PDA

Vollständige Version anzeigen : Stalins verhinderter Erstschlag - Hitler erstickt die Weltrevolution - Viktor Suworow



Michel
12.07.2008, 13:25
Viktor Suworow
Stalins verhinderter Erstschlag

Hitler erstickt die Weltrevolution




http://ecx.images-amazon.com/images/I/51TW4QNXGVL._SS500_.jpg

Zum Autor: Viktor Suworow (Wladimir Bogdanowitsch Resun), geb. 1947, kam mit elf Jahren zur Sowjerarmee. Er absolvierte die Suworow-Offiziersschule in Kalinin sowie die Offiziershochschule für Kommandeure des Heeres in Kiew, war zunächst als Offizier in der Führungsebene Aufidärung des Stabes eines Militärbezirks eingesetzt und gehörte seit 1970 zur Nomenklatur des ZK der KPdSU. Nach Abschluß der Diplomatischen Militärakademie im Jahr 1974 arbeitete er vier Jahre lang, getarnt als Diplomat des sowjetischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, in der Genfer Residentur der Hauptverwaltung Aufklärung des Generalstabs der Sowjetarmee (GRU). 1978 bat er um politisches Asyl in England.. Daraufhin wurde er in der Sowjetunion wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. In Großbritannien arbeitet er als nachrichtendienstlicher Berater und als Dozent. Er machte sich einen Namen als Autor von Büchern über die Geschichte der Sowjetunion, die Rote Armee, den GRU und den SpezNas.

Profil: "Viktor Suworow" ist das Schriftsteller-Pseudonym für den 1947 geborenen Wladimir Bogdanowitsch Resun. Er stammt aus einer russischen Soldatenfamilie, trat mit 11 Jahren in die Sowjetarmee ein, und widmet sein Buch "Tag M" dem Vater im Zweiten Weltkrieg. Sein Pseudonym ist der Name seiner ersten Offiziersschule in Kalinin. Seine Aufnahme in die militärische Eliteausbildung wurde möglich durch sein Verhalten in einem Manöver. Als ein Stau am Kasernentor den Panzeraufmarsch seines Bataillons behinderte, befahl er getreu der Dienstvorschrift, daß nichts den Aufmarsch behindern darf, den Durchbruch der Panzer durch die Kasernenmauer. Suworow nahm 1968 als junger Leutnant teil am Militäreinsatz gegen die Tschechoslowakei, als deren Staatsführung sich vom orthodoxen Sowjetsystem entfernen wollte. Er studierte auf der Hochschule für Heereskommandeure in Kiew, dann auf der Militärakademie für Diplomaten in Moskau. Er wurde eingesetzt in der Abteilung für Aufklärung der Armee, und kam ab 1974 als Pseudo-Diplomat in den Westen im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes GRU (Hauptverwaltung Aufklärung des Generalstabs der Sowjetarmee).

Flucht: Hintergründe seiner Dienstzeit berichtet Suworow in seinem Buch "Aquarium" (russ. Scherzname für den Glaspalast der GRU-Zentrale), das in Deutschland trotz entsprechender Verabredungen nicht mehr verlegt werden konnte. Bei einer anonymen Observierung im Ausland stellte Suworow fest, daß er auf unangemeldete Kontakte seines meistgeschätzten Vorgesetzten mit einer Amerikanerin angesetzt war. Laut "Aquarium" wird als Ort bewußt unzutreffend Wien angegeben, in einem Land, dessen Sprache Suworow nicht beherrschte, und wo er folglich nicht dienstlich eingesetzt war. Wie üblich konnte er bei diesem Auftrag nicht wissen, ob dieser nur ein Test zu seiner eigenen Überprüfung war. Er lieferte die gewünschten Informationen, die für ihn überraschend zur Verhaftung seines Vorgesetzten führten. Der Auftrag war echt. Am gleichen Abend fiel der Getäuschte in einer Gaststätte durch unfreundliches Verhalten auf. Ihm war bewußt, daß seine Gemütsaufwallungen besonders genau beobachtet werden. Noch am selben Abend sah er vor seiner Ankunft in der Wohnung von der Straße aus Licht im Fenster. Die GRU scheint die Professionalität ihres Mitarbeiters unterschätzt, oder Kollegen einem Freund eine Hilfestellung geboten zu haben. Suworow bat noch in der gleichen Nacht in der örtlichen britischen Botschaft um Asyl. Seine Wahl fiel auf die Briten, weil diese kurz zuvor den größten Teil der sowjetischen Pseudo-Diplomaten wegen Spionage ihres Landes verwiesen hatten. Er wurde von einem sowjetischen Gericht in Abwesenheit zweifach zum Tode verurteilt, ein Urteil, das bis heute (April 2005) nicht aufgehoben ist. Laut Suworow sei er der einzige Überlebende von insgesamt drei Überläufern der GRU. Die beiden anderen waren im Exil ermordet worden.

Motive: Aus dienstl. Gründen wurden die früheren Privatkontakte von Sowjetagenten im Auslandseinsatz unterbunden. Dienstkollegen und Vorgesetzte blieben ihre einzigen Bezugspersonen. Mit dem erwähnten dienstinternen Konflikt könnte ein endgültiger Bruch in Suworows persönlicher Orientierung verbunden gewesen sein. Dieser hatte sich vorher schon angebahnt, als er während des Studiums zunehmend Widersprüche in der offiziellen Darstellung des Sowjetstaates zum Zweiten Weltkrieg fand. Für Suworow war seine Armee vielleicht eine Ersatzfamilie geworden. Doch deren Unfähigkeit wäre indirekter Schluß aus der offiziellen Deutung von der hochgerüsteten UdSSR als überraschtes Opfer des Angriffs von 1941. Hierdurch waren in kurzer Zeit durch großangelegte Kesselschlachten Millionen von Sowjetsoldaten unter enormen Materialverlusten getötet, verwundet oder gefangengenommen worden. Suworow möchte geklärt wissen, daß dies nur möglich wurde, weil der deutsche Angriff unvorhergesehen in die letzten Wochen des russischen Aufmarsches einbrach, der nicht alleine Deutschland sondern ganz Westeuropa zum Ziel hatte. Für Suworow ist die Rehabilitierung der Leistungsfähigkeit seiner Armee möglicherweise zugleich auch Teil der persönlichen Bewältigung des Bruchs mit seinem Heimatland. Dessen Sowjetsystem hatte nicht nur ihm, seiner Familie und seiner Armee geschadet. Speziell in der Zeit des Terrors (1936-1938), als Stalin wohl durch Angst als Selbstzweck militärische Disziplinierung für einen gewaltigen Eroberungskrieg über Europa schaffen wollte, war die Substanz der russischen Gesellschaft zerrüttet worden. Suworow ist deshalb orientiert an der Totalitarismustheorie, die eine Gefahr für Freiheit in allen Konzepten sieht, welche Bürger- und Menschenrechte den Bedürfnissen eines totalen Staates unterordnen. Linksradikale Ideologie wird dabei nicht als Rettung vor "rechter Gefahr" betrachtet, sondern als mindestens ebenso große Gefahr. Deshalb wollte Suworow speziell in der Zeit des Kalten Krieges vor einer Fehleinschätzung der Sowjetunion warnen.

Habent sua fata, libelli: Im britischen Exil stets unter dem Schutz von Sicherheitsbehörden arbeitete Suworow an militärhistorischen Forschungen mit zahlreichen Veröffentlichungen, darunter sieben Bücher bis 1995. Durch die Aufsätze in einer britischen Fachzeitschrift für Militärgeschichte wurde Redakteur Gillessen von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Deutschland auf seine Studien aufmerksam. Suworows erstes Buch "Eisbrecher" wird von ihm als sein zentrales Werk betrachtet, dessen Vorarbeiten bis 1968 zurückreichen. Es faßt auch die früher publizierten Zeitschriftenartikel zusammen. Durch eine Agentur erhielt der französische Verlag Orban als Generalunternehmer um 1989 den Auftrag, dieses Buch zugleich in verschiedenen Sprachen und Ländern zu verlegen. Wohl um ausschließen zu können, daß die UdSSR Zeit findet, seine Verbreitung wirksam zu verhindern, oder seinen Urheber verschwinden zu lassen. Das Buch erlebte bis 1995 insgesamt 87 Auflagen in 18 Sprachen. Der deutsche Verlag Klett-Cotta erwarb das Recht für die deutsche Übersetzung. Anders als bei der vorangegangenen frz. Rohübersetzung flossen in die dt. umfangreiche Prüfungen der verwendeten Quellen ein, sowie einige Informationen von dt. Historikern, mit denen Suworow teilweise persönlichen Kontakt hatte. Suworow entschied deshalb, daß diese gründlichere Übersetzung Arbeitsbasis der anderen wird.


Seite 87: "Die Kommunistischen Parteien (Heute: die Islamisten und Mohammedaner) aller Länder rekrutieren sich nur aus
Dummköpfen und Verbrechern. Die KPD bildete da keine Ausnahme. . . . In den
zwanziger Jahren gab es in Deutschland keine Arbeitslager, in der Sowjetunion
schon. Da kämpften die Piecks und Ulbrichts aller Schattierungen für den Sturz der
rechtmäßigen, vom Volke gewählten Regierung, um nach dem Vorbild der
Sowjetunion ein kommunistisches Deutschland zu schaffen, das als Deutsche
Sozialistische Sowjetrepublik dem unzerstörbaren Bruderbund beitreten sollte, mit
allen sich daraus für Deutschland ergebenden Folgen: roter Terror, massenweise
Ausrottung von Menschen, Konzentrationslager, Kollektivierung der Landwirtschaft
und andere Herrlichkeiten. Wenn der Führer der deutschen Kommunisten, Ernst
Thälmann, ein Marxist war, und sich darauf vorbereitete, die Klassen in Deutschland
zu vernichten, das heißt, wenn er vorhatte, in Deutschland Massenerschießungen
durchzuführen, so bedeutete das, daß er ein Verbrecher war. Wenn er jedoch
glaubte, man könnte die Klassen ohne Massenerschießungen liquidieren, so war er
ein Dummkopf.“

http://www.swg-hamburg.de/Archiv/Beitrage_aus_der_Rubrik_-_Buch/Auszuge_zitiert_aus_dem_Buch_von_Viktor_Suworow.pd f

**********************************

Warum verzichtete Stalin am 24. Juni 1945 darauf, die Siegesparade abzunehmen, obwohl die Sowjetunion doch zu den Siegern des 2. Weltkrieges gehörte? Warum wurde der pompöse Palast der Sowjets nie fertiggebaut? Warum hatten sowjetische Panzer feuergefährliche Benzinmotoren wie die westlichen Panzer, obwohl die Sowjetunion die besten Diesel-Panzermotoren der Welt baute? Warum vernichtete die Rote Armee bei ihrem Rückzug Tausende Tonnen von Karten, besaß aber nahezu kein Kartenmaterial ihres eigenen Gebietes? In seinem neuen Buch beantwortet der ehemalige Generalstabsoffizier der Roten Armee alle diese Fragen, und jede seiner Antworten erbringt einen weiteren Beweis dafür, daß Stalin nie von dem Ziel der kommunistischen Weltrevolution abgerückt ist und das alleinige Ziel seines im Juli 1941 geplanten Überfalls auf das Deutsche Reich die Eroberung ganz Europas und seiner Kolonien war. Nach seinen Riesenerfolgen "Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül" und "Der Tag M" beweist Suworow hier erneut an Hand von weiteren Rüstungsziffern, Aufmarschplänen und anderem Material messerscharf: Deutschlands Überraschungsangriff rettete Europa wohl in letzter Minute vor dem Bolschewismus.

************************
"Auf diesen Boden muß Deutschland für Europas Schicksal, die Wende erzwingen."

http://www.youtube.com/watch?v=hfhsm0b8414&feature=related

************************
Battle of Germany 1 bis 4 - Oderfront - Anfang März 1945
Stettin, Guben, Görlitz,
Teil 6 - Vereidigung Angehöriger der sogenannten Wlassov Armee

http://www.youtube.com/watch?v=bZ9zXUZzVBc

*************************

Deutsche Wochenschau Sonderfilm 1945-03

http://de.youtube.com/watch?v=nww2AdTuCl4&feature=related


*************************

Stalin rüstete vor Hitler zum Weltkrieg

http://fact-fiction.net/?p=323

*************************

In Deutschland totgeschwiegene Doku-Reihe.

Der letzte Mythos - Wer entfesselte den 2. Weltkrieg

http://www.applefiles-crew.to/base.php?action=fileview&BFID=3910

Michel
12.07.2008, 13:30
Sowjetische Südwest-Front am 22.6.1941 (nur Panzerverbände und Luftstreitkräfte)

Front zu Rumänien und Ungarn. Mögliche Stoßrichtung - Ungarische Tiefebene, sowie Ploestie/Bukarest.

Eine von 4 Frontverbänden die direkt an der Grenze lagen.

Die genaue Stärke der Panzerverbände sind angenähert, jede Quelle gibt andere Daten an. Ich habe jeweils die niedrigsten Werte genommen.

4. Mechanisiertes Korp (Raum Lemberg)


8. Panzerdivsion:

15. Tankregiment
16. Tankregiment
145. Tankregiment
1. Tankregiment

Panzerpool:
140 * T–34 M40,
50 * KV–1 M41,
75 * T–28 M40,
60 * BT-5


32. Panzerdivsion:

63. Tankregiment
64. Tankregiment
146. Tankregiment

Panzerpool:
170 * T-34 M40
120 * T-26 M40
50 * KV-1 M40


81. Mot.- Schützendivsion



8. Mechanisierte Korp (Raum Lemberg)


12. Panzerdivision:

23. Tankregiment
24. Tankregiment
152. Tankregiment
7/7. Tankregiment

Panzerpool:
50 * T-34 M40
70 * KV-1 M41
175 * T-26 M40
200 * BT-5


34. Panzerdivsion:

67. Tankregiment
68. Tankregiment
153. Tankregiment

Panzerpool:
50 * T-35
150 * BT-7
50 * T-34 M40


7. Mot. Schützendivsion



15. Mechanisierte Korp (Raum Tarnopol)


10. Panzerdivsion:

19. Tankregiment
20. Tankregiment
147. Tankregiment
1. Tankregiment

Panzerpool:
40 * T-34 M40
60 * K-1 M41
240 * BT-7


37. Panzerdivision:

73. Tankregiment
74. Tankregiment
148. Tankregiment

Panzerpool:
250 * BT-7
30 * T-26 M40
30 * T-34 M40


212. Mot. Schützendivison



19. Mechanisierte Korp ( Raum Tarnopol)


40. Panzerdivision:

203. Tankregiment
204. Tankregiment

Panzerpool
130 * T-26 M40
40 * T-26 M40


43. Panzerdivsion:

206. Tankregiment

Panzerpool:
200 * T – 26 M40


213. Mot. Schützendivsion



22. Mechanisierte Korp (Nördliche Flanke der Südwestfront – Südöstlich der Pripjet Sümpfe)



19. Panzerdivsion:

38. Tankregiment
58. Tankregiment
1. Tankregiment

Panzerpool:
120 * BT-7
120 * BT-5


41. Panzerdivsion:

81. Tankregiment
82. Tankregiment
165. Tankregiment

Panzerpool:
150 * BT-7
150 * BT-7
40 * T-26 M40


215. Mot. Schützendivison



24. Mechanisierte Korp (Raum Zhitomir)



45. Panzerdivsion:

89. Tankregiment
134. Tankregiment

Panzerpool:
70 * T-26 M40


49. Panzerdivsion:

97. Tankregiment
98. Tankregiment

Panzerpool:
60 * T-26 M40


21 Mot. – Schützendivsion



9. Mechanisierte Korp (Raum Kiev)



20. Panzerdivsion:

39. Tankregiment
2/1. Tankregiment

Panzerpool:
40 * BT-7
80 * BT-5


35. Panzerdivsion

69. Tankregiment

Panzerpool:
140 * T-26 M40


131. Mot. Schützendivsion






16. Mechanisierte Korp (Direkt an der rumänischen Grenze – Mittelabschnitt)



15. Panzerdivsion:

159. Tankregiment

Panzerpool:
80 * T-28 M40


39. Panzerdivsion

?
?


240. Mot. Schützendivsion


Eine sowjetische Panzerdivison von 1941 umfasste etwa 4000 Mann Unterstützungstruppen + Panzersoldaten, eine motorsierte Schützendivsion etwa 10 000 Mann. Panzerregimenter, Mot.-Schützendivsionen und Infanteriedivsionen wurden je nach Aufgabe zusammengefaßt.

Ungefähre Gesamtanzahl der Panzer:

470 * T - 34 M41
230 * KV - 1 M41
150 * T - 28 M40
460 * BT - 2 und 5
1000 * T – 26 M40
50 * T – 35
1100 * BT – 7

Flugzeugstreitkräfte der Südwestfront
(Flugplätze 100 – 200 km von der Grenze entfernt)

14. Luftdivsion: 200 * I–16
15. Luftdivsion: 200 * I–16
16. Luftdivsion: 170 * I–15
17. Luftdivsion: 170 * I–15
19. Luftdivsion: 200 * SB-2
32. Luftdivsion: 160 * Pe-2
33. Luftdivsion: 160 * Pe-2
37. Luftdivsion: 160 * Il-2
34. Luftdivsion : 160 * Il-4


Insgesamt etwa 1600 Flugzeuge , 2/3 waren am ersten Tag einsatzbereit.
Wieviel davon am Boden zerstört wurden, werde ich noch nachrecherschieren.

Gliederung unter wikipedia stimmt, die Daten sind aber mit Vorsicht zu genießen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Südwestfront_(Rote_Armee)

Genosse 93
12.07.2008, 13:41
Das Thema wurde hier schon 1000 Mal durchgekaut.

Psyche
12.07.2008, 13:46
Das Thema wurde hier schon 1000 Mal durchgekaut.

Nun wurds wieder ausgespuckt.

Michel
12.07.2008, 13:52
Heute wird das Stereotyp gepflegt, die Panzerschlacht am Kursker Bogen bei
der Ortschaft Prochorowka im Jahre 1943 sei die grandioseste nicht nur in der
Geschichte des Zweiten Weltkrieges, sondern in der Kriegsgeschichte schlechthin gewesen. Das stimmt keineswegs. Die grandioseste Panzerschlacht der Weltgeschichte fand vom 23. bis 27. Juni 1941 im Gebiet Dubno, Luzk und Rowno statt. In dieser Konfrontation von sechs sowjetischen mechanisierten
Korps mit der l. deutschen Panzergruppe befehligte Schukow die sowjetischen Truppen, die quantitativ wie qualitativ absolut überlegen waren.
Die l. deutsche Panzergruppe, bestehend aus 799 Panzern, verfügte über

0 schwere Panzer,
0 Schwimmpanzer,
0 Panzer mit Dieselmotor,
0 Panzer mit Granatschutz,
0 Panzer mit Langrohrkanonen vom 75-mm-Kaliber und darüber,
0 Breitkettenpanzer.

Um diese Anzahl deutscher Panzer an der Staatsgrenze aufzuhalten und nicht
auf sowjetisches Territorium vordringen zu lassen, hätte Schukow in der Ukraine und Moldawien 266 Panzer von etwa gleicher Qualität gebraucht. Aber er hatte in den Militärbezirken Kiew und Odessa 8.069 Panzer, also das Dreißigfache dessen, was für die Verteidigung notwendig war.
Allein das 4. mechanisierte Korps, das Schukow gegen die 1. deutsche Panzergruppe warf, verfügte über 892 Panzer, darunter 414 der neuesten Typen T-34 und
KW, die weder Hitler noch irgendeine andere Armee der Welt auch nur entwickelt hatte, geschweige denn in einer Schlacht aufbieten konnte.
Das 8. mechanisierte Korps umfaßte 858 Panzer, davon 171 T-34 und KW.

Das 15. mechanisierte Korps besaß 733 Panzer, einschließlich 131 vom Typ T-
34 und KW-1 und 2.
Das 22. mechanisierte Korps zählte 647 Panzer, 31 von ihnen T-34 und KW.
Wenn Sie fragen, ob 31 Panzer neuesten Typs nicht doch wenig sind, bedenken Sie bitte, daß Hitler an allen Fronten zusammengenommen kein einziges gleichwertiges oder auch nur vergleichbares Fahrzeug besaß.
Jedes dieser sowjetischen Korps läßt sich ohne Übertreibung als echte Panzerarmee betrachten. Im weiteren Kriegsverlauf war kaum jemals wieder eine sowjetische Armee mit einem derartigen Panzerpotential ausgestattet. Und die deutschen Panzerarmeen erreichten während der gesamten Dauer des Krieges niemals eine solche Panzerkonzentration. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Japan und Italien lagen auf diesem Gebiet deutlich hinter der UdSSR und Deutschland zurück, sie verfügten zu keiner Zeit über Panzerarmeen innerhalb ihrer Streitkräfte.
Außer den neusten Typen T-34 und KW unterstanden Schukows Befehl im Juni 1941 in der Ukraine und Moldawien
noch

215 Panzer T-28,
51 Panzer T-35,
370 Panzer BT-7M,
669 Panzer T-37,
123 Panzer T-38 und
84 Panzer T-40.

Weder die 1. deutsche Panzergruppe noch das ganze Reich oder andere Mächte hatten etwas vorzuweisen, das diesen “veralteten” Typen auch nur annähernd entsprach. Und mit einer solchen Überlegenheit auf seiner Seite schaffte es Schukow, die grandioseste Panzerschlacht der Weltgeschichte schmählich zu verlieren.
Das Mitglied des Militärrates der Südwestfront, Korpskommissar N. N. Waschugin, erschoß sich danach. Waschugin war Politleiter, nicht er hatte diese Schlacht vorbereitet, geplant und durchgeführt, sondern Schukow. Schukow verheizte in vier Tagen sechs mechanisierte Korps, auch die übrigen waren stark dezimiert.

Michel
12.07.2008, 14:27
http://www.thetankmaster.com/images/AFV/BT-7-1938-N/SMALL/afv-BT-7_1938_02.jpg


BT-5 * BT-2 mit neuem Turm (wie auf im T-26), Christie Laufwerk; Fahrt ohne Ketten auf Straßen möglich, dabei hinteren 2 Räder Antriebsräder, vorderen beiden Räder konnten zur Lenkung geschwenkt werden; Steuerung durch Lenkrad;
BT-7 * voll geschweißte Hülle, neuer Turm, spätere Modelle mit konischem Turm

Klassifikation leichter Schnellpanzer
Bewaffnung: 45 mm Kanone L/46, 2 MG
Munition: 188 Granaten unf 2394 Schuß MG Munition
Panzerung: Front: 22 mm, Turm: 15 mm, Seite: 13mm
Gewicht: 13,8 Tonnen
Motor: 450 PS
Hubraum: ???
Kraftstoffverbrauch auf 100 km Strasse: 230 Liter
Kraftstoffvorrat: 790 Liter
Leistungsgewicht: 32,6 PS/Tonne
Antriebslage: hinten
Höchstgeschwindigkeit: 86 km/h (auf Rädern) - ?
Kettenbreite: 26 cm
Bodendruck: 0,74 kg/cm²
Bodenfreiheit: 40 cm
Watet: 120 cm
Länge über alles: 5,66 m
Breite über alles: 2,3 m
Höhe: 2,4 m
Rohrüberstand: 0 m
Besatzung: 3 Mann
Baujahr: 1937-1939
Stückzahl: 1200

1933 wurde aus dem BT-2 der BT-5 abgeleitet. Er unterschied sich nicht sehr von seinem Vorgänger, außer einem neuen Turm mit 2 Mann und einer 45 mm Kanone.
Noch während der Konstruktion des BT-5 wurde ein Nachfolger erarbeitet mit einer größeren Anzahl von Überarbeitungen. Die Hülle sollte komplette aus geschweißtem Walzstahl bestehen, die Bewaffnung aus einer 7,62 cm Kanone. Der erste dieser Panzer wurde 1934 fertiggestellt und besaß einen Turm mit 45 mm Kanone die später gegen eine 76,2 mm Kanone ausgetauscht werden sollte. Der erste BT-7 aus Serienproduktion 1934 sah dem BT-5 sehr ähnlich. Das Vorhaben eines Einbau der 76,2 mm Kanone wurde fallen gelassen.
1937 wurde der BT-7 mit neuem konischen Turm produziert. Zur Verbesserung der Abschußquote wurde über der Kanone zwei Scheinwerfer angebracht. Einige frühere BT-7 wurden mit deratigen Scheinwerfern nachgerüstet.
Ein veränderter Turm zur Aufnahme einer kurzen 7,62 cm Haubitze wurde auf einige Fahrwerke gesetzt um unter der Bezeichnung BT-7A Artillerieunterstützung geben zu können.


Diese Panzer war für das normale Gelände in Russland vollkommen ungeeignet.
Er eignete sich aber hervorragend um sehr schnell auf europäischen Straßen (Ungarn,Rumänien Deutschland) voranzukommen.

Rotfuchs
13.07.2008, 11:09
Heute wird das Stereotyp gepflegt, die Panzerschlacht am Kursker Bogen bei
der Ortschaft Prochorowka im Jahre 1943 sei die grandioseste nicht nur in der
Geschichte des Zweiten Weltkrieges, sondern in der Kriegsgeschichte schlechthin gewesen. Das stimmt keineswegs. Die grandioseste Panzerschlacht der Weltgeschichte fand vom 23. bis 27. Juni 1941 im Gebiet Dubno, Luzk und Rowno statt. In dieser Konfrontation von sechs sowjetischen mechanisierten
Korps mit der l. deutschen Panzergruppe befehligte Schukow die sowjetischen Truppen, die quantitativ wie qualitativ absolut überlegen waren.
Die l. deutsche Panzergruppe, bestehend aus 799 Panzern, verfügte über


Ach, Du willst uns also allen ernstes weißmachen, die Russen hatten die besseren Panzer, so ungefähr eine ganze Generation besser, so um die 8000, dagegen hatten die Deutschen 800 veralterte Panzer und dann verlieren die Russen einfach so? Wie soll das bitte gehen?

Dein dummes Geschwätz ist eigentlich keiner Antwort würdig, aber ich gebe Dir gerne ein paar Grundlagen der kriegsführung, die selbst ich weiß, mit.


Niemals kann eine solch überlegende Armee einfach so verlieren, dass ist gar nicht möglich, bei dieser Überlegenheit an material und Zahl, also verschweigst Du hier grundlegendes, wie sah es mit der Luftherrschaft aus, die kann diese 8000 Panzer ordentlich dezimieren, gar auseinander treiben bis die überhaupt die Front erreichen, wie sahs überhaupt mit dem Überraschungsmoment aus, laut Guderian übten die russischen Soldaten beim Angriff Formaldienst und konnten sich 41 praktisch nicht von dem Schock erholen, waren diese Panzermassen von den russischen Führen überhaupt zu lenken oder gingen sie ins heillosen Chaos unter, wie sah es mit Infantrieunterstützung aus, nur der Kampf mit Panzern war praktisch sinnlose Verschwendung von Stahl und Blut, wie war die Versorgungs und Ausrüstungslage, genug Benzin, Kartenmaterrial, Funkgeräte für die Panzer und Verpflegung aus usw usw...


Noch was zu Präventivkriegsthese, Hitler wußte bis kurz vor dem Überfall nichts von den geplanten Angriff der Sowjets, er hat sichdahingehend oft und klar geäußert, also kann man Hitler nicht als "strahlenden Ritter" darstellen, der Europa vom Bolschwismus bewahrte, vielmehr war er ein machthungriger Verbrecher, der in Brutalität und Grausamkeit Stalin in nichts nachstand, bloß das er keine Klasse sondern ganze Völker ausrotten wollte und die sowjetischen Völker sich sogar auf Stalins Seite schlugen, um Hitler zu besiegen und das sagt ws aus, sich einem brutalen Massenmörder zuzuwenden.

MfG
Rotfuchs

Wahabiten Fan
13.07.2008, 11:23
Dein dummes Geschwätz ist eigentlich keiner Antwort würdig,

So ist es. Und deswegen hättest du es auch dabei belassen sollen. Bei dem ist jedes weitere Wort schlichtweg "für die Katz"!:))

Frei-denker
13.07.2008, 12:08
Ein interessantes Thema.

Müßte man aber umfangreich recherchieren.

Also man müßte die Stärke der Panzer beider Seiten und ihre jeweilige Anzahl gegenüberstellen.

Dann die anderen Waffengattungen ebenso überprüfen.

Schließlich noch einen Nachweis für Stalins Angriffsabsicht finden. Wobei die vermutlich schon durch Stalins Expansionspläne naheliegend ist.

Michel
13.07.2008, 12:13
Den Panzerbestand der Roten Armee 1932 gibt Marschall Shukow mit 5000
an.1936 läßt Stalin bei einer einzigen Parade bereits 1000 Panzer
vorbeimarschieren.1939 kommt es dann zu einem skurrilen Ereignis:
England, Russland und Frankreich verhandeln in Moskau über einen Militärpakt
gegen Deutschland. Stalin bietet für den Bündnisfall 10 000 Panzer und zudem 120 Infanterie- und 16 Kavalleriedivisionen sowie 5000 Flugzeuge an. Dann fragt
Marschall Woroschilow, was England zu bieten habe. Doch die Briten weichen aus,
bieten Worte statt Zahlen. Der Russe bleibt unerbittlich. Die Briten müssen
schließlich bekennen: sie haben sechs Divisionen zu bieten Kein Wunder,
dass die Verhandlungen scheitern. Doch wie es zum Hitler-Stalin-Pakt gekommen
ist, gehört nicht in diese Studie.
Anfang 1940 hat die Sowjetunion dann um 18 000 Panzer, dabei etwa 3000
veraltete. Für den Juni 1941 schwanken die sowjetischen Angaben
zwischen 21 000 und 24 000 Panzern. Die Wehrmacht hatte insgesamt 3700, zusätzlich knapp 2000 MG-Träger. Sie hat Russland mit 2650 Panzern und etwa 1000 MG-Trägern "überfallen".Wer Qualitätsunterschiede einrechnen will: Die deutschen Panzer hatten eine bessere Funkausstattung, wichtig für das Zusammenwirken auf dem Gefechtsfeld. Hingegen befanden sich unter den mehr als 20 000 sowjetischen Panzer schon 1850 T34 und KW1.[xxxvii] Diese waren für alle deutschen Panzer fast unverwundbar, konnten aber jeden deutschen Panzer auf 800 Metern abschießen.
Insgesamt hatte Russland 1941 mindestens doppelt, wenn nicht dreimal mehr
Panzer als die gesamte übrige Welt zusammen. Nur mit Dreistigkeit kann man
hierbei von einer Verteidigungsarmee sprechen. Diese Bewertung wird durch weitere Maßnahmen bestätigt. 1940 läßt Stalin Luftlande-Armeekorps aufstellen - wiederum die ersten der Welt. Und zwar gleich fünf. Im Sommer 1941 weitere fünf.
Und schließlich läßt Stalin im Frühjahr 1941 in der Ukraine vier Infanterie- in
Gebirgsdivisionen umgliedern und verlegt die kaukasische 192. Gebirgsdivision in die Ukraine.Doch in der Ukraine gibt es keine Gebirge, wohl aber, mit den Karpathen, in Ungarn und Rumänien.


http://www.swg-hamburg.de/Armee_im_Kreuzfeuer/Die_Ursachen_des_Russlandfeldzuges_1941.pdf

Michel
13.07.2008, 12:20
Unternehmen Barbarossa 22.6.1941: Die deutsche Wehrmacht hatte im Osten eine Gesamtstärke von 3.800.000 Mann und als Reserve 1.200.000. Die Waffen-SS verfügte über 150.000 Mann, die Luftwaffe über 1.680.000 und die Kriegsmarine über 404.000 Mann. Sie war in 153 Heeresdivisionen, 19 Panzer- und zehn motorisierte Divisionen, dazu 4 Divisionen und eine Brigade der Waffen-SS eingeteilt. Die Luftwaffe verfügte im Osten über drei Luftflotten diese hatten über 2.740 Flugzeuge, davon 1.530 einsatzbereite: 510 Bomber, 290 Stukas, 440 Jäger, 40 Zerstörer, 120 Aufklärer und 150 Transportmaschinen.
Alle Truppenteile unterstanden GFM von Brauchitsch, sie waren in drei Heeresgruppen gegliedert:
Heeresgruppe Nord GFM Ritter von Leeb mit der 18. Armee, der 16.Armee und der Panzergruppe 4 war von Ostpreußen aus mit Stoßrichtung auf die baltischen Länder und Leningrad angesetzt.
Heeresgruppe Mitte GFM von Bock mit der 4. Armee, der 9. Armee, der Panzergruppe 2 und der Panzergruppe 3 sollte aus dem südlichen Ostpreußen und dem nördlichen Generalgouvernement heraus in Richtung Minsk-Smolensk-Moskau antreten.
Die Heeresgruppe Süd mit der 11. Armee, der 17. Armee, der 6. Armee und der Panzergruppe 1 hatte den Befehl aus dem Raum Lublin in Richtung Kiew-Dnjepr-Bogen vorzustoßen.
Und der aus dem Moldauraum vorgehenden Armeegruppe Antonescu mit der rumänischen 3. und 4. Armee war die deutsche 11. Armee unterstellt worden.
Die sowjetische Armee verfügten an der Grenze zu diesem Zeitpunkt über sieben Armeen mit 3.000.000 Mann, 600.000 Fahrzeuge, 3.580 Panzer, 1840 Geschütze und 1.830 Flugzeuge.

Die rotmarkierten Daten können nicht stimmen, denn bereits am ersten Tag des Angriffs wurden 1200 sowjetische Flugzeuge zerstört.
Allein in der Doppelschlacht von Minsk und Bialystok die am 9.7. endete , verloren die Sowjets mehr als 1800 Geschütze und 3300 Panzer.

http://www.russlandfeldzug.de/dieostfront2.html

Deutschmann
13.07.2008, 12:26
Das Thema wurde hier schon 1000 Mal durchgekaut.

... und sollte ständig im Bewusstsein der Menschen bleiben. :]

Frei-denker
13.07.2008, 12:27
Von angeblichen 20000 russischen Panzern hab ich schonmal gelesen.

Allerdings noch keinen Beleg dafür finden können.

Gibt es irgendeine glaubwürdige offizielle Quelle dafür, also Kreml z.B.?

Deutschmann
13.07.2008, 12:30
Von angeblichen 20000 russischen Panzern hab ich schonmal gelesen.

Allerdings noch keinen Beleg dafür finden können.

Gibt es irgendeine glaubwürdige offizielle Quelle dafür, also Kreml z.B.?

Du wirst doch nicht ernsthaft eine veröffentlichte Quelle dafür erwarten. Die Schmach von einem so kleinen Land wie Deutschland bis ins innere gertieben zu werden wird das verhindern. ;)

Frei-denker
13.07.2008, 12:34
Du wirst doch nicht ernsthaft eine veröffentlichte Quelle dafür erwarten. Die Schmach von einem so kleinen Land wie Deutschland bis ins innere gertieben zu werden wird das verhindern. ;)

Naja, aber irgendwo gibt es meistens einen Beleg für eine solche riesige Menge Panzer.

Wär mal interessant, ob es den gibt.

Michel
13.07.2008, 12:37
Gründe für die sowjetische Niederlage:



Stalins Säuberung des Offizierkorps 1937/38 dezimierte die Rote Armee um mindestens 40 000 Kader. Im Oberkommando wurden die elf stellvertretenden Verteidigungskommissare hingerichtet, 75 von 80 Mitgliedern des Obersten Kriegsrates erlitten das gleiche Schicksal. Der Befehlshaber der Kriegsmarine, der Generalinspekteur der Luftwaffe, der Panzerstreitkräfte, der Luftlandetruppen und der Artillerie starben im Feuer der Exekutionskommandos 13 von 15 Armeeführern, 57 von 85 Korpskommandeuren, 110 von 195 Divisionskommandeuren, 220 von 406 Brigadekommandeuren verschwanden in den Hinrichtungskellern Jeschows. Von den fünf Marschällen blieben nur zwei übrig. Umgebracht wurden 90 Prozent der Generale und 80 Prozent der Obersten, was etwa der Hälfte des sowjetischen Offizierkorps entsprach.

Deutschmann
13.07.2008, 12:43
Also, jetzt sch... ich mal auf die PC.

Stalin wollte Europa, Hitler wollte nicht dass Stalin Europa bekommt. Und die unglaubliche Menge an Freiwilligen der Wehrmacht aus anderen Ländern wollte das auch nicht.

Hitler ist Stalin zuvor gekommen.

P.S. Deutschland hat eine unglaubliche Leistung volbracht - und das bestätigt jeder der nicht die verfickte Nazikeule vor Augen hat.

Michel
13.07.2008, 12:43
Naja, aber irgendwo gibt es meistens einen Beleg für eine solche riesige Menge Panzer.

Wär mal interessant, ob es den gibt.


Es gibt zahlreiche Quellen darüber, alleine wieviele Geschütze und Panzer zwischen Juni und Oktober 1941 von den Deutschen erbeutet oder zerstört wurden.

Aus den Buch von Bogdan Musial
Kampfplatz Deutschland


Die "tiefe Operation"

Genosse Schaposchnikow, in den 1930er Jahren enger Vertrauter und militärischer Berater Stalins, prägte schon 1929 die Idee der sogenannten „tiefen Operation", eines „Blitzkrieges" sowjetischer Art, die Hand in Hand mit dem Bemühen um den raschen Aufbau einer Schwerindustrie und um die Vorbereitung der Bevölkerung auf einen Krieg gehen sollte, der gleichsam von selbst die Revolution in den betroffenen Staaten auslösen würde.

Unter Generalstabschef Jegorow ergingen im Februar 1933 die „vorläufigen Richtlinien zur Durchführung der tiefen Operation", die als Grundlage für die Truppenausbildung dienten.

Über den Aufbau der Schwerindustrie und über die
sprunghafte Aufrüstung und Verstärkung der Roten Armee
in den dreißiger Jahren ist der Beschaffungsantrag des
Verteidigungsministers vom Juni 1933 an Kujbischew, den Vorsitzenden des Fünfjahresplanes, bezeichnend, worin bis 1938 die Produktion von 45.000 Panzern, 41.600 Geschützen und 30.000 Frontflugzeugen vorgesehen wurde.

Dennoch findet Musial deutliche Worte: „Ziel des Angriffskrieges war, die kommunistische Herrschaft in Europa und der Welt mit Waffengewalt zu verbreiten", und um dieses Ziel zu erreichen, so der spätere Marschall Tuchatschewski, soll unter anderem ein „massiver Einsatz von chemischen Kampfmitteln" stattfinden.

Michel
13.07.2008, 13:00
Nur für den Angriff aufmarschiert - Die Rote Armee im Juni 1941
Primärquelle: Suworow, Stalins verhinderter Erstschlag


Unter dem Tarnmantel der TASS-Meldung wurden Millionen sowjetischer Soldaten heimlich an die Westgrenze verlegt. Tausende von Güterzügen, die Truppen beförderten, rollten vom Fernen Osten bis nach Brest und behinderten den ganzen übrigen Eisenbahnverkehr.

Nachts wurden Divisionen, Korps und Armeen heimlich in den grenznahen Waldgebieten entladen. Die sowjetischen Kommandeure wußten vorerst nicht, was für eine Aufgabe ihnen zugedacht war. Jeder sah nur seine Kompanie, seine Batterie, sein Bataillon, seine Division, sein Regiment, seine Brigade, sein Korps, seine Armee, hatte aber keine Ahnung vom ganzen Umfang des Stalinschen Plans.


Massenhaft gingen die Sowjets in Gefangenschaft weil die eigenen Einheiten auf dem eigenen Territorium sich verirrten und größtenteils orientierungslos kämpften.

Da erreichte die sowjetischen Kommandeure die schreckliche Nachricht, daß Hitler plötzlich losgeschlagen und einen Präventivkrieg begonnen hatte.

Ein Beispiel für die allgemeine Situation am 22. Juni: In den weißrussischen Wäldern wurde die heimlich vom Ural herbeigeschaffte 22. Armee ausgeladen.

Wie alle sowjetischen Armeen bereitete sie sich auf eine Invasion vor. Da wurde jedoch die unerwartete, völlig ungewöhnliche Aufgabe gestellt, das eigene Territorium zu verteidigen und dort auch Gegenschläge vorzubereiten.

Generalleutnant N. I. Birjukow war damals Generalmajor und befehligte die 186. Schützendivision des 62. Schützenkorps der 22. Armee.
Er berichtete folgendes: „Die einzige Karte, die ich mir vom Stabschef des 21. mechanisierten Korps erbettelt hatte, nahm mir der Befehlshaber unseres Korps, Generalmaajor I. P. Karmanow, ab."

Die 186. Division des Generals Birjukow war fast ganz neu aufgestellt worden. Die Division umfaßte 13.000 Soldaten , Unteroffiziere und Offiziere, 144 Geschütze, 154 Minenwerfer, 558 Maschinengewehre, 13 Panzerautos, 16 Schwimmpanzer, 99 Traktoren, 558 Autos, 3.000 Pferde, besaß aber nicht einen einzigen vollständigen Satz Karten.

Eine Karte hatte sich General Birjukow von den Nachbarn erbettelt, aber sein Vorgesetzter nahm sie ihm ab. Zwischen den sowjetischen Generalen bestanden Beziehungen wie in einem Straflager Stalins. Übrigens war Karmanow, der Birjukow die Karte abgenommen hatte, gerade aus dem Zuchthaus entlassen worden, und die ganze 22. Uraler Armee war reichlich durch ein „Sonderkontingent" ergänzt worden - Strafgefangene aus Lagern im Ural.

General Birjukow hatte sich in diesem Fall unverzeihlich leichtsinnig verhalten: Hast du eine Karte, so zeige sie niemandem, nicht einmal deinem Kommandeur, sonst knöpft man sie dir ab.

Wir beneiden auch den ranghöheren Kommandeur nicht, der General Birjukow die Karte wegnahm: Er befehligte das 62. Schützenkorps, das waren drei Divisionen (die 153., die 174. und die 186.), zwei gesonderte Artillerieregimenter, eine Fla-Division und ein Pionierbataillon sowie eine Fliegerstaffel. Das Schützenkorps bestand aus 50.000 Soldaten und Offizieren. Es umfaßte insgesamt 17 Regimenter, davon 8 Artillerieregimenter. Das Korps verfügte über 966 Geschütze und Minenwerfer.

Wir wissen bereits, wie viele komplette Kartensätze eine Batterie benötigt. Aber ein Schützenkorps umfaßte nicht eine Batterie, sondern 173 Kanonen- und Minenwerferbatterien , einschließlich einer Führungsbatterie. Jedes Schützenkorps hatte für die Korrektur des Artilleriefeuers eigene Flieger. Aber wohin sollten die Flugzeuge ohne Karten fliegen und wie sollten sie das Feuer der Batterien korrigieren? Aber nicht nur die Artillerie brauchte Karten. Sie wurden auch von der Infanterie, den Pionieren und den rückwärtigen Diensten benötigt. Wie sollte das Zusammenwirken von Artillerie und Infanterie klappen, wenn die einen Karten erhielten und die anderen nicht?

Die Stäbe der Bataillone, Regimenter und Divisionen konnten überhaupt nicht ohne Karten arbeiten. Die 186. Schützendivision und das 62. Schützenkorps waren nur Beispiele.

Das 21. mechanisierte Korps bot das gleiche Bild. Das Korps wurde von Generalmajor D. D. Leljuschenko, einer Seele von Mensch, befehligt. Gegenseitige Hilfe im Gefecht ist das Hauptprinzip der Kameradschaft im Heer. Während des Krieges war General Leljuschenko ein glühender Vertreter dieses Prinzips. Er beendete den Krieg als Generaloberst, der die 4. Garde-Panzerarmee befehligte. Auf allen Führungsposten, in allen Situationen unterstützte Leljuschenko seine Nachbarn, indem er ihnen Feuerschutz gab, kühne Angriffe durchführte und zielstrebige Manöver unternahm. Wenn zu Beginn des Krieges General Birjukow gezwungen war, von General Leljuschenko Karten zu erbitten, und eine einzige Karte erhielt, so zeigt dies, daß Dmitri Danilowitsch Leljuschenko im 21. mechanisierten Korps Karten nicht im Überfluß besaß.

Es ging hier jedoch nicht um Divisionen, Korps oder gar Armeen: Die Zweite Strategische Staffel, bestehend aus 7 Armeen und vielen einzelnen Korps, hatte keine Karten. Die Erste Strategische Staffel aus 15 Stoßarmeen und Dutzende einzelne Korps und Divisionen besaß auch keine. Hinter ihnen war die Aufstellung der dritten und danach der vierten Staffel im Gange, aber es war nicht möglich, sie zu führen: Dort gab es auch keine Karten.

Folgendes Beispiel soll die Lage in der Ersten Strategischen Staffel der sowjetischen Streitkräfte verdeutlichen. Zeuge ist Generalmajor D. I. Ossadtschi. Damals war er Oberleutnant und befehligte eine Panzerkompanie im 3. Panzerregiment der 2. Panzerdivision des 3. mechanisierten Korps der 11. Armee der Nordwestfront. Die Sache trug sich in Litauen zu. Vor dem Krieg wurde die Division in Gefechtsbereitschaft versetzt und in die Grenzwälder verlegt. Die Panzer vom Typ KW-2 wurden mit Betongranaten beladen. Das war logisch, da Ostpreußen vor ihnen lag, wo es Hunderte starker Befestigungen aus Stahlbeton gab. Für ihre Bekämpfung wurden Betongranaten benötigt.

Aber der Krieg begann nicht so, wie er geplant worden war: Es war nicht nötig, Sperrstreifen mit Befestigungsanlagen aus Stahlbeton zu durchbrechen, es wurden keine Betongranaten gebraucht, das eigene Land mußte verteidigt werden, man mußte auf dem eigenen Territorium kämpfen. Da tauchte ein Problem auf: Die Kommandeure hatten keine topographischen Karten. Der Artikel von General Ossadtschi war ganz kurz, aber der General verwies mehrmals auf den Mangel an Karten.

Aus Dokumenten der damaligen Zeit geht hervor, daß es nicht nur in der 2. Panzerdivision keine Karten gab, sondern auch in allen anderen Panzerdivisionen.

Am 5. August 1941 schickte der Stellvertreter des Chefs der Panzertruppen der Roten Armee, Generalmajor der Panzertruppen W. T. Wolski, an den Stellvertreter des Volkskommissars für Verteidigung, Generalleutnant der Panzertruppen Ja. N. Fedoren-ko, einen Bericht über den Einsatz der sowjetischen Panzerwaffe in den ersten Tagen des Krieges. Er kommt darin zu folgendem Schluß: „Die Kommandeure hatten keine Karten, was dazu führte, daß sich nicht nur einzelne Panzer verirrten, sondern auch ganze Einheiten."

Frei-denker
13.07.2008, 13:02
Es gibt zahlreiche Quellen darüber, alleine wieviele Geschütze und Panzer zwischen Juni und Oktober 1941 von den Deutschen erbeutet oder zerstört wurden.

Aus den Buch von Bogdan Musial
Kampfplatz Deutschland

Auf Wikipedia findet man einen Link zu einem Welt-Artikel von Musial.

Wenn die PolCor-Medien dem nicht widersprechen, ist vermutlich was an den 20.000 Panzern dran:


Die Rote Armee wuchs von 631 000 Soldaten im Jahre 1930 auf 1 033 570 im Jahr 1934 an; die Zahl der Flugzeuge stieg von 1149 auf 4354, die der Panzer von 92 im Jahr 1928 auf 7574 im Jahr 1934. Nach 1934 setzte die UdSSR die massive Aufrüstung fort. 1939 bestand die Rote Armee aus 1 931 962 Soldaten, sie verfügte über 10 362 Flugzeuge und 21 110 Panzer.
http://www.welt.de/welt_print/article1802258/Kampfplatz_Deutschland.html

Heftig, die Wehrmacht griff eine etwa 5-fache Übermacht an - und besiegte sie.

Frei-denker
13.07.2008, 13:11
Also, jetzt sch... ich mal auf die PC.

Stalin wollte Europa, Hitler wollte nicht dass Stalin Europa bekommt. Und die unglaubliche Menge an Freiwilligen der Wehrmacht aus anderen Ländern wollte das auch nicht.

Hitler ist Stalin zuvor gekommen.

P.S. Deutschland hat eine unglaubliche Leistung volbracht - und das bestätigt jeder der nicht die verfickte Nazikeule vor Augen hat.

Ja, man kann wohl mit einiger Berechtigung sagen, dass die Wehrmacht da ein militärisches Meisterstück abgeliefert hat, dass es mit Schlachten von Hanibal oder Alexander aufnehmen kann. Eine riesige Übermacht eingekesselt und geschlagen.

Dass speziell diese militärische Leistung in der heutigen Geschichtsschreibung und Gesellschaft nicht gewürdigt wird, liegt wohl in der Tatsache begründet, dass sie den Besatzern nach dem Krieg nicht genehm war. Naja und die umerzogenen linken Deutschenhasser haben es eh nicht so mit der Objektivität.

Michel
13.07.2008, 13:16
@Frei-denker:


Heftig, die Wehrmacht griff eine etwa 5-fache Übermacht an - und besiegte sie.

Diese 3 Millionen Sowjetsoldaten, die an der deutsch-ungarisch-rumänischen Grenze sich befanden, waren nur Stalins "Europatruppe"; in Fernost standen etwa noch weitere etwa 1,5? Millionen Soldaten.

Das wissen heute nur noch ganz wenige. Es gibt einen guten Grund jeden deutschen Historiker der sich ideologiefrei mit dem Thema - Ursachen des 2 WK. auseinandersetzt, als Nazi zu bezeichen. Es wirft nämlich unbequeme Fragen auf!

Resun (Suworow) wird immer noch als Verräter in Russland angesehen, in Sowjetzeiten lief ein Todesurteil gegen ihn.

Diese Thema ist sehr politisch inkorrekt in einem Europa, wo sich wieder Kommunisten, Sozialisten und die von ihnen verhätschelten Mohammedaner (die für die Drecksarbeit da sind - Mord, Vertreibun) pudelwohl fühlen.


Weitere Beiträge folgen.

Ruepel
13.07.2008, 14:19
Gründe für die sowjetische Niederlage:

Welche Niederlage? Die Sowjets wurden zurück getieben,aber zurückweichen
heißt noch lange nicht Niederlage/Verloren.
Inkompetenz und Verrat waren die Verbündeten der Sowjets.

Ruepel
13.07.2008, 14:28
Auf Wikipedia findet man einen Link zu einem Welt-Artikel von Musial.

Wenn die PolCor-Medien dem nicht widersprechen, ist vermutlich was an den 20.000 Panzern dran:

http://www.welt.de/welt_print/article1802258/Kampfplatz_Deutschland.html

Heftig, die Wehrmacht griff eine etwa 5-fache Übermacht an - und besiegte sie.


20,000 Panzer,wovon mindestens jeder 2te nicht Einsatzfähig war.
Die Qualität dieser Panzer erinnerte eher an mit Blech beschlagene Seifenkisten.
Der erste wirklich brauchbare Panzer war der T34.
Auch wenn er dem Deutschen Panzer an Feuerkraft weit unterlegen war,wurde
dies durch erhöhte Produktion ausgeglichen.(Viele Hasen sind des Jägers Tot)
In Deutschland ging doch kein Panzer raus,der nicht den TüV bestanden hatte,
den Bürokraten sei Dank.

Meister Lampe
13.07.2008, 14:30
Welche Niederlage? Die Sowjets wurden zurück getieben,aber zurückweichen
heißt noch lange nicht Niederlage/Verloren.
Inkompetenz und Verrat waren die Verbündeten der Sowjets.

Merkwürdig, nicht wahr? Die Volksgenossen Freidenker und kirov scheinen der Meinung zu sein, daß die Sowjetunion anno 1941 verloren hat.
Kleine Nachhilfestunde in Geschichte: Deutschland hat den 2. WK verloren. Uuuups, dass ist wahrscheinlich zu "PC".

Was soll der ganze Strang überhaupt? Lügenbaron Suworow wird heutzutage nicht mal mehr von seriösen Revisionisten ernstgenommen, da kannste den Neutralen fragen.
Erzähl doch mal was über Stalins fliegende Panzer, kirov. Bittebitte, das ist so eine schöne Gutenachtgeschichte.

Michel
13.07.2008, 14:47
Der T-26 war ein leichter Infanteriepanzer und ein Nachbau des britischen Vickers-6-Tonnen Panzer. Die russischen Konstrukteure folgten damit der allgemeinen Einstellung nach dem 1. Weltkrieg, das nur die kleinen, schnellen Panzer überhaupt wichtig sein könnten. Mit seinen 30 km/h war er allerdings nicht allzu schnell, die Panzerung war gefährlich dünn, und die Bewaffnung bestand anfangs nur aus zwei 7,62 mm MG. Die Produktion des T-26 wurde bereits 1939 wieder eingestellt. Die Endversion war der T-26S, bewaffnet mit einer 45 mm Kanone und zwei MG. Die Sowjets setzten ihn im Krieg gegen Finnland 1939-1940 und später auch gegen die deutschen Panzer ein. Die 45 mm Kanone konnte den deutschen Pz III und Pz IV zwar gefährlich werden, selbst war der T-26 jedoch jedoch keine große Herausforderung. Eingesetzt wurde er hauptsächlich zur Infanterieunterstützung, in leichten Aufklärungsverbänden und bei Vorhutaufgaben.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c2/T26_parola_1.jpg/300px-T26_parola_1.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/T-26

1931 wurde mit Vickers ein Lizenzvertrag geschlossen, der es der Sowjetunion erlaubte den Vickers E Tank nachzubauen. Dieser Panzer erhielt die russischen Bezeichnung T-26. Die ersten Modelle waren komplette Nachbauten des Vickers E und besaßen zwei MG Türme nebeneinander. Bis 1933 wurden nur T-26 mit Zwillingstürmen gebaut. Einige davon besaßen eine 45 mm Kanone oder eine 37 mm Kanone (die übrigens eine überarbeitet 37 mm Pak von Rheinmetall war). Ab 1933 wurde der T-26 mit nur einem Turm gebaut. Dieser besaß die 45 mm Kanone 20K M1932/38.
Hersteller


Klassifikation leichter Kampfpanzer
Bewaffnung: 45 mm Kanone L/46 - Munition: 165 Granaten
2 MG: Munition: 3600 Schuß
Panzerung: Bug/Heck/Seiten/Turm: 15 mm
Gewicht: 10,5 Tonnen
Motor: GAZ 90 PS
Hubraum: ???
Kraftstoffverbrauch auf 100 km Strasse: 160 Liter
Kraftstoffvorrat: 285 Liter
Leistungsgewicht: 8,6 PS/Tonne
Antriebslage: vorne
Höchstgeschwindigkeit: (Straße - Gelände) 30 km/h - ?
Kettenbreite: 26 cm
Bodendruck: 0,68 kg/cm²
Bodenfreiheit: 38 cm
Watet: 80 cm
Länge über alles: 4,8 m
Breite über alles: 2,4 m
Höhe: 2,3 m
Rohrüberstand: 0 m
Besatzung: 3 Mann
Baujahr: 1931-1940 (alle Ausf.)
Stückzahl: 12 000 (alle Ausf.)

Michel
13.07.2008, 14:58
500 T - 34 M41 besaß alleine die Südwestfront.


Der T-34/76 war ein Produkt der sowjetischen BT-Serie. Er besaß einen starken Motor, war schnell, gut gepanzert, mit breiten Ketten die ein gutes Fahrverhalten im Gelände (auch auf Matsch und Schnee) gewährleisteten und gut bewaffnet. Damit war er der erste Panzer der die drei wichtigsten Faktoren eines Panzers auf optimale Weise verband: Geschwindigkeit, Panzerung und Bewaffnung. Der T-34 war ein wirklicher Schock für die deutschen Truppen. Er konnte jedem deutschen Panzer gefährlich werden und war selbst gegen deutsche Pak geschützt. Dazu kam, dass die Sowjets, nachdem sie ihre Fabriken nach Tankograd verlagert hatten, schier unendlich viele dieser Panzer bauen konnten. In Deutschland dachte man schon daran, den T-34 einfach nachzubauen. Aus den Studien über den T-34 gelang den Deutschen zwar mit dem Panther eine effektive Antwort, aber die zahlenmäßige Übermacht war schier erdrückend. Zwar besaßen die Deutschen die bessere technische Qualität, aber man konnte eben nicht zwanzig sowjetische Panzer auf einmal vernichten. Die 76,2 mm Kanone des T-34 wurde in späteren Versionen noch verlängert, um eine besserer Durchschlagskraft zu erreichen.

T-34/57
Mitte 1940 wurde festgestellt, dass die aktuelle Bewaffnung der Panzer (auch der T-34 und KVs die bis dato gefertigt waren) ungenügend gegen gepanzerte Ziele wäre. Die alten, bisher gebrächlichen, 45 mm Kanonen sollten ersetzt werden. Entwickelt werden sollte eine Kanone im Kaliber 55-60 mm. Ende 1940 war die erste neue 57 mm ZiS-2 Kanone fertiggstellt und wurde im März 1941 in einen Serien-T-34 eingebaut. Auffallend war die enorme Lauflänge, die Herstellung der Kanone war daher auch sehr teuer. Die ersten Kanonen wiesen eine sehr geringe Lebensdauer auf, zusammen mit einer großen Ungenauigkeit beim Schießen. Im Juli wurden verbesserte 57 mm ZiS-4 Kanonen getestet, die zufriedenstellend funktionierte. Die Massenproduktion der 57 mm Kanone wurde beschlossen, trotz der hohen Kosten. Einige T-34 sollten mit ihr zu Panzerjägern umgerüstet werden. Bis 1943 wurden fast 200 57 mm Kanonen hergestellt, danach wurde die Produktion eingestellt zugunsten der neuen 85 mm Kanonen. Die 57 mm Kanonen konnten in die normalen Serientürme der T-34 eingebaut werden und wurden mit einem Stahlring in dem zu großen Durchbruch für die 76,2 mm Kanone befestigt. Genaue Produktions- und Einsatzzahlen über die T-34/57 gibt es nicht. In der Schlacht um Moskau 1941/42 wurden 10 T-34/57 eingesetzt und erzielten auch einige Abschüsse. November 1941 waren jedoch alle diese T-34 zerstört. Weitere T-34 wurden bereits 1941 anderen Einheiten zugeteilt über die es keine weiteren Berichte gibt. 1943 wurden die "Spezial-Panzerkompanie 100" mit T-34/57 ausgerüstet. Berichte über Kämpfe dieser Panzer gibt es anscheinend jedoch nicht. Die Granaten der 57 mm Granaten erreichten eine Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 1020 m/s und erwiesen sich in Beschußversuchen an deutschen Panzern als sehr wirkungsvoll. An 57 mm Munition herrschte allerdings ständiger Mangel.

http://www.easterntanks.de/homepage1.html


Klassifikation Kampfpanzer
Bewaffnung: 76,2 mm Kanone, Munition: 100 Granaten
2 MG: 2400 Schuß
Panzerung: Bug/Heck/Seiten: 45 mm,
Turmpanzerung Front: 70 , Seiten: 52 mm, Blende 45mm
Gewicht: 31 Tonnen
Motor: V 500 PS
Hubraum: ???
Kraftstoffverbrauch auf 100 km Strasse: 155 Liter
Kraftstoffvorrat: 540 Liter + 180 Liter extern
Leistungsgewicht: 16,2 PS/Tonne
Antriebslage: hinten
Höchstgeschwindigkeit: (Straße - Gelände) 55 km/h - 40 km/h
Kettenbreite: 55 cm
Bodendruck: 0,75 kg/cm²
Bodenfreiheit: 40 cm
Watet: 130 cm
Länge über alles: 6,75m
Breite über alles: 3 m
Höhe: 2,6 m
Rohrüberstand: 0,65 m
Besatzung: 4 Mann

Michel
13.07.2008, 15:08
Polikarpow I-16

Produktionszahlen (alle Versionen): 7.005 Jagdeinsitzer,
1.639 UTI-4 Zweisitzer (Ausbildungsflugzeuge)

http://www.jg27.de/i-16b.JPG

http://www.waffenhq.de/flugzeuge/i16.html

Petljakow Pe-2


http://www.suchoj.com/andere/Pe-2/images/Pe-2FT_29.jpg

http://www.suchoj.com/andere/index.htm?http://www.suchoj.com/andere/Pe-2/home.shtml


Mit einem Einsatzradius von über tausend Kilometern, einer beachtlichen Kampfmittelzuladung und einer starken Defensivbewaffnung zählte die Iljuschin Il-4 zu den besten Bombern des zweiten Weltkriegs.

http://www.suchoj.com/andere/IL-4/images/IL-4_01.jpg

http://www.suchoj.com/andere/index.htm?http://www.suchoj.com/andere/IL-4/home.shtml

TECHNISCHE DATEN:

Typ: Il-4
Art: mittlerer Langstreckenbomber
Triebwerk:
zwei Sternmotoren M-88B mit je 809 kW
Leistungen:
Höchstgeschwindigkeit 430 km/h;
Dienstgipfelhöhe 9 700 m;
Reichweite 3 800 km
Masse:
höchstzulässige Abflugmasse 11 300 kg
Abmessungen:
Flügelspannweite 21,44 m;
Länge 14,80 m;
Flügelfläche 66,70 m2
Bewaffnung:
ein 12,7-mm-Maschinengewehr und zwei 7,62-mm-Maschinengewehre plus 1000 kg Bomben

Meister Lampe
13.07.2008, 15:20
Das machst du sehr schön. kirov. Dafür darfst du dir nach dem Unterricht ein Fleisskärtchen abholen.

Als nächstes wünsche ich mir einen kleinen Aufsatz über die IL-153, meinen Lieblingsdoppeldecker aus dem WK2.
Oder endlich Suworows Flugpanzer.
Bittebitte!

Frei-denker
13.07.2008, 15:23
20,000 Panzer,wovon mindestens jeder 2te nicht Einsatzfähig war.
Die Qualität dieser Panzer erinnerte eher an mit Blech beschlagene Seifenkisten.
Der erste wirklich brauchbare Panzer war der T34.
Auch wenn er dem Deutschen Panzer an Feuerkraft weit unterlegen war,wurde
dies durch erhöhte Produktion ausgeglichen.(Viele Hasen sind des Jägers Tot)
In Deutschland ging doch kein Panzer raus,der nicht den TüV bestanden hatte,
den Bürokraten sei Dank.

Stimmt wohl nicht, was du da sagst.

1941 war auf deutscher Seite der stärkste Panzer der Panzer III:


Zu Beginn der Operation Barbarossa am 22. Juni 1941 verzeichnete das Heereswaffenamt insgesamt:

960 PzKpfW III (E–J)
120 PzBefW III (E & H)
http://de.wikipedia.org/wiki/Panzer_III#Ostfront

Der war jedoch den ca. 470 T-34 und KV-1 hoffnungslos unterlegen:


Die 5-cm-KwK L/42 des Panzer III konnte dem T-34 nur an Seite und Heck gefährlich werden. So musste die 8,8-cm-Flak oft Retter in der Not spielen.

Der T-34/76 Modell 1940 verfügte über eine 76,2-mm-Kanone L/30 (ab dem Modell 1941 in längerer Version). Damit war er weit besser bewaffnet als die meisten Panzer zu Beginn der 1940er Jahre.
http://de.wikipedia.org/wiki/T-34#T-34.2F76

Auch der KV-1 war den deutschen qualitativ überlegen:


Während des Unternehmen Barbarossa spielte der KW-1 eine wichtige Rolle, da er nur schwer von den deutschen Panzern zerstört werden konnte.

Lt. kirovs Posting Nr. 2 hatten die Russen allein in diesem Gebiet zusammen 700 T-34 und KV-1 stationiert, die von den deutschen Panzern kaum zerstört werden konnten.

Kommen noch die 1100 BT-7 hinzu, die zwar schlechte Panzerung aber zu den deutschen Panzern gleichwertige Feuerkraft hatten.

Also, von einer qualitativen Unterlegenheit der Sowjetarmee kann keine Rede sein. Es war eher umgekehrt.

Frei-denker
13.07.2008, 15:25
Lampe, geh woanders spammen.

Michel
13.07.2008, 15:27
Zum Thema Suworow, - nur mal etwas zur Weiterbildung:

Eine 16teilige russische Fernsehproduktion, in denen zahlreiche Historiker und Militärstrategen zu Wort kommen.

Mal schaun wann diese Serie im deutschen Fernsehen läuft? ;)

http://www.applefiles-crew.to/images/base/434a46bed386d7d4d5f5698392095f35.jpg

http://www.applefiles-crew.to/base.php?action=fileview&BFID=3910



Zensur in Deutschland

Einflüsse
Suworows Buchpublikationen in Deutschland waren von Versuchen zur inhaltlichen Einflußnahme überschattet, auch aus dem westlichen Ausland. Tatsächliche Streichungen im "Eisbrecher" dienten zunächst dem Zweck, ein Sachbuch von anekdotenhaften Exkursen des Verfassers freizuräumen, die über Erzählfreude an Geschichte hinaus das ohnehin schon unübersichtliche Sachthema nicht unbedingt weiterführten.
Sechs Jahre nach der Publikation des "Eisbrecher" kam nach deutlichen Verzögerungen und - sagen wir mal "Produktionsproblemen" - der Fortsetzungsband "Tag M" auf den deutschen Buchmarkt. Über deutliche Versuche zur politisch-parteilichen Einflußnahme darauf konnten private Unterlagen eingesehen werden, doch wurden diese nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Es kann immerhin gesagt werden, daß Suworow sich erfolgreich gegen die geforderten Streichungen verwahren konnte, so daß diese Versuche vielleicht auch keiner genauen Schilderung bedürfen.
Für jeden Interessierten nachprüfbar sind die Fragen, in welcher Form und in welchem Umfang für dieses Buch noch Verlagswerbung betrieben worden sein könnte, auch unter Berücksichtigung, wieviele Rezensionsexemplare eventuell weitergegeben wurden, und wieviele Besprechungen es in deutschen Printmedien zu Suworows Büchern real gegeben hat. Lohnend ist auch ein Vergleich, was der Verlag Klett-Cotta 1989 ursprünglich angekündigt hatte über künftige Herausgaben von Büchern des Autoren Suworow und wieviele von ihnen dann tatsächlich veröffentlicht wurden. Die beiden einzigen deutschen Ausgaben von insgesamt schon acht Büchern Suworows (Titelübersicht Bild rechts, Stand: 2005) wurden trotz fortdauerndem Interesse um 1995 eingestellt, der "Eisbrecher" in der neunten deutschen Auflage.
Suworows weitere Publikationen über Eindrücke im Sowjetstaat gingen ab dann - ohne dessen Absicht - an Deutschland vorbei. Wer sein drittes Buch "Aquarium" lesen möchte, muß eine englische Übersetzung bemühen ("Aquarium: The career and defection of a Soviet military spy", und andere Titelversionen, ISBN: 0241115450 oder 0586068791) Interessant ist auch die Nutzung einer Internet-Suchmaschine zu der Frage, wo möglicherweise in der BRD eine solche ausländische Ausgabe eines dieser Bücher erhältlich sein könnte ...
Vielleicht versteht man so besser, was ein professoraler Kritiker Suworows an der Universität von Tel Aviv meinte, wenn er beim anstehenden historischen Thema von einem "wohlbestellten Feld" spricht, wohl verstanden im eigenen parteilichen Sinne.

Justizfall
Symptomatisch für die genannten Beobachtungen in der deutschen Publizistik ist ein BRD-Justizfall. Dabei war bereits fünf Jahre vor der Publikation des ersten Suworow-Buchs bei Klett-Cotta ein Gerichtsstreit unter Fachleitern zum selben historischen Thema ausgetragen worden, ob die Sowjetunion schon lange vor dem deutschen Angriff Gleiches gegen Deutschland vorbereitet hatte. Suworows Studie traf also 1989 auf einen bereits schwelenden Forschungsstreit in Deutschland. Indem er eine Fülle detaillierter Beweisargumente im Sinne einer aggressiven Sowjetpolitik ergänzte, traf er zugleich unabsichtlich jene Historiker, deren Berufskompetenz fragwürdig wurde, indem sie - hier auch mit unseriösem Einfluß - ihre gegenteilige Auffassung durchgesetzt hatten.
Wilhelm Deist, beauftragt mit der wissenschaftlichen Redaktion des zehnbändigen Gesamtwerks "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", versuchte, unter Ausnutzung seiner Amtsstellung als leitender Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes eine Rechtfertigung und Leugnung sowjetischer Kriegsverbrechen in der Publikation zu erreichen, durch Unterdrückung von Fakten und durch Arbeitsanweisungen hin zu verfälschenden Darstellungen. Ein Fachbereichsleiter, Joachim Hoffmann, beschwerte sich darüber beim Amtschef des bundeseigenen Instituts. Sein Beschwerdebrief wurde auch anderen bekannt.
Im Gegensatz zu heute üblichen Praktiken begehrte Deist als Kläger des Verfahrens jedoch nicht etwa die Verurteilung des Beklagten Hoffmann wegen politischer Verdächtigkeit. Im Gegenteil verlangte er einen Widerruf der erhobenen Kritik. Er distanzierte sich damit zugleich inhaltlich von dem, was heute gängige Interpretationslinie zu diesem Thema in weniger kompetenten Massenmedien ist. Sicherlich vor allem deshalb, weil die Identifikation mit dieser Linie seinem beruflichen Ansehen als Historiker innerhalb der Fachwelt geschadet hätte.
Im Ergebnis wurde gerichtlich festgestellt, daß jenes im Verfahren diskutierte Verhalten des Klägers Deist bei der Arbeit an dem Geschichtswerk als Dienstvergehen bewertet werden könne, und daß der Beklagte Hoffmann sich durchaus gegen die Eingriffe in seine wissenschaftliche Arbeit beschweren konnte. Das Gericht betonte grundsätzlich, daß die Bewertung geschichtlicher Fachfragen nicht in die Kompetenz der Justiz falle.



Geschäftsnummer 5 0 83/84
verkündet am 19. Juni 1984

Landgericht Freiburg
Im Namen des Volkes
Urteil

In Sachen

Dr. Wilhelm Deist (...)
-Kläger- (...)

gegen
Dr. Joachim Hoffmann (...)
-Beklagter- (...)

wegen Unterlassung und Widerruf

hat die 5. Zivilkammer des Landgerichts Freiburg i.Br. auf die mündliche Verhandlung vom 22. Mai 1984 unter Mitwirkung von Vorsitzendem Richter am Landgericht Oswald als Vorsitzendem, Richter am Landgericht Foßler sowie Richter am Landgericht Sauer als beisitzenden Richtern für Recht erkannt:
1. Die Klage wird abgewiesen.
2. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.
3. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
Dem Kläger wird nachgelassen, die Zwangsvollstreckung aus dem Urteil durch Sicherheitsleistung

(S. 2)
oder Hinterlegung in Höhe von DM 1.200,- abzuwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in gleicher Höhe leistet. Die Sicherheit kann durch unbefristete und unbedingte selbstschuldnerische Bürgschaft eines in der Bundesrepublik Deutschland als Zoll- und Steuerbürge zugelassenen Kreditinstitut erbracht werden.

(S. 3)
Tatbestand
- I -
Die Parteien sind Mitarbeiter des militärgeschichtlichen Forschungsamtes (MGFA) in Freiburg, der Kläger als Leitender wissenschaftlicher Direktor, der Beklagte als wissenschaftlicher Direktor.
Das MGFA gibt ein Gesamtwerk mit dem Titel "Das Deutsche Reich und der zweite Weltkrieg" heraus, das 10 Bände umfassen soll. Im Mai 1983 ist Band IV "Der Angriff auf die Sowjetunion" erschienen. Innerhalb des MGFA ist für diese Reihe eine Projektgruppe gebildet worden, der beide Parteien angehören. Der Kläger ist Projektgruppenleiter. Der Band IV ist innerhalb der Projektgruppe von einem Team von 6 Historikern bearbeitet worden, zu denen der Beklagte gehörte.
Bei der Bearbeitung des Bandes IV kam es zwischen den Parteien zu heftigen Auseinandersetzungen. Im Kern wirft der Beklagte dem Kläger vor, er verfälsche die Geschichte und unterdrücke historische Wahrheiten aus ideologischen Gründen, während der Kläger dem Beklagten Kritikunverträglichkeit und fixiertes Geschichtsbild vorhält (AS. 247).
Bereits mit Schreiben vom 22.11.1982 (AS. 167) hatte der Beklagte um Entbindung von der Mitarbeit bei dem Projekt gebeten. Er hatte diese Bitte zwar in erster Linie mit gesundheitlichen Schwierigkeiten begründet, gleichzeitig aber auch auf die Unvereinbarkeit wissenschaftlicher Standpunkte hingewiesen.
Mit Schreiben vom 7.9.1983, das an den Amtschef Oberst I.G. Dr. Hackl über den Leitenden Historiker Prof. Dr. Messerschmidt gerichtet war, hat der Beklagte um eine Entbindung von der weiteren Zusammenarbeit mit dem Kläger gebeten (AS. 173). Mit Schreiben vom 14.9.1983 entschied der Leitende Historiker (AS. 175):


"An Sitzungen, die eine Besprechung von Fragen erwarten lassen, die mit ihrem Arbeitsauftrag (Aktenhinweise für Weltkriegswerk) in Zusammenhang stehen, nehmen sie weiterhin teil. An den übrigen Besprechungen nehmen sie mangels sachlicher Notwendigkeit und zur Vermeidung persönlicher Auseinandersetzungen nicht teil."


Mit Schreiben vom 15.3.1983 an den Leitenden Historiker wies der Beklagte nochmals auf die unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten mit dem Kläger hin (AS. 177 ff).

(S. 4)
Am 7.11.1983 richtete der Kläger sodann ein Schreiben an den Amtschef (AS. 41), dessen Inhalt Gegenstand des vorliegenden Prozesses ist. Dazwischen haben Besprechungen stattgefunden, deren Inhalt teilweise streitwichtig ist. Der Kläger beanstandet aus dem Schreiben vom 7.11.1983 vor allem folgende Passagen:


"Obwohl der verantwortliche Leiter der sowjetischen Politik, Volkskommissar Molotov, in seiner Rede vor dem Obersten Sowjet am 31. Oktober 1939 die Republik Polen offiziell eine "Mißgeburt des Versailler Vertrages" nannte, von der nach einem "einzigen Schlage", "erst seitens der deutschen, dann seitens der Roten Armee" nichts mehr übrigbleibt, sollte ich veranlaßt werden, meine Darstellung der Komplizenschaft der Sowjetunion bei dem Angriff auf Polen und bei der Liquidierung dieses Staates zu streichen oder zu verschleiern. Ebenso sollte verschwiegen werden, daß Stalin in seiner Erklärung vom 29. November 1939 England und Frankreich offiziell als die Schuldigen an der Ausweitung und Fortdauer des Krieges bezeichnet hatte (S. 78-86, S. 88 ff)."
"Im Einklang mit der Grundthese, die Sowjetunion sei "ein friedlicher Staat" "kein aggressiver Staat" gewesen, wurde auch versucht, auf meine Darstellung des sowjetischen Offensivaufmarsches Einluß zu nehmen. So wurde mir nahegelegt, meine Ausführungen so zu verdrehen, daß der sowjetische Aufmarsch ab 1940 nur als eine Reaktion auf einen angeblichen deutschen Aufmarsch zu verstehen sei ..."
"Und schließlich sollte ich sogar veranlaßt werden, ein Zitat des sowjetischen Verteidigungsministers und Marschall der Sowjetunion Brevko zu streichen, daß allein die Frontgruppen, keinesfalls aber die Regierung und die höheren Führungsstellen der Armee von dem deutschen Angriff überrascht worden seien. Entsprechend der These von einem deutschen Überfall, einem deutschen Überraschungsangriff, sollte dennoch selbst ein gewichtiges authentisches Zeugnis von höchster sowjetischer Stelle unterdrückt werden., weil es diese These widerlegte. (S. 713)."
"Im Einklang mit der blasierten Geringschätzung von Operationsdarstellungen wußte auch Herr Dr. Deist in den ausgedehnten operativen Teilen meines Beitrags nicht allzuviel vorzubringen ..."
"Als ich mir erlaubte, beiläufig anzuführen, daß ja auch die Rote Armee die Methode der Belagerung und Beschießung fester Plätze - so in Königsberg und Breslau - rücksichtslos angewandt und der zeitweilige Verteidiger von Leningrad, Marschall der Sowjetunion Zukov, sich geradezu damit gebrüstet hatte, 1.800 000 Artilleriegranaten auf das verteidigte Berlin abgefeuert zu haben, sollte ich veranlaßt werden, diesen Passus zu streichen mit der fadenscheinigen Behauptung, es handele sich nicht um 'zeitgleiche Belege' (S. 740 ff)."

(S. 5)
"Nachdem Herr Dr. Deist schon verschiedentlich beanstandet hatte, daß nun auch ich zur Wahrung eines ausgewogenen Geschichtsbildes auf die ganz analogen Untaten auf sowjetischer Seite zu sprechen kam, verlangte er am 21. Juli 1981 von mir die vollständige und ersatzlose Streichung meines ohnehin knapp genug gehaltenen über die "Methoden des Vernichtungskrieges" auf sowjetischer Seite mit der Begründung, wir schreiben schließlich ein "deutschlandzentrisches" Werk in dem hierfür kein Platz sei. "Deutschlandzentrisch" heißt mit anderen Worten also Breittreten der Untaten auf deutscher Seite, restloses Verschweigen der Untaten auf der sowjetischen Seite. Der verantwortliche Projektgruppenleiter nutzte seine amtliche Eigenschaft also dazu aus, um an einen Autor das Ansinnen zu richten, seine Zustimmung zu einer groben Verfälschung der Geschichte im Sinne einer Unterdrückung der Untaten des stalinistischen Terrorsystems zu geben."
"Ich bitte sie, Herr Oberst, selber zu beurteilen, inwieweit ich die fachliche und moralische Kompetenz von Herrn Dr. Deist auf dem Gebiet der Geschichte des Zweiten Weltkriegs noch anzuerkennen und seine Ratschläge künftig noch ernst zu nehmen vermag."


- II -
Der Kläger begehrt Widerruf und Unterlassung dieser Äußerungen. Er trägt vor, der Beklagte habe in dem beanstandeten Schreiben Tatsachenbehauptungen und Werturteile aufgestellt, die unwahr und ehrverletzend seien. Das Schreiben sei einem größeren Personenkreis bekannt geworden.
Der Kläger beantragt:


1. Der Beklagte wird verurteilt, es zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten:
1.1 er habe den Beklagten veranlassen wollen, seine Darstellung der Komplizenschaft der Sowjetunion bei dem Angriff auf Polen und bei der Liquidierung dieses Staates zu streichen oder zu verschleiern. Ebenso sollte verschwiegen werden, daß Stalin in seiner Erklärung vom 29.11.1939 England und Frankreich offiziell als die Schuldigen an der Ausweitung und Fortsetzung des Krieges bezeichnet hatte;
1.2 der Kläger habe versucht, im Einklang mit der Grundthese, die Sowjetunion sei ein friedlicher Staat, kein aggressiver Staat gewesen, auf seine Darstellung des sowjetischen Offensivaufmarsches Einfluß zu nehmen, und habe ihm nahegelegt, seine Ausführungen so zu verdrehen, daß der sowjetische Aufmarsch ab 1940 nur als eine Reaktion auf einen angeblichen deutschen Aufmarsch zu verstehen sei.

(S. 6)
1.3 er habe den Beklagten veranlassen wollen, ein Zitat des sowjetischen Verteidigungsministers und Marschalls der Sowjetunion Gretschko zu streichen, daß allein die Fronttruppen, keinesfalls aber die Regierung und die höheren Führungsstellen der Armee von dem deutschen Angriff überrascht worden seien. Entsprechend der These von einem deutschen Überfall, einem deutschen Überraschungsangriff, sollte ein gewichtiges und authentisches Zeugnis von höchster sowjetischer Stelle unterdrückt werden, weil er diese These widerlegte.
1.4 Als der Beklagte anführte, daß ja auch die Rote Armee die Methode der Belagerung und Beschießung fester Plätze - so in Königsberg und Breslau - rücksichtslos angewandt und der zeitweilige Verteidiger von Leningrad, Marschall der Sowjetunion Zukov, sich geradezu damit gebrüstet habe, 1.800 000 Artilleriegranaten auf das verteidigte Berlin abgefeuert zu haben, habe der Kläger den Beklagten veranlassen wollen, diesen Passus zu streichen mit der fadenscheinigen Behauptung, es handele sich nicht um zeitgleiche Belege:
1.5 Er habe von dem Beklagten die vollständige und ersatzlose Streichung seines ohnehin knapp genug gehaltenen Kapitels über die "Methoden des Vernichtungskrieges" auf sowjetischer Seite mit der Begründung verlangt, daß wir schließlich ein "deutschlandzentrisches" Werk schreiben, in dem hierfür kein Platz sei. Deutschlandzentrisch heiße mit anderen Worten also Breittreten der Untaten auf deutscher Seite, restloses Verschweigen der Untaten auf sowjetischer Seite;
ferner habe er seine amtliche Eigenschaft dazu ausgenutzt, um an den Beklagten das Ansinnen zu richten, seine Zustimmung zu einer groben Verfälschung der Geschichte im Sinne einer Unterdrückung der Untaten des stalinistischen Terrorsystems zu geben.
2. Für den Fall der Zuwiderhandlung gegen die Unterlassungsverpflichtung gem. Ziff. 1 wird gegen den Beklagten ein Ordnungsgeld bis zu DM 500.000,-, ersatzweise Ordnungshaft bis zu 2 Jahren oder Ordnungshaft bis zu 2 Jahren angedroht ((Doppelung original)).
3. Der Beklagte wird ferner verurteilt, die in Ziff. 1 Unterziffer 1.1 bis 1.5 genannten Behauptungen durch schriftliche Erklärung an den Kläger zu widerrufen; der Kläger ist ermächtigt, diese Erklärung zu veröffentlichen.


Der Beklagte beantragt Klageabweisung.

Er vertritt die Auffassung, der Kläger könne schon deshalb nicht Widerruf und Unterlassung verlangen, weil es sich um ein innerdienstliches Schreiben an den

(S. 7)
Amtschef des MFGA gehandelt habe. Der Amtschef habe ihn, den Beklagten, ausdrücklich angewiesen, die sinnentstellenden Änderungen zusammenzustellen, die der Kläger gefordert habe. Im übrigen habe er weder unrichtige Tatsachenbehauptungen noch ehrverletzende Werturteile geäußert sondern die Wahrheit. Er stehe auch heute noch zu dem Inhalt des Schreibens vom 7.11.1983.
Der Kläger bestreitet, daß das Schreiben vom 7.11.1983 auf Weisung des Amtschefs erstellt worden sei und vertritt die Auffassung, das mit dem Antrag des Beklagten auf Entbindung von der Projektarbeit in Gang gekommene Verfahren sei durch die Entscheidung des Leitenden Historikers vom 14.9.1983 beendet gewesen. Das beanstandete Schreiben vom 7.11.1983 betreffe deshalb dieses Verfahren nicht mehr. Es habe ausschließlich dazu dienen sollen, ihn, den Kläger, zu diffamieren.
Wegen der Einzelheiten des beiderseitigen Parteienvortrags wird auf den Inhalt der gewechselten Schriftsätze und die Sitzungsniederschrift vom 22.5.1984 verwiesen.
Der Kammer lag neben den von den Parteien zu den Akten gereichten schriftlichen Unterlagen der Band IV der Reihe "Das deutsche Reich und der zweite Weltkrieg" vor.

Entscheidungsgründe

Die Klage ist unbegründet:
Der Kläger kann Widerruf und Unterlassung der in dem Schreiben vom 7.11.1983 enthaltenen Äußerungen nicht verlangen.
1. Die Kammer neigt zu der Auffassung, daß der Kläger Widerruf schon deshalb nicht verlangen kann, weil es sich bei den beanstandeten Äußerungen im Kern nicht um Tatsachenbehauptungen sondern um Werturteile handelt, die einem Widerruf nicht zugänglich sind. Der Kläger hatte als Teamleiter die Aufgabe, für eine Harmonisierung der verschiedenen Beiträge im Rahmen des Gesamtwerkes zu sorgen. Zu dieser Aufgabe gehörte es unzweifelhaft, Änderungswünsche zu äußern und Kürzungen anzuregen. Der Kläger bestreitet auch nicht, in Bezug auf

(S. 8)
die Beiträge des Beklagten Änderungswünsche geäußert zu haben. Er wehrt sich dagegen, mit seinen Vorschlägen und Anregungen Geschichtsfälschung betrieben zu haben, wie der Beklagte behauptet. Dieser Vorwurf des Beklagten ist indessen einem Wahrheitsbeweis nicht zugänglich. Dieser Wahrheitsbeweis würde voraussetzen, daß festgestellt wird, was historisch wahr ist. Das aber ist Aufgabe der Geschichtswissenschaft und nicht der Tatsachenfeststellung durch ein gerichtliches Urteil. Auch die Frage, was wissenschaftlich noch diskussionsfähig ist und was sich jeder Diskussion entzieht, kann nach Auffassung der Kammer nicht Gegenstand von gerichtlichen Tatsachenfeststellungen sein, ebensowenig wie die andere Frage, welche Leitideen historischer Forschung zugrundegelegt werden sollen. Gerade über letztere Frage bestehen nach Auffassung des Beklagten unüberbrückbare Gegensätze zwischen den Parteien.
2. Die Frage, ob es sich bei den hier streitigen Äußerungen nur um Werturteile oder auch um Tatsachenbehauptungen handelt, kann aber letztlich dahinstehen, weil der Kläger hinsichtlich der beanstandeten Äußerungen weder Widerruf noch Unterlassung verlangen kann.
Gegenüber Anzeigen bei Strafverfolgungsbehörden und anderen zur Verfolgung von Unregelmäßigkeiten zuständigen Stellen tritt der Schutz der persönlichen Ehre des Betroffenen weitgehend zurück. So ist höchstrichterlich entschieden, daß Äußerungen in einer Strafanzeige Widerrufs- und Unterlassungsansprüche nicht begründen, und zwar gleichgültig, ob es sich um unrichtige Tatsachenbehauptungen oder um Werturteile handelt (BGH NJH 62, 243/245). Auch eine Eingabe bei der Rechtsanwaltskammer begründet keinen Anspruch auf Widerruf oder Unterlassung, und zwar selbst dann nicht, wenn die Eingabe unnötige beleidigende Ausdrücke enthält (Hanseatisches OLG MDR 71, 1009). Schließlich sind Äußerungen in einem Zivilprozeß gegenüber Widerrufs- und Unterlassungsansprüchen weitgehend geschützt (BGH NJW 71, 284): In letzterem Fall steht die Wahrnehmung berechtigter Interessen im Vordergrund, der Vorrang vor dem Schutz der persönlichen Sphäre eingeräumt wird (BGH a.a.O.). Jedoch ist die Wahrnehmung berechtigter Interessen nicht unbedingt erforderlich, um die Rechte aus der Verletzung der persönlichen Ehre auszuschließen. So ist beispielsweise bei einer Strafanzeige eine Wahrnehmung berechtigter Interessen nicht erforderlich (BGH NJW 52, 245).

(S. 9)
Bei dem Brief des Beklagten vom 7.11.1982 handelte es sich sowohl um eine "Anzeige" im weiteren Sinne als auch um Äußerungen in Wahrnehmung berechtigter Interessen. Der Brief des Beklagten beinhaltet auch den Vorwurf einer Verletzung der Dienstpflichten durch den Kläger. Mit diesem Vorwurf kann der Beklagte sich wie jeder Bürger an den Dienstvorgesetzten des Klägers wenden. Für solche Eingaben kann nichts anderes gelten wie beispielsweise für Anzeigen an die Anwaltkammer. Daneben hat der Beklagte eine innerdienstliche Maßnahme betrieben, nämlich seine Entbindung von dem Projekt. Insoweit hat er in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt. Der Schutz der persönlichen Ehre greift in diesen Fällen dort nur Platz, wo die Äußerung nach ihrem Inhalt nicht dazu bestimmt und auch nicht dazu geeignet ist, Grundlage des betreffenden Verfahrens zu sein (OLG Düsseldorf NJW 72, 644).
Diese Grenze hat der Beklagte nach Auffassung der Kammer nicht überschritten. Die Äußerungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit den gemeinsamen dienstlichen Belangen der Parteien. Sie sind auch nicht so abgefaßt, daß sie als grob beleidigend ohne Rücksicht auf die Wahrung der eigenen Belange des Beklagten angesehen werden könnten.
Vergeblich wendet der Kläger ein, das Schreiben sei auch zur Kenntnis dritter Personen gelangt. Der Beklagte hat unwidersprochen dargelegt, daß er das Schreiben nur an den Amtschef gerichtet hat. Eine etwaige Weitergabe des Schreibens ist ihm, worauf er zu Recht hinweist, nicht zuzurechnen.
Vergeblich wendet der Kläger ferner ein, das Schreiben sei nicht im Rahmen eines anhängigen Verfahrens abgefaßt worden, weil das Verfahren auf Entbindung von der Projektarbeit bereits abgeschlossen gewesen sei. Einmal ist dieses Argument schon deshalb unbegründet, weil sich der Beklagte als Mitglied eines Amtes nach Auffassung der Kammer jederzeit mit Beanstandungen über die Zusammenarbeit zwischen ihm und Angehörigen des Amtes an den gemeinsamen Dienstsvorgesetzten wenden konnte. Zum anderen ist das Argument vom tatsächlichem her unbegründet. Dabei braucht weder auf die streitige Frage der Kompetenzabgrenzung zwischen dem Amtschef einerseits und dem Leitenden Historiker andererseits noch auf den weiteren Streitpunkt eingegangen zu werden, ob das Schreiben vom 7.11.1983 auf Veranlassung des Amtschefs abgefaßt wurde. Fest steht, daß dem Antrag des Beklagten auf Entbindung

(S. 10)
von der Projektarbeit durch die Verfügung des Leitenden Historikers vom 14.9.1983 nicht, jedenfalls nicht in vollem Umfange entsprochen worden ist. Er ist lediglich von der Anwesenheitspflicht hinsichtlich bestimmter Sitzungen entbunden worden. Dann aber stand es dem Beklagten frei, wegen seines Anliegens den gemeinsamen Dienstvorgesetzten anzurufen und ihm die Schwierigkeit in der Zusammenarbeit mit dem Kläger aus seiner Sicht detailliert darzulegen.
3. Somit ist zusammenfassend festzustellen:
Da der Beklagte bei der Abfassung des Schreibens in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt und ferner Vorgänge zur Kenntnis des Dienstvorgesetzten gebracht hat, die als Dienstvergehen gewertet werden können, ist er selbst dann nicht zum Widerruf und zur Unterlassung verpflichtet, wenn er die Grenzen der freien Meinungsäußerung überschritten hätte.
4. Die Kostenentscheidung beruht auf § 91 ZPO, die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit auf §§ 708 Ziff. 11, 711 ZPO.

Oswald, Bauer, Foßler



Ein Vertreter parteilicher Geschichtsdeutung hatte im Rahmen von Auseinandersetzungen des Faches sein Heil in der Justiz gesucht. Eine Rechtfertigung seines manipulativen Einwirkens auf eine prominente Fachpublikation zum Zweiten Weltkrieg hatte so er aber nicht erhalten. Das Klagebegehren diente ohnehin dem Ziel, sich von dem Ruf zu befreien, die Verbrechen alliierter Sieger des Weltkriegs absichtlich schönzuschreiben. Vor allem aus formalen Gründen blieb auch dieses Begehren erfolglos. Das Gericht betonte grundsätzlich, daß die Ergründung "historischer Wahrheit" nicht in sein Kompetenzgebiet falle, sondern in das der Geschichtsforschung.

Meister Lampe
13.07.2008, 15:33
Lampe, geh woanders spammen.

Ich denke, kirov kann mir schon selber antworten. Geh woanders den Aufpasser spielen.

Michel
13.07.2008, 15:52
Lt. kirovs Posting Nr. 2 hatten die Russen allein in diesem Gebiet zusammen 700 T-34 und KV-1 stationiert, die von den deutschen Panzern kaum zerstört werden konnten.

Kommen noch die 1100 BT-7 hinzu, die zwar schlechte Panzerung aber zu den deutschen Panzern gleichwertige Feuerkraft hatten.

Also, von einer qualitativen Unterlegenheit der Sowjetarmee kann keine Rede sein. Es war eher umgekehrt.


Bei Odessa lag noch die Südfront mit zwei weiteren Mech. Korps, und etwa weiteren 1400 Flugzeugen.

Niemand kennt die genau die Zahl der Panzer die allein an der sowjetisch-rumänischen Grenze standen.
Zumindest wurden in den ersten beiden Monaten etwa 2/3 aller sowjetischen Kräfte zerstört und man könnte diese dann mit den OKW Berichten vergleichen.
Jede Quelle hat andere Daten. Einmal verfügt das 8. Mech Korps nur über
T-28, und in der nächsten Quellenangabe besteht dieses Korp nur aus BT-Panzern.
Ziemlich enervierend.


@MeisterLampe:

Meinst du zum Bleistift diesen renomierten Histoikel:
Nominierung

Thema: Machtpolitik der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg
Quelle: Fachbuch: Die große Täuschung - Hitler, Stalin und das Unternehmen "Barbarossa". Siedler 1999
Urheber: Prof. Gabriel Gorodetsky (Universität Tel Aviv), Übersetzung Helmut Ettinger

Aussagen:
Gorodetsky
Gleichnamig mit einem orthodoxen sowj. Historiker, der den Stalinismus rechtfertigte. Nach Studien in England und den USA erhielt er akademische Führungsaufgaben in Israel.


Über Gorodetsky

Magere Informationen: Genauere biographische Daten zum Professor für russische und osteuropäische Geschichte, Gabriel Gorodetsky PhD, sind auf seiner Privatseite an der israelischen Universitätnicht zu finden. Vor allem keine Hinweise zu seiner Herkunft. Es konnte lediglich festgestellt werden, daß der Direktor des "Curiel Center for International Studies", heute auch Präsident der israelischen Gesellschaft für slawische und osteuropäische Studien, den gleichen Namen trägt wie ein Hofhistoriker der Sowjetunion, der sich durch Beiträge zur Rechtfertigung Stalinscher Politik hervorgetan hatte. Russische Zeitungen meldeten außerdem 1995 die Teilnahme dieses Professors aus Israel an einer inländischen Konferenz von Altstalinisten. Gorodetsky gibt an, 1973 an der Universität Oxford in Geschichte promoviert worden zu sein. Der zeitliche Zusammenhang legt nahe, daß seine vorherige Emigration aus der UdSSR eine Reaktion war auf die Entstalinisierung, welche mit Staatschef Chruschtschow (Amtszeit 1958-1964) begonnen hatte.
Gorodetsky sammelte anschließend mit Institutstätigkeiten noble akademische Namen für jene wenigen Einträge seiner Vita, die er öffentlich vorstellt: Oxford: Anthony’s College, Wilson Center, Washington/DC: Smithsonian und Kennan Institute. Er ist Auslandsmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in der Abteilung für militärhistorische und geopolitische Studien. Seine Publikationen in führenden Verlagen behandeln sowj. Außenpolitik, speziell gegenüber anglo-amerikanischen Ländern. Sein Werk gegen Suworows "Eisbrecher" von 1989 wurde erstmals 1995 in Moskau publiziert.

Fragwürdige Wissenschaft: Ein wichtiger Beweis für die von Suworow vertretene Analyse sowjetischer Kriegspolitik ist Stalins Rede vom 19. August 1939 vor dem Politbüro in Moskau, worin er erklärt hatte, daß sein Pakt mit Hitler als vorbereitende Taktik dienen soll für einen Eroberungsfeldzug nach Westeuropa. Die frz. Nachrichtenagentur "Havas" berichtete darüber ("Revue de droit international" Nr. 3, Genf Juli-September 1939, S.247ff.), weshalb Stalin sich ausnahmsweise zu einem persönlichen Dementi genötigt sah in seiner Regierungszeitung "Prawda" (30.11.1939).
Als ein Dokumentenbeleg für die schwer auffindbare Rede bekannt wurde aus den Akten des frz. Geheimdienstes der Zeit, trat Gorodetsky in der Berliner Zeitung "Welt" am 31. August 1996 mit der Behauptung auf, dieser Beleg sei nur eine provokatorische Fälschung, die der französische Geheimdienst produziert habe, um Frankreich in den Krieg gegen die UdSSR zu treiben. Er legte das Herstellungsdatum fest auf den 23. Dezember 1939. Wenn aber die Geheimrede Stalins eine Erfindung gewesen wäre, die Dezember 1939 erst durch Fälschung in die Welt kam, worüber hatte dann die französische Agentur drei Monate zuvor berichtet, und wie konnte Stalin einen Monat vor der angeblichen Fälschung schon etwas bestreiten, was es noch gar nicht gab? Weiter fiel auf, daß Gorodetsky z.B. auch Falschangaben aus dem kommunistischen Spionagering "Rote Kapelle" ungeprüft als vermeintliche Fakten verwendet für seine von weltanschaulicher Parteilichkeit geprägten Ansichten.

Der nominierte Urheber stammt vermutlich aus dem publizistischen Umfeld sowjetischer Hofhistoriker. Nach einer anglo-amerikanischen Universitätskarriere erhielt er leitende Stellungen im israelischen Wissenschaftsbetrieb. In seinen Medienbeiträgen haben weltanschauliche Bedürfnisse Vorrang vor Sorgfalt und Wahrheitstreue in der Sache. Wenn er in seinem hier nominierten Beitrag die Herkunft eines Autors aus der Nomenklatura des Sowjetstaats dazu nutzen will, ihn als grundsätzlich fragwürdig darzustellen, dann trifft dieses Argument ihn selbst und seine Herkunft mindestens ebenso.

(
Aus dem Vorwort)
"Ich fühlte mich veranlasst, dieses wohlbestellte Feld noch einmal zu beackern, als 1985 eine Artikelserie erschien, aus der später mehrere Bücher entstanden. Der Verfasser war der Überläufer der russischen Militäraufklärung (GRU), W. Resun, besser bekannt als "Suworow". Für ihn galt bei den Ereignissen vom Juni 1941 (= dt. Angriff auf die UdSSR, 22.06.1941) Sowjetrußland als der Aggressor und nicht etwa als das Opfer. Er stellte die absurde, unbewiesene Behauptung auf, Stalin habe in den Jahren 1939 bis 1941 einen revolutionären Krieg gegen Deutschland in allen Einzelheiten vorbereitet. Operation "Grosa" (Gewitter) sollte am 6. Juli 1941 beginnen, Hitler sei ihr mit seinem Einmarsch in Rußland jedoch zuvorgekommen.




Sowjetische Eroberungen zwischen 1938 und vor dem 22.6.41

Erfolge: Die SU versuchte, sich nach dem Zweiten Weltkrieg als "neutrales Land" bis 1941 darzustellen. Sie hatte gleichwohl bis zu diesem Jahr mehr lukrative Ausdehnungserfolge durch Gewaltanwendung erreicht als Hitler. Sie hatte bereits die meisten ihrer Nachbarn durch Krieg oder Annektion angegriffen und eine frisch okkupierte Bevölkerung erworben von über 24 Mio. Menschen in:

Baltikum / Estland, Lettland, Litauen, (Komplette Okkupation, 1939-1940),
Mongolei (Teilgebiet Mandschurei, Krieg August 1939),
Polen (Teilgebiet Osten, Krieg September 1939),
Finnland (Teilgebiet Karelien, Krieg Winter 1939/40)
Rumänien (Teilgebiete Bukowina, Bessarabien, Okkupation 1940).

Rowlf
13.07.2008, 16:57
Also, jetzt sch... ich mal auf die PC.

Stalin wollte Europa, Hitler wollte nicht dass Stalin Europa bekommt. Und die unglaubliche Menge an Freiwilligen der Wehrmacht aus anderen Ländern wollte das auch nicht.

Hitler ist Stalin zuvor gekommen.

P.S. Deutschland hat eine unglaubliche Leistung volbracht - und das bestätigt jeder der nicht die verfickte Nazikeule vor Augen hat.

Das bestätigt jeder, der gedanklich im Dritten Reich hängen geblieben ist, sich deutsch nennt, aber kaum einen fehlerfreien Satz schreiben kann.

Michel
13.07.2008, 17:06
Erstaunlich ist, daß ein historisches Themenfeld "wohlbestellt" sein kann, aber noch immer geprägt von Suche nach Wahrheit in einer "komplizierten Situation". Vielleicht erklärt sich diese vorläufige Einschätzung der Feldbestellung aus der Sicht des Erntedanks einer Interessengruppe. Ein Übeltäter wie besagter Suworow bringe dennoch die eigene Meinungspartei mit seinen Argumenten in Verlegenheit. Aus dem ehemaligen sowj. Panzerkommandeur und späteren Auslandsspäher des militärischen Geheimdienstes wird nebenbei noch ein Propaganda-Angestellter ("Fachmann für Desinformation"). Aber vielleicht kennt sich der nominierte Urheber in dieser Branche gut genug aus, um das beurteilen zu können. Sekundanten solcher auch im Stil hetzerisch angelegten Vorwürfe betonen heute gerne, daß Suworow nichts von seinen Behauptungen belege. Also seien zur Überprüfung der nominierten Meinung vorzugsweise jene aussagekräftigen Argumente Suworows gesammelt, die er belegt hat.


1. Weltkriegspläne für die Weltrevolution



Schon seit Friedrich Engels (1820-1895) und dem Kommunistischen Manifest 1848 war wörtlich ein Weltkrieg als Voraussetzung für den Sieg der Arbeiterklasse definiert.(1) Auch Lenin (=Uljanow, 1870-1924) wollte seine Weltanschauung mit kriegerischen Mitteln in die übrige Welt zu tragen: "Der in einem Lande siegreiche Sozialismus schließt keineswegs ... alle Kriege überhaupt aus. Im Gegenteil, er setzt solche voraus." Denn: "Gewalt ist nützlich und notwendig."(2) So lautete das Motto der KPdSU weiterhin: "Wir sind die Partei einer Klasse, die zur Eroberung angetreten ist, zur Eroberung der Welt".(3) Entsprechend klang es auch vor dem Zweiten Weltkrieg im offiziellen Marschlied der Roten Armee (Budjonny-Marsch): "Erst her mit Warschau, dann her mit Berlin!".(4)



Stalin (=Dschugaschwili, 1879-1953) stellte sich in seinen Reden in diese Tradition und betonte, daß solch ein Weltkrieg unvermeidlich sei. Er empfahl unter Verweis auf Lenin, daß die UdSSR den Krieg beginnen solle, "wenn alle Kapitalisten sich untereinander in die Haare geraten sind."(5) Ebenfalls vor dem Zweiten Weltkrieg konnte Trotzki (=Bronstein, 1879-1940) vorhersagen: "Die UdSSR wird sich in geballter Masse in Richtung auf die Grenzen Deutschlands zu einem Zeitpunkt bewegen, wenn das Dritte Reich in einen Kampf um die Neuordnung der Welt verwickelt ist."(6)
Der Machtstratege Stalin war klug genug dazu, weshalb er für den kommenden Weltkrieg schon 1925 empfahl: "aber wir greifen als letzte ein, ... um das entscheidende Gewicht in die Waagschale zu werfen."(7) Spätestens am 19.09.39 erläuterte Stalin vor dem Politbüro der KPdSU, daß der Pakt mit Hitler dienen soll als Vorbereitung zur sowj. Eroberung Westeuropas. Im Mai 1941, als die SU schon mehrere Nachbarn erfolgreich angegriffen hatte, bekräftigte er als nächstes großes Kriegsziel Deutschland während der Antrittsrede als spätberufener Staatschef vor Absolventen der Militärakademien und ihren Dozenten.Bislang Generalsekretär, wurde Stalin im Mai 1941 "Vorsitzender d. Rates d. Volkskommissare", also Leiter der Staatsregierung. Der dt. Botschafter schlußfolgerte, daß Stalin damit "ein außenpolitisches Ziel von überragender Wichtigkeit für die Sowjetunion" in Angriff nehmen wolle.(8)


Wenn Kriegsschuld 1941 sich im Falle Deutschlands ableitet aus Hitlers Ruf nach "Lebensraum im Osten", dann wird es sicher besondere Aufmerksamkeit finden, daß sogar ein Weltkrieg das erklärte Ziel des Kommunismus, speziell in der SU gewesen ist. Hitler wäre dabei "Eisbrecher" für die Weltrevolution gewesen. Die durch seine Expansionskonflikte erschöpften westlichen Staaten hätten anschließend zum Wohl aller Proletarier einkassiert werden können.


2. Stalins Rüstung


Lenins "Neue Ökonomische Politik" ließ marktwirtschaftliche Elemente zu, um den Wirtschaftserfolg zu fördern. Unter seinem Nachfolger Stalin folgte ein Wirtschaftsdirigismus in Form von Fünfjahresplänen ab 1927. Ab da begannen umfangreiche Produktionserfolge an schwerem Kriegsmaterial, wobei zugleich die Basis der Rüstungsproduktion erweitert wurde. Um die dafür benötigten Devisen zu erhalten, wurden eigene Kunstgüter und Schätze ins Ausland verkauft, ebenso Nahrungsmittelernten. Die ab 1930 in der Landwirtschaft freiwerdenden Ressourcen wurden in die Rüstungsindustrie gelenkt. Ab 1940 wurden die Kräfte auf die effektive Netto-Kriegsproduktion gebündelt, und der Produktionsausstoß weiter erhöht.(9) Stalin wünschte 1940 die Rüstungsindustrie in Bereitschaft zum Krieg zu finden: "Mobilmachungsbereitschaft ist nicht nur für die Rüstungsbetriebe erforderlich, sondern auch für die ganze Industrie. Im Krieg wird die gesamte Industrie zur Rüstungsindustrie."(10) Damit wurde ein Konzept von Trotzki zur "Arbeitsarmee" weitergeführt, demnach der Industriearbeiter gewissermaßen ein Soldat an der Front sei, dessen Nachlässigkeit wie Fahnenflucht bestraft werden konnte.
Frauenarbeit: Die ab 1939 zur Armee eingezogenen Männer wurden durch Frauen ersetzt, so daß sie Anfang 1940 bereits 41 Prozent aller Werktätigen in der Sowjetindustrie stellten.
Kinderarbeit: Um mehr Kinder in die Industriearbeit zu nötigen (Bild rechts), wurde eine hohe Schulgebühr eingeführt, speziell in "nicht-nützlichen" musisch-künstlerischen Schulen.
Arbeitszeit: Die tägliche Arbeitszeit in der Industrie wurde schrittweise erhöht auf bis zu 12 Stunden in sechs Tagen im Frühjahr 1941.
Strafverfolgung: das "Bummeln" oder Entwenden von Material konnte mit hohen Gefängnisstrafen belegt werden.
Warenlieferung: Im April 1941 wurde die Anweisung gegeben, die Munitionsproduktion an die Westgrenze zu schaffen und provisorisch auf dem Boden zu lagern. Die sinnvolle Dauer dieser Aufbewahrung ist sehr begrenzt.(11)
Unter Stalin sank die Grundversorgung der Bevölkerung so stark ab, daß zusammen mit den Folgen der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft ab 1930 etwa 10 Millionen Sowjetbürger durch Hunger oder als Zwangsarbeiter in Konzentrationslagern umgekommen waren. Die russischen Opfer des verlustreichen Ersten Weltkriegs betrugen 2,3 Millionen Tote. Durch seine Hochrüstungspolitik hatte Stalin mehr eigene Bürger zu Tode gebracht, als im vorangegangenen Weltkrieg auf dem Schlachtfeld gefallen waren. Doch kann dies keine Reaktion auf dt. Bedrohung gewesen sein. Deutschland hatte bis 1935 keine ernstzunehmende Armee (Miniaturheer ohne schwere Waffen) und begann seine Expansion erst ab 1938 (Österreich, Tschechei). Eine offizielle Anweisung zur endgültigen Umstellung dt. Industrieproduktion auf Kriegsrüstung ist sogar erst ab Februar 1941 nachweisbar.(12)


Die von Stalin ab 1927 angekurbelte Rüstungsindustrie wurde unter größten Opfern ausgebaut, und zwar nicht als Reaktion auf äußere Bedrohung. Diese war zumindest im Westen kaum vor 1935 denkbar, als sich das nach dem Ersten Weltkrieg demontierte Deutschland durch Erklärung der Wehrhoheit vom Versailler Diktat freimachte. Gebietsexpansionen begannen erst 1938, die vollständige Umstellung auf Rüstungswirtschaft sogar erst ab Anfang 1941.


3. Offensive Panzer-Rüstung


3.1 Schnellpanzer: Panzer gelten wegen der schnellen Beweglichkeit der transportierten Kanonen tendenziell eher als Angriffswaffe. Verteidiger sind mehr daran interessiert, ihre Kanonen gedeckt im Gelände zu Sperrfallen aufzustellen gegen Angreifer. Die aber müssen im Gegenteil auch unter dem Risiko geringerer Deckung ihre Kanonen gegen Widerstand vorwärtstragen und benötigen dafür passende Transporter. Panzertruppen in Defensive graben oft ihre Fahrzeuge in den Boden ein, um nur das Geschütz zu verwenden. Beweglichkeit ist hier also ein wichtiges Merkmal für Angriffsqualität. Als Ausrüstung für die "mechanisierten Korps" der Roten Armee war die Panzerkonzeption so offensiv, daß die insgesamt 29 dieser Korps nach der dt. Invasion wegen mangelnder Verwendbarkeit aufgelöst werden mußten.(13) Panzer sind konstruktive Kompromisse. Sind sie schnell und beweglich, fehlt ihnen die Panzerung zum Kampf gegen abwehrbereite Gegner und umgekehrt. Der von 1931-1938 in Massenserie produzierte Kampfwagen des Typs BT (Bystrochodny Tank = Schnellpanzer) war 100 km/h schnell, mehr, als selbst heute üblich. Der Panzer konnte seine schmalen Ketten abwerfen und auf den Gummirädern Straßen nutzen. Seltsam, daß die SU kaum geeignete Straßen besaß, weshalb diese Panzer nach dem dt. Angriff auf eigenem Verteidigungsgebiet kaum einsetzbar waren.(14) Ab 1938 wurde ferner ein Typ AT-20 produziert. Erst längere Nachforschungen nach der Bedeutung des Namens wurden fündig bei ehemaligen Arbeitern des Betriebs Nr.138 in der "Lokomotivenfabrik" Charkow. Der Awtostradny Tank, also Autobahnpanzer, war eine Weiterentwicklung aus der BT-Reihe. Die SU besaß allerdings bis zum Zweiten Weltkrieg keine Autobahn, auch nicht ihre Nachbarländer. Es gab sie aber seit 1932 in Deutschland, wo dieser Begriff auch geprägt wurde.(15)


3.2 Schwimmgerät: Ähnliches galt für Schwimmpanzer (PT = Plawajuschtschi Tank) und Ausrüstung für Pionierbrücken, deren Wert für Verteidigung gering ist. Ein Verteidiger braucht selten die Mittel zur Überwindung der ihm nützlichen Wassersperren. Denn er kann selbst bestimmen, wo diese so liegen, daß sie eigener Beweglichkeit nicht hinderlich sind. Sofern er Gewässer überqueren muß, nimmt er so lange seine vorhandenen regulären Brücken, bis er sie im Notfall sprengt. Von den 63 Panzerdivisionen, die Stalin bis Sommer 1941 aufstellte, hatte keine Sprengpioniere für Brückensprengungen, aber jede Pontonpioniere zum Bau von Hilfsbrücken über Wassersperren.(16)


3.3 Stationierung: Die sowj. Mechanisierten Korps waren vor Kriegsausbruch direkt vor den dt. Linien stationiert oder zu Kriegsbeginn noch auf dem Bahntransport dorthin. Verladen auf Transportzügen konnten die Panzer nicht mehr rechtzeitig zum Verteidigungseinsatz mobilisiert werden.(17) Entweder war die SU vom dt. Angriff nicht überrascht worden, oder sie bereitete gerade ihren eigenen vor ...


3.4 Produktion: Als der dt. General Guderian 1933 im Rahmen der Rüstungskooperation die russ. "Lokomotivenfabrik" in Charkow besuchte, betrug alleine deren Tagesausstoß 22 Panzer. Deutschland hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine, die USA bis 1940 nur 400. Alleine dieses Werk hätte also pro Jahr zehnmal mehr Panzer produzieren können, als die USA sieben Jahre später insgesamt hatten.(18) Im ersten Fünfjahresplan (1927-1932) gelang Stalin der Sprung von insgesamt 92 Panzern auf 4.000 Stück.(19) Es hängt von der Stückzahl eines Kriegsgeräts ab, ob es zum Schutz vor der selben Waffe auf der anderen Seite dient, oder zum eigenen Angriff. Bei diesem Produktionsumfang und der skizzierten technischen Spezialisierung kann man diese sowj. Vorkriegsrüstung nicht mehr als Verteidigungsbemühen bewerten.


Die SU begann früh vor dem Zweiten Weltkrieg mit der Massenproduktion von Panzern, in diesem Zusammenhang und in dieser Stückzahl eher zum Zweck einer Offensivwaffe. Die Mehrzahl der Produktion war wie Schwimmpanzer und Brückengerät speziell für Angriffs-Operationen konstruiert. Im Falle der Schnell- und Autobahnpanzer war die Spezialisierung so ausgeprägt, daß sie für die Verteidigung nicht einsetzbar waren, weil die eigenen Wege ungeeignet waren.


4. Offensive Luftwaffe

4.1 Fallschirmspringer: In sowj. Luftfahrtklubs wurde bis zum Kriegsbeginn eine Million Fallschirmspringer ausgebildet; Deutschland hatte 4.000.(20) Sie landen hinter den feindlichen Linien und werden von angreifenden eigenen Bodentruppen eingeholt, die in der Tiefe des gegnerischen Raumes bereits eigene Stellungen vorfinden und schneller vorrücken können. Ein Verteidiger hat aber nicht die Absicht, gegnerisches Gebiet zu erobern und deshalb kaum Interesse, eigene Soldaten dort isoliert auszusetzen, wo sie ihm nichts nützen und nur verloren gehen. Deshalb hatte auch die dt. Wehrmacht in der Zeit der Defensive zu Kriegsende ihre Fallschirmjäger als simple Bodentruppen verbraucht.(21) Als interessantes Detail fiel auf, daß die Kommandeure von sowj. Luftlandetruppen deutschstämmige Soldaten mit entsprechenden Sprachkenntnissen in ihrem Stab hatten.(22)


4.2 Lastensegler: Sie sind in der Kriegsgeschichte bisher nur bei großen Offensiven verwendet worden. Sie transportieren lautlos Truppen und Gerät an Einsatzorte hinter der eigenen Front und eignen sich deshalb besonders für Überraschungsangriffe. Es hätte daher ebenfalls Indizienqualität, wenn die SU im Frühjahr 1941 mit der Massenproduktion von Lastenseglern begann, für deren Lagerung es im nächsten Winter schon keine Lagerkapazität mehr gab.(23)


4.3 Offensivkonzept: Sowj. Militärtheoretiker diskutierten schon 1929 Standardziele ihrer Luftwaffe wie den Eisenbahnknotenpunkt Leipzig und den Bahnhof Friedrichstraße in Berlin.(24) Deshalb waren Flugzeuge wie die IL-2 gepanzert gegen Bodenbeschuß. Für einen Luftkampf gegen Abfangjäger war diese Konstruktion aber zu schwerfällig. Stalin verbot dem Konstrukteur Iljuschin, in dieses Flugzeug einen zweiten Sitz für einen Maschinengewehrschützen zur Verteidigung einzubauen. Das Gegenteil befahl er erst, nachdem der deutsche Angriff 1941 eigene Verteidigung nötig machte.(25) Die sowj. Luftwaffenstrategie setzte voraus, daß die Flugzeuge eines Gegners bereits vor eigenen Masseneinsätzen am Boden zerstört wurden. Das ist nur möglich, wenn die eigene Seite den Angriff überraschend mit überlegenen Kräften selbst beginnen kann auf dem Gebiet des Gegners. Anderenfalls könnten die gegnerischen Luftstreitkräfte nicht rechtzeitig erfaßt werden. Auf dem 18. Parteikongreß der KPdSU 1939 wurde dieses Offensivkonzept öffentlich bekräftigt, was sich in Dienstvorschriften für die Armee fortsetzte. Und es galt nicht nur für die sowj. Luftwaffe: "Man hatte uns restlos für einen Angriffskrieg vorbereitet".(26)




4.4 Planungen: Die von Suworow dokumentierten sowj. Konzepte wie für Flugtransporte von Panzern (=KT/Krylja Tanka, A-40,) kamen über die Planung nicht hinaus. Doch Ingenieure wie Oleg Antonow setzt man nicht auf Pläne an, deren Realisierung man nicht für möglich und wichtig hält. Hierin liegt also durchaus ein Indiz für Absichten, da Verteidigungskonzepte kaum Nutzen finden können im Luftferntransport von Panzern.(27) Tatsächlich gebaut wurde ab 1936 ein strategischer Fernbomber, die TB-7.



(Nach d. Tod d. Konstrukteurs umbenannt zu PE-8). Die Maschine erreichte 12 km Gipfelhöhe, war damit für Flak unerreichbar, und konnte 5t Bomben transportieren. Im Herbst 1941 reiste Außenminister Molotow mit einer solchen Maschine zu Verhandlungen nach England - auf dem direkten Weg und unbemerkt über dt. besetztes Gebiet.(28)

4.5 Stationierung: Das sowj. Jagdgeschwader 123 lag im Sommer 1941 wie andere nur wenige Kilometer hinter der Grenze zum dt. besetzten Polen. So wäre zwar eine weitreichende Angriffsoperation nach Deutschland treibstoffsparend möglich gewesen, doch diese Stationierung machte eine große Zahl sowj. Kampfflieger im Sommer 1941 zum überraschten Opfer des dt. Angriffs.(29)


4.6 Produktion/Ausbildung: Bis Ende von Stalins zweitem Fünfjahresplan 1937 waren innerhalb von zehn Jahren 24.708 Kriegsflugzeuge produziert worden. In der gleichen Zeit waren 50 Tsd. Militärpiloten und Navigatoren ausgebildet worden. Erstaunlich sind vor allem große milit. Flugschulen mit durchschnittlich 2.000 Schülern auf 147 Motorflugzeugen. Alleine bei der Armee, ohne die Marine, hatte sich ihre Anzahl innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Die Ausbildungszeit wurde seit Dezember 1940 auf die Hälfte verkürzt. Die Absolventen wurden nicht als Offiziere sondern als Sergeanten entlassen, um Sold zu sparen.(30)



Die Sowjetunion begann ebenfalls früh mit der Massenproduktion von milit. Serienflugzeugen. Deren Konstruktionsmerkmale setzten ebenso wie unvollendete Planungen als Einsatzvoraussetzung einen eigenen Überraschungsschlag voraus. Entsprechend angelegt waren auch sowj. Einsatzplanspiele und Dienstvorschriften sowie die Ausbildung von Fachpersonal. Die Stationierung dicht an der Westgrenze der SU nahm Gefährdung inkauf zugunsten schneller, weitreichender Angriffsmöglichkeiten ins westliche Ausland.

Michel
13.07.2008, 17:25
5. Sowjetische Eroberungen

5.1 Erfolge: Die SU versuchte, sich nach dem Zweiten Weltkrieg als "neutrales Land" bis 1941 darzustellen. Sie hatte gleichwohl bis zu diesem Jahr mehr lukrative Ausdehnungserfolge durch Gewaltanwendung erreicht als Hitler. Sie hatte bereits die meisten ihrer Nachbarn durch Krieg oder Annektion angegriffen und eine frisch okkupierte Bevölkerung erworben von über 24 Mio. Menschen in: (31)
Baltikum / Estland, Lettland, Litauen, (Komplette Okkupation, 1939-1940),
Mongolei (Teilgebiet Mandschurei, Krieg August 1939),
Polen (Teilgebiet Osten, Krieg September 1939),
Finnland (Teilgebiet Karelien, Krieg Winter 1939/40)
Rumänien (Teilgebiete Bukowina, Bessarabien, Okkupation 1940).
In einem Generalstabsbefehl für die Rote Armee, Ende 1940, wurden den eigenen Soldaten weitere Eroberungen in Aussicht gestellt.(32) Entsprechende Welteroberungsstimmung verbreitete im Januar 1941 auch die Regierungszeitung "Prawda".(33) Laut ihren Ausführungen solle "die Waffe der sozialistischen Gerechtigkeit" sowie Luftflotten sowj. Fallschirmspringer der Menschheit das Glück bringen. Denn Verteidigung bestehe im "Angriff auf das Territorium des Feindes", und zwar "bis zu den Grenzen des Festlandes der Alten Welt".(34) Stalins nächster Griff nach Rumänien wurde durch den dt. Angriff verhindert. Wohl, weil Hitler nicht zulassen konnte, daß er mit diesem Verbündeten auch seine wichtigste Treibstoffquelle verliert. Stalin ließ damals bereits Pläne für einen eigenen Großangriff nach Westen erkennen.(35)


5.2 Der Pakt: Der gegenseitige Pakt war für Stalin kein Hindernis für die Vorbereitungen eines eigenen Angriffs.(36) Er war auch der Meinung, Hitler mit dem Pakt zu eigenem Vorteil "hereingelegt" zu haben.(37) Zwar erlaubte der Pakt Hitler, die Westgebiete Polens zu erobern. Aber als Gegenleistung mußte er die Ostgebiete Polens Stalin überlassen, und zustimmen, daß Teile von Rumänien (Bessarabien), die Bukowina und das Baltikum sowj. Einflußgebiet wurden. Und mit dem dt. Angriff auf Polen war ein Eingreifen der Westmächte wahrscheinlich, womit Stalin den Kampf der Kapitalisten untereinander hatte, nach dessen Ende er bequem die Vorherrschaft in Europa hätte übernehmen können. Und damit dies nicht dem Zufall überlassen blieb, sandte Stalin seinen Botschafter in London, I.M. Maiski, zum britischen Außenminister Eden. Bereits am 13. Juni 1941, mehr als eine Woche vor dem dt. Angriff, berieten beide über einen britischen Militäreinsatz gegen Deutschland, falls es zu einem "Krieg zwischen der UdSSR und Deutschland" komme, also ausdrücklich nicht zu einem "Angriff Deutschlands".(38)



Stalins SU war schon vor dem Weltkrieg kein neutraler Staat gewesen, sondern eine aggressive Militärmacht mit Eroberungserfolgen. Sie hatte bis zum Zeitpunkt des dt. Angriffs schon insgesamt sieben ihrer Nachbarländer angegriffen, darunter drei mit Kriegsgewalt, und sich neue Gebiete einverleibt. Stalin hatte gute Gründe für die Annahme, daß er der einzige Nutznießer des Paktes mit Hitler war und hatte auch schon entsprechende Verabredungen mit dem dt. Kriegsgegner England angebahnt.



6. Umtriebige Grenzen


6.1 Grenzaufbau: Falls die zuvor erwähnte Rüstung Stalins überhaupt einen Verteidigungszweck gehabt haben sollte, müßte man parallel dazu finden, daß auch die Grenzsicherungen der SU verstärkt wurden. Eine solche Verstärkung gab es tatsächlich von 1927 bis 1939. Sie umfaßte Bunker, Baumsperren, Versumpfung von Gelände und sogar den Abtransport von Schienen.(39) Als seit Herbst 1939 dt. Truppen und die Rote Armee auf poln. Gelände gegenüberstanden, endeten die Grenzsicherungsarbeiten. Im Gegenteil - die Sperren wurden abgebaut.(40)


6.2 Grenzabbau: Von den 120.000 bestellten Minen zur kurzfristigen Sperrung der neuen Grenze in Polen erhielt der zuständige sowj. Kommandeur nur 120 Stück. Die Produktion dieser billigsten und einfachsten Sperrwaffe war von Stalin inzwischen stillgelegt worden.(41) Statt dessen wurden kurz vor dem dt. Angriff noch neue Minenräumer in der SU benötigt.(42) Ausgerechnet General K. Merezkow, der im Krieg gegen Finnland 1939/40 große Schwierigkeiten durch Minensperren hatte, und sie als Verteidiger schätzen müßte, befahl dann als Chef des sowj. Generalstabs, alle Grenzbefestigungen zu demontieren. Ferner sollten die Rote Armee und ihre strategischen Reserven an die neue Westgrenze in Polen verlegt werden, sowie die grenznahen Straßen und Flugplätze ausgebaut werden. Hohe Sowjetkommandeure besuchten Anfang Juni 1941 die Grenze, um den Abbau von Sperren zu beschleunigen und Truppenübungen zur Überwindung von Gewässern und Panzersperren zu besichtigen.(43) Suworow fiel bei einer Besichtigung der ehemaligen Grenzlinie in Polen auf, daß die Sperranlagen beider Seiten gut sichtbar und nur in der vordersten Linie lagen, ohne Tiefe im Raum. Die dünne Panzerung maß auf beiden Seiten der Front zwei Zentimeter. Offenbar hatten beide Seiten ihre Befestigungsarbeiten an der Grenze jeweils nur als täuschendes Signal für die andere Seite verwendet.(44) Die Beschwerde eines sowj. Kommandeurs, daß eigene Sicherungsarbeiten von Deutschen entdeckt wurden, überging sein Vorgesetzter.(45) Ein Kuriosum sowj. Geschichtsschreibung bewertet die selbe Tätigkeit zur gleichen Zeit im Falle Deutschlands als Angriffsindiz und im Falle der SU als Verteidigungsanstrengung. So wurden offizielle Versuche zur Umdeutung der Geschichte betrieben.(46)


6.3 Grenzflucht: Der Chef der NKWD-Grenztruppen erließ am 18. Juni 1941 den Befehl, die Familien von Armeeangehörigen aus dem Grenzraum Weißrußland zu evakuieren. Wenn die SU vier Tage später vom dt. Angriff überrascht wurde, kann diese Maßnahme nur bedeuten, daß eine ihm bekannte eigene Aktion kurz bevorstand, da er die der dt. Seite vorher nicht kennen konnte.(47)


6.4 Partisanen: Im Herbst 1939 waren von Stalin die Partisanengruppen aufgelöst worden, deren Zweck darin bestanden hätte, einem eventuellen Invasoren des Landes einen Guerillakrieg zu liefern, und seinen Vormarsch zu behindern. Das Personal wurde meist zum NKWD versetzt, also zu den Truppen des sowj. Innenministeriums. Die Partisanenstrukturen wurden erst nach dem dt. Angriff wieder reaktiviert.(48)



Bei einem großangelegten Vormarsch der Roten Armee nach Westeuropa wären eigene Minensperren und andere Grenzbefestigungen bei Transport und Erschließung neuer Verkehrsadern nur hinderlich gewesen. Sie wurden demontiert, und die Partisanen in militärische Einheiten überstellt. Die Infrastruktur des Grenzgebiets wurde ausgebaut, und das Heer mit seinen strategischen Reserven dorthin verlegt. Kurz vor dem Krieg wurden russ. Zivilisten evakuiert.


7. Marine


7.1 U-Boote: Ob Untersee-Boote der Verteidigung oder dem Angriff dienen, hängt von der geostrategischen Lage eines Landes ab. Deutschland war mangels ausreichender eigener Rohstoffe im Ersten Weltkrieg ausgehungert worden und benötigte U-Boote zum Kampf gegen eine feindliche Seeblockade. Die SU verfügte hingegen über alle notwendigen Rohstoffe. Dennoch wurden ab 1935 alle großen sowj. Werften auf den Bau von Kriegsschiffen umgestellt, und das Volkskommissariat für die Schiffbauindustrie inoffiziell umgestellt auf die Produktion von U-Booten. So standen im Herbst 1939 nur 57 dt. U-Boote gegen 165 auf sowj. Seite.(49)


7.2 Libauer Heringsfaß: Die von der SU im besetzten Baltikum errichtete Marinebasis in Libau lag zwar nahe der dt. Grenze, nördlich von Königsberg, doch der dt. Angriff traf die sowj. Marinetruppen ohne eigene Verteidigungsvorbereitungen, wobei drei Viertel der Treibstoffvorräte für die Ostseeflotte verloren gingen. Das Problem sowj. Geschichtsschreibung liegt nicht in diesem Eingeständnis, sondern dies zugleich damit zu erklären, daß die Truppen in der "vorgeschobenen Basis" auf Angriffskrieg vorbereitet waren, nicht auf Verteidigung. Die sowj. U-Boote waren in Libau wie in einem "Heringsfaß" gestapelt gewesen.(50) Eine vergleichbare Beobachtung liegt auch für die Schwarzmeerflotte vor. Am 18. und 19. Juni 1941 übte sie auf der Krim erstmals die Anlandung einer ganzen Infanteriedivision durch die Marine. Unter sowj. Offizieren entstand der Eindruck, es sei eine Übung kurz vor ihrem Angriffseinsatz.(51)


7.3 Sumpfmarine: Im zeitlichen Rahmen der dubiosen Vorbereitungen zur angeblichen Verteidigung der SU wurde ein Marinestützpunkt bei Pinsk in den weißruss. Pripjet-Sümpfen angelegt. Unter den zwei Dutzend Schiffseinheiten waren vier Monitore, also flachgehende Küstenpanzerschiffe mit schweren Kanonen, sowie eine Fliegerstaffel und zwei Regimenter Marineinfanterie.(52) Die Entfernung von dort zum nächsten Meer beträgt 500 km, und welcher Angreifer damals diese Sümpfe erobern wollte, ist auch schwer zu erkennen. Weniger seltsam ist diese Stationierung unter Berücksichtigung eines Kanals, den Stalin in kürzester Frist anlegen ließ. Er verbindet auf 127 km den Pripjet bei Kobryn mit dem Fluß Bug. Der milit. Zweck des Kanalbaus folgert daraus, daß es in den Sümpfen kein Ziel oder Ausgangspunkte für Handelsschiffahrt gab. Durch den Kanal bieten sich für milit. Zwecke aber Zugänge zur Weichsel (Warschau) und über Netze, Warthe, Oder und Spree bis nach Berlin. Diese Perspektive stand zumindest 1943 Marschall Schukow vor Augen; sie wurde möglicherweise auch nicht erst zu diesem Zeitpunkt entdeckt.(53) Jedenfalls kam auf dem Flußweg über den Kanal 1945 sowj. Marine nach Berlin.


Die sowj. Marine war kurz vor dem dt. Schlag auf einen eigenen Angriff trainiert worden wie beim Krim-Manöver. Das führte wie in der Marinebasis Libau zu Versagen in plötzlicher Verteidigungslage. In den Pripjet-Sümpfen wurde eine Marine-Einheit zusammengezogen, deren Einsatzzweck nur in westlicher Richtung sinnvoll denkbar ist.



8. Mobilmachung


Stalins Angriffstips
Im September 1941 fand die dt. Wehrmacht unter den Leichen eines gerade eroberten sowj. Generalstabsbunker Mitschriften über eine Rede Stalins vom Januar 1941 für einen Angriff auf Deutschland, das "Murat-Tagebuch".


8.1 Wehrpflicht: Die allgemeine Wehrpflicht wurde in der SU am gleichen 01.09.1939 eingeführt, als Hitler den mit Stalin verabredeten Angriff auf Polen befahl. Darin liegt entgegen derzeit gängiger Behauptung kein ursächlicher Zusammenhang. Denn zu diesem Beschluß durch den Obersten Sowjet mußten einige Delegierte aus entfernten Unionsstaaten eine Woche vorher anreisen. Mit dieser neuen Wehrpflicht wurde das Einberufungsalter von 21 Jahren auf 18 Jahre für Oberschüler und 19 für alle anderen herabgesetzt. So wurde gleich zweifach die Mannschaftsstärke der Roten Armee erheblich vergrößert. Bei einer Wehrpflicht von 21 Monaten hätten die neuen Soldaten ab Juni 1941 ihre milit. Grundausbildung absolviert haben und zur Verwendung bereitstehen können.(54) Gestützt auf Hitlers "Mein Kampf" ging man in Moskau davon aus, daß der keinen Zweifrontenkrieg riskiert, denn "sein Ausgang wäre das Ende Deutschlands". Als sich unerwartet die Westmächte am Konflikt mit Polen beteiligten gegen Hitler, brauchte die SU (trotz eigener Komplizenschaft von westlichen Sanktionen unbehelligt) von Deutschland nichts mehr befürchten.(55) Aber offenbar rückte eine Zeit näher, in welcher die SU eigene Soldaten für eigene Ziele benötigte. Diese Ziele waren einen Monat zuvor schon von Stalin im Politbüro der KPdSU festgelegt worden: nach einer Abnutzung der westlichen Nachbarn in Kriegen sollte die Rote Armee sie erobern.(56) Entsprechend angelegt waren die Planungen der sowj. Heerführer, allerdings schon sieben Jahre vorher.(57)


8.2 Beobachtungen: Daß Hitler beschlossen hatte, die SU anzugreifen, war den Sowjetführern elf Tage später bekannt gewordem, also ab Januar 1941.(58) Bis dahin waren aber schon Jahre sowj. Rüstung und mehrere Monate des Truppenaufmarsches an der Westgrenze vergangen. Falls der erklärt würde als prophetisch-frühe Vorbreitung auf eigene Verteidigung, wäre es schwer verständlich, warum Stalin auch Tage nach dem dt. Angriff diesen immer noch nicht ernst nehmen wollte.(59) Das, obwohl GRU-Chef Golikow schon länger zuvor Indizien für eine Vorbereitung der dt. Armee auf einen Krieg in Rußland gesucht hatte. So durch Beobachtung des dt. Hammelmarkts (Beschaffung von Schafspelzen für Winterausrüstung) und Kontrolle der Qualität des dt. Schmieröls, dessen Standardausführung im russ. Winter hartfrieren mußte. Aber auch Golikow wurde vom Zeitpunkt des dt. Angriffs überrascht, weil Hitler solche Vorbereitungen unterließ.(60)




8.3 Aufmarsch: Armeen im Westen der SU wurden erstmals 1939 aufgestellt. Ab September 1939 stieg der Zuwachs. Dieser Monat sah alleine elf neue Schützendivisionen, mindestens 295 neue Divisionen in einem Jahr. Die neuen Kommandeure wurden sämtlich am 19. August 1939 in diese Funktion befördert, also noch ehe es ihre Divisionen überhaupt gab. Soweit behauptet wird, diese Einheiten hätten ihre Sollstärke vor Kriegsbeginn noch nicht erreicht, werden irreführend Zahlen verwendet von kurz nach den ersten Schlachten und Kriegsverlusten im Herbst 1941.(61) Die Sollstärke an Panzern von nur zwei der neu aufgestellten Armeen hätte demnach der Zahl aller Panzer in der dt. Wehrmacht entsprochen.(62) Zur Beurteilung dieser Vorgänge sind sowj. Rasterbegriffe von Bedeutung. Der Friedensbegriff "Militärbezirk" wird im Krieg zur "Front". Die Begriffsänderung geschah im Februar 1941. Der Begriff "Invasionsarmee" war schon zuvor aus kosmetischen Gründen durch "Stoßarmee", bzw. "Sicherungsarmee" ersetzt worden.(63) Das Meßkriterium für solche stoßsichernden Invasionsarmeen war das mechanisierte Korps, also der Grad der Fahrzeugausstattung und damit der räumlichen Beweglichkeit. Archive zeigen, daß sämtliche Sowjetarmeen an der Westgrenze zwischen Deutschland und Rumänien im Juni 1941 Stoßinvasoren werden sollten.(64) Zwar entsprach die Wirklichkeit damals noch nicht allen Aufstellungsplänen, doch sind alleine die Pläne ein wichtiges Indiz für Absichten und Ziele. Die Karte rechts zeigt die Stationierung von 13 der 16 Armeen in der Ersten Strategischen Staffel in fünf Fronten mit 170 Divisionen und 3 Millionen Soldaten. Weitere Kräfte standen im Osten, die Zweite Strategische Staffel mit sieben Armeen. Ein Aufmarsch von insgesamt 5,5 Mio. Soldaten. Auffällig ist, daß in beiden Staffeln die jeweils stärkste Angriffsarmee mit Stoßziel auf Rumänien stationiert wurde.(65) Die sowj. Definitionsmerkmale für Stoßinvasionstruppen wurden auf die gesamte Erste Strategische Staffel übertragen, die eine höhere Truppendichte hatte als typischerweise Verteidiger. Sie nahm bei ihrem Aufmarsch nach Westen alle noch vorhandenen Uniformen der Armeedepots mit, rechnete also mit der Zuführung weiterer Rekruten und Reservisten, die kurzfristig auszurüsten waren.(66) Diese Reservisten wurden tatsächlich dann mobilisiert (Vergl. unten Abschnitt 9.2). Von April bis Juni 1941 lief die Verlegung der Zweiten Strategischen Staffel mit 77 Divisionen aus dem Fernen Osten der SU an die Westgrenze. Nach dem dt. Angriff mußten diese Truppen kurzfristig von Angriff auf Verteidigung umstrukturiert werden.(67)


8.4 Sondertruppen: Mit im Aufmarsch waren Grenztruppen des Staatssicherheitsdienstes NKWD, die seit Anfang 1939 aufgebaut und ab Februar 1941 an die westliche Grenze verlegt wurden. Sie dienten nicht nur als KZ-Wachmannschaften, sondern waren hier in Divisionsstärke mit mehr als 100.000 Soldaten aufmarschiert.(68) Hinzu kamen Truppen der Osnas (Spezialeinheiten des NKWD) und der Tschekisten. Ab Anfang 1941 wurden diese Polizei-Strukturen ergänzend umgebaut in einer neuen Hauptverwaltung für operative NKWD-Truppen unter General Pawel Artemjew, einem Kommandeur der Osnas. Insgesamt muß es Anfang 1941 nicht weniger als 29 solcher NKWD-Divisionen zu je 10.000 Mann in drei Armeen gegeben haben, die jeweils über ein Panzer- und ein Artillerieregiment verfügten.(69) Weiter hinzu kamen Häftlinge der sowj. KZ (GULag), die von der dt. Aufklärung "Schwarze Divisionen" genannt wurde wegen ihrer Ersatzuniformen. Ihre Stärke wird mit 130.000 Mann in zehn Divisionen unter verschiedenen Armeen der Zweiten Staffel angegeben.(70) Die sowj. Grenz- und Sondertruppen wären demnach kurz vor dem dt. Angriff in einer Kampfstärke von mehr als einer halben Million zusätzlicher Soldaten an der Westgrenze der SU aufmarschiert.




8.5 Karpaten-Umtriebe: Auffällig an der Stationierung kurz vor Ausbruch des Krieges am 22. Juni 1941 ist auf sowj. Seite, daß zwei Armeen Gebirgsjäger hinter der Ostgrenze Ungarns in der Bukowina bei Tschernowitz stationiert wurden (Armeen Nr. 12 und Nr. 18). Hinter sich, also in ihrem Verteidigungsraum, hatten sie die Podolische Platte der Ukraine mit einer durchschnittlichen Landhöhe von 300 m. Vor sich, also in ihrem Angriffsraum, aber das Gebirge der ungarischen Wald- und Ostkarpaten mit einer Höhe von über 1.500 m.(71) Es war aber unwahrscheinlich, daß die einzige benachbarte Großmacht (Deutschland) über ein schwieriges Gebirge angreifen würde, wenn nördlich und südlich davon einfachere Einmarschwege im Flachland zur Verfügung standen, die tatsächlich dann auch verwendet wurden. So kam es zum Zusammenbruch der sowj. Gebirgsjägerarmeen, weil sie auf der Flucht aus den Karpaten in ihrem Rücken von dt. Panzertruppen eingeholt wurden.(72) Auch hier war also die sowj. Stationierung zugunsten von Angriffspositionen und auf Kosten von Verteidigungsvorteilen gewählt worden. Die Sowjets wußten, daß in den Karpaten keine gegnerischen Kräfte standen.(73) Ihre Gebirgsjäger wurden dort also nicht zur Verteidigung benötigt. Am Beispiel der 12. Armee kann gezeigt werden, daß die überwiegend aus dem russ. Kaukasusgebirge rekrutierten Sowjetsoldaten großangelegte Gebirgsüberquerungen übten, nicht aber, wie man eigenes Gebirge gegen Angriffe sperrt.(74) Bemerkenswert ist auch, daß direkter südlicher Nachbar dieser Gebirgsjäger die 9. Armee war, größte aller damaligen Sowjetarmeen. Alleine ihr Panzerfuhrpark hatte den gleichen Umfang wie jener der gesamten dt. Wehrmacht.(75) Man hat Verständnis für diese Aufstellung, wenn man weiß, daß vor der Nase dieser Armeen das damalige rumänische Erdölfördergebiet lag, und erkennt dann auch den Zweck der beiden nördlich stationierten Gebirgsjägerarmeen.(76) Der Einsatzzweck der 9. Armee für einen "Befreiungsfeldzug" in Bessarabien wurde nach dem Krieg zugegeben. Und diese milit. Bedrohung wurde auch von Deutschland als Grund für den eigenen Angriff genannt in einer diplomatischen Note an die SU vom 20.06.41.(77)



Die seit Jahren vorbereitete Mobilmachung der Roten Armee folgte kurz nach Stalins erneuter Bestätigung der "Eisbrecher-Strategie" und vor dem dt. Angriff auf Polen. Der Truppenaufmarsch war umfangreicher als bislang bewußt, wenn zahlreiche Sondereinheiten und KZ-Häftlinge mitgezählt werden. Die Stationierung der sowj. Gebirgsjäger-Armeen an den ungarischen Karpaten ist mit Verteidigungskonzepten schwer erklärlich.




9. Kurz vor dem Krieg



9.1 Der rote Umschlag: Jeder sowj. Kommandeur hatte in seinem Panzerschrank einen "besonders geheimen operativen Auftrag" in einem "roten Umschlag M". Er hätte auf Befehl Stalins geöffnet und ausgeführt werden sollen. Auf Mißachtung des Geheimnisvorbehalts stand die Todesstrafe. Bis zum dt. Angriff kam es nicht mehr zu Stalins Befehl. Greifbar wurde die Information durch die Kriegserinnerungen von Marschall Konstantin Rokossowski (1896-1968). Wenigstens ein sowj. Generalmajor hat den Umschlag einmal geöffnet. Soweit über den Inhalt etwas bekannt wurde, handelte es sich um einen umfassenden sowj. Angriffsplan, der durch den dt. Angriff sinnlos wurde. Es ist naheliegend, diese Beobachtung mit dem sowj. Großaufmarsch an der Westgrenze in Zusammenhang zu sehen.(78)


9.2 Vorbereitungen:Angriffsplan
Die sowj. Generalstabsoffiziere Schukow und Timoschenko senden im Mai 1941 an Stalin ihren Plan zum Angriff auf Deutschland



Truppenreisen: Ab April 1941 kam es zur Verlegung sowj. Truppen aus Fernost an die Westgrenze. Alleine für den 26. Mai 1941 ist der Transportbeginn für 11 Schützen- und drei Panzerdivisionen aus Transbaikalien und dem Ural an die Westgrenze belegt, sowie der gesamten 16. Armee, heimlich nachts per Eisenbahnfahrt.(79) Wie üblich wurden die jeweiligen Truppenführungen zuerst verlegt, Mannschaften und Gerät folgten später.(80) Selbst jüngere Offiziere wußten vor der Verlegung, daß sie sich auf einen eigenen Angriff vorbereiten.(81) Ab dem 13. Juni 1941 erhielten wohl alle verbliebenen Militärkommandeure Fernost von ihren höheren Stäben den Befehl, mit ihren Truppen "in ein neues Lager" abzurücken, wobei nicht einmal der Kommandeur erfuhr, wo das ist. Sofern irreführend Persien als Ziel angegeben wurde, fanden sich die Soldaten mit ihrem Kriegsgerät schließlich dennoch an der Westgrenze der SU wieder.(82) In dieser Zeit läßt sich die West-Verlegung von fünf Sowjetarmeen belegen.(83) Aus Kriegserinnerungen von Sowjetkommandeuren kann der Westtransport von 77 Divisionen der Zweiten Strategischen Staffel innerhalb von zwei Monaten nachgewiesen werden. Ihre Abmarschbefehle reichen zeitlich bis 20.06.1941. Gemeinsam ist allen Quellen, daß sie von geheimen, meist nächtlichen Transporten berichten.(84) Die zahlreichen Verschiebungen verursachten große Probleme bei der Unterbringung der Truppen.(85) Die Erste Strategische Staffel zog aus den Aufstellungsräumen an der Westgrenze direkt in den Grenzstreifen. Die aus dem Landesinneren der SU angereiste Zweite Strategische Staffel nutzte im Frühsommer 1941 jedoch nicht die verlassenen Unterkünfte, sondern bezog meist Zeltlager und unternahm wie die Erste Staffel keine Vorbereitungen für eine Überwinterung.(86) Denn Stalins Aufmarschprojekt hätte nach Kenntnis eines Sowjetgenerals spätestens am 10. Juli 1941 abgeschlossen sein sollen. Unter Berücksichtigung anderer Aspekte wäre demnach der 6. Juli 1941 der Beginn der Aktion "Grosa" (Gewitter) gewesen.(87)
Ausrüstung: Anfang Juni wurden mindestens eine halbe Million Tonnen Treibstoff aus den inneren Landesteilen der SU an die Westgrenze befohlen. Für diese wie andere Bevorratungen wurde bereits offiziell durch die Sowjets zugegeben, daß sie Teil von Angriffsvorbereitungen waren.(88) Ab dem 15. Juni 1941 erhielten die in Grenznähe stationierten sowj. Luftflotten eine Aufrüstung mit verbesserten Kampfflugzeugen.(89)
Tarnung: In den Monaten Mai/Juni 1941 beriet der Kreml über "Fragen der Tarnung". Die Aufgabe eines Verteidigers ist einfach und offenkundig, ein Angreifer muß jedoch selbst eigene Truppen täuschen, da er nicht wissen kann, wo undichte Quellen sitzen könnten.(90) Erstaunlich ist die Beratung um so mehr, als der Bau der sowj. Abwehrstellungen an der poln. Demarkationslinie bewußt offen und sichtbar stattfand (Vergl. Abschn. 6.2). Diese Abwehr sollte also gar nicht getarnt werden. Was aber dann? Wohl eher der zeitgleiche eigene Aufmarsch, wie die Geheimhaltung um die nächtlichen Truppentransporte belegt.
Unvermeidbar: Ab Februar 1941 wurden die Offiziersschüler vorzeitig in die Kampfeinheiten entlassen. Ab März 1940 wurden 40 Tsd. Parteifunktionäre umgeschult für ihre milit. Verwendung. In den Monaten Mai und Juni 1941 wurden eine knappe Million sowj. Reservisten mobilisiert und in ihre Einsatzgebiete transportiert.(91) Den eigenen Grundsätzen zufolge war damit der bald bevorstehende eigene Angriff schon aus praktischen Gründen nicht mehr zu vermeiden. Denn eine Rückführung an die alten Standorte wäre vom Juni 1941 nicht mehr bis Wintereinbruch möglich gewesen. Jede der fünf in Bereitstellung stehenden "Fronten" verzehrte monatlich nutzlos 60.000 Rinder. Durch den Abzug von Millionen Arbeitskräften aus der Produktion entstanden zusätzlich große Verluste, entsprechend seit Jahresanfang 1941 Engpässe in der sowj. Lebensmittelversorgung.(92) Am 19. Juni wurden an der NW-Front Befehle ausgegeben zum "Vorgehen gemäß großem Plan". Bei so vielen Empfängern konnte der eigene Angriff nur noch kurze Zeit geheim gehalten werden.(93)
Frühanfänger: Manche sowj. Einheiten wurden schon vor Ende des Aufmarschs in die Schlacht geschickt. Ab 13. Juni hatte der sowj. Generalstab alle westlichen Armeestäbe in die vorgerückte Frontstellung befohlen. Entsprechend wurde der Stab der 9. Armee/Odessa am 20. Juni 1941 mit Gefechtsalarm in die Feldstellung geschickt. Auch wegen der Anmarschwege verließ am Abend des 21. Juni 1941 die sowj. Ostseeflotte ihre Stützpunkte mit dem Auftrag, "auf den Schiffahrtswegen des Gegners aktiv zu werden". Wessen Gegners denn, wenn es bis zu diesem Tag weder einen Konflikt noch einen Krieg gab? Hinter diesem spätesten der Befehlsdaten steht sicher eine Sitzung des Politbüros im Kreml vom gleichen Tag. Ihre Bedeutung folgert aus dem anhaltenden Verschweigen ihres Inhalts. Immerhin ist bekannt, daß die Einrichtung eines Oberkommandos beschlossen wurde, eine Leitstelle, welche die Rote Armee nur in Kriegsfällen betrieb.(94)



9.3 Einkassiert: Viele Einheiten der Roten Armee waren am 22. Juni 1941, dem Tag des dt. Angriffs, noch auf dem Zugtransport zur Westgrenze.(95) Der Angriff stieß mitten in den noch laufenden sowj. Aufmarsch hinein und eroberte Unmengen an gerade transportiertem gegnerischem Kriegsgerät. So etwa in Schaulen das eines auspackenden Artillerieregiments in 1.320 Waggons mit fast 60.000 Militärfahrzeugen. Die sowj. Truppen mußten oft den Abwehrkampf direkt aus ihren Transportwaggons heraus beginnen.(96) Die dt. Wehrmacht erbeutete oder vernichtete insgesamt 25.000 Eisenbahnwaggons mit Munition.(97) Im Wortlaut der Sowjets:
"Der deutschen faschistischen Führung war es buchstäblich in den letzten beiden
Wochen vor dem Krieg gelungen, unseren Truppen zuvorzukommen."(98)



Es gab einen Plan Stalins für eine große Westoffensive als geheimen operativen Auftrag "M", der durch den dt. Angriff für den Einsatz sinnlos geworden war. In den Wochen vor dem Krieg fand ein allgemeiner Westtransport von sowj. Streitkräfte und Material statt. Die zugleich einberufenen Reservisten fanden ebenso wie die aktiven Truppen im Sommer 1941 keine winterfesten Unterkünfte im eigenen Einsatzraum der Westgrenze der SU vor. Die Kosten des sowj, Aufmarsches waren so groß, daß er nur durch einen baldigen Einsatz gerechtfertigt werden konnte.

Michel
13.07.2008, 17:28
10. Archive

Undokumentiert: Ein Motto Stalins lautete: "... macht was ihr wollt, aber hinterlaßt keine Dokumente, laßt keine Spuren zurück."(99) Tatsächlich gibt es nur wenige unmittelbare Dokumentenzeugnisse seiner Herrschaft. Seine "Gesammelten Werke" sind nach Maßstäben der Geschichtsforschung "Traditionsquellen", also das, was die Nachwelt von ihm erfahren soll. Seine vierzigminütige Antrittsrede als Staatschef mit der Erwähnung von Deutschland als nächstem Kriegsziel gehörte nicht dazu, obwohl sogar seine Randnotizen in anderen Büchern dokumentiert wurden.
Vernichtet: Erstaunlich ist, wie erfolgreich die Sowjets wichtige Beweisdokumente beseitigen konnten. Grandios ist das vollständige Verschwinden einer ganzen Zeitungsauflage, der Prawda vom 30.09.1939, mit einem Dementi Stalins zu begründeten Gerüchten einer frz. Nachrichtenagentur. Der Inhalt seiner Einlassungen mußte nach 1945 peinlich wirken, weil er darin den Westmächten die Schuld am Zweiten Weltkrieg gab. Obwohl Regierungszeitung in höchster Auflage, konnte Suworow diese Ausgabe der Prawda in der SU nirgendwo mehr finden, nicht einmal im geheimen Spezialarchiv der GRU. Das erste Exemplar erhielt er erst nach seiner Flucht in den Westen.(100)
Glaubwürdigkeitsprobleme: Ab 1991 wurden die Archive der ehemaligen SU zugänglicher, doch ab 1995 war das Tauwetter zuende, und der alte Schatten fiel wieder über wichtige Beweisdokumente zur Erforschung des Zweiten Weltkriegs. Der Glaubwürdigkeit des sowj. Geschichtsbildes dient dies nicht. Immer wieder tauchen Widersprüche auf. Im Falle des Angriffs der SU auf die Mongolei 1939 kann Suworow 24 publizierende Zeitzeugen feststellen, die linientreu eine Planung des Angriffs bestreiten, während später von einem nicht weniger prominenten Zeitzeugen das Gegenteil öffentlich zugegeben wird.(101)



Fazit


Konzeptfehler: Es war ein konzeptioneller Fehler der staatlichen sowj. Geschichtsfälschung nach dem Zweiten Weltkrieg, die schweren Niederlagen und Verluste der zahlenmäßig überlegenen Sowjetarmee nach dem dt. Angriff mit der Überraschung des harmlosen Opfers zu erklären. Daraus würde jedoch folgen, daß die Kommandeure unfähige Trottel waren, die eine so typische Aufgabe wie einen gegnerischen Angriff trotz ihrer Übermacht an Soldaten und Gerät nicht bewältigen konnten. Dann muß es verwundern, wenn die gleiche Armee im gleichen Krieg zurecht für Improvisationsgabe und taktisches Geschick gelobt werden kann. Es war wohl zuviel erwartet, daß eine so umfassende Manipulation wie das Vertuschen der sowj. Angriffsvorbereitungen in den Kriegserinnerungen tausender Beteiligter und in den Archiven bei gründlicher Nachprüfung noch ein stimmiges Bild ergibt. Suworow kann nachweisen, daß dies nicht der Fall ist, selbst nicht nach der sowj. Unterschlagung von Archivdokumenten.
Gegen das Versagen: So erklärt sich das anfängliche Versagen wohl eher damit, daß die Rote Armee bis dahin nur eigene Angriffskriege geführt hatte (Finnland, Mandschurei, Polen), und gerade ihren größten Schlag vorbereitete. Jede so sehr auf den eigenen Angriff aufgestellte Armee hat strukturelle Probleme, wenn ein Angreifer mitten in ihren Aufmarsch hineinstößt. Nachschublagerung und Frontstationierung sowie die Spezialisierung der Ausrüstung werden dann zur katastrophalen Falle. So konnte es kommen, daß in publizierten Kriegserinnerungen von Kommandeuren der Roten Armee - vielleicht unbewußt - mancherlei Hinweise zu ihrer Rechtfertigung eingeflossen sind. Diese Fakten passen nicht zum offiziösen Geschichtsbild, wurden aber in ihrer Bedeutung lange nicht erkannt.
Indizienkette: Suworow hatte während seiner Dienstzeit in der Roten Armee Zugang zu Quellendokumenten, baute seine private Themenbibliothek auf und stellte nach seiner Flucht weitere Nachforschungen an. Da wichtige Beweise in der SU entweder erst gar nicht archiviert oder entfernt worden waren, und er nach seiner Flucht keinen Zugang mehr zu diesen Archiven und seinem privaten Material hatte, mußte er seine publizierten Indizienbefunde aus einer großen Menge von Randbelegen erschließen. Diese auch für Leser strapaziöse Arbeitsweise ihm als Fehler anzulasten, würde bedeuten, staatliche Manipulationen von Geschichte lohnend zu machen. Der Vorteil jener dem Geheimdienstler gewohnten Arbeitsweise liegt darin, daß er sich nicht nur auf Traditionsquellen stützen muß, deren Wahrheitsgehalt grundsätzlich eingeschränkt ist. Wie auch in seiner militärischen Arbeit gewohnt, sucht Suworow vielmehr zuverlässigere Befunde aus ungefilterten Überrest-Quellen. So konnte er alleine nur in Publikationen Auffälligkeiten ermitteln, die gängige Ansichten über die Rolle der SU im Zweiten Weltkrieg grundsätzlich infrage stellen.
Er kann nachweisen, daß die SU seit ihren Anfangszeiten und durch die Tradition ihrer Partei-Ideologie Pläne für eine militärische Eroberung Westeuropas hegte als Vormarsch der proletarischen Weltrevolution.
Entsprechend betrieb Stalin eine skrupellose Rüstungspolitik, die auch Hungertote im eigenen Arbeiter- und Bauernparadies inkauf nahm, um durch Lebensmittelverkauf die benötigten Devisen zu erlangen.
Noch vor dem dt. Angriff hatte der neutrale Stalin aus dieser aufwendigen Rüstungsmühe bereits fette Beute eingefahren durch erfreuliche Landgewinne auf Kosten seiner Nachbarn.
Bis kurz vor dem dt. Angriff betrieb die Rote Armee einen gewaltigen Aufmarsch an ihrer Westgrenze, der nicht mehr mit Verteidigungsbemühungen erklärbar ist. Im Gegenteil wurden Verteidigungsvorteile mißachtet, um bessere Ausgangspositionen zu gewinnen für eine umfassende Offensive nach Westen.
Gestänker: Der nominierte Verfasser hat in seinen 500 Seiten Krieg gegen Suworow weniger als dieser Fakten aufzubieten, aber mehr Meinungswertungen, die man nur glauben kann. Sofern gegenüber Suworows Indizien vielfach nur behauptet wird, sie seien nicht belegt, wird übersehen, daß er nicht Belege in Apparaten am Ende der Seite oder des Buches bietet, sondern im laufenden Text. Möglicherweise haben solche Kritiker sein Buch nicht einmal gelesen. So erscheint ihre Kritik als wenig mehr denn hilfloses Gestänker, dem sicherlich noch mehr Voraussetzungen fehlen, als nur die Geduld, sich auch mit unerwünschten Argumenten objektiv auseinanderzusetzen ...



Belege


(1) Weltkrieg
Suworow/Eisbrecher S.15, zitiert Engels aus Institut/Werke Bd.21, S.351: "Das Ergebnis dieses Weltkriegs wird nach Engels Worten die allgemeine Erschöpfung und die Herstellung der Bedingungen des schließlichen Sieges der Arbeiterklasse bedeuten." Ein weitere Beleg Suworow/Eisbrecher, S.66; Brief von Friedrich Engels an Eduard Bernstein in: Institut/Werke Bd.36, S.37: "Alle diese diversen Lumpenhunde müssen sich erst gegenseitig kaputtmachen, total ruinieren und blamieren und uns dadurch den Boden bereiten".
(2) Krieg als Mittel bei Lenin
- Krieg vorausgesetzt: Suworow/Tag-M, S.63 zitiert Lenin vom September 1916 in: Militärisches Programm der proletarischen Revolution aus: Lenin/Werke Bd.23, S.74.
- Weltkrieg: Suworow/Eisbrecher, S.16 zitiert Lenin: Zur Losung von den Vereinigten Staaten von Europa. In: Sozial-Demokrat Nr.44, 23.08.1915; und in: Lenin/Werke Bd.26, S.354: "Hat das Proletariat in einem Land gesiegt, wird es gegen die gesamte Welt antreten Unruhen und Aufstände in anderen Ländern entfachen oder direkt zum Angriff mit bewaffneten Kräften übergehen"; Ferner ders., Rede vor dem Moskauer Stadtsowjet zum Jahrestag der III. Internationale am 06.03.1920, Lenin/Werke Bd.40, S.211: "Ein neuer derartiger Krieg (=Weltkrieg) ist unausbleiblich".
- Gewaltbegriff: Suworow/Tag-M, S.296, Bezug: Lenin/Werke Bd.38, S.43.
(3) Welteroberung
Suworow/Eisbrecher, S.15, Quelle: Frunse/Werke, S.96.
(4) Von Warschau nach Berlin
Suworow/Eisbrecher, S.20.
(5) Stalins Kriegslust
Suworow/Eisbrecher, Sn.13,52, bezogen auf Stalin: Rechenschaftsbericht vom 03.12.1927 vor dem ZK der KPdSU in: Stalin/Werke Bd.10, S.288: "Sehr vieles hängt für unseren Aufbau davon ab, ob es uns gelingt, den Krieg mit der kapitalistischen Welt, der unvermeidlich ist ... bis zu dem Zeitpunkt hinauszuzögern, in dem die Kapitalisten sich untereinander in die Haare geraten ..." Dabei zitiert Stalin Lenin wie auch in seiner Vorlesung an der Swerdlow-Universität Über die Grundlagen des Leninismus, April 1924 in Stalin/Werke Bd.6, S.158: "Man kann davon ausgehen, sagt Lenin, daß die entscheidende Schlacht voll herangereift ist, sobald sich die uns feindlichen Klassenkräfte hinreichend in Verwicklungen hineinmanövriert haben, sobald sie sich hinreichend in einem Kampf, dem sie nicht gewachsen sind, geschwächt haben." Gleichsinnig: Stalin auf der Sitzung des Politbüros der KPdSU vom 19.08.1939, diskutiert in Suworow/Eisbrecher, S.62ff. Spezieller auf dem 12.Parteikongreß 1923 laut Stalin/Werke Bd.5, S.225: "Sind wir ringsum von Feinden umgeben, werden ein plötzlicher Vorstoß unsererseits, ein unerwartetes Manöver, die Schnelligkeit alles entscheiden." Suworow/Eisbrecher, S.357. Entsprechend resumierte nach dem Krieg Kusnezow/Vorabend, S.321: "Für mich steht unstrittig das eine fest: I.W.Stalin hatte nicht nur die Möglichkeit eines Krieges mit Hitler-Deutschland nicht ausgeschlossen, er hielt einen solchen Krieg im Gegenteil sogar ... für unvermeidlich ... Stalin hat diesen Krieg vorbereitet - seine Vorbereitung war umfassend und vielseitig -, und er ging dabei von den von ihm selbst vorgegebenen ... Fristen aus. Hitler zerstörte seine Berechnungen."(Suworow/Eisbrecher, S.407)
(6) Geballte Masse
Trotzki in: Bulletin der Opposition Nr.79-80, 21.06.1939, S.14, zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.28.
(7) Die letzten in die Waagschale
Stalin, Rede auf der Plenarsitzung des ZK der KPdSU am 19.01.1925 in Stalin/Werke Bd.7, S.14, zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.30.
(8) Angriffsziel Deutschland & Westeuropa
- Rede Politbüro 1939: Bis zum Fund des Dokumentenbelegs typischerweise abgetan als "antikommunistische Fälschung" Z.B. E.Jäckel, VfZg Nr. 4, 1958 und G.Gorodetsky, "Welt" 31.08.1996. Fund eines Dokumentenbelegs zur Rede im geheimen Beutefonds des Sonderarchivs der SU, F.7, op.1, d.1223. Publikation des Funds erstmals durch T.S.Buschujewa in "Nowij Mir" 1994. Dazu näher Strauss/Barbarossa, S.92ff. Vorkriegspublikation von Gerüchten über die Rede mit einem Dementi Stalins Ende 1939 wie hier in Anm.56.
- Rede Militärakademien 1941: Hinweise durch Zeitzeugen, etwa Starinow/Minen, S.186, oder Generalmajor B.Tramm MHZ 1980/6, S.52. Demnach habe der Vorsitzende des Zentralrats zur Förderung der Verteidigung, des Flugwesens und der Chemie, Generalmajor P.P.Kobelew, Mitte Mai 1941 den Führungsstab zusammengerufen, um die Hauptthesen mitzuteilen (Suworow/Eisbrecher, S.221). Hinweise zum Inhalt etwa durch MHZ 1978/4, S.85: "... Stalin gab in seiner Rede am 5. Mai 1941 anläßlich eines Empfangs von Absolventen der Militärakademien deutlich zu verstehen, daß die deutsche Armee der wahrscheinlichste Gegner sein werde." Der bekannteste Splitter: "... daß der Krieg gegen Deutschland nicht vor 1942 beginnen wird." Ebenso: Anonymus/Geschichte Bd.3, S.439. Schukow/Erinnerungen, S.239 berichtet über diese Rede, daß sie gegen Deutschland gerichtet gewesen war. In die Presse kam bislang nur das indirekte Zitat, dessen geschraubter Sinn vereinfacht lautet, sich auf einen eigenen Kriegsangriff vorzubereiten: "... sich bereitzuhalten, auf Weisung des Oberkommandos energische Angriffe zur Zerschlagung des Gegners durchzuführen, die Kampfhandlungen auf dessen Territorium zu verlagern und wichtige Frontabschnitte einzunehmen." Berichtet von Anfilow/Tat, S.171. Ein weiterer Beleg f.d. Inhalt durch das "Murat-Tagebuch" laut Bundesarchiv/Militärarchiv RH 24-24/335 wie publiziert von Maser/Wortbruch, S.299, hier im Infokasten "Stalins Angriffstips". Kenntnis vom Inhalt gelangte ebenfalls nach Japan und in die USA. Der japanische Journalist Domei Tsushin berichtete unter Verweis auf die Agentur UP, daß Sowjet-Truppen aus Fernost und Mittelasien an die Westgrenze verlegt werden, und Marschall Kusnezow mit Persien über die Nutzung von Flughäfen verhandele. So ist dies dem Dementi von TASS vom 13. Juni 1941 zu entnehmen laut Suworow/Eisbrecher, S.228f. Im September 1941 marschierte die Rote Armee tatsächlich in Persien ein und baute dort militärische Flughäfen.
- Schlußfolgerung Botschafter: Graf v.d.Schulenburg, im Bericht an das Auswärtige Amt in Berlin vom 12.05.1941: "Stalin hat sich ein außenpolitisches Ziel von überragender Wichtigkeit für die Sowjetunion gesteckt, daß er mit Einsatz seiner ganzen Person zu erreichen hofft." Laut Suworow/Eisbrecher, S.201, Bezug: Akten z.dt. Auswärtigen Politik, D XII/2, Nr. 468. A.A., Film 493, S.299098-99 wie in Maser/Wortbruch, S.315f. Vorankündigung durch Prawda, 01.05.41. Beispiele für Vorteile von Stalins bisheriger Hintergrundstellung Suworow/Eisbrecher, S.201ff.
(9) Kriegsproduktion
Suworow/Eisbrecher, S.40f. Der Zeitpunkt der Umstellung genauer in Suworow/Tag-M, Bildtafel 6.
(10) Rüstungsbereitschaft
Suworow/Tag-M, S.224, Bezug: Wannikow/Fragen, S.128.
(11) Produktionszwang
- Frauenarbeit: Suworow/Tag-M, S.226, Bezug: Wannikow/Fragen, S.128 und Ustinow/Namen, S.107, sowie Kurkotkin/Dienste, S.23;
- Kinderarbeit: Suworow/Tag-M, S.227f., Bezug: Prawda, 03.10.1940, die Begründung für die Einführung des Schulgeldes: "In Anbetracht des gestiegenen Wohlstandes der Werktätigen". Eine besonders gelungene Umschreibung für Zwangsarbeit laut Anonymus/Enzyklopädie, S.729: "Von besonderer Bedeutung war die Mobilisierungsform der Heranziehung von Knaben und Mädchen zur Ausbildung in den Arbeitsreserven im Gegensatz zum Prinzip des freiwilligen Eintritts.";
- Arbeitszeit: Suworow/Tag-M, S.231, Bezug: Oserow/Sonderlager, S.44; Sechs-Tagewoche Suworow/Tag-M, S.233, ebd., S.238 Bezug: Oserow/Sonderlager, S.99: "Die freien Mitarbeiter wurden zu einem Zehnstundentag verpflichtet, an den meisten Sonntagen arbeiten sie ebenfalls ... Bei den Leuten wächst die Überzeugung, daß ein Krieg unausbleiblich ist, die Menschen erfassen das mit einem inneren Gespür..." Die Erhöhung der Arbeitszeit wurde am 26.06.1940 eingeführt und widersprach der stalinschen Landesverfassung, die einen Siebenstundentag garantierte (Suworow/Tag-M, S.234f.).
- Strafverfolgung: Suworow/Tag-M, S.234-238, Bezug: Verordnungen des Rates der Volkskommissare im Jahr 1940. Hier bes. Verordnungen vom 10.07.1940, auch veröffentlicht in Prawda 13.07.1940 (Erzwingung von Arbeitsleistung), 10.08.1940 (Gefängnis für Materialdiebstahl), sowie 19.10.1940 (Zwangsversetzungen). Deutlich Suworow/Tag-M, S.239, Bezug: Prawda, 18.08.1940: "In Leningrader Betrieben wurden 148 Fälle von Bummelantentum festgestellt, aber nur 78 Fälle sind dem Gericht übergeben worden."
- Munitionslagerung: Suworow/Tag-M, S.120, die Anweisung laut Militär- und Marine-Zentralarchiv der UdSSR, Fonds 136, Vorgang 5091, Blatt 305.
(12) Kriegswirtschaft
Zwangsarbeiter: Suworow/Eisbrecher, S.41, Bezug: Institut/Fragen 1988/6, S.32; und Conquest/Harvest, passim. Ebenfalls (später) bestätigt durch Werth/Staat. Dt. Umstellung auf Kriegswirtschaft durch die schriftl. Anweisung H.Görings an Gauleiter und Armeeführung vom Februar 1941, Faksimile in Maser/Wortbruch, S.131.
(13) Angriffsmerkmal
Offensivität der Waffengattung diskutiert im Parallelfall der Bedrohungsanalyse NATO/Warschauer Pakt durch Uehr/Panzer, passim. Die Auflösung der mechanisierten Korps unter Verteidigungsbedingungen Suworow/Eisbrecher, S.360.
(14) Schnellpanzer
Suworow/Eisbrecher S.33-35. Nachweis des Fahrzeugs z.B. in: VM/Wörterbuch, S.728f.
(15) Autobahnpanzer
Suworow/Eisbrecher S.36. Die erste Autobahnstrecke war Köln-Bonn ab 1932.
(16) Schwimmgerät
Suworow/Eisbrecher, S.35, sowie die Abbildungen 18-21.
(17) Reisepanzer
Vorn stationiert belegt im Falle Brest, Suworow/Eisbrecher, S.392, Bezug: Anonymus/Panzer, S.27. Auf dem Transport erwischt ebd., Erläuterung zu Abbildung 24. Dies näher mit weiteren Belegen in Abschnitt 9.2.
(18) Tagespanzer
Suworow/Eisbrecher, S.31, Bezug: Guderian/Erinnerungen, S.129.
(19) Fünfjahresplan für Panzer
Suworow/Eisbrecher, S.40f.
(20) Massenfallschirmjäger
- Luftfahrclubs: Suworow/Tag-M, S.142ff. Einführung am 25.01.1931 durch 9. Komsomolzenkongreß in der Freiwilligengemeinschaft "Osoawiachim". Diese hatte Ende 1939 vier Lehranstalten und zwölf Clubs für Luftfahrt, 36 für Segelflieger, 182 für Motorflieger. Die Zeitung "Auf der Wacht" meldet am 22.02.1935 bereits 138 Tsd. ausgebildete Segelflieger; am 31.03.1936 Komsomolzenbeschluß "Segelfliegermassensport" wie in "Auf der Wacht", 16.04.1936. Zeitung "Komsomolskaja Prawda", 09.12.1936 mit Aufruf zur Ausbildung von 150 Tsd. Piloten. Bis Anfang 1941 waren 121 Tsd. ausgebildet laut MHZ 1984/6, S.5. Zusätzlich wurde die Zivilluftfahrt milit. genutzt in 47 Schulfliegerstaffeln zu 250 Schülern laut Kurkotkin/Dienste, S.43.
- Armee: Suworow/Eisbrecher S.129. Demnach sei die SU das erste Land der Welt gewesen, das 1930 Luftlandetruppen aufstellte und schließlich 200 Mal mehr Fallschirmspringer als der Rest der Welt besaß. Suworow errechnet als Weltbestand 13 Divisionen, von denen 8 sowj. sind (Suworow/Eisbrecher, S.135) Als Hitler an die Macht kam, verfügte Stalin bereits über mehrere Luftlandebrigaden. Als Fakten dieser Fj-Aufrüstung nennt Suworow (Eisbrecher, S.132) das Kiewer Manöver von 1935 mit einem Absprung von 1.200 und einer Luftlandeoperation von 2.500 Mann. Weitere: Weißrußland 1939: 1.800/5.700, Militärbezirk Moskau 1939: gesamte 84. Schützendivision, 1938: Aufstellung weiterer 18 Tsd. Fj. in sechs Luftlandebrigaden, April 1940: Aufstellung von fünf Luftlandekorps in den Westgebieten der SU; Manöver Juni 1940 in Bessarabien/Rumänien: Luftlandung der 201. und 204. Brigade in Gefechtslage, die 214. Brigade in Litauen an der dt. Grenze. Am 12. Juni 1941 wird in der Roten Armee eine separate Führung der Luftlandetruppen eingerichtet (Eisbrecher, S.134).
(21) Offensive Fallschirmjäger
Zentner/Fallschirmjäger, S.106-108.
(22) Beutedeutsche
Suworow/Eisbrecher, S.135f. Genannt werden als Beispiele Oberst K.Stein, Kdr. der 2.Brigade des 2.Luftlandekorps (dt.Ordonnanz), Oberst A.Rodimzew, Kdr. 5.Brigade, 3.Luftlandekorps (dt.Fahrer) sowie die Witwe des Generals Lew Dowator in Armeezeitung "Roter Stern", Jahresanfang 1941.
(23) Frierende Lastensegler
Suworow/Eisbrecher, S.140f. Bisherige bekannte Einsätze: Fort Eben-Emael, 1940 / Invasion Normandie, 1944 / Market Garden, 1944. Januar 1940 per Dekret ZK d. KPdSU Errichtung einer Verwaltung für die Produktion von Lastenseglern im Volkskommissariat für die Flugzeugindustrie.
(24) Deutsche Luftziele
Laptschinski/Luftheer, Kartenziele Bilder Nr.24,34, zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.38.
(25) Verteidigungsprobleme
Suworow/Eisbrecher, S.39.
(26) Offensivkonzept
- Luftwaffe: Suworow/Eisbrecher, S.38, Bezug: VV/Krieg, 1929/9, Grundsatzartikel S.7 "Über die Anfangsphase des Krieges" sowie gleichlautende Dienstvorschriften für sowj. Luftwaffenpiloten von 1940 und 1941. Oberst d. LW A.I.Rodimzew auf dem 18. Parteikongreß der KPdSU, 1939: "In den kommenden Kämpfen werden wir auf dem Territorium des Gegners operieren. So lauten unsere Dienstvorschriften. Wir sind militärisch erzogen und richten uns nach der Dienstvorschrift." (Suworow/Eisbrecher, S.129). Die Dienstvorschrift war insbesondere PU-39 (Polewoi Ustaw=Feld-Dienstvorschrift) von 1939, demnach die "Operation in die Tiefe" (des gegnerischen Raumes) mit Luftlandetruppen die vorherige eigene Luftherrschaft voraussetze. Die "Instruktion für selbständige Einsätze der Fliegerkräfte" regelte deren Erlangung (Suworow/Eisbrecher, S.143). Zuletzt Schukow im Dezember 1940 laut Suworow/Eisbrecher, S.382, Bezug: Akademie/Geschichte, S.173: "Schukow hielt es für möglich, die Luftherrschaft im wesentlichen durch Angriffe auf die Flugplätze des Gegners zu erringen."
- Sowjetarmee allgemein: "Felddienstvorschrift der Roten Arbeiter- und Bauernarmee" von 1939: "Die Rote Arbeiter- und Bauernarmee wird die aggressivste von allen jemals dagewesenen Offensivarmeen sein." (Suworow/Eisbrecher, S.145) Ebenso Suworow/Eisbrecher, S.406, Bezug: Grigorenko/Keller, S.138: "Man hatte uns restlos für einen Angriffskrieg vorbereitet. Und es war nicht unsere Schuld, daß die Aggression nicht von uns ausgegangen war." Suworow/Tag-M, S.181, Bezug: T.I.Rostunow auf dem 18. Parteikongreß KPdSU laut Prawda, 18.03.1939: "Unsere Artillerie ist eine Artillerie für Angriffsoperationen. Wie ein wütender Sturm wird die Rote Armee ins Feindesland eindringen und im mörderischen Artilleriefeuer den Gegner vom Antlitz der Erde hinwegfegen."
(27) Flugpanzer
Suworow/Eisbrecher, S.138f. Antonow war der Konstrukteur vieler erfolgreicher Serienflugzeuge, darunter das größte militärische Transportflugzeug.
(28) Fernbomber
Suworow/Tag-M, Sn. 19-26, Bezug: Schumichin/Fliegerkräfte, S.218 (Höhe); Schawrow/Geschichte, S.162 (Bombenlast); Kerber/TU, S.143 (Abwehrbewaffnung); Kerber/Spur, S.202 (Vergleich B-17); Pussep/Dimension, S.330 (Flak-geschützt); Oserow/Sonderlager, S.47 (Produktion tausend Stück). Stalins Befehl zur Produktion von 1.000 Maschinen wurde mehrfach erteilt und zurückgezogen. Bis Kriegsbeginn waren elf Maschinen produziert. Strategische, nicht minder aggressive Gründe, warum statt dessen kleine Kampfflugzeuge auf Serie gelegt wurden in Suworow/Tag-M, S.35-38 unter Verweis auf Laptschinski/Luftheer und Jakowlew/Ziel, S.182.
(29) Vorn stationiert
Sowj. Taktik des Tiefraumangriffs und das sowj. JG 123 Suworow/Eisbrecher, S.38f. Weniger als 10 km vor der Grenze Suworow/Eisbrecher, S.256.
(30) Fünfjahresplan für Flugzeuge
- Flugzeugproduktion: Suworow/Eisbrecher, S.40f.
- Pilotenausbildung: Suworow/Tag-M, S.148, Bezug: Schumichin/Fliegerkräfte, S.177.
- Schulverdoppelung: 01/1940=18, 09/1940=28, 01/1941=41 laut: Suworow/Tag-M, S.148, 2.000 Schüler laut Krassowski/Leben, S.111, 147 Motorflieger pro Schule laut Staatliches Zentralarchiv der Roten Armee, Fonds 29, Inventarverz. 31, Vorgang 107, Blatt 28.
- Ausbildungsverkürzung: Suworow/Tag-M, S.155, Bezug: Schumichin/Fliegerkräfte, S.233.
- Entlassung als Sergeanten laut Suworow/Tag-M, S.214f., Bezug: Scholdujew/Staffel, S.41.
(31) Sowjetische Ausdehnungserfolge
Suworow/Eisbrecher, S.57. Hier nur die westlichen Nachbarn der SU:
- Estland: Besetzung Estlands durch SU ab 17.06.1940, förmliche Eingliederung in die SU als "estnische SSR" am 06.08.1940, erste große Verfolgungs- und Deportationswelle gegen estn. Intelligenz im Juni 1941.
- Lettland: 05.10.1939 SU zwang Beistands- und Stützpunktabkommen auf / Okt. 1939-1941: Die Deutschbalten wurden in den sog. Warthegau und ins Reichsgebiet umgesiedelt / 21.07.1940 erzwungener Anschluß Lettlands an SU.
- Litauen: Ab 15.10.1939: 65.000 Deutschbalten vorwiegend i.d. Warthegau umgesiedelt. Juli/August 1940: Estland, Lettland und Litauen wurden als 14., 15. und 16. Sowjetrepublik von der SU annektiert. 14.06.1941: Massendeportation von 40.000 Litauern nach Sibirien durch NKWD.
- Rumänien: 1940 SU erzwang aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina. Im August dekretierte Hitler im "Wiener Schiedsspruch" die Rückgabe von Nord-Siebenbürgen an Ungarn. Bulgarien erhielt die Süd-Dobrudscha. In Rumänien wurden deutsche Truppen stationiert.
(32) Ausdehnungspläne
Zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.48, Bezug Marschall S.K.Timoschenko, Befehl des Volkskommissars für Verteidigung Nr. 400 vom 07.11.1940: "In Litauen, Lettland und Estland ist die den Werktätigen verhaßte Macht der Gutsbesitzer und Kapitalisten beseitigt. Die Sowjetunion hat sich beachtlich vergrößert und ihre Grenzen nach Westen vorgeschoben. Die kapitalistische Welt wurde gezwungen, zurückzuweichen und zusammenzurücken. Aber uns, den Kämpfern der Roten Armee, kommt es nicht zu, überheblich zu werden und uns mit dem Erreichten zufrieden zu geben!"
(33) Welteroberungsstimmung
Suworow/Eisbrecher, S.54f., Bezug: Prawda, 01.01.1941: "Im Jahr einundvierzig werden wir unsere Schaufeln in frische Bodenschätze stoßen ... und vielleicht gesellen zu den sechzehn Wappen (der Sowjetrepubliken)sich noch andere Wappen hinzu ... Groß ist dieses Land: Selbst der Erdball muß sich neun Stunden drehen, ehe für unser gesamtes riesiges Land ein neues Siegesjahr begonnen hat. Die Zeit wird kommen, in der dafür nicht neun, sondern volle vierundzwanzig Stunden nötig sind ... Und wer weiß, wo wir das Neujahrsfest in fünf, in zehn Jahren begehen werden: in welcher Zone, auf welchem sowjetischen Meridian?"
(34) Sozialistische Glücksbringer
- Suworow/Eisbrecher, S.208, Bezug: Prawda, 18.08.1940: "Und wenn der Marschall der Revolution, Genosse Stalin, das Signal geben wird, werden sich Hunderttausende von Flugzeugführern, Navigatoren, Fallschirmspringern mit der geballten Wucht ihrer Waffe auf das Haupt des Feindes stürzen, mit der Waffe der sozialistischen Gerechtigkeit. Die sowjetischen Luftflotten werden der Menschheit das Glück bringen!"
- Suworow/Eisbrecher, S.419f., Bezug: Prawda, 19.08.1939: "Gerade im Interesse der Verteidigung werden von der UdSSR breite Angriffsoperationen auf dem Territorium der Feinde gefordert, und das widerspricht nicht im geringsten dem Charakter eines Verteidigungskrieges."
- Suworow/Eisbrecher S.423, Bezug: Prawda, 14.08.1939: "Einen Verteidigungskrieg zu führen bedeutet keineswegs, an den Grenzen des eigenen Landes haltzumachen. Die beste Form der Verteidigung ist der zügig vorangetragene Angriff bis zur vollständigen Vernichtung des Gegners auf dessen eigenem Territorium."
- Präzisiert durch M.W.Frunse in "Der Kommunist", 07.12.1921: "Die Grenzen dieser Front werden zunächst durch die Grenzen des Festlandes der Alten Welt bestimmt." (Suworow/Eisbrecher, S.419f.)
(35) Rumänisches Erdöl
Ölfrage Suworow/Eisbrecher, S.55, bezogen auf eine erste Landung sowj. Truppen in der rumänischen Grenzstadt Kilija am 25.06.1941, wie berichtet in Anonymus/Wachtposten, S.141, zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.76. Die Bedeutung des Erdöls für Stalin laut 03.12.1927: "Ohne Erdöl einen Krieg zu führen ist unmöglich, wer daher in Sachen Erdöl im Vorteil ist, der hat auch Siegeschancen im kommenden Krieg." In: Stalin/Werke Bd.10, S.277, laut Suworow/Eisbrecher, S.150. Ebenso das Telegramm Stalins an den Befehlshaber der sowjetischen Südfront I.W.Tjulenew vom 07.07.1941, demnach das gerade annektierte Bessarabien um jeden Preis zu halten sei, "im Hinblick darauf, daß wir das Territorium Bessarabiens als Aufmarschbasis für die Organisierung unseres Angriffs benötigen."(Suworow/Eisbrecher, S.152).
(36) Unhinderlicher Pakt
- Zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.53, Bezug: Kriwoschejin/Kriegsgeschichte, S.8: "Mit den Deutschen haben wir einen Pakt, aber das ist ohne Belang ... Jetzt ist die beste Zeit für eine endgültige und konstruktive Lösung aller Weltprobleme angebrochen ..."
- Zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.54, Bezug: Breschnew/Land, S.16 beschreibt eine Diskussion vor dem Krieg zwischen Parteiagitatoren über die Paktfrage: "Genosse Breschnew, wir sollen den Leuten die Sache mit dem Nichtangriffspakt klarmachen, das heißt, daß alles ernst gemeint ist, und wer nicht daran glaubt, der führt provokatorische Reden. Aber das Volk glaubt kaum daran. Wie sollen wir uns verhalten? Sollen wir es ihnen nun klarmachen oder nicht? ... Unbedingt klarmachen, sagte ich, Wir werden es so lange klarmachen, bis im faschistischen Deutschland kein Stein mehr auf dem anderen steht."
(37) Hereingelegt
Zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.67, Bezug: Chruschtschow/Erinnerungen Bd.2, S.69. Die Parteizeitschrift "Kommunist", Nr. 5/1958: "Der Nichtangriffspakt mit Deutschland war darauf berechnet, Zeit zu gewinnen ... mehr als 20 Monate zu gewinnen, in deren Verlauf die strategische Lage ... bedeutend verbessert wurde und die Streitkräfte sowie ihre wehrwirtschaftliche Basis ernstlich verstärkt wurden."
(38) Geheimverhandlungen
Suworow/Eisbrecher, S.270, Bezug: Anonymus/Weltkrieg Bd. 3, S.352. Von solchen Umtrieben hatte auch die dt. Seite Kenntnis laut Telegramm v.d.Schulenburg an Ribbentrop Nr.1368 vom 13.06.1941. Schon am 24. April dieses Jahres hatte der dt. Marine-Attaché Baumbach in Moskau mit "Gerüchten" zu kämpfen, die über einen bevorstehenden Krieg zw. beiden Ländern munkelten: Suworow/Eisbrecher, S.273, Bezug: Telegramm Nr. 34112/110 für die dt. Kriegsmarine.
(39) Sperrmühen
Suworow/Eisbrecher, S.93ff., Bezug: Tuchatschewski/Werke Bd.1, S.65-67. Dies ausführlicher zum Konzept der "UR" (Ukrepljonny Rajon = Befestigte Räume / "Stalin-Linie") Suworow/Eisbrecher ab S.109, Beginn der Stalin-Linie 1927, ebd., S.117.
(40) Grenzaufgabe
Suworow/Eisbrecher, S.46f., Bezug: Starinow/Minen, S.176: "Es war eine dumme Situation. Als wir an relativ kleine Staaten mit schwachen Armeen grenzten, hatten wir unsere Grenzen tatsächlich dicht gemacht. Als jedoch das faschistische Deutschland unser Nachbar wurde, stellte sich heraus, daß die von den Pionieren errichteten Verteidigungsanlagen entlang der früheren Grenze aufgegeben und teilweise sogar demontiert waren."
(41) Verstorbene Sperrwaffe
Suworow/Eisbrecher, S.47, Bezug: Starinow/Minen, S.186.
(42) Minenräumer gesucht
Suworow/Eisbrecher, Sn. 90, 104f., Bezug: Marschall G.Kulik Anfang Juni 1941 zitiert in Starinow/Minen, S.179: "Minen sind eine Sache von beeindruckender Wirkung, aber sie sind ein Instrument für die Schwachen, für diejenigen, die sich verteidigen ... Wir haben nicht so sehr Minen nötig als vielmehr Instrumente zum Entminen".
(43) Hoher Besuch
Suworow/Eisbrecher, S.105, Bezug: Reschin/Karbyschew, S.204. Besuch von Pionier-Generalleutnant Prof. D.Karbyschew in Begleitung von W.I. Kusnezow (Kommandierender General der 3. Armee) und N.A.Iwanow (Oberst-Kommandant des Festungsraums Grodno) an der Westgrenze bei Augustów/Sejno. Karbyschew hatte sich vor der Abfahrt in Moskau verabschiedet mit dem Kommentar, daß der Krieg begonnen habe und man sich nicht in Moskau, sondern "an der Stätte des Sieges" wiedersehe. Wie der Professor der Akademie des Generalstabs der SU bei Kriegsausbruch an der Front erwischt werden konnte, erklärt MHZ 1980/10, S.96 mit "einem Auftrag des Generalstabs im Bereich der westlichen Staatsgrenze" (Suworow/Eisbrecher, S.387).
(44) Scheinsperren
Suworow/Eisbrecher, S.120.
(45) Darfs offensichtlich sein?
Suworow/Eisbrecher, S.266, Bezug: Sandalow/Front, S.53. In gleichem Sinne ebd., Marschall I.Ch.Bagramjan MHZ 1976/1, S.54.
(46) Grenzumbau
Suworow/Eisbrecher, S.95f., Bezug: Merezkow/Dienst, S.184 und mit einem Befehl des Inhalts:
1. Beseitigung des früher angelegten Sicherungsstreifens an der Westgrenze, Auflösung der Sprengkommandos, Entfernung der Sprengladungen, Entschärfung der Minen, Einebnung der Sperranlagen;
2. Kein Anlegen von Sicherungsstreifen in den neu hinzugewonnenen Ländereien (=Polen, Baltikum, Bessarabien, Bukowina);
3. Verlegung der Hauptkräfte des Heeres unmittelbar an die Grenze, ohne diese Streitkräfte durch einen wie auch immer gearteten Sicherungsstreifen zu decken;
4. Heranführung und Konzentration der strategischen Reserven der Roten Armee aus dem Landesinneren unmittelbar an der Grenze;
5. Beginn mit der zügigen Durchführung umfassender Arbeiten zum Ausbau von Flugplätzen und des Verkehrsnetzes im westlichen Weißrußland und in der Westukraine. Ausbau der eingleisigen Schienenstrecken zu zweigleisigen. Allgemeine Erhöhung der Durchlaßkapazität und Anlage neuer Verkehrswege, die unmittelbar zur deutschen Grenze führen.
Das Kuriosum: Suworow/Eisbrecher, S.100, Bezug: Anonymus/Kiew, S.147.
(47) Evakuierung
Suworow/Eisbrecher, S.107, Bezug: Anonymus/Vorposten, S.101.
(48) Partisanenpause
Suworow/Eisbrecher, S.125f., Bezug: Starinow/Minen, S.40, wobei explizit die Zerstörung der versteckten Partisanenstützpunkte genannt wird.
Suworow/Eisbrecher S.127, Bezug: Waupschas/Alarmpunkte, S.203: "In jenen bedrohlichen Vorkriegsjahren hatte die Doktrin vom Krieg auf fremdem Boden die Oberhand gewonnen ... sie trug einen klar umrissenen offensiven Charakter."
(49) Rote U-Boote
Suworow/Tag-M, S.79, Bezug: MHZ 1982/7, S.55. Beteiligt an der sowj. Produktion waren US-Ingenieure laut Sutton/Suicide, passim.
(50) Libauer Heringsfaß
Suworow/Eisbrecher, S.158, Bezug: Bassow/Kriegsmarine, S.138. Ebenso Suworow/Tag-M, S.83. Dort auch zum Verlust der Treibstoffvorräte.
(51) Krim-Manöver
Suworow/Eisbrecher, S.159, Bezug: Asarow/Odessa, S.3-8.
(52) Sumpfmarine
Suworow/Eisbrecher, S.153. Der Nachweis der Basis Pinsk in dem Memoiren von Schukow mit Karte für den Stand erstes Halbjahr 1941. Der Kanal ist heute im Schulatlas zu finden. Die Stärke der Marineinfanterie Suworow/Eisbrecher, S.157.
(53) Reise nach Berlin
Suworow/Eisbrecher, S.155, Bezug: MHZ 1984/7, S.68, worin Admiral W.Grigorjew über sein Gespräch mit Schukow im Jahr 1943 dessen Wortlaut so berichtet: "Vom Pripjet aus können Sie in den westlichen Bug gelangen, in den Narew und auf der Weichsel bis nach Warschau, und von dort führt der Weg zu den Flüssen Deutschlands. Wer weiß, vielleicht bis nach Berlin! - Er wandte sich abrupt um, blickte mich fragend an und wiederholte, indem er jedes Wort einzeln betonte: Bis nach Berlin? Na, was meinen Sie?"
(54) Wehrpflicht
Delegiertenreisen: Suworow/Eisbrecher, S.61 bezogen auf die vierte außerordentliche Sitzung des Obersten Sowjets der SU vom 01.09.1939.
Dienstalter: laut SM Bd.2, S.302f.
(55) Unbeabsichtigter Zweifrontenkrieg
Zitiert in Suworow/Eisbrecher, S.61, Bezug: Jakowlew/Ziel, S.212: "Hitler war überzeugt, daß England und Frankreich für Polen nicht kämpfen würden." Hitlers Planungen über "Lebensraum im Osten" im Zweiten Band von "Mein Kampf" (1926), waren ab 1935 in der SU bekannt durch die Übersetzung des Buchs unter dem Titel "Moja Borbja". So Maser/Wortbruch, S.33f. Dort auch vollständig zitiert die weiteren Überlegungen Hitlers: "So liegt schon in der Tatsache des Abschlusses eines Bündnisses mit Rußland die Anweisung für den nächsten Krieg. Sein Ausgang wäre das Ende Deutschlands."
(56) Sowjetisches Kriegskonzept
Stalin auf der Sitzung des Politbüros der KPdSU vom 19.08.1939, diskutiert in Suworow/Eisbrecher, S.62ff. Das streng geheime Protokoll gelangte in die Hände der frz. Nachrichtenagentur "Havas" - E.Jäckel in Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Oktober 1958, S.383, Bezug: Zeitschrift "Revue de droit international" Nr. 3, Genf Juli-September 1939, S.247ff. Diese Publikation wurde von Stalin dementiert in Prawda, 30.11.1939:
"Zu einer Lügenmeldung der Nachrichtenagentur Havas: ... Genosse Stalin hat folgende Antwort geschickt: Diese Meldung der Agentur Havas ist wie viele andere ihrer Meldungen ein Lügengeschwätz. ... Aber wie sehr auch die Herrschaften in der Agentur Havas lügen mögen, so können sie doch nicht in Abrede stellen,
a) daß nicht Deutschland Frankreich und England angegriffen hat, sondern daß Frankreich und England Deutschland angegriffen und damit die Verantwortung für den gegenwärtigen Krieg auf sich genommen haben.
b) daß Deutschland nach der Eröffnung der Kampfhandlungen Frankreich und England Friedensvorschläge unterbreitet und daß die SU diese Friedensvorschläge Deutschlands offen unterstützt hat, weil sie der Auffassung ist und dies auch weiter sein wird, daß eine schnellstmögliche Beendigung des Krieges in entscheidender Weise die Lage aller Länder und Völker erleichtern würde;
c) daß die herrschenden Kreise Englands und Frankreichs in brüsker Form sowohl die Friedensvorschläge Deutschlands wie auch die Versuche der Sowjetunion, eine schnellstmögliche Beendigung des Krieges zu erreichen, abgelehnt haben.
Das sind Tatsachen. Was können die Café-chantant-Politiker aus der Agentur Havas dem entgegenstellen? I. Stalin".
(57) Planungen
Marschall A.I.Jegorow: eigener Erstschlag durch grenzstationierte "Invasionsarmeen" während der Mobilmachung, um die des Gegners zu stören. Laut Vortrag vor dem Revolutionskriegsrat der SU am 20.04.1932 in Suworow/Eisbrecher, S.198. Tuchatschewski/Werke Bd.2, S.219 forderte, daß sich die "... Zusammensetzung und Dislozierung einer Vorausarmee in erster Linie nach den Möglichkeiten des Überschreitens der Grenze unmittelbar nach der Bekanntgabe der allgemeinen Mobilmachung richten müssen, ... mechanisierte Korps müssen 50 bis 70 km hinter der Grenze stehen, um am ersten Tag der Mobilmachung die Grenze überschreiten zu können." Im Konzeptdenken der Roten Armee bedeutete Mobilisierung den Krieg laut Schaposchnikow/Erinnerungen, S.558 (Suworow/Eisbrecher, S.320).
(58) Frühbekannt
Suworow/Eisbrecher, S.314, Bezug: A.A.Gretschko MHZ 1966/6, S.8. Stalin erfuhr im Dezember 1940 durch den Chef der GRU, F.I.Golikow, daß Hitler zum Zweifrontenkrieg entschlossen sei, tat dies zunächst aber als Dokumentenfälschung ab. Sein Umdenken ab 21. Juni 1941 kam zu spät.
(59) Ungläubig
Suworow/Eisbrecher, S.320, Bezug: Tjulenew/Kriegen, S.141 unter Zitierung von Schukow. Weitere Details Suworow/Eisbrecher, S.398.
(60) Hammel-Irrtum
Die Details der GRU-Ermittlungen (Hammel, Öl) Suworow/Eisbrecher, S.316, wohl aus Archivquellen des Nachrichtendienstes, worin Suworow einst Mitarbeiter war.
(61) Armeequellen
Aufstellung ab 1939: Suworow/Eisbrecher S.161ff., S.321. Beleg für die kurzfristige Aufstellung von acht Sowjetarmeen ist eine Meldung von TASS vom 13.Juni 1941; Suworow/Eisbrecher, S.168. Ebenso Suworow/Tag-M, S.161, Bezug: Anonymus/Streitkräfte, S.242 (11 Monatsdivisionen). Die Beförderungen exemplarisch in fünf von über 80 belegbarer Fälle: Suworow/Tag-M, S.166f., vier Tage VOR dem Pakt mit Hitler. Summierung von 295 neuen Divisionen insgesamt Suworow/Tag-M, S.172-174: 125 Schützen-, 30 Motorisierte-, 61 Panzer-, 79 Fliegerdivisionen bis zum dt. Angriff (=295) plus 60 weitere geplante. Irreführung mit Zahlen nach Verlusten laut Suworow/Tag-M, S.176, Bezug: MHZ 1966/10, S.56.
(62) Aufgepanzert
Suworow/Eisbrecher, S.175. Sollstärke einer Sowjetarmee 1939: 2.350 Panzer, 698 gepanzerte Fahrzeuge, 4.000 Geschütze und Granatwerfer, 250.000 Soldaten, 10 schwere Artillerieregimenter, sowie Ergänzungstruppen. Nachweis einer Realstärke von mehr als 1.000 Panzern für das neu aufgestellte 5. Mechanisierte Korps/Alexejenko in Transbaikalien laut Suworow/Tag-M, S.291, Bezug: Zentralarchiv d. Verteidigungsministeriums der SU, Fonds 209, Inventarverz. 2511, Vorgang 20, S.128.
(63) Begriffskosmetik
- Frontbegriff: Ab Februar 1941 in geheimen Dokumenten laut Suworow/Eisbrecher, S.371, Bezug: MHZ 1978/4, S.86. Der Frontbegriff noch vor dem Krieg sogar im offiziellen Beschluß: "Am 21. Juni beschloß das Politbüro des ZK der KPdSU die Bildung von Frontverbänden auf der Basis der westlichen Grenzmilitärbezirke". Laut Schilin/Krieg, S.64, Suworow/Eisbrecher, S.398.
- Stoßbegriff: Suworow/Eisbrecher, S.169, Bezug: SM Bd.1, S.256. Schwindel mit irreführenden Begriffen allgemein laut Suworow/Eisbrecher S.172ff.
- Sicherungsbegriff: Suworow/Tag-M, S.208, Bezug: Melikow/Entfaltung: "Eine Sicherungsarmee verwandelt sich in dem Augenblick, wenn die Entscheidung, zu aktiven Handlungen überzugehen, gefallen ist, in eine Invasionsarmee."
(64) Rumänienstoß
Suworow/Eisbrecher, S.329.
(65) Grenzbestückung
Suworow/Eisbrecher, S.172, am Beispiel 16. Armee, Bezug: Zentralarchiv d.Verteidigungsministeriums der SU, Fonds 208, Inventarverzeichnis 2511, Vorgang 20, S.128. Summarische Übersicht nochmals Suworow/Eisbrecher, S.402. Beleg für 125 neue Schützen-Divisionen 1939-1941 (Suworow/Tag-M, S.171): Jasow/Treue, S.178; Moskalenko/Südwest, S.9, Bagramjan/Sieg, S.39. Gesamtstärke Armee 5,5 Mio. Suworow/Tag-M, S.202, ebd., S.271 eine Gesamtübersicht auf Korps-Ebene für alle Landstreitkräfte.
(66) Invasionsvorbereitungen
- Offensivübertragung - Suworow/Eisbrecher, S.199 unter Verweis auf eine Anweisung von Schukow: "Die Durchführung der Aufgaben, die den Invasionsarmeen gestellt sind, muß der gesamten Ersten Strategischen Staffel übertragen werden." In: MHZ 1963/10, S.31.
- Mengenlisten - Gesamtstärke 3 Millionenheer: Suworow/Eisbrecher, S.199. Gesamtzahl von 191 Divisionen laut Suworow/Eisbrecher, S.275 mit Auflistung von sechs Divisionen für das Baltikum unter Hinweis auf Anfilow/Tat, S.189. Ein Anfang mit 28 Divisionen, Suworow/Eisbrecher, S.276, laut Wassilewski/Lebenswerk, S.119. Allmähliches Aufwachsen der Stärke zur Verfünffachung am Beispiel einer Einheit in Suworow/Tag-M, S.94, Bezug: L.M. Sandalow MHZ 1988/11, S.7. Entwicklung der Mannschaftsstärke Rote Armee von 800 Tsd. 1933 bis 1,5 Mio. 1938 im Detail bei Suworow/Tag-M, S.202f.
- Uniformvorräte - Suworow/Eisbrecher, S.199, Bezug: Kurkotkin/Dienste, S.216: "Die Truppenteile, die vor dem Krieg zur Staatsgrenze abgerückt waren, ... hatten die gesamte eiserne Reserve an Bekleidung und Schuhwerk mitgenommen." Die mutmaßlich damit zu beglückenden Reservisten wurden wohl tatsächlich mobilisiert, daß im Mai und Juni 1941 ganze 800.000 von ihnen auf dem Transport waren. Suworow/Eisbrecher, S.242 - Bezug: Kowaljow/Transportwesen, S.41.
- Truppendichte: die Sowjetarmee ging damals von einer eigenen Division pro 7,5 Kilometer Frontlänge aus, 3-4 Mal mehr als Verteidiger üblicherweise einplanen, da sie aus Gründen von Sicherheit und taktischer Reaktionsfähigkeit die Masse der eigenen Kräfte im Hinterland bereitstellen. Suworow/Eisbrecher, S.323, Bezug: Sandalow/Erlebtes, S.65.
(67) Zweite Strategische Staffel
Suworow/Eisbrecher, S.242 und S.248, jeweils im Rahmen ausführlicher Detailbelege zur Verlegung im Mai und Juni 1941 aus Kriegserinnerungen der Sowjetkommandeure. Nach dem dt. Angriff mußte die Staffel von Angriff auf Verteidigung umstrukturiert werden, Suworow/Eisbrecher, S.324, Bezug: Generalmajor W.Semskow MHZ 1971/10, S.13. Umstrukturierung der 16. Armee laut Suworow/Eisbrecher, S.329, Bezug: Generalleutnant M.F.Lukin MHZ 1979/7, S.43: "Wir gingen davon aus, auf gegnerischem Territorium zu kämpfen."
(68) NKWD-Aufmarsch
Suworow/Eisbrecher, S.77ff. Systematische Übersichten waren aus den sowj. Archiven bereits entfernt worden, als Suworow nachforschte. Indirekte Hinweise waren zahlreich zu finden. So die Stationierung von NKWD-Truppen im Juni 1941 nur der sowj. Südfront mit 11 Einheiten, darunter neun Regimenter, gefunden in: MHZ 1983/9, S.31, oder durch Kommandeurs-Erinnerungen wie: Sandalow/Erlebtes, Sn.108,143.
(69) Operative NKWD-Ergänzungstruppen
Suworow/Eisbrecher, S.87ff., Bezug: Generalmajor W.Nekrassow MHZ 1985/9, S.34. Drei Armeen - Suworow/Eisbrecher, S.402.
(70) Sowjetische KZ-Häftlingssoldaten
Suworow/Eisbrecher, S.342ff., Bezug auf 63. sowj. Schützenkorps (Schwarzes Korps) in der 21. Armee unter L.G.Petrowski, das durch außerordentlichen Einsatz in die offiz. sowj. Geschichtsschreibung kam wie in: MHZ 1966/6, S.17, SM Bd.6, S.314, oder Kriegserinnerungen Plaskow/Kanonade, S.163. Die Armee von Rokossoswki bestand hauptsächlich aus Häftlingen laut Djomin/Gauner, S.26 = Suworow/Eisbrecher, S.347. Rokoss. war selbst sowj. KZ-Häftling gewesen. Dies näher in Suworow/Eisbrecher, S.351ff. Eine Liste von Kommandeuren, die vorher im KZ gewesen waren in Suworow/Eisbrecher, S.354. Zitat zur Motivation der Häftlinge Rokossowski/Soldatenpflicht, S.136 in Suworow/Eisbrecher, S.347. Aus Häftlingen bestand auch die 24. Armee aus Sibirien. Der zeitweise Armee-Kommandeur Kalinin wurde später durch den NKWD-Generalmajor K.Rakutin abgelöst (Suworow/Eisbrecher, S.344 = Kalinin/Gedanken, S.132f.). Kalinin kehrte erneut nach Sibirien zurück, wo er in "Barackenstädten" angebliche "Holzfäller" als Ergänzungssoldaten aufgestellt haben will (Suworow/Eisbrecher S.344f.). Suworow dechiffriert dies unter Bezug auf Solschenizyn/GULAG als Mobilisierung von KZ-Häftlingen in einer Stärke von mind. 130.000 Mann in zehn Divisionen.
(71) Gebirgsjägerarmeen
Diskutiert an Werdegang und Auftrag der 12. Armee in Suworow/Eisbrecher, S.182ff.
(72) Eingeholt
Suworow/Eisbrecher, S.191.
(73) Leere Karpaten
Suworow/Eisbrecher, S.191, Bezug: Generalleutnant B.Aruschunjan MHZ 1973/6, S.61.
(74) Kaukasustraining
Suworow/Eisbrecher, S.185, Bezug: Befehle von Schukow, berichtet von Marschall I.Ch.Bagramjan MHZ 1967/1, S.54. Die Einrichtung einer regelrechten Instruktions-Schule für den Gebirgskrieg für diese beiden Armeen mit Flachland im Rücken laut Zeitschrift "Roter Stern", 01.11.1986 in Suworow/Eisbrecher, S.190. "Das Heranführen neuer Divisionen kann unter dem Vorwand von Ausbildungslehrgängen erfolgen ..." (Suworow/Eisbrecher, S.324).
(75) Die 9. Armee
Zur überdurchschnittlichen Stärke Suworow/Eisbrecher, S.174-176, zum Einzelaspekt Panzer in der Kavallerie unter Bezug auf dam. Generalmajor des 2. Kavalleriekorps der 9. Armee, P.Below MHZ 1959/11, S.66.
(76) Öl-Erkenntnis
Schukow/Erinnerungen, S.224 erkannte ebenfalls die strategische Bedeutung der Ölquellen: "Die Schwachstelle Deutschlands war seine Erdölgewinnung, die es jedoch bis zu einem gewissen Grade durch den Import des rumänischen Erdöls kompensieren konnte."
(77) Sowjetische Südbedrohung
- Befreiungsfeldzug: Suworow/Eisbrecher, S.178, Bezug: MHZ 1972/10, S.83.
- Eingeständnis: Suworow/Eisbrecher, S.427, Bezug: Generalmajor A.I.Michaljow zur Süd- und Südwestfront in: MHZ 1986/5, S.49: "Die strategischen Ziele sollten durch den Übergang der Truppen dieser Fronten zum entschlossenen Angriff erreicht werden."
- Die Note vom 20.06.41 laut Suworow/Eisbrecher, S.180. Das Faksimile in Maser/Wortbruch, S.370f.
- Die Ausführungen Keitel und Jodl laut Suworow/Eisbrecher, S.406.
(78) Roter Umschlag
Suworow/Eisbrecher, S.208f., Bezug: Rokossowski/Soldatenpflicht, S.11. Tödliche Neugier bei Generalmajor M.Grezow MHZ 1965/9, S.84: "Natürlich besaßen wir ausführliche Pläne und Anweisungen für das, was am Tage "M" zu geschehen hatte ... alles war bis auf die Minute im Detail vorgezeichnet ... All diese Pläne hat es gegeben. Aber leider war nichts darüber gesagt, was zu geschehen hatte, falls der Gegner plötzlich zum Angriff übergehen sollte." Möglicherweise war eine andere Umschreibung "Großer Plan" - Suworow/Eisbrecher, S.379, Bezug: Kurotschkin/Nordwest-Front, S.195: (Der Stabschef der NW-Front, P.S.Kljonow, erteilt dem Generalmajor der Nachrichtentruppen am 19.06.1941 einen Befehl:) "Vorgehen gemäß großem Plan. Sie wissen, wovon die Rede ist? - Jawohl, ich verstehe vollkommen, meldete ich."
(79) Westverlegung
Suworow/Eisbrecher, S.229, Bezug: Generalmajor und Stabschef der 1. Rotbanner-Armee an der Fernostfront G.Schelachow MHZ 1969/3, S.56: "Laut Direktive des Volkskommissars für Verteidigung vom 16. April 1941 wurden von der Fernost-Front nach Westen verlegt: Die Führung des 18. und des 31. Schützenkorps, die 21. und die 66. Schützendivision, die 211. und die 212. Luftlandebrigade und einige weitere Truppenteile für Spezialaufgaben." Weitere Quellen bestätigen die Verlegung sowj. Fernost-Truppen an die Westgrenze:
- Allgemein: Raum Transbaikalien: Anonym/Transbaikalien,
- 26.05.41: zwei Schützendivisionen vom Ural ins Baltikum,
- 26.05.41: neun Schützendivisionen und drei Panzerdivisionen aus Transbaikalien laut Generalmajor A.Grylew, Prof.W.Chwostow in der Zeitschrift "Der Kommunist" 1968/12, S.67 (Suworow/Eisbrecher, S.232). Näher Suworow/Eisbrecher, S.362,
- 26.05.41: geheime nächtliche Verlegung der 16. Armee laut Lobatschow/Pfaden, S.123,
- 13.06.41: sechs Schützendivisionen laut Anonymus/Ural, S.104.
(80) Reiseköpfe
Allgemeine "Abberufung nach Westen", Suworow/Eisbrecher, S.364, Bezug: Grigorenko/Keller, S.246. Mündliche Hinweise des Sowjetmarschalls Jerjomenko, Suworow/Eisbrecher, S.366. Grundsatz Suworow/Eisbrecher, S.280f.: "Es ist eine seit langem eingeführte Ordnung in der Roten Armee: Während die Truppen noch im Anmarsch sind, ist die Führung bereits an den Ort der bevorstehenden Aktion vorausgeeilt." (Rokossowski/Soldatenpflicht, S.166.) Suworow kann den Grundsatz realisiert finden durch die Direktive vom 13. Mai 1941, welche sieben der acht inneren Militärbezirke der SU (von insgesamt 16) in Armeestäbe umwandelte, die ab 13. Juni 1941 alle nach Westen verlegt wurden:
- 4. Armee / W.I.Tschuikow: steht in der zweiten Jahreshälfte 1940 schon an der Westgrenze, soll aber im Manöver eine "Westverlegung" üben. Laut Sandalow/Erlebtes, S.65, Suworow/Eisbrecher, S.322.
- 6. Armee nachgewiesen auf Divisionsebene vom Ural nach Augustów an der Westgrenze (Suworow/Eisbrecher, S.322),
- 16. Armee / M.F.Lukin über Ural und Transbaikalien nach Westen,
- 18. Armee / A.K.Smirnow aus Charkow zur rumänischen Grenze,
- 19. Armee / I.S.Konew aus Nordkaukasus nach Westen, inkl. Chef Luftwaffe Nordkaukasus J.M.Nikolajenko;
- 20. Armee / F.N.Remesow aus Orjol nach Westen,
- 21. Armee / W.F.Gerassimenko aus Bez. Wolga zur dt. Grenze,
- 22. Armee / F.A.Jerschakow aus dem Ural nach Westen,
- 24. Armee / S.A.Kalinin aus Sibirien nach Westen
- 28. Armee / W.J.Katschalow aus Archangelsk nach Westen,
- Bezirk Moskau / I.W.Tjulenew zur 9. und 18. Armee an der rumänischen Grenze, Nachfolger erst nach dem dt. Angriff ab 26.06.41 P.A.Artemjew, Ex-Chef des Sicherheitsdienstes Osnas, Suworow/Eisbrecher, S.286f. unter Verweis auf K.F.Telegin MHZ 1962/1, S.36: "Da man davon ausging, daß der Krieg auf dem Territorium des Gegners geführt werden würde, waren die in der Vorkriegszeit innerhalb des Militärbezirks (Moskau) angelegten Mobilmachungsvorräte an Bewaffnung, Versorgungsgütern und Munition in die Grenzbezirke verlagert worden". In den verlassenen inneren Militärbezirken blieben nur untergeordnete Dienstgrade ohne Mannschaft. Im Falle 24. Armee/Kalinin traf ein Nachfolger des Kommandeurs erst 1942 ein laut SM Bd. 7, S.338 / Suworow/Eisbrecher, S.285.
Die Sowjets bewerteten auch umgekehrt vermehrtes Auftauchen dt. Kommandeure im Grenzbereich als Vorzeichen des Krieges lt. Suworow/Eisbrecher, S.389, Bezug: Nowikow/Himmel, S.41; Sacharow/Fragen, S.43, Suworow/Eisbrecher S.401, Bezug: Anfilow/Tat, S.65.
Nachweis für die Anwesenheit sowj. Kommandeure an der Front vor dem Krieg mit Suworow/Eisbrecher, S.390, durch Sewastjanow/Memel, S.7 (Blickkontakt mit dt. Soldaten), Kotschetkow/Luken, S.8, (Stabsquartier Divisionskommandeur mit Blick auf dt. Soldaten) Suworow/Eisbrecher, S.391. Zehn weitere belegte Fälle Suworow/Eisbrecher, S.392ff. Ein weiterer Fall S.399.
(81) Durchaus gewußt
Suworow/Eisbrecher, S.325, Bezug: Kalinin/Gedanken, S.124: "Schließlich bereiten wir uns nicht auf eine Verteidigung, sondern zum Angriff vor, schließlich werden wir den Feind auf seinem eigenen Territorium schlagen."
(82) Neues Lager
Suworow/Eisbrecher, S.240, Bezug: dam. Generalmajor N.I.Birjukow, Kommandeur der 186. Schützendivision im 62. Schützenkorps des Militärbezirks Ural in: MHZ 1962/4, S.80: "Am 13. Juni 1941 erhielten wir vom Stab des Militärbezirks eine Direktive von besonderer Wichtigkeit, derzufolge die Division in 'ein neues Lager' abrücken solle. Die Adresse des neuen Quartieres wurde nicht einmal mir, dem Divisionskommandeur mitgeteilt. Erst als wir Moskau passierten, erfuhr ich, daß unsere Division in den Wäldern westlich von Idriza konzentriert werden sollte." Der selbe Befehl im ganzen Militärbezirk Ural laut Anonymus/Ural, S.104.
(83) Fünf Armeen
Suworow/Eisbrecher, S.241, Bezug: Stemenko/Generalstab, S.26 (fünf Armeen); sowie Iwanow/Anfangsphase, S.211 (drei Armeen).
(84) 77 Divisionen
Suworow/Eisbrecher, S.242-248. Summe 77 auf S.242.
(85) Unterbringungsprobleme
Truppen waren mit Bauarbeiten ausgelastet, fehlende Basiseinrichtungen - Suworow/Eisbrecher, S.331, Bezug eine Reihe publizierter Sowjetquellen: Anonymus/Geschichte Bd. 4, S.27, Anonymus/Weißrußland, S.84, Sandalow/Front, S.41.
(86) Unbehaust
Erste Staffel an die Grenze - Suworow/Eisbrecher, S.331, Bezug: Marschall I.Ch.Bagramjan MHZ 1976/1, S.62; Zelte für die Zweite Staffel - Suworow/Eisbrecher S.331f., Bezug: Moskalenko/Südwestfront, S.18.
(87) Aufmarsch-Ende
Suworow/Eisbrecher, S.249, Bezug: Iwanow/Anfangsphase, S.211. Da Stalin und Schukow Angriffe am Sonntagmorgen bevorzugten, und bevor ein Aufmarsch vollendet war, ist der wahrscheinlichste Termin für den geplanten sowj. Großangriff "Grosa" (Gewitter) Sonntag, der 06.07.1941 gewesen - Suworow/Eisbrecher, S.429f.
(88) Treibstoffverlagerung
Suworow/Eisbrecher, S.259, Bezug: Kurkotkin/Dienste, S.59. K. erwähnt nur 100.000 Tonnen, aber auf S.173 einen Stau 1940 von 8.500 Kesselwagen an (nur) einem Bahnhof, wobei jeder Wagen zu dieser Zeit 62 Tonnen Treibstoff faßte. Das Geständnis Suworow/Eisbrecher, S.409, bezogen auf MHZ Nr.4, S.34.
(89) Flugaufrüstung
Suworow/Eisbrecher, S.256, Bezug: Sandalow/Front, S.63. Noch am Morgen des dt. Angriffs erhält die Westfront 99 neueste Kampfflugzeuge des Typs Mig-3 auf dem Flugplatz Orscha, was heißt, daß diese vor dem Angriff abgeschickt wurden. Verweis auf Anonymus/Führung, S.41. Eine gleiche Beobachtung für den Norden der Westfront (Mig-3) durch Hauptmarschall der Luftstreitkräfte A.A.Nowikow MHZ 1969/1, S.61 in Suworow/Eisbrecher S.256f.
(90) Tarnungsfragen
Suworow/Eisbrecher, S.263, Bezug: Jakowlew/Ziel, S.252. Vernichtungsanweisungen für einen chiffrierten Unterbringungsbefehl für Kaukasustruppen beim sowj. Kriegshafen Odessa laut Sacharow/Fragen, S.42.
(91) Umschulung/Reservisten
- Vorzeitige Entlassung laut Suworow/Tag-M, S.162, Bezug: Geheimbefehl vom 22.02.1941 durch Volkskommissar f. Verteidigung, Ljudnikow/Gewitter, S.23 und ders./Weg, S.3.
- Umschulung der Politkader laut Suworow/Tag-M, S.98, Bezug: Anonymus/KP, S.296f. und Jepischew/Partei, S.163 (Zahlenumfang).
- Einberufung der Reservisten laut Suworow/Eisbrecher, S.242, Bezug: Kowaljow/Transportwesen, S.41: "Von Mai bis Anfang Juni hatte das Transportwesen der SU die Beförderung von etwa 800.000 Reservisten zu bewältigen ... Diese Transporte mußten unter Geheimhaltung durchgeführt werden ..." Einzelheiten zu sowj. Wehrpflicht und Einberufung Suworow/Tag-M, S.194ff.
(92) Unvermeidlich
- Abwarten verrottet: Suworow/Eisbrecher, S.334f., Bezug: Schaposchnikow/Gehirn, passim, ebenso MHZ 1986/1, S.15. Verfall der Disziplin durch Warten in schlechter Unterkunft am Beispiel einer Kavalleriedivision 1931-33 in Suworow/Eisbrecher, S.336, Bezug: Schukow/Erinnerungen, S.118. Ebenso Marschall A.M.Wassilewski in: MHZ 1978/2, S.68: "Wir hatten ... den Rubikon des Krieges erreicht, und der Schritt nach vorn mußte festen Schrittes getan werden."
- Keine mögliche Rückführung vor dem Winter - Suworow/Eisbrecher, S.338.
- Rinderwahnsinn: Suworow/Eisbrecher, S.402, Bezug: Kurkotkin/Dienste, S.325.
- Nachweis von Lebensmittelknappheit für Jahresanfang 1941 in Suworow/Eisbrecher, S.403, Bezug: MHZ 1961/7, S.102 (Getreideknappheit), sowie Swerew/Aufzeichnungen, S.188 (Rinderbestand unter dem von 1916).
(93) Befehlsausgabe
Suworow/Eisbrecher, S.379f., Bezug: Kurotschkin/Nordwestfront, S.118.
(94) Frühanfänger
- Genereller Befehl - Suworow/Eisbrecher, S.376, Bezug: Volkskommissar für Verteidigung.
- Odessa-Stab - Suworow/Eisbrecher, S.374f., Bezug: Marschall I.S.Konew MHZ 1968/7, S.42.
- Ostseemarine - Suworow/Eisbrecher, S.255, Bezug: "Das estnische Volk im GVK " Bd.1. Tallin 1973, S.143. Gleiche Marine-Beobachtung für Bosporus und Schwarzes Meer, Suworow/Eisbrecher, S.422, Bezug: Bassow/Kriegsmarine, S.117.
- Sitzung des Politbüros im Kreml am 21.06.1941 laut Suworow/Eisbrecher, S.397, Bezug: Anfilow/Tat, S.185. Wichtigster ermittelbarer von drei weiteren eher unbekannten Inhalten: "Am 21. Juni beschloß das Politbüro des ZK der KPdSU die Bildung von Frontverbänden auf der Basis der westlichen Grenzmilitärbezirke". Laut Schilin/Krieg, S.64. Hauptquartier des Oberkommandos laut Generaloberst A.P.Pokrowski MHZ 1978/4, S.64, Suworow/Eisbrecher, S.399.
(95) Transportfang
Suworow/Eisbrecher, S.260f. wobei Suworow insgesamt zehn Quellen zitiert mit entsprechend lautenden Kriegserinnerungen von Kommandeuren der Roten Armee.
(96) Aus dem Waggon
Suworow/Eisbrecher, S.260, Bezug: Birjusow/Geschütze, S.21. Gleichlautend der damalige Oberst und Chef der operativen Abteilung des Stabes der 13. Armee S.P.Iwanow in "Roter Stern", 21. August 1984. In ähnlichem Sinne MHZ 1960/9, S.56 sowie MHZ 1966/6, S.17. Ebenso: Anonymus/Heimat, S.5. Stemenko/Generalstab, S.30 berichtet über die Komplikationen der Angriffsumstellung, während die eigenen Truppen noch "nach Westen und Südwesten" transportiert wurden.
(97) Aufgefischt
Im Falle des sowj. besetzten Ortes Schaulen ging der angreifenden dt. Wehrmacht im dortigen Bahnhof ein im Bahntransport aufmarschierender Zug mit 58.400 militärischen KFZ der Roten Armee ins Netz. Bezug: Anonymus/Leningrad, S.22 und MHZ 1975/1, S.81 in Suworow/Eisbrecher, S.257. Im kleinen Bahnhof Kalinowka (Südwesten) standen 1.500 Waggons Munition laut Anonymus/Eisenbahner, S.36. Von allen diesen Munitionslieferungen für den eigenen Angriff gingen trotz erfolgreicher Rettungsversuche 4.216 Waggons verloren laut Generaloberst der Artillerie I.Wolkotrubenko MHZ 1980/5, S.71 (Suworow/Eisbrecher, S.258). Der Gesamtverlust von 25 Tsd. Waggons bis Ende 1941 laut Suworow/Tag-M, Bildseite 8, Bezug: Anonymus/Entfaltung, S.119 (Suworow/Tag-M, S.116).
(98) Zuvorgekommen
Suworow/Eisbrecher, S.383f., S.409, S.430: Zitat Iwanow/Anfangsphase, S.212.
(99) Undokumentiert
Beseitigte Antrittsrede von Stalin: Suworow/Eisbrecher, S.211f. Das Motto Stalins zitiert in Suworow/Tag-M, S.63, Bezug: Stalin/Werke Bd.13, S.15. Typischerweise wurde in Stalins Umgebung im Gegensatz zu Hitler erst gar nichts schriftlich festgehalten: Suworow/Tag-M, S.64, Bezug: Anastas Mikojan MHZ 1976/6, S.68; Jakowlew/Ziel, S.498; Ustinow/Namen, S.91; Schukow/Erinnerungen, S.296; Generaloberst B.Wannikow in: MHZ 1962/2.
(100) Vernichtet
Verschwundene Prawda Suworow/Eisbrecher, S.64. Ferner: Entfernten Materialien zum NKWD-Aufmarsch Suworow/Eisbrecher S.77. Die Entfernung laufender Seiten in Archivmaterial laut Suworow/Eisbrecher, S.266.
(101) Glaubwürdigkeitsprobleme
- Widersprechende Angaben in den Kriegserinnerungen von zwei Sowjetmarschällen zur Frage der Stationierung des 9. Spezial-Schützenkorps im Juni 1941 (Tscherewitschenko/Sacharow) laut Suworow/Eisbrecher, S.276f.
- Auslassung der ganzen Vorkriegsphase bei Konew/Jahr, Batow/Felde läßt alle Angaben zur Stationierung fort.
- In der persönlichen Befragung durch Suworow versuchte General F.N.Remesow Irreführungen zum Einsatz sowj. KZ-Häftlinge ("Schwarze Divisionen") beim Aufmarsch laut Suworow/Eisbrecher, S.341ff.
- Unterschlagung der Sitzung des Politbüros im ZK vom 19.08.1939 für den Mandschurei-Angriff laut Suworow/Tag-M, S.74-76, Verweis zusätzlich auf Anonymus/Weltkrieg Bd.2, S.285, gestützt durch Institut f. Militärgeschichte beim Verteidigungsministerium d.SU, Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK d. KPdSU, Institut f. Allgem. Geschichte a.d. Akademie d. Wissenschaften d.SU. Zugeständnis der Sitzung durch Generaloberst D.A.Wolkogonow in: "Iswestija", 16.01.1993.



Verwendete Literatur

Anfilow, W.A. (Anfilov): Bessmertnyj podvig. (Die unsterbliche Tat) Moskau 1971.
Akademie der Wissenschaften d.SU (Hrsg.): Istorija sovetskoj voennoj mysli. (Geschichte des sowjetischen militärischen Denkens) Moskau 1980.
Anonymus/Dienste: Razvitie tyla Sovetskich Vooružennych Sil. 1918-1988. (Die Entfaltung der Rückwärtigen Dienste der Sowjetischen Streitkräfte 1918-1988) Moskau 1989.
Anonymus/Eisenbahner: Sovetskie železnodorožniki v gody Velikoj Oteçestvennoj vojny. (Die sowjetischen Eisenbahner im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1963.
Anonymus/Führung: Komandovanie i štab voenno-vozdušnych sil v Velikoj Oteçestvennoj vojne. (Führung und Stab der Luftstreitkräfte im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1977.
Anonymus/Geschichte: Istorija Vtoroj Mirovoj vojny. (Geschichte des Zweiten Weltkriegs 1939-1945) Bd. 3. Moskau 1973-1982, dt.: Berlin 1975-1983.
Anonymus/Geschichte-GFK: Istorija Velikoj Oteçestvennoj vojny Sovestkogo Sojuza 1941-1945. Bd. 1-6. Dt.: Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion 1941-1945. Ostberlin 1962-1968.
Anonymus/Heimat: Po prikazu Rodiny. Boevoj put´ 6-j gvardejskoj armii v Velikoj Oteçestvennoj vojne 1941-1945 (Auf Befehl der Heimat - Der Kampfweg der 6. Gardearmee im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1971.
Anonymus/Kiew: Kievskij Krasnoznamennyi. Istorija Krasnoznamennogo Kievskigo voennogo okruga 1919-1972. (Geschichte des Rotbanner-Militärbezirks Kiew). Moskau 1974.
Anonymus/KP: KPSS o Vooružennyh Silach Sovetskogo Sojuza. Dokumenty 1917-1968. (Die KP der Sowjetunion und die Streitkräfte der Sowjetunion. Dokumente 1917-1968) Moskau 1969.
Anonymus/Krieg: Velikaja Oteçestvennaja vojna 1941-1945. Ënzyklopedija. (Der Große Vaterländische Krieg 1941-1945. Enzyklopädie) Moskau 1985.
Anonymus/Leningrad: Bitva za Leningrad 1941-1944. (Die Schlacht um Leningrad) Moskau 1964.
Anonymus/Moskau: Ordena Lenina Moskovskij voennyj okrug. (Der Militärbezirk Moskau) Moskau 1985.
Anonymus/Panzer: Sovetskie tankovye vojska 1941-1945. (Die sowjetischen Panztertruppen) Moskau 1973.
Anonymus/Rückzug: Rückzug auf Stalins Bild der Geschichte? In: Deutschland-Magazin 5/1995, S.36-40.
Anonymus/Streitkräfte: Sovetskie Vooružennye Sily. (Die sowjetischen Streitkräfte) Moskau 1978.
Anonymus/Ural: Krasnoznamennyj Ural´skij. (Der Rotbanner-Militärbezirk Ural) Moskau 1983.
Anonymus/Vorposten: Dozornye zapadnych rubežej. (Vorposten an den Westgrenzen) Kiew 1972.
Anonymus/Wachtposten: Çasovye sovetskich granic. (Wachtposten an sowjetischen Grenzen) Moskau 1983.
Anonymus/Weißrußland: Krasnoznamennyj Belorusskij voennyj okrug. (Der Rotbanner-Militärbezirk Weißrußland) Moskau 1983.
Anonymus/Weltkrieg: Istorija Vtoroj Mirovoj vojny. (Geschichte d. Zweiten Weltkriegs) Moskau 1973-1982.
Asarow, I.I. (Azarov, Vizeadmiral): Osaždennaja Odessa. (Das belagerte Odessa) Moskau 1962.
Auf der Wacht: Zentralrat des Osoawiachim (Hrsg.): Na straže. (Zeitschrift "Auf der Wacht", 1927-1941).
Bagramjan, I.Ch. (Marschall): Tak šli my k Pobede. (So gingen wir dem Sieg entgegen) Moskau 1977.
Bassow, A.W. (Basov): Flot v Velikoj Oteçestvennoj vojne 1941-1945. (Die Kriegsmarine im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1980.
Batow, P.I. (Batov, General): V pochodach. (Im Felde) Moskau 3/1974.
Birjusow, S.S.(Birjuzov, Generalmajor und Kommandeur der 132. Schützendivision): Kogda gremeli puški. (Als die Geschütze dröhnten) Moskau 1962.
Breschnew, L. (Brežnev, Sekretär Gebietskomitee f.d. Rüstungsindustrie, Generalsekretär KPdSU): Malaja zemlja. (Kleines Land) Moskau 1978, dt.: München 1978.
Chruschtschow, N. (Chrušžev, Generalsekretär KPdSU): Vospominanija. (Erinnerungen) Bd.2, New York 1981.
Conquest, R.: The Harvest of Sorrow. Sowjet Collectivization and the Terror-famine. London 1987.
Djomin, M. (Demin): Blatnoj. (Der Gauner) New York 1981.
Frunse, M.W. (General,1885-1925): Socinenija. (Werke) Moskau 1957.
Guderian, H. (Generalinspekteur Panzer, Generalstabschef Heer): Erinnerungen eines Soldaten. Stuttgart 12/1986.
Grigorenko, P.G. (Oberstleutnant im Stab Fernost, Generalmajor): V podpol´e možno vstretit´ tol´ko krys. (Im Keller trifft man nur Ratten) New York 1981, dt.: Erinnerungen. München 1981.
Hoffmann, J.: Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945. München 1995.
Institut/Fragen = Institut f. Geschichte d. Akademie d. Wissenschaften d. SU (Hrsg.): Voprosy istorii (Fragen der Geschichte).
Institut/Marx = Institut f. Marxismus-Leninismus beim ZK d. SED (Hrsg.): Karl Marx, Friedrich Engels, Werke. Berlin 1961-1968.
Iwanow, S.P. (Ivanov, General): Nacal´nyj period vojny. (Die Anfangsphase des Krieges) Moskau 1974.
Jakowlew, A.S.(Jakovlev, Generaloberst LW, Konstrukteur, pers. Referent Stalins): Cel´ žizni. (Das Ziel eines Lebens) Moskau 1968.
Jasow, D.T. (Jazov, Marschall, letzter Verteidigungsminister SU): Verny Otçizne. (In Treue zum Vaterland) Moskau 1988.
Jepischew, A.A. (Epišev, General): Partija i armija. (Die Partei und die Armee) Moskau 1980.
Kalinin, S.A. (Konstrukteur): Razmyslenija o minuvsem. (Gedanken zu dem, was gewesen ist) Moskau 1963.
Kerber, L. (Professor): Tu - çelovek i samolet. (Tu - Mensch und Flugzeug) Moskau 1973.
- Derselbe: in: Sled v nebe. (Die Spur am Himmel) Moskau 1971.
Konew, S.(Konev, Generalleutnant / Marschall): Sorok pjatiyj. (Das Jahr Fünfundvierzig) Moskau 2/1970.
Kotschetkow, D.I. (Koçetkov, Oberst, Kdr. 22. Pz.Div. im 14. Mechanisierten Korps 4. Armee Westfront): S zakrytymi ljukami. (Bei geschlossenen Luken) Moskau 1962.
Kowaljow, I.W. (Kowalev, stellv. Volkskommissar f. Staatskontrolle): Transport v Velikoj Oteçestvennoj vojne. (Das Transportwesen im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1981.
Krassowski, S.(Krasovskij, Marschall LW): Žizn´ v aviacii. (Ein Leben bei den Fliegern) Moskau 1968.
Kriwoschejin, S.(Krivošein, Generalleutnant): Ratnaja byl´. Zapiski komandira mechanizir. korpusa. (Eine Kriegsgeschichte) Moskau 1962.
Kurkotkin, S.K. (Marschall): Tyl Sovetskich Vooružennych Sil v Velikoj Oteçestvennoj vojne. (Die rückwärtigen Dienste der sowjetischen Streitkräfte im Großen Vaterländischen Krieg) Moskau 1977.
Kurotschkin, P. (Kuroçkin, Generalleutnant) in: Polubojarow, P.P. (Poluburajov, Hrsg): Sammelband "Iva Severs. Zapadnom fronte" (An der Nordwest-Front. Moskau 1969.
Kusnezow, N.G. (Kuznecov, Flottenadmiral, Volkskommissar f.d. Kriegsmarine, Mitglied d. ZK und d. Hauptquartiers d. OK): Nakanune. (Am Vorabend) Moskau 1966.
Laptschinski, A.N. (Lapçinskij): Vozdušnaja armija. (Das Luftheer) Moskau 1939.
Lenin, W.I. (Uljanov, Generalsekretär KPdSU): Vollständige Werkausgabe. Berlin 1955-1964 und Erg. 1969-1971.
Lobatschow, A.A. (Lobaçev, Generalmajor, Militärrat d. 16.Armee): Trudnymi dorogami. (Auf schwierigen Pfaden). Moskau 1960.
Ljudnikow, I.I. (Ljudnikov, Oberst, Leiter Infanterieschule, Kd. 200. Schützendivision): Skvoz´ grozy. (Durch Gewitter hindurch). Donezk 1973.
- Ders.: Doroga dlinoju v žizn´. (Ein Weg so lang wie das Leben) Moskau 1969.
Maser, W.: Der Wortbruch. Hitler, Stalin und der Zweite Weltkrieg. München 1994.
Melikow, W.A. (Melikov, Generalmajor): Strategiçeskoe razvertyvanie. (Die strategische Entfaltung) Moskau 1935.
Merezkow, K. (Mereckov, Generalstabschef): Na službe narodu. (Im Dienst für das Volk) Moskau 1968.
MHZ / Militärhistorische Zeitschrift: Volkskommissariat f. Verteidigung (Hrsg.): Voenno-istoriçeskij žurnal.
Moskalenko, K.S.(Generalmajor/Brigadekommandeur, Marschall ): Na jugozapadnom napravlenii. (An der Südwestfront) Moskau 1969.
Nowikow, A.A. (Novikov, Hauptmarschall LW): V nebe Leningrada. (Am Himmel von Leningrad) Moskau 1970.
Oserow, G.(Oserov): Tupolevskaja šaraga. (Tupolews Sonderlager) Frankfurt/M. 1971.
Plaskow, G.D. (Plaskov, Generalleutnant): Pod grochot kanonady. (Unter dem Dröhnen der Kanonade) Moskau 1969.
Pussep, E. (Hauptmann, Oberst) in: Gallai, M. (Hrsg.): Tret´e izmerenie (Die dritte Dimension) Moskau 1973.
Reschin, J.G. (Rešin): General Karbyšev. (General Karbyschew) Moskau 1971.
Rokossowski, K.K. (Rokossovskij, Marschall): Soldatskij dolg. (Soldatenpflicht) Moskau 1968.
Sacharow, M.W. (Zacharov, Generalmajor/Stabschef 9. Armee): in: Voprosy istorii (Fragen der Geschichte) 5/1970.
Sandalow, L.M. (Sandalov, Stabschef 4. Armee, Generaloberst): Na moskovskom napravlenii. (An der Front vor Moskau) Moskau 1970.
- Derselbe: Perežitoe. (Erlebtes) Moskau 1966.
Schaposchnikow, B.M. (Šapošnikov, Marschall): Mozg armii. (Das Gehirn der Armee) Bd.3. Moskau 1929.
- Derselbe: Vospominanija. (Erinnerungen) Moskau 1974.
Schawrow, W.B. (Šavrov, Flugzeugkonstrukteur): Istorija konstrucij samoletov v SSSR 1938-1950 gg. (Geschichte der Flugzeugkonstruktionen in der UdSSR 1938-1950) Moskau 1988.
Schilin, P.A. (Žilin, Generalleutnant): Velikaja Oteçestvennaja vojna. (Der Große Vaterländische Krieg) Moskau 1973.
Scholdujew, L.W. (Žolduev, Generalleutnant LW): Stal´naja ëskadril´ja. (Die stählerne Staffel) Moskau 1972.
Schukow, (Žukov, Marschall, Generalstabschef): Vospominaija i razmyšlenija. (Erinnerungen und Gedanken) Moskau 1969, dt.: Stuttgart 1969.
Schumichin, W. (Šumichin, Generalmajor LW): Sovetskaja voennaja aviacia 1917-1941. (Die sowjetischen Fliegerkräfte 1917-1941) Moskau 1986.
Sewastjanow, P.W. (Sevast´janov, Chef der Politabteilung der 5. Rotbannerschützendivision aus Witebsk im 16. Schützen-korps der 11. Sowjetarmee NW-Front): Neman-Volga-Dunaj. (Memel-Wolga-Donau) Moskau 1961.
SM / Sowjetische Militärenzyklopädie: Sovetskaja Voennaja Ënciklopedija. Moskau 1976-1980.
Solschenitzyn, A.: Der Archipel GULAG. Reinbek 1978.
Stalin, I.W. (Dschugaschwili, Generalsekretär KPdSU): Werke. Berlin 1946-1955.
Starinow, I.G (Starinov, Oberst).: Miny ždut svoego çasa. (Die Minen warten auf ihre Stunde) Moskau 1964.
Stemenko, S.M. (Štemenko, Oberst i.d. operativen Führung d. GS, General): General´nyj i štab v gody vojny. (Der Generalstab in den Kriegsjahren) Moskau 1968.
Strauss, W.: Unternehmen Barbarossa und der russische Historikerstreit. München 3/2001.
Sutton, A.C.: National Suicide. Military Aid to the Soviet Union. New Rochelle/N.Y. 1973.
Suworow, V. (Resun, W.B.): Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül. Stuttgart 1989
- Ders.: Der Tag M. Stuttgart 1995.
Swerew, A.G. (Zverev, Volkskommissar im ZK f.d. Finanzwesen d.SU): Zapiski ministra. (Aufzeichungen eines Ministers) Moskau 1973.
Timoschenko, S.K. (Timošenko, Marschall): Zakljuçitel´naja reç´ Narodnogo kommissara oborony Sojuza SSSR, Geroja i Maršala Sovetskogo Sojuza na voennom sovešçanii 31 dekabrja 1940 g. (Schlußrede anläßlich der militärischen Bera-tung am 31.12.1940) Moskau 1941.
Tjulenew, I.W. (Tjulenev, General): Çerez tri vojny. (Nach drei Kriegen) Moskau 1960.
Tuchatschewski, M. (Tuchaçevskij, Marschall): Izbrannye proizvedenija. (Ausgewählte Werke) Bd.1 und 2. Moskau 1964.
Uehr, Christian (Major i.G. der Bundeswehr): Haben Panzer Zukunft? In: Ch.Zentner (Hrsg): Das Dritte Reich/Waffen im Einsatz Bd.1. Hamburg, o.J., S.63-67.
Ustinow, D.F. (Ustinov, Marschall, Volkskommissar f.d. Rüstungsindustrie): Vo imja pobedy. (Im Namen des Sieges). Moskau 1988.
VM/Enzyklopädie: Verteidigungsministerium d.SU (Hrsg.): Sovetskaja voennaja Ënciklopedija. Bd. 1-8 (Sowjetische Militärenzyklopädie) Moskau 1976-1980.
VM/Wörterbuch: Verteidigungsministerium d.SU (Hrsg.): Voennyj Ënciklopediceskij slovar´. (Militärisches enzyklopädisches Wörterbuch) Moskau 1986.
VV/Krieg: Volkskommissariat f.d. Verteidigung d. SU (Hrsg.): Vojna i revoljucija. (Krieg und Revolution, 1925-1936).
Wannikow, B.L. (Vanikov, Generaloberst, Volkskommissar f.d. Rüstungsindustrie, dann Munitionsindustrie): in: Institut f. Geschichte: Voprosy istorii. (Fragen der Geschichte) 1969/1.
Wassilewski, A.M. (Vasilevskij, Marschall): Delo žizni. (Ein Lebenswerk). Moskau 1973.
Waupschas, S.A. (Oberst des KGB): Na trevožnych perekrestkach. Zapiski çekista. (An Alarmpunkten. Aufzeichnungen eines Tschekisten) Moskau 1971.
Werth, N.: Ein Staat gegen sein Volk. Gewalt, Unterdrückung und Terror in der Sowjetunion. In: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror. München-Zürich 2/1999, S.51-288.
Zentner, Ch. (Hrsg.): Fallschirmjäger. In: Das Dritte Reich/Waffen im Einsatz, Bd. 6. Hamburg o.J.

Michel
13.07.2008, 17:46
Aufstellung der Panzerkorps und Luftflotten der sowjetischen Westfront, Südfront, Leningrad-Front, Nordwest-Front und aller Militärbezirke, sowie die Aufstellung STAVKA's und der RVGK und all ihrer Reserven, werde ich dann morgen einstellen.

Außerdem werde ich den sowjetischen Gegenangriff bei Radziechewo am 23.6.41 thematisieren.

Deutschmann
13.07.2008, 20:15
Das bestätigt jeder, der gedanklich im Dritten Reich hängen geblieben ist, sich deutsch nennt, aber kaum einen fehlerfreien Satz schreiben kann.

Nein, nicht nur die.

Haspelbein
13.07.2008, 21:13
[...]
Also, von einer qualitativen Unterlegenheit der Sowjetarmee kann keine Rede sein. Es war eher umgekehrt.

Bitte vergleicht nicht nur das Material. Es ist kein grosses Geheimnis, dass das der Wehrmacht nur in unzureichendem Umfang Material zur Verfuegung stand. Die Rote Armee haette rein zahlenmaessig den Deutschen ueberlegen sein muessen.

Jedoch waren nach Stalins Saeuberungen in den 30er Jahren kaum noch kompetente Generaele am Ruder, und Stalin fehlte die Weitsicht, an einen unmittelbaren Angriff Deutschlands zu glauben. Wenn man sich die russischen Quellen aus der damaligen Zeit ansieht, so findet man, dass die Rote Armee durch den Angriff in ein voelliges Chaos gestuerzt wurde, und ihre Resourcen miserabel einsetzte.

Frei-denker
13.07.2008, 21:21
Nein, nicht nur die.

Läßt sich aber so schön unterstellen, wenn man sich nicht den historischen Fakten stellen will...

Frei-denker
13.07.2008, 21:25
Bitte vergleicht nicht nur das Material. Es ist kein grosses Geheimnis, dass das der Wehrmacht nur in unzureichendem Umfang Material zur Verfuegung stand. Die Rote Armee haette rein zahlenmaessig den Deutschen ueberlegen sein muessen.

Jedoch waren nach Stalins Saeuberungen in den 30er Jahren kaum noch kompetente Generaele am Ruder, und Stalin fehlte die Weitsicht, an einen unmittelbaren Angriff Deutschlands zu glauben. Wenn man sich die russischen Quellen aus der damaligen Zeit ansieht, so findet man, dass die Rote Armee durch den Angriff in ein voelliges Chaos gestuerzt wurde, und ihre Resourcen miserabel einsetzte.

Das mag ja durchaus so gewesen sein.

Zeigt aber, dass dies militärtaktisch ein genialer Schachzug war. Man hat eine zahlenmäßig und teilweise qualitativ besser ausgerüstete Armee dadurch besiegt, dass man sie in einem für diese extrem ungünstigen Zeitpunkt angegriffen hat.

Hätte man gewartet, bis die sich richtig aufgestellt hätten, so wäre die Schlacht für die Deutschen vermutlich verloren gegangen.

Dabei tauchen zwei neue Fragen auf:

War ein Angriff in diesem Augenblick das aus militärischer Sicht Zwingende? Das Optimale?

Wie wäre die Geschichte ohne diesen Angriff weitergegangen?

Haspelbein
14.07.2008, 00:41
[...]

Zeigt aber, dass dies militärtaktisch ein genialer Schachzug war. Man hat eine zahlenmäßig und teilweise qualitativ besser ausgerüstete Armee dadurch besiegt, dass man sie in einem für diese extrem ungünstigen Zeitpunkt angegriffen hat.

Sicherlich, die Blitzkriegtaktiken waren fuer die Zeit revolutionaer, und verhalfen den Deutschen zu Erfolgen, die bei einem reinen Materialvergleich nicht zu erwarten gewesen waeren. Fuer die Rote Armee galt dies unter umgekehrten Vorzeichen: Eine eine einfache und berechtigte Kritik an der damals unfaehigen Fuehrung aus linientreuen Buerokraten brachte einem ein Aufenthalt im Lager ein.



Hätte man gewartet, bis die sich richtig aufgestellt hätten, so wäre die Schlacht für die Deutschen vermutlich verloren gegangen.

Dabei tauchen zwei neue Fragen auf:

War ein Angriff in diesem Augenblick das aus militärischer Sicht Zwingende? Das Optimale?

Wie wäre die Geschichte ohne diesen Angriff weitergegangen?

a) Nein. Er war meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend. Jedoch wollte Hitler diesen Feldzug noch zu seinen Lebzeiten durchfuehren. Prinzipiell haette Hitler eh noch mit dem Weltkrieg warten muessen. Hitler war am Verhandlungstisch recht geschickt. Letztendlich eine Faehigkeit, die er nicht konsequent nutzte, und die nicht unbedingt in sein Selbstbild passte.

b) Stalin haette darauf gewartet, dass Deutschland weiter von den Westmaechten geschwaecht wird, um sich seine Scheibe abzuschneiden. Stalins Angriff haette aber aus taktischen Gruenden wesentlich spaeter stattgefunden.

Frei-denker
14.07.2008, 09:17
...
a) Nein. Er war meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend. Jedoch wollte Hitler diesen Feldzug noch zu seinen Lebzeiten durchfuehren. Prinzipiell haette Hitler eh noch mit dem Weltkrieg warten muessen. Hitler war am Verhandlungstisch recht geschickt. Letztendlich eine Faehigkeit, die er nicht konsequent nutzte, und die nicht unbedingt in sein Selbstbild passte..
Sehe ich anders.

Eine derart hochgerüstete Armee war nur mit einem größtmöglichen Überraschungsmoment zu besiegen. Und dieser war nur während der Aufstellungsphase gegeben.

Wären die Armeen erstmal geordnet und eingewiesen in ihren Positionen, wäre jeder Schlachtverlauf für die deutsche Seite weitaus verlustreicher gewesen und die Chancen eines schnellen Sieges vertan.


...
b) Stalin haette darauf gewartet, dass Deutschland weiter von den Westmaechten geschwaecht wird, um sich seine Scheibe abzuschneiden. Stalins Angriff haette aber aus taktischen Gruenden wesentlich spaeter stattgefunden.

Hätte also Hitler die Zeit bis zum D-Day einfach verstreichen lassen, wäre er in einen aussichtslosen Zwei-Frontenkrieg verwickelt worden, der nur zu verlieren war.

Hitlers einzige Chance war ein schneller Überraschungssieg über die Sowjets, bevor die Westmächte für eine Landung in Frankreich gerüstet waren. Wäre das gelungen, hätte Hitler den Rücken frei gehabt, die russischen Rohstoffe wie Öl zur Verfügung und hätte das gesamte deutsche Heer zur Verteidungung des Westens aufstellen können.

Und um ein Haar wäre diese Rechnung ja sogar aufgegangen. Drei Wochen später einsetzender Regen und die Wehrmacht hätte Moskau überrannt.

Hoch gepokert und verloren...

Lichtblau
14.07.2008, 09:34
Sehe ich anders.

Eine derart hochgerüstete Armee war nur mit einem größtmöglichen Überraschungsmoment zu besiegen. Und dieser war nur während der Aufstellungsphase gegeben.



http://www.nfhdata.de/cgi-local/frame/indexpage.pl?http://www.nfhdata.de/premium/newsboard2/dcboard.php?az=show_mesg&forum=115&topic_id=125&mesg_id=489&page=

Wenn du diesen Link gelesen hast, bist du dann immer noch vom Präventivkrieg überzeugt ?

Haspelbein
14.07.2008, 14:24
Sehe ich anders.

Eine derart hochgerüstete Armee war nur mit einem größtmöglichen Überraschungsmoment zu besiegen. Und dieser war nur während der Aufstellungsphase gegeben.

Wären die Armeen erstmal geordnet und eingewiesen in ihren Positionen, wäre jeder Schlachtverlauf für die deutsche Seite weitaus verlustreicher gewesen und die Chancen eines schnellen Sieges vertan. [...]

Jedoch wurden die strukturellen Probleme der Roten Armee nur durch den Krieg selbst ueberwunden. Aber all das ist theoretisch. Prinzipiell war der Krieg gegen die Sowjetunion auf Dauer nicht zu gewinnen, und zwar zu keiner Zeit.



Hätte also Hitler die Zeit bis zum D-Day einfach verstreichen lassen, wäre er in einen aussichtslosen Zwei-Frontenkrieg verwickelt worden, der nur zu verlieren war.

Hitlers einzige Chance bestand darin, nach dem Angriff auf Frankreich mit den Westmaechten zu verhandeln. Wenn man jedoch Hitler's Mein Kampf gelesen hat, wird einem schnell klar, dass er einfach andere Ziele hatte.



Hitlers einzige Chance war ein schneller Überraschungssieg über die Sowjets, bevor die Westmächte für eine Landung in Frankreich gerüstet waren. Wäre das gelungen, hätte Hitler den Rücken frei gehabt, die russischen Rohstoffe wie Öl zur Verfügung und hätte das gesamte deutsche Heer zur Verteidungung des Westens aufstellen können.

Nein, die Wehrmacht haette diese Gebiete und die ausgedehnte Front nie halten koennen. Die Sowjetunion waere in jedem Szenario ein schwarzes Loch gewesen, dass die Resourcen der Wehrmacht verschlungen haette.



Und um ein Haar wäre diese Rechnung ja sogar aufgegangen. Drei Wochen später einsetzender Regen und die Wehrmacht hätte Moskau überrannt.


Und was haette das ausser einer Zerstoerung Moskaus gebracht?

Frei-denker
14.07.2008, 14:51
http://www.nfhdata.de/cgi-local/frame/indexpage.pl?http://www.nfhdata.de/premium/newsboard2/dcboard.php?az=show_mesg&forum=115&topic_id=125&mesg_id=489&page=

Wenn du diesen Link gelesen hast, bist du dann immer noch vom Präventivkrieg überzeugt ?

Wenn du meinst, ein Gegenargument zu haben, dann sag es aber stell hier nicht irgendwelche Links ein, die man dann lesen soll. Das ist keine Diskussion.

Frei-denker
14.07.2008, 14:56
Jedoch wurden die strukturellen Probleme der Roten Armee nur durch den Krieg selbst ueberwunden. Aber all das ist theoretisch. Prinzipiell war der Krieg gegen die Sowjetunion auf Dauer nicht zu gewinnen, und zwar zu keiner Zeit.
Als die Wehrmacht kurz vor Moskau stand, soll Stalin für den Fall Moskaus eine Kapitulationserklärung vorbereitet haben.




Hitlers einzige Chance bestand darin, nach dem Angriff auf Frankreich mit den Westmaechten zu verhandeln. Wenn man jedoch Hitler's Mein Kampf gelesen hat, wird einem schnell klar, dass er einfach andere Ziele hatte.
Damit kannst du nicht den Zwang zur Vermeidung eines Zwei-Frontenkrieges in Abrede stellen.

1941 war bereits klar, dass die Westmächte keinen Waffenstillstand schließen würden. Folglich blieb nur eine schnelle Ausschaltung des kommunistischen Feindes im Rücken, um danach den Rücken für den Kampf gegen England frei zu haben.



Nein, die Wehrmacht haette diese Gebiete und die ausgedehnte Front nie halten koennen. Die Sowjetunion waere in jedem Szenario ein schwarzes Loch gewesen, dass die Resourcen der Wehrmacht verschlungen haette.
Und was haette das ausser einer Zerstoerung Moskaus gebracht?
Sie hätte die Gebiete genauso halten können wie die Rote Armee nach dem Zaren.

Ausonius
14.07.2008, 15:15
Genauere biographische Daten zum Professor für russische und osteuropäische Geschichte, Gabriel Gorodetsky PhD, sind auf seiner Privatseite an der israelischen Universitätnicht zu finden. Vor allem keine Hinweise zu seiner Herkunft. Es konnte lediglich festgestellt werden, daß der Direktor des "Curiel Center for International Studies", heute auch Präsident der israelischen Gesellschaft für slawische und osteuropäische Studien, den gleichen Namen trägt wie ein Hofhistoriker der Sowjetunion, der sich durch Beiträge zur Rechtfertigung Stalinscher Politik hervorgetan hatte. Russische Zeitungen meldeten außerdem 1995 die Teilnahme dieses Professors aus Israel an einer inländischen Konferenz von Altstalinisten. Gorodetsky gibt an, 1973 an der Universität Oxford in Geschichte promoviert worden zu sein. Der zeitliche Zusammenhang legt nahe, daß seine vorherige Emigration aus der UdSSR eine Reaktion war auf die Entstalinisierung, welche mit Staatschef Chruschtschow (Amtszeit 1958-1964) begonnen hatte.

Die Schmähvorwürfe gegen Gorodetsky sind nicht nur lächerlich, sondern m.E. verleumdend. Denn eine einfach Internet-Recherche genügt, um herauszufinden, dass jener mitnichten ein "Hofhistoriker der Sowjetunion", zumal der Stalin-Ära gewesen ist. Vielmehr ist Gorodetsky 1945 in Tel Aviv geboren worden. Dein Text basiert auf die wilden Spekulationen des unseriösen Dietmar Nix.

Haspelbein
14.07.2008, 15:59
Als die Wehrmacht kurz vor Moskau stand, soll Stalin für den Fall Moskaus eine Kapitulationserklärung vorbereitet haben. [...]

Stalin war am Rande des Zusammenbruchs, und dachte an die Aufgabe Moskaus. Jedoch ist mir jetzt nicht bekannt, der er die Kampf gegen die Invasoren aufgeben wollte. Ganz im Gegenteil: Die bestaendige Verlagerung der Industrie jenseits der Wolga macht deutlich, dass man im Notfall auch nach eine Einnahme von Moskau weiter kaempfen wollte.

Letztendlich bekam dies aber durch die Freisetzung von zusaetzlichen Truppen im Osten der Sowjetunion eine ganz eigene Dynamik, die eben dies hinfaellig machte.



Damit kannst du nicht den Zwang zur Vermeidung eines Zwei-Frontenkrieges in Abrede stellen.

Du denkst hier zu logisch. Meiner Meinung nach handelte Hitler in vielen Dingen auf eine sehr emotionalen Ebene. Wollte Hitler einfach eine Ausdehnung und Staerkung Deutschlands, so haette er noch viel mehr durch die Androhung von Gewalt gepaart mit Verhandlungen erreichen koennen.
Obwohl auch Hitler klar gewesen sein musste, dass er nur eine sehr geringe Chance auf Erfolg hatte, wollte er einfach den Krieg gegen die Sowjetunion, obwohl zu dem Zeitpunkt keine unmittelbare Notwendigkeit dazu bestand.



1941 war bereits klar, dass die Westmächte keinen Waffenstillstand schließen würden. Folglich blieb nur eine schnelle Ausschaltung des kommunistischen Feindes im Rücken, um danach den Rücken für den Kampf gegen England frei zu haben.

Einen Waffenstillstand mit den Westmaechten zu schliessen haette ich im Vergleich mit einem erfolgreichen Kampf (und folgende Stabilisierung) der Sowjetunion fuer das deutlich einfachere Unterfangen erachtet. Ein "schnelles Ausschalten" Russlands oder der Sowjetunion hat es letztendlich nie gegeben.



Sie hätte die Gebiete genauso halten können wie die Rote Armee nach dem Zaren.

Der Vergleich hinkt, denn die Rote Armee war letztendlich keine Besatzungsarmee aus dem Ausland. Ein Vergleich mit Napoleons Krieg gegen Russland waere hier treffender.

MorganLeFay
14.07.2008, 16:19
Stalin war am Rande des Zusammenbruchs, und dachte an die Aufgabe Moskaus. Jedoch ist mir jetzt nicht bekannt, der er die Kampf gegen die Invasoren aufgeben wollte.
Letztendlich bekam dies aber durch die Freisetzung von zusaetzlichen Truppen im Osten der Sowjetunion eine ganz eigene Dynamik, die eben dies hinfaellig machte.

Wollte er auch nicht, eher haette er noch ein paar Millionen mehr aufgerieben. Das waren so abstrakte Nummern von Stalin, dass es wurst war.

Ich weiss nicht mehr, wohin, aber die Komandozentrale sollte nach "hinten" verlegt werden, weg von der Front. Die Zuege standen bereit.

Dann kam das "Zittern", als die Deutschen langsamer wurden und man hoffen konnte, dass vielleicht doch noch was moeglich ist. In dieser kurzen Phase war Stalin ebenso unstet wie der Kriegsverlauf - immer gedanklich mit einem Bein im Zug, aber vielleicht... lieber doch nicht.

Und dann isses zugunsten der SU gekippt. Der Rest ist bekannt.

Haspelbein
14.07.2008, 16:31
Wollte er auch nicht, eher haette er noch ein paar Millionen mehr aufgerieben. Das waren so abstrakte Nummern von Stalin, dass es wurst war.

Ich weiss nicht mehr, wohin, aber die Komandozentrale sollte nach "hinten" verlegt werden, weg von der Front. Die Zuege standen bereit.

Dann kam das "Zittern", als die Deutschen langsamer wurden und man hoffen konnte, dass vielleicht doch noch was moeglich ist. In dieser kurzen Phase war Stalin ebenso unstet wie der Kriegsverlauf - immer gedanklich mit einem Bein im Zug, aber vielleicht... lieber doch nicht.

Und dann isses zugunsten der SU gekippt. Der Rest ist bekannt.

Ja, ich konnte mich noch erinnern, dass:

a) Es zu einer starken Verlagerung der Industrie oestlich der Wolga kam. Primaer geschah das, um Bombenangriffen vorzubeugen. Es hatte aber ebenfalls den Effekt, deutschen Bodentruppen den Zugriff auf diese Industriestandorte zu verweigern, sollten sie Moskau einnehmen.

b) Selbst der mumifizierte Lenin evakuiert wurde. :D

Letztendlich haette die Einnahme Moskaus wenig an der altbewaehrten russischen Taktik geaendert, auslaendische Invasoren im Lande verrecken zu lassen, indem man ihre zwangsweise langen Versorgungswege durch Partisanen oder regulaere Truppen attackiert.

MorganLeFay
14.07.2008, 16:36
b) Selbst der mumifizierte Lenin evakuiert wurde. :D


Ja, die Anekdote war allerdings sehr klasse beschrieben, die ist haengengeblieben.

Und noch als Zusatz - auch wenn Stalin nicht vorhatte zu kapitulieren, war wohl ziemlich fertig mit der Welt, als die Deutschen Moskau naeherkamen. Stellte ich mir mein Lesen so vor wie meine Chefin, wenn die mit den Nerven zu Fuss ist... Fahrig, unsicher, unentschlossen ("wavering"). :D

Ahab
28.07.2008, 17:04
Ach, Du willst uns also allen ernstes weißmachen, die Russen hatten die besseren Panzer, so ungefähr eine ganze Generation besser, so um die 8000, dagegen hatten die Deutschen 800 veralterte Panzer und dann verlieren die Russen einfach so? Wie soll das bitte gehen?




Ohne mich jetzt mal zum Rest der Geschichte zu äußern.

Du würdest dich wundern was allein die Ausbildung und Erfahrung eines Soldaten im Gefecht ausmacht.

Unabhängig von allen Schweinereien die da im 2. Weltkrieg so getrieben wurden waren die Deutschen eben genau das...
Diejenigen mit der besten Ausbildung und Fertigkeit.

Der Kampf ist auch bloß ein Handwerk, wenn auch ein ziemlich trauriges.

Pascal_1984
28.07.2008, 20:22
Genauso ist es! Deswegen ruhm und ehre den deutschen Soldat!

Michel
18.08.2008, 23:36
Panzer- Flugstreitkräfte der sowjetischen Südfront am 22.6.1941


2. Mechanisierte Korp Raum Odessa


11. Panzerdivsion

21. Tankregiment mit 100 T- 26 M40
22. Tankregiment mit 80 T-26 M40
149. Tankregiment mit 50 T-34 M40

1. Tankregiment mit 50 BT-5
(Mobile Einsatzgruppe zur Infanterieunterstützung)


16. Panzerdivsion

31. Tankregiment mit 150 BT-7


15. Mot. Schützendivsion



18. Mechanisierte Korp - Standort nordwestlich von Odessa


44. Panzerdivsion

178. Tankregiment mit 40 T-26 M40
178. Tankregiment mit 40 T-26 M40
180. Tankregiment mit 40 T-26 M40


47. Panzerdivsion

93. Tankregiment mit 60 T-26 M40
94. Tankregiment mit 60 T-26 M40


218. Mot. Schützendivsion


Luftstreitkräfte der Südfront am 22.6.1941


20. Luftdivsion 170 I-16
21. Luftdivsion 170 I-16
22. Luftdivsion 140 I-15
27. Jagddivision 140 Mig-3
18. Bomberdivsion 200 SB-2
35. Luftdivsion 160 IL-4
38. Luftdivsion 160 IL-4
45. Bomberdivsion 70 IL-4



Panzer- und Flugstreitkräfte der sowjetischen Westfront am 22.6.1941


11. Mechanisiertes Korp (Front zur 9 deutschen Armee und zur 3. Panzergruppe)


29. Panzerdivision

192. Tankregiment mit 140 T-26 M40
193. Tankregiment mit 30 T-34 M40
194. Tankregiment mit 5 KV-II

1. Tankregiment mit 40 BT-5
(Mobile Einsatzgruppe zur Infanterieunterstützung)


33. Panzerdivision

195. Tankregiment mit 20 T-60
196. Tankregiment mit 20 T-26 M40
197. Tankregiment mit 20 T-26 M40


204. Mot.-Schützendivsion



6. Mechanisierte Korp (Font zur 4. deutschen Armee)


4. Panzerdivision

7. Tankregiment mit 60 KV-II
137. Tankregiment mit 90 T-34 M40
138. Tankregiment mit 240 BT-5

1. Tankregiment mit 200 BT-5


7. Panzerdivsion

13. Tankregiment mit 50 KV-I M41
14. Tankregiment mit 150 T-34 M40
47. Tankregiment mit 120 BT-7


29. Mot. Schützendivision



13. Mechanisiertes Korp (Raum Brest Litowsk)


22. Panzerdivsion

43. Tankregiment mit 200 T-26 M40
44. Tankregiment mit 200 T-26 M40
171. Tankregiment mit 80 T-26 M40

1. Tankregiment mit 30 T-26 M40


30. Panzerdivsion

Keine Informationen vorhanden


205. Mot. Schützendivsion



20. Mechanisiertes Korp (Raum Minsk)


26. Panzerdivsion

Keine Informationen vorhanden


38. Panzerdivsion

75. Tankregiment
76. Tankregiment mit ingesamt etwa 50 T-26 M40


210. Mot. Schützendivsion



13. Mechanisiertes Korp (in Daugavpils stationiert)


25. Panzerdivsion

50. Tankregiment mit 100 T-26 M40
176. Tankregiment mit 100 T-26 M40
177. Tankregiment mit 50 T-26 M40


31. Panzerdivsion

189. Tankregiment mit 20 BT-7


208. Mot. Schützendivsion



17. Mechanisiertes Korp (in Vilna stationiert)


27. Panzerdivsion

Keine Informationen verfügbar


36. Panzerdivsion

198. Tankregiment mit 50 T-26 M40


209. Mot. Schützendivsion



Luftstreitkräfte der Westfront am 22.6.1941


9. Luftdivsion etwa 200 I-16
10. Luftdivsion 200 I-16
11. Luftdivsion 200 I-15
25. Luftdivsion 200 SB-2
28. Luftdivsion 200 SU-2
31. Luftdivsion 150 Pe-2
29. Luftdivsion 150 IL-4
30. Luftdivsion 150 IL-4
42. Luftdivsion 150 IL.4

Mindestens 1600 Flugzeuge unterschiedlichen Typs sind der Westfront am 22.6. unterstellt, wahrscheinlich waren aber mehr als 1800 auf dem Flugplätzen stationiert. (2/3 davon einsatzbereit)

Michel
18.08.2008, 23:44
http://www.suchoj.com/andere/IL-2/images/IL-2M-3_14.jpg



Geschichte:

Die IL-2 war das erfolgreichste Schlachtflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Der Entwicklungsbeginn war 1938, der Erstflug des Prototyps ZKB-55 am 30.12.1939. Aus diesem zweisitzigen Modell entstand die einsitzige ZKB-57 mit verbesserter Panzerung und stärkerem Triebwerk (Erstflug am 12.10.1940). Die Serienfertigung als IL-2 begann im Frühjahr 1941. In Auswertung der Einsatzerfahrung im Krieg wurde sie zur zweisitzigen IL-2M, aus der schließlich die Hauptversion IL-2M-3 entstand, weiterentwickelt. Insgesamt wurden über 30.000 Maschinen gebaut. Sie nahm an allen wichtigen Schlachten des Großen Vaterländischen Krieges bis zum Fall Berlins teil.

http://www.suchoj.com/andere/index.htm?http://www.suchoj.com/andere/IL-2/home.shtml

Insgesamt waren bis zum 22.6. etwa 600 IL-2 Sturmovik Schlachtflugzeuge hergestellt worden, 400 IL-2 eingeteilt in 2 Luftdivsionen standen an der Front.
Die Piloten hatten wenig bis keine Flugerfahrungen/Kampferfahrungen mit diesen "fliegenden Panzer".

Keine einzige Nation besaß im Jahr 1941 einen vergleichbaren Jagdbomber.

Neue Typen von Jagdflugzeugen wie die LaGG-3 oder Mig-3, befanden sich bereits in der Massenproduktion, und im Juni 41 waren weit über 1000 Jäger dieser Typen bereits hergestellt und standen in einem halben Dutzend Luftdivsionen entweder an der Front oder bei STAVKA in Reserve.

Ein normales deutsches Jagdgeschwader bestand aus max. 120 Flugzeugen + Ersatzflugzeuge.

Die deutsche Luftwaffe besaß an der ganzen Osfront 1945 Flugzeuge, davon waren 1280 am ersten Tag einsatzbereit, darunter 510 Bomber, 290 Stukas, 440 Jäger, 40 Zerstörer und 120 Fernaufklärer.
Diese Luftwaffe zerstörte am ersten Tag über 1200 sowjetische Flugzeuge entweder am Boden oder durch Abschuß. (etwa 300 bis 400 Abschüsse durch Jäger, 100 - 200 durch deutsche Flak)

Die sojetische Luftfahrindustrie hatte der Roten Armee vom 1.1.1939 bis zum 22.6.1941 - 17 745 Kampfflugzeuge geliefert, darunter 3719 neue Typen wie die IL-2, IL-4, Mig-3 oder LaGG-3.

Die sojetische Marineluftwaffe verfügte über weitere >mehr als 2500< Flugzeuge jeden Typs.


Die Bolschewisten unter Stalin besaßen min. 10mal mehr Flugzeuge wie die deutschen Angreifer.

.

Michel
19.08.2008, 00:47
Stalin war am Rande des Zusammenbruchs, und dachte an die Aufgabe Moskaus. Jedoch ist mir jetzt nicht bekannt, der er die Kampf gegen die Invasoren aufgeben wollte. Ganz im Gegenteil: Die bestaendige Verlagerung der Industrie jenseits der Wolga macht deutlich, dass man im Notfall auch nach eine Einnahme von Moskau weiter kaempfen wollte.


1. Die Sowjets hatten bis Anfang Dezember 1941 mehr als 1 Millionen Soldaten um Moskau zusammengezogen, davon 500 000 sibirische Elitesoldaten die bestens für den Winter ausgerüstet waren.
Die Niederlage vor Moskau war größer und verlustreicher für die Deutschen als die Schlacht um Stalingrad.
Moskau war uneinehmbar.


2. Die USA und GB unter Churchill, wollten keinen Frieden mit Deutschland.Auch wenn Hitler ermordet worden wäre und die NSDAP und ihre Bonzen entmachtet worden wären. Der Krieg wäre weitergegangen,
genauso verlustreich und fast ebenso unmenschlich gegen die deutsche und russische Zivilbevölkerung durch alle Seiten.

Michel
03.09.2008, 19:00
Kampf bei Radziechow am 23.6. gegen die deutsche 11. Panzerdivision
und sowjetischer Großangriff gegen die deutsche Heeresgruppe Süd (17. Armee, 6. Armee und 1. Panzergruppe) vom 26.6. bis 30.6.41.

Der Gegenangriff wurde vom Militärsowjet der Südwestfront geplant, einem dreiköpfigen Gremium,das aus Kommandeur Kirponos , Stabchef Purkajew und Kommissar Nikita Chruschtschow bestand.

Zwei Panzerkorps sollten mit ihren eigenen motorisierten Verbänden, der 5. und 6. Armee operieren. Die verbleibenden vier (8, 15, 9 und 19) sollten den Krisenherd bei Lutsk, Rowno, Dubno und Brody decken und die Deutschen mit einem konzentrischen Schlag eleminieren.

Das Hauptgewicht des Gegenangriffs sollten das VIII. und XV. Panzerkorps tragen.
Das IX. und XIX. Panzerkorps sollte General Potapows 5. Armee unterstehen und mit dem VIII. und XV. zusammenarbeiten.
Potapow sollte an der Achse der Eisenbahnlinie Lutsk-Brody angreifen.

Das IX., das in den Wäldern nördlich von Rowno konzentriert wurde, sollte von Klewani aus angreifen, das XIX. von Rowno aus in Richtung Dubno.

Das VIII. und XV. wurden als "Mobile Einsatzgruppe" zusammengefaßt; das VIII. unter General Ryabyschev sollte von Brody in Richtung Berestecko vorstoßen, das XV. von Toporiw nach Radziechow.

Der Start aller Operationen war für den 26. Juni ab 9.00 Uhr geplant.


General Karpezos XV. Panzerkorps, die seit dem 23.6. (Gegenangriff gegen Radziechow) große Verluste erlitten hatte,
sollte sehr schwieriges Gelände - ein vom fünf Flüssen durchzogenes Marschland - überqueren.
Am Morgen des geplanten Angriffs hatte er nur eine Divsion bereit. Rechts von ihm war das VIII. Panzerkorps von Uman anmarschiert und wurde bei Brody formiert; die 12. Panzerdivision (Teil des VIII. Panzerkorps) hatte nur noch 60 Panzer zur Verfügung, die 34. aber immer noch 150.
Um das XV. zu verstärken, sollte General Wlasow die 8. Panzerdivsion von seinem IV. Panzerkorps abgeben.
Eine weitere Divsion wurde als vermisst gemeldet, nachdem ihr Kommissar den befehlenden Offizier "überstimmt" hatte.


Die viertätige Panzerschlacht bei Radziechow verlief sehr verwirrend.

Teile der 11. deutschen Panzerdivsion, (etwa 2 Bataillone) hatten schnell Verteidigungsstellungen westlich von
Radziechow vor einem Hügelkamm an der Südflanke des XLVIII.deutschen Panzerkorps bezogen, als sie unvermittelt vom 15. sowjetischen Panzerkorps am 23.6. aus dem Süden frontal angegriffen wurden.

Der von General Kirponos befohlene Panzerangriff war schlecht koordiniert und traf die Heeresgruppe Süd daher nicht mit der geplanten Wucht.
Sowjetische Taktiker hätten den Kampf als "Treffpunktschlacht" bezeichnet, bei der die mobilen Streitkräfte gleichzeitig auf dem Schlachtfeld eintreffen.
Die Deutschen denen ihre gute Kommunikation und Abstimmung untereinander, sowie ihr gutes taktisches Training
zugute kamen, waren überrascht , daß sie den Angriff der Sowjets abwehren konnten.

Beim wiederholten Angriff am 26.09. gegen Radziechow musste der Angriff bereits gegen 16 Uhr infolge hoher Verluste abgebrochen werden.


wird fortgesetzt....................

mabac
04.09.2008, 12:24
Die Bolschewisten unter Stalin besaßen min. 10mal mehr Flugzeuge wie die deutschen Angreifer.

.

Die Nationalsozialisten besaßen min. 10mal bessere Piloten wie die sowjetischen "Verteidiger".


Bei den Schlachtfliegern:

Deutschland: Rudel 2530 Einsätze
Sowjetunion: Siwkow 243 Einsätze

Bei den Jagdfliegern:

Deutschland: Bubi Hartmann 352 bestätigte Abschüsse
Sowjetunion: unter ferner liefen

Lichtblau
04.09.2008, 12:52
Die Nationalsozialisten besaßen min. 10mal bessere Piloten wie die sowjetischen "Verteidiger".


Bubi Hartmann 352 bestätigte Abschüsse


Du glaubst doch nicht etwa diese goebbelschen Propagandazahlen?

mabac
04.09.2008, 13:57
Du glaubst doch nicht etwa diese goebbelschen Propagandazahlen?

Nein, ich glaube den Alliierten! :D

Vielleicht resultierte die Überlegenheit der deutschen Piloten daraus, dass sie nicht von Kommissaren in die Maschinen geprügelt werden mussten.

Übrigens waren auch slawische Piloten sehr erfolgreich.
Die 13. Staffel des Jagdgeschwader 52 bestand ausschliesslich aus Slowaken, die bei 216 bestätigten Abschüssen nur vier eigene Verluste hinnehmen musste.

Nun, die Sowjets hatten eine schier unglaubliche materielle Überlegenheit, mit dem Kämpfen war es nicht so dolle. Die Rotarmisten soffen lieber Wodka, tanzten Kasatschok oder plünderten und vergewaltigten. Deswegen brauchte die Rote Armee auch Heerscharen von Kommissaren und Sperreinheiten um die Horden in den Kampf zu treiben! :D

mabac
04.09.2008, 14:40
Nein, ich glaube den Alliierten! :D

Vielleicht resultierte die Überlegenheit der deutschen Piloten daraus, dass sie nicht von Kommissaren in die Maschinen geprügelt werden mussten.

Übrigens waren auch slawische Piloten sehr erfolgreich.
Die 13. Staffel des Jagdgeschwader 52 bestand ausschliesslich aus Slowaken, die bei 216 bestätigten Abschüssen nur vier eigene Verluste hinnehmen musste.

Nun, die Sowjets hatten eine schier unglaubliche materielle Überlegenheit, mit dem Kämpfen war es nicht so dolle. Die Rotarmisten soffen lieber Wodka, tanzten Kasatschok oder plünderten und vergewaltigten. Deswegen brauchte die Rote Armee auch Heerscharen von Kommissaren und Sperreinheiten um die Horden in den Kampf zu treiben! :D

Der erfolgreichste sowjetische (und alliierte) Jagdflieger brachte es gerade einmal auf 62 bestätigte Abschüsse.

Der erfolgreichste nichtdeutsche Jagdflieger war der Finne Ilmari Juutilainen mit 94 Abschüssen.

Michel
15.01.2009, 17:33
Sowjetischer Aufmarsch an seinen Westgrenzen

September 1939
65 Divisonen

Juni 1940
134 Divsionen mit 2 bis 2,5 Millionen Mann

Oktober 1940
150 Divsionen

April 1941
über 200 Div.

Mai 1941
247 Div.

22. Juni 1941
313 Divisonen mit 4,7 Millionen Mann

Ausrüstung

15 000 - 20 000 Panzer
35 000 Geschütze
Etwa 10 000 Flugzeuge

Wahabiten Fan
15.01.2009, 17:45
Sowjetischer Aufmarsch an seinen Westgrenzen
22. Juni 1941
313 Divisonen mit 4,7 Millionen Mann

Ausrüstung

15 000 - 20 000 Panzer
35 000 Geschütze
Etwa 10 000 Flugzeuge

Und trotzdem konnte die Wehrmacht bis kurz vor Moskau vorstoßen!:D

Merkst du tatsächlich nix?:))

Michel
15.01.2009, 17:45
Deutscher Aufmarsch an seinen Ostgrenzen

September 1939
61 Divisionen davon 7 Panzerdiv. im Polenfeldzug
Ingesamt verfügbar an allen Grenzen und im Reichsgebiet
75 Divsionen = 400 000 Mann Friedensstärke

Juni 1940
5 - 7 Div

Oktober 1940
35 Div., davon 7 Pz. Div. nur 9 voll verwändungsfähig = 265 000 Mann

April 1941
47 Div. davon 3 Pz. Div.

Mai 1941
74 Div. (keinerlei Luftwaffe)

22.6.1941
152 Div., einschließlich Verbündete 168 Divsionen davon 17 Panzerdivisionen mit insgesamt 3,05 Millionen Mann

3648 Panzer (etwa 1800 vollkommen veraltet)
7184 Geschütze (der Hauptteil der Geschütze sind Typen aus dem 1 WK.)
2740 Flugzeuge davon 1300 Kampfflugzeuge (Do-17, He-111, Ju-88, Ju-87)
(900 veraltete Typen)

2/3 aller Kraftfahrzeuge im Fahrzeugpool der Wehrmacht sind Beutestücke aus den vorhergegangen Feldzügen.

Michel
15.01.2009, 17:51
Verluste der Roten Armee bis 1. Dezember 1941

3,8 Millionen Gefangene, Vermisste oder Tote


21 391 Panzer
32 541 Geschütze
17 322 Flugzeuge

erbeutet oder vernichtet





Verluste des deutschen Ostheeres bis 31.12.41

Seit 22.6. verlor das deutsche Ostheer 830.903 Soldaten
(25% seiner Gesamtstärke)

Gefallen

Offiziere/Unteroffizier
7120

und 166 602 Soldaten



Vemißt:

619 Offiziere
35 254 Mann


Verwundet

1901 Offiziere
602 292 Mann


Im Winter 1941/42 erfroren an der Ostfront etwa 150 000 deutsche Soldaten, 500 000 erlitten Erfrierungen bis hin zur Invalidität.

Michel
14.06.2010, 18:49
Ein Fehler habe ich eingebaut.

Die T-34/76 M40 Panzer waren für die 2. Welle vorgesehen.

Sie gehörten zwar zu den jeweiligen Militärbezirk, waren aber für die 2. Welle vorgesehen.
Ihr Ersteinsatz erfolgte Mitte Juli 1941 bei Jelna vor Einheiten der LAH.

Die Serienproduktion des mittelschweren Panzers T-34/76 M41 begann im Mai 1941, in diesem Monat sollten 200 T-34, Juni 230 und Juli 260 gebaut werden.
Insgesamt ordnete (das Politbüro an) sollten im Jahr 1941 insgesamt 2800 T-34 fertiggestellt sein.

Am 1. Juni 1941 befanden sich 892 T- 34 bei der Truppe.

Zudem war zwischen Januar und Juni 1941 die Produktion von 745 KW-Panzern vorgesehen, im Gesamtjahr dieses Jahres sollten 1200 fertig sein.

Die Produktion der Panzer die in den 30ßiger Jahren konstruiert und produziert worden waren, wurden hingegen Ende 1940 eingestellt. Ab Frühjahr 1941 produzierte die sowjetische Panzerindustrie nur noch 4 Panzertypen, den KW, T-34 sowie die leichten Panzertypen T-40 und T-50.

Am 1 Juni 1941 verfügte die Rote Armee über:

10 055 x T-26
7 549 x BT
1129 x T-28
2331 x T-38

Insgesamt 20 974 "veraltete" oder leichte Panzer, das waren 82% der Panzerstreitmacht.
Insgesamt verfügte die Rote Armee am 1. Juni über 25 508 einsatzbereite Panzer.

Panzerlexikon - die deutsche Domain wurde gesperrt, infolge "Urheberrechtsverletzungen"

http://www.panzerlexikon.de/


Panzer Archiv

http://www.panzer-archiv.de/kampfpanzer/index.php

Efna
16.06.2010, 12:27
Viktor Suworow
Stalins verhinderter Erstschlag

Hitler erstickt die Weltrevolution




http://ecx.images-amazon.com/images/I/51TW4QNXGVL._SS500_.jpg

Zum Autor: Viktor Suworow (Wladimir Bogdanowitsch Resun), geb. 1947, kam mit elf Jahren zur Sowjerarmee. Er absolvierte die Suworow-Offiziersschule in Kalinin sowie die Offiziershochschule für Kommandeure des Heeres in Kiew, war zunächst als Offizier in der Führungsebene Aufidärung des Stabes eines Militärbezirks eingesetzt und gehörte seit 1970 zur Nomenklatur des ZK der KPdSU. Nach Abschluß der Diplomatischen Militärakademie im Jahr 1974 arbeitete er vier Jahre lang, getarnt als Diplomat des sowjetischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten, in der Genfer Residentur der Hauptverwaltung Aufklärung des Generalstabs der Sowjetarmee (GRU). 1978 bat er um politisches Asyl in England.. Daraufhin wurde er in der Sowjetunion wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. In Großbritannien arbeitet er als nachrichtendienstlicher Berater und als Dozent. Er machte sich einen Namen als Autor von Büchern über die Geschichte der Sowjetunion, die Rote Armee, den GRU und den SpezNas.

Profil: "Viktor Suworow" ist das Schriftsteller-Pseudonym für den 1947 geborenen Wladimir Bogdanowitsch Resun. Er stammt aus einer russischen Soldatenfamilie, trat mit 11 Jahren in die Sowjetarmee ein, und widmet sein Buch "Tag M" dem Vater im Zweiten Weltkrieg. Sein Pseudonym ist der Name seiner ersten Offiziersschule in Kalinin. Seine Aufnahme in die militärische Eliteausbildung wurde möglich durch sein Verhalten in einem Manöver. Als ein Stau am Kasernentor den Panzeraufmarsch seines Bataillons behinderte, befahl er getreu der Dienstvorschrift, daß nichts den Aufmarsch behindern darf, den Durchbruch der Panzer durch die Kasernenmauer. Suworow nahm 1968 als junger Leutnant teil am Militäreinsatz gegen die Tschechoslowakei, als deren Staatsführung sich vom orthodoxen Sowjetsystem entfernen wollte. Er studierte auf der Hochschule für Heereskommandeure in Kiew, dann auf der Militärakademie für Diplomaten in Moskau. Er wurde eingesetzt in der Abteilung für Aufklärung der Armee, und kam ab 1974 als Pseudo-Diplomat in den Westen im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes GRU (Hauptverwaltung Aufklärung des Generalstabs der Sowjetarmee).

Flucht: Hintergründe seiner Dienstzeit berichtet Suworow in seinem Buch "Aquarium" (russ. Scherzname für den Glaspalast der GRU-Zentrale), das in Deutschland trotz entsprechender Verabredungen nicht mehr verlegt werden konnte. Bei einer anonymen Observierung im Ausland stellte Suworow fest, daß er auf unangemeldete Kontakte seines meistgeschätzten Vorgesetzten mit einer Amerikanerin angesetzt war. Laut "Aquarium" wird als Ort bewußt unzutreffend Wien angegeben, in einem Land, dessen Sprache Suworow nicht beherrschte, und wo er folglich nicht dienstlich eingesetzt war. Wie üblich konnte er bei diesem Auftrag nicht wissen, ob dieser nur ein Test zu seiner eigenen Überprüfung war. Er lieferte die gewünschten Informationen, die für ihn überraschend zur Verhaftung seines Vorgesetzten führten. Der Auftrag war echt. Am gleichen Abend fiel der Getäuschte in einer Gaststätte durch unfreundliches Verhalten auf. Ihm war bewußt, daß seine Gemütsaufwallungen besonders genau beobachtet werden. Noch am selben Abend sah er vor seiner Ankunft in der Wohnung von der Straße aus Licht im Fenster. Die GRU scheint die Professionalität ihres Mitarbeiters unterschätzt, oder Kollegen einem Freund eine Hilfestellung geboten zu haben. Suworow bat noch in der gleichen Nacht in der örtlichen britischen Botschaft um Asyl. Seine Wahl fiel auf die Briten, weil diese kurz zuvor den größten Teil der sowjetischen Pseudo-Diplomaten wegen Spionage ihres Landes verwiesen hatten. Er wurde von einem sowjetischen Gericht in Abwesenheit zweifach zum Tode verurteilt, ein Urteil, das bis heute (April 2005) nicht aufgehoben ist. Laut Suworow sei er der einzige Überlebende von insgesamt drei Überläufern der GRU. Die beiden anderen waren im Exil ermordet worden.

Motive: Aus dienstl. Gründen wurden die früheren Privatkontakte von Sowjetagenten im Auslandseinsatz unterbunden. Dienstkollegen und Vorgesetzte blieben ihre einzigen Bezugspersonen. Mit dem erwähnten dienstinternen Konflikt könnte ein endgültiger Bruch in Suworows persönlicher Orientierung verbunden gewesen sein. Dieser hatte sich vorher schon angebahnt, als er während des Studiums zunehmend Widersprüche in der offiziellen Darstellung des Sowjetstaates zum Zweiten Weltkrieg fand. Für Suworow war seine Armee vielleicht eine Ersatzfamilie geworden. Doch deren Unfähigkeit wäre indirekter Schluß aus der offiziellen Deutung von der hochgerüsteten UdSSR als überraschtes Opfer des Angriffs von 1941. Hierdurch waren in kurzer Zeit durch großangelegte Kesselschlachten Millionen von Sowjetsoldaten unter enormen Materialverlusten getötet, verwundet oder gefangengenommen worden. Suworow möchte geklärt wissen, daß dies nur möglich wurde, weil der deutsche Angriff unvorhergesehen in die letzten Wochen des russischen Aufmarsches einbrach, der nicht alleine Deutschland sondern ganz Westeuropa zum Ziel hatte. Für Suworow ist die Rehabilitierung der Leistungsfähigkeit seiner Armee möglicherweise zugleich auch Teil der persönlichen Bewältigung des Bruchs mit seinem Heimatland. Dessen Sowjetsystem hatte nicht nur ihm, seiner Familie und seiner Armee geschadet. Speziell in der Zeit des Terrors (1936-1938), als Stalin wohl durch Angst als Selbstzweck militärische Disziplinierung für einen gewaltigen Eroberungskrieg über Europa schaffen wollte, war die Substanz der russischen Gesellschaft zerrüttet worden. Suworow ist deshalb orientiert an der Totalitarismustheorie, die eine Gefahr für Freiheit in allen Konzepten sieht, welche Bürger- und Menschenrechte den Bedürfnissen eines totalen Staates unterordnen. Linksradikale Ideologie wird dabei nicht als Rettung vor "rechter Gefahr" betrachtet, sondern als mindestens ebenso große Gefahr. Deshalb wollte Suworow speziell in der Zeit des Kalten Krieges vor einer Fehleinschätzung der Sowjetunion warnen.

Habent sua fata, libelli: Im britischen Exil stets unter dem Schutz von Sicherheitsbehörden arbeitete Suworow an militärhistorischen Forschungen mit zahlreichen Veröffentlichungen, darunter sieben Bücher bis 1995. Durch die Aufsätze in einer britischen Fachzeitschrift für Militärgeschichte wurde Redakteur Gillessen von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Deutschland auf seine Studien aufmerksam. Suworows erstes Buch "Eisbrecher" wird von ihm als sein zentrales Werk betrachtet, dessen Vorarbeiten bis 1968 zurückreichen. Es faßt auch die früher publizierten Zeitschriftenartikel zusammen. Durch eine Agentur erhielt der französische Verlag Orban als Generalunternehmer um 1989 den Auftrag, dieses Buch zugleich in verschiedenen Sprachen und Ländern zu verlegen. Wohl um ausschließen zu können, daß die UdSSR Zeit findet, seine Verbreitung wirksam zu verhindern, oder seinen Urheber verschwinden zu lassen. Das Buch erlebte bis 1995 insgesamt 87 Auflagen in 18 Sprachen. Der deutsche Verlag Klett-Cotta erwarb das Recht für die deutsche Übersetzung. Anders als bei der vorangegangenen frz. Rohübersetzung flossen in die dt. umfangreiche Prüfungen der verwendeten Quellen ein, sowie einige Informationen von dt. Historikern, mit denen Suworow teilweise persönlichen Kontakt hatte. Suworow entschied deshalb, daß diese gründlichere Übersetzung Arbeitsbasis der anderen wird.



http://www.swg-hamburg.de/Archiv/Beitrage_aus_der_Rubrik_-_Buch/Auszuge_zitiert_aus_dem_Buch_von_Viktor_Suworow.pd f

**********************************

Warum verzichtete Stalin am 24. Juni 1945 darauf, die Siegesparade abzunehmen, obwohl die Sowjetunion doch zu den Siegern des 2. Weltkrieges gehörte? Warum wurde der pompöse Palast der Sowjets nie fertiggebaut? Warum hatten sowjetische Panzer feuergefährliche Benzinmotoren wie die westlichen Panzer, obwohl die Sowjetunion die besten Diesel-Panzermotoren der Welt baute? Warum vernichtete die Rote Armee bei ihrem Rückzug Tausende Tonnen von Karten, besaß aber nahezu kein Kartenmaterial ihres eigenen Gebietes? In seinem neuen Buch beantwortet der ehemalige Generalstabsoffizier der Roten Armee alle diese Fragen, und jede seiner Antworten erbringt einen weiteren Beweis dafür, daß Stalin nie von dem Ziel der kommunistischen Weltrevolution abgerückt ist und das alleinige Ziel seines im Juli 1941 geplanten Überfalls auf das Deutsche Reich die Eroberung ganz Europas und seiner Kolonien war. Nach seinen Riesenerfolgen "Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül" und "Der Tag M" beweist Suworow hier erneut an Hand von weiteren Rüstungsziffern, Aufmarschplänen und anderem Material messerscharf: Deutschlands Überraschungsangriff rettete Europa wohl in letzter Minute vor dem Bolschewismus.

************************
"Auf diesen Boden muß Deutschland für Europas Schicksal, die Wende erzwingen."

http://www.youtube.com/watch?v=hfhsm0b8414&feature=related

************************
Battle of Germany 1 bis 4 - Oderfront - Anfang März 1945
Stettin, Guben, Görlitz,
Teil 6 - Vereidigung Angehöriger der sogenannten Wlassov Armee

http://www.youtube.com/watch?v=bZ9zXUZzVBc

*************************

Deutsche Wochenschau Sonderfilm 1945-03

http://de.youtube.com/watch?v=nww2AdTuCl4&feature=related


*************************

Stalin rüstete vor Hitler zum Weltkrieg

http://fact-fiction.net/?p=323

*************************

In Deutschland totgeschwiegene Doku-Reihe.

Der letzte Mythos - Wer entfesselte den 2. Weltkrieg

http://www.applefiles-crew.to/base.php?action=fileview&BFID=3910

Die Sache macht hinden und vorne überhaupt keinen Sinn, aber das ist dir wahrscheinlich nebensächlich.

Luzibel
17.06.2010, 14:21
Also alles bis ins Detail zu zerkauen ist nicht Luzibels Art. Er wandelt auf der Erde und schreibt hier und da was dazu, so es ihm gefällt. Dennoch gut kirovs akribisch erstellten Auflistungen und Schilderungen.
Also nach mir vorlagiger Literatur und Berichten rechneten führende sowjetische Generale mit einem Krieg mit Deutschland und bereits vor dem Erstschlag der Deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten sollen mind. ca. 3, 5 Mill. Soldaten an der spwjet.Westgrenze und fast 8000 Flugzeuge auf meißt Feldflugplätzen ungeschickt ((-oder als würden sie selber einen Angriff planen....-)) in der Nähe zur damaligen Demarkationslinie gestanden haben. Hegemonialbestrebung der SU in der Welt ist eo ipso nicht verleugbar, da dies zur Maxime der Bolschewiken gehörte.
(( - "Weltrevolution" usw.; erst später nach dem Trick gewisser Kreise die Welt durch zwei nur äußerlich diametral gegenstehende, polit.Lager zu beherrschen, kam ihnen eine "friedliche Koexistenz" und "Nichteinmischung" in den Sinn. "Einheit und Kampf der Gegensätze"; mißbrauchte Freimaurerphilosophe. Stalin war übrigens vermutlich jüd.Abstammung, da im georgischen "Jugaschwili" semantisch etwa heißt, wie jemand der von der Insel Juga, im Kaspischen Meer, kommt- wo vom toleranten Zaren geduldet viele sephardische jüdische Exilanten aus Persien siedelten. Mal so nebenbei vom Luzibel. - ))
Auch Militärhistoriker der SU wie damals Simonow räumten die für eine Verteidigung viel zu weit "vorn" plazierten sowjet.Truppen, Kampfwagen und Flugzeuge ein vor dem Angriff Deutschlands. Sie räumten zudem ein, daß an Kampfwagen und Flugzeugen quantitativ zumindest die sowjet.Kräfte den deutschen nicht unterlegen waren, Stand 22. 06. 1941, an Flugzeugen sogar mehr als das doppelte bereit stand. Daß ein großer Teil der sowjet.Flugzeuge gleich in den ersten Kriegswochen vernichtet wurde, lag an qualitativen Defiziten, bis auf ein Kontingent von ca. 25 % modernerer, besserer Flugzeuge ihres Bestandes- und daran, daß deutsche Flieger sehr schnell die sowjet.Feldflugplätze erreichen konnten, und sie simpel gleich "platt" machten. Überlegen war auch unbestritten die deutsche Taktik, in tiefausholenden, konzentrierten Panzervorstößen im Zusammenwirken mit Fliegerkräften den sowjet.Gegner einzukesseln, Rückzug abzuschneiden und Versorgungslinien zu behindern.
------
Mögl.weise hatte der SD (der SS) 1937 einen Coup gelandet bei Stalin durch raffinierte Aktionen, um Stalins krankhaftes Mißtrauen in seine Generale und höheren Offiziere zu schüren; so daß Stalin dann das tat, was gut für die Deutsche Wehrmacht war. Er ließ sie umbringen; gut geschulte Militärs.
Am Rande, Tchuikov (Tschukow, ist egal) und & haben sich 1953 mit einer kleinen Erschießungsaktion an bei Stalin vormaligewn Paladinen (Apparatschicks und Folterknechte des Geheimdienstes) gerächt. Sowjetische Lösungswege eben.
-------
M.E. ist der endgültige Umbruch an der Ostfront erst im Juli 1943 mit der Schlacht bei Kursk geschehen. Wobei der konkrete Angriffsplan den Sowjets verraten wurde, und Hitler exakt in dem Moment, wo trotz aller Verluste ((-leider waren auch die Ferdinand-Panzer eine Fehlproduktion mangels Mg-Unterstützung und Beweglichkeit, aber die Tiger waren trotz Molybdän-Mangel bezgl.Legierungen, Elastizität der Panzerung sehr gut-)) die Schlacht hätte doch noch über den Südflügel gewonnen werden können, da die sowjet.Linien deutliche Risse zeigten, aber Hitler den Rückzug der operativen Kernkräfte befahl und Abmarsch/Verlegung nach Italien wo gerade die Anglo-Amerikaner, bezeichnender Weise unterstützt von der nun wieder aus ihren Löchern kriechenden Mafia, auf Sizilien gelandet waren.

Einfach mal mein Senf wieder da

ejasonk
19.06.2010, 17:49
Es geht um Panzer,dann kann ich wohl was dazu Beitragen.

Vorweg:
Ich bin gelernter Panzerfahrer, modelliere Militärtechnik,recherchiere jedes Bataillon,Jeden Angriff,alle Bewegungen der Divisionen und WK2 ist mein Spezialgebiet.


Zur Klarstellung:
-Überraschend war der Angriff Hitlers auf die Sowjets nicht,im Gegenteil.
Man möge sich über die Spionagearbeit der Sowjets vor dem Krieg erkundigen. Der genaue Angriffsplan, samt Route lag bei Stalin auf dem Tisch und das rechtzeitig.
Ob Stalin diesem Bericht nicht traute (Es gab nun mal viele Agenten und somit viele Abweichungen) oder ob Stalin es so hinnahm und den Angriff der Deutschen vielleicht willkommen hieß um die idealogische Schlacht zu schalgen-das möge sich selber jeder wie er will zusammenspinnen.



- Technisch gesehen waren deutsche Panzer zum Beginn des Krieges besser, die Armeestruktur besser. Stalin verfügte zwar über eine durchaus ausreichende Militärmacht, seltsamerweise wurde diese aber absolut fehlplatziert. So auch Fluggerät,welches im Osten der Sowjetunion hui,im Westen pfui war. Adäquater Ersatz an Wehrtechnik erreichte eher schleppend bis nicht reichtzeitig die Front.




Alles in einem ist die Betrachtung,dass Hitler einen Präventivkrieg führte an sich nicht verkehrt. Stalin wäre westwärts früher oder später vorgedrungen. Die Gefahr des Bolschwismus war gegeben.



Ach ja:
Ich bin in der Sowjetunion geboren und weiß was Kommunismus ist..

latinroad
27.06.2010, 21:53
Es geht um Panzer,dann kann ich wohl was dazu Beitragen.

Vorweg:
Ich bin gelernter Panzerfahrer, modelliere Militärtechnik,recherchiere jedes Bataillon,Jeden Angriff,alle Bewegungen der Divisionen und WK2 ist mein Spezialgebiet.


Zur Klarstellung:
-Überraschend war der Angriff Hitlers auf die Sowjets nicht,im Gegenteil.
Man möge sich über die Spionagearbeit der Sowjets vor dem Krieg erkundigen. Der genaue Angriffsplan, samt Route lag bei Stalin auf dem Tisch und das rechtzeitig.
Ob Stalin diesem Bericht nicht traute (Es gab nun mal viele Agenten und somit viele Abweichungen) oder ob Stalin es so hinnahm und den Angriff der Deutschen vielleicht willkommen hieß um die idealogische Schlacht zu schalgen-das möge sich selber jeder wie er will zusammenspinnen.



- Technisch gesehen waren deutsche Panzer zum Beginn des Krieges besser, die Armeestruktur besser. Stalin verfügte zwar über eine durchaus ausreichende Militärmacht, seltsamerweise wurde diese aber absolut fehlplatziert. So auch Fluggerät,welches im Osten der Sowjetunion hui,im Westen pfui war. Adäquater Ersatz an Wehrtechnik erreichte eher schleppend bis nicht reichtzeitig die Front.




Alles in einem ist die Betrachtung,dass Hitler einen Präventivkrieg führte an sich nicht verkehrt. Stalin wäre westwärts früher oder später vorgedrungen. Die Gefahr des Bolschwismus war gegeben.



Ach ja:
Ich bin in der Sowjetunion geboren und weiß was Kommunismus ist..

Die ganze Präventivgeschichte ist auch nur logisch und denkenswert. Die Märchenstunde von der friedliebenden Sowjetunion können eigentlich nur Menschen glauben - erinnert mich irgendwie an Religion. Die Tatsachen liegen offensichtlich ja auf den Tisch. Soweit mir bekannt ist lag auch der Angriffsplan der Sowjetunion im Mai 1941 vor und wurde aus bisher unbekannten Gründen nicht
wahrgenommen.:D

Damals in der Schule musste ich den Schwachsinn was der Geschichtsleher erzählte halt so hinnehmen. Aber im Laufe der Zeit, Zugang zu Quellen und Internet gibts ja genug Möglichkeiten mit den Geschichtsmärchen auseinanderzusetzen. In wenigen Jahren - sollten mal die Archive in Moskau - geöffnet werden wird das Ganze sowieso ans Licht kommen. Die jetzigen russischen Historiker haben bisher noch keine Möglichkeit an die gesperrten Akten ranzukommen. Das gleiche gilt ja auch noch für England. Soweit ich weiss sind die Englischen Akten bis 2020 gesperrt! Wer wohl was zu verbergen hat?