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Vollständige Version anzeigen : Strom und Holzkohle aus Biomasse - Low Tech mit Zukunft?



jochen53
10.07.2008, 13:08
Möglicherweise bekommen wir hier auf den Philippinen demnächst eine Pilot-Anlage hingestellt, die aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen und Biomasse Holzkohle, Strom und Abwärme liefert. Die Stromleistung soll 110 KW betragen, die Holzkohle-Produktionsmenge hängt vom Ausgangsmaterial ab, dürften aber einige hundert KG pro Tag sein.

Interessant dabei ist folgender Aspekt: Die Anlage soll ca. 50.000 EURO kosten. 9 Einheiten wären 1 MW für 450.000 EURO. Das ist nur ein Bruchteil von den Kosten eines AKW oder KKW und wir haben noch die Holzkohle und Abwärme, z.B. für Getreidetrocknung. Nach vorläufigen Berechnungen dürfte sich das in weniger als einem Jahr amortisieren. Da der Strom und die Holzkohle lokal verbraucht werden entfallen auch die Übertragungsverluste und Transportkosten weitgehend. Auch gibt es keine Konzern-Großaktionäre, die den großen Reibach machen wollen. Da es sich um eine Neuentwicklung handelt die hier vor Ort in Lizenz nachgebaut werden soll, dürften sich bei Serienfertigung die Investitionskosten für die Anlage noch deutlich reduzieren.

Wir können noch keine Einschätzung der Betriebskosten abgeben, fest steht aber dass die allermeisten Tätigkeiten von Hilfsarbeitern durchgeführt werden können und Rohstoffe praktisch nur zu Transportkosten in rauen Mengen vor Ort zur Verfügung stehen, und zwar ganzjährig.

Prokurist
10.07.2008, 13:17
Ma aus reinem Interesse: Ist der Lizenzgeber rein zufällig aus Korea und wird ein ähnliches Verfahren auch zur Gewinnung von Kraftstoffen angeboten?

jochen53
10.07.2008, 14:18
Das läuft über eine Uni in Deutschland, die haben die Anlage entwickelt. Die Frage ist nur noch wo der Pilotbetrieb sein wird, wir sind allerdings z.Z. noch erste Wahl.

Prinzipiell kann man aus Biomasse auch Treibstoff herstellen, das ist aber ein Riesenaufwand und niemand weiß wie sich der Ölpreis entwickelt. Der ist derzeit völlig von den Herstellungskosten abgekoppelt und spült täglich Milliarden in die Taschen der Ölscheichs und Russen-Mafia. Öl aus Biomasse macht also nur Sinn, wenn man das Barrel für ca. 20 $ herstellen kann.

Bei Strom und Kohle sieht das anders aus. Da wäre die Anlage ohne Subventionen auf Dauer konkurrenzfähig. Und nebenbei reduziert das den CO2-Ausstoß gegenüber herkömmlichen Kohlekraftwerken um mindestens 95%. Wenn ein Teil der Holzkohle zur Bodenverbesserung eingesetzt wird, ist das Ganze sogar eine CO2-Senke.

Prokurist
10.07.2008, 14:26
Ich fragte, weil ich einmal, ganz ohne technische Details zu vertiefen, mit Modalitäten eines ganz ähnlichen Projektes zu tun hatte. Ich denke, daß wir prinzipiell schon von der selben Sache sprechen. Ich hatte damit zu tun, weil man Personal gesucht hatte, für ein Investitionsprojekt in Mitteldeutschland, welches (leider) gescheitert ist.

Frei-denker
10.07.2008, 14:30
Klar, in diesem Biomasse-Abfall steckt eine Menge Energie. Ca. 3 KWh pro Kg.

Hier in Deutschland hat demnach ein Kilo trockenes Laub einen Marktwert von ca. 55 Cent, rein rechnerisch.

Blockheizkraftwerke sollen einen hohen Wirkungsgrad bei der Stromumwandlung haben. Angenommen, man hat einen Wirkungsgrad von 50%, so würde ein Kilo Gartenabfall etwa 25 Cent bringen.

Allerdings sind diese Blockheizkraftwerke ziemlich teuer in der Anschaffung. In D hat man ja die Angewohnheit alles möglichst teuer zu machen, damit der Endkunde schnell sein Geld verliert. Die Raffges in den Unternehmen kriegen den Hals mal wieder nicht voll.

Mit etwas Improvisation und ein bischen Bürokratie weniger, würde man hier in D vermutlich auch eine Menge Strom für kleines Geld aus Biomasse machen können.

FranzKonz
10.07.2008, 14:45
Klar, in diesem Biomasse-Abfall steckt eine Menge Energie. Ca. 3 KWh pro Kg.

Hier in Deutschland hat demnach ein Kilo trockenes Laub einen Marktwert von ca. 55 Cent, rein rechnerisch.

Blockheizkraftwerke sollen einen hohen Wirkungsgrad bei der Stromumwandlung haben. Angenommen, man hat einen Wirkungsgrad von 50%, so würde ein Kilo Gartenabfall etwa 25 Cent bringen.

Allerdings sind diese Blockheizkraftwerke ziemlich teuer in der Anschaffung. In D hat man ja die Angewohnheit alles möglichst teuer zu machen, damit der Endkunde schnell sein Geld verliert. Die Raffges in den Unternehmen kriegen den Hals mal wieder nicht voll.

Mit etwas Improvisation und ein bischen Bürokratie weniger, würde man hier in D vermutlich auch eine Menge Strom für kleines Geld aus Biomasse machen können.

Kannst Du nicht einmal bei der Sache bleiben? Die "Raffges in den Unternehmen" müssen ihre Produkte so teuer machen, um Deine Stütze für Dich zu erwirtschaften. Du selbst kriegst ja mangels Vernunft nichts auf die Kette.

Sorry, aber Deine ewigen, dummerhaftigen Phrasen gehen mir auf die Nerven.

Frei-denker
10.07.2008, 14:50
Kannst Du nicht einmal bei der Sache bleiben? Die "Raffges in den Unternehmen" müssen ihre Produkte so teuer machen, um Deine Stütze für Dich zu erwirtschaften. Du selbst kriegst ja mangels Vernunft nichts auf die Kette.

Sorry, aber Deine ewigen, dummerhaftigen Phrasen gehen mir auf die Nerven.

Geh doch arbeiten...:P :D

jochen53
10.07.2008, 14:50
Es geht auch wesentlich billiger, Biogas aus Reishülsen herzustellen, ist ne Sache von ca. 600 EURO:

http://www.bioenergylists.org/en/beloniocfrh

Ist aber keine Stromerzeugung mit dabei.

FranzKonz
10.07.2008, 14:53
Geh doch arbeiten...:P :D

Hab' ich lange genug gemacht. :smoke:

Frei-denker
10.07.2008, 14:54
Biogas kann man auch wesentlich einfacher herstellen als die Raffges in den Unternehmen uns das verkaufen wollen.

In Entwicklungsländer ist man da pragmatischer:

http://www.habmigern2003.info/biogas/Baron-digester/Baron-digester-Dateien/image002.jpg

http://www.habmigern2003.info/language/German/Baron-biogasanlage.html

Wie schon gesagt, es gibt sicher weitaus kostengünstigere Arten der Stromerzeugung, als man uns verkaufen will.

FranzKonz
10.07.2008, 14:55
Es geht auch wesentlich billiger, Biogas aus Reishülsen herzustellen, ist ne Sache von ca. 600 EURO:

http://www.bioenergylists.org/en/beloniocfrh

Ist aber keine Stromerzeugung mit dabei.

Prinzipiell kann doch ein Benzinmotor mit diesem Gas betrieben werden, oder etwa nicht?

Frei-denker
10.07.2008, 14:56
Hab' ich lange genug gemacht. :smoke:

Die Sorte kennt man ja...

Wissen noch nichtmal wie Arbeit geschrieben wird, leben von der Arbeit der Mitarbeiter und propagieren sich selbstgefällig als "Leistungsträger" - ohne sich je im Leben die Finger schmutzig gemacht zu haben.

FranzKonz
10.07.2008, 15:04
Die Sorte kennt man ja...

Wissen noch nichtmal wie Arbeit geschrieben wird, leben von der Arbeit der Mitarbeiter und propagieren sich selbstgefällig als "Leistungsträger" - ohne sich je im Leben die Finger schmutzig gemacht zu haben.

Genauso, Jüngelchen.

Ohne mich und meinesgleichen hätten aber auch unsere Mitarbeiter von der Stütze leben müssen und auch Du hättest weniger bekommen.

Vielleicht solltest Du nochmal darüber und über Dein Feindbild nachdenken. Und ganz sicher solltest Du Dich auf den Hosenboden setzen, Deine Hausaufgaben machen und nicht anderen Leuten mit Deinen unausgegorenen Ideen auf die Nerven fallen. Dann hast Du nämlich vielleicht die Chance, in meine Fußstapfen zu treten.

Frei-denker
10.07.2008, 15:09
Genauso, Jüngelchen.

Ohne mich und meinesgleichen ....

Bist ein ganz toller Kerl. Hab ich schon verstanden. :isok:

jochen53
10.07.2008, 15:16
Prinzipiell kann doch ein Benzinmotor mit diesem Gas betrieben werden, oder etwa nicht?
Ich habe nicht viel Ahnung von Gas. Wenn ich mich nicht irre ist dieses Gas ähnlich wie Erdgas, kann also nicht wie Propangas (LPG) in Stahlflaschen gepresst werden. Das macht hier auf den Philippinen die Verwertung problematisch, weil es nur LPG gibt. Der Gas-Verbraucher müsste also am besten direkt neben der Anlage stehen, z.B. ein Stromerzeuger.

@frei-denker

Die HP kenne ich bereits. Die Anlage ist auch auf den Philippinen. Wie oben erwähnt gibt es dabei Probleme mit dem Transport und ganz ungefährlich sieht das auch nicht gerade aus.

Frei-denker
10.07.2008, 15:22
@frei-denker

Die HP kenne ich bereits. Die Anlage ist auch auf den Philippinen. Wie oben erwähnt gibt es dabei Probleme mit dem Transport und ganz ungefährlich sieht das auch nicht gerade aus.

Naja, groß Transportieren soll man das Gas ja auch nicht. Ist eher als dezentrale Selbstversorgung der Bevölkerung gedacht. Sobald etwas zentral abläuft, versuchen gleich die Raffges in den Unternehmen sich dort als Abzocker einzunisten.

Zumindestens in ländlichen Gebieten kann da fast jeder sein Gas selber herstellen.

Was die Sicherheit anbetrifft, so kann man da sicher einen Kompromiß zwischen Billig und Sicherheit finden. Hier in D wird das vielfach übertrieben.

Allemal kostengünstiger als der aktuelle Gaspreis von Gazprom und EON.

Stadtknecht
10.07.2008, 15:31
Möglicherweise bekommen wir hier auf den Philippinen demnächst eine Pilot-Anlage hingestellt, die aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen und Biomasse Holzkohle, Strom und Abwärme liefert. Die Stromleistung soll 110 KW betragen, die Holzkohle-Produktionsmenge hängt vom Ausgangsmaterial ab, dürften aber einige hundert KG pro Tag sein.

Interessant dabei ist folgender Aspekt: Die Anlage soll ca. 50.000 EURO kosten. 9 Einheiten wären 1 MW für 450.000 EURO. Das ist nur ein Bruchteil von den Kosten eines AKW oder KKW und wir haben noch die Holzkohle und Abwärme, z.B. für Getreidetrocknung. Nach vorläufigen Berechnungen dürfte sich das in weniger als einem Jahr amortisieren. Da der Strom und die Holzkohle lokal verbraucht werden entfallen auch die Übertragungsverluste und Transportkosten weitgehend. Auch gibt es keine Konzern-Großaktionäre, die den großen Reibach machen wollen. Da es sich um eine Neuentwicklung handelt die hier vor Ort in Lizenz nachgebaut werden soll, dürften sich bei Serienfertigung die Investitionskosten für die Anlage noch deutlich reduzieren.

Wir können noch keine Einschätzung der Betriebskosten abgeben, fest steht aber dass die allermeisten Tätigkeiten von Hilfsarbeitern durchgeführt werden können und Rohstoffe praktisch nur zu Transportkosten in rauen Mengen vor Ort zur Verfügung stehen, und zwar ganzjährig.


Das Prinzip dürfte dem der Kohleverschwelung entsprechen.
Ein sog. Holzvergaser arbeitet genauso.

110 kw sind nicht viel, an unserem Verbrauch gemessen.

FranzKonz
10.07.2008, 15:33
Ich habe nicht viel Ahnung von Gas. Wenn ich mich nicht irre ist dieses Gas ähnlich wie Erdgas, kann also nicht wie Propangas (LPG) in Stahlflaschen gepresst werden. Das macht hier auf den Philippinen die Verwertung problematisch, weil es nur LPG gibt. Der Gas-Verbraucher müsste also am besten direkt neben der Anlage stehen, z.B. ein Stromerzeuger.
Eben ein Generator mit Verbrennungsmotor.

http://www.treppenhausgefluester.info/viewtopic.php?t=4055&start=20
http://www.motorradonline.de/bikes/loew.206205.htm?_kat=205225
http://www.alfter-schlepperfreunde.de/

Der letzte Link enthält unter anderem einen Hinweis auf die Verwendung eines Hatz-Dieselmotors. Hatz-Diesel sind berühmt für ihre Haltbarkeit und finden vor allem in Baumaschinen Verwendung. Sie beginnen mit luftgekühlten 250 ccm Einzylindern, bauen aber auch wassergekühlte Mehrzylindermotoren. Damit sollte etwas machbar sein.

Hatz sitzt in Niederbayern und die Leute dort sind recht umgänglich. Vielleicht rufst Du einfach mal an.

jochen53
10.07.2008, 16:10
110 kw sind nicht viel, an unserem Verbrauch gemessen.Unsere Gegend hier mit ca. 2-3 Mio Menschen wird komplett mit Strom aus einem Geothermal-Kraftwerk versorgt, hat angeblich 289 MW und deckt auch noch einen Teil des Strombedarfs von Manila ab. D.h. der Stromverbrauch ist hier in der Provinz nur ein Bruchteil von dem eines Haushalts in Deutschland. Ich schätze mal dass 110 KW locker für 50-80 Haushalte ausreicht.

Ausserdem sollen im Erfolgsfall weitere Anlagen hinzukommen. Die Leute kochen mit Feuerholz oder Holzkohle, wer es sich leisten kann verwendet LPG. Strom geht nur für Beleuchtung, TV und Kühlschrank drauf, viele Haushalte haben nur einige Glühbirnen als elektrische Verbraucher.

jochen53
10.07.2008, 16:16
Naja, groß Transportieren soll man das Gas ja auch nicht. Ist eher als dezentrale Selbstversorgung der Bevölkerung gedacht. Sobald etwas zentral abläuft, versuchen gleich die Raffges in den Unternehmen sich dort als Abzocker einzunisten.

Zumindestens in ländlichen Gebieten kann da fast jeder sein Gas selber herstellen.

Das Problem ist nur, dass die vorhandenen LPG Gaskocher nicht mit Biogas betrieben werden können. Meines Wissens sind auf den Philippinen wegen der Erdbebengefahr Erdgasleitungen verboten. Hinzu kommt dass die meisten Leute hier von der Hand in den Mund leben, also kein Geld für die Anschaffung eines neuen Kochers übrig haben. Wenn man kein Geld in der Tasche hat sind Investitionen die sich erst in Monaten oder Jahrn rechnen, nur Theorie.

Frei-denker
10.07.2008, 16:47
Das Problem ist nur, dass die vorhandenen LPG Gaskocher nicht mit Biogas betrieben werden können. Meines Wissens sind auf den Philippinen wegen der Erdbebengefahr Erdgasleitungen verboten. Hinzu kommt dass die meisten Leute hier von der Hand in den Mund leben, also kein Geld für die Anschaffung eines neuen Kochers übrig haben. Wenn man kein Geld in der Tasche hat sind Investitionen die sich erst in Monaten oder Jahrn rechnen, nur Theorie.

Ok, wenn man kein Geld hat, ist das immer schlecht.

Dass das Kochen mit Biogas ein Problem sein soll, leuchtet mir aber nicht so recht ein. Auf der von mir verlinkten Seite hat der dortige Konstrukteur ja mit einfachsten Mitteln einen Kocher gebastelt. Braucht man im Prinzip nur ein Absperrventil. Den Rest kann man sich mit billigen Materialien selber bauen.

Müßte doch machbar sein.

klartext
10.07.2008, 16:56
Biomasse ist auch eine dieser Insellösungen, die flächendeckend am Mengenproblem scheitert. Die notwendige Masse Biovormaterial gibt es nicht.

Frei-denker
10.07.2008, 16:58
Biomasse ist auch eine dieser Insellösungen, die flächendeckend am Mengenproblem scheitert. Die notwendige Masse Biovormaterial gibt es nicht.

Nun, die letzten paar Jahrtausende reichten sie zumindest.

jochen53
10.07.2008, 17:06
Ich denke die Sache mit der Gas-Verstromung ist die beste Lösung, weil die bestehende Infrastruktur und die Gewohnheiten nicht geändert werden müssen.

Mit den technischen Details werde ich nicht viel zu tun haben, wir stellen hier für das Projekt in erster Linie unsere Infrstruktur und Verbindungen zur Verfügung. Die Stromverteilung müsste eh über die Stadtwerke laufen und mit denen koordiniert werden. Die sind auf jeden Fall scharf auf eigene Stromerzeugung, denn der reguläre Strom ist auch hier richtig teuer geworden, inkl. Nebenkosten und Mwst. ca. 0,16 EURO/KWH.

Diesel / Kerosin kostet z.Z. 0,70 EURO, Holzkohle 0,20 / KG und 11 KG LPG Flasche ca. 10 EURO.

Die Holzkohle können wir selber vermarkten. Wir experimentieren ja schon seit letzten Jahr damit und haben da schon einige Erfahrungen. Da steckt Potenzial ohne Ende drin, zumal Holzkohle aus dem Urwald illegal ist und deshalb in den Großstädten nur unter der Hand für teuer (ca. 35 CENT/KG) verkauft wird. Holzkohle aus Abfallstoffen ist jedoch legal.

klartext
10.07.2008, 17:10
Nun, die letzten paar Jahrtausende reichten sie zumindest.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Schon vergessen ?
Das Volumen von Biomasse ist bezogen auf das Endprodukt gewaltig. Um eine Stadt wie Berlin oder einen Ballungsraum wie das Ruhrgebiet mit 11 Mio. Einwohner mit Biomasse zu versorgen, sind Transportleistungen notwendig, die kaum vorstellbar sind, wenn es diese Masse denn gäbe, die ohnehin nur in Fläche ensteht, als verbrauchsfern.
Diese Modelle sind alle durchgespielt und durchgerechnet. Es geht nicht.

jochen53
10.07.2008, 17:10
Biomasse ist auch eine dieser Insellösungen, die flächendeckend am Mengenproblem scheitert. Die notwendige Masse Biovormaterial gibt es nicht.
Rechnen wir es doch mal durch: Es werden pro Jahr weltweit ca. 6 Milliarden Tonnen Stein- und Braunkohle verbrannt, also der mit Abstand größte Posten bei den CO2 Emissionen.

Würde man nun Steppen oder Brachland z.B. mit Bambus aufforsten und daraus Holzkohle herstellen (plus Nutzung der bei der Pyrolyse entstehenden Biogase zur Strom/Wärmegewinnung) und damit die fossile Kohle ersetzen, geht es um folgende Größenordnungen:

1 Hektar erbringt ca. 50 Tonnen reinen Kohlenstoff. Das macht 120 Mio Hektar oder 1,2 Mio Quadratkilometer. Das entspricht z.B. 16% der Fläche Australiens. Würde man die doppelte Fläche nehmen, könnten auch noch Öl und Gas ersetzt werden.

Da sich das aber fast überall auf der Welt machen lässt erfogt die Produktion dezentral und marktnah. Der gigantische Aufwand für den Transport der Kohle würde also drastisch veringert. Auch würden wegen des Biogases bei der Holzkohle-Herstellung viele Kohlekraftwerke überflüssig.

6 Milliarden Tonnen Kohle kosten ohne Transport ca. 300 Milliarden Euro. Jahr für Jahr. Daszu die eingesparten Kosten für Strom und Gas. Ich könnte mir vorstellen das eine entsprechende Aufforstung und Bewirtschaftung am Ende billiger ist.

Ach so, Bambus wächst übrigens ohne Dünger und Chemie. Das gilt auch für andere Energiepflanzen wie z.B. Jatropha.

jochen53
10.07.2008, 17:18
Wir leben im 21. Jahrhundert. Schon vergessen ?
Das Volumen von Biomasse ist bezogen auf das Endprodukt gewaltig. Um eine Stadt wie Berlin oder einen Ballungsraum wie das Ruhrgebiet mit 11 Mio. Einwohner mit Biomasse zu versorgen, sind Transportleistungen notwendig, die kaum vorstellbar sind, wenn es diese Masse denn gäbe, die ohnehin nur in Fläche ensteht, als verbrauchsfern.
Diese Modelle sind alle durchgespielt und durchgerechnet. Es geht nicht.

Na ja, die Biomasse braucht ja auch nur einen Teil des Energiebedarfs abdecken. Es gibt ja auch noch Wasser, Wind, Solar, Geothermie, Algen etc.

Die konventionellen Kraftwerke werden ja auch nicht alle gleichzeitig abgeschaltet, sondern nach und nach ersetzt. Und niemand kann heute vorhersagen, welche neuen Techniken in den nächsten Jahrzehnten entwickelt werden.

Strom, Gas und Treibstoffe aus Biomasse haben den gewaltigen Vorteil, dass dafür keine neue Infrastruktur benötigt wird, Thema Wasserstoff-Tankstellen etc.

Stadtknecht
10.07.2008, 17:56
Ok, wenn man kein Geld hat, ist das immer schlecht.

Dass das Kochen mit Biogas ein Problem sein soll, leuchtet mir aber nicht so recht ein. Auf der von mir verlinkten Seite hat der dortige Konstrukteur ja mit einfachsten Mitteln einen Kocher gebastelt. Braucht man im Prinzip nur ein Absperrventil. Den Rest kann man sich mit billigen Materialien selber bauen.

Müßte doch machbar sein.

Biogas besteht wie Erdgas im wesentlichen aus Methan, während LPG aus Propan, Butan oder deren Gemisch besteht.

LPG kann recht unproblematisch gespeichert werden, da es bei recht geringem Druck ( 18 oder 30 bar, weiß ich nicht mehr ) vom gasförmigen in flüssigen Aggregatzustand übergeht.

Biogas kann nur bei hohem Druck gespeichert werden, was recht aufwändig ist.

Einen Kocher, Brenner usw umzurüsten ist hingegen kein Problem, das erfolgt über eine andere Düse.

Frei-denker
10.07.2008, 18:29
Wir leben im 21. Jahrhundert. Schon vergessen ?
Das Volumen von Biomasse ist bezogen auf das Endprodukt gewaltig. Um eine Stadt wie Berlin oder einen Ballungsraum wie das Ruhrgebiet mit 11 Mio. Einwohner mit Biomasse zu versorgen, sind Transportleistungen notwendig, die kaum vorstellbar sind, wenn es diese Masse denn gäbe, die ohnehin nur in Fläche ensteht, als verbrauchsfern.
Diese Modelle sind alle durchgespielt und durchgerechnet. Es geht nicht.
Ich weiß nicht, ob sie alle durchgerechnet sind.

Fakt ist, dass die Biomasse, und damit meine ich auch Holz, weder in den letzten Jahrtausenden noch heute zu 100 % genutzt wurde. Vermutlich noch nichtmal zu 50%, schaut man sich die Wälder Sibieriens und Kanadas an. Das meißte fällt einfach zu Boden und verrottet da.

Der Vorteil dieses Brennstoffes ist, dass er immer wieder nachwächst. Kohle und Öl hingegen sind in nicht allzulanger Zeit abgebrannt.

Stellt man sich allein die Biomasse des Gebiets der ehemaligen Sowjetunion vor, die pro Jahr wächst, ist es nur schwer vorstellbar, dass die in diesem Gebiet von den dortigen Einwohnern komplett genutzt wird. Das ist eine unvorstellbar riesige Masse.

Scheint mir sehr wahrscheinlich, dass die Biomasse der Welt als alternative Energiequelle ausreicht oder zumindestens einen großen Teil des Energiebedarfs decken kann.

jochen53
10.07.2008, 18:48
Ich habe mal eine Berechnung der Biomasse für Deutschland gesehen. Da kann nur ein geringer Prozentsatz des Energiebedarfs abgedeckt werden. In dünn besiedelten Flächenstaaten wie Russland, Kanada, Brasilien usw. sieht das schon ganz anders aus.

jochen53
10.07.2008, 19:03
Hier mal ein Beispiel aus der Praxis: Unsere Landgemeinde hat ca. 50.000 Einwohner, ist 109 qkm groß, davon ca. 50 qkm Reisfelder. Da fallen pro Jahr mindestens 15.000 Tonnen Reishülsen an, die auf Halde geschüttet und dann abgekokelt werden. Ist praktisch Müll. Die Hülsen bestehen aus 42% Kohlenstoff, macht rechnerisch 120 KG Kohle pro Kopf und Jahr.

Dann gibt es noch leere Maiskolben, Zuckerrohrabfälle, Kokosnußschalen, Palmenäste usw. in rauen Mengen. Ich schätze mal bei einer optimalen Verwertung könnte der Ort Energie-autark werden.

Wenn wir das hinbekommen wird es mit Sicherheit viele Nachahmer geben. Das ist ja auch der Zweck der Übung.

Wenn das mit den hohen Lebensmittelpreisen langfristig so bleibt wird in den Landgemeinden der allgemeine Lebensstandard drastisch steigen, weil es mehr Gewinner als Verlierer gibt. Das wird u.a. zu höheren Ernteerträgen führen, weil die Bauern sich gutes Saatgut und Dünger leisten können. Die Gemeinderegierung hätte dann auch genug Geld, um einige kleinere Staudämme zu bauen. Das alleine würde die Reisernte in der Trockenzeit vervielfachen.

Michel
10.07.2008, 22:26
@Jochen53:


Ein solches "Kraftwerk" würde man in Deutschland mit diversen Bestimmungen zu verhindern wissen. Nichts fürchten die großen Energieriesen mehr als Autarkie einer abhhängigen Bevölkerung die man auspressen kann.

Ganz wichtig! Dieses Projekt läuft auf den Phillippinen.

Terra Preta - ("Holzkohle") Erde erbringt die gleichen Erträge , als wenn man teuren Mineraldünger einsetzen würde, denn
Holzkohle ist ein hervorragender Bindestoff für Mineralstoffe.

http://www.buddel.de/kft/holzkohle_experiment.htm
Nicht desto trotz,
der technische Fortschritt und das Wissen wird größer.
Biomasse zu Kraftstoffen über Biogas und Synthesegas umzuwandeln sind gerade in der Testphase.

Das deutsche Bioenergiepotential.

Auf landwirtschaftlichen Flächen werden jährlich über die Hälfte der insgesamt rund 40 Mio. t Stroh untergepflügt, da es derzeit keine weitergehenden Nutzungsmöglichkeiten gibt.
Genug zur Produktion von 4 Mio. t BTL bzw. etwa 14 % des deutschen Diesel- verbrauchs.

Wünsch gute Ernte.

jochen53
11.07.2008, 05:56
Terra Preta - ("Holzkohle") Erde erbringt die gleichen Erträge , als wenn man teuren Mineraldünger einsetzen würde, denn
Holzkohle ist ein hervorragender Bindestoff für Mineralstoffe.

http://www.buddel.de/kft/holzkohle_experiment.htm

Jetzt muss ich mal auf die Euphorie-Bremse treten. Holzkohle in die Erde einarbeiten macht nur Sinn, wenn

1. Die Holzkohle mit Kompost gemischt ist

2. Der Boden ohnehin sehr schlecht (humusarm) ist

3. Es zu gelegentlichen Austrocknungen kommt

Wir haben z.Z. ein Gemüse-Experiment mit Kübelpflanzung laufen, da sieht es bislang so aus als ob das ohne Kunstdünger und Chemie funzt. Genaueres wissen wir in ca. 4 Wochen. Beim Reis sieht es so aus, dass durch den Terra Preta Effekt der Kunstdünger-Verbrauch nur reduziert, aber nicht vollständig ersetzt werden kann. Auch hier haben wir derzeit ein Experiment laufen, Ernte ist in ca. 2-3 Wochen.

Ein echter Knackpunkt sind die hohen Kosten, um die Holzkohle-Kompostmischung herzustellen und auf die Felder auszubringen. Wir reden hier über die 50-zigfache Menge im Vergleich zu Kunstdünger.

Vermutlich bedarf es einer Subventionierung, z.B. durch CO2-Zertifikathandel, damit sich das rechnet. Allerdings ist das nach den z.Z. gültigen UNO Regeln nicht förderbar.

Beim Gemüseanbau in Kübeln und Pflanzsäcken sieht das etwas anders aus, weil geringere Mengen gebraucht werden und die Erlöse pro Quadratmeter ein Zigfaches im Vergleich zu Reis entsprechen. Hinzu kommt, dass bei einer Pflanzung ohne Chemie höhere Preise erzielt werden, Thema Bio-Gemüse.

jochen53
11.07.2008, 06:12
@Jochen53:


Ein solches "Kraftwerk" würde man in Deutschland mit diversen Bestimmungen zu verhindern wissen. Nichts fürchten die großen Energieriesen mehr als Autarkie einer abhhängigen Bevölkerung die man auspressen kann.

Ganz wichtig! Dieses Projekt läuft auf den Phillippinen.
Das ist wahr. Der Unterschied zu Deutschland ist, dass die Regierung nicht bestreitet, eine Bananenrepublik zu führen. Natürlich gibt es hier auch unfähige und korrupte Politiker, aber nicht so schlimm wie in Deutschland.

Mal ein Beispiel: In Deutschland hat die Regierung nichts unternommen, um bei den unteren Einkommensschichten die Auswirkungen der Preisexplosionen bei Energie und Nahrungsmitteln abzufedern. Die philippinische Regierung hat dagegen u.a. folgende Maßnahmen ergriffen:

1. Aufstockung des Agrar-Etats um 60%, um Saatgut und Düngemittel zu subventionieren.

2. Die durch die Spritpreiserhöhungen bedingten Mwst.-Mehreinnahmen sind in Form von Barschecks and die Bevölkerung zurückgezahlt worden.

3. Der Spritpreis für den ÖNV wird subventioniert

4. Landesweit verkauft die Regierung subventionierten Reis und senkt damit den Preis für den regulären Reis.

5. Zu Beginn des neuen Schuljahres ist an staatlichen Schulen die Uniform-Pflicht abgeschafft worden, das ist eine enorme Kostenentlastung für ärmere Familien.

6. Es laufen landesweit unzählige Projekte, um alternative Energien herzustellen und die landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen

7. Reis-Spekulanten sind in den Knast gewandert

Damit hat die Regierung bislang Hungerrevolten vermieden. Bleibt zu hoffen dass sich diese Strategie bei anderen Regierungen herumspricht.

http://www.mb.com.ph/MAIN20080711129493.html

Kürzlich hatte ich das erste Mal unseren neuen Bürgermeister gesprochen, stammt aus einer Politiker-Dynastie, sein Vater ist der Kongressabgeordnete und der Gouverneur sein bester Spezi. Der hat mir folgendes ins Gesicht gesagt: Wenn Du hier Geschäfte machen willst, dann mache das. Wenn Dir hier irgendjemand Probleme bereitet, kommst Du zu mir und dann hast Du innerhalb 24 Stunden keine Probleme mehr... Wohlgemerkt alles ohne irgendwelche Geldforderungen etc.

Solch ein Pragmatismus würde deutschen Politikern und Beamten auch gut ins Gesicht stehen.

Michel
11.07.2008, 10:26
Ein echter Knackpunkt sind die hohen Kosten, um die Holzkohle-Kompostmischung herzustellen und auf die Felder auszubringen. Wir reden hier über die 50-zigfache Menge im Vergleich zu Kunstdünger.

Beim Gemüseanbau in Kübeln und Pflanzsäcken sieht das etwas anders aus, weil geringere Mengen gebraucht werden und die Erlöse pro Quadratmeter ein Zigfaches im Vergleich zu Reis entsprechen. Hinzu kommt, dass bei einer Pflanzung ohne Chemie höhere Preise erzielt werden, Thema Bio-Gemüse.

Im ehemaligen Kulturbereich der Maya´s pflanzen die Indios immer noch auf den jahrhundertealten Terra Preta Boden erfolgreich an, und ist deshalb in Mexiko ein sehr gefragter Rohstoff.

Die Mayas haben ihren Terra Preta nicht nur mit Holzkohle kultiviert, sondern haben diesen mit Ton, feingeriebenen Keramikscherben, Vogel-kotdünger (guano), Abfälle usw. verbessert.
Terra Preta kommt im ehemaligen Kernland der Mayas, in der Tiefe mit einer Mächtigkeit von 2 m vor, und wird dort heute als Rohstoff abgebaut.

Terra Preta Boden nimmt besser Wasser auf und vermindert die Verdunstung.
Außerdem ist ein geringerer Einsatz von Kunstdünger und allgemein von Düngemitteln erforderlich, und für die Tropenregionen absolut bedeutend -
der Boden bleibt jahrhundertelang sehr fruchtbar.

Terra Preta war der wahre Schatz der Maya Kultur.

Frei-denker
11.07.2008, 10:39
7. Reis-Spekulanten sind in den Knast gewandert

...
Solch ein Pragmatismus würde deutschen Politikern und Beamten auch gut ins Gesicht stehen.

:lach:

Das wäre was für den Spekulantenstaat BRD.

Rolf Esser, Ackermann und dergleichen Gesellschaftsschädlinge dorthin, wo sie hingehören: In den Knast.

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Hier bei uns ist einfach das Problem, dass die Regierung komplett von den Konzernen gekauft ist und deshalb nur noch für den Bürger teure Lösungen erlaubt werden. Dreht sich alles nur noch um die Konzerngewinne - Plutokratie.

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Zur Terra Preta:

Ob man damit auch sandige Gebiete wie die Ränder der Sahara fruchtbar machen könnte?

Das dazu nötige Wasser könnte man mit Meerwasserentsalzungsanlagen bereitstellen. Sonnenenergie gibts da ja im Überfluß.

Frei-denker
11.07.2008, 10:48
Hab mal auf Wikipedia nachgelesen. Diese Terra Preta ist eine absolut geniale Sache: Mutterboden der "wächst".


Ein weiterer Vorteil der Terra preta wäre, dass sie 'nachwachsen' soll. Es gibt Bauern in Amazonien, die Terra preta verkaufen und beim Aushub eine Schicht von 20 cm Stärke bestehen lassen. Danach fällt organisches Material auf den Boden und 'ernährt' die Terra preta, welche dadurch wieder 'nachwächst'. Nach Berichten von amazonischen Bauern hat der Hügel schon nach 20 Jahren wieder die gleiche Höhe wie vor dem Abbau.


http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta

Müßte doch möglich sein, damit in Kombination mit Meerwasserentsalzungsanlagen in der Sahelzone Plantagen anzulegen.

Die Kombination Wasser, Sonnenenergie und wachsenden Mutterboden fordert doch praktisch, dass man da was auf die Beine stellt.

Don
11.07.2008, 11:10
I

Scheint mir sehr wahrscheinlich, dass die Biomasse der Welt als alternative Energiequelle ausreicht oder zumindestens einen großen Teil des Energiebedarfs decken kann.

Allein dieser Satz, da von Dir, beweist das Gegenteil. Da brauchts gar keine Studien mehr.

jochen53
11.07.2008, 11:12
Im ehemaligen Kulturbereich der Maya´s pflanzen die Indios immer noch auf den jahrhundertealten Terra Preta Boden erfolgreich an, und ist deshalb in Mexiko ein sehr gefragter Rohstoff.

Die Mayas haben ihren Terra Preta nicht nur mit Holzkohle kultiviert, sondern haben diesen mit Ton, feingeriebenen Keramikscherben, Vogel-kotdünger (guano), Abfälle usw. verbessert.
Das ist alles richtig. Leider ist es bis heute nicht gelungen, einen Boden mit diesen Eigenschaften künstlich herzustellen. Vieleicht ist das auch nicht möglich, weil es sein könnte, dass der Boden erst nach Jahrzehnten diese Düngewirkung entfaltet. Bei unseren Experimenten haben wir jedenfalls Indizien für diese These gefunden.

Was wir verwenden nennt man TPN (Terra Preta Nova). Das ist eine Mischung aus Holzkohlepulver, Kompost, Tierdung, Asche, Reishülsen und Humuserde. Die Holzkohle speichert Feuchtigkeit und bietet bei vorübergehender Austrocknung des Bodens den Bakterien einen Überlebensraum in den feinen Poren. Deshalb funktioniert die Holzkohle auch nur in Kombination mit Kompost und/oder humusreicher Erde.

jochen53
11.07.2008, 11:19
Müßte doch möglich sein, damit in Kombination mit Meerwasserentsalzungsanlagen in der Sahelzone Plantagen anzulegen.

Die Kombination Wasser, Sonnenenergie und wachsenden Mutterboden fordert doch praktisch, dass man da was auf die Beine stellt.
An dieser Sache wird in der Sahel-Zone seit einigen Jahren experimentiert. Ich stehe in Kontakt zu einer schweizer Organisation, die derzeit versuchen, im Norden Ghanas Jatropha auf Terra Preta Basis anzupflanzen. Das soll bislang ziemlich erfolgversprechend aussehen.

Michel
11.07.2008, 11:41
Vielleicht müsst ihr original ein wenig von dieser Terra Petra Erde aus Lateinamerika auf euren Boden ausbringen. Es haben sicherlich bestimmte Mikroorganismen einen gewaltigen Anteil an der Fruchtbarkeit dieses Bodens.

Ich würde auch sagen das diese Schicht eine Mindestdicke von 30 - 40 cm haben sollte, um geschützt vor Wettereinflüssen zu sein.

Jedenfalls ein hoffnungsvolles Projekt.

Frei-denker
11.07.2008, 13:53
An dieser Sache wird in der Sahel-Zone seit einigen Jahren experimentiert. Ich stehe in Kontakt zu einer schweizer Organisation, die derzeit versuchen, im Norden Ghanas Jatropha auf Terra Preta Basis anzupflanzen. Das soll bislang ziemlich erfolgversprechend aussehen.

Tolle Sache.

Vielleicht lassen sich so einige Probleme dieser Region lösen.

Manche dieser Länder haben Bodenschätze, mit denen sie das Engagement westlicher Techniker dort unten bezahlen können.

Wäre für beide Seiten ein gutes Geschäft.

jochen53
12.07.2008, 10:27
Vielleicht müsst ihr original ein wenig von dieser Terra Petra Erde aus Lateinamerika auf euren Boden ausbringen. Es haben sicherlich bestimmte Mikroorganismen einen gewaltigen Anteil an der Fruchtbarkeit dieses Bodens.

Ich würde auch sagen das diese Schicht eine Mindestdicke von 30 - 40 cm haben sollte, um geschützt vor Wettereinflüssen zu sein.

Jedenfalls ein hoffnungsvolles Projekt.
Meines Wissens ist die Audfuhr von Terra Preta in den meisten Amazonas-Ländern verboten. Auch hätte ich Bedenken, hier fremde Bakterien einzuschleppen. In Amazonien sind ja auch Tests mit der "Impfung" von alter Terra Preta durchgeführt worden, bislang noch ohne reproduzierbare gute Ergebnisse.

Um 1 cm Schicht zu bekommen bedarf es 100 Kubikmeter (oder 1.000 Säcke) Holzkohle. Das ist ein mühsames und vor allem teures Unterfangen. Vermutlich sind die dicken TP Schichten durch jahrhundertelangen, kontinuierlichen Holzkohleeintrag entstanden.

Nach dieser Methode arbeiten wir auch bei unseren Gemüsepflanzungen: Nach der Ernte wird die Erde aus den Säcken genommen und vor dem neuen Abfüllen mit Holzkohle, Kompost, Dung usw. angereichert. Dadurch wird der Holzkohleanteil ständig steigen. Vieleicht haben die alten Indios das auch so gemacht, das würde die Tonscherben (von Pflanzgefäßen?) erklären.

Sprecher
16.07.2008, 05:37
Klar, in diesem Biomasse-Abfall steckt eine Menge Energie. Ca. 3 KWh pro Kg.

Hier in Deutschland hat demnach ein Kilo trockenes Laub einen Marktwert von ca. 55 Cent, rein rechnerisch.

Blockheizkraftwerke sollen einen hohen Wirkungsgrad bei der Stromumwandlung haben. Angenommen, man hat einen Wirkungsgrad von 50%, so würde ein Kilo Gartenabfall etwa 25 Cent bringen.

Allerdings sind diese Blockheizkraftwerke ziemlich teuer in der Anschaffung. In D hat man ja die Angewohnheit alles möglichst teuer zu machen, damit der Endkunde schnell sein Geld verliert. Die Raffges in den Unternehmen kriegen den Hals mal wieder nicht voll.

Mit etwas Improvisation und ein bischen Bürokratie weniger, würde man hier in D vermutlich auch eine Menge Strom für kleines Geld aus Biomasse machen können.


Du plapperst grünen und kommunistischen Unsinn :rolleyes:

Don
16.07.2008, 08:58
Du plapperst grünen und kommunistischen Unsinn :rolleyes:

Naja, bisher kam sogar von den Grünen meines Wissens noch kein Vorschlag, Gartenlaub in Blockheizkraftwerken zu verfeuern.
Obwohl sie wissen dürften, daß Fermnwärmeanlagen Wirkungsgrade von rund 95% haben.
Was FD meint sind KWK Anlagen. Die laufen aber mit Motoren. Und die schlucken bisher noch kein Gartenlaub.
Sollte ein Tip sein. Zeit für eine neue Erfindung mit der sich Arbeitslose ein Zubrot verdienen können.

Frei-denker
16.07.2008, 09:01
Du plapperst grünen und kommunistischen Unsinn :rolleyes:

Wenn du es nicht schaffst, ein Sachthema ohne substanzlose Rechts-Links-Parolen zu diskutieren bist du hier im falschen Forum. Das Spamforum ist weiter unten.

Don
16.07.2008, 09:08
Wenn du es nicht schaffst, ein Sachthema ohne substanzlose Rechts-Links-Parolen zu diskutieren bist du hier im falschen Forum. Das Spamforum ist weiter unten.

Diesen Hinweis ignorieren alle die mit Dir ihren Spaß haben wollen. Solltest Du inzwischen gelernt haben. ;)