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Vollständige Version anzeigen : Deutsch-historische Lande



Mahatma Germany
19.07.2008, 13:26
Was sind deutsch-historische Lande,Marken ausserhalb der heutigen BRD?
Und was hat es mit "Südostpreussen" auf sich?


Freu mich auf Rückmeldungen

Humanismus
19.07.2008, 15:37
Naja zunächst einmal sollte man sagen das die Gebiete Östlich der Elbe/Saale linie von Deutschen geraubtes Land sind das sie umgehend zurückgeben sollten ansonsten gibt es kein Preussen mehr.

Frei-denker
19.07.2008, 15:51
Die Landgebiete im Grenzbereich zu Polen waren immer Streitpunkt zwischen den Nationen. Kann man wohl nicht eindeutig zu einem Volk zuordnen.

So war z.B. Ostpreußen vor dem 7-jährigen Krieg Polen. Danach Deutschland. Heute wieder Polen bzw. Rußland.

Die Beantwortung der Frage hängt also nur davon ab, wieweit man die Zeit zurückdrehen will.

Mit dem Elsaß verhält es sich wohl ähnlich.

Mahatma Germany
19.07.2008, 18:28
Die Landgebiete im Grenzbereich zu Polen waren immer Streitpunkt zwischen den Nationen. Kann man wohl nicht eindeutig zu einem Volk zuordnen.

So war z.B. Ostpreußen vor dem 7-jährigen Krieg Polen. Danach Deutschland. Heute wieder Polen bzw. Rußland.

Die Beantwortung der Frage hängt also nur davon ab, wieweit man die Zeit zurückdrehen will.

Mit dem Elsaß verhält es sich wohl ähnlich.

das geht nicht darum wieviel zeit man zurückdreht. Das Elsass war über Jahrhunderte deutschkulturell. Das hängt nicht von Zeit ab

lenco
19.07.2008, 19:42
Hier mal die Geschichte Danzigs das stellvertretend für die ostdeutschen Gebiete steht.


[I] Danzig war zur Hansezeit weder polnisch noch preußisch. Der altgermanische Fischerort wurde 997 erstmals erwähnt und erhielt 1224 lübisches, das heißt deutsches Stadtrecht. 1361 wurde die Stadt Mitglied der Hanse. Nach der Loslösung vom Deutschen Orden 1454 stellte sich die Patriziatsrepublik unter den Schutz der polnischen Krone. Es war eine Personal-, aber keine Realunion. Danzig war ein freier Staat. Der König mußte die Unantastbarkeit der Hoheitsrechte Danzigs beschwören. Die rein deutsche Stadt führte ein eigenes Siegel, eine eigene Flagge, unterhielt Gesandte an allen europäischen Höfen und empfing deren Vertreter, hatte eine eigene Militär-, Rechts- und Münzhoheit und erhob selbst in staatlicher Machtvollkommenheit Steuern und Zölle. Kein polnischer König konnte die Nachfolge als Schutzherr Danzigs antreten, ohne zuvor die Hoheitsrechte der Stadt beschworen zu haben. Als 1577 Stephan Batory auf den Thron kam und die Rechte Danzigs nicht anerkennen wollte, kam es zum Krieg, aus dem Danzig als Sieger hervorging. Jeder, der das Bürgerrecht der Stadt erlangen wollte, mußte „rechter freyer deutscher Art und Zunge“ sein. Fremde, also auch Polen, waren davon ausgeschlossen. Erst nach der Zweiten Teilung Polens 1793 wurde Danzig preußisch. Das war 125 Jahre nach der Auflösung der Hanse. Im Intermezzo von 1807 bis 1814 wird Danzig Freistaat von Napoleons Gnaden. Auf dem Wiener Kongreß wird Danzig wieder Preußen zugesprochen. 1920 ist Danzig erneut staatsrechtlich „Freie Stadt“ unter dem Schutz des Völkerbundes. Von 1939 bis 1945 war es Hauptstadt des neu geschaffenen Reichsgaues Danzig-Westpreußen und kam erst nach Kriegsende unter polnische Verwaltung.

Breslau war auch nie polnisch-preußisch. Die Stadt erhielt 1261 Magdeburger Stadtrecht. Nach dem Aussterben der Piastenherzöge kam Breslau an Böhmen und mit diesem 1526 an die Habsburger. Erst 1742 wurde es preußisch und wie Danzig 1945 unter polnische Verwaltung.

Die polnische Stadt Krakau gehörte nie zu Preußen. Sie erhielt mit damals mehrheitlich deutscher Bürgerschaft 1257 Magdeburger Stadtrecht, war von 1320 bis 1609 polnische Hauptstadt und fiel 1795 an Österreich, bei dem es mit kurzen Unterbrechungen bis 1918 blieb.
U.s.w.

Frei-denker
19.07.2008, 20:54
das geht nicht darum wieviel zeit man zurückdreht. Das Elsass war über Jahrhunderte deutschkulturell. Das hängt nicht von Zeit ab

Und davor?

Sprecher
20.07.2008, 09:30
So war z.B. Ostpreußen vor dem 7-jährigen Krieg Polen. .

Das verwechselst du wohl mit WESTpreussen.

Genosse 93
20.07.2008, 09:39
Von der Maas bis an die Memel......... :whis:

Bergischer Löwe
21.07.2008, 12:18
Eupen-Malmedy war bis 1918 deutsch. Dann bis 1940 belgisch, dann 4 1/2 Jahre deutsch, ab 1945 dann wieder belgisch und vielleicht - aber nur gaaaaanz vielleicht - irgendwann mal:deutschla wieder

Humanismus
21.07.2008, 14:21
Eupen-Malmedy war bis 1918 deutsch. Dann bis 1940 belgisch, dann 4 1/2 Jahre deutsch, ab 1945 dann wieder belgisch und vielleicht - aber nur gaaaaanz vielleicht - irgendwann mal:deutschla wieder

kannste vergessen :]

Mahatma Germany
22.07.2008, 11:54
Und davor?

germanisch

Mahatma Germany
22.07.2008, 11:56
Von der Maas bis an die Memel......... :whis:

Besser von der Maas bis an die Memel als "sozialistische-bäuerliche Weltrepublik":rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Wer im Glashaus sitzt......:whis:

Genosse 93
22.07.2008, 12:32
Ich will keine Weltrepublik und sitze somit nicht im Glashaus. :)

malnachdenken
22.07.2008, 16:11
So war z.B. Ostpreußen vor dem 7-jährigen Krieg Polen. Danach Deutschland.

Wohl eher preußisch.
Deutschland als Nationalstaat gab es damals nicht, das Reich deutscher Nationen könnte man vielleicht eher mit der EU heute vergleichen. Genaueres kann Dir aber sicherlich Rheinländer sagen.

gruß

malnachdenken
22.07.2008, 16:14
Nachtrag: bei der Frage, was "deutsch-historische Lande" waren, sollte man erstmal klarstellen, wie das definiert werden soll: politisch oder vom Sprachraum her gesehen?

Um 1910 sah der deutsche Sprachraum bspw so aus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/dc/Historisches_deutsches_Sprachgebiet.PNG/800px-Historisches_deutsches_Sprachgebiet.PNG

um 962 dagegen so:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/42/AlthochdeutscheSprachr%C3%A4ume962_Box.jpg/549px-AlthochdeutscheSprachr%C3%A4ume962_Box.jpg

Ausonius
22.07.2008, 16:28
Zu den engeren deutschen Reichslanden des Mittelalters darf man schon Böhmen, Österreich, Elsaß-Lothringen, die Schweiz, Savoyen, Holland, Belgien, Preußen rechnen; dazu kam während des späten Mittelalters noch Schlesien. Allerdings sollte man aus der Geschichte nicht irgendwelche rechtlichen Ansprüche ableiten.

Sprecher
22.07.2008, 20:04
Eupen-Malmedy war bis 1918 deutsch. Dann bis 1940 belgisch, dann 4 1/2 Jahre deutsch, ab 1945 dann wieder belgisch und vielleicht - aber nur gaaaaanz vielleicht - irgendwann mal:deutschla wieder

Von allen verlorenen Gebieten hat Eupen-Malmedy tatsächlich die größte Chance wieder deutsch zu werden. Wenn Belgien zerfällt, was nur eine Frage der Zeit ist, steht die Provinz vor der Wahl sich an Frankreich, Deutschland oder Luxemburg anschließen zu lassen. Die Bewohner würden vermutlich Luxemburg bervorzugen, dieses wird aber dankend verzichten. Bleibt nur die Wahl zwischen F und D und da werden die deutschsprachigen Eupen-Malmedier sich dann wohl doch für D entscheiden.

malnachdenken
22.07.2008, 23:20
Von allen verlorenen Gebieten hat Eupen-Malmedy tatsächlich die größte Chance wieder deutsch zu werden. Wenn Belgien zerfällt, was nur eine Frage der Zeit ist, steht die Provinz vor der Wahl sich an Frankreich, Deutschland oder Luxemburg anschließen zu lassen. Die Bewohner würden vermutlich Luxemburg bervorzugen, dieses wird aber dankend verzichten. Bleibt nur die Wahl zwischen F und D und da werden die deutschsprachigen Eupen-Malmedier sich dann wohl doch für D entscheiden.

Vielleicht wollen sie dann auch autonom werden, wenn Dein Szenario "Zerfall von Belgien" eintritt. Oder so eine Art "Zwischending" wie Liechtenstein: formal für sich selbst, bei genauerem Hinsehen aber an einem anderen Staat orientierend (hier die Schweiz, wie mir mal von einem Schweizer gesagt wurde. Genauer kenne ich mich da aber nicht aus).

Eine direkte Angliederung an die EU (EU-Provinz?) wäre auch denkbar.
Für eine Angliederung an Deutschland wäre wohl eine Abstimmung in den deutschen Parlamenten von Nöten.

Pascal_1984
23.07.2008, 20:01
Naja zunächst einmal sollte man sagen das die Gebiete Östlich der Elbe/Saale linie von Deutschen geraubtes Land sind das sie umgehend zurückgeben sollten ansonsten gibt es kein Preussen mehr.

Irgendwas verwechselst du gerade...

Mahatma Germany
24.07.2008, 13:55
Von allen verlorenen Gebieten hat Eupen-Malmedy tatsächlich die größte Chance wieder deutsch zu werden. Wenn Belgien zerfällt, was nur eine Frage der Zeit ist, steht die Provinz vor der Wahl sich an Frankreich, Deutschland oder Luxemburg anschließen zu lassen. Die Bewohner würden vermutlich Luxemburg bervorzugen, dieses wird aber dankend verzichten. Bleibt nur die Wahl zwischen F und D und da werden die deutschsprachigen Eupen-Malmedier sich dann wohl doch für D entscheiden.

Da bin ich anderer Meinung. So soll bespielsweise ein grossluxemburg im Gespräch sein welches das historische Luxemburg und eupen-malmdy umfasst.
Wenn das nicht zustande kommt,dann wäre ich als eupner blöd, einem Kleinstaat mit hoher Lebensqualität und wenig Steuern zu zusagen. Und ich glaube das nur aussenpolitischer Druck Luxemburg "nein" sagen lässt. Bei einer tatsächlichen Wahl zwischen D und F, wird auch der Wirtschaftsaspekt siegen. Die deutsche Minderheit kann sehr wohl französisch wie auch deutsch. Da aber Frankreich ein zerfallender Kolonialstaat ist,könnte das die Entscheidung konservativer Eupener entscheidend beeinflussen.

Mahatma Germany
24.07.2008, 14:00
Vielleicht wollen sie dann auch autonom werden, wenn Dein Szenario "Zerfall von Belgien" eintritt. Oder so eine Art "Zwischending" wie Liechtenstein: formal für sich selbst, bei genauerem Hinsehen aber an einem anderen Staat orientierend (hier die Schweiz, wie mir mal von einem Schweizer gesagt wurde. Genauer kenne ich mich da aber nicht aus).

Eine direkte Angliederung an die EU (EU-Provinz?) wäre auch denkbar.
Für eine Angliederung an Deutschland wäre wohl eine Abstimmung in den deutschen Parlamenten von Nöten.

so ein zwischending käme deshalb nicht in Frage weil die europäische Politik nicht unbedingt auf Balkanisierung aus ist. Ausserdem ist Liechteinstein kein "Zwischending" sondern ein souveräner Staat mit Geschichte und Kultur.
Und Gott-behüte uns vor EU-Provinzen. Da ist dann Europa ein fleckenteppich aus Nationalstaaten und EU-Provinzen in einer EU? Klingt wie Niemandsland. Eine Angliederung an Deutschland scheint mir das Sinnvollste. Aber noch ist Belgien ja nicht zerfallen und wie wir aus der geschichte wissen,kommt alles immer ganz anders als angenomm:] en

Mahatma Germany
24.07.2008, 14:01
Ich will keine Weltrepublik und sitze somit nicht im Glashaus. :)

Ob Weltrepublik oder nicht Kozis sitzen immer im Glashaus:cool: