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Vollständige Version anzeigen : Heidenverfolgungen im römischen Reich



Hülya
11.07.2008, 15:25
Vor Kurzem erfuhr ich von der derzeit wiederauflebenden Verehrung der griechischen Götter und landete beim Googlen auf der Website einer entsprechenden Bewegung, die einige interessante Informationen über die bereits unrühmliche Frühgeschichte von "unser aller" Leitreligion zusammengetragen hat, die von der Religionsgemeinschaft der Opfer zu derjenigen der Täter wurde:( :

"324
Kaiser Konstantin erklärt das Christentum zur einzigen offiziellen Religion des römischen Reiches. In Dydima, Kleinasien, lässt er das Orakel Apollons schließen und die heidnischen Priester zu Tode foltern. Er vertreibt außerdem alle Heiden vom Berg Athos und zerstört dort alle hellenischen Tempel. . . ."

. . . WEITERLESEN (http://www.ysee.gr/html/de/lov.html).

Genosse 93
11.07.2008, 15:28
Ja und?

Efna
11.07.2008, 16:38
Vor Kurzem erfuhr ich von der derzeit wiederauflebenden Verehrung der griechischen Götter und landete beim Googlen auf der Website einer entsprechenden Bewegung, die einige interessante Informationen über die bereits unrühmliche Frühgeschichte von "unser aller" Leitreligion zusammengetragen hat, die von der Religionsgemeinschaft der Opfer zu derjenigen der Täter wurde:( :

"324
Kaiser Konstantin erklärt das Christentum zur einzigen offiziellen Religion des römischen Reiches. In Dydima, Kleinasien, lässt er das Orakel Apollons schließen und die heidnischen Priester zu Tode foltern. Er vertreibt außerdem alle Heiden vom Berg Athos und zerstört dort alle hellenischen Tempel. . . ."

. . . WEITERLESEN (http://www.ysee.gr/html/de/lov.html).

Hier zeigt sich das das Christentum wie seine Schwestereligion sich grösstenteils mit Gewalt verbreitet hatt. Aber das ist typisch für den Monotheismus.

Hülya
11.07.2008, 17:17
Weg mit Kopftüchern, Kippas und Kreuzen aus dem Klassenzimmer, Laizismus jetzt!
GUTE Einstellung!:) Dies sei auch einer gewissen (leider Noch-)Muslima hier im Forum gesagt, die meinte, ich würde Christen in den A**** kriechen.

Das ist nicht der Fall: Vielmehr halte ich die Dogmen des Christentums für ähnlich absurd wie die des Islams - allerdings habe ich noch nie etwas von einem christlichen Selbstmordattentäter gehört, der auch auf 72 Paradiesnutten hofft, weil ihm seine Religion das eben NICHT vorgaukelt.;)

Krabat
11.07.2008, 17:26
In Dydima, Kleinasien, lässt er das Orakel Apollons schließen und die heidnischen Priester zu Tode foltern.

Das war natürlich übertrieben. Konstantin war eben bis zu seinem Sterbebett Heide, neigte also zur Grausamkeit. Nichts im Vergleich zu den Christenverfolgungen, als die Heiden mit den brennenden Leibern der Christen Rom erleuchtet haben.

JetLeechan
11.07.2008, 20:11
4. Jahrhundert - Erster Teil

324
Kaiser Konstantin erklärt das Christentum zur einzigen offiziellen Religion des römischen Reiches

Der erste Satz des ersten Abschnittes der Chronologie ist schon Murks, Konstantin hat nicht das Christentum zur "einzigen offiziellen Staatsreligion" erhoben. Das hat genaugenommen kein Kaiser. Dieses war ein langwieriger Prozess, der sich auf die Zeit zwischen 391 (Theodosius I., verbot der heindnischen Kulte und ihrer Ausübung, Verbot der Olympischen Spiele) bis etwa 520 (Theodosius II./Anastasius), Absetzung des jüdischen Patriarchen, Zerstörung des Zeus Heiligtums, Zwangstaufe) ansetzen lässt.

mabac
11.07.2008, 21:16
Das war natürlich übertrieben. Konstantin war eben bis zu seinem Sterbebett Heide, neigte also zur Grausamkeit. Nichts im Vergleich zu den Christenverfolgungen, als die Heiden mit den brennenden Leibern der Christen Rom erleuchtet haben.

Schweig, Christ, arabischer!


„Aber sogar sie fiel dem politischen Neid zum Opfer, der zu jener Zeit herrschte. Denn da sie häufig mit Orestes Gespräche führte, wurde unter der christlichen Bevölkerung verleumderisch verbreitet, dass sie es sei, die Orestes daran hindere, sich wieder mit dem Bischof (d. h. mit Kyrill von Alexandria) zu versöhnen. Daher lauerten ihr einige, die von einem wilden und scheinheiligen Ehrgeiz getrieben wurden, deren Anführer ein Vorleser namens Petros war, auf ihrem Heimweg auf, zogen sie aus ihrer Kutsche, brachten sie in die Kirche namens Kaisarion, wo sie sie nackt auszogen und sie dann mit Ziegelsteinen erschlugen. Nachdem sie ihren Körper in Stücke gerissen hatten, brachten sie ihre verstümmelten Glieder zu einem Ort namens Kinaron und verbrannten sie dort. Diese Sache brachte eine nicht geringe Schmach, nicht nur über Kyrill, sondern über die ganze Alexandrinische Kirche. Und mit Sicherheit kann nichts weiter vom Geiste des Christentums entfernt sein, als derartige Massaker, Gewalttaten und Misshandlungen zuzulassen! Dies geschah im März, während der Fastenzeit, im vierten Jahr von Kyrills Episkopat, unter dem zehnten Konsulat des Honorius, und dem sechsten des Theodosius (d. h. 415 n. Chr.).“

– Sokr. Schol., 7,15

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypatia


Die in der Spätantike aufkommende Bestrafung der Hexerei geht auf ein Dekret des Kaisers Constantius II. zurück, der zur Bekämpfung des Aberglaubens angeordnet hatte, dass alle Zauberer in Rom den wilden Tieren vorgeworfen werden sollten. In den Provinzen aber sollte ihnen das Fleisch mit eisernen Haken heruntergerissen werden. Hypatias Tod passt zu diesem Gesetz. Sie kann als erstes Opfer der christlichen Hexenverfolgung angesehen werden.
ebenda

PSI
11.07.2008, 21:48
GUTE Einstellung!:) Dies sei auch einer gewissen (leider Noch-)Muslima hier im Forum gesagt, die meinte, ich würde Christen in den A**** kriechen.

Das ist nicht der Fall: Vielmehr halte ich die Dogmen des Christentums für ähnlich absurd wie die des Islams - allerdings habe ich noch nie etwas von einem christlichen Selbstmordattentäter gehört, der auch auf 72 Paradiesnutten hofft, weil ihm seine Religion das eben NICHT vorgaukelt.;)

Lies mal was die Kreuzritter so alles glaubten...

mabac
12.07.2008, 07:09
Vor Kurzem erfuhr ich von der derzeit wiederauflebenden Verehrung der griechischen Götter und landete beim Googlen auf der Website einer entsprechenden Bewegung, die einige interessante Informationen über die bereits unrühmliche Frühgeschichte von "unser aller" Leitreligion zusammengetragen hat, die von der Religionsgemeinschaft der Opfer zu derjenigen der Täter wurde:( :

"324
Kaiser Konstantin erklärt das Christentum zur einzigen offiziellen Religion des römischen Reiches. In Dydima, Kleinasien, lässt er das Orakel Apollons schließen und die heidnischen Priester zu Tode foltern. Er vertreibt außerdem alle Heiden vom Berg Athos und zerstört dort alle hellenischen Tempel. . . ."

. . . WEITERLESEN (http://www.ysee.gr/html/de/lov.html).

Es ist anzunehmen, dass Konstantin der Grosse als Heide gestorben ist, ausserdem, dass er das Christentum nur als Mittel zur Machte gebraucht hat.
Unter Konstantin wurde das Christentum nur privilegierter Kult, mehr nicht, alles andere ist dummes christliches Gelaber, wie man es kennt. :D

Der letzte heidnische Kaiser (von "Gegenkaisern" abgesehen) war Julian (Apostata).

Von "offizieller Religion" oder Staatsreligion kann man erst ab Gratian, der noch den Streit um den Viktoria - Altar duldete (und Theodosius I.) sprechen. Immerhin konnte Symmachus noch ungestraft wirken.


SYMMACHUS EUSEBIUS, Q. AURELIUS, spätrömischer Senator und Verfechter des traditionellen Staatskultes, * um 340 n. Chr., † kurz nach 402. Aus einer Familie stammend, die anscheinend erst seit zwei Generationen zur Spitze des Senatorenstandes gehörte, wurde S. der wortgewaltige Führer der starken Gruppe von Senatoren, die der alten Religion anhingen. In Reden und Schriften wirkte er gegen die fortschreitende Bevorzugung des Christentums durch die Kaiser Valentinianus I., Gratianus und Theodosius I., doch letztlich erfolglos ...

Nach dem endgültigen Sieg des Christentums und dessen Anerkennung als alleinige Staatsreligion unter Theodosius zog sich S. nach 395 aus den politischen Geschäften zurück und widmete sich als einer der reichsten Senatoren mit Besitzungen in Mittel- und Süditalien sowie in Afrika nur noch der Zusammenstellung und Herausgabe seiner Werke, ...
http://www.bbkl.de/s/s4/symmachus_a.shtml

Wie von Symmachus vorausgesehen, ging, durch das Christentum bedingt, das Römische Reich unter.

Nicht, was die Menschheit ablösen soll in der Reihenfolge der Wesen, ist das Problem, das ich hiermit stelle (- der Mensch ist ein Ende -): sondern welchen Typus Mensch man züchten soll, wollen soll, als den höherwerthigeren, lebenswürdigeren, zukunftsgewisseren.


Dieser höherwerthigere Typus ist oft genug schon dagewesen: aber als ein Glücksfall, als eine Ausnahme, niemals als gewollt. Vielmehr ist er gerade am besten gefürchtet worden, er war bisher beinahe das Furchtbare; - und aus der Furcht heraus wurde der umgekehrte Typus gewollt, gezüchtet, erreicht: das Hausthier, das Heerdenthier, das kranke Thier Mensch, - der

Christ ...
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1937&kapitel=3&cHash=86d3f50e702#gb_found

Das Haustier, das Herdentier, das kranke Mensch Tier, - der Christ ..., ach wie erfrischend ist Nietzsche!

Rheinlaender
12.07.2008, 09:02
Das war natürlich übertrieben. Konstantin war eben bis zu seinem Sterbebett Heide, neigte also zur Grausamkeit. Nichts im Vergleich zu den Christenverfolgungen, als die Heiden mit den brennenden Leibern der Christen Rom erleuchtet haben.

Ein Christ verweigerte das Opfer an den Genius des Kaisers und an die roemischen Staatsgoetter. Das musste als Hochverrat betrachtet werden.

Rom hat sich einen feuchten Kehrricht darum gekuemmert, wozu oder ob jemand gebetet hat, die formale Verehrung der Staatsgoetter hatte etwa den Stellenwert eines Eides auf die Legitimitaet der roemischen Herrschaft; die Weigerung konnte Rom nicht ignorieren.

Krabat
12.07.2008, 10:43
Ein Christ verweigerte das Opfer an den Genius des Kaisers und an die roemischen Staatsgoetter. Das musste als Hochverrat betrachtet werden.

Rom hat sich einen feuchten Kehrricht darum gekuemmert, wozu oder ob jemand gebetet hat, die formale Verehrung der Staatsgoetter hatte etwa den Stellenwert eines Eides auf die Legitimitaet der roemischen Herrschaft; die Weigerung konnte Rom nicht ignorieren.

Kannst Du nicht mal versuchen Deutsch zu schreiben? Deine Beiträge sind eine Qual, formal und inhaltlich.

pernath
12.07.2008, 11:23
Ach, und die Bibel ist klarer geschrieben?

mabac
13.07.2008, 15:25
Ein Christ verweigerte das Opfer an den Genius des Kaisers und an die roemischen Staatsgoetter. Das musste als Hochverrat betrachtet werden.

Rom hat sich einen feuchten Kehrricht darum gekuemmert, wozu oder ob jemand gebetet hat, die formale Verehrung der Staatsgoetter hatte etwa den Stellenwert eines Eides auf die Legitimitaet der roemischen Herrschaft; die Weigerung konnte Rom nicht ignorieren.

Nun , auch die Juden betrachteten den Kaiser nicht als Gott. Also sind ihre Ausführung schlichtweg falsch, denn die Juden galten nicht als Hochverräter.
Die Juden erkannten den Kaiser nicht als Gott an, der Kaiser erkannte aber Jahve als Gott an, wie alle Götter der anerkannten Kulte.
Bis zur Ablehnung des Opfers der römischen Kaiser im Tempel von Jerusalem durch die Zeloten brachten die römischen Kaiser Jahve dort ihr tägliches Opfer.

Der römische Kaiser konvertierte gar nach Darstellung des Talmud zum jüdischen Glauben.

Drache
13.07.2008, 15:25
Das war natürlich übertrieben. Konstantin war eben bis zu seinem Sterbebett Heide, neigte also zur Grausamkeit. Nichts im Vergleich zu den Christenverfolgungen, als die Heiden mit den brennenden Leibern der Christen Rom erleuchtet haben.

Das war ein Vergeltungsschlag!


"Je dichter das Gras, desto leichter das mähen!" Alarich, König der Goten

Rheinlaender
13.07.2008, 15:28
Nun , auch die Juden betrachteten den Kaiser nicht als Gott. Also sind ihre Ausführung schlichtweg falsch, denn die Juden galten nicht als Hochverräter.
Die Juden erkannten den Kaiser nicht als Gott an, der Kaiser erkannte aber Jahve als Gott an, wie alle Götter der anerkannten Kulte.

Die Juden hatten unter Augustus einen Sonderstatus bekommen; wahrscheinlich unter Vermittelung von Herodes den Grossen.

mabac
13.07.2008, 20:07
Die Juden hatten unter Augustus einen Sonderstatus bekommen; wahrscheinlich unter Vermittelung von Herodes den Grossen.

Nun, diesen Sonderstatus, den die Juden in Alexandria bereits von Alexander bekommen hatten, strebte(n) Cäsar (und auch Augustus) an.


Dies Judentum, obwohl nicht der erfreulichste Zug in dem nirgends erfreulichen Bilde der damaligen Völkermengung, war nichtsdestoweniger ein im natürlichen Verlauf der Dinge sich entwickelndes geschichtliches Moment, das der Staatsmann weder sich ableugnen noch bekämpfen durfte und dem Caesar vielmehr, ebenwie sein Vorgänger Alexander, in richtiger Erkenntnis der Verhältnisse möglichst Vorschub tat. Wenn Alexander, der Stifter des alexandrinischen Judentums, damit nicht viel weniger für die Nation tat wie ihr eigener David durch den Tempelbau von Jerusalem, so förderte auch Caesar die Juden in Alexandreia wie in Rom durch besondere Begünstigungen und Vorrechte und schützte namentlich ihren eigentümlichen Kult gegen die römischen wie gegen die griechischen Lokalpfaffen. Die beiden großen Männer dachten natürlich nicht daran der hellenischen oder italisch-hellenischen Nationalität die jüdische ebenbürtig zur Seite zu stellen. Aber der Jude, der nicht wie der Occidentale die Pandoragabe politischer Organisation empfangen hat und gegen den Staat sich wesentlich gleichgültig verhält; der ferner ebenso schwer den Kern seiner nationalen Eigentümlichkeit aufgibt als bereitwillig denselben mit jeder beliebigen Nationalität umhüllt und bis zu einem gewissen Grad der fremden Volkstümlichkeit sich anschmiegt – der Jude war ebendarum wie geschaffen für einen Staat, welcher auf den Trümmern von hundert lebendigen Politien erbaut und mit einer gewissermaßen abstrakten und von vornherein verschliffenen Nationalität ausgestattet werden sollte. Auch in der alten Welt war das Judentum ein wirksames Ferment des Kosmopolitismus und der nationalen Dekomposition und insofern ein vorzugsweise berechtigtes Mitglied in dem Caesarischen Staate, dessen Politie doch eigentlich nichts als Weltbürgertum, [551] dessen Volkstümlichkeit im Grunde nichts als Humanität war.
Theodor Mommsen Römische Geschichte III.Band, S. 507

oder hier:

Mommsen (http://www.zeno.org/Geschichte/M/Mommsen,+Theodor/R%C3%B6mische+Geschichte/Dritter+Band/F%C3%BCnftes+Buch.+Die+Begr%C3%BCndung+der+Milit%C 3%A4rmonarchie/Elftes+Kapitel.+Die+alte+Republik+und+die+neue+Mon archie)

... in dem Caesarischen Staate, dessen Politie doch eigentlich nichts als Weltbürgertum, dessen Volkstümlichkeit im Grunde nichts als Humanität war.

Nun, genau das Christentum mit seiner Inhumanität und Intoleranz hat eben diese Politik zunichte gemacht.