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Vollständige Version anzeigen : vernunft besiegt geldgier?



Pascal_1984
06.07.2008, 12:36
Deutsche Firmen holen Produktion heim

Fertigung in Billiglohnländern galt lange als Allheilmittel. Doch Unternehmen erkennen zunehmend, welche Risiken sie dabei eingehen. Jüngstes Beispiel: Steiff lässt seine Kuscheltiere nicht mehr in China fertigen.

Zu lange Transportwege
Qualitätsprobleme und zu lange Transportwege - das sind die Hauptgründe, warum der Kuscheltierhersteller Steiff seine teilweise nach China verlagerte Produktion zurückholt. "Für Premiumprodukte ist China einfach nicht kalkulierbar", sagte Steiff-Geschäftsführer Martin Frechen den "Stuttgarter Nachrichten".

Lange Einarbeitungszeit notwendig
Vor allem für Kuscheltiere mit komplizierten Schnitten ist die Vergabe an chinesische Fremdfirmen nicht geeignet. So brauche man Steiff zufolge ein halbes Jahr Einarbeitungszeit, um Qualität zu produzieren. Sitzt etwa ein Glasauge eines Teddybären nur einen Millimeter schief, schaut das Kuscheltier nicht mehr treuherzig, sondern starrt vor sich hin.

Einsparungen aufgefressen
Steiff steht mit der Rückverlagerung seiner Produktion nicht alleine da: Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung zufolge kehrt jeder vierte bis sechste Betrieb nach Deutschland zurück, weil Einbußen bei Qualität und Flexibilität die erhofften Einsparungen bei den Lohnkosten auffressen. Firmen könnten beispielsweise nicht mehr schnell auf Kundenwünsche reagieren.

Neue Werke in Deutschland
Der Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich gab vor einigen Jahren seine Produktionsstätten in Großbritannien sowie Frankreich auf und siedelte die Fertigung dafür in Deutschland an. Qualitätsprobleme und Wechselkursschwankungen machten dem Unternehmen zu schaffen. Ende 2009 erweitert das Unternehmen seinen Standort im bayrischen Moosburg sogar um ein zusätzliches Werk.

Oft fiel der Strom aus
Auch der Landmaschinenhersteller Lemken hatte kein Glück mit seinem Auslandsengagement: Das Unternehmen baute in den 90er-Jahren eine Fabrik in Kaliningrad auf. Doch Qualitätsprobleme waren nicht das einzige Problem: Der Strom fiel oft aus, Bankkonten waren nicht zugänglich, an den russischen Grenzen musste das Unternehmen hohe Wartezeiten in Kauf nehmen. Lemken zog sich aus Russland zurück und fokussiert sich seitdem auf Deutschland.

Verlagerung nicht gründlich geplant
Auf jede fünfte Verlagerung folgt innerhalb von vier bis fünf Jahren eine Rückverlagerung, schlussfolgert die Fraunhofer-Studie. Im untersuchten Zeitraum von Mitte 2004 bis Mitte 2006 waren die neuen EU-Mitgliedsländer Tschechien und Polen sowie China die bevorzugten Ziele für Produktionsverlagerungen. Größtes Problem: Viele Unternehmen konzentrieren sich auf schnelle Kosteneinsparungen, planen die Verlagerungen jedoch nicht gründlich. Qualitätssicherungs- und Lagerkosten würden oft nicht mit einkalkuliert.

klartext
06.07.2008, 12:43
Die Rücksiedlung geschieht meist aus Ländern wie China oder Russland, Länder also, in denen ein vergleichbares Rechtssystem fehlt und ein ausreichende Infrastruktur. Mit Verlagerungen im europäischen Raum hat dies wenig zu tun.
Sie sind jedoch das Übliche.

Brotzeit
06.07.2008, 12:48
Wozu hat die Volksgemeinschaft den sogenannten Mananger einst ihr Studium gesponsort?
Um das zu erkennen? ........
Ich finde das die Studiengebühren angesichts solcher Versager in den Chefetagen gerechtfertigt sind ...............

Denkpoli
06.07.2008, 12:52
Deutsche Firmen holen Produktion heim

Dann wird Frau Merkel sicher bald noch mehr deutsche Steuergelder an die Chinesen verschenken.

Don
06.07.2008, 12:57
Ich habe selbst um 1995/96 eine Produktionsstätte in Indien aufgebaut, die eine deutsche (die aufgrund wirtschaftlich nicht zu stemmender Anforderungen der Gewerbeaufsicht geschlossen werden mußte, außerdem kam der Rohstoff aus Indien) ersetzte.
Das Vorhaben war ein voller Erfolg, hauptsächlich deshalb weil der Betrieb dort während der Projektphase von mir vor Ort geleitet wurde und ich mit der Technologie und anderen Hintergründen langjährig vertraut war. Auch danach hatte die Firma lange Jahre eigene Leute dort als Chef eingesetzt.

Die Probleme waren allerdings enorm, und der größte und am häufigsten begangene Fehler ist das blinde Vertrauen vieler Firmen, lokale Kräfte würden den Laden in ihrem Sinne führen. Diese Ansicht wird häufig auch von Beratern lanciert, ich nenne sie immer spreadsheet Fetischisten, für die reale Produktionen meist eine blackbox darstellen wo vorne was rein und hinten was anderes wieder rauskommt.

Ich habe dort in direkter Nachbarschaft General Motors komplet scheitern sehen (inzwischen gehört der Betrieb Chrysler, nun ja....), Dupont schaffte es erst 5 Jahre nach uns etwas zum Laufen zu kriegen obwohl sie vor uns begonnen hatten, die Beispiele lassen sich beliebig erweitern.
Allen gemeinsam war der Verzicht auf einen leitenden allmächtigen Expatriot mit entsprechendem betrieblichen Hintergrund (der natürlich bezahlt sein will) und die halbherzige zeitlich begrenzte Entsendung einiger Spezialisten hier und da, eben die völlige Negierung lokaler Konditionen die aus einer Entfernung von mehreren 1000 km nicht beherrschbar sind.


Ich garantiere Dir, bei jedem Fall einer mißglückten Verlagerung lassen sich oben genannte Fehler in dieser oder jener Gewichtung als Ursache feststellen, wobei die Aufzählung sich natürlich noch um ein paar Punkte erweitern läßt und keine Vollständigkeit beansprucht.

Andreas63
06.07.2008, 13:02
Weniger die Vernunft - woher soll die so plötzlich kommen, sondern die von Jellinek beschriebene "normative Kraft des Faktischen". Sprich, die Realität hat die "Geldgierigen" eingeholt.
Bei allem Gejammere über den Standort Deutschland werden allzu oft die hiesigen Vorteile vergessen, die Deutschland als Industrienation groß gemacht haben.

Brotzeit
06.07.2008, 13:08
Weniger die Vernunft - woher soll die so plötzlich kommen, sondern die von Jellinek beschriebene "normative Kraft des Faktischen". Sprich, die Realität hat die "Geldgierigen" eingeholt.

" ..................die Realität hat die "Geldgierigen" eingeholt."
Ich glaube kaum , daß dies den "weltbesten Basiskaufmann" Ackermann in irgendeiner Weise beeindrucken wird ..............

Wie sagte er noch neulich bei der Aktionärsversammlung so treffend :
(Zitat aus der Erinnerung )

"............dieser Gewinneinbruch; diese "kleine Delle" werden wir wieder "ausbügeln" ......."

Es ging um eine hunder Millionen .......

klartext
06.07.2008, 13:13
" ..................die Realität hat die "Geldgierigen" eingeholt."
Ich glaube kaum , daß dies den "weltbesten Basiskaufmann" Ackermann in irgendeiner Weise beeindrucken wird ..............

Wie sagte er noch neulich bei der Aktionärsversammlung so treffend :
(Zitat aus der Erinnerung )

"............dieser Gewinneinbruch; diese "kleine Delle" werden wir wieder "ausbügeln" ......."

Es ging um eine hunder Millionen .......

Die Gewinne der Deutchen Bank werden mehrheitlich im Auslandsgeschäft verdient. Dass sie überhaupt noch ihren Hauptsitz in D hat, verwundert.
Es spricht für Ackermann, wenn er den Gewinneinbruch wieder ausbügelt. Genau dafür wird er bezahlt.

Don
06.07.2008, 13:19
Die Gewinne der Deutchen Bank werden mehrheitlich im Auslandsgeschäft verdient. Dass sie überhaupt noch ihren Hauptsitz in D hat, verwundert.
Es spricht für Ackermann, wenn er den Gewinneinbruch wieder ausbügelt. Genau dafür wird er bezahlt.

Diese Leute die nicht über den Tellerand schauen und nicht kapieren, daß an ihrem Bleistft von Faber Castell seit 100 Jahren kein deutsches Teil ist werden inzwischen zu einem ernsten Problem.
So blöd waren nicht mal Adis Knechte.

politisch Verfolgter
06.07.2008, 13:37
Ich bin Aldis Fressknecht ;-)
Es ist absolut unvernünftig, sich mit seiner Kapitalgenerierung zum Kostenfaktor von oft gar nicht tätigen Inhabern zu marginalisieren, auf minderwertige Teilleistungen reduzieren zu lassen.
Solcher Wahnsinn darf nicht Gesetz sein - die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung muß weg.
Die aus den Taschen der Nachfrager erwirtschafteten Gewinne haben in die Taschen der Gewinnerwirtschafter zu gehen, die dazu geeignete Betriebe gegen Bezahlung nutzen.
Es kann auch Ackermänner für user value geben, die zudem derartige Cluster globalisierend vernetzen und aufeinander zu wachsen lassen.
Der Volldepp K. Marx wollte glauben machen, "das Kapital" seien Inhaber, "der Kapitalismus" habe also moderner Feudalismus zu sein.
Diesem Marxismuswahnsinn ist jede Arbeitsgesetzgebung zu entziehen.

Pascal_1984
06.07.2008, 18:48
Die Rücksiedlung geschieht meist aus Ländern wie China oder Russland, Länder also, in denen ein vergleichbares Rechtssystem fehlt und ein ausreichende Infrastruktur. Mit Verlagerungen im europäischen Raum hat dies wenig zu tun.
Sie sind jedoch das Übliche.

Das in China ein mit westlichen standarts vergleichbares rechtssystem fehlt, ist doch schon bekannt, bevor die unternehmen überhaupt nach china gegangen sind! Also düften es eher faktoren wie

-mangelnde Qualität
-hohe Transportkosten
-lange Einarbeitungszeit
-hohe Ausfälle (Stromausfall, Streiks, etc...)
-zu wenig Fachkräfte

sein, die die Unternehmen zurück in die BRD treibt!

Rocko
06.07.2008, 18:55
Es lockt eben das große Geld, das man verdient, wenn man Leute für 10 Cent pro Stunde in China arbeiten lässt. Leider wird dann übersehen, dass die Leute dort eben in vielen Dingen mangelhaft qualifiziert sind. Spätestens wenn dann die deutschen Betriebsleiter in China in den Ruhestand gehen und man nach chinesischen Führungskräften sucht ist Ende im Gelände.

China ist eine Werkbank und kein Hort von gehobenen Führungskräften, aber wie gesagt, das wird angesichts der Profitaussichten auch gerne mal übersehen.

Don
06.07.2008, 19:26
Es lockt eben das große Geld, das man verdient, wenn man Leute für 10 Cent pro Stunde in China arbeiten lässt. Leider wird dann übersehen, dass die Leute dort eben in vielen Dingen mangelhaft qualifiziert sind. Spätestens wenn dann die deutschen Betriebsleiter in China in den Ruhestand gehen und man nach chinesischen Führungskräften sucht ist Ende im Gelände.

China ist eine Werkbank und kein Hort von gehobenen Führungskräften, aber wie gesagt, das wird angesichts der Profitaussichten auch gerne mal übersehen.

Die Stuation ist wesentlich komplexer, als Du und Pascal das so schnell mal hintippt.
Sowohl China als auch Indien, wie osteuropäische Staaten, haben sehr ausgeprägte Rechtsysteme. Das Problem ist, es läuft dort nicht so wie es geschrieben steht. Ohne den landesspezifischen Background den man nur in langjähriger Erfahrung gewinnt, rennt man dort in verwaltungstechnische Labyrinthe die extra zu dem Behufe eingerichtet wurden einer Menge an Leuten zu lukrativen Nebeneinkünften zu verhelfen.

Und selbstredend git es dort Führungskräfte sowie Fachpersonal. Nur führen qualifizierte Führungskräfte dort oft die eigene Firma und verdingen sich nicht für Karrierejobs. Hinzu kommt, daß Mentalitätsunterschiede bestehen, deren Diskussion diesen Rahmen hier schlicht sprengen würde und die häufig für Westler irrwitzige Konflikte aufbrechen lassen. Personalführung, ein ganz heikles Thema.

Und China ist bereits heute keine Werkbank mehr. Diese Einstellung zeugt nur von maßloser Überheblichkeit und dem Glauben, Deutschland wäre noch irgendwie das Maß aller Dinge. Heute wird Indien grade zur Werkbank Chinas.
Du kannst ohne weiteres davon ausgehen, daß eine Menge Zeugs das aus China importiert wird aus Indien stammt und in Shanghai umgepackt wurde.

Ein Inder ist weltgrößter Stahproduzent. Wenn Daimler nicht aufpaßt könnte es durchaus sein, daß bei dem niedrigen Kurs TATA Industries als Hauptaktionär einsteigt, der heute noch die alten LKW Modelle von Mercedes nachbaut.

Die Welt ist in Bewegung , Leute. Wer sich nicht mitbewegt wir an der Reling klammern und kotzen.

Rocko
06.07.2008, 19:50
Die Stuation ist wesentlich komplexer, als Du und Pascal das so schnell mal hintippt.
Sowohl China als auch Indien, wie osteuropäische Staaten, haben sehr ausgeprägte Rechtsysteme. Das Problem ist, es läuft dort nicht so wie es geschrieben steht. Ohne den landesspezifischen Background den man nur in langjähriger Erfahrung gewinnt, rennt man dort in verwaltungstechnische Labyrinthe die extra zu dem Behufe eingerichtet wurden einer Menge an Leuten zu lukrativen Nebeneinkünften zu verhelfen.

Und selbstredend git es dort Führungskräfte sowie Fachpersonal. Nur führen qualifizierte Führungskräfte dort oft die eigene Firma und verdingen sich nicht für Karrierejobs. Hinzu kommt, daß Mentalitätsunterschiede bestehen, deren Diskussion diesen Rahmen hier schlicht sprengen würde und die häufig für Westler irrwitzige Konflikte aufbrechen lassen. Personalführung, ein ganz heikles Thema.

Und China ist bereits heute keine Werkbank mehr. Diese Einstellung zeugt nur von maßloser Überheblichkeit und dem Glauben, Deutschland wäre noch irgendwie das Maß aller Dinge. Heute wird Indien grade zur Werkbank Chinas.
Du kannst ohne weiteres davon ausgehen, daß eine Menge Zeugs das aus China importiert wird aus Indien stammt und in Shanghai umgepackt wurde.

Ein Inder ist weltgrößter Stahproduzent. Wenn Daimler nicht aufpaßt könnte es durchaus sein, daß bei dem niedrigen Kurs TATA Industries als Hauptaktionär einsteigt, der heute noch die alten LKW Modelle von Mercedes nachbaut.

Die Welt ist in Bewegung , Leute. Wer sich nicht mitbewegt wir an der Reling klammern und kotzen.

Hoffentlich wird China bald demokratisiert, dann ist da sehr schnell Ende mit Hungerlöhnen udn auf dem Weltmarkt kehrt wieder Ruhe und Frieden ein. China ist im Grunde ein sehr armes Land ausserhalb der Städte, das darf man nicht vergessen.

Bruddler
06.07.2008, 19:55
Die Gewinne der Deutchen Bank werden mehrheitlich im Auslandsgeschäft verdient. Dass sie überhaupt noch ihren Hauptsitz in D hat, verwundert.
Es spricht für Ackermann, wenn er den Gewinneinbruch wieder ausbügelt. Genau dafür wird er bezahlt.

Aber auf wessen Kosten ? :rolleyes:

henriof9
06.07.2008, 19:58
Die Gewinne der Deutchen Bank werden mehrheitlich im Auslandsgeschäft verdient. Dass sie überhaupt noch ihren Hauptsitz in D hat, verwundert.
Es spricht für Ackermann, wenn er den Gewinneinbruch wieder ausbügelt. Genau dafür wird er bezahlt.

Wird auch langsam Zeit, ich warte schon seit Jahren darauf, daß meine Aktien der DB steigen. :))

henriof9
06.07.2008, 20:25
Das Problem ist, es läuft dort nicht so wie es geschrieben steht. Ohne den landesspezifischen Background den man nur in langjähriger Erfahrung gewinnt, rennt man dort in verwaltungstechnische Labyrinthe die extra zu dem Behufe eingerichtet wurden einer Menge an Leuten zu lukrativen Nebeneinkünften zu verhelfen.

Und selbstredend git es dort Führungskräfte sowie Fachpersonal. Nur führen qualifizierte Führungskräfte dort oft die eigene Firma und verdingen sich nicht für Karrierejobs. Hinzu kommt, daß Mentalitätsunterschiede bestehen, deren Diskussion diesen Rahmen hier schlicht sprengen würde und die häufig für Westler irrwitzige Konflikte aufbrechen lassen. Personalführung, ein ganz heikles Thema.

Die Welt ist in Bewegung , Leute. Wer sich nicht mitbewegt wir an der Reling klammern und kotzen.

Und genau da stellt sich doch die Frage, was für Führungskräfte in Deutschland arbeiten.

Nehmen wir z.B. die USA, soweit ich weiß, handhaben es große Unternehmen so, daß eine ausgiebige Recherche in Bezug auf Landesspezifikationen, Rechtssystem, Mentalität ect. durchgeführt führt bevor sie sich irgendwo, irgendwie finanziell und wirtschaftlich niederlassen bzw. beteiligen.

Bedeutet dies, da das amerikanische Management sich keine großen Fehler dabei erlauben kann ( da sonst sehr schnell entlassen ) im Umkehrschluß, daß die deutschen Führungskräfte entweder zu arrogant, zu kurzsichtig oder einfach nur unfähig sind ?
Wenn ja, dann hilft auch kein festklammern an der Reling !

Pascal_1984
06.07.2008, 21:31
Die Stuation ist wesentlich komplexer, als Du und Pascal das so schnell mal hintippt.
Sowohl China als auch Indien, wie osteuropäische Staaten, haben sehr ausgeprägte Rechtsysteme. Das Problem ist, es läuft dort nicht so wie es geschrieben steht. Ohne den landesspezifischen Background den man nur in langjähriger Erfahrung gewinnt, rennt man dort in verwaltungstechnische Labyrinthe die extra zu dem Behufe eingerichtet wurden einer Menge an Leuten zu lukrativen Nebeneinkünften zu verhelfen.

Und selbstredend git es dort Führungskräfte sowie Fachpersonal. Nur führen qualifizierte Führungskräfte dort oft die eigene Firma und verdingen sich nicht für Karrierejobs. Hinzu kommt, daß Mentalitätsunterschiede bestehen, deren Diskussion diesen Rahmen hier schlicht sprengen würde und die häufig für Westler irrwitzige Konflikte aufbrechen lassen. Personalführung, ein ganz heikles Thema.

Und China ist bereits heute keine Werkbank mehr. Diese Einstellung zeugt nur von maßloser Überheblichkeit und dem Glauben, Deutschland wäre noch irgendwie das Maß aller Dinge. Heute wird Indien grade zur Werkbank Chinas.
Du kannst ohne weiteres davon ausgehen, daß eine Menge Zeugs das aus China importiert wird aus Indien stammt und in Shanghai umgepackt wurde.

Ein Inder ist weltgrößter Stahproduzent. Wenn Daimler nicht aufpaßt könnte es durchaus sein, daß bei dem niedrigen Kurs TATA Industries als Hauptaktionär einsteigt, der heute noch die alten LKW Modelle von Mercedes nachbaut.

Die Welt ist in Bewegung , Leute. Wer sich nicht mitbewegt wir an der Reling klammern und kotzen.

Natürlich ist viel korruption im spiel, gerade in china, wo die "wohlstandsschere" so weit ausainander geht wie in wohl kaum einen anderen land! Was ich mit unsicherer rechtslage meine ist die tatsache, das die chinesische regierung schnell gestürzt werden könnte, sie hat zwar scheinbar alles hart im griff, aber ich denke mal der widerstand dürfte inzwischen ein großes maß erreicht haben, und wenn jemand den anfang macht, wird das kartenhaus schnell in sich zusammenfallen!

Und wie es dann mit besitzen von investoren aussieht, die ja vorher schön mit den kommis geeschäfte gemacht haben bzw. wie im falle von google sogar denuziert haben, ist durchaus interessant!

klartext
06.07.2008, 22:25
Aber auf wessen Kosten ? :rolleyes:

Die Kosten eines Unternehmens tragen immer die Eigentümer, wer auch sonst.

klartext
06.07.2008, 22:29
Das in China ein mit westlichen standarts vergleichbares rechtssystem fehlt, ist doch schon bekannt, bevor die unternehmen überhaupt nach china gegangen sind! Also düften es eher faktoren wie

-mangelnde Qualität
-hohe Transportkosten
-lange Einarbeitungszeit
-hohe Ausfälle (Stromausfall, Streiks, etc...)
-zu wenig Fachkräfte

sein, die die Unternehmen zurück in die BRD treibt!

Due Qualität ist für den low cost Bereich ausreichend. Andernfalls könnte China nichts exportieren. Sie genügt jedoch nicht, um dort produzierte Produkte als deutschen Standard zu verkaufen. Es kommt also darauf an, was man produziert.
Die Transportkosten sind nicht wesentlich. Ein 40 fuss-container kostet frei Hafen Hamburg 3.000 EUR.

dZUG
06.07.2008, 22:38
Ich glaube Nokia berreut den Verlagerungsschritt.

Wenn ich gewußt hätte das Nokia in Deutschland produziert hätte ich kein
Siemens Handy gekauft. Hat sich aber jetzt mit Nokia eh erledigt :D

Pascal_1984
08.07.2008, 03:58
Due Qualität ist für den low cost Bereich ausreichend. Andernfalls könnte China nichts exportieren. Sie genügt jedoch nicht, um dort produzierte Produkte als deutschen Standard zu verkaufen. Es kommt also darauf an, was man produziert.
Die Transportkosten sind nicht wesentlich. Ein 40 fuss-container kostet frei Hafen Hamburg 3.000 EUR.

wie gesagt, die produktionsausfälle, der qualitätsunterschied und die rechtsunsicherheit sind weitere faktoren! Ganz zu schweigen vom prestigeunterschied, wer würde schon bei geringen preisunterschieden made in china einen made in germany produkt vorziehen?

Pythia
08.07.2008, 04:56
Nehmen wir z.B. die USA, soweit ich weiß, handhaben es große Unternehmen so, daß sie ausgiebige Recherchen in Bezug auf Landesspezifikationen, Rechtssystem, Mentalität ect. durchführen, bevor sie sich irgendwo, irgendwie finanziell und wirtschaftlich niederlassen bzw. beteiligen.

Bedeutet dies, da das amerikanische Management sich keine großen Fehler dabei erlauben kann (da sonst sehr schnell entlassen) im Umkehrschluß, daß deutsche Führungskräfte entweder zu arrogant, zu kurzsichtig oder einfach nur unfähig sind?Manchmal. Das sind die Versager, die im Ausland auf die Schanauze fallen und heulend zurück kommen, an die warme Brust von Mutter Deutschland, die ja auch Nulpen nährt.

Das sind aber die Ausnahmen, und Ausnahmen haben die Amis auch: Walmart fiel hier auf die Fresse. Es ist wie mit den deutschen Auswanderern: die Meisten passen sich an, etablieren sich, haben Erfolg und bleiben. Versager kommen zurück. Im Ausland ist der Wettbewerb eben deutlich härter als hier.

Arroganz, Kurzsichtigkeit und Unfähigkeit wird schneller und härter bestraft, und im Ausland haben deutsche Versager selten eine 2. Chance. Hier macht jeder 3. Bankrotteur übermorgen im Namen von Ehefrau, Kind oder Oma eine neue Firma auf, und weiter macht er mit Fleiß wieder den gleichen Sch...
Oder schreibt Bücher. Siehe Dr. Jürgen Schneider. :banane:

McDuff
08.07.2008, 05:44
Diese Entwicklung ist sicherlich begrüßenswert. Denn jeder Arbeitsplatz der nach Deutschland zurückommt ist wertvoll. Andererseits fragt man sich, ob nicht die oberschlauen und überbezahlten High-Potentials der Managementetagen solche Entwicklungen nicht hätten veraussehen sollen, bevor sie blindlings 10000e Existenzen und viele Milliarden Euros vernichteten.