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Vollständige Version anzeigen : Mainstream entdeckt FAIRCONOMY-Bremse für den Casinokapitalismus



Salasa
29.07.2008, 21:19
Endlich ist es so weit! aber viel zu Spät, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Vieleicht hilft es ja für den wiederaufbau.




Mainstream entdeckt FAIRCONOMY-Bremse für den Casinokapitalismus

In der Berliner Zeitung kommentiert Thomas H. Wendel die geplanten Entlassungen bei Siemens und kommt dabei auf den verantwortlichen Renditewahn und die Spekulationsbremse der "Wirtschaftstheoretiker Silvio Gesell und John Maynard Keynes" zu sprechen: "Politik, Zentralbank und die konventionelle Wirtschaftswissenschaft täten gut daran, sich mit solchen Vorschlägen zu befassen. So lange sie es nicht tun, lassen sich die Jobvernichter eher in Banken, Börsen und Regierungen ausmachen - und nicht in der Siemens-Zentrale in München."

17.000 Stellen sollen bei Siemens gestrichen werden - für Wendel nur ein Beispiel unter vielen. Firmenbosse verweisen regelmäßig auf die zu hohen Kosten in Deutschland; und das, obwohl der Lohnanteil an der Wirtschaftsleistung rückläufig ist und die Produktivität weiter deutlich zugenommen hat. Das Problem liegt laut Wendel nicht bei der vorgeschobenen Globalisierung und zunehmender Automatisierung, sondern im "Casinokapitalismus":

"Der Anlagenotstand ist so groß geworden, dass viele Anleger Abermilliarden in zweifelhafte Finanzmarktgeschäfte oder etwa einen künstlichen Immobilienboom pumpen. Ein Casinokapitalismus ist so entstanden, bei dem zwar der Steuerzahler ein Großteil des Crash-Risikos trägt, die hohen Gewinnaussichten der Finanzhasardeure jedoch die Renditeziele auch herkömmlicher Unternehmen bestimmen."

Die von Siemens angestrebte "Rendite des Eigenkapitals von 20 Prozent" ergibt sich für Wendel aus dem weltweiten Überhang an Kapital. Deswegen fordert er eine "Spekulationsbremse für Kapital":

"Überzähliges Geld müsste auch dann investiert werden, wenn sich Renditen nicht an den Casinowetten auf den Finanzmärkten orientierten. Die Wirtschaftstheoretiker Silvio Gesell und John Maynard Keynes haben dazu schon vor rund 80 Jahren vorgeschlagen, auf brach liegendes Geldkapital eine Strafsteuer zu erheben. Ein negativer Zins soll die Spekulation mit Zahlungsmitteln zu einer teuren Angelegenheit machen und so die Renditeerwartungen von Investoren auf nahe null Prozent drücken. Politik, Zentralbank und die konventionelle Wirtschaftswissenschaft täten gut daran, sich mit solchen Vorschlägen zu befassen. So lange sie es nicht tun, lassen sich die Jobvernichter eher in Banken, Börsen und Regierungen ausmachen - und nicht in der Siemens-Zentrale in München."

Wie diese Spekulationsbremse genau funktioniert, wird auf den Internetseiten der INWO erklärt.

Wissenschaftliche Texte zur Arbeit von Gesell und Keynes finden sich in der "Zeitschrift für Sozialökonomie". Die INWO bietet allgemeinverständliche grundlegende Informationen - kostenlos und unverbindlich mit dem Infopaket sowie auf unserer Internetseite, beispielsweise...

Helmut Creutz: Wachstum, Wachstum... über alles! Welche Rolle spielt das Geld?
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger: Warum Verantwortung für die Zukunft unrentabel ist

Bücher und Hörspiele zu Silvio Gesell, zur Fortentwicklung seiner Analyse sowie einführende Broschüren gibt es im INWO-Shop, unter anderem...

scanners
30.07.2008, 12:05
Blos weils in der Berliner Zeitung steht,
ist das leider noch lange nicht Mainstream !!

politisch Verfolgter
31.07.2008, 10:16
Affenschieber produzieren "überzähliges Geld", hahaha ;-)
So ne perverse Scheiße! Also bitte nachwuchslos nix tun, bis die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung weg ist.