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Vollständige Version anzeigen : Bayern: Weniger Hitler im Unterricht



marc
20.07.2008, 18:49
Der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium müssen Lehrinhalte weichen - in Bayern ist es ausgerechnet der Unterricht über den Nationalsozialismus. Laut "Süddeutsche Zeitung" wird die Zahl der Geschichtsstunden zu diesem Thema deutlich gekürzt.

NS-Zeit: 7 Schuldstunden.
Weimar: 7 Schulstunden
Nahost-Konflikt: 10 Schulstunden
"Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts": 14 Stunden


Auf dem Lehrplan der bayerischen Oberstufe stehen dem Bericht zufolge nur der Zusammenbruch der Weimarer Republik, Holocaust, Antisemitismus und NS-Propaganda. Gar nicht mehr vor kommen demnach die Themen Erster und Zweiter Weltkrieg, Novemberrevolution, Innen- und Außenpolitik der zwanziger Jahre, Hitlers Außenpolitik sowie Organisation des NS-Führerstaates.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,566790,00.html

Margrit
20.07.2008, 20:48
NS-Zeit: 7 Schuldstunden.
Weimar: 7 Schulstunden
Nahost-Konflikt: 10 Schulstunden
"Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts": 14 Stunden



http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,566790,00.html



die totale Verblödung der Deutschen geht also munter weiter.
deutsche Zeitgeschichte ich ja auch nicht wichtig.
Hauptsache unsere Kinder lernen dass es in Afrik Kinder gibt die hungern, damit die Schüler dann wieder fleißig spenden.
Alels andere ist unwichtig

Die Mehrheit der Deutschen würden den Einbügerungstest nicht bestehen, den jetzt die machen sollen, die den deutschen Paß wollen

Ausonius
20.07.2008, 20:53
Egal wie man zu den Geschichtsdebatten ums Dritte Reich steht, so ist diese Änderung nicht zu begrüßen. Meiner Meinung nach dient der Geschichtsunterricht in erster Linie dazu, zu lernen, wo die Wurzeln des modernen deutschen Staates und seiner Gesellschaft zu liegen. Warum sollen zehn Stunden darauf verschwendet werden, zu erörtern, weshalb sich irre Monotheisten an der Levanteküste gegenseitig die Schädel einschlagen. Das Thema Industrialisierung ist zwar wichtig, aber nicht mehr ganz so zeitaktuell und könnte deutlich kürzer abgehandelt werden.
Allerdings hat sich auch nicht einer meiner Geschichtslehrer in der Schule an die Lehrpläne gehalten.

Cash!
20.07.2008, 21:00
Das sind auch die Folgen von Pisa.

Das mag paradox klingen, aber wenn man sich mit diesen "Pisa" Instrument mal beschäftigt wird schnell klar wieso!

Das PISA System beruht auf der Kontrolle des mathematisch-sprachlich-naturwissenschaftlichen Wissens. Es geht also allein um den Output! Derartige Output Messungen sind auf transnationaler Ebene für das Fach Geschichte eben unmöglich. Schließlich legt jedes Land vor allem Wert auf die nationale Geschichtsschreibung, also kann man hier PISA nicht anwenden!

In dieser grotesken PISA Hysterie also, stürtzen sich unsere Bildungssystemfernen Politiker darauf auf teufel komm Raus die PISA Output Ergebnisse zu verbessern und reduzieren den Unterricht in den sozialen "Lernfächern" wie Geographie, Sozialkunde und eben Geschichte. Auch Sport, Kunst und Musik werden minimiert.

Deswegen fehlen dann auch wertvolle Stunden für die neueste Geschichte und die NS-Zeit. Das nicht mal mehr der Kriegsverlauf des I und II Weltkrieges gelehrt wird ist fahrlässig und mit dem pädagogisch-politischen Anspruch des Faches "Geschichte" unvereinbar.

Aber man will ja für die Wirtschaft und die PISA Statistiken ausbilden. Was dann das Bildungssystem verlässt sind im allerbestenfall "Ja-sagende" Fachidioten.

Freiherr
20.07.2008, 21:31
NS-Zeit: 7 Schuldstunden.
Weimar: 7 Schulstunden
Nahost-Konflikt: 10 Schulstunden
"Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts": 14 Stunden



http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,566790,00.html

Mit Abstand das, was man mal gar nicht braucht!
Was sind denn das für Verhältnisse? 10 Stunden für das weltgeschichtliche Nebenprodukt eines Landstrichs von der größe Bayerns.
Wieder mal geht es nicht um Geschichte, sondern wie man sie missbraucht.

JetLeechan
20.07.2008, 21:34
Das sind auch die Folgen von Pisa.

Das mag paradox klingen, aber wenn man sich mit diesen "Pisa" Instrument mal beschäftigt wird schnell klar wieso!

Das PISA System beruht auf der Kontrolle des mathematisch-sprachlich-naturwissenschaftlichen Wissens. Es geht also allein um den Output! Derartige Output Messungen sind auf transnationaler Ebene für das Fach Geschichte eben unmöglich. Schließlich legt jedes Land vor allem Wert auf die nationale Geschichtsschreibung, also kann man hier PISA nicht anwenden!

In dieser grotesken PISA Hysterie also, stürtzen sich unsere Bildungssystemfernen Politiker darauf auf teufel komm Raus die PISA Output Ergebnisse zu verbessern und reduzieren den Unterricht in den sozialen "Lernfächern" wie Geographie, Sozialkunde und eben Geschichte. Auch Sport, Kunst und Musik werden minimiert.

Deswegen fehlen dann auch wertvolle Stunden für die neueste Geschichte und die NS-Zeit. Das nicht mal mehr der Kriegsverlauf des I und II Weltkrieges gelehrt wird ist fahrlässig und mit dem pädagogisch-politischen Anspruch des Faches "Geschichte" unvereinbar.

Aber man will ja für die Wirtschaft und die PISA Statistiken ausbilden. Was dann das Bildungssystem verlässt sind im allerbestenfall "Ja-sagende" Fachidioten.

Genauso ist es. Die Marktorientierung wird ja schon an der Einführung des Achtjährigen Gymnasiums deutlich, da die Wirtschaft schneller ihre Leute haben will. Dazu kommen die Umstrukturierungen der gymnasialen Oberstufe mit Kern- und Profilfächern anstatt Leistungs- und Grundkurse, die von 5 auf 4 bzw. von 3 auf 2 Stunden, bei gleichem Stoff, gekürzt wurden, um auf der anderen Seite mehr Fächer machen zu müssen! Man hat schon bei dieser Umstellung nicht gekürzt, jetzt mit dem Achtjährigen wird es halt bitter, bitter nötig.
Daher auch so Sachen wie Englisch schon in der Grundschule. Wie immer wird hier nur rumklamüsert ohne das ganze an der Wurzel zu packen, nämlich der Dreigliedrigkeit des Schulsystems. Da will sich nämlich keiner reinreden lassen und so gibt es halt alle paar Jahre wieder neue Änderungen.

Brotzeit
20.07.2008, 21:44
Egal wie man zu den Geschichtsdebatten ums Dritte Reich steht, so ist diese Änderung nicht zu begrüßen. Meiner Meinung nach dient der Geschichtsunterricht in erster Linie dazu, zu lernen, wo die Wurzeln des modernen deutschen Staates und seiner Gesellschaft zu liegen. Warum sollen zehn Stunden darauf verschwendet werden, zu erörtern, weshalb sich irre Monotheisten an der Levanteküste gegenseitig die Schädel einschlagen. Das Thema Industrialisierung ist zwar wichtig, aber nicht mehr ganz so zeitaktuell und könnte deutlich kürzer abgehandelt werden.
Allerdings hat sich auch nicht einer meiner Geschichtslehrer in der Schule an die Lehrpläne gehalten.


Die deutsche Geschichte besteht nicht nur aus dem Kapitel "III. Reich" ........
Die ganze Nazi - sch ....e kann getrost in ein paar Schulstunden abgehandelt werden .....
Ich selbst habe sie 3 x ( In Worten : drei Mal ) durchgekaut.

Rocko
20.07.2008, 21:49
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?

Cash!
20.07.2008, 21:51
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?

Weil das zumeist nicht in den Bereich der Geschichte, sondern der "Politischen Weltkunde", "Sozialkunde", "Politik" oder wie auch immer das in den Ländern genannt wird, fällt!

basti
20.07.2008, 21:54
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?

ddr ..., was?

Rocko
20.07.2008, 21:54
Weil das zumeist nicht in den Bereich der Geschichte, sondern der "Politischen Weltkunde", "Sozialkunde", "Politik" oder wie auch immer das in den Ländern genannt wird, fällt!

Und warum?
Wodurch unterscheiden sich diese Inhalte auf den Geschichtsunterricht bezogen vom Nationalsozialismus?

Cash!
20.07.2008, 21:58
Und warum?
Wodurch unterscheiden sich diese Inhalte auf den Geschichtsunterricht bezogen vom Nationalsozialismus?

Ich nehme an, da die temporären Abläufe des "Real-existierenden Sozialimus" und seine Folgen noch so kurz zurückliegen, dass eine Abhandlung im Rahmen des Geschichtsunterrichts wenig sinnvoll ist.

Generell gilt, dass solche "Gegenwartsgeschichte" im PW Unterricht behandelt wird.

marc
20.07.2008, 21:58
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?

Nötig wärs ja!


So extreme Ergebnisse hatten die Forscher nicht erwartet: Die SED-Diktatur als Sozialidyll, als Kinder- und Umweltparadies. Experten haben Berliner Schüler zu DDR und BRD befragt – die erschütternden Ergebnisse lassen für sie nur einen Schluss zu: Deutschlands Jugend braucht dringend mehr Aufklärung.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,516534,00.html

Rocko
20.07.2008, 21:59
ddr ..., was?

Unrechtsstaat.
Es wurden oftmals willkürliche Urteile gefällt, die durch schwammige Ausdrücke wie "antidemokratische Hetze" etc. begründet wurden.

Badener3000
20.07.2008, 21:59
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?


Weil die deutschen Entscheidungsträger sich nicht vorstellen können, daß Nichtdeutsche auch mal Unrecht begannen haben.

Neulich wollte ich einer Oberstudienrätin mal erzählen, daß man eigentlich ja auch mal über den Holodomor lehren müßte, und nicht nur den Holocaust.
Bei 15 % Linkswähler bundesweit und führenden Politiker, die sich als "Stalinist" sehen, wäre dieses Thema aktueller denn je.
.......Die Oberstudienrätin wußte nicht was der Holodomor bedeutet.......

Rocko
20.07.2008, 22:02
Ich nehme an, da die temporären Abläufe des "Real-existierenden Sozialimus" und seine Folgen noch so kurz zurückliegen, dass eine Abhandlung im Rahmen des Geschichtsunterrichts wenig sinnvoll ist.

Generell gilt, dass solche "Gegenwartsgeschichte" im PW Unterricht behandelt wird.

Es ist im Grunde ja auch egal wo das aufgearbeitet wird.
Es ist aber notwendig, um den Heranwachsenden sofort klarzumachen, was die DDR war und wie es in der DDR zuging. Wenn ich manchmal Aussagen wie "Ja in der DDR war das bestimmt besser!" von 16-20jährigen höre schüttele ich echt mit dem Kopf!

Freiherr
21.07.2008, 17:33
Unrechtsstaat.
Es wurden oftmals willkürliche Urteile gefällt, die durch schwammige Ausdrücke wie "antidemokratische Hetze" etc. begründet wurden.

Redest du jetzt von DDR oder BRD? ?(

derRevisor
21.07.2008, 19:03
NS-Zeit: 7 Schuldstunden.
Weimar: 7 Schulstunden
Nahost-Konflikt: 10 Schulstunden
"Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts": 14 Stunden



http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,566790,00.html

10h für den Nahostkonflikt?????????????? Im Geschichtsunterricht??????????

Diesen Konflikt kann man ja nicht einmal als Geschichte bezeichnen. Außerdem fehlt hier die zeitliche Distanz um diesen Thema uneinvorgenommen zu behandeln.

Das den Schülern auch keine Geschichte der realen Machtpolitik (WK1+WK2) mehr gelehrt wird, macht die ganze Sache noch schlimmer.

Hoffentlich reichen wenigstens die 7 Stunden NS aus, um die Schüler aufrichtig und eine Leben lange betroffen zu machen :]

ochmensch
21.07.2008, 19:07
"Schuldstunden"... :D
Ja, davon reichen sieben dicke.

derRevisor
21.07.2008, 19:08
"Schuldstunden"... :D
Ja, davon reichen sieben dicke.

:D :D :D :D

Ich befürchte jedoch fast, das es zuwenig ist, um die Schüler zum erfolgreichen Selbstgeißeln zu animieren.

Brotzeit
21.07.2008, 19:37
Warum wird eigentlich der DDR-Unrechtsstaat, die totalitäre Sowjetunion und der Ostblock allgemein nicht vermittelt?

Weil man da ja nicht so gut moralisieren kann .......

Dexter
21.07.2008, 21:40
NS-Zeit: 7 Schuldstunden.
Weimar: 7 Schulstunden
Nahost-Konflikt: 10 Schulstunden
"Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts": 14 Stunden

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,566790,00.html

Zu was soll man auch etwas über die wichtigsten Kriege des 20igsten Jahrhunderts wissen, die Europa erst sein heutiges Gesicht gegeben haben, deren hervorgehender Konflikt die zweite Hälfte des Jahrhunderts prägte. Wissen wird generell überschätzt, zu mal es so absurdes geschichtliches ist, wie die Funktion der Nazis, und warum sie daher so eine verabscheuungswürdige Diktatur waren, was erst durch Holocaust als Tüpfelchen auf dem I ergänzt wird.

Atheist
21.07.2008, 22:23
10 Stunden Nahostkonflikt?????:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: und das soll so wichtig sein ja? Wird da erzählt das die bösen Juden den armen Palästinensern Land weggenommen haben und die ganz doll diskriminieren und überhaupt die armen Moslems da - Solidarität mit Palästina, Hisbollah, Hamas und Co!!! etc...:rolleyes: :rolleyes: , das der 1. und 2. Weltkrieg rausfällt ist schon arm, das man aber nix über die Sowjetunion lernt und den Mord an Millionen Ukrainern durch Stalins Säuberungspolitik, als Gegensatz zum millionenfach durchgekauten Nationalsozialismus, Holocaust, ist schon erbährmlich. Will man die KInder denn dumm sterben lassen??? Wen zur Hölle interessiert der scheiß Nahostkonflikt, vor allem uns Europäer , dass er in dem Maße 10 Stunden Unterrichtsstoff bekommt und damit den größten Anteil im Geschichtsunterricht stellt:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

hardStyler
21.07.2008, 22:27
Das mit dem Nahen Osten wird sicher ein "Islam ist Frieden"-Gedöns.

Schade, dass man nicht die Heldentaten deutscher Soldaten im 2. Weltkrieg behandelt, stattdessen nur noch über den HC redet, der keinen Schüler mehr interessiert.

hardStyler
21.07.2008, 22:36
Weil das zumeist nicht in den Bereich der Geschichte, sondern der "Politischen Weltkunde", "Sozialkunde", "Politik" oder wie auch immer das in den Ländern genannt wird, fällt!

Ne, sicher nicht.

Heinrich_Kraemer
21.07.2008, 23:03
Hauptsache der Holocaust kommt nicht zu kurz und wird weiter in seiner Schrecklichkeit breit dargestellt.

"Schindlers Liste" wird doch aber wohl auch noch Pflichtveranstaltung bleiben: Hollywoodgeschichten im Gewande der seriösen Dokumentation. Sympthomatisch.