlich wurde die causa fidei mit dem Wortbruch des freien Geleits und der Verbrennung des böhmischen Rebellen Jan Hus sogar verschlimmert, indem der religiöse Disput eine national-tschechische Wendung erhielt. In Böhmen (http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmen) führte das Konstanzer Urteil über den populären Prager (http://de.wikipedia.org/wiki/Prag) Prediger (http://de.wikipedia.org/wiki/Prediger) und Kirchenreformer und dessen Lehren zu Volksaufständen, die schließlich in den Hussitenkriegen (http://de.wikipedia.org/wiki/Hussitenkriege) endeten. Auch nach der Niederschlagung dieser Kämpfe blieb der Gegensatz zwischen Katholiken und den Anhängern Jan Hus' in Böhmen bestehen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts näherten sich große Teile der Hussiten (http://de.wikipedia.org/wiki/Hussiten) den Protestanten an, deren Lehren von hussitischen Ideen beeinflusst wurden. [B]Eine wichtige Rolle spielten die sog. Böhmischen Brüder, die Nachfolger der Hussiten, noch 1618 beim böhmischen Ständeaufstand (http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4ndeaufstand_in_B%C3%B6hmen_%281618%29), der schließlich den Dreißigjährigen Krieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg) auslöste.

http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Konstanz

Konstanz und auch die Insel Reichenau, waren in der Hinsicht schon heisse Pflaster!

meckerle
01.09.2008, 22:24
Da bitte ich Dich um Belege! Luthers Reformation begann -nehmen wir seine Bibelübersetzung als Grundlage- 1545. Es ist an Dir, andere Staaten/Personen mit derartigen Vorgängen zu belegen.
Guckst du mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Konstanz

Nur eine Möglichkeit von vielen.

meckerle
01.09.2008, 22:44
Hussiten
Johannes Calvin
Hugenotten


Hus wurde in Konstanz verbrannt, im Paradies steht der Gedenkstein.


1414 wurde Hus aufgefordert, sich dem Konstanzer Konzil (http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Konzil_von_Konstanz.htm) zu stellen, welches zur Beendigung des Kirchenschismas (http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Abendlaendisches_Schisma.htm) und zur Unterdrückung von als Häresie betrachteten Lehren einberufen worden war. Mit dem Versprechen des Königs Siegmund auf freies Geleit hoffte Hus, seine Lehren erfolgreich verteidigen zu können, wurde jedoch gleich bei seiner Ankunft festgenommen. Er lehnte es ab, die Lehrautorität des Konzils anzuerkennen, da es in seinen Aussagen nicht mit der Bibel übereinstimmte, und verweigerte den Widerruf seiner Schrift "De Ecclesia" und seiner Überzeugung, dass die Kirche die nicht hierachisch zu gliedernde Versammlung der durch Prädestination (http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Praedestination.htm) Erwählten sei, deren Haupt allein Christus (http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jesus_Christus.htm) darstellt. Da er die Aufforderung zum Widerruf seiner Lehren und zur Unterlassung der Predigertätigkeiten kategorisch ablehnte, wurde er schließlich verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt; mit ihm wurden seine Bücher verbrannt, die Asche des Scheiterhaufens wurde in den Rhein geschüttet. Die Hinrichtung leitete Friedrich VI., der spätere Kurfürst von Brandenburg, der Stammvater der preußischen Könige und deutschen Kaiser aus dem Hause Hohenzollern.

http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes_Jan_Hus.html

FranzKonz
01.09.2008, 23:18
Hus wurde in Konstanz verbrannt, im Paradies steht der Gedenkstein.

Ideen brennen eben nicht. Auch wenn Krabat und seine Freunde noch so gerne zündeln, ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden.

meckerle
01.09.2008, 23:24
Ideen brennen eben nicht. Auch wenn Krabat und seine Freunde noch so gerne zündeln, ein Gedanke, der einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden.
Solange er nicht ausgesprochen, oder zu Papier gebracht wurde schon.

sparty2
01.09.2008, 23:34
Natürlich sind vor den Christen die Römer, die Griechen und davor Ägypten gewesen. Streite ich nicht ab. Nur sind diese Kulturen untergegangen.
Oh jeh... so einfach ist es nicht. Von den Römern haben wir das Rechtssystem (http://de.wikipedia.org/wiki/Römisches_Recht#R.C3.B6misches_Recht_im_Mittelalt er_und_in_der_Neuzeit), von den Griechen die Philosophe (http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie) und die Naurwissenschaft und die Ägypter haben z.B. in der Vorstellung der Mutter Gottes mit Kind ihre Spuren hinterlassen... :]

sparty2


P.S.: Wer mal was wirklich bitteres zum Thema Christentum lesen möchte, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt: http://de.wikipedia.org/wiki/Bücherverluste_in_der_Spätantike

FranzKonz
02.09.2008, 01:10
Solange er nicht ausgesprochen, oder zu Papier gebracht wurde schon.

Das sehe ich anders. Wenn die Zeit für einen Gedanken gekommen ist, dann wird dieser Gedanke zwangsläufig gedacht.

FranzKonz
02.09.2008, 01:16
P.S.: Wer mal was wirklich bitteres zum Thema Christentum lesen möchte, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt: http://de.wikipedia.org/wiki/Bücherverluste_in_der_Spätantike
Das ist wirklich bitter. Die Katholen sind noch schlimmer als ich dachte. Und das ist nicht einfach.

Rheinlaender
02.09.2008, 01:42
Da wir ja in den letzten Jahren als Deutsche alles über den Islam lernen mußten, um die Integration zu perfektionieren, mache ich mir Sorgen um den möglichen Untergang der Werte des Christlichen Abendlandes und möchte diesen Strang zum Anlaß nehmen, den Moslems aufzuzeigen, welcher Religion und welchen Werten wir verhaftet sind. Vlt. erwächst daraus ein reger Austausch der Positionen.

http://www.youtube.com/watch?v=PDV7AHrYsB4&feature=related

Frage: Was zeigt das Video mehr als das die christlichen Kirchen eine erhebliche Menge hervorragender Kunst (Musik, Architektur, Goldschmiedearbeiten, etc. pp.) hervorgebracht haben. Das duerfte selbst ein hartgekochter Atheist nicht leugnen, wenn er nur fuer einen Groschen Bildung hat.

Rheinlaender
02.09.2008, 01:45
Wenn Du anderer Meinung als ich bin, dann schreib doch, welche religiöse Wurzeln Europa Deiner Meinung nach hat.

Die der Antike - der klassichen Philosophie und spaeter der Aufklaerung. Religoese Idee hat so ziemlich jede Kultur hervorgebracht, ein extrem skeptisches Denken, dass zunaechst mal alles infrage stellt, universellen Anspruch einfordert und nichts ohne Begruendung als wahr akzeptiert ist eine Besonderheit des Abendlandes.

Rheinlaender
02.09.2008, 01:49
Die Lutheraner unterscheidet von den Katholiken ua. der Sprung in die Gegenwart. Ohne Luther und die Reformation wäre das Zeitalter der Aufklärung nie oder zig Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte später eingeleitet worden.

Das moechte ich stark bezweifeln - die Kultur der Hochrenaissance war keinesfalls christlich und selbst in Kardinaelspalasten standen griechische und roemische Goetter haeufige herum als Kreuze und antike Autoren wurden dort mehr gelesen als die Bibel.

Sie waere wohl anders verlaufen, aber sie haette stattgefunden, vielleicht sogar frueher, weil Luthers Fixierung auf die Bibel zu einer katholischen Gegenreaktion fuehrte, die die friegeistigen Tendenzen in der kath. Kirche unterdrueckte.

Rheinlaender
02.09.2008, 01:52
@ Konz

Natürlich sind vor den Christen die Römer, die Griechen und davor Ägypten gewesen. Streite ich nicht ab. Nur sind diese Kulturen untergegangen.

Sind die Roemer wirklich so untergangen? Richten unsere Gerichte nicht doch nach Roemischen Recht, beschreiben unsere Sprachen nicht mit den Begriffen der latainischen Grammatik, ist unsere Idee, was "Staat" ist, nicht ein Kind der roemischen "Res Publica" und der "Maejestaet" der "Res Publica", schreiben wir nicht unsere Sprachen mit lateinischen Buchstaben? Stammt unsere Idee, was Satire darf nicht von Aristophanes? Ist unserer Theater nicht ein Kind des Sophokles? Ist unsere Idee des weltbuergerthum nicht schon bei Marcus Aurelius formuliert?

etc.

Zimbelstern
02.09.2008, 08:07
Frage: Was zeigt das Video mehr als das die christlichen Kirchen eine erhebliche Menge hervorragender Kunst (Musik, Architektur, Goldschmiedearbeiten, etc. pp.) hervorgebracht haben. Das duerfte selbst ein hartgekochter Atheist nicht leugnen, wenn er nur fuer einen Groschen Bildung hat.

@Vorredner

Natürlich habe ich den Strang mit diesem Video eröffnet, um zu provozieren. Ich halte es aber für nötig, da inzwischen alle nur noch über den Islam reden und herausstellen, wie toll das Ganze ist.

Wir sollten bei dem "Neugetue" jedoch nicht unsere tradierten Werte vergessen. Ich habe kein Problem damit, wenn mir hier Jemand schreibt, er sei Atheist oder Agnostiker. Nur hinzugehen die Kunst schlechtzureden, da sie von der Kirche lange Zeit bestimmt war, halte ich für einen Frevel.

@Konz

Anderer Strang, jedoch egal: Einen der großartigsten Dome, den die Deutschen hervorgebracht haben, ist der in Halberstadt. Gotik in Reinkultur

Zimbelstern
02.09.2008, 08:12
Sind die Roemer wirklich so untergangen? Richten unsere Gerichte nicht doch nach Roemischen Recht, beschreiben unsere Sprachen nicht mit den Begriffen der latainischen Grammatik, ist unsere Idee, was "Staat" ist, nicht ein Kind der roemischen "Res Publica" und der "Maejestaet" der "Res Publica", schreiben wir nicht unsere Sprachen mit lateinischen Buchstaben? Stammt unsere Idee, was Satire darf nicht von Aristophanes? Ist unserer Theater nicht ein Kind des Sophokles? Ist unsere Idee des weltbuergerthum nicht schon bei Marcus Aurelius formuliert?

etc.

Vielleicht haben wir uns in der Interpretation des Begriffs "Untergang" mißverstanden. Die Ideen und die Werke dieser Kulturen leben selbstverständlich weiter und sind uns in vielfacher Hinsicht Vorbild. Ich meinte mit "Untergang", daß zB. das antike Rom so nicht mehr existiert.

Krabat
02.09.2008, 11:56
Ich aber. Religion und Abstammung sind nicht voneinander zu trennen. Wer seine völkische Religion aufgibt, um einer "Universalreligion" aus dem Orient hinterherzulaufen ist ein Verräter am eigenen Blut.

Das mag für Euch Polen gelten, Koslowski. Der Deutsche aber blickt zurück auf über tausend Jahre Kampf zur Erhaltung des Reiches vornehmlich gegen den Islam. Unsere deutschen Ahnen sind für unsere Freiheit gestorben und ein Drecksfott der, der ihr Andenken schändet und das Zeichen ihres Kampfes schmäht.

Krabat
02.09.2008, 12:03
Sind die Roemer wirklich so untergangen? Richten unsere Gerichte nicht doch nach Roemischen Recht, beschreiben unsere Sprachen nicht mit den Begriffen der latainischen Grammatik, ist unsere Idee, was "Staat" ist, nicht ein Kind der roemischen "Res Publica" und der "Maejestaet" der "Res Publica", schreiben wir nicht unsere Sprachen mit lateinischen Buchstaben? Stammt unsere Idee, was Satire darf nicht von Aristophanes? Ist unserer Theater nicht ein Kind des Sophokles? Ist unsere Idee des weltbuergerthum nicht schon bei Marcus Aurelius formuliert?

etc.

Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Unsere deutsche Staatlichkeit war schließlich nichts weiter als die Übernahme des römischen Reichsgedankens und seine Überführung in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.

Das allerdings ist untergangen zugunsten westlich-liberaler Wertlosigkeit. Gestorben ist das Reich 1806, seine Totengräber hatten aber schon 1517 zu buddeln begonnen.

Luther und Co. haben das Reich zerstört, und für was? Weil Priester ficken sollen - was für eine historische Lächerlichkeit.

JetLeechan
02.09.2008, 12:32
Das mag für Euch Polen gelten, Koslowski. Der Deutsche aber blickt zurück auf über tausend Jahre Kampf zur Erhaltung des Reiches vornehmlich gegen den Islam. Unsere deutschen Ahnen sind für unsere Freiheit gestorben und ein Drecksfott der, der ihr Andenken schändet und das Zeichen ihres Kampfes schmäht.
Es stimmt schon das es ein Kampf war das Reich zu erhalten, aber in den allerwenigsten Fällen gegen den Islam. Die Araber die Karl Martell angeblich so heldenhaft aus Europa schlug waren zu keiner Zeit ein Gefahr, ihre Ressourcen waren zu begrenzt. Sizilien gehörte dem Reich noch nicht an, da war es schon von Normannen zurückerobert. Die Tartaren die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Polen und Brandenburge einfielen waren noch (lange) nicht islamisiert. Die Bedrohung durch die Osmanen ab dem 15. Jahrhundert wurde im Reich alles andere als dringlich empfunden. Erst als die Osmanen das erste Mal vor Wien standen ergab sich wirklich ein Kampf um das überleben des Reiches. Aber schon 150 Jahre später war die Macht Osmanen am bröckeln und aus dem Osmanischen Reich wurde "der kranke Mann am Bosperus".

Unsere Ahnen neigten über dies vor allem dazu sich gegenseitig zu bekämpfen und somit das Reich zu gefährden. Vor allem die blutigen Schlachten unter Brüdern, Vater und Sohn, sogar Tante gegen Nichte sind traurige Kapitel unserer Geschichte. Die Hinterlist Heinrichs V. gegen seinen Vater IV. muss man dabei besonders hervorheben, da sogar einige Zeitgenossen dies trotz der religiösen Legitimiation Heinrichs V. als schändlich empfanden.

Ich sehe mich übrigens deshalb nicht als "Drecksfott", die Deutschen haben trotzdem herausragende Leistungen erbracht in ihrem Reich. Die Abwehr vor allem auch der Ungarn, Awaren und anderer Steppenvölker zum Beispiel. Die Königswahl durch ein Kursfürstenkollegium, technologischer Fortschritt durch Ausnutzung von Wind- und Wasserkraft, und das schon im Mittelalter! Wir können zurecht stolz sein.

Der kritische Denker
02.09.2008, 12:56
Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung sind Christen und das werden sie hoffentlich die nächsten Tausend Jahre auch noch bleiben.

Glaube ich nicht, in wenigen Jahren werden wir Christen eine Minderheit sein in Europa. Aber dann wird es in Europa ein religiöses Wiedererwachen geben.

Wolf
02.09.2008, 14:47
Wenn Du anderer Meinung als ich bin, dann schreib doch, welche religiöse Wurzeln Europa Deiner Meinung nach hat.

Das Europäische Abendland hat germanische oder eben keltische Wurzeln. Ansonsten schließe ich mich Koslowski an.

Rheinlaender
02.09.2008, 15:14
Das Europäische Abendland hat germanische oder eben keltische Wurzeln.

Diese spielen jedoch keine wirkliche Rolle - da war jeder roemische Praetor beteutender als alle Druiden zusammen.

Wahabiten Fan
02.09.2008, 17:37
Diese spielen jedoch keine wirkliche Rolle - da war jeder roemische Praetor beteutender als alle Druiden zusammen.

Aber der Zaubertrank von Miraculix war schon nicht von "schlechten Eltern"!:))

Der kritische Denker
02.09.2008, 20:42
Das Europäische Abendland hat germanische oder eben keltische Wurzeln.

Das Haus der europäischen Kultur ruht auf drei Hügeln: Der Akropolis ist Athen, dem Kapitol in Rom und Golgatha in Jerusalem.

Wolf
02.09.2008, 20:58
Das Haus der europäischen Kultur ruht auf drei Hügeln: Der Akropolis ist Athen, dem Kapitol in Rom und Golgatha in Jerusalem.

Stonehenge? Externsteine ? Die tiefel, nebeligen Wälder des Nordens?

Rheinlaender
02.09.2008, 20:59
Stonehenge? Externsteine ? Die tiefel, nebeligen Wälder des Nordens?

Zeigen sich wie in unserer Kultur? Garnicht!

Wolf
02.09.2008, 21:04
Zeigen sich wie in unserer Kultur? Garnicht!

Und der andere Scheiss, außer auf Werbung von griechischen Restaurants?

Der kritische Denker
02.09.2008, 21:05
Stonehenge? Externsteine ? Die tiefel, nebeligen Wälder des Nordens?

Sicher sehenswert, aber nicht die Grundlage unserer Zivilisation.

Der kritische Denker
02.09.2008, 21:07
Und der andere Scheiss, außer auf Werbung von griechischen Restaurants?

Na wo glaubst du kommen die Philosophie, die Religion, die Naturwissenschaften her, was sind die ältesten Bücher unserer Kultur,...

Rheinlaender
02.09.2008, 21:15
Und der andere Scheiss, außer auf Werbung von griechischen Restaurants?

Dann kannst Du z. B. sagen, woher dieser Satz komt: "da mihi factum, dabo tibi ius"?

Oder warum man bis heute von "Sokrataeischen Methode" redet oder wohl das Wort "Tragoedie" oder "Hymne" kommt?