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Vollständige Version anzeigen : Sollen wir die BRD auflösen?



Beverly
09.12.2004, 17:38
Hallo, die DDR ist bekanntlich seit 15 Jahren Geschichte. Doch nun machen sich in der BRD ebenfalls Verfallserscheinungen bemerkbar. Lust am Untergang bei Eliten und Volk ist fast noch die einzige Lust, die ich entdecken kann. Sonst ist da nichts: keine Vision, keine zündenden Ideen, keine gemeinsamen Überzeugungen und vor allem: keine gemeinsamen Interessen.

Ehe man sich so weiter quält, ist es ratsam, zumindest virtuell die Auflösung der BRD zu proben. Nach Möglichkeit bitte nicht nur abstimmen, sondern auch sagen, wie eure Alternative konkret ausgestaltet sein soll. Auch wer die BRD behalten will, soll sagen warum und wie.

Roter Prolet
09.12.2004, 17:49
Soll mit der Option "Ja, sie soll Sowjetrepublik werden" gemeint werden, dass die BRD eine Unionsrepublik der UdSSR sein sollte (die gibt es ja nicht mehr).
Oder soll damit ne sozialistische BRD emeint sein?

Beverly
09.12.2004, 17:56
Ich habe mich als Grundlage weitergehender Lösungen für den Bundesstaat mit der Schweiz und Österreich entschieden. Er soll so aussehen:

Bund deutscher Länder

1. Aus Deutschland, der Schweiz und Österreich wird ein "Bund deutscher Länder"

2. Da die Schweizer nichts anderes akzeptieren werden, wird Bern Hauptstadt

3. Der Bund ist nach Schweizer Vorbild föderalistisch organisiert, also kleine Kantone anstelle der viel zu großen deutschen Bundesländer. Deshalb wird Bayern in "Altbayern", Franken, Pfalz und Donauschwaben aufgelöst, aus "NRW" wird Rheinland, Ruhrgebiet, Sauerland und Westfalen. Aus BaWü wieder Baden und Württemberg.
Unter der Ebene der Bundesländer/Kantone gibt es Städte, Gemeinden, Kommunen und Gemeinschaften. Menschen die das wollen, können sich - bei Anerkennung der Bundesverfassung - freiwillig eine Gemeinschaft gründen und hier nach ihren eigenen Vorstellungen leben.

Die Kompetenzen der Ebenen sind klar getrennt: wo der Bund zuständig ist, haben die Länder ihm nicht reinzureden, Länder und Gemeinden können die ihnen zustehenden Dinge autonom ausüben.
So gibt es weder einen "Bundesrat" noch Unfug wie "Bildung ist Ländersache". Bildung ist Sache der jeweiligen Schulen und Unis, die Rahmenbedingungen - kostenlos und möglichst viel Bildung für alle - setzt der Bund.

4. Es gibt Plebiszite auf allen Ebenen, wie in der Schweiz

5. Obwohl der Bund "deutscher" im Namen hat, sind Nicht-Deutsche voll gleichberechtigt. Dies betrifft die Franzosen, Italiener und Rätoromanen in der Schweiz sowie eingewanderte nicht-deutsche Minderheiten

6. Der Bund ist Mitglied in der UNO, erkennt die UN-Erklärung der Menschenrechte sowie den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag an. Ferner das Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Aus EU, NATO, "G 7" und WTO tritt er aus, das sind bürokratische Monstrositäten.

7. Der Bund löst sich vom globalisierten Kapitalismus, sonst ist er eine fruchtlose Übung. Dabei zu enteignende Kapitalisten werden mit Blei oder mit Renten für sie und ihre Nachkommen entschädigt.
Die Inhaber von Geldvermögen - allein in der BRD 4000 Milliarden Euro - können in einen Zukunftsinvestitionsfond einzahlen und erhalten als Gegenleistung ebenfalls langfristige Pensionsansprüche.

Der Staat - Zentralregierung, Kantone, Gemeinden - darf Unternehmen zwar nicht selbst verwalten - das ist im real gewesenen Sozialismus gescheitert - aber kann welche besitzen und Lizenzen zu ihrem Betrieb vergeben. Die an die Stelle der klassischen Unternehmer tretenden Lizenz-Inhaber erhalten als Lohne für ihre Mühen einen Anteil am Gewinn, doch das Unternehmen gehört ihnen nicht. Nicht im Staatsbesitz befindliche Unternehmen gehören ihren Arbeitern bzw. Arbeitern und den Konsumenten ihrer Erzeugnisse.

8. Als Währung wird der ehemals schweizer Franken eingeführt, doch wird die Geldpolitik radikal überdacht. Es werden Bedingungen erarbeitet, unter denen lokale und regionale Einrichtungen, vielleicht sogar Einzelpersonen, Geld ausgeben dürfen (z. B. nur so viel Geld, das diesem auch materielle Werte entsprechen) und das Gegenstück zur "Zentralbank" überwacht nur die Einhaltung dieser Bedingungen.

9. Der Bund ist strikt säkularistisch, "Kirchensteuer" und der Status von "Körperschaften des öffentlichen Rechts" haben ebenso ausgedient wie Religionsunterricht an öffentlichen Schulen.
Organisierte Religion hat einen Status wie jeder andere Verein auch, mehr nicht.

(aus einem Post in einem anderen Strang kopiert)

Ein solches Konzept bedeutet:

"Deutschland" bleibt erhalten, aber nicht als peinliche Bürokratenrepublik, die ihr Ablaufdatum überschritten hat oder als Neuauflage des gräßlichen "Deutschen Reiches" (das "Reich" reicht), sondern in einer nicht aggressiven Form.

Wie in der Schweiz ist die Mehrheit deutsch, aber Deutsche und Nicht-Deutsche leben gleichberechtigt mit- oder nebeneinander.

Der globalisierte Kapitalismus wird überwunden ohne dass man in die Falle der autoritären Staatswirtschaft tappt.

Radikaler Föderalismus schafft die Grundlage für sich selbst organisierende, anarchistische Gemeinschaften.

Duch die Mitgliedschaft in der UNO und das Anerkennen NÜTZLICHER überstaatlicher Institutionen ist man Teil der Menschheit, verweigert sich aber möglicherweise totalitären global agierenden Gebilden.

Beverly
09.12.2004, 17:57
Soll mit der Option "Ja, sie soll Sowjetrepublik werden" gemeint werden, dass die BRD eine Unionsrepublik der UdSSR sein sollte (die gibt es ja nicht mehr).
Oder soll damit ne sozialistische BRD emeint sein?


Mangels UdSSR kann es nur eine sozialistische BRD sein.

Roter Prolet
09.12.2004, 17:59
Mangels UdSSR kann es nur eine sozialistische BRD sein.

Also bedeutet diese Option eine sozialistische BRD?

Beverly
09.12.2004, 17:59
Also bedeutet diese Option eine sozialistische BRD? ja

Roter Prolet
09.12.2004, 18:00
Na dann stimm ich für eine sozialistische BRD.

Beverly
09.12.2004, 18:19
Na dann stimm ich für eine sozialistische BRD.

Überwindung des Kapitalismus halte ich für die condition sine qua non
einer Neuordnung der BRD bzw. eines Nachfolgestaates.

Roter Prolet
09.12.2004, 18:21
Zitat von Beverly
condition sine qua non

Ich kann nicht so gut Latein :D
Kannst du bitte übersetzen?

Beverly
09.12.2004, 18:30
Ich kann nicht so gut Latein :D
Kannst du bitte übersetzen?

condition sine qua non = "die Bedingung, ohne die es nicht geht", "die unerlässliche Bedingung"

Roter Prolet
09.12.2004, 18:46
Ah ok, dann stimm ich dir zu.

WladimirLenin
09.12.2004, 18:48
@Roter Amboss

Sowjet ist russisch und bedeutet Rat!

Eine Sowjetrepublik ist somit eine Räterepublik!

Roter Prolet
09.12.2004, 18:50
@Roter Amboss

Sowjet ist russisch und bedeutet Rat!

Eine Sowjetrepublik ist somit eine Räterepublik!

Das weiss ich schon längst, Wladi.
Danke aber für die öffentliche Erklärung.

damokles
09.12.2004, 19:01
hi Bevy
Dir gefallen also die Punkte 8o ,kann ich mir vorstellen.Und Ihr schimpft über rechte Ideen ?? :lach: :lach: :lach: :lach:

John Donne
09.12.2004, 19:22
Ich möchte die BR Deutschland gern behalten.

Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Was meinst Du genau mit gemeinsamen Überzeugungen und Interessen?

In einer freien Gesellschaft gehören verschiedene Überzeugungen und Interessen zur Vielfalt. Was hindert Dich denn, Deine Überzeugungen und Interessen in diesem Staat zu verfolgen?

Ich glaube, die wenigsten wollen ein Auflösung der Bundesrepublik. Und noch weniger kann ich mir vorstellen, daß die Österreicher und besonders die Schweizer mit der jetzigen Bundesrepublik zusammen ein neues Staatsgebilde aufmachen wollen...

Soviel zu 1.
Zu 2: Möglich, aber m.E. irrelevant.
Zu 3: Wie sieht die Verfassung aus? Ich befürchte, das Recht auf Eigentum wird sich darin nicht wiederfinden. Was bedeutet "nach eigenen Vorstellungen"? Dem zweiten großen Absatz kann ich durchaus zustimmen.
Zu 4: Könnte ich mich auch mit anfreunden. Behalten wir die in einigen schweizerischen Kantonen ülichen Stimmsäbel dann bei? ;)
Zu 5: Solange sie legal eingewandert sind: Ok.
Zu 6: Aus EU und NATO brauchen wie dann nicht auszutreten: Die wollen uns dann eh nicht mehr. Und da die Zugehörigkeit zu den G7 entscheiden von der Wirtschaftskraft abhängt, wird sich diese Mitgliedschaft sowieso schnell erledigen.
Zu 7: Wer gehört zu den Kapitalisten? "Enteignungen" gefallen mir so überhaupt nicht...

Die Verfassung möchte ich sehen, die vollständig die UN-Erklärung der Menschenrechte umsetzt...Wäre schon, ist aber m.E. nicht umsetzbar. Abgesehen davon, daß der entsprechende Staat die bisherige Bundesrepublik in Punkte aufgeblähtem Verwaltungs- und Justizapparat m.E. um Längen übertreffen würde. Oder wie sonst sollen beispielsweise die Art. 7, 8, 12 und 22 umgesetzt werden, die teilweise sehr extensiv und allgemein gehalten sind.
Zudem verpflichten die Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in einigen Belangen dritte Staaten (z.B. in Artikel 14). Vielleicht wollen die das aber gar nicht?

Zu 8: Ist mir etwas unklar. Aber - welche Gnade - ich darf Bargeld ausgeben! Werden dafür Intershops an den Grenzen eingerichtet? :)
Zu 9: Dürfen Privatschulen gegründet werden?

Insgesamt wandere ich aus dem von Dir erträumten Staat dann doch wohl eher aus. Ich werde wohl zusehen müssen, daß das vor der Enteignungswelle passiert...

Grüße
John

Kaiser
09.12.2004, 20:38
Ich ziehe das Deutsche Reich vor.

Vietminh
09.12.2004, 20:50
Selbstverständlich die Räterepublik!

Beverly
09.12.2004, 20:50
Ich ziehe das Deutsche Reich vor.wie soll das konkret aussehen :rolleyes: ?

Vietminh
09.12.2004, 20:54
wie soll das konkret aussehen :rolleyes: ?

Elsaß-Lorraine, Schlesien, Rest-Pommern, Ostpreußen, Tschechien und Kolding an Deutschland und Restauration der Monarchie, oder was meint ein User, der das wählt?

Kaiser, Deine Antwort ist erwünscht :).

Roter Prolet
09.12.2004, 20:58
Elsaß-Lorraine, Schlesien, Rest-Pommern, Ostpreußen, Tschechien und Kolding an Deutschland und Restauration der Monarchie, oder was meint ein User, der das wählt?

Kaiser, Deine Antwort ist erwünscht :).

Vergiss Österreich und Luxemburg nicht, Vietminh :lach: :lach: .lach:

Vietminh
09.12.2004, 21:01
Sorry :D .

@Beverly: Ohne Dich angreifen zu wollen, aber "Sowjeturepublik" klingt ein wenig abwertend. Ich will ja kein sozialistisches Deutschland nach sowjetischem Vorbild, sondern ein sozialistisches Deutschland nach deutschem Vorbild!

Das würde sich ja nicht lohnen, einfach etwas zu kopieren, ohne zu versuchen, es besser zu machen!

Roter Prolet
09.12.2004, 21:08
Sorry :D .

@Beverly: Ohne Dich angreifen zu wollen, aber "Sowjeturepublik" klingt ein wenig abwertend. Ich will ja kein sozialistisches Deutschland nach sowjetischem Vorbild, sondern ein sozialistisches Deutschland nach deutschem Vorbild!

Das würde sich ja nicht lohnen, einfach etwas zu kopieren, ohne zu versuchen, es besser zu machen!

Echt supi und zustimmend.
Nur die Formulierung "Sozialistisches Deutschland deutschem Vorbild" erinnert mich verbittert an das Phrasendreschen von braunen User (Stichwort: "Nationalsozialismus", kapito?).
Gut, ich weiss was du damit sagen willst, ohne Frage, aber trotzdem...

Beverly
09.12.2004, 21:11
Ich möchte die BR Deutschland gern behalten.


Du wirst lachen, aber es hat eine Zeit gegeben, da habe ich die BRD auch jedem anderem System vorgezogen. Das war, bevor ich begriffen habe, dass es ein System mit "Ablaufdatum" war, wo die Generation der Jahrgänge zwischen 1920 und 1960 "Fettlebe" gemacht hat, doch wer danach geboren wurde, darf in die Röhre gucken - es sei denn er erbt ;)
Die BRD war für mich als Kompromiß zwischen Bürgertum und Arbeiterbegung ein historisches Erfolgsmodell. Dummerweise hat das Bürgertum diesen Kompromiß aufgekündigt und damit ist die BRD auch hinfällig geworden.


Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.
Ja klasse und stattdessen grenzdebile Diskussionen um die Bewahrung oder Verschlimmbesserung des Status quo führen. Ich habe den Strang auch deshalb aufgemacht und eine etwas "unorthodoxe" Idee eines Gemeinwesens entwickelt, weil ich die diesbezügliche Langeweile im Forum mal wieder satt hatte.



Ich glaube, die wenigsten wollen ein Auflösung der Bundesrepublik.

In dieser Umfrage ziehen aber derzeit zwei Drittel ein anderes System vor. Und im RL ist die BRD mittlerweile vielen scheißegal, einfach weil die Menschen vor allem auf das sehen, was um sie herum passiert und Staaten, Flaggen und abstrakte Striche auf der Landkarte ihnen nicht so wichtig sind wie das die Theoretiker von der Nation gern meinen.


Und noch weniger kann ich mir vorstellen, daß die Österreicher und besonders die Schweizer mit der jetzigen Bundesrepublik zusammen ein neues Staatsgebilde aufmachen wollen...

Die Österreicher sollen gerade zusammen mit uns ein neues Staatsgebilde namens EU aufmachen, was mir immer suspekter wird, weil da mit Zwang und Manipulation eine Untertanen-Kreatur namens "Europäer" mit einer Identität aus der Retorte gezüchtet werden soll. Selbstverständlich kapitalismus-konform :rolleyes:
Und bei dem "Bund" habe ich mich auch deshalb an der Schweiz orientiert, weil die Schweizer - vielleicht mit gutem Grund - etwas anderes nicht akzeptieren wollen. Es wäre sozusagen eine Ausweitung der Schweiz bis zur Ostsee, kein unseliger "Anschluss".
Ihn aus Deutschland, der Schweiz und Österreich entstehen zu lassen basiert auf der gemeinsamen Sprache - die Sprache sehe ich als das einzige Wichtige und Wertzuschätzende an der "Nation", alles andere ist Schall und Rauch, Zwang und Manipulation.

Beverly
09.12.2004, 21:16
Sorry :D .

@Beverly: Ohne Dich angreifen zu wollen, aber "Sowjeturepublik" klingt ein wenig abwertend. Ich will ja kein sozialistisches Deutschland nach sowjetischem Vorbild, sondern ein sozialistisches Deutschland nach deutschem Vorbild!

Das würde sich ja nicht lohnen, einfach etwas zu kopieren, ohne zu versuchen, es besser zu machen!

Hallo Vietminh,

"Sowjetrepublik" ist vielleicht etwas unglücklich gewählt und "sozialistisch" wäre klarer gewesen. Aber ich meinte mit "Sowjetrepublik" keine Kopie des real existierenden Sozialismus, sondern bezog mich dabei neben Sozialismus allgemein auch auf die - leider! - kurzlebige bayrische Räterepublik. Lenin sprach da von "sowjetisch Bayern", schade, dass es nicht dabei geblieben ist. Ein bayrischer Sozialismus wäre bestimmt viel menschenfreundlicher geworden als die darauf folgende üble "Ordnungszelle Bayern" die uns ja dank CSU-Mehrheiten bis heute erhalten geblieben ist oder auf der anderen Seite die DDR.

Roberto Blanko
09.12.2004, 21:23
Keine öffentliche Umfrage, wie langweilig...

Gruß
Roberto

Kaiser
09.12.2004, 21:31
wie soll das konkret aussehen :rolleyes: ?

Seien wir mal bescheiden. :rolleyes:

Die Grenze von 1914 + Österreich, Sudetenland, Luxemburg, Liechtenstein, Südtirol und dem deutschen Teil der Schweiz.

Mit mir als neuen Kaiser. :cool:



In dieser Umfrage ziehen aber derzeit zwei Drittel ein anderes System vor. Und im RL ist die BRD mittlerweile vielen scheißegal, einfach weil die Menschen vor allem auf das sehen, was um sie herum passiert und Staaten, Flaggen und abstrakte Striche auf der Landkarte ihnen nicht so wichtig sind wie das die Theoretiker von der Nation gern meinen.


Das ist normal für einen kapitalistischen Staat der "Verfassungspatrioten", in dem die meisten der Bürger nicht einmal den ersten Artikel der Verfassung kennen, geschweige denn das ganze Machwerk gelesen haben.

Vietminh
09.12.2004, 21:35
Seien wir mal bescheiden. :rolleyes:

Die Grenze von 1914 + Österreich, Sudetenland, Luxemburg, Liechtenstein, Südtirol und dem deutschen Teil der Schweiz.

Mit mir als neuen Kaiser. :cool:

Ich dachte, Du magst die Axt- und Bündelträger mehr? :D

Im Ernst, nach wessen Vorbild würdest du regieren wollen? Bzw. wessen Regierungsstil hälst Du für am vorbildlichsten?

Beverly
09.12.2004, 21:41
Seien wir mal bescheiden. :rolleyes:
Ja, Bescheidenheit haben die Deutschen gelernt, nachdem es mit dem Deutschen Reich vorbei war :rolleyes:

moxx
09.12.2004, 21:46
ach ich kann mich mit der brd ganz gut arangieren und für anarchistische experimente habe ich echt keine zeit. :O

Beverly
09.12.2004, 21:49
In dieser Umfrage ziehen aber derzeit zwei Drittel ein anderes System vor. Und im RL ist die BRD mittlerweile vielen scheißegal, einfach weil die Menschen vor allem auf das sehen, was um sie herum passiert und Staaten, Flaggen und abstrakte Striche auf der Landkarte ihnen nicht so wichtig sind wie das die Theoretiker von der Nation gern meinen.


Das ist normal für einen kapitalistischen Staat der "Verfassungspatrioten", in dem die meisten der Bürger nicht einmal den ersten Artikel der Verfassung kennen, geschweige denn das ganze Machwerk gelesen haben.

Nein, das ist nur normaler gesunder Menschenverstand von Menschen, die zuerst von Ideologen von Rechts - Drittes Reich - und Links - DDR - verarscht wurden und nun erleben müssen, wie sie die Ideologen der Mitte aufs Kreuz legen.
Konzepte von Gemeinwesen sollten bei der Lebenswirklichkeit "von unten" ansetzen, anstatt die Menschen für Götzen wie "Reich" und "Weltmarkt" auf die Schlachtbank zu legen.
Und wer sich für das Grundgesetz interessiert, der kauft und liest es. Doch die Theorie ist nicht so wichtig wie die gelebte Praxis.

Kaiser
09.12.2004, 21:51
Ich dachte, Du magst die Axt- und Bündelträger mehr? :D


Jedenfalls mehr als so manch andere politische Alternative.



Im Ernst, nach wessen Vorbild würdest du regieren wollen? Bzw. wessen Regierungsstil hälst Du für am vorbildlichsten?

Ich muß zugeben, das mich die Geschichte des Römischen Imperiums und seiner Cäsaren, insbesondere Julius Cäsar und Kaiser Augustus mehr beeindruckt und insperiert hat als die der meist kleinlichen deutscher Fürsten, Könige und Kaiser oder eines gewissen Herrn aus Braunau der Deutschland vor lauter Selbstüberschätzung in die Niederlage führte, obwohl der Sieg und die Hegemonie Deutschlands greifbar nah war. In Deutschland gab es in der Geschichte nur zwei große und erfolgreiche Geister. Friedrich II. und Bismarck.

Von den deutschen "Demokraten" in der WR und heute, denen jeder Sinn für Größe und Vision fehlt, rede ich erst gar nicht. Kleinliche Krämerseelen und Winkeladvokaten die lediglich bis zur nächsten Wahl und ihre eigenen Pfründe denken können. Jene gestalten keine Zukunft, sondern lassen sich von dieser überrennen.

Aber ich übernehme aus der Geschichte in mein politisches Denken, was ich für interessant und nützlich halte. Egal, wessen Parteibuch oder Herkunft der Schöpfer dessen auch sein gewesen mag.

Beverly
09.12.2004, 21:51
ach ich kann mich mit der brd ganz gut arangieren und für anarchistische experimente habe ich echt keine zeit. :ODann musst du mit den etablierten Parteien ja schwer unzufrieden sein, denn sie zerstören die nach 1945 errichtete BRD mit aller Zielstrebigkeit und ihr Treiben mutet manchmal wie eine Vorstufe zu anarchistischen Experimenten an.

Kaiser
09.12.2004, 21:54
Nein, das ist nur normaler gesunder Menschenverstand von Menschen, die zuerst von Ideologen von Rechts - Drittes Reich - und Links - DDR - verarscht wurden und nun erleben müssen, wie sie die Ideologen der Mitte aufs Kreuz legen.


Auf diese Beschreibung dürften nur Rentner passen. :2faces:



Konzepte von Gemeinwesen sollten bei der Lebenswirklichkeit "von unten" ansetzen, anstatt die Menschen für Götzen wie "Reich" und "Weltmarkt" auf die Schlachtbank zu legen.


Du setzt eine Idee an die Stelle einer anderen. Und eine Idee für die niemand kämpfen will, wird auch sterben.

Beverly
09.12.2004, 22:12
Ich muß zugeben, das mich die Geschichte des Römischen Imperiums und seiner Cäsaren, insbesondere Julius Cäsar und Kaiser Augustus mehr beeindruckt und insperiert hat als die der meist kleinlichen deutscher Fürsten, Könige und Kaiser oder eines gewissen Herrn aus Braunau der Deutschland vor lauter Selbstüberschätzung in die Niederlage führte, obwohl der Sieg und die Hegemonie Deutschlands greifbar nah war. In Deutschland gab es in der Geschichte nur zwei große und erfolgreiche Geister. Friedrich II. und Bismarck.

Von den deutschen "Demokraten" in der WR und heute, denen jeder Sinn für Größe und Vision fehlt, rede ich erst gar nicht. Kleinliche Krämerseelen und Winkeladvokaten die lediglich bis zur nächsten Wahl und ihre eigenen Pfründe denken können.

Aber ich übernehme aus der Geschichte in mein politisches Denken, was ich für interessant und nützlich halte. Egal, wessen Parteibuch oder Herkunft der Schöpfer dessen auch sein gewesen mag.

Ich muss sagen, dass ich immer mehr das Interesse an der Geschichte von Reichen und ihren Herrschern verliere. Die Kriege und Intrigen sind mit Sicherheit spannend, wenn man sie nur in Buchdeckeln vor sich hat und nicht selbst feststellen muss, dass man eine Statistenrolle in einer von der global agierenden Wirtschafts-Oligarchie inszenierten Schmierenkomödie spielt :rolleyes: sozusagen einen 1-Euro-Job als Spielball der Geschichte :rolleyes:

Doch welcher Herrscher welche Schlacht gewann oder verlor, welcher Feldherr welche Eroberungen tätigte ist auf lange Sicht für die Menschheit völlig irrelevant. Kein Reich ist von Dauer und Anstrengungen zur Errichtung oder Verteidigung eines Reiches im Grunde nutzlos.
Das Einzige, was wirklich zählt ist die Bewahrung und Erweiterung der Kultur(en) und Wissenschaft der Menschheit. Wichtiger als antike Feldherren sind antike Philosophen und viel bedeutender als die deutschen Politiker sind deutsche Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler.

Interessanter und - wenn überhaupt - identitätsstifternder als das Treiben des Adelspacks, von Fürsten und Monarchen ist in der deutschen Geschichte die Wirtschafts-, Sozial- und auch Klimageschichte, die "Geschichte von unten", die Geschichte des einfachen Volkes. Der Blick rückwärts ist zweifellos ein Blick in allerfinsterste Zustände von Aberglauben, Repression, Seuchen und Krankheiten. Aber er lehrt uns auch, dass unsere heutigen Vergesellschaftungsformen alles andere als selbstverständlich oder quasi naturgesetzlich entstanden sind. Früher lebten die Menschen zwar schlechter, aber sie lebten ebenso anders als heute und in der Zukunft werden sie auch anders und hoffentlich besser als heute leben.

Beverly
09.12.2004, 22:14
Auf diese Beschreibung dürften nur Rentner passen. :2faces:
Historische Erfahrungen werden auch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben, sei es durch Berichte von Angehörigen oder Freunden oder durch die Medien.

Kaiser
09.12.2004, 22:25
@Beverly

Geschichte von unten? Das einfache Volk ist in der Geschichte stets der Ton derer gewesen, die ihn genommen und in eine Form gebracht haben. Eine beliebig formbare Masse der Mächtigen und Visionäre. Doch leider auch der Krämerseelen und Kleingeister.

Wieso sollte es daher interessanter sein den Ton als den Töpfer zu studeren, wenn man dessen Kunstwerke bewundern und verstehen will?

Hexemer
10.12.2004, 01:17
Isch will widder häm ins (Frank-)Reich :] :D


Hier meine aktualisierte Landkarte für Ost-Frankreich
Mayence=Mainz (Zitat Napoleon: Mainz wird immer französisch bleiben :])
Mont-Tonnerre=Donnersberg
Deux ponts=Zweibrücken
Coblence=Koblenz
Rhin-et-Moselle=Rhein-Mosel
Tréves=Trier
Saarebruck=Saarbrücken
Sarre=Saarland
Bittbourg=Bitburg

http://www.mainz05.com/Mont_Tonerre.gif

Beverly
10.12.2004, 07:11
Das einfache Volk ist in der Geschichte stets der Ton derer gewesen, die ihn genommen und in eine Form gebracht haben. Eine beliebig formbare Masse der Mächtigen und Visionäre. Doch leider auch der Krämerseelen und Kleingeister.

Letztendlich waren es alles Krämerseelen und Kleingeister, auch "Visionäre" vom Schläge eines Cäsars, Friedrich II oder Bismarck. Ihr Steingut erweist sich bei genauerem Hinsehen als recht bieder und mit nur wenig Kunst. Cäsar war ein opportunistischer Politiker, der eine Million Kelten abschlachtete und es zu allem Übel am Personenschutz hat mangeln lassen. Friedrich II war ein Abenteurer, dessen Eroberungen auch hätten schief ausgehen können und Bismarck schuf nur ein vergrößertes Preußen.
Aber das Entscheidende ist: man kann weiter denken als diese Geschichts-Töpfer und Visionen entwickeln, an welche die gar nicht denken konnten. Das sollte man auch tun, Remakes von Cäsar oder Bismarck locken keinen mehr hinter dem Ofen vor. Die Nullsummenspiele auf Landkarten haben mich mit 16 interessiert, später nicht mehr. Dass erwachsene Menschen nicht darüber hinaus kommen, zeigt nur, dass sie weder wirklich erwachsen geworden sind noch über angemessene Visionen für das 21. Jahrhundert verfügen.

Solche Visionen sollten aber darauf basieren, die Menschen als ihre Mit-Schöpfer und nicht als bloßes Baumaterial zu benutzen. Sonst könnte es nämlich sein, dass die Tonmasse hinter das miese Spiel kommt, dass da einer mit ihr treiben will und den "Visionär" selbst verbaut, z. B. im Betonfundament eines Neubaus. Abgesehen von einer "Neuordnung" Deutschlands :D halte ich einen globalen Staatenbund, der in den Weltraum aufbricht, für eine den Möglichkeiten und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angemessene Vision.

Beverly
10.12.2004, 07:15
Wieso sollte es daher interessanter sein den Ton als den Töpfer zu studeren, wenn man dessen Kunstwerke bewundern und verstehen will?

Die Lebensverhältnisse der Menschen und insbesondere der Stand der Produktivkräfte, das Wissen über das sie verfügten geben mehr Aufschluß über die Geschichte als die bloße Aufzählung von Reichen und Imperien.
Ob eine Grenze nund tausend Kilometer weiter östlich oder westlich verlief ist nicht so wichtig wie ob die Menschen zu beiden Seiten der Grenze schon Schrift, Buchdruck, Zentralheizung oder Kanalisation kannten.

Manfred_g
11.12.2004, 00:19
Ich habe mich als Grundlage weitergehender Lösungen für den Bundesstaat mit der Schweiz und Österreich entschieden. Er soll so aussehen...
...Der globalisierte Kapitalismus wird überwunden ohne dass man in die Falle der autoritären Staatswirtschaft tappt...

...Radikaler Föderalismus schafft die Grundlage für sich selbst organisierende, anarchistische Gemeinschaften....



Da die Deutschen ein historisch bedingtes, psychologischen Problem haben, das noch grundlegender ist, als die reine Betrachtung der Staatsform, ist es mir zunächst wurscht, welchen Namen der geographische Raum trägt in dem ich lebe. Wichtig wäre mir aber, daß dieser Raum wieder mit der Substanz aus freiheitlich geprägter Lebensfreude, Patriotismus und rationaler Selbskritik erfüllt wird, die eine gute Demokratie ausmacht.
Damit bin ich beim Kern. Es muß eine Demokratie sein, am besten auf liberal-bürgelicher Basis. Jegliche Form von Sozialismus lehne ich rundherum ab. Das Individuum ist in seiner persönlichen Freiheit so unberührt zu belassen wie nur irgend möglich. Der Staat hat sich als Diener seiner Bürger zu verstehen, nicht umgekehrt.
Um dieses Ziel (halbwegs realistisch) zu erreichen könnte ich mir einige Möglichkeiten vorstellen.
Die beste wäre, die EU weiter voranzutreiben, allerdings mit Schwerpunktsetzung auf Qualität und nicht auf Quantität. Das Modell USA kommt dafür nur teilweise in Betracht. In Europa müßte die kulturelle Selbstbestimmung der Regionen unbedingt gewahrt bleiben. Gewisse andere Dinge wie Aussenpolitik oder Militär könnten zentral geregelt werden (derzeit eine Utopie).
Von einer weiteren Zerlegung in regionale Unterbereiche Bayern--> Oberbayern, Neiderbayern, Franken usw. muß man Abstand nehmen; zuviele Hierarchiestufen lassen die Bürokratie ausufern.
Plebiszite können stattfinden, sollten aber nicht überstrapaziert werden.

Natürlich muß es bei einer möglichst freien Marktwirtschaft bleiben. Gerade sie ist Garant dafür, daß Wohlstand alle Schichten der Bevölkerung erreicht. Eine Absicherung gewisser "Lebensunbill"
sollte durchaus bestehen. Sie kann sogar vergleichsweise großzügig ausfallen, muß aber mehr denn je vom guten Willen des Leistungsempfängers abhängig gemacht werden.
Freiheit bedeutet immer auch Verantwortung und die fängt bei sich selbst an.

Dieses Europa von dem ich spreche muß stark genug sein (wirtschaftlich. militärisch und bezüglich seiner Wertephilosophie), um mit anderen Machtblöcken wie USA, Russland, China etc. auf gleicher Augenhöhe mithalten zu können. Eine Vormachtstellung ist nicht anzustreben.
Langfristig wäre dann die Option eines vereinten "Nordatlantik-Staates" denkbar, also Europa+USA+Kanada.

Beverly
11.12.2004, 08:32
Da die Deutschen ein historisch bedingtes, psychologischen Problem haben, das noch grundlegender ist, als die reine Betrachtung der Staatsform, ist es mir zunächst wurscht, welchen Namen der geographische Raum trägt in dem ich lebe. Wichtig wäre mir aber, daß dieser Raum wieder mit der Substanz aus freiheitlich geprägter Lebensfreude, Patriotismus und rationaler Selbskritik erfüllt wird, die eine gute Demokratie ausmacht.
Damit bin ich beim Kern. Es muß eine Demokratie sein, am besten auf liberal-bürgelicher Basis. Jegliche Form von Sozialismus lehne ich rundherum ab. Das Individuum ist in seiner persönlichen Freiheit so unberührt zu belassen wie nur irgend möglich. Der Staat hat sich als Diener seiner Bürger zu verstehen, nicht umgekehrt.
Um dieses Ziel (halbwegs realistisch) zu erreichen könnte ich mir einige Möglichkeiten vorstellen.
Die beste wäre, die EU weiter voranzutreiben, allerdings mit Schwerpunktsetzung auf Qualität und nicht auf Quantität. Das Modell USA kommt dafür nur teilweise in Betracht. In Europa müßte die kulturelle Selbstbestimmung der Regionen unbedingt gewahrt bleiben. Gewisse andere Dinge wie Aussenpolitik oder Militär könnten zentral geregelt werden (derzeit eine Utopie).
Von einer weiteren Zerlegung in regionale Unterbereiche Bayern--> Oberbayern, Neiderbayern, Franken usw. muß man Abstand nehmen; zuviele Hierarchiestufen lassen die Bürokratie ausufern.
Plebiszite können stattfinden, sollten aber nicht überstrapaziert werden.

Natürlich muß es bei einer möglichst freien Marktwirtschaft bleiben. Gerade sie ist Garant dafür, daß Wohlstand alle Schichten der Bevölkerung erreicht. Eine Absicherung gewisser "Lebensunbill"
sollte durchaus bestehen. Sie kann sogar vergleichsweise großzügig ausfallen, muß aber mehr denn je vom guten Willen des Leistungsempfängers abhängig gemacht werden.
Freiheit bedeutet immer auch Verantwortung und die fängt bei sich selbst an.

Dieses Europa von dem ich spreche muß stark genug sein (wirtschaftlich. militärisch und bezüglich seiner Wertephilosophie), um mit anderen Machtblöcken wie USA, Russland, China etc. auf gleicher Augenhöhe mithalten zu können. Eine Vormachtstellung ist nicht anzustreben.
Langfristig wäre dann die Option eines vereinten "Nordatlantik-Staates" denkbar, also Europa+USA+Kanada.

Wirtschaft: eine Wirtschaft sollte Marktmechanismen als Regulierungsinstrument nutzen. Doch sie sind eine den Besitzverhältnissen nachgeordnetes Instrument, das nicht "neutral" Güter und Dienstleistungen verteilt, sondern gezielt von denjenigen eingesetzt wird, welche die Wirtschaft dominieren. Bloß weil im Kapitalismus auch Marktmenanismen eingesetzt werden, leben wir nicht in einer "Marktwirtschaft". Kapitalistische Unternehmen benutzen ja auch Computer, deswegen bilden sie aber noch lange keine "Computerwirtschaft".
"Sozialismus" in jeder Form abzulehen, ohne zu sagen warum, halte ich für dogmatisch. Ich lehnen allerdings den autoritären Staatssozialismus und seine Staatswirtschaft ab, die ist zum Scheitern verurteilt, das wurde in Osteuropa und Nahost unzählige Male bewiesen.

Europa: die europäische Integration ist auf das Maß zu begrenzen, das Freizügigkeit ermöglicht und Kriege zwischen europäischen Staaten verhindert. Dazu sollte man aus EU, NATO und OSZE eine "schlanke" :D Institution formen, auf rein technischer Ebene.
Die Formung eines europäischen Superstaates der mit anderen Superstaaten konkurriert lehne ich ab. Das erinnert mich zu sehr an die außenpolitischen Szenarien in Orwells "1984". Da lieber gleich den Weltstaat, sich als Teil der Menschheit zu fühlen ist viel logischer und natürlicher als eine zusammen gestückelte "europäische" Identität, wo es von den Launen der Herrschenden abhängt, ob wir z. B. Atatürk als großen Europäer feiern werden oder nicht.

Föderalismus: schlecht angelegt kann er zum Nährboden für Bürokratie werden, das stimmt. Aber der derzeitige deutsche Föderalismus ist das beste Beispiel dafür und gerade die großen Bundesländer sind nur Kunstprodukte und fungieren vorzugsweise als ABM-Maßnahme für Politiker.
Bayern aufzuteilen hieße by the way nicht, sozusagen noch eine Ebene unterhalb von Bayern zu schaffen und so die Bürokratie zu vermehren. Sondern Franken et al würden an die Stelle von Bayern treten.
Übrigend gilt das mit dem Nährboden auch für die derzeitge kommunale Ebene, hier allerdings der Nährboden für Korruption, egal ob in der Großstadt oder im Provinzkaff. Da wäre über Tabula Rasa nachzudenken, vielleicht über Formen der Polis wie im alten Griechenland: alle Bürger und Bürgerinnen versammeln sich und stimmen über die Angelegenheiten ihrer Gemeinde ab. Anwesenheit ist Pflicht, Säbel und sonstige Bewaffnung sind aber zu Hause zu lassen, es sei denn man will ein kleines Massaker aneinander veranstalten (kann ja auch sein :rolleyes: )

prinzregent
11.12.2004, 12:36
Aus den Trümmern der alten Welt soll ein neues Deutsches Reich erstehen!

Mit nationalen Gruß
Prinzregent

DichterDenker
11.12.2004, 13:50
Ich persönlich würde die BRD aufteilen. In einen süddeutschen Bund (Bayern+Baden-Würtemberg+Hessen+Österreich) und einen norddeutschen.
In dem norddeutschen Bund dürfen dann die BRD-Politiker fleißig weiter wirtschaften (oder auch nicht, je nachdem ob sie noch jemand will), im süddeutschen würde ich zu einer der Räterepublik ähnlichen Regierungsform tendieren.

prinzregent
11.12.2004, 14:26
Ich persönlich würde die BRD aufteilen. In einen süddeutschen Bund (Bayern+Baden-Würtemberg+Hessen+Österreich) und einen norddeutschen.
In dem norddeutschen Bund dürfen dann die BRD-Politiker fleißig weiter wirtschaften (oder auch nicht, je nachdem ob sie noch jemand will), im süddeutschen würde ich zu einer der Räterepublik ähnlichen Regierungsform tendieren.

So einen ähnlich seltsamen Abklatsch hat Roberto Blanko auch schon vorgeschlagen ...

Beverly
11.12.2004, 18:18
Ich persönlich würde die BRD aufteilen. In einen süddeutschen Bund (Bayern+Baden-Würtemberg+Hessen+Österreich) und einen norddeutschen.
In dem norddeutschen Bund dürfen dann die BRD-Politiker fleißig weiter wirtschaften (oder auch nicht, je nachdem ob sie noch jemand will), im süddeutschen würde ich zu einer der Räterepublik ähnlichen Regierungsform tendieren.Ich würde die Grenze der süddeutschen Räterepublik deutlich weiter nach Norden verschieben, so bis ans Wattenmeer. Für unsere Politiker reicht dann Helgoland :rolleyes:
:]

Roter Prolet
11.12.2004, 18:21
Ich würde die Grenze der süddeutschen Räterepublik deutlich weiter nach Norden verschieben, so bis ans Wattenmeer. Für unsere Politiker reicht dann Helgoland :rolleyes:
:]

Wäre Sylt nicht besser dafür geeignet? :))

Roberto Blanko
11.12.2004, 19:13
So einen ähnlich seltsamen Abklatsch hat Roberto Blanko auch schon vorgeschlagen

Dafür wurde ich ganz schön abgewatscht wenn ich mich recht erinnere...

Gruß
Roberto

Leyla
12.12.2004, 10:08
Für den Bundesstaat mit Österreich und der Schweiz bin ich nur im Zusammenhang mit der Räterepublik. Unter kapitalistischen Vorzeichen ist ein solches Gebilde einfach nur eine öffentliche Gefahr.

Roter Prolet
12.12.2004, 12:52
Für den Bundesstaat mit Österreich und der Schweiz bin ich nur im Zusammenhang mit der Räterepublik. Unter kapitalistischen Vorzeichen ist ein solches Gebilde einfach nur eine öffentliche Gefahr.

Ja, solch ein Gebilde (nur ohne die Schweiz, aber dafür das Sudetenland und andere Teile) konnte schon vor fast 70 Jahren ihre Unmenschlichkeit ausüben.

alader86
13.12.2004, 19:23
Also ich würde es liebend gerne wieder sehen, dass wir diese hässliche Republik dieser Emporkömmlinge und Oligarchen endlich auflösen und wieder ein deutsches Kaiserreich unter dem Hause Hohenzollern errichten, dazu die allesamt künstlich geschaffenen Bundesländer auflösen und wieder die alten Terrirorien restaurieren plus Wiedereinsetzung der alten Dynastien, sprich die Wittelsbacher regieren wieder Bayern, die Welfen Hannover, die Wettiner in Sachsen etc.
Genauso würde ich auch alle anderen Staaten der Welt zur Monarchie machen, egal ob sie schon einmal eine waren oder als Republik gegründet wurden (dabei müssen aber dennoch gewisse regionale und verwandtschaftliche Tendenzen gegeben sein, den spanischen König würde ich z. B. nicht zum König der USA - welche als Monarchie dann Vereinigtes Königreich von (Nord)amerika heißen würde- machen, dann schon eher einen Spross/Seitenlinie des britischen Königshauses, schließlich ist die USA mehr oder minder aus britischen Kolonien hervorgegangen)Eine Monarchie ist einfach die beste Staatsform, mich faszeniert es einfach, wie diese Geschlechter seit Jahrhunderten ihre Ansprüche auf ihreHerschaft zurückverfolgen und beweisen können, wie lange und beständig die Dynastien schon auf dem legitim an der Macht sind,auf Thron sitzen und ihn immer wieder gegen illegitime Tendenzen und Emportkömmlinge verteidigen.
Wie z. B. ist Gerhard Schröder legitmiert worden, über Deutschland zu regieren, er kommt aus ganz einfachen Verhältnissen, also kann er nicht Oberhaupt sein; Oberhaupt eines Staates kann für mich nur ein Mitglied eines vornehmen Geschlechtes sein, welches seine Anwartschaft auf Thron/Herrschaft über Jahrhunderte zurückverfolgen und beweisen, demnach auch König bzw.Kaiser heißen muss! alader86

alader86
13.12.2004, 19:24
Leider ist diese monarchische Restauration nicht realistisch und so muss ich wohl leider bis zu meinem Tod mir diese sog. Republiken antun *grumel*! Ein gekränkter Monarchist

Lutz
13.12.2004, 20:09
Das es immernoch Anhänger von Monarchien gibt, ich dachte sowas gibts nur im Märchen... Warum willst du deine Souveränität so schnell loswerden? Oder sprichst du von einer parlamentarischen Monarchie? Ich hab gerade die Verfassung Frankreichs vom 4. Juni 1814 vor mir liegen - wäre das was nach deinem Geschmack?

DichterDenker
13.12.2004, 20:14
Das Haus Hohenzollern? *imStammbaumnachschau*
Ah, mein treuer Untertahn, ja du darvst mier dihnen.
Bring mier erst mahl einen Kafe.
Und waage es nicht maine schlechde Rechdschraibung zu kritisiren, ich habe das Geburtsrecht!

(und das soll legitim sein?)



Ich würde die Grenze der süddeutschen Räterepublik deutlich weiter nach Norden verschieben, so bis ans Wattenmeer. Für unsere Politiker reicht dann Helgoland :rolleyes:
Naja, diese Politiker haben ja noch ihre Anhängerschaft (leider). Nein, das Land wird in 2 Teile aufgeteilt. Jeder der die Parteien will stellt sich auf die Norddeutsche Seite. Jeder der Freiheit, Wohlstand, Gerechtigkeit und alles andere will geht nach Süddeutschland. (das ist jetzt aber demagogisch... :D )
Und dann haben wir mal wieder keinerlei Absicht eine Mauer zu errichten... :D

DichterDenker
13.12.2004, 20:17
So einen ähnlich seltsamen Abklatsch hat Roberto Blanko auch schon vorgeschlagen ...
Wieso seltsam? Die bayrische Seperatistenbewegung existiert seit dem Beginn des Deutschen Reiches. Und gerade in der heutigen Zeit stellt sich gerade die Frage ob die Trennung des Staatsgebietes nicht sinnvoll wäre. Wir sind keiner militärischen Bedrohung ausgesetzt und jedes der Teilgebiete würde auf sich allein gestellt besser wirtschaften...