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Vollständige Version anzeigen : Die Verbannung des Fremdsprachenunterricht aus der Schule



Kaiser
08.12.2004, 18:22
Wäre das nicht sinnvoll?

Zwei zentrale Punkte sprechen dafür:

- die eingesparte Zeit kann man nutzen um die anderen Fächer verstärkt zu unterrichten um ein Schuljahr einzusparen
- deutsche Fachkräfte können kaum noch ins Ausland abwandern und dort hoffen einen gut bezahlten Job zu finden

Gerade der letzte Punkt ist sehr wichtig, wenn man bedenkt das fast ein Viertel der hier gratis ausgebildeten Uni- und Fachhochschulabsolventen Deutschland z.B. Richtung USA verlassen, weil sie dort besser bezahlt werden.
Darunter sehr oft die besten Köpfe die Deutschland hervorgebracht hat. Dadurch verlieren wir sehr viel technisches und wirtschaftliches Potential, das dafür unseren Konkurrenten zu gute kommt. Arbeitsplätze die so hier entstehen könnten, wandern gleich mit ins Ausland.

Dieser Export der besten Köpfe in die USA ist auch ein wichtiger Grund weswegen es in Schwellen- und Entwicklungsländer kaum vorangeht. Wie auch ohne geeignete Spitzenkräfte?

Man stelle sich vor der Großteil des deutschen Spitzenkräfte hätte 1871 oder 1946 englisch gekonnt. In beiden Fällen hätten wir kaum den Aufstieg Deutschlands zum industriellen Giganten erlebt, weil jene 1871 größtenteils nach England und 1946 in die USA immigriert wären, weil sie dort bessere Löhne und Lebensbedingungen vorgefunden hätten.

Die Logik ist wie ich finde klar. Wie brauchen keinen Kampf um die besten Köpfe und schon gar nicht sollten wir unsere Kinder auf den Wettbewerb im weltweiten Arbeitsmarkt "vorbereiten". Wir sollten alles tun um unsere Spitzenkräfte hierzubehalten. Die Streichung von Fremdsprachenunterricht in der Schule ist der billigste und sicherste Schritt dahin.

Sprachenkenntnisse sollten erst in der Uni im Rahmen wie Anglizistik vermittelt werden. Fremdsprachige Fachbücher sollten übersetzt und Vorlesungen nur auf deutsch gehalten werden.

tabasco
08.12.2004, 18:45
Ich finde dass ein gute Idee un Deutschland auf dem Stand von der ehm. UDSSR zu bringen...ich glaube, dass die Logik dort so ähnlich war; die Kinder fingen an Englisch bzw. andere Fremdsprachen ab dem 6. Schuljahr zu lernen, seltener ab dem 4.Schuljahr. Nur die Schulen für die Kinder von parteifunktionären baten Englisch ab dem 1. Schuljahr an...

Kaiser
08.12.2004, 18:49
Ich finde dass ein gute Idee un Deutschland auf dem Stand von der ehm. UDSSR zu bringen...ich glaube, dass die Logik dort so ähnlich war; die Kinder fingen an Englisch bzw. andere Fremdsprachen ab dem 6. Schuljahr zu lernen, seltener ab dem 4.Schuljahr. Nur die Schulen für die Kinder von parteifunktionären baten Englisch ab dem 1. Schuljahr an...

Die UDSSR ist wohl kaum am schlechten Fremdsprachenunterricht gescheitert.
:)) :)) :))

Erklär uns doch mal warum sich die wirtschaftliche Situation derart verschlechtern sollte?

Chester
08.12.2004, 18:57
Erklär uns doch mal warum sich die wirtschaftliche Situation derart verschlechtern sollte?
Erklär uns lieber mal, wie Du die deutsche Exportwirtschaft von heute auf morgen auf Befriedigung einer Binnennachfrage umstellen willst, die selbst bei günstigsten Bedingungen nie bestehen wird, Du Spaßvogel.

Du hast aber Recht, die UdSSR ist ein von teufelchen schlecht gewähltes Beispiel, Nordkorea und seine autarkistische Juche-Ideologie wären deutlich angebrachter.

mfg,

Chester :-:

WladimirLenin
08.12.2004, 19:03
Unrealistisch! Viele wollen z.B. englischsprachige Websites verstehen wollen oder willst du das etwa nicht?

Und die Englische Sprache ist z.B. für Manager, PR-Agenten etc wichtig, um deutsche Firmen z.B. auch im Ausland bekannt zu machen!

Kaiser
08.12.2004, 19:05
Erklär uns lieber mal, wie Du die deutsche Exportwirtschaft von heute auf morgen auf Befriedigung einer Binnennachfrage umstellen willst, die selbst bei günstigsten Bedingungen nie bestehen wird, Du Spaßvogel.


He Spaßvogel, wo hast du hier was von der Umstellung der deutschen Industrie von Export- auf Autarkiewirtschaft gelesen? :rolleyes:

Hier geht es um den Fremdsprachenunterricht an der Schule.



Du hast aber Recht, die UdSSR ist ein von teufelchen schlecht gewähltes Beispiel, Nordkorea und seine autarkistische Juche-Ideologie wären deutlich angebrachter.


Wenn ich einen Thread über die Vorzüge der Autarkie-Wirtschaft aufmache bestimmt, aber das ist hier ja nicht der Fall.

patriot1988
08.12.2004, 19:07
Die Lehrer verschwenden damit doch ihre Zeit, sie versuchen uns Sprachen beizubringen auf die die meisten eh keine lust haben!Das Problem alles wird mit Englisch gemischt Bsp. Handout früher hätte man gesagt Ergebnisprotokoll!Die Fremdsprache in der Schule muß trozdem beibehälten werden, es ist lässt sich nicht verhindern, da es wie oben schon genannt überall zu finden ist!Es sollte der Deutsch mehr gelehrt werden!Wir haben eine Stunde Deutsch weniger als Englisch!

Kaiser
08.12.2004, 19:12
Unrealistisch! Viele wollen z.B. englischsprachige Websites verstehen wollen oder willst du das etwa nicht?


Das nehme ich gerne in Kauf, um die oben genannten Ziele zu erreichen.



Und die Englische Sprache ist z.B. für Manager, PR-Agenten etc wichtig, um deutsche Firmen z.B. auch im Ausland bekannt zu machen!

Das geht auch unter zu Hilfenahme von an der Uni ausgebildeten Dolmetschern.


Komisch, gerade von dir als Kommunist habe ich erwartet, das du das Konzept verstehen und befürworten würdest. Ohne den andauernden Export von Spitzenkräfte in die USA aus aller Welt würde es den meisten Staaten besser gehen. Wie soll ein Schwellen- oder Entwicklungsland den Aufstieg ohne diese Kräfte schaffen? Es ist zu Armut und Elend verdammt, weil kaum jemand mit amerikanischen Löhnen mithalten kann.

Und wir? Warum sollten wir auf Innovation, High-Tech und Arbeitsplätze verzichten? Warum sollten wir unsere Jugend für andere Länder umsonst ausbilden? Damit man englische Sites lesen kann?

Kaiser
08.12.2004, 19:14
Wir haben eine Stunde Deutsch weniger als Englisch!

War bei uns auch so.

Da fragt man sich doch für welchen Arbeitsmarkt die Jugend ausgebildet werden soll?

Chester
08.12.2004, 20:30
He Spaßvogel, wo hast du hier was von der Umstellung der deutschen Industrie von Export- auf Autarkiewirtschaft gelesen? :rolleyes:

Hier geht es um den Fremdsprachenunterricht an der Schule.

Und die Fähigkeit, in der Lingua Franca der Welt und damit der Weltwirtschaft zu parlieren, hat ja auch rein gar nichts mit Exportfähigkeit zu tun, gell. :rolleyes:

mfg,

Chester :-:

Chester
08.12.2004, 20:34
Und wir? Warum sollten wir auf Innovation, High-Tech und Arbeitsplätze verzichten? Warum sollten wir unsere Jugend für andere Länder umsonst ausbilden?
Milchmädchenrechnung.
Wenn Du die Leute am Arbeiten im Ausland hindern willst, kannst Du genauso gut eine Mauer bauen, der negative Effekt auf die Motivation von Spitzenkräften dürfte derselbe sein.
Wie das so von Dir und Deinesgleichen üblich ist, zäumst Du das Pferd mal wieder vom falschen Ende her auf, idiotische Parolen in der Hoffnung, Ressentiments gegen das Ausland zu nutzen, anstatt Konzepte, um die Wirtschaft in diesem Land wieder zu befügeln und damit Spitzenkräfte zum Bleiben zu motivieren, egal welche Fremdsprachen sie gelernt haben mögen.

mfg,

Chester :-:

Kaiser
08.12.2004, 21:09
Und die Fähigkeit, in der Lingua Franca der Welt und damit der Weltwirtschaft zu parlieren, hat ja auch rein gar nichts mit Exportfähigkeit zu tun, gell.


Nichts was man nicht mit Dolmetschern erledigen kann. Produkte werden bekanntlich wegen ihrer Qualität und guten Preis gekauft, nicht weil die Mehrheit eines Volkes eine Lingua Franca spricht.

Ein Blick in die Geschichte sollte eigentlich genügen. Deutschland war von 1871-1939 einer der weltgrößten Exporteure ohne das Englisch oder sonst eine lebende Sprache allgemeines Pflichtprogramm in deutschen Schulen war. Ansonsten hätte es diese dynamische wirtschaftliche Entwicklung wie wir sie kennen nicht gegeben, weil ein großer Teil der Spitzenleute nach England immigriert wäre.



Milchmädchenrechnung.


Sagst du.



Wenn Du die Leute am Arbeiten im Ausland hindern willst, kannst Du genauso gut eine Mauer bauen, der negative Effekt auf die Motivation von Spitzenkräften dürfte derselbe sein.


Quatsch, oder willst du etwa behaupten, das die Leute die hier arbeiten automatisch einen Demotivationseffekt haben? Es ist schließlich kein aktives verhindern. Die Option Immigration ergibt sich einfach nicht, weil sie keine Fremdsprachenkenntnisse haben, d.h. sie könnten zwar ins Ausland gehen aber dort nur niedrigqualifizierte Jobs machen.

Bist du auch immer bei deiner Arbeit demotiviert, weil du dir den Kopf zerbrichst was man dir in der Schule vor Jahren nicht beigebracht hat, was du aber heute eventuell hättest gebrauchen können um mehr Geld zu verdienen? Vermutlich nicht. Es ist eben ein gegebener Umstand an dem du dein Leben ausrichtest.

Hypothetische Möglichkeiten die ohne direkte Einmischung nicht existieren, können keinen Motivationsverlust verursachen. Das ist der große Unterschied zu deiner Mauer.



Wie das so von Dir und Deinesgleichen üblich ist, zäumst Du das Pferd mal wieder vom falschen Ende her auf, idiotische Parolen in der Hoffnung, Ressentiments gegen das Ausland zu nutzen,...


Erspar uns die leeren Platitüden. Die ersetzt keine Argumente. Denn bis auf einen nicht begründeten Demotivationseffekt und die schwachsinnige Gleichung "Kein Schulenglisch = Keine Exporte" hast du nichts gegen meinen Vorschlag vorzubringen gehabt.

Bring etwas handfestes was ich nicht widerlegen kann, dann kannst du von mir aus herummeckern und mich beleidigen.



... anstatt Konzepte, um die Wirtschaft in diesem Land wieder zu befügeln und damit Spitzenkräfte zum Bleiben zu motivieren, egal welche Fremdsprachen sie gelernt haben mögen.


Mein Vorschlag ist der

- einfachste (weil die grundlegende Fähigkeit für eine erfolreiche Immigration und Integration von Spitzenkräften im Ausland fehlt)
- billigste (weil es nichts kostet den Fremdsprachenunterricht an Schulen einzustellen)

Weg zukünftige deutsche Spitzenkräfte zum bleiben in der Heimat zu bewegen. Das sie bleiben stellst ja nicht einmal du in Frage. Warum auch? Wer will schon z.B. Küchenhilfe in den USA werden wenn er hier Laborleiter sein könnte?

Ebenso stellt es damit den ökonomisten Weg dar, weil ein großer Effekt ohne Mittelaufwand erreicht wird. Zusätzlich der positive Nebeneffekt der kürzeren Schulzeit, die gleichzeitig eine um ein Jahr längere Lebensarbeitszeit bedeutet. Etwas was lange gefordert aber nie richtig umgesetzt wurde.

Also wenn du einen besseren Vorschlag hast nur zu. Würde mich aber wundern, wenn mehr als "zahlt mehr als andere Länder" dabei herauskommt.
Falls nicht einmal das dabei ist, würde ich mir doch überlegen was dich hier berechtigt dich so aufzuspielen. Ist das nicht unter deinem Niveau?

Chester
08.12.2004, 21:32
Nichts was man nicht mit Dolmetschern erledigen kann. Produkte werden bekanntlich wegen ihrer Qualität und guten Preis gekauft, nicht weil die Mehrheit eines Volkes eine Lingua Franca spricht.

Ein Blick in die Geschichte sollte eigentlich genügen. Deutschland war von 1871-1939 einer der weltgrößten Exporteure ohne das Englisch oder sonst eine lebende Sprache allgemeines Pflichtprogramm in deutschen Schulen war. Ansonsten hätte es diese dynamische wirtschaftliche Entwicklung wie wir sie kennen nicht gegeben, weil ein großer Teil der Spitzenleute nach England immigriert wäre.

Schwachsinn hoch drei. Zum einen war die damalige Wirtschaft von Industrie bestimmt, zum anderen war die deutsche gegenüber anderen mit einem hohen Qualitätsvorsprung gesegnet.
Sprache war also tatsächlich sekundär.
In der heutigen, sich immer mehr auf Dienstleistung und Information konzentrierenden Wirtschaft ist Sprache einer der hauptsächlichen Faktoren erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.
Du kannst ja gerne versuchen, stattdessen wieder auf Industrie zu konzentrieren, bis auf wenige Ausnahmen hat Deutschland hier jedoch kaum noch Vorsprung gegenüber anderen Ländern und ist teurer - zwei Faktoren, die mitnichten aufzuholen sind (so wird z.B. Stahl noch höherer Qualität als Korea ihn herstellen kann, schlichtweg kaum benötigt, während Korea dauerhaft niedrigere Lohnkosten aufweisen wird).
Die wirtschaftlich am weitesten entwickelten Länder dieser Erde (sprich, die westliche Welt) setzen allesamt auf Vermittlung der lingua franca und weiterer Sprachen in ihrem Schulsystem, und das mit Erfolg, aber NPD-Wahlhelfer Kaiser hat ja hier die tolle Idee, wie man ohne Sprachenwissen wirtschaften kann?? Selten so gelacht.


Quatsch, oder willst du etwa behaupten, das die Leute die hier arbeiten automatisch einen Demotivationseffekt haben? Es ist schließlich kein aktives verhindern. Die Option Immigration ergibt sich einfach nicht, weil sie keine Fremdsprachenkenntnisse haben, d.h. sie könnten zwar ins Ausland gehen aber dort nur niedrigqualifizierte Jobs machen.

Nonsens. Nicht nur ist der Wunsch da, sich auch im Ausland persönlich zu entfalten, völlig unabhängig, ob man die Sprachkenntnisse bereits besitzt, oder nicht, es wird auch von der Wirtschaft gefordert.
Wer Auslandspraktika vorweisen kann, hat wesentlich bessere Chancen auf einen gutbezahlten Job in Deutschland, und dies nicht ohne Grund.
Und Dein Abfluß qualifizierter Arbeitskräfte, von dem Du hier faselst, ist wiederum in üblicher Wahlkampfmanier extrem aufgebauscht.
Wie viele Leute kennst Du bitte persönlich, die qualifiziert und ausgewandert sind?
Ein Beispiel für ein Land, welches unter Emigration gelitten hat, war die DDR, das heutige Deutschland ist von einem derartigen Zustand weit entfernt.
Wird es aber vielleicht nicht mehr lange bleiben, wenn die Politiker hier ihre Zeit auf dümmliche Parolen wie Deine hier verschwenden, anstatt die Verbesserung der Wirtschaftslage anzupacken.


Bist du auch immer bei deiner Arbeit demotiviert, weil du dir den Kopf zerbrichst was man dir in der Schule vor Jahren nicht beigebracht hat, was du aber heute eventuell hättest gebrauchen können um mehr Geld zu verdienen? Vermutlich nicht. Es ist eben ein gegebener Umstand an dem du dein Leben ausrichtest.

Es geht nicht darum, am Bürotisch demotiviert dazusitzen, es geht darum, keine Motivation auf weitergehende Qualifikation zu haben.
Wenn die Leute, die als Naturtalent den (fehlenden) Schulunterricht nicht brauchen, mit Praktika in der Tasche bei der Jobsuche schlichtweg an mir vorbeiziehen, warum soll ich dann noch Zeit und Geld auf einen höheren Abschluß verschwenden.


Weg zukünftige deutsche Spitzenkräfte zum bleiben in der Heimat zu bewegen. Das sie bleiben stellst ja nicht einmal du in Frage. Warum auch? Wer will schon z.B. Küchenhilfe in den USA werden wenn er hier Laborleiter sein könnte?

Sie bleiben, sie werden lediglich keine Spitzenkräfte mehr. Und Laborleiter? Du machst Dich lächerlich, es gibt so gut wie keine Labors mehr, die wirklich bahnbrechende Forschung betreiben und dies auf rein nationaler Ebene tun, in keinem Land.
Sie alle arbeiten international, Wissen und Ressourcen aus dem Ausland wie dem Inland nutzend. Und dann will sich einer ohne Fremdsprachenkenntnisse als LEITER bewerben?
Guter Witz.


Falls nicht einmal das dabei ist, würde ich mir doch überlegen was dich hier berechtigt dich so aufzuspielen. Ist das nicht unter deinem Niveau?
Ich hatte eigentlich gedacht, derartiger Schwachsinn wie Du ihn in diesem Thread verzapft, wäre unter Deinem Niveau.
Bist also doch nur noch ein reiner Wahlhelfer.

mfg,

Chester :-:

mggelheimer
08.12.2004, 21:57
Schwachsinn hoch drei. In der heutigen, sich immer mehr auf Dienstleistung und Information konzentrierenden Wirtschaft ist Sprache einer der hauptsächlichen Faktoren erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.

Du kannst ja gerne versuchen, stattdessen wieder auf Industrie zu konzentrieren, bis auf wenige Ausnahmen hat Deutschland hier jedoch kaum noch Vorsprung gegenüber anderen Ländern und ist teurer - ...mfg,

Chester :-:

Ähm, wenn ich mich recht erinnere ist der Maschinenbau das große Exportzugpferd Deutschlands, hier sind wir auch mit weitem Abstand führend auf der Welt.

Kaiser
08.12.2004, 22:18
Schwachsinn hoch drei.


Ich würde erst argumentieren, dann die Antwort abwarten und im Zweifelsfall beleidigen.

Aber von mir aus werde ich mich deinen Stil anpassen.



Zum einen war die damalige Wirtschaft von Industrie bestimmt, zum anderen war die deutsche gegenüber anderen mit einem hohen Qualitätsvorsprung gesegnet.
Sprache war also tatsächlich sekundär.


Darin sind wir uns einig.



In der heutigen, sich immer mehr auf Dienstleistung und Information konzentrierenden Wirtschaft ist Sprache einer der hauptsächlichen Faktoren erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.


Schwachsinn, würdest du mal einen Blick auf die Herkunft unserer Exporte werfen, würdest du feststellen, das der Hauptteil aus Produkten des Fahrzeug-, Maschinenbaus und Chemieindustrie besteht.

Dienstleistungen und Informationen exportieren wir weitgehend nicht. :rolleyes:



Du kannst ja gerne versuchen, stattdessen wieder auf Industrie zu konzentrieren, bis auf wenige Ausnahmen hat Deutschland hier jedoch kaum noch Vorsprung gegenüber anderen Ländern und ist teurer - zwei Faktoren, die mitnichten aufzuholen sind (so wird z.B. Stahl noch höherer Qualität als Korea ihn herstellen kann, schlichtweg kaum benötigt, während Korea dauerhaft niedrigere Lohnkosten aufweisen wird).


Das wir Exportweltmeister geworden sind, hast du vermutlich mitbekommen. Jetzt mußt du dich nur noch selbst davon überzeugen was wir denn so exportieren. Du wirst feststellen, das es vornehmlich qualitativ hochwertige Fertigprodukte der Industrie sind. Darunter zähle ich natürlich nicht Stahl.

Aus dem von dir selbst oben gesagten, ergibt sich nun das Sprache sekundär ist.



Die wirtschaftlich am weitesten entwickelten Länder dieser Erde (sprich, die westliche Welt) setzen allesamt auf Vermittlung der lingua franca und weiterer Sprachen in ihrem Schulsystem, und das mit Erfolg,


Natürlich, es ist die Voraussetzung der Globalisierung mit dem neoliberalen Ideal der hochmobilen Produktionsfaktoren. Insbesondere des Produktionsfaktors Mensch. Ein Ideal das die Politik jener Länder teilt. Ein Ideal das weder unumstritten noch des Weisheits letzter Schluß ist.



aber NPD-Wahlhelfer Kaiser hat ja hier die tolle Idee, wie man ohne Sprachenwissen wirtschaften kann?? Selten so gelacht.


Ja, ich lache auch. Über einen Soldaten der einem Volkswirt allen ernstes erzählen will wie Wirtschaft funktioniert, selbst keine Argumente vorbringt, keine Peilung hat was der Exportweltmeister überhaupt exportiert und denkt das es genügt sich hinter einem vorherrschenden politischen Paradigma zu verstecken, das sich jederzeit ändern kann.

Armselig Chester.



Nonsens. Nicht nur ist der Wunsch da, sich auch im Ausland persönlich zu entfalten, völlig unabhängig, ob man die Sprachkenntnisse bereits besitzt, oder nicht,...


So? Bei wie vielen Millionen Deutschen? Und wohin gehen sie zu welchem Zweck? In ein Land dessen Sprache sie nicht sprechen? Wohl die allerwenigsten.

Sprich, du erzählst wiedereinmal Schwachsinn.



es wird auch von der Wirtschaft gefordert.

Wer Auslandspraktika vorweisen kann, hat wesentlich bessere Chancen auf einen gutbezahlten Job in Deutschland, und dies nicht ohne Grund.


Und warum ist das so? Na? :rolleyes:



Und Dein Abfluß qualifizierter Arbeitskräfte, von dem Du hier faselst, ist wiederum in üblicher Wahlkampfmanier extrem aufgebauscht.

Wie viele Leute kennst Du bitte persönlich, die qualifiziert und ausgewandert sind?


Aha, das heißt also Buhlmann und co. lügen? Der "Export" von knapp einem Viertel der hoch ausgebildeten Absolventen ins Ausland ist gelogen? Nur Chester kennt die Wahrheit? Mach dich nicht lächerlich. :))

Ich persönlich kenne 4 Leute die das getan haben. Und du?



Ein Beispiel für ein Land, welches unter Emigration gelitten hat, war die DDR, das heutige Deutschland ist von einem derartigen Zustand weit entfernt.


Muß es erst wie in der DDR aussehen, damit Chester aufwacht? Wir vergeuden unnötig viel Potential. Es besteht kein Grund dies zu zulassen.

DAS ist wirtschaftlich.



Wird es aber vielleicht nicht mehr lange bleiben, wenn die Politiker hier ihre Zeit auf dümmliche Parolen wie Deine hier verschwenden, anstatt die Verbesserung der Wirtschaftslage anzupacken.


Der Zinnsoldat glänzt wieder durch dümmliche Bemerkungen aber nicht durch Vorschläge.



Es geht nicht darum, am Bürotisch demotiviert dazusitzen, es geht darum, keine Motivation auf weitergehende Qualifikation zu haben.


Unbewiesene Behauptungen werden nicht wahrer indem man sie wiederholt. Das mag in der Kaserne so sein, aber nicht unter Leuten mit wissenschaftlicher Bildung.

Also warum sollte er demotieviert dasitzen? Weil er sich überlegt wie es hätte sein können, hätte er doch vor 20 Jahren in der Schule bloß englisch gehabt, wäre in die USA ausgewandert und wäre dort Big-Boss persönlich?

Mach dich nicht lächerlich.



Wenn die Leute, die als Naturtalent den (fehlenden) Schulunterricht nicht brauchen, mit Praktika in der Tasche bei der Jobsuche schlichtweg an mir vorbeiziehen, warum soll ich dann noch Zeit und Geld auf einen höheren Abschluß verschwenden.


Es geht nicht um die Frage der Begabung, sondern um die Frage was man dir in der Schulzeit beigebracht hat und was nicht. Offenbar verschwendest du daran keinen Gedanken, weil es für dich eben Normalität ist.

Ich versichere dir andere Menschen werden nicht anders handeln. So außergewöhnlich bist du nämlich nicht.



Sie bleiben, sie werden lediglich keine Spitzenkräfte mehr. Und Laborleiter? Du machst Dich lächerlich, es gibt so gut wie keine Labors mehr, die wirklich bahnbrechende Forschung betreiben und dies auf rein nationaler Ebene tun, in keinem Land.


Ich war erst heute in Berlin-Adlershof. Jener Standort gehört zu den 20 wichtigsten Forschungsstandorten der Welt. Labore gibt es, wie der Zufall so will, eine Menge dort. Solche Cluster findest du auch anderswo in Deutschland und weitere sind in der Entstehung. Dazu eine Menge in Universitäten und Firmen.

Aber woher sollte das ein Zinnsoldat wissen. In der Kaserne gibt es schließlich auch kein Labor. Warum sollte es da anderswo in Deutschland welche geben?



Sie alle arbeiten international, Wissen und Ressourcen aus dem Ausland wie dem Inland nutzend. Und dann will sich einer ohne Fremdsprachenkenntnisse als LEITER bewerben?
Guter Witz.


Das man eine alternative Organisation aufbauen kann, ist dem Herrn nicht in den Sinn gekommen? Wie haben es die Firmen bloß vor der Globalisierung gemacht? Hmm. :rolleyes:




Ich hatte eigentlich gedacht, derartiger Schwachsinn wie Du ihn in diesem Thread verzapft, wäre unter Deinem Niveau.
Bist also doch nur noch ein reiner Wahlhelfer.


Tja, du hast eindrucksvoll gezeigt, das sich hinter dir lediglich ein kleingeistiger Zinnsoldat verbirgt, der weder weiß wie und warum etwas in der Wirtschaft funktioniert. Noch wie es anders und besser funktionieren könnte.
Wie auch, wenn dir jegliches Verständnis, Information und Ausbildung dafür abgehen?

Immer laut Jawohl schreien und der herrschenden Meinung folgen ohne Nachzudenken oder zu hinterfragen. Das ist der Weg des Soldaten.

Aber dein wirtschaftliches Herumgetapse hat mich wirklich amüsiert. Lernt man das auf Stube nach Dienstschluß? Weiter so. :))

P.S.: Willst du das wir diesen Umgangston beibehalten? Ich ziehe einen höflicheren Ton vor.

Kaiser
08.12.2004, 22:24
Ähm, wenn ich mich recht erinnere ist der Maschinenbau das große Exportzugpferd Deutschlands, hier sind wir auch mit weitem Abstand führend auf der Welt.

Ist doch eindeutig der Dienstleistungsbereich. Die Mitarbeiter können und brauchen ebenfalls alle Fremdsprachenkenntnisse.

Stimmst Chester?

:)) :)) :))

Kaiser
08.12.2004, 22:34
@Chester

Hier sind einige Statistiken zum deutschen Außenhandel vom statistischen Bundesamt:

http://www.destatis.de/themen/d/thm_aussen.php

Aber nicht zu enttäuscht sein, das deine Vorstellung über die Wichtigkeit des Dienstleistungsbereichs und die Unwichtigkeit der Industrie für den deutschen Außenhandel nichts anderes als blanker Unsinn ist. Oder ist gar alles erstunken und gelogen? :rolleyes:

Woher sollte das auch ein Zinnsoldat wissen? Gräm dich also nicht.

Aber teilweise hattest du immerhin recht.

Wie schrieb da doch jemand:



"Schwachsinn hoch drei. Zum einen war die damalige Wirtschaft von Industrie bestimmt, zum anderen war die deutsche gegenüber anderen mit einem hohen Qualitätsvorsprung gesegnet.
Sprache war also tatsächlich sekundär."


Trifft also heute wie die Daten eindeutig zeigen nach wie vor zu. Damit bestätigst du ungewollt, das ich von Anfang bis Ende Recht gehabt habe.

Danke Chester.

Siran
08.12.2004, 23:08
Wie kommst du eigentlich auf die komplett irrige Idee, dass Leute, die ins Ausland wollen, keine Fremdsprachen lernen, wenn es nicht in der Schule unterrichtet wird? Da du ja Sprachen an der Universität unterrichten lassen willst, woher sollen sonst die Dolmetscher kommen, hat jeder Mensch, der studiert, die Möglichkeit, neben seinem Hauptfach auch noch eine Sprache zu studieren, wie es übrigens heute schon sehr häufig der Fall ist.
Wer weg will, kommt auch weg.

Quaresma
08.12.2004, 23:14
Muß es erst wie in der DDR aussehen, damit Chester aufwacht? Wir vergeuden unnötig viel Potential. Es besteht kein Grund dies zu zulassen.

Weisst du was noch wirtschaftlicher ist? Die Leute 16 Stunden am Tag arbeiten zu lassen, am Besten stellt man noch einen Sklaventreiber daneben, der die Leute noch zusätzlich "motiviert". Man da würde die Wirtschaft aber boomen. Zumindest die ersten paar Tage lang, dann würden die Leute auf die Barrikaden gehen und mit der Wirtschaftlichkeit wärs dahin. Du magst das vielleicht in deinem unendlichen Patriotismus hinnehmen, aber den Großteil der Bevölkerung geht das Wohl des Vaterlandes am Arsch vorbei und sie wären Ruckzuck weg auch ohne unzureichende Sprachkenntnisse. Die Leuten emigrieren hauptsächlich wegen besseren Arbeitsbedingungen und nicht weil sie die jeweilige Fremdsprache sprechen. Sicherlich mag das auch von Bedeutung sein, jedoch von so geringer, dass es kaum einen bedeutenden Unterschied machen dürfte.

Meinst du es ist damit getan den Fremdsprachenunterricht zu streichen? Wohl kaum. Da musst du dann auch noch jeglichen Zugang zu ausländischen Medien und Kultur verbieten. Wozu solch eine repressive Politik führt dürfte dir wohl klar sein.

Kaiser
08.12.2004, 23:22
Wie kommst du eigentlich auf die komplett irrige Idee, dass Leute, die ins Ausland wollen, keine Fremdsprachen lernen, wenn es nicht in der Schule unterrichtet wird? Da du ja Sprachen an der Universität unterrichten lassen willst, woher sollen sonst die Dolmetscher kommen, hat jeder Mensch, der studiert, die Möglichkeit, neben seinem Hauptfach auch noch eine Sprache zu studieren, wie es übrigens heute schon sehr häufig der Fall ist.


Aber nein. Ich sagte ja, das man Sprachen in entsprechenden Fächern wie Anglizistik, Romanistik, Sinologie, etc. lernen kann, um die nötigen Dolmetscher zu gewinnen. Das sollte man zu reinen Diplom-Fächer machen.

Das heißt also, das ein Student der ein anderes Studienfach belegt (was ja vorkommen soll) ein Zweitstudium mit ca. 10 Semestern machen müßte um eine Sprache zu lernen.

Wieviele werden sich wohl diese Mühe machen? Es ist ja auch bekannt, das Menschen im Alter schlechter neue Sprachen lernen als in jungen Jahren. Die Bequemlichkeit wird also den Rest besorgen.

Der klägliche Rest der übrigbleibt und zwei Studiengänge absolviert, weil sie unbedingt im Ausland arbeiten wollen, kann auch gehen. Man ist schließlich nicht in der DDR. Ich für meinen Teil kenne allerdings niemanden der 2 Studiengänge hintereinander absolviert hat. Dürfte wohl eher eine Rarität sein.

Ob man dann als Ausländer in der Ferne mit ca. 30 Jahren ohne Berufserfahrung einen guten Job findet, sei einmal dahingestellt.



Wer weg will, kommt auch weg.

Bestimmt, es fragt sich nur was ihn dann erwartet, wenn ihm die Landessprache fehlt.

Siran
08.12.2004, 23:26
Und wie willst du verhindern, dass die Leute z.B. Unterricht bei ausländischen Studenten nehmen? Bücher aus Österreich oder der Schweiz importieren und sich die Sprache selbst beibringen? Sprachferien in den entsprechenden Länder machen? Die Sprache von ihren Eltern beigebracht kriegen?

Mal ganz abgesehen davon, dass du Vorlesungen dann geschlossen halten müsstest, denn niemand hindert einen Studenten daran, sich in eine Vorlesung zu setzen, die nicht für sein eigenes Studienfach notwendig ist...

Kaiser
08.12.2004, 23:34
Weisst du was noch wirtschaftlicher ist? Die Leute 16 Stunden am Tag arbeiten zu lassen, am Besten stellt man noch einen Sklaventreiber daneben, der die Leute noch zusätzlich "motiviert". Man da würde die Wirtschaft aber boomen. Zumindest die ersten paar Tage lang, dann würden die Leute auf die Barrikaden gehen und mit der Wirtschaftlichkeit wärs dahin.


Nein, ein Sklave hat im Sinn sowenig wie möglich zu arbeiten und so viel wie möglich zu essen. Sklaverei ist verglichen mit einem feudalistischen oder kapitalistischen System unökonomisch.



Du magst das vielleicht in deinem unendlichen Patriotismus hinnehmen, aber den Großteil der Bevölkerung geht das Wohl des Vaterlandes am Arsch vorbei und sie wären Ruckzuck weg auch ohne unzureichende Sprachkenntnisse.


Chester war unterhaltsamer.



Die Leuten emigrieren hauptsächlich wegen besseren Arbeitsbedingungen und nicht weil sie die jeweilige Fremdsprache sprechen. Sicherlich mag das auch von Bedeutung sein, jedoch von so geringer, dass es kaum einen bedeutenden Unterschied machen dürfte.


Bravo, ein ganz schlauer. Weißt du warum hier in Berlin soviele Türken keinen Job bekommen? Weil mißerable Sprachkenntnisse das größte Hindernis darstellt einen guten Job zu bekommen. Wie geht es wohl einem deutschen Diplomanten in den USA ohne Englisch-Kenntnisse? Was wird er (falls überhaupt) für einen Job bekommen? Bei der Müllabfuhr braucht man ja keine Sprachkenntnisse. Oder in irgendeiner Hinterhoffabrik? Was erwarten ihn da wohl für Arbeitsbedingungen? Bessere als wenn er hier entsprechend seines Abschluß Arbeit findet? Wohl kaum.

Also denk zuerst nach bevor du schreibst.



Meinst du es ist damit getan den Fremdsprachenunterricht zu streichen? Wohl kaum. Da musst du dann auch noch jeglichen Zugang zu ausländischen Medien und Kultur verbieten. Wozu solch eine repressive Politik führt dürfte dir wohl klar sein.

Warum sollte es relevant sein? Kannst du Türkisch? Falls nein, liest du trotzdem die Hyrriet und schaust türkisches Fernsehen? Spielen diese Medien für dich im Leben irgendeine Rolle? Was verändert sich denn ob diese da sind oder nicht?

Wie du siehst, spielt es keine Rolle. Mehr als den Sprach-Unterricht in der Schule muß man nicht streichen um das Ziel zu erreichen.

Kaiser
08.12.2004, 23:45
Und wie willst du verhindern, dass die Leute z.B. Unterricht bei ausländischen Studenten nehmen? Bücher aus Österreich oder der Schweiz importieren und sich die Sprache selbst beibringen? Sprachferien in den entsprechenden Länder machen? Die Sprache von ihren Eltern beigebracht kriegen?


Gar nicht. Ich baue keine "Mauer" wie Chester meint. Wer dies auf freiwilliger Basis lernen will, soll es tun. Nur ohne staatliche Unterstützung. Der Staat sollte sich nicht an der Schwächung seines eigenen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potentials beteiligen.

Ich setze dahingehend ganz auf die menschliche Bequemlichkeit, die den unweigerlichen Aderlaß an Menschen so klein wie möglich hält.

Zudem ist solch ein Sprachtraining bei weitem nicht so effektiv wie ein schulisch betriebener. Aus Büchern ohne Lehrer eine Sprache lernen ist ineffektiv. Dinge aus dem Sprachurlaub (natürlich nur privat betrieben) sind eher rudimentär und schnell vergessen.

Man muß sich darüber also keine Sorgen machen. Die individuelle Freiheit wird vollkommen bewahrt.




Mal ganz abgesehen davon, dass du Vorlesungen dann geschlossen halten müsstest, denn niemand hindert einen Studenten daran, sich in eine Vorlesung zu setzen, die nicht für sein eigenes Studienfach notwendig ist...


Unnötig, wieviele Studenten werden das schon sein, die sich 2 Studien zur selben Zeit antun? Egal ob sie die Scheine offiziell machen oder nicht. Das was sie aufschnappen wird kaum reichen um einen qualifizierten Job im Ausland zu erhalten.

Und die die sich alles antun, Erfolg haben und trotzdem gehen wollen können gehen. Es bleibt eine verschwindend geringe Minderheit und damit erfüllt die Maßnahme was sie soll.

Siran
08.12.2004, 23:52
Damit verlierst du also genau die Leute, die intelligent, engagiert, risikobereit und arbeitssam sind...

Außerdem müssen Studenten, um eine Sprache zu lernen, keine zwei Studien gleichzeitig betreiben. Jemand, der eine Sprache studiert, lernt dabei wesentlich mehr als nur Vokabeln und Grammatik. Den größten Teil davon braucht jemand, der nur die Sprache sprechen will aber überhaupt nicht. Da du aber keinerlei Grundlagen auf diesem Gebiet gelegt hast, muss jeder Studiengang bei Null anfangen und diese Vorlesungen kann auch jeder andere besuchen. Bis er der Meinung ist, genug gelernt zu haben.

Mal ganz abgesehen davon, dass du damit Studenten von Forschungsergebnissen und Neuentwicklungen ausschließt, bis sich irgendjemand die Mühe macht, die Bücher mal zu übersetzen. Denn Fachbücher sind in so ziemlich allen wissenschaftlichen Bereichen häufig auf Englisch.
Außerdem würdest du die Forschung behindern, weil ein Gedankenaustausch nur noch über den Umweg über den Übersetzer stattfinden kann. Fehlübersetzungen nicht ausgeschlossen.
Zudem würdest du die Möglichkeit der deutschen Unternehmen, Dienstleistung zu betreiben, wie z.B. Anlagenbau im Ausland, behindern und ihre Konkurrenzfähigkeit herabsetzen.

Kaiser
09.12.2004, 00:11
Damit verlierst du also genau die Leute, die intelligent, engagiert, risikobereit und arbeitssam sind...


Nein, man verliert nur einen kleinen Teil jener Leute. Denn zu jenen gesellen sich mit Fremdsprachenunterricht eine Menge mehr.



Außerdem müssen Studenten, um eine Sprache zu lernen, keine zwei Studien gleichzeitig betreiben. Jemand, der eine Sprache studiert, lernt dabei wesentlich mehr als nur Vokabeln und Grammatik. Den größten Teil davon braucht jemand, der nur die Sprache sprechen will aber überhaupt nicht. Da du aber keinerlei Grundlagen auf diesem Gebiet gelegt hast, muss jeder Studiengang bei Null anfangen und diese Vorlesungen kann auch jeder andere besuchen. Bis er der Meinung ist, genug gelernt zu haben.


Nehmen wir mal einen Informatik-Student der später in den USA arbeiten will. Außer seinem Informatikstudium muß er also noch Anglizistik besuchen. Da er von Null anfängt, nehme ich an das er mindestens 3 Jahre braucht um die Sprache bei dem dortigen Intensivkurs auseichend zu beherrschen.

Stundenplanüberschneidungen und ziemlicher Streß sind dann wohl die Regel. Oder er streckt sein Informatikstudium.

Ich für meinen Teil denke, das er nach einem Jahr genervt den amerikanischen Traum aufgeben wird.



Mal ganz abgesehen davon, dass du damit Studenten von Forschungsergebnissen und Neuentwicklungen ausschließt, bis sich irgendjemand die Mühe macht, die Bücher mal zu übersetzen. Denn Fachbücher sind in so ziemlich allen wissenschaftlichen Bereichen häufig auf Englisch.


Ist mir bekannt, aber Bücher zu übersetzen ist wohl kaum ein wirkliches Problem. Dies wird mit einigen Monaten Verspätung ohnehin auch heute getan. Der Staat steht natürlich in der Verantwortung dies zu unterstützen.



Außerdem würdest du die Forschung behindern, weil ein Gedankenaustausch nur noch über den Umweg über den Übersetzer stattfinden kann. Fehlübersetzungen nicht ausgeschlossen.


Ein geringfügiges Ärgernis, das sich nur in einem vernächlässigbaren Zeitverlust ausdrückt. Zudem gibt es bereits Programme die Texte fehlerfrei übersetzen können. Formeln im technischen und wirtschaftlichen Bereich sind ohnehin weitgehend allgemeinverständlich



Zudem würdest du die Möglichkeit der deutschen Unternehmen, Dienstleistung zu betreiben, wie z.B. Anlagenbau im Ausland, behindern und ihre Konkurrenzfähigkeit herabsetzen.

Mein Vater hat vor knapp 30 Jahren für die AEG als Ingenieur in Venezuela und Rumänien gearbeitet. Er konnte weder englisch, noch spanisch oder gar rumänisch. Man hat ihn daher einfach einen Dolmetscher mitgegeben.

Die Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen verändert sich exakt um das Gehalt des Dolmetschers. Also Penats verglichen mit den Summen bei den es bei solchen Projekten geht.

Doch was man damals wie heute an deutschen Anlagen schätzt, sind nicht die Englischkenntnisse deutscher Ingenieure, sondern die Qualität der Produkte. Warum sollte sich also die Wertschätzung für das Produkt ohne Englisch in der Schule ändern?

Quaresma
09.12.2004, 00:17
Nein, ein Sklave hat im Sinn sowenig wie möglich zu arbeiten und so viel wie möglich zu essen. Sklaverei ist verglichen mit einem feudalistischen oder kapitalistischen System unökonomisch.

Was haben ich denn geschrieben?


Chester war unterhaltsamer.

Schade, dass du so schlecht unterhalten wirst.




Bravo, ein ganz schlauer. Weißt du warum hier in Berlin soviele Türken keinen Job bekommen? Weil mißerable Sprachkenntnisse das größte Hindernis darstellt einen guten Job zu bekommen. Wie geht es wohl einem deutschen Diplomanten in den USA ohne Englisch-Kenntnisse? Was wird er (falls überhaupt) für einen Job bekommen? Bei der Müllabfuhr braucht man ja keine Sprachkenntnisse. Oder in irgendeiner Hinterhoffabrik? Was erwarten ihn da wohl für Arbeitsbedingungen? Bessere als wenn er hier entsprechend seines Abschluß Arbeit findet? Wohl kaum.

Gehts hier um ungebildete Ausländer oder um Fachkräfte, die sich selbst um ihre sprachliche Weiterbildung kümmern werden, wenn sich ihnen eine Chance bietet im Ausland. Mit dem Diplomaten haste dir ja ein prima Beispiel ausgesucht. Die Facharbeiter, die Deutschland verlassen, werden wohl kaum über so umfassende Fremdsprachenkenntnisse verfügen müssen. Oder sprechen die IT-Inder, die nach Deutschland gekommen sind, alle perfekt deutsch?


Warum sollte es relevant sein? Kannst du Türkisch? Falls nein, liest du trotzdem die Hyrriet und schaust türkisches Fernsehen? Spielen diese Medien für dich im Leben irgendeine Rolle? Was verändert sich denn ob diese da sind oder nicht?

Nee, aber ich höre englische Musik, gucke amerikanische Filme, surfe im Internet usw usf. Englisch, darum gehts und nicht um Türkisch, da wohl die wenigsten Fachkräfte in die Türkei emigrieren (Weiss gar nicht was dieses total unpassende Beispiel soll), hat sich mittlerweile in unser Kultur festgesetzt ob es dir nun passt oder nicht. So dass daraus schonmal ein natürliches Interesse für die Sprache entsteht und die Hemmschwelle für ein Studium oder eine totale Emigration sinkt. Dies lässt sich nicht einfach aufhalten in dem den Englisch-Unterricht streicht.

Und noch was zum Stellenwert von Fremdsprachenunterricht in der Schule. Ich habe neun Jahre Englisch und sieben Jahre Französisch in der Schule gehabt, also kein großer Unterschied in der Lernintensität, dennoch würde ich viel eher nach Amerika als nach Frankreich auswandern, einfach nur aus oben erwähnten Gründen.

Quaresma
09.12.2004, 00:27
Mein Vater hat vor knapp 30 Jahren für die AEG als Ingenieur in Venezuela und Rumänien gearbeitet. Er konnte weder englisch, noch spanisch oder gar rumänisch. Man hat ihn daher einfach einen Dolmetscher mitgegeben.

Die Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen verändert sich exakt um das Gehalt des Dolmetschers. Also Penats verglichen mit den Summen bei den es bei solchen Projekten geht.

Doch was man damals wie heute an deutschen Anlagen schätzt, sind nicht die Englischkenntnisse deutscher Ingenieure, sondern die Qualität der Produkte. Warum sollte sich also die Wertschätzung für das Produkt ohne Englisch in der Schule ändern?

Du sagst es selbst, Sprache ist sekundär. Sie wird niemanden davon abhalten ins Ausland zu gehen, zumindest nicht in dem Umfang wie du behauptest. Es ist nämlich so dass die Leute (wir reden hier von wirklich qualifizierten für die Volkswirtschaft wichtgen und nicht vom 0815-Bürger, der mal sein Glück im Ausland versuchen will) eher abgeworben werden als dass sie auf gut Glück ins Ausland gehen.

Kaiser
09.12.2004, 10:09
Was haben ich denn geschrieben?


Das Sklaverei wirtschaftlicher wäre.



Schade, dass du so schlecht unterhalten wirst.


Finde ich auch.



Gehts hier um ungebildete Ausländer oder um Fachkräfte, die sich selbst um ihre sprachliche Weiterbildung kümmern werden, wenn sich ihnen eine Chance bietet im Ausland.


Und was machen sie solange z.B. in den USA in den Jahren die sie brauchen um die Sprache zu lernen? Womit verdienen sie ihr Geld?:rolleyes:

Die Bequemlichkeit und die Furcht vor der großen Ungewissheit werden das von alleine zügeln.



Mit dem Diplomaten haste dir ja ein prima Beispiel ausgesucht. Die Facharbeiter, die Deutschland verlassen, werden wohl kaum über so umfassende Fremdsprachenkenntnisse verfügen müssen. Oder sprechen die IT-Inder, die nach Deutschland gekommen sind, alle perfekt deutsch?


Das müssen sie nicht, denn in der deutschen Informatikbranche gibt es wohl kaum niemanden der nicht englisch versteht. Und wie der Zufall so viel verstehen die IT-Inder englisch ebenfalls. Das ist der Unterschied.

Deutsche ohne Englischkenntnisse werden dagegen im Ausland von ihrem Fachwissen nicht all zu viel profitieren.




Nee, aber ich höre englische Musik, gucke amerikanische Filme, surfe im Internet usw usf. Englisch, darum gehts und nicht um Türkisch, da wohl die wenigsten Fachkräfte in die Türkei emigrieren (Weiss gar nicht was dieses total unpassende Beispiel soll), hat sich mittlerweile in unser Kultur festgesetzt ob es dir nun passt oder nicht.


Na und? Hält dich jemand davon ab amerikanische Musik und Filme zu schauen, wenn du kein englisch in der Schule hattest? Es ging um deine Anmerkung das man das dann auch verbieten sollte? Du hast immer noch nicht erklärt warum dem so ist. Deswegen mein Türkisch-Beispiel. Ist spielt keine Rolle.



So dass daraus schonmal ein natürliches Interesse für die Sprache entsteht und die Hemmschwelle für ein Studium oder eine totale Emigration sinkt. Dies lässt sich nicht einfach aufhalten in dem den Englisch-Unterricht streicht.


Da machst du dir was vor.



Und noch was zum Stellenwert von Fremdsprachenunterricht in der Schule. Ich habe neun Jahre Englisch und sieben Jahre Französisch in der Schule gehabt, also kein großer Unterschied in der Lernintensität, dennoch würde ich viel eher nach Amerika als nach Frankreich auswandern, einfach nur aus oben erwähnten Gründen.

Mag sein das du das willst, aber solch eine Entscheidung wird massiv erschwert, wenn du eben keine 9 Jahre Englisch-Unterricht genossen hättest. Das läßt sich auch nicht mit der Begeisterung für Hollywood kompensieren. Du müßtest die Sprache nach der Schule an der Uni ersteinmal lernen. Machst du noch etwas anderes als Ausbildung bist du dann 30 ohne Berufserfahrung.

Wer nimmt dich dann in den USA wenn du nur durchschnittlich begabt sein solltest? Leute wie dich haben sie selber. Nur sind sie jünger und sprechen englisch als Muttersprache.

Das müßte selbst dir klar sein.

hbss
09.12.2004, 10:13
anstaeding lernt man eine fremde sprache nur im gastland.eine woche allein dort und alles klappt oder fran ist verhungert.nur latein sollte fran lassen.die sind schon tot.

Quaresma
09.12.2004, 11:18
Das Sklaverei wirtschaftlicher wäre.


Falsch. Ich habe geschrieben, dass Sklaverei zumindest ein paar Tage lang wirtschaftlich ist, aber dann haben die Leute die Schnauze voll. Aber wenn du meinst meine Beiträge nicht richtig lesen zu müssen, dann lassen wir es doch gleich. Zumal das Ganze auch nichts mit dem Thema zu tun hat.


Die Bequemlichkeit und die Furcht vor der großen Ungewissheit werden das von alleine zügeln.

Ja, das gilt für die breite Masse. Aber für wirklich qualifizierte, um die es hier geht, wird das ein winziges Hindernis sein. Da es keineswegs so ist das diese auf gut Glück auswandern, sondern meistens schon eine Stelle haben, weil sie abgeworben werden. Das Beispiel mit den Indern (natürlch kann man sie nicht direkt mit den Deutschen vergleichen, da die sozialen Aufstiegsmöglichkeiten weitaus größer sind) zeigt doch, dass kulturelle Barriere kein Grund sind in einem fremden Landberuflichen Erfolg zu haben.


Deutsche ohne Englischkenntnisse werden dagegen im Ausland von ihrem Fachwissen nicht all zu viel profitieren.

Mir stellt sich dann natürlich die Frage, was dein Vater vor dreißig Jahren gemacht hat ?(

Du wirst natürlich jetzt sagen, dass er nicht ausgewandert ist sondern von seiner deutschen Firma dorthin beordert wurde und somit nicht mit den Fachkräften die derzeit Deutschland verlassen vergleichbar ist. Aber der einzige Unterschied zwischen ihnen und deinem Vater ist, dass sie von fremden Firmen gelockt werden und dein Vater von einer deutschen Firma dorthin geschickt wurde, beides geschieht jedoch unabhängig von der sprachlichen Qualifikation.


Da machst du dir was vor.

Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Glaub mir es gibt noch zig andere, die so denken wie ich, und auch wenn wir uns was vormachen es ändert nix daran, dass wir deswegen zur Emigration ermutigt werden. Und genau deswegen reicht es nicht einfach den Englisch-Unterricht zu streichen. Da bedarf es ja fast schon einer Kulturrevolution.


Wer nimmt dich dann in den USA wenn du nur durchschnittlich begabt sein solltest? Leute wie dich haben sie selber. Nur sind sie jünger und sprechen englisch als Muttersprache.

Wie jetzt? Ich dachte es geht um Fachkräfte und nicht um 0815-Emigranten ?(

MorganLeFay
09.12.2004, 11:22
Nehmen wir mal einen Informatik-Student der später in den USA arbeiten will. Außer seinem Informatikstudium muß er also noch Anglizistik besuchen. Da er von Null anfängt, nehme ich an das er mindestens 3 Jahre braucht um die Sprache bei dem dortigen Intensivkurs auseichend zu beherrschen.

Stundenplanüberschneidungen und ziemlicher Streß sind dann wohl die Regel. Oder er streckt sein Informatikstudium.

Ich für meinen Teil denke, das er nach einem Jahr genervt den amerikanischen Traum aufgeben wird.

Sorry, aber das ist krank. Dann solltest Du Dir ueberlegen, den Leuten a la Schoene Neue Welt von vornherein vorzuschreiben, was sie lernen sollen bzw. welches Studienfach sie waehlen duerfen.
Du willst den Leuten die Wahlmoeglichkeiten so weit einschraenken, dass sie am Ende nicht mehr waehlen koennen.

Und mit solchen Methoden foerderst Du sicher auch nicht die Zufriedenheit der Leute, die sich - gerade wenn sie studieren - ueber Landesgrenzen hinaus informieren und vielleicht finden, dass es woanders besser ist.

Morgan (ihre Arbeitskraft im Ausland einsetzend)

John Donne
09.12.2004, 11:50
Wäre das nicht sinnvoll?

Zwei zentrale Punkte sprechen dafür:

- die eingesparte Zeit kann man nutzen um die anderen Fächer verstärkt zu unterrichten um ein Schuljahr einzusparen
- deutsche Fachkräfte können kaum noch ins Ausland abwandern und dort hoffen einen gut bezahlten Job zu finden


Ich bin der Meinung, daß 13. Schuljahr läßt sich wesentlich geschickter Einsparen, indem man auf die Wiederholung der in der 11.1 verzichtet und den Rest geringfügig strafft, wie es ja teilweise auch schon praktiziert wird.



Gerade der letzte Punkt ist sehr wichtig, wenn man bedenkt das fast ein Viertel der hier gratis ausgebildeten Uni- und Fachhochschulabsolventen Deutschland z.B. Richtung USA verlassen, weil sie dort besser bezahlt werden.

Daß es einen gewissen "brain drain" gibt, möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Zahl von 25% erscheint mir doch etwas hoch. Gibt es Quellen, die das belegen?



Darunter sehr oft die besten Köpfe die Deutschland hervorgebracht hat. Dadurch verlieren wir sehr viel technisches und wirtschaftliches Potential, das dafür unseren Konkurrenten zu gute kommt. Arbeitsplätze die so hier entstehen könnten, wandern gleich mit ins Ausland.

In weiten Teilen liegt das Abwandern von Spitzenkräften - ebenso wie das Nichtkommen ausländischer Spitzenkräfte - an starren gesetzlichen Vorgaben für Forschung im allgemeinen und für Hochschulen im besonderen. Ich halte es für wesentlich effektiver, das Problemdurch Korrektur dieser Mißstände anzugehen.



Dieser Export der besten Köpfe in die USA ist auch ein wichtiger Grund weswegen es in Schwellen- und Entwicklungsländer kaum vorangeht. Wie auch ohne geeignete Spitzenkräfte?

Von der Art und Weise, wie es die USA schaffen, ihr Land für Spitzenforscher attraktiv zu machen, können wir m.E. eine Menge lernen.



Man stelle sich vor der Großteil des deutschen Spitzenkräfte hätte 1871 oder 1946 englisch gekonnt. In beiden Fällen hätten wir kaum den Aufstieg Deutschlands zum industriellen Giganten erlebt, weil jene 1871 größtenteils nach England und 1946 in die USA immigriert wären, weil sie dort bessere Löhne und Lebensbedingungen vorgefunden hätten.

Vielleicht spielt ja auch eine Rolle, daß deutsche Spitzenkräfte 1871 und 1946 tatsächlich gebraucht wurden und ihnen dieses Gefühl auch vermittelt wurde. Aufbruchstimmung herrschte eine Aufbruchstimmung (Gründerzeit) und nach dem Krieg wurde jeder gebraucht.



Sprachenkenntnisse sollten erst in der Uni im Rahmen wie Anglizistik vermittelt werden. Fremdsprachige Fachbücher sollten übersetzt und Vorlesungen nur auf deutsch gehalten werden.

Ein sprach- bzw. literaurwissenschaftliches Studium an einer Universität setzt die Beherrschung der Sprache schon voraus. Ein Umstand übrigens, den viele Studierenden völlig vernachlässigen, die meinen, an der Universität mal ein bißchen Französch, Englisch oder Spanisch lernen zu können...

Das Erlernen von Fremdsprachen ist einerseits nicht zu jedem Entwicklungpunkt mit gleichem Aufwand möglich. Andererseits halte ich den Deutschunterricht für häufig so schlecht, daß vielen hilft, durch den Vergleich mit einer zu lernenden Fremdsprache sich auch mehr mit der eigenen Sprache und ihrer Grammatik zu beschäftigen.

Gewichtiger ist jedoch, daß gerade Englisch heutzutage die Rolle einnimmt, die Latein früher jahrhundertelang innehatte: Es ist die Sprache der Gebildeten. Abgesehen von linguistischen Kongressen darf davon ausgegangen werden, daß alle internationalen Kongresse auf Englisch abgehalten werden. Ebenso erscheint diverse Fachliteratur nur oder zuerst auf Englisch. Und gerade an dem Zeitfaktor wird eine Übersetzung nichts ändern können.
Schüler jeglicher Fremdsprachenkenntnisse zu berauben heißt, ihnen die Studierfähigkeit zu nehmen. Insgesamt würde es die deutsche Wissenschaft weit zurückwerfen. Polemisch ausgedrückt bedeutet das Abschaffen jeglichen schulischen Fremdsprachenunterrichts folgendes: "Wir verhindern den brain drain, indem wir einfach keine Spitzenkräfte mehr ausbilden. Problem gelöst." Aber um welchen Preis...

Grüße
John

MorganLeFay
09.12.2004, 11:54
Von der Art und Weise, wie es die USA schaffen, ihr Land für Spitzenforscher attraktiv zu machen, können wir m.E. eine Menge lernen.

Lieber nicht zuviel! Die USA bereiten sich gerade selber Probleme, weil der stete Strom von Hochqualifizierten bei den neuen, haerteren Einreisebestimmungen einzutrocknen droht.

Wenn eine Quelle gewuenscht wird, bitte bescheid sagen, dann suche ich den Artikel raus. Stand im Economist.

Kaiser
09.12.2004, 20:50
Falsch. Ich habe geschrieben, dass Sklaverei zumindest ein paar Tage lang wirtschaftlich ist, aber dann haben die Leute die Schnauze voll. Aber wenn du meinst meine Beiträge nicht richtig lesen zu müssen, dann lassen wir es doch gleich. Zumal das Ganze auch nichts mit dem Thema zu tun hat.


Ja, das hast du geschrieben. Allerdings ist eine potentielle Revolution kein zwangsläufiger Maßstab für Unwirtschaftlichkeit, sondern für Unzufriedenheit. Deshalb habe ich dem keine Beachtung geschenkt.

Logisch oder?



Ja, das gilt für die breite Masse. Aber für wirklich qualifizierte, um die es hier geht, wird das ein winziges Hindernis sein. Da es keineswegs so ist das diese auf gut Glück auswandern, sondern meistens schon eine Stelle haben, weil sie abgeworben werden.


Das werden die wenigsten sein. Oder gab es zwischen 1871 und 1945 keine wirklich qualifizierten Deutsche, weil sie mangels Fremdsprachenkenntnisse weitgehend in Deutschland blieben statt nach England oder in die USA zu immigrieren?



Das Beispiel mit den Indern (natürlch kann man sie nicht direkt mit den Deutschen vergleichen, da die sozialen Aufstiegsmöglichkeiten weitaus größer sind) zeigt doch, dass kulturelle Barriere kein Grund sind in einem fremden Landberuflichen Erfolg zu haben.


Inder wissen, das sie sich in deutschen IT-Firmen auf englisch verständigen können. Die weit größeren sozialen Aufstiegschancen hast du selbst erkannt.

Wie du siehst ein schlechter Vergleich.



Mir stellt sich dann natürlich die Frage, was dein Vater vor dreißig Jahren gemacht hat ?(

Du wirst natürlich jetzt sagen, dass er nicht ausgewandert ist sondern von seiner deutschen Firma dorthin beordert wurde und somit nicht mit den Fachkräften die derzeit Deutschland verlassen vergleichbar ist.


Bingo.



Aber der einzige Unterschied zwischen ihnen und deinem Vater ist, dass sie von fremden Firmen gelockt werden und dein Vater von einer deutschen Firma dorthin geschickt wurde, beides geschieht jedoch unabhängig von der sprachlichen Qualifikation.


Du meinst, es macht keinen Unterschied ob man für ein paar Monate im Ausland ohne Sprachkenntnisse von einem Dolmetscher unterstützt arbeitet oder einen langjährigen Zeitraum im Ausland ohne Sprachkenntnisse und ohne Dolmetscher arbeitet?

Ich bitte dich. :rolleyes:



Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Glaub mir es gibt noch zig andere, die so denken wie ich, und auch wenn wir uns was vormachen es ändert nix daran, dass wir deswegen zur Emigration ermutigt werden. Und genau deswegen reicht es nicht einfach den Englisch-Unterricht zu streichen. Da bedarf es ja fast schon einer Kulturrevolution.


Zig andere? Wieviele werden das wohl sein? Garantiert nicht ein Viertel aller Absolventen. Wenn es ein paar Hundert sind, die trotz aller Steine unbedingt weg wollen können sie gehen.

Den Strafbestand der Republiksflucht will ich nicht einführen.



Wie jetzt? Ich dachte es geht um Fachkräfte und nicht um 0815-Emigranten ?(

Geht es auch. Wo liegt das Problem?

Kaiser
09.12.2004, 20:57
Sorry, aber das ist krank. Dann solltest Du Dir ueberlegen, den Leuten a la Schoene Neue Welt von vornherein vorzuschreiben, was sie lernen sollen bzw. welches Studienfach sie waehlen duerfen.


Ich schreibe ihnen nicht vor was sie lernen sollen, sondern streiche ihnen ein Unterrichtsfach aus dem Lernplan.



Du willst den Leuten die Wahlmoeglichkeiten so weit einschraenken, dass sie am Ende nicht mehr waehlen koennen.

Und mit solchen Methoden foerderst Du sicher auch nicht die Zufriedenheit der Leute, die sich - gerade wenn sie studieren - ueber Landesgrenzen hinaus informieren und vielleicht finden, dass es woanders besser ist.

Morgan (ihre Arbeitskraft im Ausland einsetzend)

Wie kommst du darauf? Ich studiere VWL auf Diplom. Meine wahre Leidenschaft gilt aber der Politik und Geschichte. Eine zeitlang habe ich erwägt parallel Politik auf Diplom zu studieren. Weißt du warum es nicht geklappt hat? Weil sich die Stunden- und Klausurpläne massiv überschnitten haben. Es war nicht möglich, wenn ich es nicht hintereinander oder eines der beiden Fächer auf Sparflamme studieren würde. Ich mußte mich also entscheiden. Und nichts anderes ist das was ich hier vorgeschlagen habe. So sieht die Realität des Studierens aus.

Studierst du?

Kaiser
09.12.2004, 21:26
Ich bin der Meinung, daß 13. Schuljahr läßt sich wesentlich geschickter Einsparen, indem man auf die Wiederholung der in der 11.1 verzichtet und den Rest geringfügig strafft, wie es ja teilweise auch schon praktiziert wird.


Die Schulzeitverkürzung ist ein netter Nebeneffekt. Kein Hauptgrund für diese Maßnahme. Mit weiteren ließen sich sogar 2 Jahre einsparen. Ich bin ja ohnehin ein Befürworter der Ganztagsschulen.



Daß es einen gewissen "brain drain" gibt, möchte ich gar nicht bestreiten, aber die Zahl von 25% erscheint mir doch etwas hoch. Gibt es Quellen, die das belegen?


Diese Zahl habe ich von Frau Buhlmann und Uni-Zeitschriften, die bei uns im Fachbereich herumliegen. Dort wird ja regelrecht Reklame für die Immigration gemacht. Wenn ich Zeit habe werde ich im Internet recherchieren.



In weiten Teilen liegt das Abwandern von Spitzenkräften - ebenso wie das Nichtkommen ausländischer Spitzenkräfte - an starren gesetzlichen Vorgaben für Forschung im allgemeinen und für Hochschulen im besonderen. Ich halte es für wesentlich effektiver, das Problemdurch Korrektur dieser Mißstände anzugehen.


Das eine schließt das andere nicht aus. Doch diese Maßnahmen würde ich deswegen primär ändern um zusätzliche Kräfte aus dem Ausland anzuwerben. Vorzugsweise aus Osteuropa. Dort sollte Deutschland sich einsetzen, das deutsche eine noch größere Verbreitung findet.



Von der Art und Weise, wie es die USA schaffen, ihr Land für Spitzenforscher attraktiv zu machen, können wir m.E. eine Menge lernen.


Primär zahlen sie einfach besser. Das Englisch die Hauptverkehrssprache der Welt ist erledigt den Rest.

Den einen Punkt zu ändern ist zu teuer. Der andere läßt sich dagegen durch Streichung des Fremdsprachenunterrichts leicht ändern.



Vielleicht spielt ja auch eine Rolle, daß deutsche Spitzenkräfte 1871 und 1946 tatsächlich gebraucht wurden und ihnen dieses Gefühl auch vermittelt wurde. Aufbruchstimmung herrschte eine Aufbruchstimmung (Gründerzeit) und nach dem Krieg wurde jeder gebraucht.


Glaubst du wirklich eine "Aufbruchsstimmung" in Ruinen wie 1946 substituiert weit höhere Löhne, Lebens- und Arbeitsbedingungen?



Ein sprach- bzw. literaurwissenschaftliches Studium an einer Universität setzt die Beherrschung der Sprache schon voraus. Ein Umstand übrigens, den viele Studierenden völlig vernachlässigen, die meinen, an der Universität mal ein bißchen Französch, Englisch oder Spanisch lernen zu können...


Weiß ich, deswegen würde das Studium auch 2-3 Jahre länger dauern.



Gewichtiger ist jedoch, daß gerade Englisch heutzutage die Rolle einnimmt, die Latein früher jahrhundertelang innehatte: Es ist die Sprache der Gebildeten. Abgesehen von linguistischen Kongressen darf davon ausgegangen werden, daß alle internationalen Kongresse auf Englisch abgehalten werden. Ebenso erscheint diverse Fachliteratur nur oder zuerst auf Englisch. Und gerade an dem Zeitfaktor wird eine Übersetzung nichts ändern können.


Ob die Übersetzungen von Tagungsunterlagen einige Wochen oder neuer Fachbücher einige Monate Zeitverzögerung braucht, spielt keine große Rolle.

An wichtigen Kongressen kann man auch teilnehmen. Ein Ohrmikrofon und ein Übersetzer tun es auch. Wird tagtäglich an vielen Orten praktiziert. Selbst bei der UNO.



Schüler jeglicher Fremdsprachenkenntnisse zu berauben heißt, ihnen die Studierfähigkeit zu nehmen. Insgesamt würde es die deutsche Wissenschaft weit zurückwerfen. Polemisch ausgedrückt bedeutet das Abschaffen jeglichen schulischen Fremdsprachenunterrichts folgendes: "Wir verhindern den brain drain, indem wir einfach keine Spitzenkräfte mehr ausbilden. Problem gelöst." Aber um welchen Preis...


Du übertreibst maßlos. Die deutsche Überlegenheit in Technik und Industrie hat vor 1945 auch keine allgemeinen Fremdsprachenunterricht erfodert. Zum Glück muß man sogar sagen, wurde er nicht praktiziert. Wir würden heute nicht so gut leben, wenn es den großen brain drain schon seit 100 Jahren gegeben hätte.

Beverly
09.12.2004, 21:33
Erklär uns lieber mal, wie Du die deutsche Exportwirtschaft von heute auf morgen auf Befriedigung einer Binnennachfrage umstellen willst, die selbst bei günstigsten Bedingungen nie bestehen wird, Du Spaßvogel.



He Spaßvogel, wo hast du hier was von der Umstellung der deutschen Industrie von Export- auf Autarkiewirtschaft gelesen? :rolleyes:

Hier geht es um den Fremdsprachenunterricht an der Schule.

@Kaiser, da ist dir ja einer schön auf den Leim gegangen ... oder ist es die eigene Leimrute in der er sich verfangen hat. Die Menschen nur noch auf ihre Verwertbarkeit für die Wirtschaft zu reduzieren und solltest du ihm dann "beweisen" können, dass z. B. für Hauptschüler Englisch überflüssig ist, ist er der erste der nach der Abschaffung des Englischunterrichtes schreit, weil man ja Kosten senken und sparen sparen sparen muss :rolleyes:

Aber an deutschen Schulen sollte es nicht weniger oder keinen, sondern anderen Fremdsprachenunterricht geben.

1. Kinder von Einwanderern, bei denen es mit Deutsch hapert, sollten in eigenen Klassen in ihrer Muttersprache unterichtet werden und Deutsch als Fremdsprache erhalten.
2. Englisch ist für alle verbindliche erste Fremdsprache. Doch der Englisch-Unterricht findet in Blockkursen von jeweils mehreren Wochen in Großbritannien oder Irland statt. Das bringt mehr als dass sich oft lustlose Schüler in Deutschland mit einer Sprache beschäftigen, zu der sie - noch - keinen unmittelbaren Bezug haben.

3. Bei der zweiten Fremdsprache für die Oberstufe werden neben Französisch weitere Sprachen zugelassen. Spanisch und Russisch sind in Erwägung zu ziehen, auch wichtige ostasiatische Sprachen, also Japanisch und Chinesisch. Ferner können Kinder von Einwanderern die Sprache ihres Herkunftslandes als zweite Fremdsprache wählen.

Kaiser
09.12.2004, 21:37
Dein Vorschlag 1 ist eine jahrelange NPD-Forderung.

Wirst du auf deine alten Tage immer brauner?

Quaresma
09.12.2004, 22:59
Ja, das hast du geschrieben. Allerdings ist eine potentielle Revolution kein zwangsläufiger Maßstab für Unwirtschaftlichkeit, sondern für Unzufriedenheit. Deshalb habe ich dem keine Beachtung geschenkt.

Logisch oder?

Nein.

Aber lassen wir es dabei, denn ich merk gerade, dass wir in dem Punkt aneinander vorbeireden.


Das werden die wenigsten sein. Oder gab es zwischen 1871 und 1945 keine wirklich qualifizierten Deutsche, weil sie mangels Fremdsprachenkenntnisse weitgehend in Deutschland blieben statt nach England oder in die USA zu immigrieren?

Die Situation lässt sich nur schlecht vergleichen. Die Welt ist durch die Globalisierung, Amerikanisierung und natürlich aus logistischen Gründen im letzten halben Jahrhundert "kleiner" geworden. Es ist nicht mehr der große Schritt ins Ausland zu gehen, es ist zu einem Katztensprung geworden. Ja, ich weiss, du wirst jetzt wieder sagen: Streich ihnen den Unterricht und die Welt wird wieder ganz groß und dann bleiben die Leute aus Bequemlichkeit schön hier. Aber nenn mir doch mal ein Land, das dies praktiziert und seine Fachkräfte somit im Land hält.

Nach dem zweiten Weltkreig herrschte außerdem eine Aufbruchstimmung die Leute sind eher aus ihrem Exil zurückgekehrt als Deutschland zu verlassen. Die Fachkräfte die es damals gab, ich bezweifel mal dass es viele waren, wurden dringends im eigenem Land gebraucht. Sie hatten eine sichere Zukunft, wenn man das so sagen kann im Angesicht des 2.WK. Heute muss man trotz guter Qualifikation um eine gute Stelle bangen; die Stimmung wist viel schlechter, dies begünstigt Emigration.

Wenn du schon hier in die Geschichte gehen willst. Was ist mit dem Exodus der Deutschen nach der misslungenen Märzrevolution oder im Zuge des kalifornischen Goldrauschs? Oder mit den ganzen Gastarbeitern die in den 60er nach Deutschland kamen? Konnten die etwa die jeweilige Sprache?


Inder wissen, das sie sich in deutschen IT-Firmen auf englisch verständigen können. Die weit größeren sozialen Aufstiegschancen hast du selbst erkannt.

Wie du siehst ein schlechter Vergleich.


Die Differenz in den sozialen Chancen wird durch die größere kulturelle Umstellung ausgeglichen. Um es auf einen Punkt zu bringen:

Inder->Deutschland = viel mehr Geld, dafür aber viel mehr das er "aufgeben" muss (Großer Schritt)

Deutscher->USA = weniger Geld, dafür ist das Ganze auch ein kleiner Schritt

Beides ist proportional zueinander zu sehen. Der Inder opfert mehr und wird dadurch mit relativ mehr Geld entschädigt. Die Motivation ist bei dem einen also nicht größer als bei dem anderen.

Wie du siehst ein guter Vergleich.;)

Wenn man dem Deutschen diese Bequemlichkeit nimmt wird er sich gleich zwei Mal überlegen, ob er auswandert. Darin gäbe ich dir Recht. Allerdings wirst du ihm dies nicht nehmen können in dem du nur den Englisch-Unterricht streichst. Darum gehts mir die ganze Zeit.


Du meinst, es macht keinen Unterschied ob man für ein paar Monate im Ausland ohne Sprachkenntnisse von einem Dolmetscher unterstützt arbeitet oder einen langjährigen Zeitraum im Ausland ohne Sprachkenntnisse und ohne Dolmetscher arbeitet?


Die ein paar Monate, die er dort arbeitet, reichen vollkommen um mehr zu lernen als in 8,9 Jahren Schule. Und außerdem hat er ja durch die verkürzte Schulzeit sogar ein ganzes Jahr um einfach nur zu jobben.




Zig andere? Wieviele werden das wohl sein? Garantiert nicht ein Viertel aller Absolventen. Wenn es ein paar Hundert sind, die trotz aller Steine unbedingt weg wollen können sie gehen.

Den Strafbestand der Republiksflucht will ich nicht einführen.

Es geht mir hier nicht um Leute, die auswandern, sondern um die Wirkung der amerikanischen Kultur und somit auch der englischen Sprache auf die Bevölkerung. Um meine ganze Aussage auf den Punkt zu bringen: Dieser Effekt ist von weitaus größerem Einfluß als der Schulunterricht oder meinst du ein Deutscher würde nach Nigeria auswandern auch wenn er perfekt Englisch spricht und dort einen weitaus besser dotierten Job kriegen könnte. Deswegen musst du auch diesen Einfluß beseitigen. Dann könnte deine These, wenn man ein paar andere Punkte vernachlässigt, aufgehen.

Kaiser
10.12.2004, 01:12
Die Situation lässt sich nur schlecht vergleichen. Die Welt ist durch die Globalisierung, Amerikanisierung und natürlich aus logistischen Gründen im letzten halben Jahrhundert "kleiner" geworden. Es ist nicht mehr der große Schritt ins Ausland zu gehen, es ist zu einem Katztensprung geworden. Ja, ich weiss, du wirst jetzt wieder sagen: Streich ihnen den Unterricht und die Welt wird wieder ganz groß und dann bleiben die Leute aus Bequemlichkeit schön hier. Aber nenn mir doch mal ein Land, das dies praktiziert und seine Fachkräfte somit im Land hält.


Bingo.



Nach dem zweiten Weltkreig herrschte außerdem eine Aufbruchstimmung die Leute sind eher aus ihrem Exil zurückgekehrt als Deutschland zu verlassen. Die Fachkräfte die es damals gab, ich bezweifel mal dass es viele waren, wurden dringends im eigenem Land gebraucht. Sie hatten eine sichere Zukunft, wenn man das so sagen kann im Angesicht des 2.WK.


Dazu habe ich John Doe bereits geschrieben. Das gilt auch für dich.

Glaubst du wirklich eine "Aufbruchsstimmung" in Ruinen wie 1946 substituiert weit höhere Löhne, Lebens- und Arbeitsbedingungen in den USA?

Im übrigen gehörte Deutschland damals zu den höchst entwickelsten Ländern der Welt mit einem Bildungssystem das seit der Kaiserzeit zu den besten der Welt gehörte. Spitzenkräfte und Facharbeiter gab es zu Hauf. Da sie im Land blieben konnte der Wiederaufbau auch so schnell vorangetrieben werden.



Heute muss man trotz guter Qualifikation um eine gute Stelle bangen; die Stimmung wist viel schlechter, dies begünstigt Emigration.


Die Stimmung ist heute schlechter als 1946? Ich bitte dich. :2faces:



Wenn du schon hier in die Geschichte gehen willst. Was ist mit dem Exodus der Deutschen nach der misslungenen Märzrevolution oder im Zuge des kalifornischen Goldrauschs? Oder mit den ganzen Gastarbeitern die in den 60er nach Deutschland kamen? Konnten die etwa die jeweilige Sprache?


Dabei handelte es sich um politisch Verfolgte und die ärmsten der Armen. Die wurden in dem damaligen Äquivalent für "Billigjobs" gesteckt, wo es reichte ein paar einfache Handgriffe in einem arbeitsteiligen System zu können. Dazu brauchte man keine Sprache.



Die Differenz in den sozialen Chancen wird durch die größere kulturelle Umstellung ausgeglichen. Um es auf einen Punkt zu bringen:

Inder->Deutschland = viel mehr Geld, dafür aber viel mehr das er "aufgeben" muss (Großer Schritt)

Deutscher->USA = weniger Geld, dafür ist das Ganze auch ein kleiner Schritt

Beides ist proportional zueinander zu sehen. Der Inder opfert mehr und wird dadurch mit relativ mehr Geld entschädigt. Die Motivation ist bei dem einen also nicht größer als bei dem anderen.

Wie du siehst ein guter Vergleich.;)


Nein, jemand der Immigriert um besser leben zu können sind kulturelle Unterschiede weitgehend unwichtig, solange er weiß, das das Gastland jene respektiert. So wie in Deutschland oder den USA. Der Inder bleibt auch hier ein Inder.

Der ökonomische Aspekt steht immer im Vordergrund.



Wenn man dem Deutschen diese Bequemlichkeit nimmt wird er sich gleich zwei Mal überlegen, ob er auswandert. Darin gäbe ich dir Recht. Allerdings wirst du ihm dies nicht nehmen können in dem du nur den Englisch-Unterricht streichst. Darum gehts mir die ganze Zeit.


Und eben jenes sehe ich anders.



Die ein paar Monate, die er dort arbeitet, reichen vollkommen um mehr zu lernen als in 8,9 Jahren Schule. Und außerdem hat er ja durch die verkürzte Schulzeit sogar ein ganzes Jahr um einfach nur zu jobben.


Wenn man mit Null Kenntnisse in ein fremdes Land kommt reichen einige Monate nicht aus. Das mit fast 10 Jahren Fremdsprachenunterricht wenigstens gleichzusetzen, erscheint mir illusorisch.



Es geht mir hier nicht um Leute, die auswandern, sondern um die Wirkung der amerikanischen Kultur und somit auch der englischen Sprache auf die Bevölkerung. Um meine ganze Aussage auf den Punkt zu bringen: Dieser Effekt ist von weitaus größerem Einfluß als der Schulunterricht oder meinst du ein Deutscher würde nach Nigeria auswandern auch wenn er perfekt Englisch spricht und dort einen weitaus besser dotierten Job kriegen könnte. Deswegen musst du auch diesen Einfluß beseitigen. Dann könnte deine These, wenn man ein paar andere Punkte vernachlässigt, aufgehen.

Ich bezweifele, das sich sonderlich viele Leute die zu den besagten Spitzenkräfte gehören sich soviel Umstände, Arbeit und Risiko aussetzen weil sie den Sirenengesängen von Hollywood erliegen. Den Leuten geht es um Geld, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Nicht weil sie es einfach toll finden endlich mal ein Sternenbanner zu hissen.

Was meinst du wie die berufliche Chance eines durchschnittlichen IT-Inders hier aussähe, wenn er nur indisch sprechen würde? Wer würde ihm einen Job geben? Wo würde er landen? Vermutlich als Kellner in einem indischen Restaurant.

Doch wer von uns beiden Recht hat, würde man nur sehen, wenn man die Maßnahme durchführt.

Chester
10.12.2004, 07:50
@Kaiser, da ist dir ja einer schön auf den Leim gegangen ... oder ist es die eigene Leimrute in der er sich verfangen hat. Die Menschen nur noch auf ihre Verwertbarkeit für die Wirtschaft zu reduzieren und solltest du ihm dann "beweisen" können, dass z. B. für Hauptschüler Englisch überflüssig ist, ist er der erste der nach der Abschaffung des Englischunterrichtes schreit, weil man ja Kosten senken und sparen sparen sparen muss :rolleyes:

Hier greift Beverly mal wieder im Pawlowschen Reflex ihr Lieblingsfeindbild an, dabei völlig übersehend, daß auch der von ihr bezeichnete Leimausleger mit seiner Argumentation nichts weiter als ökonomische Ziele verfolgt.
Aber ist ja schon gut, natürlich benötigen Menschen keine Befähigung zur Teilnahme am Arbeitsleben, Brot kann sich schließlich jeder selber backen und Strom kommt auch nur aus der Steckdose.
Und selbstverständlich sollten einem Staat Erwägungen ökonomischer Art (gerne auch als "Wirtschaftshörigkeit" bezeichnet) oder gar das Ziel einer leistungsfähigen und effizienten Wirtschaft völlig fremd sein - wer braucht sowas schon, und die von Beverly immer wieder geforderten Sozialleistungen bezahlen sich schließlich auch von alleine.

Der ganze Wirrwarr garniert mit einer keck dahingeschmissenen, billigen Behauptung (in Bezug auf mein Verhältnis zum Fremdsprachenunterrricht), und fertig ist ein weiterer Lacher aus der unendlichen Geschichte politikforen.de

mfg,

Chester :-:

Chester
10.12.2004, 08:09
Schwachsinn, würdest du mal einen Blick auf die Herkunft unserer Exporte werfen, würdest du feststellen, das der Hauptteil aus Produkten des Fahrzeug-, Maschinenbaus und Chemieindustrie besteht.

Und die Tendenz bei diesen zeigt wohin?


Natürlich, es ist die Voraussetzung der Globalisierung mit dem neoliberalen Ideal der hochmobilen Produktionsfaktoren. Insbesondere des Produktionsfaktors Mensch. Ein Ideal das die Politik jener Länder teilt. Ein Ideal das weder unumstritten noch des Weisheits letzter Schluß ist.

Stimmt, Merkantilismus wird sicherlich auch heutzutage noch hervorragend funktionieren. :rolleyes:


Ja, ich lache auch. Über einen Soldaten der einem Volkswirt allen ernstes erzählen will wie Wirtschaft funktioniert

Volkswirt?
Schließe Dein Studium erst mal ab, bevor Du Dich derartig bezeichnest, und informiere Dich mal bei Gelegenheit über die Offiziersausbildung bei der Bundeswehr, bevor Du den Begriff "Soldat" als akademisch herabwertend nutzen willst.


So? Bei wie vielen Millionen Deutschen?

Bei nicht sehr viel weniger Deutschen als der Zahl, die jetzt schon auswandert.


Sprich, du erzählst wiedereinmal Schwachsinn.

Wer glaubt, die Mehrzahl der Auswanderungswilligen würde sich von anfänglich mangelnden Sprachkenntnissen abschrecken lassen, stellt auch nichts weiter als eine Behauptung auf.


Aha, das heißt also Buhlmann und co. lügen? Der "Export" von knapp einem Viertel der hoch ausgebildeten Absolventen ins Ausland ist gelogen?

Statistik lernt man im Studienfach VWL aber, ja?


Ich persönlich kenne 4 Leute die das getan haben. Und du?

Eine, die mit dem Gedanken spielt.
Von wie vielen Studienabsolventen, die Du kennst?


Der Zinnsoldat glänzt wieder durch dümmliche Bemerkungen aber nicht durch Vorschläge.

Unbewiesene Behauptungen werden nicht wahrer indem man sie wiederholt. Das mag in der Kaserne so sein, aber nicht unter Leuten mit wissenschaftlicher Bildung.

Ich verweise auf meine obigen Ausführungen zu Deinem Studium und meiner Ausbildung.


Also warum sollte er demotieviert dasitzen? Weil er sich überlegt wie es hätte sein können, hätte er doch vor 20 Jahren in der Schule bloß englisch gehabt, wäre in die USA ausgewandert und wäre dort Big-Boss persönlich?

Mach dich nicht lächerlich.

Lern lesen, ich habe nirgendwo von Motivationslosigkeit bei der derzeitigen Arbeit geredet, sondern von fehlender Motivation zur Vorbereitung auf einen höher qualifizierten Arbeitsplatz.


Ich war erst heute in Berlin-Adlershof. Jener Standort gehört zu den 20 wichtigsten Forschungsstandorten der Welt. Labore gibt es, wie der Zufall so will, eine Menge dort. Solche Cluster findest du auch anderswo in Deutschland und weitere sind in der Entstehung. Dazu eine Menge in Universitäten und Firmen.

Aber woher sollte das ein Zinnsoldat wissen. In der Kaserne gibt es schließlich auch kein Labor. Warum sollte es da anderswo in Deutschland welche geben?

Wieder mal stellst Du Deine Nullahnung von der Bundeswehr unter Beweis.
Es geht sicherlich nicht jedem so, jedoch kann ich mich über mangelnde Berührungspunkte zu Menschen aus Unternehmen der Hochtechnologie und Forschung kaum beklagen.


Das man eine alternative Organisation aufbauen kann, ist dem Herrn nicht in den Sinn gekommen? Wie haben es die Firmen bloß vor der Globalisierung gemacht? Hmm. :rolleyes:

Sicherlich, wir können auch gleich ganz zurück in die Steinzeit gehen, da hat es für die Menschheit ja offensichtlich auch geklappt. :rolleyes:


Immer laut Jawohl schreien und der herrschenden Meinung folgen ohne Nachzudenken oder zu hinterfragen. Das ist der Weg des Soldaten.

Du solltest nicht zwanghaft von Dir auf andere schließen.

mfg,

Chester :-:

MorganLeFay
10.12.2004, 09:52
Ich schreibe ihnen nicht vor was sie lernen sollen, sondern streiche ihnen ein Unterrichtsfach aus dem Lernplan.
Das kommt auf das Gleiche raus.

Studierst du?
Sowas in der Art...

Kaiser
10.12.2004, 11:07
Und die Tendenz bei diesen zeigt wohin?


Wertmäßig trotz einigen Einbrüchen steigend. Die Seite die ich dir angegeben habe, hält auch dazu eine Statistik bereit. Die mußt du dir nur ansehen und glauben.

Hast du überhaupt nachgesehen oder ziehst du es vor deinen eigenen leeren Behauptungen zu glauben?



Stimmt, Merkantilismus wird sicherlich auch heutzutage noch hervorragend funktionieren. :rolleyes:


Welch erfrischend dümmliche Aussage. Lernt man das bei deiner "vielgerühmten" wissenschaftlichen Ausbildung beim Bund? Das vor der Globalisierung der Merkantilismus die Wirtschaftspolitik prägte. :)) :)) :))

Wenn dir sonst nichts einfällt, würde ich lieber an deiner Stelle betreten schweigen .



Volkswirt?
Schließe Dein Studium erst mal ab, bevor Du Dich derartig bezeichnest, und informiere Dich mal bei Gelegenheit über die Offiziersausbildung bei der Bundeswehr, bevor Du den Begriff "Soldat" als akademisch herabwertend nutzen willst.


Ich brauche dieses Semester für meine restlichen Punkte und schreibe nächstes Semester meine Diplomarbeit. Mein Studium ist quasi abgeschlossen und den Großteil des vermittelten Wissens habe ich bereits.

Was hat der Herr Soldat denn studiert? Scheint jedenfalls nichts mit Wirtschaft zu tun gehabt zu haben, wenn man sich deine lahme "Argumentation" ansieht.



Wer glaubt, die Mehrzahl der Auswanderungswilligen würde sich von anfänglich mangelnden Sprachkenntnissen abschrecken lassen, stellt auch nichts weiter als eine Behauptung auf.


Eine "Behauptung", die ich hier lang und breit logisch begründet habe, und auf die ich mich auf historische Erfahrungen stützen kann.

Eine "Behauptung" bei der selbst du mir ja zustimmst, wie wir gesehen haben.

Du erinnerst dich? Falls nicht, noch einmal fleissig bei mir nachlesen.



Statistik lernt man im Studienfach VWL aber, ja?


Na na, wie du es mit Statistiken hältst, hast du schon unter Beweis gestellt. :rolleyes:



Eine, die mit dem Gedanken spielt.
Von wie vielen Studienabsolventen, die Du kennst?


Von ca. 30 die ich kenne. Doch wie du dir sicherlich vorstellen kannst, setzt sich mein engerer Bekanntenkreis an der Uni vornehmlich aus Burschenschaftern zusammen. Also Leuten, die gerade nicht in dem Ruf stehen Deutschland wegen höheren Löhnen den Rücken zu kehren.

Ein schlechter Versuch Chester.



Ich verweise auf meine obigen Ausführungen zu Deinem Studium und meiner Ausbildung.


Sagtest du "Ausführungen"? Wenn du das schon als "Ausführungen" bezeichnest, scheint meine ... Geringschätzung ja vollkommen berechtigt zu sein.



Lern lesen, ich habe nirgendwo von Motivationslosigkeit bei der derzeitigen Arbeit geredet, sondern von fehlender Motivation zur Vorbereitung auf einen höher qualifizierten Arbeitsplatz.


Hast du das? Also wenn man kein englisch in der Schule lernt, ist man demotivierter bei der Vorbereitung auf einen höher qualifizierten Arbeitsplatz?

Wie kommst du denn dazu? Oder ist eine Erklärung zuviel verlangt?



Wieder mal stellst Du Deine Nullahnung von der Bundeswehr unter Beweis.
Es geht sicherlich nicht jedem so, jedoch kann ich mich über mangelnde Berührungspunkte zu Menschen aus Unternehmen der Hochtechnologie und Forschung kaum beklagen.


Nichts für ungut, aber wegen deines Auftritts samt billigen Posts hier bist du als Referenz nicht sonderlich überzeugend.



Sicherlich, wir können auch gleich ganz zurück in die Steinzeit gehen, da hat es für die Menschheit ja offensichtlich auch geklappt. :rolleyes:


Ja, genau das meine ich mit nicht überzeugend.



Du solltest nicht zwanghaft von Dir auf andere schließen.


Wäre dem so, wäre ich Anhänger desselben wirtschaftlichen Paradigmas wie du. Einfach deswegen weil es vorherrschend ist.


Wie ich feststellen konnte, hast du wieder kein einziges Gegenargument vorgebracht. Aber ist ja auch nicht nötig, da du mir ja ohnehin in deinen vergangenen "Ausführungen" schlußendlich zustimmst.

Schade, das du das nicht aufgegriffen hast. War aber vermutlich zu peinlich. :2faces:

Kaiser
10.12.2004, 11:19
Das kommt auf das Gleiche raus.


So ist es mit Alternativen. Vieles kommt in einigen Punkten auf das gleiche hinaus und in anderen Punkten nicht, deswegen sind sie aber nicht gleich zu bewerten.



Sowas in der Art...

Dann müßten dir doch die angesprochenen Zeitprobleme und Überschneidungen nicht ganz fremd sein. Oder doch?

MorganLeFay
10.12.2004, 11:50
Ich hab im Moment viel mehr Probleme, meine Arbeit und mein Studium unter einen Hut zu bekommen...

Chester
10.12.2004, 12:00
Wertmäßig trotz einigen Einbrüchen steigend. Die Seite die ich dir angegeben habe, hält auch dazu eine Statistik bereit. Die mußt du dir nur ansehen und glauben.

Okay, Dein Punkt.
Ich behaupte jedoch, daß wir ohne großen Forschungsaufwand den hierfür notwendigen Vorsprung nicht halten werden können, und derartige Forschung ist international, und häufig englisch.
Wenn Du jetzt einfach mehr Dolmetscher einstellen und die Regierung zur Übersetzung von Fachliteratur zwingen willst, war's das bald mit den Einsparungen aus wegfallendem Sprachunterricht.
Alleine in dem Gebiet, welches ich aus privatem Interesse verfolge, nämlich Marine, sind die meisten Standardwerke auf Englisch.
Die deutschen Verlage übersetzen derartige Bücher nicht, weil es sich schlichtweg nicht für sie lohnt, also würden die Kosten für eine Übersetzung in Gänze bei der Regierung verbleiben.


Welch erfrischend dümmliche Aussage. Lernt man das bei deiner "vielgerühmten" wissenschaftlichen Ausbildung beim Bund? Das vor der Globalisierung der Merkantilismus die Wirtschaftspolitik prägte. :)) :)) :))

Wo soll ich so etwas gesagt haben?
Selbstverständlich war Merkantilismus nur eine Ökonomieform der Geschichte, hier war er auch nur ein Beispiel.


Eine "Behauptung", die ich hier lang und breit logisch begründet habe, und auf die ich mich auf historische Erfahrungen stützen kann.

Eine "Behauptung" bei der selbst du mir ja zustimmst, wie wir gesehen haben.

Ich habe dieser Behauptung nicht zugestimmt. im Gegenteil, ich schrieb "Nicht nur ist der Wunsch da, sich auch im Ausland persönlich zu entfalten, völlig unabhängig, ob man die Sprachkenntnisse bereits besitzt, oder nicht".


Von ca. 30 die ich kenne. Doch wie du dir sicherlich vorstellen kannst, setzt sich mein engerer Bekanntenkreis an der Uni vornehmlich aus Burschenschaftern zusammen. Also Leuten, die gerade nicht in dem Ruf stehen Deutschland wegen höheren Löhnen den Rücken zu kehren.

In meinem Bekanntenkreis gibt es genau einen Burschenschafter, welcher Anteil aller Studierenden, die ich persönlich kenne (etwa ein Dutzend, keine Bundeswehrstudenten mit inbegriffen), auswandern will, habe ich bereits gesagt.

Die 25% Abwanderungsquote kann ich also auch hier nicht nachvollziehen, obwohl bei meinem Bekanntenkreis ja anscheinend bessere Voraussetzungen dafür herrschen.
Vielleicht hat Frau Buhlmann ja auch diejenigen als "Abwanderer" klassifiziert, die sich nur befristet im Ausland aufhalten, z.B. für Praktika oder Tätigkeiten in Niederlassungen außerhalb Deutschlands?


Hast du das? Also wenn man kein englisch in der Schule lernt, ist man demotivierter bei der Vorbereitung auf einen höher qualifizierten Arbeitsplatz?

Wie kommst du denn dazu? Oder ist eine Erklärung zuviel verlangt?

Nein, ich wiederhole mich ja schließlich gerne.
Denn wie ich bereits sagte, die Wirtschaft wird auch weiterhin diejenigen bevorzugen, die über gute Sprachkenntnisse verfügen und vielleicht sogar Auslandspraktika vorweisen können.
Wer dies also mangels hervorragender Begabung in Kombination mit fehlender Unterrichtung nicht erfüllen kann, verliert eine gewichtige Motivation für höhere Qualifizierung - daß es sich irgendwann auszahlt.


Wäre dem so, wäre ich Anhänger desselben wirtschaftlichen Paradigmas wie du. Einfach deswegen weil es vorherrschend ist.

So ist halt "einfach weil es vorherrschend ist" hier bisher Dein einziges Argument gegen dieses wirtschaftliche Paradigma.
Aber bitte, erkläre, warum die Wirtschaft einerseits Sprachfähigkeiten einfordert, auf der anderen Seite aber - wie Du behauptest - glänzend ohne diese auskommen könnte.
An ausreichender Intelligenz, um auf die Idee "Dolmetscher" zu kommen, sollte es den Herren Managern ja nun auch nicht mangeln.

mfg,

Chester :-:

P.S.: Um Beverly zu beruhigen, zwar diskutiere ich hier mit Kaiser die rein ökonomische Seite von Sprachunterricht, allein jedoch, weil er diese auch als Hauptargumentationsschine nutzt.
Das ändert jedoch nichts an meiner Einstellung, daß Sprachkenntnisse eigentlich schon immer, heute jedoch in verstärktem Maße extrem wichtig sind, um auch nur halbwegs über den Tellerrand hinausschauen zu können und Einblicke in den Rest der Welt zu erhalten.
Die Zeit ist abgelaufen für Leute, die in Ignoranz gegenüber allem außerhalb der eigenen Landesgrenzen durch's Leben schlendern.
Wer niemals im Ausland war, niemals die Möglichkeit völlig anderer Mentalitäten als der deutschen erfahren hat, wird es schwerhaben, diese Welt zu verstehen, eine Welt jedoch, vor der man eben nicht mehr einfach die Türe schließen kann wie in Zeiten, als man nur mit Postkutsche und Segelschiff von A nach B reiste und der Brief die einzige Distanzkommunikation darstellte.

Siran
10.12.2004, 13:37
Also, ich habe jetzt die Zahlen mal nachgekuckt. Danach geht jeder 7. ins Ausland, wobei 2/3 davon nur vorrübergehend, sprich Praktikum, Auslandsjahr, etc., dorthin gehen.
Entspräche also einen Abwanderungsquote von nicht ganz 5%...

Kaiser
10.12.2004, 13:59
Okay, Dein Punkt.
Ich behaupte jedoch, daß wir ohne großen Forschungsaufwand den hierfür notwendigen Vorsprung nicht halten werden können, und derartige Forschung ist international, und häufig englisch.


Natürlich ist die Forschung für unseren Vorsprung wichtig, deswegen will ich ja auch dafür Sorge tragen das der brain drain reduziert wird. Doch Forschung wird immer primär im nationalen Rahmen betrieben, auch wenn es internationale Kooperation gibt und die dominierende Forschungssprache zwecks Austausch englisch ist. Doch das ist nichts, was sich nicht übersetzen läßt, auch wenn es kostet.

Wem nützen in erster Linie international besetzte Forschungszentren in den USA? Der USA, Deutschland oder allen in der Welt?

Forschung wird von den einzelnen Ländern nicht betrieben um der ganzen Welt, sondern sich selbst Gutes zu tun.

Und gerade dadurch verlieren wir unseren Vorsprung, wenn z.B. deutsche Forscher zunehmend in internationalen Teams für die USA arbeiten. Schau dir mal die Nobelpreisträger der USA an. Die wenigsten sind gebürtige Amerikaner, sondern Zugewanderte aus aller Welt. Was haben ihre Heimatländer davon? Nichts!



Wenn Du jetzt einfach mehr Dolmetscher einstellen und die Regierung zur Übersetzung von Fachliteratur zwingen willst, war's das bald mit den Einsparungen aus wegfallendem Sprachunterricht.


Die Kosteneinsparungen sind ein netter Nebeneffekt kein Hauptziel der Maßnahme. Das habe ich oft genug betont. Das Hauptziel ist es die Immigration von Spitzenkräften weitgehend zu verhindern.



Alleine in dem Gebiet, welches ich aus privatem Interesse verfolge, nämlich Marine, sind die meisten Standardwerke auf Englisch.
Die deutschen Verlage übersetzen derartige Bücher nicht, weil es sich schlichtweg nicht für sie lohnt, also würden die Kosten für eine Übersetzung in Gänze bei der Regierung verbleiben.


Das macht nichts. Wir geben für weit unsinnigeres Milliarden aus. Die Übersetzung von Fachliteratur betrachte ich als Investition in die Forschung. Ein Preis den ich gerne bereit wäre zu zahlen, wenn die Maßnahme wirkt. Dann gewinnen wir mittel- und langfristig mehr als wir an eventuellen Mehrausgaben verlieren.



Wo soll ich so etwas gesagt haben?
Selbstverständlich war Merkantilismus nur eine Ökonomieform der Geschichte, hier war er auch nur ein Beispiel.


Wie soll man solch eine "Bemerkung" anders deuten? :rolleyes:

Also erspar uns beiden das. Ich tue sowas schließlich auch nicht.



Ich habe dieser Behauptung nicht zugestimmt. im Gegenteil, ich schrieb "Nicht nur ist der Wunsch da, sich auch im Ausland persönlich zu entfalten, völlig unabhängig, ob man die Sprachkenntnisse bereits besitzt, oder nicht".


Freiwillig nicht, aber zur Erinnerung:

"Schwachsinn hoch drei. Zum einen war die damalige Wirtschaft von Industrie bestimmt, zum anderen war die deutsche gegenüber anderen mit einem hohen Qualitätsvorsprung gesegnet.
Sprache war also tatsächlich sekundär.
In der heutigen, sich immer mehr auf Dienstleistung und Information konzentrierenden Wirtschaft ist Sprache einer der hauptsächlichen Faktoren erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.
Du kannst ja gerne versuchen, stattdessen wieder auf Industrie zu konzentrieren, bis auf wenige Ausnahmen hat Deutschland hier jedoch kaum noch Vorsprung gegenüber anderen Ländern und ist teurer..."

Ich habe dir mit den Statistiken zum Außenhandel gezeigt, das es genau andersherum bzw. so wie damals ist, das unser Handel auf Industrie und Qualitätsvorsprung basiert, eben nicht auf Dienstleistung und Information (auch wenn es in der Politik oft beschworen wird).

Daraus folgern wir beide klar:

Sprache war und ist tatsächlich sekundär.



In meinem Bekanntenkreis gibt es genau einen Burschenschafter, welcher Anteil aller Studierenden, die ich persönlich kenne (etwa ein Dutzend, keine Bundeswehrstudenten mit inbegriffen), auswandern will, habe ich bereits gesagt.


BW-Offiziere die studieren haben auch eine 12-Jährige Dienstzeit, wenn ich mich nicht irre. Viele mit dem Anspruch auch danach in der Armee weiterzumachen. Das also der Wunsch zur Auswanderung nicht sonderlich hoch ist, ist nun wirklich nicht überraschend.

Findest du nicht auch?



Die 25% Abwanderungsquote kann ich also auch hier nicht nachvollziehen, obwohl bei meinem Bekanntenkreis ja anscheinend bessere Voraussetzungen dafür herrschen.
Vielleicht hat Frau Buhlmann ja auch diejenigen als "Abwanderer" klassifiziert, die sich nur befristet im Ausland aufhalten, z.B. für Praktika oder Tätigkeiten in Niederlassungen außerhalb Deutschlands?


Wir beide und unsere eher untypischen Bekanten sind nur ein kleiner Teil einer großen Menge.



Nein, ich wiederhole mich ja schließlich gerne.
Denn wie ich bereits sagte, die Wirtschaft wird auch weiterhin diejenigen bevorzugen, die über gute Sprachkenntnisse verfügen und vielleicht sogar Auslandspraktika vorweisen können.
Wer dies also mangels hervorragender Begabung in Kombination mit fehlender Unterrichtung nicht erfüllen kann, verliert eine gewichtige Motivation für höhere Qualifizierung - daß es sich irgendwann auszahlt.


Ich verweise dahingehend auf meine vergangenen Ausführungen, wo ich das angesprochen habe, denn ich wiederhole mich nicht gerne.



So ist halt "einfach weil es vorherrschend ist" hier bisher Dein einziges Argument gegen dieses wirtschaftliche Paradigma.


Dann wären meine Posts und der Thread wesentlich kleiner.



Aber bitte, erkläre, warum die Wirtschaft einerseits Sprachfähigkeiten einfordert, auf der anderen Seite aber - wie Du behauptest - glänzend ohne diese auskommen könnte.

An ausreichender Intelligenz, um auf die Idee "Dolmetscher" zu kommen, sollte es den Herren Managern ja nun auch nicht mangeln.


Das habe ich nicht behauptet. Es bedeutet für international tätige Unternehmen einige zusätzliche Kosten wegen der Dolmetscher und geringe Zeitverluste bei transnationalen Informationsaustausch für die Übersetzungen. Das habe ich nie abgestritten. Doch darum ging es mir auch nie.

Aber wenn du aufmerksam gelesen hättest, wüßtest du das es um Deutschland als mittel- und langfristig technisch führenden Standort und nicht um die kurzfristige Gewinnbilanz eines Unternehmens, dem es egal ist wo es investiert solange der Profit stimmt.

Den in Deutschland verwurzelten Unternehmen wird es mittel- und langfristig wirtschaftlich besser gehen, wenn Deutschland sein Potential für sich selbst nutzen kann, statt es gehen zu lassen, damit andere Länder davon profitieren.

Doch Unternehmen passen sich immer den Gegebenheiten des jeweiligen Marktes und seines institutionellen Rahmens an um ihren Gewinn zu maximieren. Ein Rahmen der von der Globalisierung und dem neoliberalen Paradigma bestimmt wird. Es ist Aufgabe der Politik den institutionellem Rahmen im Interesse des Landes zu bestimmen, nicht der eines einzelnen Unternehmen, das dazu ohnehin nicht in der Lage ist.

Das international tätige Unternehmen kann gehen, wenn Deutschland seinen technischen Vorsprung oder gar Anschluß verliert und andere Standorte attraktiver werden. Ebenso die englischsprachigen Spitzenkräfte. Für die Neoliberalen ist das eben das Gesetz des freien Marktes.

Doch was dann? Deutschlands einzig wirklich wertvolle Ressource sind die klugen Köpfe, die es hier ausbildet. Das ist dir wohl auch bekannt. Doch was ist mit dem Rest der Menschen hier?


P.S.: Du hast vergessen zu erwähnen, was du studierst und ob du darin deinen Abschluß schon gemacht hast.

Kaiser
10.12.2004, 14:00
Also, ich habe jetzt die Zahlen mal nachgekuckt. Danach geht jeder 7. ins Ausland, wobei 2/3 davon nur vorrübergehend, sprich Praktikum, Auslandsjahr, etc., dorthin gehen.
Entspräche also einen Abwanderungsquote von nicht ganz 5%...

Quelle?

Quaresma
10.12.2004, 14:49
Bingo.

Hmm, ich kenne kein Land das Bingo heißt. Wenn es das besagte Land wirklich geben sollte und dort deine These erfolgreich umgestzt wird, dann nehm ich alles zurück. Aber irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass diese Land nur in deiner Phantasie existiert. :D



Dazu habe ich John Doe bereits geschrieben. Das gilt auch für dich.

Glaubst du wirklich eine "Aufbruchsstimmung" in Ruinen wie 1946 substituiert weit höhere Löhne, Lebens- und Arbeitsbedingungen in den USA?

Das behauptest du, ich behaupte das Gegenteil. Es ist rein spekulativ oder hast du etwa damals schon gelebt, dass du vergleichen kannst?


Im übrigen gehörte Deutschland damals zu den höchst entwickelsten Ländern der Welt mit einem Bildungssystem das seit der Kaiserzeit zu den besten der Welt gehörte. Spitzenkräfte und Facharbeiter gab es zu Hauf. Da sie im Land blieben konnte der Wiederaufbau auch so schnell vorangetrieben werden.

Deutschland war damals führend in der Wissenschaft, aber soviel ich weiss sind viele Wissenschafler während oder nach der Nazi-Diktatur ausgewandert die auf ihrem Gebiet weltweit führend waren, wie Braun z.B. Ich weiss jetzt nicht ob er Englisch konnte oder nicht, ich tipp mal auf Letzteres, jedenfalls war das bestimmt kein Grund, der auf seine Entscheidung Einfluß genommen hat. Nichtsdestotrotz geht es hier um Spitzenkräfte und Facharbeiter, dass esdiese, wie du behauptest, zu Hauf gab, bezweifel ich, wenn man mal bedenkt, dass eine ganze Generation im Krieg verheizt wurde. Da braucht man nur bisschen was von Stochastik zu verstehen, um zu begreifen, dass reihenweise klugen Köpfen die Rübe weggeschoßen wurde. Nicht umsonst gab es nach dem 2.WK so einen großen Bedarf an Fachkräften.


Die Stimmung ist heute schlechter als 1946? Ich bitte dich. :2faces:

Du kannst mich so oft bitten wie du willst, es ändert nix daran dass es eine simple Behauptung von dir bleibt. Oder meinst du wirklich du könntest dir damit eine Begründung sparen? Also wirklich, ich bitte dich. :2faces:



Dabei handelte es sich um politisch Verfolgte und die ärmsten der Armen. Die wurden in dem damaligen Äquivalent für "Billigjobs" gesteckt, wo es reichte ein paar einfache Handgriffe in einem arbeitsteiligen System zu können. Dazu brauchte man keine Sprache.

Yep, man brauch dafür keine Sprache. Dennoch waren es für die damalige Zeit "Facharbeiter", deren linguistischer Anspruch nicht weitaus geringer war als der der Deutschen, die du hier als Beispiel anführst.



Nein, jemand der Immigriert um besser leben zu können sind kulturelle Unterschiede weitgehend unwichtig, solange er weiß, das das Gastland jene respektiert. So wie in Deutschland oder den USA. Der Inder bleibt auch hier ein Inder.

Der ökonomische Aspekt steht immer im Vordergrund.

Das hast du richtig erkannt, der ökonomische Aspekt steht immer im Vordergrund, und zwar so sehr dass er jegliche Bequemlichkeit überwindet.




Und eben jenes sehe ich anders.

Wenn du mir eine Studie vorlegst, die das bestätigt, dann gebe ich dir in all deinen Punkten recht. Aber bis dahin steht Aussage gegen Aussage.




Wenn man mit Null Kenntnisse in ein fremdes Land kommt reichen einige Monate nicht aus. Das mit fast 10 Jahren Fremdsprachenunterricht wenigstens gleichzusetzen, erscheint mir illusorisch.

Ich behaupte jetzt mal, dass die sieben Jahre Schulfranzösisch, die ich hatte/hab, mir weniger bringen als wenn ich ein Jahr ohne jegliche Vorkenntnise in Frankreich aktiv mich integrierend leben würde. Beispiele aus meinem Bekanntenkreis stützen diese These.


Ich bezweifele, das sich sonderlich viele Leute die zu den besagten Spitzenkräfte gehören sich soviel Umstände, Arbeit und Risiko aussetzen weil sie den Sirenengesängen von Hollywood erliegen. Den Leuten geht es um Geld, bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Nicht weil sie es einfach toll finden endlich mal ein Sternenbanner zu hissen.


Es geht nicht darum, dass sie deswegen auswandern, sondern darum, dass dadurch die Kulturelle Barriere gesenkt wird und die Hemmschwelle sinkt.


Was meinst du wie die berufliche Chance eines durchschnittlichen IT-Inders hier aussähe, wenn er nur indisch sprechen würde? Wer würde ihm einen Job geben? Wo würde er landen? Vermutlich als Kellner in einem indischen Restaurant.

Stimmt, seine Chancen wären beschissen. Aber meinst du er hat für sein Englisch drei Jahre Anglizistik studiert, wie von dir behauptet, gerade im IT-Bereich? Ich bitte dich. :2faces:


Doch wer von uns beiden Recht hat, würde man nur sehen, wenn man die Maßnahme durchführt.

So schaut's aus. Aber da es noch kein Staat (außer das ominöse Bingo ;) ) ausprobiert hat gibt mir im gewissen Maße recht. Es sei dem ich diskutiere hier gerade mit einem "Universalgenie", das in Begrif ist die duetsche Wirtscahft zu revolutionieren.

PS: Es geht mir die ganze Zeit um deine These "Englisch strecihen = Fachkräfte im Land halten", die ich für eine Milchmädchenrechnung halte. Das ganze Drumherum interessiert mich nicht, da es irrelevant für den Erfolg der These ist.

Chester
10.12.2004, 15:00
Natürlich ist die Forschung für unseren Vorsprung wichtig, deswegen will ich ja auch dafür Sorge tragen das der brain drain reduziert wird.

Ein "brain drain" den ich weder im persönlichen Umfeld, noch in der Statistik sehe.


Wem nützen in erster Linie international besetzte Forschungszentren in den USA? Der USA, Deutschland oder allen in der Welt?

Newsflash, es existieren auch international besetzte Forschungszentren in Deutschland und anderen Ländern außerhalb der USA.


Und gerade dadurch verlieren wir unseren Vorsprung, wenn z.B. deutsche Forscher zunehmend in internationalen Teams für die USA arbeiten. Schau dir mal die Nobelpreisträger der USA an. Die wenigsten sind gebürtige Amerikaner, sondern Zugewanderte aus aller Welt. Was haben ihre Heimatländer davon? Nichts!

Und jetzt schau Dir mal an, warum die nicht in ihren Heimatländern, sondern in den USA geforscht haben.
Diese Faktoren alle mit "dann lehre ich Euch halt kein Englisch mehr!" beantworten zu wollen, ist reichlich naiv.


Freiwillig nicht, aber zur Erinnerung:

"Schwachsinn hoch drei. Zum einen war die damalige Wirtschaft von Industrie bestimmt, zum anderen war die deutsche gegenüber anderen mit einem hohen Qualitätsvorsprung gesegnet.
Sprache war also tatsächlich sekundär.
In der heutigen, sich immer mehr auf Dienstleistung und Information konzentrierenden Wirtschaft ist Sprache einer der hauptsächlichen Faktoren erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.
Du kannst ja gerne versuchen, stattdessen wieder auf Industrie zu konzentrieren, bis auf wenige Ausnahmen hat Deutschland hier jedoch kaum noch Vorsprung gegenüber anderen Ländern und ist teurer..."

Ich habe dir mit den Statistiken zum Außenhandel gezeigt, das es genau andersherum bzw. so wie damals ist, das unser Handel auf Industrie und Qualitätsvorsprung basiert, eben nicht auf Dienstleistung und Information (auch wenn es in der Politik oft beschworen wird).

Daraus folgern wir beide klar:

Sprache war und ist tatsächlich sekundär.

Du vermischst die Argumentationslinien. Netter Versuch?
Aber um Deiner Erinnerung etwas auf die Sprünge zu helfen, es ging hier um Deine Behauptung, die Mehrzahl der Auswanderungswilligen würde sich von anfänglich mangelnden Sprachkenntnissen abschrecken lassen, und Deiner folgenden Behauptung, ich hätte dem auch noch zugestimmt.
Dies habe ich erstens nicht, und zweitens ging es bei dieser Argumentationslinie an keiner Stelle um die wirtschaftliche Bedeutung der Sprache. Es ging um die Bedeutung der Sprache für den einzelnen Auswanderungswilligen.


BW-Offiziere die studieren haben auch eine 12-Jährige Dienstzeit, wenn ich mich nicht irre. Viele mit dem Anspruch auch danach in der Armee weiterzumachen. Das also der Wunsch zur Auswanderung nicht sonderlich hoch ist, ist nun wirklich nicht überraschend.

Ähm...genau deshalb habe ich mich auch nur auf das eine Dutzend zivile Studenten bezogen, welches ich persönlich kenne, Bw-Studenten ausgelassen und dies auch ausdrücklich gesagt.


Wir beide und unsere eher untypischen Bekanten sind nur ein kleiner Teil einer großen Menge.

Da ich mich eben nur auf die mir bekannten zivilen Studenten bezogen habe, erübrigt sich auch das mit den "untypischen Bekannten"...


Das habe ich nicht behauptet. Es bedeutet für international tätige Unternehmen einige zusätzliche Kosten wegen der Dolmetscher und geringe Zeitverluste bei transnationalen Informationsaustausch für die Übersetzungen. Das habe ich nie abgestritten. Doch darum ging es mir auch nie.

Aber wenn du aufmerksam gelesen hättest, wüßtest du das es um Deutschland als mittel- und langfristig technisch führenden Standort und nicht um die kurzfristige Gewinnbilanz eines Unternehmens, dem es egal ist wo es investiert solange der Profit stimmt.

Den in Deutschland verwurzelten Unternehmen wird es mittel- und langfristig wirtschaftlich besser gehen, wenn Deutschland sein Potential für sich selbst nutzen kann, statt es gehen zu lassen, damit andere Länder davon profitieren.

Doch Unternehmen passen sich immer den Gegebenheiten des jeweiligen Marktes und seines institutionellen Rahmens an um ihren Gewinn zu maximieren. Ein Rahmen der von der Globalisierung und dem neoliberalen Paradigma bestimmt wird. Es ist Aufgabe der Politik den institutionellem Rahmen im Interesse des Landes zu bestimmen, nicht der eines einzelnen Unternehmen, das dazu ohnehin nicht in der Lage ist.

Das international tätige Unternehmen kann gehen, wenn Deutschland seinen technischen Vorsprung oder gar Anschluß verliert und andere Standorte attraktiver werden. Ebenso die englischsprachigen Spitzenkräfte. Für die Neoliberalen ist das eben das Gesetz des freien Marktes.

Also fordert die Wirtschaft Deiner Meinung nach Fremdsprachenkenntnisse lediglich aufgrund der ansonsten anfallenden Mehrkosten für Dolmetscher.
Soweit, so gut.
Wie Du jetzt aber international tätige Unternehmen, denen Du mit Wegfall der Sprachausbildung die Arbeitskosten schon wieder verteuerst, dazu zwingen willst, in Deutschland zu bleiben und nur Deutsche zu beschäftigen, müßtest Du noch beantworten.
Da magst Du mit dem Etikett "neoliberal" um Dich werfen, soviel Du willst, Fakt ist, daß man allein mit irgendwelche Hoffnungen auf "Verwurzelung in Deutschland" heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnt - und wie Du das ändern willst, würde mich denn doch interessieren.


Doch was dann? Deutschlands einzig wirklich wertvolle Ressource sind die klugen Köpfe, die es hier ausbildet. Das ist dir wohl auch bekannt. Doch was ist mit dem Rest der Menschen hier?

Welcher Rest, der dauerhaft niedrig qualifizierte?
Der ist nicht Thema dieses Stranges, oder?


P.S.: Du hast vergessen zu erwähnen, was du studierst und ob du darin deinen Abschluß schon gemacht hast.
Staats- und Sozialwissenschaften, allerdings ohne Abschluß.

mfg,

Chester :-:

moxx
10.12.2004, 15:27
@kaiser

ich habe mir nun nicht alles durchgelesen, aber die grundidee ist doch etwa diese:

man halte die deutschen dümmer damit sie nicht ins ausland abwandern.

eine großartige idee.

jetzt kann man darüber streiten, ob das erlernen einer sprache jemanden schlauer macht oder nicht. ich stelle nun einmal die behauptung auf: ja das macht sie, aus folgenden gründen:
- in einer anderen sprache zu denken, ermöglicht es andere probleme zu bewältigen als sie in unserem land existieren. diese habe ich daher, dass sich sprache an den natürlichen gegebenheiten orientiert.
- das beherrschen einer sprache befähigt den menschen direkt mit dem muttersprachler in kontakt zu treten und somit neue ideen zu erhalten welche ihm nie gekommen wären, weil ein gewisses problem nicht besteht.

zur ökonomischen seite:
- das beherrschen einer sprache führt zu vermeidung von kosten! diese können, jetzt mal an kaiser gerichtet du studierst ja vwl, in form von opportunitätskosten auftreten bzw. deren vermeidung und in ganz reelen lohnkosten.
--opportunitätskosten: durch die vermeidung der übersetzung von verträgen usw. wird ein zu hoher zeitaufwand verhindert.
--- ebenfalls können transaktionskosten eingespart werden, indem kein dolmetscher (der meistens nicht managementfähigkeiten besitzt), die geschäftspartner im ausland aussuchen muss, weil sie der manager nicht versteht.
--durch die vermeidung von dolmetscherkosten, werden einfach lohnkosten eingespart.
-- ein weiterer punkt: die psychologischen kosten: wer will den mit jemanden geschäfte machen, der nicht einmal die grundlegende sprache der internationalen märkte beherrscht.

zur ökonomischen seite der praktischen umsetzung:
- alle englischlehrer würden ersteinmal arbeitslos, was auf unsere sozialkassen bestimmt keinen guten einfluss hat
=> eine riesige verschwendung von humankapital ( so nebenbei )
- es müsten unmengen menschen ausgebildet werden die englisch an den universitäten lehren
- man bräuchte eine heerschar an dolmetschern, bei dennen nicht unbedingt gesagt ist, dass ihre übersetzungen gut sind ( du kennst es wahrscheinlich aus vwl lehrbüchern, deutsche schreiben ziemlich hölzern, amerikaner schön flüssig, z.b. mankiw, buchanan)

zur ökonomischen seite der ausbildungsänderung:

- es würde die studiendauer sehr verlängern wenn jeder an der uni erst englisch lernen müste, bei einem studiensystem ohne studiengebüren eine sehr kostspielige sache.
- es würde die qualität der lehre verschlechtern, denn die meisten lehrbücher ( gerade vwl, da sind es circa 95%) erscheinen auf englisch. wenn nun immer ein dolmetscher gebraucht wird um es überhaupt den studierenden zu erklären, so stellt sich eine zeitverzögerung ein, d.h. ein dolmetscher braucht eine gewisse zeit um ein buch zu übersetzen, mit bildung am stand der forschung wäre es wohl vorbei.

naja und zum maschinenbau:

es ist wohl wahr, das dies das hauptexportgut deutschland ist, nur muss man für den export auch käufer finden, dass geschieht leider durch englisch. einen dolmetscher dazuwischen zu schalten; den nachteil habe ich oben erklärt.

und noch etwas persönliches:

ich lebe in einem studentenwohnheim und ohne englisch könnte ich mit der hälfte der leute dort überhauptnicht in kontakt kommen. wär schade drum.

mein vorschlag:
deutschland versucht mit den usa schritt zu halten und bietet ausländischen wissenschaftlern endlich die möglichkeit hier zu forschen und zu arbeiten und zwar zu vernünftigen konditionen
( bspw. ist es keine vernünftige kondition einem ausländischen wissenschaftler mit abschiebung zu drohen wenn er 3 monate arbeitslos ist, gelle
;) )
ebenso sollten wir den studenten die hier einen abschluss machen, die möglichkeit bieten in deutschland zu bleiben.
weiterhin den unis freie hand geben bei der bezahlung und berufung ihrer proffessoren.

p.s. ökonomische modelle haben immer zwei seiten, dreht man an der einen schrabe kann etwas vollkomen anderes als das gewünschte herauskommen.

schönen gruss

moxx

-- der jetzt makroökonomie lernen wird und zwar auf englisch!
kann ich nur empfehlen: Gregory Mankiw "Macroeconomics"

moxx
10.12.2004, 15:35
Das werden die wenigsten sein. Oder gab es zwischen 1871 und 1945 keine wirklich qualifizierten Deutsche, weil sie mangels Fremdsprachenkenntnisse weitgehend in Deutschland blieben statt nach England oder in die USA zu immigrieren?



ah, dass hatte ich vergessen, wenn du dir mal die einwanderer zahlen in die usa ansiehst, so wirst du feststellen: die jahre 1880-1890 weisen als größte einwanderergruppe deutsche aus nämlich bis zu 300.000 im jahr.

schauste mal hier:

http://web.uccs.edu/history/courses/fall2000websites/hist153/imgrstats.htm

meine güte 27,5 % aller einwanderer deutsche! wenn wir sowas heute hätten... :D

Scotty
10.12.2004, 15:43
Wäre das nicht sinnvoll?

Zwei zentrale Punkte sprechen dafür:

- die eingesparte Zeit kann man nutzen um die anderen Fächer verstärkt zu unterrichten um ein Schuljahr einzusparen
- deutsche Fachkräfte können kaum noch ins Ausland abwandern und dort hoffen einen gut bezahlten Job zu finden


Also ich würde Österreich und die deutschsprachige Schweiz auch als Ausland bezeichnen. Auch gibt es dort gutbezahlte Jobs. Und man hat kein Sprachproblem..... :2faces: :2faces:

hbss
16.12.2004, 14:13
Also ich würde Österreich und die deutschsprachige Schweiz auch als Ausland bezeichnen. Auch gibt es dort gutbezahlte Jobs. Und man hat kein Sprachproblem..... :2faces: :2faces:

Sollen wir jodeln lernen?
jedes hotel hatte schon 1960 inder usa ler und thais ohne deutschkenntnisse.wo ist das problem?

Mithrandir
18.12.2004, 13:30
Zwei zentrale Punkte sprechen dafür:

- die eingesparte Zeit kann man nutzen um die anderen Fächer verstärkt zu unterrichten um ein Schuljahr einzusparen
Wenn man wirklich ein Schuljahr einsparen will, dann gibt es ganz andere Möglichkeiten:Deutsche (männliche) Jugendliche verschwenden außerdem ein ganzes Jahr durch die Wehrpflicht. Auch eine frühere Einschulung (das Durchschnittsalter liegt schon fast bei 7 Jahren!) gehört meiner Meinung zu den effektivsten und dringendsten Maßnahmen, ein früheres Abschließen der Schule herbeizuführen. An erster Stelle sollte m. E. allerdings der Unterrichtsausfall bekämpft werden, dann wäre das schon so gut wie geschafft.

- deutsche Fachkräfte können kaum noch ins Ausland abwandern und dort hoffen einen gut bezahlten Job zu finden
Wie stark der Effekt tatsächlich wäre, ist fraglich. Dass er aber qualitativ vorhanden wäre, will ich nicht bezweifeln.
Allerdings weckt diese Argumentation bei mir sehr ungute Assoziationen zu Systemen, die es nicht schaffen, den Bürgern gute Lebensbedingungen zu bieten, und sie deshalb einsperren, damit die Menschen nicht dahingehen, wo es besser ist (beispielsweise die DDR). Der »brain drain« ist sicherlich ein ernstzunehmendes Problem. Die Ursache liegt aber sicher nicht darin, dass viele unserer Wissenschaftler und Fachkräfte Englisch können, sondern darin, dass sie hier schlicht und ergreifend Bedingungen vorfinden, die alles andere als gut sind.

Es gibt allerdings auch gute Gründe für Fremdsprachenunterricht:

Das Erlernen speziell der Englischen Sprache ist heute unabdingbare Voraussetzung für die Arbeit in einigen wissenschaftlichen Disziplinen. Wissenschaftliche Arbeiten werden auf Englisch veröffentlicht. Forschung findet international vernetzt statt. Wer die anderen nicht versteht oder sich ihnen nicht verständlich machen kann, hat keine Chance.
Spracherwerb sollte möglichst früh stattfinden, bereits in der Schule, denn in jungen Jahren sind Sprachen leichter erlernbar. Das Erlernen während des Studiums würde Zeit kosten, die das Studium unnötig verzögern würde, abgesehen von den größeren Schwierigkeiten.
Das Lernen einer Sprache ermöglicht tiefergehende Einsichten in allgemeine Strukturen von Sprache, die aufgrund des intuitiven Umgangs mit der Muttersprache mittels dieser nur schwer ermittelbar sind. Letztlich wird aber auch die Fähigkeit im Gebrauch der Muttersprache gefördert.
Das Lernen einer Sprache schult den Geist: neben konkreten Lerninhalten werden auch (abstrakte) Methoden vermittelt, die später den Umgang mit anderen Gebieten erleichtern.
Durch das Lernen einer Fremdsprache kommt der Lernende in Kontakt mit fremdsprachlichen Texten und fremden Gedankengängen. Selbst nahestehende Kulturen verfügen über nicht zu unterschätzende Unterschiede. Das bereichert den persönlichen Schatz an Berührungen mit Denkarten und Mentalitäten, was die Möglichkeiten des eigenen Geistes vergrößert.


Nach sorgfältigem Abwägen möglicher Vor- und Nachteile des Fremdsprachenunterrichts an der Schule komme ich daher zu dem Schluss, dass dessen Verbannung zu fordern, ein Ansinnen ist, das lediglich eine kosmetische Korrektur von Symptomen, die an den eigentlichen Problemen völlig vorbei geht und die Ursachen unberührt lässt, verfolgt. Nicht nur würde dies ein wirkungsvolles Vorgehen gegen diese Probleme hemmen, auch die wertvollen Vorteile des Fremdsprachenunterrichts gingen den Schülern verloren.
Daher sollte der Fremdsprachenunterricht nicht aus der Schule verbannt werden, der Erwerb von Kenntnissen in zumindest einer (besser: mehr) anderen Sprache ist aus meiner Sicht zu Recht Bestandteil einer umfassenden Allgemeinbildung.

Mithrandir (stud. phys., Sprachenfolge: Latein, Englisch)