PDA

Vollständige Version anzeigen : Royal Bank of Scotland (RBS) warnt vor einem Jahrhundert-Crash auf den Finanzmärkten



Michel
04.07.2008, 15:54
Marktkommentar: Das Beispiel Island

von Walter K. Eichelburg

Scenen des nahenden Währungsuntergangs

Die Bankenkrise verschärft sich wieder, die Banken kündigen weitere Massenentlassungen an, besonders im Investment-Banking. Kein Wunder, ist doch eines der Haupttätigkeitsfelder dieser Banken, die „Securitization“ von Schulden in Anleihen, weiterhin tot. Damit entfällt auch diese Einnahmequelle.


http://www.ef-magazin.de/2008/06/30/364-marktkommentar-das-beispiel-island

Subcomandante Erhard
04.07.2008, 15:57
Die Royal Bank of Scotland (RBS) sollte lieber vor Rechtsextremismus warnen! RBS gegen Rechts.

cajadeahorros
04.07.2008, 15:58
http://isht.comdirect.de/charts/big.chart?hist=5y&type=CONNECTLINE&dsc=abs&ind0=VOLUME&&currency=&&lSyms=RYS.FSE&lColors=0x000000&sSym=RYS.FSE&hcmask=

Hätten Sie mal vor einem Jahr gewarnt, bevor ihre eigene Aktie 75% an Wert eingebüßt hätte. Aber da haben sie vermutlich Aktien zurückgekauft weils so schön billig war, wie Bear Stearns.

Michel
04.07.2008, 15:59
Hypothekenkrise: England im Abwärtsstrudel

Großbritannien hat die Kreditkrise voll erwischt. Die Hauspreise fallen, die Verbraucher halten sich mit Ausgaben zurück. Die Aktien von Marks & Spencer und Taylor Wimpey stürzen zweistellig ab. Die Notenbank kommt in die Bredouille.


Am Mittwoch schockierten der größte Hausbauer Großbritanniens, Taylor Wimpey seine Aktionäre. Die Aktie brach um bis zu 58 Prozent ein. Zuvor hatte das Unternehmen bekannt gegeben, mit potenziellen Investoren keine Einigung über eine Kapitalspritze erzielt zu haben und sagte die geplante Dividende für das erste Quartal ab. Zudem werde Finanzchef Peter Johnson das Unternehmen bis Ende des Jahres verlassen, hieß es weiter.

Große Turbulenzen gibt es auch bei Marks & Spencer (M&S). Die Aktie stürzte um 22 Prozent ab, weil der Umsatz so stark eingebrochen ist wie seit 2005 nicht mehr: Filialen, die im vergangenen Jahr geöffnet wurden, verzeichneten im abgelaufenen Quartal Erlösrückgänge von 5,3 Prozent, der Verkauf von Lebensmitteln brach um 4,5 Prozent. Als Konsequenz wurde Spartenchef Steven Esom mit sofortiger Wirkung entlassen. M&S-Chef Stuart Rose zeigte sich auch für den künftigen Konzernumsatz pessimistisch: "Die schwierigen Bedingungen würden bis 2009 anhalten."



Erinnerungen an die Rezession 1992

Beide Unternehmen kämpfen mit der Auswirkungen der Kreditkrise auf die britische Volkswirtschaft: Die Hauspreise sind im freien Fall, die Zuversicht der Industrie und Verbraucher in die zukünftige Entwicklung ist gering. Stark angeschlagen ist der Bankensektor. Zu nennen sind Barclays , Royal Bank of Scotland und Bradford & Bingley , die alle ihre Kapitaldecke aufbessern mussten. All das reißt das Land in einen Abwärtsstrudel: Im Mai gab die Bank of England bekannt, dass das Wirtschaftswachstum 2008 auf ein Prozent zurückgehen könnte. Das wäre die kleinste Expansion seit der Rezession 1992.

Dramatisch ist die Situation auf dem Immobilienmarkt. Im Juni fielen die Hauspreise um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf durchschnittlich 172.415 Pfund (218.000 Euro), gab der viertgrößte Hypothekenanbieter des Landes Nationwide Building am Dienstag bekannt. "Eine restriktivere Kreditvergabe, die Erwartung fallender Hauspreise und ein sich verschlechterndes Verbrauchervertrauen belasten die Nachfrage nach Immobiliendarlehen, was die gesamte Aktivität auf dem Häusermarkt einbrechen lässt", sagte Nationwide-Chefvolkswirtin Fionnuala Earley in einer Stellungnahme.

Die Banken halten sich mit der Vergabe von Immobilienkrediten zurück. Im ersten Quartal liehen sich die Briten nur 5 Mrd. Pfund an Krediten. Das ist die geringste Summe seit sieben Jahren, wie am Mittwoch veröffentlichte Daten der Bank of England (BoE) aufzeigen. Fallende Hauspreise und weniger Kredite durch den Finanzsektor wiederum führen zu geringen Ausgaben der Konsumenten. Nach Angaben des Industrieverbands CBI entwickelten sich die Einzelhandelsumsätze im April so schwach entwickelt wie zuletzt 1992.



Die Notenbank befindet sich in einer ungemütlichen Lage: Der wirtschaftliche Abschwung geht einher mit einer anhaltend hohen Inflation, was einer geldpolitischen Lockerung entgegensteht. BoE-Gouverneur Mervyn King rechnet damit, dass die Inflation in den kommenden Wochen über vier Prozent steigen wird. Das Inflationsziel liegt bei zwei Prozent. "Obwohl die Teuerung momentan steigt, werden wir sicherstellen, dass sie wieder auf unsere Zielgröße zurückfällt", hatte King vergangene Woche gesagt. Für den am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid rechnen Volkswirte fest mit einem Stillhalten der BoE bei 5,0 Prozent.

Experten warnen die BoE schon jetzt davor, den Leitzins bald anzuheben: "Es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass Arbeiter höhere Löhne durchsetzen können. Stillhalten ist also das Beste, was die Notenbank tun kann", sagte Stephen Nickell der Nachrichtenagentur Bloomberg. Nickell war früher bei der BoE und ist heute bei der Regierungsbehörde National Housing and Planning Advice Unit beschäftigt. "Auf dem Hypothekenmarkt ist eine Hungersnot ausgebrochen. Ich bin sehr pessimistisch", sagte Nickell. "Ich sehe nicht notwendigerweise eine Rezession am Horizont. Das Problem ist jedoch auch die Preissteigerung wegen Lebensmitteln und Öl, die auch die Wirtschaft belasten", sagte Nickell.

Von Tobias Bayer (Frankfurt)


Quelle: Financial Times Deutschland

Michel
04.07.2008, 16:01
Stagnationsangst: Volkswirte warnen vor Zinsschritt der EZB

Angesichts des Stimmungseinbruchs bei europäischen Unternehmen hat sich die Kritik an der geplanten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank verschärft. Ökonomen sehen Konjunkturrisiken - doch auch für die Notenbank steht etwas auf dem Spiel: ihre Glaubwürdigkeit.


"Wenn die EZB im Juli den Zins erhöht, geht sie ein beispielloses Risiko für das Wachstum in der Region ein", sagte Jacques Cailloux, Europa-Chefökonom der Royal Bank of Scotland. "Für eine vorausschauende Geldpolitik, die sich erst in etwa neun Monaten auswirkt, macht es nicht viel Sinn, die Zinsen jetzt zu erhöhen", sagte Gernot Nerb, Konjunkturexperte des Ifo-Instituts, dem Fernsehsender Bloomberg TV.

Wie die meisten Experten gehen beide aber nicht davon aus, dass der am Montag gemeldete starke Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex und das Absinken der europäischen Einkaufsmanagerindizes unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten ausreichen, die EZB von einer Zinserhöhung von 4,0 auf 4,25 im Juli abzubringen. "Es ist für die EZB zu spät, ihre Ankündigung zurückzunehmen. Der Schaden für ihre Glaubwürdigkeit wäre zu groß", sagte Gilles Moëc, Europavolkswirt der Bank of America.

Anfang Juni hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet mit Verweis auf Inflationsrisiken völlig unerwartet eine Anhebung des Schlüsselsatzes bei der Sitzung am 3. Juli angedeutet. Zuvor hatte die EZB zwar stets die zu hohe Teuerung betont und so Forderungen nach Zinssenkungen abgewehrt. Zugleich hatte sie aber signalisiert, dass sie angesichts der anhaltenden Finanzkrise und der sich bereits abschwächenden Konjunktur ihren Zins vorerst bei 4,0 Prozent lassen wollte.

Die Kehrtwende hat dazu geführt, dass einige Experten nach Juli weitere Zinserhöhungen erwarten - wenngleich EZB-Vertreter diese Erwartung zu dämpfen versuchten. Allein das Anziehen der Erwartungen hat über steigende Geldmarktsätze die monetären Bedingungen bereits verschärft.





Nach Ansicht der Volkswirte hat die Ankündigung eines strafferen Kurses deshalb neben der Preisrally beim Öl maßgeblich zur schlechteren Stimmung beigetragen. "Selbst wenn der Juli-Schritt nicht der Beginn eines Erhöhungszyklus ist, werden die Investitionsentscheidungen der Unternehmen negativ beeinflusst", sagte Thomas Amend von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

In Deutschland trübte sich das Geschäftsklima besonders bei den Industrieunternehmen ein. Die Firmenchefs schätzten ihre gegenwärtige Lage und die Aussicht für die nächsten sechs Monate "erheblich weniger günstig als im Mai ein", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Für alle Unternehmen ging die Erwartungskomponente um kräftige 2,5 Punkte zurück - deutlich stärker als der Teilindex für die Lagebeurteilung, der um 1,8 Zähler absackte. Seit August 2005 blickten die Firmen nicht mehr so pessimistisch in die Zukunft wie derzeit. Verglichen mit dem Rest der Euro-Zone steht Deutschland aber noch gut da.

Schlechter sieht es derzeit vor allem in den anderen großen Euro-Ländern aus. Frankreichs Einkaufsmanager in der Industrie berichteten am Montag das erste Mal seit Mai 2005 von schrumpfenden Geschäften. Der entsprechende Index fiel auf 49,2 Punkte, wie Markit bekannt gab. Der Finanzdienstleister hat vor Kurzem NTC Research übernommen, das die Umfragen unter den Einkaufsmanagern durchführt. Die Franzosen zogen damit den Wert für die Euro-Zone unter die 50-Punkte-Marke auf 49,1 Punkte.



Auch die Dienstleister der Euro-Zone berichteten von schrumpfenden Geschäften. Der Index sank von 50,6 auf 49,5 Punkte. "Die Details der Umfragen deuten an, dass die wirtschaftliche Aktivität schwächer ausfallen wird als von der EZB erwartet", sagte Cailloux. Ken Wattret, Europa-Chefvolkswirt bei BNP Paribas, sieht gar eine "ernste Gefahr einer Rezession".

Cailloux verwies darauf, dass die Indizes nun Niveaus erreicht hätten, bei denen die EZB ihren Zins in der Vergangenheit meist gesenkt habe: "Es ist das erste Mal in der EZB-Geschichte, dass sich ihre Politik so auffallend von den Indikatoren für die reale Wirtschaftsaktivität und von den Signalen entfernt, die diese über den künftig niedrigeren Inflationstrend im Inland sendet."

Nicht alle Volkswirte kritisieren diesen Kurs. "Bei einer Inflationsrate von bald vier Prozent, anziehenden Lohnsteigerungsraten und nach oben ausgebrochenen Inflationserwartungen reicht die Aussicht auf weniger Wirtschaftswachstum nicht aus, die Inflationserwartungen wie in der Vergangenheit quasi automatisch rasch zu bannen", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Im EZB-Rat überwiege derzeit "zu Recht" die Furcht vor einer Inflation.


Von Mark Schrörs (Frankfurt) und André Kühnlenz (Berlin)

Quelle: Financial Times Deutschland

politisch Verfolgter
04.07.2008, 16:33
User value statt Affenschieberei von Crashproduzenten.
Eigentum statt Umverteilung, Profit statt Schulden Anderer zu bedienen.
Value statt Lohn, Leistung statt Marginalisierung, Anbieter sein, statt Kostenfaktor.

Tonsetzer
05.07.2008, 19:56
http://isht.comdirect.de/charts/big.chart?hist=5y&type=CONNECTLINE&dsc=abs&ind0=VOLUME&&currency=&&lSyms=RYS.FSE&lColors=0x000000&sSym=RYS.FSE&hcmask=

Hätten Sie mal vor einem Jahr gewarnt, bevor ihre eigene Aktie 75% an Wert eingebüßt hätte. Aber da haben sie vermutlich Aktien zurückgekauft weils so schön billig war, wie Bear Stearns.

Mehr braucht man dazu nicht sagen.