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Vollständige Version anzeigen : Wirklichkeit als Tabu - Bsp. Demographie



-SG-
15.08.2008, 16:35
Das große Rad der Geschichte dreht sich langsam, aber unerbittlich, und es dreht sich auch, wenn die Deutschen es vorziehen, nicht hinzuschauen. Es dreht sich weiter und es zermalmt die deutsche Kultur unter den Zähnen der Demographie, Einwanderung, Globalisierung und des Kulturzerfalles, auch wenn der Deutsche sich in der Politik mit Debatten über Pendlerpauschale und Gesundheitsreform und privat mit Playstation spielen und beruflichem Aufstieg zufrieden gibt.

Betrachten wir das Problem der Demographie, das seit den 70er Jahren bekannt ist aber kleingeredet, totgeschwiegen oder gar als Fortschritt umgedeutet wurde:

In dem 1986 von Armin Mohler herausgegebenen Band "Wirklichkeit als Tabu" bringt es Prof. Robert Hepp in seinem Beitrag "Aufstieg in die Dekadenz" (S.187) folgendermaßen auf den Punkt:


Dieselben Leute, die es für ein Zeichen des nahen Weltuntergangs halten, daß die Pottwale seltener werden und die tagaus, tagein das deutsche Waldsterben beweinen, bagatellisieren den deutschen Bevölkerungsrückgang und lachen über das "Gerede vom Aussterben des deutschen Volkes". [...]

Die Tatsache des "Volkssterbens" ist ebensowenig zu bestreiten wie die des "Waldsterbens". Daß sie in einer Gesellschaft, die sonst für alle Katastrophenmeldungen empfänglich ist, weitgehend ignoriert und sogar geleugnet wird, ist eine erklärungsbedürftige Kuriosität. Es handelt sich da offenbar um einen interessanten Fall von Apperzeptionsverweigerung (oder Tabuisierung der Wirklichkeit), bei der komplexe Prozesse der Verdrängung eine Rolle spielen mögen.


Wie ist es bei Euch? Verdrängt ihr die Wirklichkeit auch, und wenn ja, aus welcher Motivation heraus?

Bruddler
15.08.2008, 16:40
Das große Rad der Geschichte dreht sich langsam, aber unerbittlich, und es dreht sich auch, wenn die Deutschen es vorziehen, nicht hinzuschauen. Es dreht sich weiter und es zermalmt die deutsche Kultur unter den Zähnen der Demographie, Einwanderung, Globalisierung und des Kulturzerfalles, auch wenn der Deutsche sich in der Politik mit Debatten über Pendlerpauschale und Gesundheitsreform und privat mit Playstation spielen und beruflichem Aufstieg zufrieden gibt.

Betrachten wir das Problem der Demographie, dass seit den 70er Jahren bekannt ist aber kleingeredet, totgeschwiegen oder gar als Fortschritt umgedeutet wurde:

In dem 1986 von Armin Mohler herausgegebenen Band "Wirklichkeit als Tabu" bringt es Prof. Robert Hepp in seinem Beitrag "Aufstieg in die Dekadenz" (S.187) folgendermaßen auf den Punkt:


Dieselben Leute, die es für ein Zeichen des nahen Weltuntergangs halten, daß die Pottwale seltener werden nud die tagaus, tagein das deutsche Waldsterben beweinen, bagatellisieren den deutschen Bevölkerungsrückgang und lachen über das "Gerede vom Aussterben des deutschen Volkes". [...]

Die Tatsache des "Volkssterbens" ist ebensowenig zu bestreiten wie die des "Waldsterbens". Daß sie in einer Gesellschaft, die sonst für alle Katastrophenmeldungen empfänglich ist, weitgehend ignoriert und sogar geleugnet wird, ist eine erklärungsbedürftige Kuriosität. Es handelt sich da offenbar um einen interessanten Fall von Apperzeptionsverweigerung (oder Tabuisierung der Wirklichkeit), bei der komplexe Prozesse der Verdrängung eine Rolle spielen mögen.


Wie ist es bei Euch? Verdrängt ihr die Wirklichkeit auch, und wenn ja, aus welcher Motivation heraus?

Oftmals wäre es mir lieber, wenn ich die Wirklichkeit verdängen könnte ! :(

henriof9
15.08.2008, 17:15
Die Tatsache des "Volkssterbens" ist ebensowenig zu bestreiten wie die des "Waldsterbens". Daß sie in einer Gesellschaft, die sonst für alle Katastrophenmeldungen empfänglich ist, weitgehend ignoriert und sogar geleugnet wird, ist eine erklärungsbedürftige Kuriosität. Es handelt sich da offenbar um einen interessanten Fall von Apperzeptionsverweigerung (oder Tabuisierung der Wirklichkeit), bei der komplexe Prozesse der Verdrängung eine Rolle spielen mögen. [/INDENT]

Wie ist es bei Euch? Verdrängt ihr die Wirklichkeit auch, und wenn ja, aus welcher Motivation heraus?

Eher sind es unser Politiker bzw. Regierenden, die die Wirklichkeit tabuisieren und verdrängen.
Ich glaube nicht, daß die Gesellschaft dies ignoriert bzw. leugnet- im Gegenteil, die Gesellschaft realisiert es nur zu gut.

Geht man nüchtern an die Sache, sollte man sich fragen, warum es das " Volkssterben " gibt.

Welche Zukunfts- Aussichten haben die Kinder ?
Ist es von den Eltern gewollt, daß ihr Nachwuchs in einen Kindergarten oder eine Schule gehen wird, wo es überproportional viel Migranten gibt.
Wenn sie es denn nicht wollen, können sie sie Privatkita und Privatschule leisten ?
Muß der Nachwuchs permanent unter Obhut gehalten werden, weil es zu unsicher auf den Straßen und Plätzen ist, zumal Straftäter zum Opfer erklärt werden, weil sie krank wären ?
Wie sehen dann die beruflichen Zukunftsaussichten aus ?
Kann man den Kindern ein Lebén bieten, was relativ sorgenfrei ist, wenn man dies für sein eigenes Leben nicht einmal 100%-ig weiß ?

Und das sind nur die kleineren Überlegungen, die Menschen darauf bringen, lieber keine Kinder in die Welt zu setzen.

Und das nenne ich Verantwortungsbewußtsein, dies hat nichts mit Ignoranz der Wirklichkeit zu tun- dies ist die Wirklichkeit.

Wenn also irgendwer meint, daß das Volk stirbt, dann sollte er sich an die Verantwortlichen dafür wenden und nicht dem Volk auch dafür die Schuld geben.

-SG-
15.08.2008, 17:29
Eher sind es unser Politiker bzw. Regierenden, die die Wirklichkeit tabuisieren und verdrängen.
Ich glaube nicht, daß die Gesellschaft dies ignoriert bzw. leugnet- im Gegenteil, die Gesellschaft realisiert es nur zu gut.

Geht man nüchtern an die Sache, sollte man sich fragen, warum es das " Volkssterben " gibt.
(...)
Wenn also irgendwer meint, daß das Volk stirbt, dann sollte er sich an die Verantwortlichen dafür wenden und nicht dem Volk auch dafür die Schuld geben.

Na aber ist es nicht so, dass ca. 98,8% der Betreffenden die "Verantwortlichen" immer wieder ins Amt wählen? Wie kann das sein, wenn die Gesellschaft die Wirklichkeit offenbar "realisiere"?

Zumal Deine Darstellung nicht ganz richtig ist. Der primäre Grund, warum keine Kinder in die Welt gesetzt werden, ist, da es unter gegebenen Umständen des "sozialen Fortschritts" (Wohlstand, Berufschancen, Selbstverwirklichungsparadigma) für das Individuum mehr Kosten als Nutzen bringt, ineffektiv ist, Ballast darstellt, vom ökonomischen Standpunkt des Selbstverwirklichers als schlicht nicht rational ist!
An Migranten oder Kriminalität denken die wenigsten der selbstgefällig lächelnden BWL-Studenten, sondern an den Geldbeutel.

Da wiederum müsste die Politik eingreifen, da sie diese Dekadenz als zwangsläufige Folge des Wohlstandes begreifen muss, und z.B. durch Wegfall der Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteile!) das Kinderkriegen auch für die egozentrischen Nutzenmaximierer attraktiv macht.

henriof9
15.08.2008, 18:00
Na aber ist es nicht so, dass ca. 98,8% der Betreffenden die "Verantwortlichen" immer wieder ins Amt wählen? Wie kann das sein, wenn die Gesellschaft die Wirklichkeit offenbar "realisiere"?

Es werden doch Parteien gewählt, die innerhalb ihres Programms ein bestimmtes Spektrum abdecken. Darin kann und wird sich nicht der Wille eines jeden Einzelnen wiederspiegeln.
Außerdem wird, durch Koalitionen, der Wählerwille nicht immer wieder gegeben.

Aber, unabhängig davon, ist es auch nicht die Aufgabe des Volkes den Regierenden die Realität zu zeigen, sondern die Regierenden sollten die Realitäten sehen und dementsprechend handeln.


Zumal Deine Darstellung nicht ganz richtig ist. Der primäre Grund, warum keine Kinder in die Welt gesetzt werden, ist, da es unter gegebenen Umständen des "sozialen Fortschritts" (Wohlstand, Berufschancen, Selbstverwirklichungsparadigma) für das Individuum mehr Kosten als Nutzen bringt, ineffektiv ist, Ballast darstellt, vom ökonomischen Standpunkt des Selbstverwirklichers als schlicht nicht rational ist!
An Migranten oder Kriminalität denken die wenigsten der selbstgefällig lächelnden BWL-Studenten, sondern an den Geldbeutel.

Das ist schon richtig, und daher kommen sie zu der Erkenntnis, daß sie sich Kinder nicht leisten können ( relativ sorgenfreies Leben ect. ).
Und auch dem selbstgefällige BWL- Studenten stört es, wenn er um sich herum zu viel Ausländer hat oder Opfer einer Straftat wird- er schiebt lediglich den Geldbeutel als Grund vor um nicht " political uncorrect " zu sein.


Da wiederum müsste die Politik eingreifen, da sie diese Dekadenz als zwangsläufige Folge des Wohlstandes begreifen muss, und z.B. durch Wegfall der Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteile!) das Kinderkriegen auch für die egozentrischen Nutzenmaximierer attraktiv macht.

So einfach ist das nun auch nicht.
Die Politik muß dafür sorgen, daß für alle das Kinderkriegen wieder attraktiv wird, dann fallen die Paar wegfallenden Nutzenmaximierer nicht weiter ins Gewicht.

-SG-
15.08.2008, 18:12
Es werden doch Parteien gewählt, die innerhalb ihres Programms ein bestimmtes Spektrum abdecken. Darin kann und wird sich nicht der Wille eines jeden Einzelnen wiederspiegeln.
Außerdem wird, durch Koalitionen, der Wählerwille nicht immer wieder gegeben.

Aber, unabhängig davon, ist es auch nicht die Aufgabe des Volkes den Regierenden die Realität zu zeigen, sondern die Regierenden sollten die Realitäten sehen und dementsprechend handeln.


So ist das traditionelle Verständnis der "Regierenden", ja, aber das tun sie ja augenscheinlich nicht, und während man in einer Monarchie das "aushalten" muss, darf man diejenigen in einer Demokratie abwählen.

Keine der Parteien, die zu 99% gewählt werden, ist gewillt, dem deutschen Kulturtod in hinreichender Weise entgegenzuwirken, was darüber hinaus in den Programmen steht, an leeren Floskeln und kleinbürgerlichem Nebensächlichen, ist nicht der Rede wert. Das müsste bestraft werden, wird es aber nicht.