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Vollständige Version anzeigen : Antiimperialismus und Pazifismus – Die Helfershelfer jedes Diktators



Felidae
30.07.2008, 17:59
Viele Liberale und Linke wenden sich heute gegen die angeblich „imperialistische“ Politik Europas und der USA. Damit machen sie sich zu Helfershelfern von Diktatoren. Denn wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, wird man zugeben müssen, dass kein angeblich „imperialistischer“ Krieg der letzten Jahre sich gegen eine Demokratie gerichtet hat. Jugoslawien 1999 – Diktator Milosevic vertrieb nicht nur Kosovoalbaner, sondern unterdrückte auch die Menschen in Kernserbien. 2001 Afghanistan – die Taliban unterdrücken die Menschen Afghanistans mit brutaler Gewalt und werden nach 9/11 von einer Europäisch-Amerikanischen Allianz gestürzt. Irak 2003 – Saddam Hussein regiert mit einer extrem reaktionären und unterdrückerischen Politik, seine politischen Gegner werden gefoltert und getötet. Er wird von einer Allianz unter amerikanischer Führung gestürzt, was vom Volk gefeiert wird.

War auch nur einer dieser Kriege ungerechtfertigt? Ich denke nein. Viele berufen sich darauf, dass diese Krieg „völkerrechtswidrig“ gewesen seien. Wenn man sich nicht bewusst ist, wie sich das heutige Völkerrecht geschichtlich entwickelt hat und worauf es bis heute wurzelt, dann kann man durchaus zu diesem Ergebnis kommen. Tatsache ist: Das Völkerrecht gibt es erst seit 1648, seit dem Westfälischem Frieden. Damals beschlossen die absolutistischen Monarchen Europas, sich nicht gegenseitig in die Suppe zu spucken. Das Völkerrecht ist also absolutistischen Ursprungs. Im heutigen Zeitalter der Demokratien sollte so ein Völkerrecht, dass jeden Tyrannen schützt, eigentlich als passeé gelten. Als anachronistisch und repressiv. Von daher wird es ohnehin Zeit, neues Völkerrecht zu setzen. Es darf keine Sicherheit für Tyrannen und ihre Herrschaft geben. Nirgendwo und Niemals.

Jeder, der menschenrechtlich orientiert ist, sollte von daher die Hände von „Hände weg vom Iran“ lassen. Iran ist als repressives Regime ein berechtigtes Ziel für einen Angriff des Westens. Ein Land, dass Menschen für Handlungen, die von den Menschenrechten gedeckt werden, hinrichtet, kann nur als bösartiges Land gelten, als ein Outlaw in der Staatenwelt. Ein Angriff auf so einen Staat ist gerechtfertigt. Es ist auch völlig irrelevant, ob die USA oder Europa damit eine „imperialistische“ Politik forcieren. Das Ergebnis zählt, und nicht das Motiv.

Antiimperialisten und Co. bezeichnen sich zumeist selbst als Menschenrechtler. Dann sollten sie auch den Mut haben und erkennen, dass Antiimperialismus und Pazifismus menschenrechtsfeindlich sind.

Lichtblau
30.07.2008, 18:24
Ein Krieg ist doch ein viel größeres Verbrechen und bringt viel mehr Leid als eine Diktatur.