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Vollständige Version anzeigen : Erste Gated Community in Deutschland



Lichtblau
19.08.2008, 23:45
45 Wohnungen und sieben Villen auf einem parkähnlichen Grundstück in Potsdams bester Lage: Der Blick geht auf die Havel, das prächtige Schloss Babelsberg, die Glienicker Brücke - und einen grauen Eisenzaun, der das 2,8 Hektar große Arcadia-Gelände vom Rest der Welt abschottet. Seit drei Monaten sind sämtliche Immobilien in Deutschlands erster Gated Community verkauft.


Gated Communities sind bewachte Wohnanlagen für die gehobene Mittelschicht oder Oberschicht, die meist durch einen Zaun oder eine Mauer vom Rest der Gesellschaft abgeschottet werden.



Deutschland ist spät dran: Gated Communities, geschlossene und bewachte Wohnanlagen für Reiche und Superreiche, haben Konjunktur. Nicht nur in den USA, wo bereits mehr als 10 Millionen Menschen in separierten Wohnsiedlungen leben, auch in Europa breiten sich Gated Communities rasend schnell aus. Besonders in osteuropäischen Metropolen wie Warschau, Kiew oder Moskau übersteigt die Nachfrage bei weitem das Angebot. Aber auch in Frankreich, Spanien oder England lassen sich immer mehr Menschen von einem Leben hinter Gittern begeistern.

http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2008/8/11/news-68433300/detail.html


Das ist der neue Trend, ein Zeichen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.

The Dude
20.08.2008, 01:33
http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2008/8/11/news-68433300/detail.html


Das ist der neue Trend, ein Zeichen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.

Der „transatlantischen Elite des deutschsprachigen Raums" (so formulieren die Arcadia-Vermarkter ihre Zielgruppe) werden all die banalen Alltagspflichten abgenommen, die das luxuriöse Wohngefühl trüben könnten.

Ein Leben hinterm Eisenzaun, mit Überwachungskameras und "Doorman", „umdientes Wohnen", ohne Anmeldung kein Einlass - was für eine gruselig bequeme Tristesse.

Das ist weniger eine Spaltung in Arm und Reich, im Sinne von Sozialwohnung gegenüber Villa, Pool und Porsche, die sich eher an Äußerlichkeiten oder Protzerei fest macht, das ist maximale Segregation und der endgültige Rückzug in den autistischen Panic Room.
Das ist das Bedürfnis nach Ruhe vor dem Sturm.

Gruß,

The Dude

Rheinlaender
20.08.2008, 01:38
Das ist der neue Trend, ein Zeichen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.

Gegenden in die vornehmliche die etwas besser Gestelten ziehen und entsprechende Haeuser haben gab es schon immer. Das dort ihnen durch Personal taeglicher Kleinkram und Sicherheitssorgen abgenommen wurden auch.

Es bab zumindest hier in London seit dem 19. Jahrhundert Appartmentblocks mit Portier, Dienstleitungen wie Waecherei, Einkaufe etc. fuer Alleinstehende, die es sich leisten koennen, aber kein eigenes Person beschaeftigen wollten.

Alles nicht wirklich neues.

-jmw-
20.08.2008, 09:55
Klar, die Herrschaften "von weiter oben" haben keine Lust, zuzugucken bei den Ergebnissen einer Politik, die nicht zuletzt auch ihre ist.
War schon immer so.

Skaramanga
20.08.2008, 10:57
An Spaniens Mittelmeerküste ist dieser Prozess bereits abgeschlossen. Wer was auf sich hält wohnt in einer "Urbanización" (Gated Community) oder wenigstens in einem bloque inmueble cerrado, einem Festungsartig gesicherten Wohnblock mit 24-Stunden Wachdienst und Kameraüberwachung. Wird hier auch bald kommen. Dass es in Berlin anfängt ist logisch. Weitere Städte werden folgen.

Thauris
20.08.2008, 11:01
http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2008/8/11/news-68433300/detail.html


Das ist der neue Trend, ein Zeichen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.



Wohl eher ein Zeichen von zunehmender Gewalt und Kriminalität aus den sozialen Brennpunkten, vor dem man sich schützen muss.

McDuff
20.08.2008, 11:05
Die Politmanagerkaste fürchtet sich vor dem Volk. Es wird wohl einen Grund dafür geben.

FranzKonz
20.08.2008, 11:05
Wohl eher ein Zeichen von zunehmender Gewalt und Kriminalität aus den sozialen Brennpunkten, vor dem man sich schützen muss.

Da verwechselt wieder mal jemand Ursache und Wirkung. ;)

FranzKonz
20.08.2008, 11:06
Das ist weniger eine Spaltung in Arm und Reich, im Sinne von Sozialwohnung gegenüber Villa, Pool und Porsche, die sich eher an Äußerlichkeiten oder Protzerei fest macht, das ist maximale Segregation und der endgültige Rückzug in den autistischen Panic Room.
Das ist das Bedürfnis nach Ruhe vor dem Sturm.

Gruß,

The Dude

Schöne Formulierung. :top:

Tratschtante
20.08.2008, 11:13
Aber wer möchte so wohnen?

Thauris
20.08.2008, 11:23
Da verwechselt wieder mal jemand Ursache und Wirkung. ;)


Immer schön der eigenen Ideologie nach, gelle Franzl? :D

Frei-denker
20.08.2008, 11:26
Solche Zwei-Klassengesellschaften sind das typische Symptom des Kapitalismus.

Extreme Ungleichverteilung des BIPs.

Sowas hat es in der sozialen Marktwirtschaft der 60er und 70er nicht gegeben.

Verschärfend kommt natürlich der Import von Asozialen aus dem Ausland zwecks Lohnzerstörung hinzu.

Prägnantere Beweise für die Gesellschaftszerstörung durch den Kapitalismus kann man kaum noch anführen.

Thauris
20.08.2008, 11:27
Aber wer möchte so wohnen?

Die Leute, denen bald nichts anderes mehr übrigbleibt - man kann ja heutzutage noch nicht mal mehr gefahrlos ein Erntedankfest feiern!

Tratschtante
20.08.2008, 11:34
Die Leute, denen bald nichts anderes mehr übrigbleibt - man kann ja heutzutage noch nicht mal mehr gefahrlos ein Erntedankfest feiern!

Soll das heißen, ein Teil derjenigen, die uns diese Misere eingebrockt haben, wohnen bewacht hinter Zäunen, während die anderen, die das nicht wollten, das ausbaden müssen? Dann dank ich recht schön. Dann werden wir die Zäune einreißen.

Skaramanga
20.08.2008, 11:45
In Spanien sind es beileibe nicht nur "Millionäre" die so wohnen. Auch Leute aus dem Mittelstand und sogar "kleine Leute" geben lieber etwas mehr für die Miete aus, um sich sicher zu fühlen und nicht nachts bei jedem Geräusch aufschrecken zu müssen oder Angstschweiß zu kriegen, wenn jemand vor der Tür steht.

Cash!
20.08.2008, 11:46
Das ist der neue Trend, ein Zeichen für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.

Nöö, das ist ein Zeichen für die Spaltung zwischen friedlichen Autochonen und kriminellen Zugewanderten...

Misteredd
20.08.2008, 12:06
Da verwechselt wieder mal jemand Ursache und Wirkung. ;)

Von wem geht denn diese Gewalt und Diebstahl vor allem anderen aus? Sind das durch Sozialhilfe benachteiligte Gruppen und warum wandern die denn überhaupt ein, wenn sie hier nur benachteiligt werden ?

Misteredd
20.08.2008, 12:07
Aber wer möchte so wohnen?

Also ich würde da schon gerne einziehen, denn da kann man sein Umfeld noch selbst gestalöten bzw mitbestimmen. Kein Müll in den Grünanlagen, keine Krawallmacher, keine Einbrecher, keine Rumlungerer, das ganze Pack bleibt draussen.

Misteredd
20.08.2008, 12:09
Nöö, das ist ein Zeichen für die Spaltung zwischen friedlichen Autochonen und kriminellen Zugewanderten...

Es ist ein Zeichen, dass wir hier zu viele Kriminelle und Asoziale haben, die beileibe nicht alle Ausländer sind.

Aber wer schützt uns denn vor denen wirklich effektiv?

Misteredd
20.08.2008, 12:10
Soll das heißen, ein Teil derjenigen, die uns diese Misere eingebrockt haben, wohnen bewacht hinter Zäunen, während die anderen, die das nicht wollten, das ausbaden müssen? Dann dank ich recht schön. Dann werden wir die Zäune einreißen.

Wer den Arsch nicht hochbekommt um Wählen zu gehen undsich sonst auch nicht engagiert, der wird von dieser Aktion auch nur reden.

Stadtknecht
20.08.2008, 12:50
Aber wer möchte so wohnen?

Lieber so als in einem sozialen Brennpunkt.

Tratschtante
20.08.2008, 12:52
Also ich würde da schon gerne einziehen, denn da kann man sein Umfeld noch selbst gestalöten bzw mitbestimmen. Kein Müll in den Grünanlagen, keine Krawallmacher, keine Einbrecher, keine Rumlungerer, das ganze Pack bleibt draussen.

So gesehen hast du Recht.

Tratschtante
20.08.2008, 12:53
Wer den Arsch nicht hochbekommt um Wählen zu gehen undsich sonst auch nicht engagiert, der wird von dieser Aktion auch nur reden.

Wählen kann man nur noch zwischen Pest und Cholera. Hab ich schon mehrmals geschrieben, aber es stimmt auch.

lupus_maximus
20.08.2008, 12:57
Aber wer möchte so wohnen?

Ich hätte nichts dagegen, fern jeder linken Idiotie!


Wahrscheinlich bin ich der Nächste der solche abgeschotteten Gebiete baut, allerdings ohne Linke und Musel.

wtf
20.08.2008, 13:05
Es ist mir ein Rätsel, weshalb jemand mit satter Kohle ausgerechnet in der Zone wohnen will.

Rheinlaender
20.08.2008, 13:08
Es ist mir ein Rätsel, weshalb jemand mit satter Kohle ausgerechnet in der Zone wohnen will.

Weil man da fuer einen Betrag, der hier nicht fuer den Pachtvertrag des oberen Teils einer Hundehuette reichen wuerde, einen Landsitz kaufen kann.

Haspelbein
20.08.2008, 13:19
Ich habe immer noch Beulen an meinem Pickup, nachdem ich durch eine niedergehende Schranke einer Gated Community in den USA gebraust bin. (Einen Reifen hatten mir die Stahlkrallen dennoch zerfetzt.) Ein Heidenspass!!! :D :D :D

Aber was ich damit sagen will: Letztendlich halte ich die Sicherheit der Gated Communities mehr fuer eine gefuehlte denn reale Sicherheit.

Misteredd
20.08.2008, 14:00
Ich werde nach Bayern ziehen, dann kommt das auf das selbe hinaus! :D

Thauris
20.08.2008, 18:29
Ich habe immer noch Beulen an meinem Pickup, nachdem ich durch eine niedergehende Schranke einer Gated Community in den USA gebraust bin. (Einen Reifen hatten mir die Stahlkrallen dennoch zerfetzt.) Ein Heidenspass!!! :D :D :D

Aber was ich damit sagen will: Letztendlich halte ich die Sicherheit der Gated Communities mehr fuer eine gefuehlte denn reale Sicherheit.



Die neighbourhood-watch ist doch auch sehr erfolgreich - zumindest habe ich das so erlebt. Wir wurden nie behelligt, im Gegensatz zum Umfeld.

Haspelbein
20.08.2008, 18:32
Die neighbourhood-watch ist doch auch sehr erfolgreich - zumindest habe ich das so erlebt. Wir wurden nie behelligt, im Gegensatz zum Umfeld.

Sicherlich. Ein Umfeld, dass sich der Kriminaltiaet gegenueber sehr intolerant verhaelt, ist sehr wirksam. Ich persoenlich lebe in so einer Nachbarschaft, und es hilft ebenfalls, dass die Polizeipraesenz sehr hoch ist.

Wenn man hier etwas verbricht, hat man es entweder mit dem Einwohner, der Neighborhood Watch, dem Sheriff, der Polizei, der Highway Patrol oder der Buergermiliz zu tun.

sporting
20.08.2008, 18:44
Ich hätte nichts dagegen, fern jeder linken Idiotie!


Wahrscheinlich bin ich der Nächste der solche abgeschotteten Gebiete baut, allerdings ohne Linke und Musel.

nichts mehr mit neugermanien?

aber eine gated community ist ja mal ein anfang:]

sparty2
20.08.2008, 18:49
Aber wer möchte so wohnen?
Ich! :] Schon jetzt finde ich Empfangsservice und Türöffner mit Chipkarte einfach hervorragend. :]
Fühle mich sehr sicher, mitten in Berlin :cool2:

sparty2

lupus_maximus
20.08.2008, 19:10
nichts mehr mit neugermanien?

aber eine gated community ist ja mal ein anfang:]
Irgendwie muß ich ja einmal anfangen!
Es müssen ja die Vorbereitungen getroffen werden ohne Kulturbereicherer leben zu können. Schließlich habe ich ja schon gehört daß unser Staat ohne die Musel zusammenbrechen würde, was ja auch logisch ist.

Was würde denn dieser Staat machen ohne die 30 Millionen Ersatzdeutschen, wenn diese von ihrer SH nicht mehr die 19 % Mwst beim Einkauf abführen könnten.
Ein Verlust für den Staat von ca. 20 Milliarden Euro an Mwst, also kein Pappenstiel!

Beverly
21.08.2008, 12:14
Der „transatlantischen Elite des deutschsprachigen Raums" (so formulieren die Arcadia-Vermarkter ihre Zielgruppe) werden all die banalen Alltagspflichten abgenommen, die das luxuriöse Wohngefühl trüben könnten.

Ein Leben hinterm Eisenzaun, mit Überwachungskameras und "Doorman", „umdientes Wohnen", ohne Anmeldung kein Einlass - was für eine gruselig bequeme Tristesse.

Das ist weniger eine Spaltung in Arm und Reich, im Sinne von Sozialwohnung gegenüber Villa, Pool und Porsche, die sich eher an Äußerlichkeiten oder Protzerei fest macht, das ist maximale Segregation und der endgültige Rückzug in den autistischen Panic Room.
Das ist das Bedürfnis nach Ruhe vor dem Sturm.

Gruß,

The Dude

Bei "Perry Rhodan" dürften die Reichen und Superreichen sich ein Penthouse in Terrania (http://www.perrypedia.proc.org/index.php/Terrania) gönnen, einer etwas düsteren 100-Millionen-Metropole in der heutigen Wüste Gobi. Naja, die Appartments im realen Burj Dubai (http://www.perrypedia.proc.org/index.php/Terrania) sollen binnen Stunden nach Verkaufseröffnung weg gewesen sein.
In PMs "Die Schrecken des Jahres 1000" zieht der Ritter nach dem Umsturz aus seiner kalten und zugigen Burg zu den Bauern, die es in ihren Katen warm und behaglich haben. In meinem Heimatkaff lebte der mit Abstand reichste Mann in einem 1960er-Jahre-Neubaugebiet wie alle anderen auch.

Sowohl in der Fantasie als auch in der Realität schließen sich Reichtum und Stil also nicht aus - und eigentlich träumen wir doch alle davon, beides irgendwie zu vereinen := und all unsere ideologischen Kopfgeburten und Fantasien kreisen nur darum, wie man ein Leben ohne materielle Not und Angst und in seelischen und geistigem Reichtum führen kann.

Was aber nicht immer gelingt und gerade dann kläglich scheitern mag, wenn die materiellen Voraussetzungen dafür eigentlich gegeben sind.

Nun ja, ein Kollege von mir prägte mal für den Münchner Kunstpark Ost das böse Wort "Spaß KZ". Weil es irgendwie alles war, nur nicht spaßig. Ich erlaube mir, da anzuknüpfen und diese Gated Communities als "Reichen GULAG" zu bezeichnen. Weil sie und das was dahinter steht, von allem möglichen zeugen, nur nicht von einem: Reichtum!
Wer sich für einen Lebensstil, der in der Einfach-Version mal für 80 Prozent der Menschen in diesem Land möglich war und wo deshalb der Reiche unweit vom Kleinbürger leben konnte, als Folge einer von ihm und seiner Klasse selbst betriebenen Politik heute mit Wachschutz hinter hohen Zäumen verstecken muss, der braucht eigentlich keinen GULAG nach dem nächsten Umsturz mehr.
Er sperrt sich schon selbst in ein GULAG und ist eigentlich eine ganz arme Sau :rolleyes: Hasst die Brut und hassen ihre ideologischen Schergen, Scharfmacher und Bauchredner uns einfache Menschen deshalb so und wollen uns wieder zu Tagelöhnern und Sklaven beim Jobcenter machen? Weil selbst eine Verkäuferin, die von ihrem Lohn noch leben und eine anständige Wohnung bezahlen kann, keinen Grund hat, die A.... mit ihren Villen hinter Mauer und Stacheldraht zu beneiden. Die lassen doch nur flächendeckend "Wandlitz" aus DDR-Zeiten wieder aufleben und ich habe bei diesen Gated Communities eigentlich nicht mal mehr einen Wunsch nach irgendeiner Form von Rache oder Strafe an diesen Figuren. Nur den Wunsch, mich und meinesgleichen irgendwie den Folgen ihres verbrecherischen Treibens entziehen zu können - um zu sehen, wie sie sich ohne fremdes Zutun selbst fertig machen :)

Beverly
21.08.2008, 12:16
Gegenden in die vornehmliche die etwas besser Gestelten ziehen und entsprechende Haeuser haben gab es schon immer. Das dort ihnen durch Personal taeglicher Kleinkram und Sicherheitssorgen abgenommen wurden auch.

Es bab zumindest hier in London seit dem 19. Jahrhundert Appartmentblocks mit Portier, Dienstleitungen wie Waecherei, Einkaufe etc. fuer Alleinstehende, die es sich leisten koennen, aber kein eigenes Person beschaeftigen wollten.

Alles nicht wirklich neues.und das System, das du hier so blindwütig verteidigst, ist auch nicht erst seit gestern krank und menschenverachtend