PDA

Vollständige Version anzeigen : Denkmal für deutsche Opfer in Polen enthüllt



Candymaker
26.08.2008, 01:36
Warschau (dpa) - Deutsche Zivilisten, die nach dem Zweiten Weltkrieg von polnischen Sicherheitskräften in dem Ort Aleksandrow Kujawski umgebracht wurden, sind mehr als 60 Jahre nach Kriegsende gewürdigt worden. Wie der Bürgermeister, Andrzej Ciesla, der dpa sagte, ist dort ein Denkmal für unschuldige deutsche Opfer polnischer Repressionen enthüllt worden. Das Monument besteht aus einem Gedenkstein sowie einem fünf Meter hohen Metallkreuz. Bis zur demokratischen Wende 1989 waren deutsche Opfer polnischer Repressionen ein Tabu-Thema.

http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&module=dpa&id=18745280


Bilder des Denkmals:

http://wiadomosci.onet.pl/103784,21,0,0,1,pokaz.html

Joseph
26.08.2008, 01:47
Schöne Geste.

Westfalen
26.08.2008, 01:59
An sich sehr begrüßenswert, bin aber mal gespannt wie lange es dauert bis ein paar jugendliche Idioten das Ding kaputt machen.

houndstooth
26.08.2008, 02:40
In der Tat eine , laengst ueberfaellige , Geste des Anstands.

"Bis zur demokratischen Wende 1989 waren deutsche Opfer polnischer Repressionen ein Tabu-Thema."
Ein weiterer triumphaler Beweis fuer 'Richtigkeit' oder 'Gerechtigkeit' die wohl nur ein demokratisches System hervorbringen kann.
Sog. 'Volksdeutsche' wurden nach dem Krieg auch an anderen Orten in POL ermordet . (Ein Schicksal dass sie ironischerweise mit Juden teilten)

McDuff
26.08.2008, 05:51
Langsam kann man von einer Normalisierung der Beziehungen sprechen! Eine ehrenwerte Geste.

henriof9
26.08.2008, 09:11
So langsam werden mir die Polen sympatisch.

Frei-denker
26.08.2008, 10:07
Mal abwarten, wie lange es dauert, bis die Opfer, deren Zahlen angeblich jenseits der Hunderttausend liegen sollen, in den Geschichtsbüchern auftauchen, welche Grundlage für den Unterricht in unseren Schulen sind.

Aber vielleicht passt das ja auch nicht in Merkels "Erinnerungskultur"...

Götz
26.08.2008, 10:12
Langsam kann man von einer Normalisierung der Beziehungen sprechen! Eine ehrenwerte Geste.

Ich frage mich jedoch, was ist der Haken bei der Sache ?
Diese Geste soll sich für Polen zweifellos auszahlen.

McDuff
26.08.2008, 10:52
Ich frage mich jedoch, was ist der Haken bei der Sache ?
Diese Geste soll sich für Polen zweifellos auszahlen.

Da ist was dran. Im günstigsten Falle zahlen wir nur das Denkmal...

Rowlf
26.08.2008, 16:21
Ich dachte, Denkmäler werden hier allgemein gehasst?

Gärtner
26.08.2008, 16:33
Wobei man allerdings schon darauf hinweisen sollte, daß der erste Anstoß zum Denkmal nicht von polnischer, sondern deutscher Seite kam:


"Wie Bürgermeister Andrzej Ciesla gestern sagte, geht das am Samstag enthüllte Monument für unschuldige deutsche Opfer polnischer Repressionen auf eine Initiative von Gustav Bekker aus Elsterwerda (Elbe-Elster) zurück. (...) Nach dem Einmarsch der Roten Armee und polnischer Truppen in Aleksandrow Kujawski im Januar 1945 waren dort in einer Mühle rund 1000 Deutsche inhaftiert worden. Wie Ciesla, von Beruf Historiker, bei eigenen Recherchen herausfand, wurden etwa 70 Gefangene ermordet. Unter den Opfern befand sich auch der Vater des damals neunjährigen Bekker. Der Junge kam mit seiner Mutter und Schwester in ein Lager in Potulice, von wo sie 1948 vertrieben wurden.

Es ist das dritte Denkmal für deutsche Opfer, das Bekker in Polen angeregt hat. Der pensionierte Arzt begann in den 90er Jahren Versöhnungsarbeit mit Polen."
Märkische Allgemeine vom 25.08.08 (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11292000/62249/Denkmal_fuer_deutsche_Opfer_in_Polen_AUSSOeHNUNG.h tml)

WIENER
26.08.2008, 16:38
Ich dachte, Denkmäler werden hier allgemein gehasst?

Den Durchschnittspolen wird dieses Denkmal genauso am Arsch vorbeigehen, wie dem Durchschnittsdeutschen die HC-Belästigungssteinhaufen.

Thüringer
26.08.2008, 23:26
Also diese Nachricht stimmt mich persönlich dann doch einfach nur fröhlich. Das macht mir die Polen ein Stück sympathischer.

Krzyzak
27.08.2008, 15:43
Interessant auch, daß dieser Ort eigentlich zu Kongreßpolen gehörte. Die Preußen besaßen ihn erst seit 1793. Ach ja: Einen deutschen Namen hat Alexandrow Kujawski doch: Weichselstädt. :)

Eine schöne Geste und ich bin begeistert!

MarcinMaximus
27.08.2008, 18:39
Den Durchschnittspolen wird dieses Denkmal genauso am Arsch vorbeigehen, wie dem Durchschnittsdeutschen die HC-Belästigungssteinhaufen.

Man darf getrost davon ausgehen, dass dem Durchschnittsdeutschen auch Denkmäler für deutsche Soldaten am Arsch vorbeigehen. Für Polen gilt Selbiges.

Krzyzak
27.08.2008, 19:00
Man darf getrost davon ausgehen, dass dem Durchschnittsdeutschen auch Denkmäler für deutsche Soldaten am Arsch vorbeigehen. Für Polen gilt Selbiges.

Unsinn. Aber man kann getrost davon ausgehen, daß das HC-Denkmal schon als Kulisse für Fotoshoots genutzt wurde.

MarcinMaximus
27.08.2008, 21:27
Unsinn.

Nix Unsinn, schau Dir doch mal die verwahrlosten Soldatenfriedhöfe inkl. Mahn- und Denkmäler hüben wie drüber an.

Krzyzak
27.08.2008, 21:33
Nix Unsinn, schau Dir doch mal die verwahrlosten Soldatenfriedhöfe inkl. Mahn- und Denkmäler hüben wie drüber an.

In Polen sind bezeichnenderweise nur die russischen Soldatengräber verwahrlost.

Die deutschen Gräber werden von Landsmannschaft, Volksbund und Minderheiten gepflegt.

In Deutschland sind die Soldatenfriedhöfe ebenfalls gepflegt oder aber werden neu angelegt, wie eben in der Mark Brandenburg und in Vorpommern.

Sprecher
27.08.2008, 22:31
Langsam kann man von einer Normalisierung der Beziehungen sprechen! Eine ehrenwerte Geste.

Naja ein Schwalbe macht noch keinen Sommer. Trotzdem eine lobenswerte Geste.